Forum: Offtopic Rechte Mechatronikingenieur


von anfaenger (Gast)


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Hallo!

Soweit ich informiert bin dürfen in einem Betrieb bestimmte Tätigkeiten, 
die z.B. mit Hochspannung zu tun haben (Glühbirnen wechseln, Netzkabel 
anklemmen, Deckenlampe anklemmen, etc..) ja nur von Elektrikern 
durchgeführt werden.

Wie sieht es bei einem Mechatronikingenieur (Bachelor of Engineering) 
aus? Darf der sowas auch? Was ist mit einem Elektrotechnikingenieur? Wo 
kann man das evtl. nachlesen?

Danke, anfaenger.

von Gast (Gast)


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In Deutschland braucht man für jeden Furz einen Meister. Nur in 
hochsensiblen Bereichen der Nahrungsmittelproduktion wie in der 
Landwirtschaft ist noch nicht mal eine Ausbildung vorgeschrieben.

von ja... (Gast)


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Hallo anfaenger,

du bist Bachelor und kein Ingenieur, auch wenn dieser "of Engineering" 
heist.
Wenn du das ganze privat machen möchtest, dann kannst du eigentlich 
machen was du willst. Willst du es beruflich (gewerblich) machen, so 
musst du meines Wissens nach nachweisen, dass du dazu fachlich und 
sachlich in der Lage bist. In den elektronischen Ausbildungsberufen ist 
z.B. fast immer eine Ausbildung nach VDE0100 enthalten. Wird die VDE 
während des Studiums an einer Uni oder FH überhaupt erwähnt???

von Mike J. (emjey)


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> Wird die VDE während des Studiums an einer Uni oder FH überhaupt erwähnt?
Ja, aber wird nicht bis ins kleinste Detail besprochen!
Wenn man aber dieses Wissen braucht gibt es ja Bücher zum nachlesen.

von schnappofax (Gast)


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... oder das Internet zum Nachlesen

Bachelor of Googelhupf ..

von Frankenholz (Gast)


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Ja, kaum nen nebligen Titel in der Tasche will jeder wissen was er 
machen und bestimmen kann.

@Anfaenger

Wenn deine Ausbildung dich zu den von dir angesprochenen offiziellen 
Tätigkeiten berechtigt dann würdest du es wissen und nicht fragen.




@All

Was ich immer mal wissen wollte.

Was ist eigentlich ein "Bachelor" genau ?
Wo kann man ihn aufs wissen bezogen einordnen ?

Klar, googeln kann ich auch aber so richtig schlau werde ich aus den 
vielen Beschreibungen nicht wirklich.

Momentan verstehe ich den Bachelor als eine Mischung aus Fachabitur 
(Also zb. Techn. Phys. Asssist.) oder Assistent an einer Uni also 
sozusagen "Doktorgeselle"


Aber mal von der Definition abgesehen bildet sich mit dem hier noch 
recht neuen Titel noch ne Eingebildete Spezies heraus die meint alles zu 
können und zu wissen.
Das ist ja noch schlimmer als es schon mit den Dipl. Ings schon ist.






Wo sind nur all die graduierten hin, wo sind sie geblieben...........

von Andreas M (Gast)


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Wenn du 230 V Netzspannung als Hochspannung bezeichnest, solltest du 
Arbeiten der von dir beschriebenen Art lieber lassen!

von Thilo M. (Gast)


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>Wenn deine Ausbildung dich zu den von dir angesprochenen offiziellen
>Tätigkeiten berechtigt dann würdest du es wissen und nicht fragen.

So ist es. Spätestens bei der Unterweisung für Elektrofachkräfte, die 
eine dafür ausgebildete Person für die Arbeit in diesen Bereichen 
braucht, kriegt man gesagt, wohin man darf.

