Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MAC-Adressraum für Hobbybastler


von Mathias (Gast)


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Hallo zusammen,

wollt mal fragen ob es einen MAC-Adressraum für Hobbybaster gibt, oder 
ist es in dem Fall einfach egal was man vergibt?

Danke im Voraus

Mathias

von ARM-Fan (Gast)


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Zu Hause in deinem "Intranet", also hinter deinem Router/Switch nach 
"draußen" kannst du doch machen was du willst.

von El Patron B. (bastihh)


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Wieso willst du die denn zwingend ändern?

Jeder µC mit ETH oder ETH Baustein hat sowieso schon eine eigene 
MAC-Adresse.. Da ergibt sich mir der sinn diese zu ändern irgendwie 
nicht?

von Buschtelefon (Gast)


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Ich denke auch, dass das wohl keine Rolle spielt.
Ich hatte mal das Glück (im Lotto gewinnen ist viel wahrscheinlicher) 
dass ein Dell-Laptop (eines Kollegen der ein paar Wochen bei mir wohnte) 
die gleiche MAC-Adresse hatte wie mein IBM-Laptop... Sowas gilt es 
natürlich zu verhindern. Aber wie schon gesag wurde. Hinter einem Router 
bist du natürlich fast völlig frei.

von *.* (Gast)


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Der Bereich AC:DE:48 ist als "for private use" oder so ähnlich 
reserviert.

von horst (Gast)


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Das glaub ich dir jetzt so nicht, dass die zwei Notebooks die selbe MAC 
hatten. Die MAC Adresse ist weltweit eindeutig und jeder Hersteller hat 
seinen eigenen Adressbereich.

von Gast (Gast)


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>Das glaub ich dir jetzt so nicht, dass die zwei Notebooks die selbe MAC
>hatten.
Das ist durchaus möglich. Immerhin ist es ziemlich einfach möglich, die 
MAC Adresse selbst zu ändern.
Allerdings ohne selbst was zu machen, dürfte das nicht passieren.

von Gerhard (Gast)


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> Jeder µC mit ETH oder ETH Baustein hat sowieso schon eine eigene
> MAC-Adresse.. Da ergibt sich mir der sinn diese zu ändern irgendwie
> nicht?

Falsch. Die MAC-Adresse muß per Software während des Bootens gesetzt 
werden. Die Ethernet-MAC-Chips haben keinen ROM oder EEPROM o.ä., wo 
diese vom Hersteller aus schon gesetzt wäre.

von Dominique G. (dgoersch)


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Gast wrote:
>>Das glaub ich dir jetzt so nicht, dass die zwei Notebooks die selbe MAC
>>hatten.
> Das ist durchaus möglich. Immerhin ist es ziemlich einfach möglich, die
> MAC Adresse selbst zu ändern.

Nichte jede Karte kann das. Manche über den Treiber, manche im EEPROM 
und andere auch garnicht.

> Allerdings ohne selbst was zu machen, dürfte das nicht passieren.

Auch ohne selber Hand anzulegen kann das leider passieren. 
"Berühmtestes" Beispiel sind die damals stark im Umlauf gewesenen 
Plagiate von 3Com-NICs. Aber auch sonst sind auch Hersteller nicht 
unfehlbar.

Die Exemplare die ich davon hatte sind alle schon tot (alles 3Com 
Etherlink II gewesen), aber es ist anzunehmen dass immernoch Karten mit 
falscher MAC bzw. einer MAC aus einem anderen Adressraum im Umlauf sind 
und es somit durchaus noch zu MAC-Kollisionen kommen kann.

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Wenn man seine Ethernet Hardware selbst baut und dazu alte ISA 
Netzwerkkarten recycled, kann man auch die MAC Adresse "recyclen". 
Ansonsten muss die MAC Adresse nur eindeutig sein, wenn das Gerät mit 
irgendeinem kommerziellen Netzwerk in Berührung kommt, zu Hause hat man 
normalerweise einen Router, es sollte also nichts ausmachen, wenn es 
"draußen" irgendwo nocheinmal die selbe Adresse gibt. Natürlich darf man 
keine einstellen, die es im eigenen Netz oder dem Router schon gibt, 
obwohl damit interessante Experimente des Packet Routings machbar sind. 
In dem Fall ist es dann relevant, ob die Geräte mit gleicher MAC Adresse 
mit einem Switch oder einem Hub verbunden sind. Bei einem Hub werden 
alle Pakete an alle Teilnehmer geschickt, es kommt bei der Antwort dann 
zu Kollisionen und deswegen funktioniert fast nichts mehr. Wenn man aber 
einen Switch hat, wird das Datenpaket auf dem kürzeren Weg zur 
Zieladresse geleitet. Wenn ein anderer Rechner ein Telegramm an die 
doppelt vergebene Adresse sendet, kommt es an dem Teilnehmer an, der 
weniger switch-Knoten vom sendenden Rechner entfernt ist. Dadurch kann 
z.B. einem Rechner im eigenen Netzwerk die Internetverbindung gestohlen 
werden. Dazu muss das embedded System die MAC Adresse des Rechners 
bekommen und näher am Inernetgateway (Router) sein als der Recher, dann 
laufen alle an den Rechner adressierten Pakete zum embedded System.

