Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensatoren im Netzteil


von E. P. (metallman)


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Hallo.


Ich habe ein Netzteil aus einem Trafo, eiem gleichrichter und 78/7905 
gebastelt, welches mir +/-5V liefert für eine andere Schaltung.

Natürlich habe ich Elkos vor den Spannungsreglern (jeweils 1000uF) und 
danach (je 100uF) angebracht.

Das netzteil habe ich an meine Schaltung angeschlossen und so weit 
funktioniert alles ganz gut. Nur wenn ich das Netzteil am Hauptschalter 
ausschalte (oder dann wieder einschalte) leuchtet auf meiner Schaltung 
eine LED kurz auf (beim Ausschalte viel heftiger als beim einschalten).

So wie ich das verstehe, entladen sich wahrscheinlich die Kondensatoren 
aus dem Netzteil in die Schaltung, was für meine Anwendung überhaupt 
nicht gut ist.

Nun ist meine Frage, ob ich dies irgendwie schaltungstechnisch 
verhindern kann.

Vielen Dank

von Lukas B. (lukas-1992) Benutzerseite


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Hast du Schutzdioden am Regler??

Grüße Lukas

von Justus S. (jussa)


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kA ob das der Grund für dein Problem ist, aber: die Reihenfolge ist 
meistens:
Spannungseingang > Elko > Keramik > Spannungsregler > Keramik > Elko > 
µC etc

von Lukas B. (lukas-1992) Benutzerseite


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kurz gezeichnet so würde ich das für die positive regelung machen
die negative kannst du dir dan denken


                         1n4007
                    |---- -|<- -|
                    |     __  |
                    |    |    | | 1n4007
  ----------o-------o-- -|7805|-o--------oo------------
           .'       |    |____| |   |     |
           '|+      |      |    |   -     |
           ===     ---     |   ---  ^     |+
     1000µ /-\     ---     |   ---  |    === 220µ
            |       |.     |    |100n    /-\
            |  100n   `-.  |  _-    |     |
            |            ` o'       |     |
            |              |        |     |
   ---------|--------------o--------o-----o-----------



wenn du 1A ziehen willst reichen 1000µF

Grüße Lukas

von Peter H. (peterhoppe59)


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E. P. wrote:

>
> So wie ich das verstehe, entladen sich wahrscheinlich die Kondensatoren
> aus dem Netzteil in die Schaltung, was für meine Anwendung überhaupt
> nicht gut ist.

Der Kondensator entläd sich auch bei eingeschaltetem Netzteil in deine 
Schaltung, dafür ist er da. Er soll die Strompausen überbrücken. Bei 
ausgeschaltetem Netzteil wird er aber nicht mehr nachgeladen, die 
Spannung sinkt und die Verhältnisse in Deiner Schaltung stimmen nicht 
mehr. Die Schaltung tut nicht mehr das was sie soll.


>
> Nun ist meine Frage, ob ich dies irgendwie schaltungstechnisch
> verhindern kann.

Ja, das gehört sogar zu den anspruchsvolleren Teilen einer Entwicklung. 
Vor allem wenn Leistungsbauelemente sonst verrückt spielen, oder 
Speicherinhalte verloren gehen usw. Die Lösungen sind aber meist sehr 
individuell und an die Schaltung angasst. Als Fertiglösungen gibt es die 
sog. Supervisor-ICs. Wie gesagt, sehr vielfältig, und je nach Anwendung 
nuss man was passendes suchen oder selbst bauen.

MFG Peter
>
> Vielen Dank

von AC/DC (Gast)


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Ein Wechselstromrelais (Spule vor dem Gleichrichter mit AC geschaltet)
und einem Kontakt der die Gleichspannung zur Anwenderschaltung
schaltet wäre wohl die simpelste Lösung, oder?

von Peter H. (peterhoppe59)


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Eher nicht. In der Schaltung sind ja meist noch weitere 
Bypasskondensatoren, Stützkondensatoren usw. verbaut.
Wie gesagt, das spielt ja nur eine Rolle, wenn wirklich etwas Übles 
passieren kann. Eine kurz aufleuchtende LED würde mich wohl nicht weiter 
beunruhigen.