>Was ist eigentlich ein "Bachelor" genau ?
Ein Bachelor ist für mich ein Junggeselle, was er kann ist zumindest 
Heiraten. ;)

Auch wird oft das Wort 'engineer' mit dem ähnlich klingenden 'Ingenieur' 
verwechselt. Der Engineer ist nix weiter als ein 'Maschinist'.
Genauso ist der Manager ein 'Handhaber', kann ja alles sein. :)

Die ganzen englischen Titel kann man schlecht mit den deutschen 
vergleichen, die sind immer 'ne Mischung oder irgendwo dazwischen.

von anfaenger (Gast)


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Achja...ihr seid ja alle mal wieder super freundlich...aber falls es 
euch beruhigt: Ich bin weder Bachelor noch Ingenieur oder sonstwas. Es 
ging mir nur ums Generelle, weil ich halt schon öfters mitgekriegt habe 
das im Betrieb ein Ingenieur einen Elektriker gerufen hat nur um ein 
Netzkabel anzuklemmen oder sowas...

Und warum sollte ein Bachelor of Engineering kein Ingenieur sein? Nur 
weils nicht im Titel steht? Dann gibt es in fünfzig Jahren ja keinen 
einzigen Ingenieur mehr in Deutschland, weil alle Unis auf 
Bachelor/Master umstellen bzw. umgestellt haben.

@Frankenholz: Soweit ich weiß ist bei den Ingenieursstudiengängen ein 
Bachelor knapp unter dem Diplom angesiedelt. Um den Master zu machen 
braucht man entweder den Bachelor oder ein Diplom.

von Uhu U. (uhu)


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> Was ist eigentlich ein "Bachelor" genau ?

Der "Bachelor" ist ein qualifizierter Studienabbruch.

Ich würde mal vermuten, daß ein Mechatronikingenieur Kraft seiner 
fundierten Ausbildung Glühbirnen in Netzen bis 25 Volt austauschen darf.

von Matze (Gast)


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>Ich würde mal vermuten, daß ein Mechatronikingenieur Kraft seiner
>fundierten Ausbildung Glühbirnen in Netzen bis 25 Volt austauschen darf.

Darf schon, aber ob er es auch kann??

von Gast (Gast)


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Offensichtlich habt ihr ja alle schon mehrere Bachelorstudiengänge 
hinter euch, dass ihr euch so gut damit auskennt.

von nemon (Gast)


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als mechatroniker mit BSc, oder BEn bist du durchaus ingenieur, genauso, 
wie jemand, der da sein diplom, master, doktor, oder techniker gemacht 
hat, da ingenieur die bezeichnung einer berufsgruppe ist. das dipl. BEn, 
MEn usw. gibt halt an, welche ausbildung du dafür abgeleistet hast.

was so die einordnung des bachelors angeht, ist der halt irgendwo 
zwischen vordiplom und diplom zu finden.

von Frankenholz (Gast)


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@Uhu

>Der "Bachelor" ist ein qualifizierter Studienabbruch.

Der gefällt mir gg


@ Thilo M.

Also kurz, wieder ein Titel der mehr suggeriert als vorhanden ist.
Nun gibt es also auch "angelernte" Ingeneure.

Armes Deutschland du machste den Amis aber auch jeden Dreck nach.



@anfaenger


>Und warum sollte ein Bachelor of Engineering kein Ingenieur sein? Nur
>weils nicht im Titel steht?

Ich weiß ja nicht was ein Bachelor auf dem Lehrplan stehen hat aber es 
ist mir leider nicht eingängig wofür dieser Titel nütze sein soll.

Ich kann mir nur vorstellen das man all die die den Abschluss nicht 
gesachafft haben und die man nur als Angelernte bezeichnen kann nun 
einfach mit einem im ersten Moment klingenden Titel versorgt um sie auf 
dem Arbeitsmarkt vieleicht doch noch an die Firma zu bringen.



