Hi, ich wollte hier nochmal ein Thema ansprechen, was wahrscheinlich schon so Manchen beschätigt hat: das Herstellen von mehr oder weniger recht einfachen Kunststoffteilen für Kleinserien in einer Größenordnung, dass sich Spritzguss nich lohnt. Nun habe ich gelesen, dass sich auch mit Vakuumguss gute Qualitäten erreichen lassen. - Prototypen herstellen (lassen) - Silikonkautschukform - In Vakuumkammer mit entsprechendem Harz etc befüllen Leider halten diese Formen aber nur wenige Stück des herzustellenden Teils weit ... Ist es prinzipiell denkbar, vorrausgesetzt man hat selber die Möglichkeit entsprechende Formen aus Alu herzustellen, diese in Verbindung mit dem Vakuumgießverfahren anzuwenden ? Oder hat jemand noch weitere Anregungen, die man mittels kostengünstig zu kaufender / selbst zu bauender Maschinen sowie Formen anwenden kann, um Teile in Stückzahlen zwischen 100 und 500 herzustellen ?
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Was spricht dagegen, eine klappbare Form aus Alu zu fräsen, die du dann selbst ausgießt oder von mir aus auch ein Vakkuum drauf ziehst? Ist halt sehr aufwendig das ganze, funktionieren würde es aber schon. Ohne Nachbearbeiten des Teils wirst du aber kaum auskommen, zumindest, wenn das für den Nutzer "sichtbar" ist.
>Was spricht dagegen, eine klappbare Form aus Alu zu fräsen, die du dann >selbst ausgießt ... Weiß ich nicht. Wird bei den konkreten Verfahren von Firmen nur so nicht angegeben, deshalb frage ich ja, ob es da einen Haken bei Formen aus anderen Materialien als Silikonkautschuk gibt. >Ohne Nachbearbeiten des Teils wirst du aber kaum auskommen, zumindest, >wenn das für den Nutzer "sichtbar" ist. Die Ergebnisse, jedenfalls die, die man mit Silikon-Kautschuk-Formen erzielt, sind laut Aussage diverser Firmen im Internet für Laien von Spritzgussteilen kaum bis gar nicht zu unterscheiden.
Gegen das selber Form machen und "einfach" ausgießen spricht eine Kleinigkeit: Die Viskosität von Kunststoff. Die meisten Kunststoffe sind auch im geschmolzenen Zustand nur mit sehr hohem Druck zu verarbeiten (teilweise mehrere Hundert Bar). Dazu kommt das Problem, dass (vor allem kleine) Kunststoffobjekte schnell auskühlen, zwischen erhitzen und Ende des Gussvorganges dürfen unter Umständen nur Sekunden liegen. Was aber möglich wäre: Keine Thermoplaste nehmen, sondern Duroplaste (Beispiele: Bauschaum, Epoxid-Harz). Ich weiss zwar nicht, wie man die als Privatmann leicht beziehen kann, aber einen Vorteil gibt es: Diese Kunststoffe werden bei einer Reaktion vernetzt und sind dann auch nicht mehr einschmelzbar. Lässt man diese Reaktion in der Form ablaufen, kann man diese unter umständen leichter verarbeiten. Wer Kunststoff in Formen verarbeiten will sollte sich mal mit folgenden Themen beschäftigen: Wandstärken (-Unterschiede), Auszugsschräge, Auswerfen, Position des Angusses, Probleme beim auftrennen des Gußsstromes, Luftabfuhr beim Guss, Schwindung, Gleichmäßiges auskühlen, .... Das ist ein eigenes Fachgebiet und gar nicht so simpel wie man auf den ersten Blick meinen könnte.
Ja sicher Duroplaste. Da wird auch nichts mit Druck gespritzt etc. lediglich ein Unterdruck in der Kammer erzeugt, um Lufteinschluss zu vermeiden. So ein kleines Bild vom Inneren macht eigentlich das wichtigste klar: http://www.mk-technology.com/system1.html Nur die hier verwendete Silikonform hält nicht allzu lange, der Schnitt der Angaben, wie oft man so eine Form verwenden kann, liegt bei etwa 20-25 mal.
Eben. Man kann Formen von einem Urmodell sehr einfach abnehmen. Mit Glasfaser, Expoxidharz und einem passenden Oberflächenmaterial. Bei Interesse gibt's mehr Infos dazu. In dieser Form kann man dann wieder Teile aus Epoxidharz gießen. Sehe ich kein Problem drin. Nur trennen muß man die Form, beispielsweise mit normalem Bonerwachs. Die Aluform funktioniert auf jeden Fall. Flugzeuge werden so zum Beispiel gebaut. Aus Epoxidharzen, mit Fasern verschiedener Art verstärkt.
Rapid Prototyping in Stereolithografie bzw. selektivem Lasersintern wäre auch was. Anbieter hierfür sind z. B. http://www.alphaform.de Kommt eben drauf an, ob du großen Wert auf die Qualität der Sichtflächen legst, bzw. was das Material meachnisch aushalten soll.