von Matthias L. (Gast)


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>leuchtet auf meiner Schaltung eine LED kurz auf

Gib doch mal einen Schaltplan an, wie diese LED verschaltet ist...

von Route_66 (Gast)


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Vielleicht bricht die positive und negative Spannung nur unterschiedlich 
schnell zusammen? Unsymmetrien sind bei manchen Schaltungen gefährlich 
oder sogar tödlich! Dass der Effekt beim Ausschalten "heftiger" ist als 
beim Einschalten spricht ja dafür...

von Michael L. (Gast)


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Lukas B. wrote:
> kurz gezeichnet so würde ich das für die positive regelung machen
> die negative kannst du dir dan denken
>
>
>                          1n4007
>                     |---- -|<- -|
>                     |     __  |
>                     |    |    | | 1n4007
>   ----------o-------o-- -|7805|-o--------oo------------
>            .'       |    |____| |   |     |
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>            ===     ---     |   ---  ^     |+
>      1000µ /-\     ---     |   ---  |    === 220µ
>             |       |.     |    |100n    /-\
>             |  100n   `-.  |  _-    |     |
>             |            ` o'       |     |
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>    ---------|--------------o--------o-----o-----------
>
> wenn du 1A ziehen willst reichen 1000µF
Hallo,

der 1n4007 und die 100nF sind sinnvoll. Ich benutze bei empfindlichen 
Schaltungen zusätzlich eine Zenerdiode mit 5.6V am Ausgang:

>                          1n4007
>                     |---- -|<- -|
>                     |     __  |
>                     |    |    | | 1n4007
>   ----------o-------o-- -|7805|-o--------oo---------o--
>            .'       |    |____| |   |     |         |
>            '|+      |      |    |   -     |         |
>            ===     ---     |   ---  ^     |+      -----\
>      1000µ /-\     ---     |   ---  |    === 220µ  / \ UZ = 5.6V
>             |       |.     |    |100n    /-\        |
>             |  100n   `-.  |  _-    |     |         |
>             |            ` o'       |     |         |
>             |              |        |     |         |
>    ---------|--------------o--------o-----o---------o-

http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=A425;GROUPID=2996;ARTICLE=18917;START=16;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=31lCBXlqwQAR8AAEJGvks90142fc6b1291d7a66fa194819516333

Du kannst auch eine etwas schnellere Überspannungsschutzdiode nehmen:

http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=A46;GROUPID=3000;ARTICLE=42010;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=31lCBXlqwQAR8AAEJGvks90142fc6b1291d7a66fa194819516333


Gruß,
  Michael

von Peter H. (peterhoppe59)


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Hallo,
Die 4007 schützen lediglich den Regler. Die eine verhindert, dass die 
VBE Durchbruchspannung des internen Transistors auftritt, und die andere 
schützt den Ausgang vor negativen Spannungen. Über den Einsatz der 
Z-Diode hinter dem Regler könnte man sich lange streiten...möchte ich 
aber nicht:)

Peter

von Olli R. (omr) Benutzerseite


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E. P. wrote:

> Natürlich habe ich Elkos vor den Spannungsreglern (jeweils 1000uF) und
> danach (je 100uF) angebracht.

Letzteres ist fuer den Regler kontraproduktiv, da gehoeren nur 100n hin.

Olli

von Olli R. (omr) Benutzerseite


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Lukas B. wrote:

>      1000µ /-\     ---     |   ---  |    === 220µ

Zeig mir mal eine Application Note mit 220uF hinter dem Regler.

Nochmal: grosse Cs hinter dem Regler beeinflussen das Regelverhalten 
negativ. Der Regler soll schnell auf den Strombedarf der Schaltung 
reagieren, das kann er nicht, wenn dazwischen ein dicker Elko haengt.

Etwas anders sieht es aus, wenn der eigentliche Verbraucher erst nach 2m 
Kabel kommt, dann macht ein Elko eventuell Sinn.

Aber dann wuerde ich den Regler an den Verbraucher packen und die lange 
Leitung ungeregelt lassen.

Olli

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