Naja, eigentlich ne pfiffige Idee um die Versagerquoten merkelich zu 
drücken.
Dann freuen wir uns demnächst auf ....:

Bachelor "Schulabschluss freier Wahl"
Bachelor "Lehre freier Wahl"
Bachelor "Abi freier Wahl"
Bachelor "Meisterprüfung freier Wahl"
usw.

Und die Klofrau nennt sich dann "Doublezeromanagerin".

Verrückte Welt. :D




Zum Begriff "Hochspannung" ein kleines Beispiel wie man es "grob" (ca. 
Es gibt viele Definitionen) einteilt.

Kleinspannung: bis 50~ oder 120V =
Niederspannung: 120V bis 1kV
Mittelspannung: 1kV - 30kV
Hochspannung :  50-150kV
Höchstspannung: Ab ca. 150kV aufwärts.



Um die Qualifikation nochmal anzusprechen:


Wenn du jemanden suchst der dir die Wohnung neu verdrahtet dann nimm 
einen gelernten Elektriker und keinen Elektroingeneu.
Letzterer hat vieleicht mehr Zahlemn im Kopf aber dafür 2 linke Hände 
für die Aufgabe.  ;-)

von Robin (Gast)


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@Frankenholz: Äh, so ganz scheinst du das mit dem Bachelor nicht zu 
begreifen oder hast du eine sehr seltsame Form von Ironie verwendet?
Ein Bachelor ist kein Studienabbrecher, er hat einen Abschluss. Ohne 
Abschluss keinen Bachelor. Übrigens hat sich das Studium nach der 
Umstellung von Diplom auf Bachelor an den meisten Hochschulen kaum 
geändert. Bei dem was heutzutage in einem Studium steckt braucht sich 
kein halbwegs guter Bachelor (abgesehen von der Berufserfahrung) vor 
irgendeinem Durchschnitts-Dipl-Ing verstecken.

von Uhu U. (uhu)


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Robin wrote:
> @Frankenholz: Äh, so ganz scheinst du das mit dem Bachelor nicht zu
> begreifen oder hast du eine sehr seltsame Form von Ironie verwendet?

Nein, das hat er schon ganz richtig verstanden.

> Ein Bachelor ist kein Studienabbrecher, er hat einen Abschluss. Ohne
> Abschluss keinen Bachelor.

Na ja, es ist ein Ultra-Schmalspur-Abschluß und völlig überflüssig. Das 
Studium ist zwar ziemlich stressig, aber viel zu kurz, um sich in ein 
Fach wirklich fundiert einarbeiten zu können.

> Übrigens hat sich das Studium nach der
> Umstellung von Diplom auf Bachelor an den meisten Hochschulen kaum
> geändert.

Dem Diplom entspricht der Bachelor nicht; das Äquivalent ist der Master. 
Daß man versucht hat, möglichst den gesamten Stoff ins Bachelorstudium 
zu stopfen, spricht nicht nicht für die Qualität des Studiums. Es 
erklärt aber die Abbrecherzahlen. Die haben dann eben den qualifizierten 
Studienabbruch nicht erreicht und stehen genau so belemmert da, wir 
früher auch.

Der Bachelor ohne anschließendes Masterstudium taugt nichts. Aber das 
Masterstudium wird mit neuen Hürden verbaut.

> Bei dem was heutzutage in einem Studium steckt braucht sich
> kein halbwegs guter Bachelor (abgesehen von der Berufserfahrung) vor
> irgendeinem Durchschnitts-Dipl-Ing verstecken.

Ha ha, wer hat dir denn den Bären aufgebunden?

von Frankenholz (Gast)


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@Robin

Zum Rest hat ja Uhu schon geschrieben also schenk ich mir das.



Nur noch Zwei Bemerkungen:

1.

>Bei dem was heutzutage in einem Studium steckt braucht sich
>kein halbwegs guter Bachelor (abgesehen von der Berufserfahrung) vor
>irgendeinem Durchschnitts-Dipl-Ing verstecken.

Was für ne Berufserfahrung bitteschön ?