Es gibt von einer amerikanischen Firma Schweißpistolen, die Kunststoffdrähte verarbeiten und mit Wärme und Pressluft arbeiten. Damit kann man kleine Spritzgussteile selbst herstellen Das funktioniert sogar erstaunlich gut (selbst gesehen/gemacht). Das Teil lag so bei 2000 Euro. Bei Interesse suche ich das mal raus - ist schon eine Weile her ;-) Chris
@ Chris D. Das interessiert micht auch. Guck bitte mal nach wie der Hersteller heist.
Uahh, Langweilig! Steht alles schon hier: Beitrag "Kunststoff - Klein- bis Grossserie" Das Informationszeitalter hat die Suchfunktion hervorgebracht: http://www.mikrocontroller.net/search?query=kunststoff Darwin sagt, wer nicht suchen kann, ist doof!
waddehadde wrote:
> Darwin sagt, wer nicht suchen kann, ist doof!
Du bildest dir wohl ein, Darwin zu sein, was?
@ Stephan Watterott Es heißt "heißt" @waddehadde Darwin "sagte" weil er längst tot ist.
>Kommt eben drauf an, ob du großen Wert auf die Qualität der Sichtflächen >legst, bzw. was das Material meachnisch aushalten soll. Kommt auf die Anwendungs an, aber ähnliche Eigenschaften wie verschiedene Thermoplaste sind von Vorteil. Und das gibt es unter den Duroplasten. >Es gibt von einer amerikanischen Firma Schweißpistolen, die >Kunststoffdrähte verarbeiten und mit Wärme und Pressluft arbeiten. Damit >kann man kleine Spritzgussteile selbst herstellen Das funktioniert sogar >erstaunlich gut (selbst gesehen/gemacht). >Das Teil lag so bei 2000 Euro. >Bei Interesse suche ich das mal raus - ist schon eine Weile her ;-) Interesse :o) wobei ich mir vorstellen kann, dass das mit den Schweißstäben als Verbrauchmaterial ganz schön teuer wird. >Uahh, Langweilig! >Steht alles schon hier: >Beitrag "Kunststoff - Klein- bis Grossserie" >Das Informationszeitalter hat die Suchfunktion hervorgebracht: >http://www.mikrocontroller.net/search?query=kunststoff >Darwin sagt, wer nicht suchen kann, ist doof! Ich sehe nicht, dass da schon einmal konkret der Vakuumguss in Verbindung mit anderen Formmaterialien als Silikon-Kautschuk besprochen wurde. Troll ...
Ich hab nochmal gekramt:
Das Pistolensystem heisst "Drader Injectiweld". Näheres gibt es bei
www.drader.com
Ist aber wohl etwas teurer geworden.
> Darwin sagt, wer nicht suchen kann, ist doof!
Darwin sagt wohl eher: Thema verfehlt!
Chris
>Das Pistolensystem heisst "Drader Injectiweld". Näheres gibt es bei >www.drader.com Nettes teil aber wohl doch eher neben der eigentlichen Funktion maximal für Prototypen geeignet. Und dann der Preis :/ Dafür baut/bekommt man aber ohne Probleme, entsprechend Freizeit vorrausgesetzt, eine Vakuumkammer sogar mit Differenzdruckverfahren + 2 Wärmeöfen zum Vorheizen, Tempern etc. + eine kleine Fräse umgerüstet auf CNC. Denke die Videos 3 und 4 erklären alles: http://www.mk-technology.com/videos.html Bleibt eben immer noch die Frage inwiefern das gut mit starren Formen funktioniert (herauslösen, Tempern) >Man kann Formen von einem Urmodell sehr einfach abnehmen. Mit Glasfaser, >Expoxidharz und einem passenden Oberflächenmaterial. Bei Interesse >gibt's mehr Infos dazu. Also nach dem Prinzip, wie KFZ-Zubehörteile in kleineren Mengen hergestellt werden (GFK) ? Habe das selber schon gemacht, vielleicht ein bisschen viel Aufwand, da ja nicht gegossen wird sondern mit Matten / Gewebe belegt und geharzt ...
