Forum: Platinen Welche Bohrunterlage gegen Ausfransen?


von Martinw (Gast)


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Hallo

Also wollte mal fragen was ihr so als Bohrunterlage verwendet? Ich hab
das Problem dass wenn ich mit meiner Proxxon MF70 die Löcher Bohre bei
beidseitig besichteten Platinen auf der Unterseite das Kupfer ausfranst
und dann nicht mehr so gut zum löten geht...
Im Moment benütze ich Holz als Unterlage aber ich glaube das ist zu
weich. Am Bohrer kanns nicht liegen habe es mit neuen probiert sowohl
spiral als auf speed Bohrer... Und mit der Drehzahl hab ich mich auch
gespielt...
Vielleicht könnt ihr mir ja einen guten Tipp geben?!

Danke
Martin W

von Marco Haufe (Gast)


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Mit Fräsbohrer (also kein Spiral) beidseitig.
Ist aber ne Schweinearbeit aber super Bohrungen.
VG Marco

von Konrad Heisig (Gast)


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Hallo Martin W

Bohrtst du vor dem Ätzen oder erst danach ?

Ich ätze immer schon die Löcher mit, so dass die Bohrung praktisch
immer nur duch das Epoxyd geht - und dieses gibt so gut wie gar keinen
Grat. Außerdem greift der Bohrer darauf viel besser  als auf Kupfer so
dass es auch leichter ist, präzise zu bohren.

Das Ganze ist natürlich nur möglich wenn man die platine
photomechanisch herstellt. Früher, als ich noch mit Edding gezeichnet
hab, benutzte ich eine relativ weiche Drahtbürste um die gebohrte
Platine grob zu reinigen und alle Bohrgrate zu entfernen.

MfG Konrad Heisig

von Christian Kreuzer (Gast)


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Hallo,

ich graviere meine Platinen, dabei entsteht auch ein leichter Grat.
Einfach mir einem sehr feinen Schleifschwamm (die Sandbeschichteten
Schaumstoffdinger) ein paar mal drüberziehen, mit Aceton reinigen und
danach mit Lötlack einsprühen - fertig.
Diese Methode hat sich bei mir bestens bewehrt.

Viele Grüße,
Christian

http://members.telering.at/kreuzers/

von Reinhard Freund (Gast)


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Als Bohrunterlage verwendet man in der Industrie sog. MDF oder 
HDF-Tafeln, meist mit Melaminbeschichtung.
MDF-Tafeln sind MittelDichteHolzfaserplatten, vergleichbar zu Rückwänden 
bei Möbeln ider in Bilderrahmen, allerdings mit einigen besonderen 
Eigenschaften.

Für doppelseitige Leiterplatten verwendet man meist unbeschichtete 
MDF-Tafeln (HDF heißt "hochdicht", Gewicht > 800 kg/cbm, für Multilayer 
eher beschichtete, weil diese den Bohrgrat noch besser reduzieren.
Für den hausgebrauch reichen sicherlich MDF-Platten aus.

Die MDF/HDF platrten sind feuchteempfindlich und verwölben schnell. 
Professionelle Leiterplattenhersteller kaufen solche Platten in Tafeln 
oder Zuschnitten zu einigen tausend Stück ein. Vielleicht kann man dort 
"verwölbte" Tafeln billig bekommen. Für den Hausgebrauch ist das meist 
noch ausreichend, für die Industrie sind verwölbte Tafeln unbrauchbar.

von tex (Gast)


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Der Grat ist nicht unbedingt von der Unterlage anhängig. Vielmehr ist es 
die Qualität des Bohrers, die richtige Drehzahl und der richtige 
Vortrieb, der über die Qualität des Bohrloches entscheiden. Gerade bei 
Doppelseitigen Platinen ist es empfehlenswert, Hartmetallbohrer und hohe 
Drehzahlen zu verwenden, weil HSS-Bohrer nicht nur einen sehr häßlichen 
Grat hinterlassen können, der Bohrer kann auch im Material abgelenkt 
werden und schief durch die Platine gehen. Dann sind die Löcher auf der 
Bohrseite sauber in Reihe und Glied und auf der Rückseite sieht es aus 
wie Kraut und Rüben.
Ein Grat ist immer ein gutes Zeichen für einen stumpfen Bohrer und ein 
Missverhältnis aus Drehzahl und Vortrieb.

von Aufreger deluxe (Gast)


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Ich benutze 0,8mm Hartmetallbohrer und bohre mit 20.000 Umdrehungen pro 
Minute und hatte noch nie auch nur ansatzweise einen Grat.

von snowmn (Gast)


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bei beidseitigen platinen, schaue ich auch, dass die bohrlöcher 
freigeätzt sind; zudem lege ich beim bohren eine alte CD drunter, um 
damit ein bischen das ausreissen (grat) zu verhindern.

von Selma (Gast)


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Ich hatte mal ne zeitlang eine Stahlplatte als Unterlage genommen, 
leider wurden dadurch die Bohrer aber extrem schnell stumpf.

von PeterL (Gast)


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kauf dir einen billigen Laminatboden die Rückseite ist gut zu gebrauchen 
und mit 1 m² kommst du auch sehr lange aus ;-)

von EZ81__ (Gast)


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MDF gibt es reichlich im Baumarkt in der Zuschnittrestekiste. Wenn du 
einen Tischler in der Nähe hast, könntest du mal nach Reststücken  von 
{MDF mit Grundierfolie} fragen, das ist ziemlich eben und hat eine sehr 
harte, dünne Außenschicht, ist aber in Baumärkten nicht zu finden.

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