Ich habe nicht umsonst Anleihen bei einem bekannten Song genommen und 
die Graduierten erwähnt.

Der Graduierte merkt für gewöhnlich schnell wenn er sich in eine 
hirnrissige Idee verannt hat, der Diplomierte leider meist nicht und 
läst es auch noch in serie gehen.



2.

Nein ich habe keine besondere Form der Ironie verwendet sondern nur 
naturbelassenen reinen Sarkasmus. ;-)

von Jaecko (Gast)


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> Der "Bachelor" ist ein qualifizierter Studienabbruch.

Sorry, aber wenn ich sowas les, könnt ich jedes Mal kotzen...

von M. W. (hobbyloet)


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Jaecko wrote:
>> Der "Bachelor" ist ein qualifizierter Studienabbruch.
>
> Sorry, aber wenn ich sowas les, könnt ich jedes Mal kotzen...

Sowas kommt bei mir nicht in die Firma!
Ich stelle nur Leute mit deutschen Zeugnissen ein.

von Gastx (Gast)


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>Sorry, aber wenn ich sowas les, könnt ich jedes Mal kotzen...


Nochen Essgestörter :D

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Hä? Man hat doch gar keine andere Wahl als einen Bachelor zu machen, 
wenn man studieren möchte. Auch ein Master muss erst einmal einen 
Bachelor machen. Die Bachelors können am wenigsten etwas dafür, dass es 
den alten Diplom-Abschluss nicht mehr gibt.

von Uhu U. (uhu)


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Simon K. wrote:
> Hä? Man hat doch gar keine andere Wahl als einen Bachelor zu machen,
> wenn man studieren möchte. Auch ein Master muss erst einmal einen
> Bachelor machen. Die Bachelors können am wenigsten etwas dafür, dass es
> den alten Diplom-Abschluss nicht mehr gibt.

Richtig. Das ändert aber nichts daran, daß der Bachelor nicht mehr, als 
ein qualifizierte Studienabbruch ist.

Erst der Master ist ein vollwertiger Studienabschluß, der dem alten 
Diplom einigermaßen entspricht.

Da aber vor dem Masterstudium neue Zulassungshürden aufgebaut werden, 
die es in den Diplomstudiengängen nicht gab, ist diese ganze 
Bologna-Scheiße nichts als ein schön geschmückter Abbau des 
Bildungssystems und ein alsolutes Unrecht.

von Gast (Gast)


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Vom Bachelor abgesehen darfst du bis 50V alles(Schutzkleinspannung)
wenn die Spannung höher ist musst Du bestellte Elektrofachkraft sein 
oder von einer unterwiesen und beaufsichtigt werden.
Dazu gibts tolle Lehrgänge:
http://www.geltec.de/home/seminare-schulungen/fachgebiet-1-elektrotechnik/elektrofachkraft-fuer-festgelegte-taetigkeiten-effft.html

Ich denke nahezu kein Uni/FH Absolvent hat sowas, ausser er hat vorher 
eine Lehre gemacht und/oder die Quali erworben

nun zum Bachelor: das sind versteckte Studiengebühren - ein Master ist 
ein Zweitstudium(weil der Bachelor angeblich berufsqualifizierend 
ist...) und deshalb gebührenpflichtig.
Über die Qualität kann ich nicht urteilen aber der schiere Umfang eines 
5 jährigen Dipl. Studiums kann man nicht in 3,5 Jahren vermitteln.
Nach Vergleich meines Lehrplans mit dem der jetztigen Bachelor musste 
ich feststellen das die genau das selbe haben, insofern zieht das 
Argument mit mehr in kürzerer Zeit in meinem speziellen Fall nicht...