Ich verwende unter anderem das AVR-Net-IO von Pollin, da wird einem eine 
weltweit gültige MAC Adresse mitverkauft, sie ist auf einem Aufkleber 
auf der IC-Schachtel gedruckt. Ansonsten finde ich die recycling-Methode 
von alten PC-Karten sinnvoll, ich habe noch nie eine neue MAC Adresse 
benötigt. Selbst wenn man die Hardware der Karte nicht braucht, kann man 
ja die Adresse verwenden, wenn man Karten hat, die ohnehin entsorgt 
werden.

Grüße,

Peter

von Mathias (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten.

Das mit dem Adress-Recycling find ich ist ne super Idee. Hab hier auch 
noch jede Menge alten Netzwerk-Schrott rum liegen.

Hab mich bei Google mal auf die Suche gemacht.

> Der Bereich AC:DE:48 ist als "for private use" oder so ähnlich
> reserviert.

Das ist übrigens falsch.

Es gibt zwar Adressen die unter:
http://standards.ieee.org/regauth/oui/oui.txt
als 'private' gelistet sind, dazu gehört auch die oben genannte.
Private bedeutet hier aber, dass der 'Käufer' nicht gelistet werden 
will, dafür bezahlt er dann 1000$ jährlich.

von *.* (Gast)


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Na super...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mathias wrote:

>> Der Bereich AC:DE:48 ist als "for private use" oder so ähnlich
>> reserviert.
>
> Das ist übrigens falsch.

Sagen wir mal: es ist nicht klar.  Ja, sie ist als "PRIVATE" markiert
im OUI-Listing, andererseits wird eine Adresse aus diesem Block in
allen Beispieldokumenten der IEEE als Muster benutzt.  Insofern halte
ich es für mehr als unwahrscheinlich, dass sie dafür ausgerechnet
die Adresse einer Organisation benutzt hätten, die extra Geld dafür
gezahlt hat, dass ihr Name nicht veröffentlicht wird.  Es dürfte
sehr viel wahrscheinlicher sein, dass sie ebendiesen Block in
Zusammenhang mit den Beispieladressen kurzerhand als reserviert
markiert haben, damit die Beispiele nie mit einer realen Zuweisung
einer existierenden Organisation kollidieren.

Andererseits dokumentieren sie das nirgends als Feature, insofern
dürfte eine derartige Nutzung dieses Block zumindest nicht im Sinne
der IEEE sein.

von Gerhard (Gast)


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@Jörg Wunsch: Doch doch, das stimmt schon. Für eine jährliche Gebühr 
kann man explizit ausschließen, daß der Name der Firma öffentlich 
gelistet wird. Diese Bereiche werden dann als "private" markiert.

Die preiswerteste, offizielle Methode, an einen Block MAC-Adressen zu 
kommen, ist der Kauf eines IAB ("individual address block"). Dieser 
umfasst 4096 MAC-Adressen (also 12 freie Bits) und kostet einmalig US$ 
550, ggf. zuzüglich Bankgebühren von US$ 15. Das sind heute etwa 421 
Euro, die MAC-Adresse kostet auf diese Methode also etwa 10 Cent pro 
verkauftem Gerät.

Wer eine OUI ("organizationally unique identifier"), also ein Block von 
16 Millionen MAC-Adressen (24 freie Bits), für sich reservieren möchte, 
zahlt einmalig 1650 Dollar. Die einzelne MAC-Adresse kostet dann nur 
noch 7,5 MilliCent.

Hier kann man das nachlesen: http://standards.ieee.org/faqs/OUI.html

Allerdings wird klargestellt: Das "Weiterverkaufen" von MAC-Adressen aus 
diesen Blocks ist untersagt. Es gibt kein MAC-Block-Sharing. Da die OUI 
zudem firmenbezogen ist (man kann aus den ersten drei Bytes der 
MAC-Adresse den Hersteller ableiten), dürfte auch das Recycling von 
MAC-Adressen alter, ausgemusterter Netzwerkkhardware für neue 
(kommerzielle) Geräte eindeutig verboten sein.

Was man natürlich in seinem privaten Netzwerk tut, interessiert keinen.

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