Kriss wrote: >>Das Pistolensystem heisst "Drader Injectiweld". Näheres gibt es bei >>www.drader.com > > Nettes teil aber wohl doch eher neben der eigentlichen Funktion maximal > für Prototypen geeignet. Und dann der Preis :/ Umsonst ist der Tod - und der kostet das Leben ;-) Ja, das ist natürlich nicht für Großserien gedacht. Aber wenn man mal eben schnell ein Gussteil benötigt, ist das schon eine feine Sache. Und Kunststoff perfekt verschweissen kann das Ding auch noch :-) > Dafür baut/bekommt man aber ohne Probleme, entsprechend Freizeit > vorrausgesetzt, eine Vakuumkammer sogar mit Differenzdruckverfahren + 2 > Wärmeöfen zum Vorheizen, Tempern etc. + eine kleine Fräse umgerüstet auf > CNC. Du schreibst es selbst: "Entsprechend Freizeit" Ich würde mal sagen: "Entsprechend viel Freizeit" :-) Bis das alles steht und läuft ist man selbst bei 10 Euro Stundensatz wohl locker über den 3000 Euronen. Ich glaube, Du unterschätzt die Investitionen in so ein Projekt deutlich. Alleine schon für "eine kleine Fräse, umgerüstet auf CNC" bist Du mit deutlich über 1000 Euro dabei - und dann hast Du noch nichts Vernünftiges. Ich weiß, wovon ich rede - ich hab mir letztes Jahr eine manuelle Fräse gebaut. Wenn Du etwas ordentliches haben willst, geht schon dort unter 1000 Euro nix (reine Materialkosten wohlgemerkt!). Vom Rest fang ich gar nicht erst an ... Nein, der Drader ist nicht wirklich teuer ... ;-) Chris
>Ich glaube, Du unterschätzt die Investitionen in so ein Projekt >deutlich. Alleine schon für "eine kleine Fräse, umgerüstet auf CNC" bist >Du mit deutlich über 1000 Euro dabei - und dann hast Du noch nichts >Vernünftiges. >Ich weiß, wovon ich rede - ich hab mir letztes Jahr eine manuelle Fräse >gebaut. Wenn Du etwas ordentliches haben willst, geht schon dort unter >1000 Euro nix (reine Materialkosten wohlgemerkt!). Naja ich rede da wirklich vom einfachsten Geräten. HBM-Maschinen BF-16, kleine konstruktive Änderungen, Stepper ankoppeln + Elektronik ist insgesamt für 600-700 Euro drin (ausgenommen Software). Ohne Bestellung+Wartezeit, Einarbeitung in die Software sowie Doku (braucht man ja für sich selber nicht in jedem Fall) etc. ist das auch an einem Wochenende erledigt. Ich weiss, das ist ganz und gar nichts Tolles aber um mal eine kleine Form in Alu zu fräsen, wenn man ein wenig Geduld hat, welche sowieso noch manuell nachbearbeitet wird (schleifen, polieren), reicht es. Bei den anderen Sache verhält es sich ähnlich preiswert, wenn man alte Öfen zu Wärmekammern umbaut und sich nicht davor scheut mal zu Gebrauchtteilen (z.B. Vakuumpumpe) zu greifen. Möchte jetzt aber nicht zu sehr vom Thema abkommen.
Übrigens: ich wollte nicht sagen, die etwas über 3000,- Euro (Vertriebspreis in Holland) wären zu viel für das Gerät, aber wenn man es nicht im eigentlichen Sinne einsetzt doch schon eine ganz schöne Summe. Dazu kommen die sicherlich nicht ganz günstigen Schweißstäbe in begrenzter Materialsuwahl, so wird das z.B. mit einem individuellen, günstigen Kleingehäuse mit bestimmten Eigenschaften von sagen wir mal 200 Stück nichts ...
gast* wrote: > @ Stephan Watterott > > Es heißt "heißt" > > @waddehadde > > Darwin "sagte" weil er längst tot ist. Sagte wer? ;-)
Hi Leute, also obwohl das Thema hier schon etwas älter ist.... Ich kenne eine Firma, die in Polen für kleines Geld einfache Formen machen kann, und dann das ganze auch in ganz variabler Stückzahl produzieren kann. Es funktioniert eigentlich ganz einfach. Man gibt seine Zeichnung und/oder Entwurf zur Firma, dann wird das ggf. in CAD gezeichnet. Als nächstes Erfolg ein Ausdruck auf nem 3D-Drucker, der Ausdruck wird zurück geschickt, und man kann das dann überprüfen. Wenn alles geklärt ist, zahlt man den Preis für die Form (bei einfachen Sachen kaum teurer als 2000€ und für ein paar Cent kann man dann die Teile wieder abrufen. Ich denke, dass ist 1000x besser, als selbst mit irgendwelchen Geräten zu experimentieren. Ach ja, die Leute in der Firma sprechen natürlich Deutsch und Englisch ;)
Björn Wegener schrieb: > Man gibt seine Zeichnung und/oder Entwurf zur Firma, dann wird das > ggf. in CAD gezeichnet. Das kostet aber sicher extra. Da du dort sicher schon was hast machen lassen, kannst du mal Fotos einstellen, von der Form und von den Spritzgussteilen und den Preis für diese Form nennen.
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Bearbeitet durch User
Ich meine Es kommt wohl darauf wie Komplex die Form ist, und wie lange man Zeit für die Form hat , ob sie Tepmeraturstabil sein soll und dann wie Stabil. Und dann tuts auch Heiskleber oder "Dichten und Fugen" oder auch so ein Kautschuck zum Aufpinseln und wie ein "Frommser" abzuziehen. und zum Trennen Trenmittel zsp.: für Kunstoffspritzmaschinen das ist nur ein ganz feines Wachs (ob von Biene ,weiss ich nicht ).
Und für diese Quatschbeiträge muss man eine 10 Jahre alte Diskussion wieder ausbuddeln?
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