Grüße

von M. W. (hobbyloet)


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Robin wrote:
>>>> Der "Bachelor" ist ein qualifizierter Studienabbruch.
>>>
>>> Sorry, aber wenn ich sowas les, könnt ich jedes Mal kotzen...
>
>>Sowas kommt bei mir nicht in die Firma!
>>Ich stelle nur Leute mit deutschen Zeugnissen ein.
>
> In ner Firma mit einem so denkenden Chef würde ich nie arbeiten! Egal
> was ich für eine Qualifikation hätte und was du mir bieten würdest. DA
> kommt einem das kotzen du rechte Sau!

WO, BIN ICH EINE RECHTE SAU ?!!!!

DU BIST DER ABSOSULTE VOLLTROTTEL !!!!!

Ich glaube es nicht.

von Gast (Gast)


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Hallo. Also ich studiere Elektrotechnik und Informationstechnik an der 
Ruhr Uni. Bochum.
Hier wurde sich frühzeitig auf das "neue" System eingestellt.
Wirklich geändert haben sich doch nur die Namen:

Vordimplom --> Bachelor
Dimplom --> Master

Nur ist der Bachelor jetzt ein eigener Abschluss... Wer wäre früher mit 
seinem Vordiplom von der Uni gegangen... :-D

Leider gibt es an der Uni trotzdem zu viel Theorie... Da hilft nur 
selber weiterbilden und praktisch arbeiten!

von Uhu U. (uhu)


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Gast wrote:

> Leider gibt es an der Uni trotzdem zu viel Theorie... Da hilft nur
> selber weiterbilden und praktisch arbeiten!

Aber gerade das ist doch die Domäne der Unis. Die Halbwertszeit des 
Theoriewissens ist tausendfach länger, als die, irgendwelcher 
praktischen Methoden. Technologisches Fachwissen ist doch bereits nach 
2-3 Jahren nur noch die Hälfte wert.

von Bierbaron (Gast)


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Ich bin Elektriker und bald Ingenieur, trotz B.Eng.
Ich darf also alles machen :-)

Hab kurz auf der FH Seite nachgeschaut. Auch der Bachelor darf sich 
Ingenieur nennen. Und warum ist ein Bachelor an der FH ein 
Studienabbrecher?? An der Uni nachvollziehbar, an der FH nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Bierbaron wrote:

> Hab kurz auf der FH Seite nachgeschaut. Auch der Bachelor darf sich
> Ingenieur nennen.

Freu dich, in ein paar Jahren darf sich jeder Altfernsehgeräte-Abwracker 
auch Ingenieur nennen.

Engineer heißt auf Deutsch Maschinist... Und wenn das Vordiplom jetzt 
Bachelor heißt, weist das zumindest den Weg, welche Übersetzung in 
Zukunft maßgeblich sein wird.

> Und warum ist ein Bachelor an der FH ein
> Studienabbrecher?? An der Uni nachvollziehbar, an der FH nicht.

Haben etwa die alten Dipl.-Ing. (FH)s kein Vordiplom gemacht? So weit 
ich weiß doch.

Und war dieses Vordiplom ein Berufsqualifizierender Abschluß? NEIN.

Also wo ist der prinzipielle Unterschied zwischen der Demontage der 
Studiengänge an den Unis und den FHs?

Du solltest dich mal darüber informieren, wie lang die Halbwertszeit 
direkt verwertbaren technischen Wissens ist. Die ist nämlich erbärmlich 
kurz. Eine fundierte theoretische Ausbildung dagegen gibt immer den 
Grundstock, sich eine neue Technologie schnell anzueignen und mit der 
Entwicklung Schritt zu halten.

von Bierbaron (Gast)


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Aja, dann dauert also das Vordiplom an der FH 7 Semester.
Dann hat jeder Dipl.-Ing. an meiner FH, der das erste Praxissemester 
wegen Ausbildung angerechnet bekommen hat, also auch 7 Semester studiert 
hat, nur ein Vordiplom??? Dann sind ja die meisten Vordipl.-Ing.

von Uhu U. (uhu)


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Bierbaron wrote:
> Aja, dann dauert also das Vordiplom an der FH 7 Semester.
> Dann hat jeder Dipl.-Ing. an meiner FH, der das erste Praxissemester
> wegen Ausbildung angerechnet bekommen hat, also auch 7 Semester studiert
> hat, nur ein Vordiplom??? Dann sind ja die meisten Vordipl.-Ing.

Wieso denn das? Die haben ihr Vordiplom gemacht und dann irgendwann ihr 
Diplom und wurden damit Dipl.-Ing. (FH).

Im Übrigen erfordern auch etliche Diplom-Studiengänge an den Unis 
Praxissemester.

Der Unterschied zwischen Uni und FH war bisher, daß erstere das Gewicht 
auf breite Ausbildung mit fundierter Theorie hatten und den Studenten 
viel Freiheit der Studiengestaltung boten, während das FH-Studium schon 
damals total verschult und an den Interessen der Industrie orientiert 
war. Und das eben möglichst kostengünstig für den Staat.

Mit diesem Bologna-Scheiß wurden die Unis verschult und produzieren 
jetzt Bachelors als "Regelstudienabschluß". In den Genuß einer 
theoretisch fundierten Ausbildung soll nur noch eine Elite kommen.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich will dich nicht runtermachen, wenn 
du den Bachelor machst. Ich will nur zu bedenken geben, daß die Gefahr, 
irgendwann überflüssig zu werden, umgekehrt proportional mit Qualität 
der Ausbildung zusammenhängt.

Wenn du jetzt mit deiner Ausbildung schlampst, kann sich das bitter 
rächen. Andersherum ist natürlich auch die beste Ausbildung keine 
Versicherung, aber sie verbessert die Chancen entschieden.

Denk mal drüber nach...

von Bierbaron (Gast)


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Da liegst du ja nicht ganz falsch. Aber ich sehe jetzt an meiner FH 
keinen großen Unterschied zwischen dem Diplom- und Bachelorstudiengang. 
Das Vordiplom gibts bei uns auch, heißt jetzt nur Bachelorvorprüfung, es 
wird eine Studienarbeit sowie eine Bachelorarbeitgeschrieben und ein 
Praxissemester absolviert.
Ob und wie das an der Uni ist, kann ich nicht beurteilen.
Das die Bachelor-Master-Umstellung ein ausgemachter Haufen Scheiße ist, 
ist nicht von der Hand zu weisen, aber was tun??

von Uhu U. (uhu)


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Bierbaron wrote:
> Da liegst du ja nicht ganz falsch. Aber ich sehe jetzt an meiner FH
> keinen großen Unterschied zwischen dem Diplom- und Bachelorstudiengang.
> Das Vordiplom gibts bei uns auch, heißt jetzt nur Bachelorvorprüfung, es
> wird eine Studienarbeit sowie eine Bachelorarbeitgeschrieben und ein
> Praxissemester absolviert.

Ah ja. Dann heißt das im Klartext: Der Uni-Bachelor ist weniger wert, 
als einer von der FH. Dort ist er wirklich nur ein qualifizierter 
Studienabbruch und Vehikel, den Streß zu maximieren und den Laden total 
zu verschulen.

Nur gibt das natürlich auch für die FHs die Richtung vor - so wie ich es 
oben mit dem Altfernsehgeräte-Abwracker angedeutet hatte.

Es läuft auf eine allgemeine Entwertung aller Abschlüsse hinaus - frei 
nach dem Motto, daß die niedrigsten Standards maßgeblich sein sollen.

Ich habe in den 1970ern an einer Uni studiert und wir haben uns damals 
schon heftig gegen die aufkommenden Pläne gewehrt, Schmalspur- 
Studiengänge einzuführen. Ihr habt sie jetzt und ich muß leider sagen, 
daß ihr euch nicht gewehrt habt.

Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt, hieß es bei uns.

> Ob und wie das an der Uni ist, kann ich nicht beurteilen.
> Das die Bachelor-Master-Umstellung ein ausgemachter Haufen Scheiße ist,
> ist nicht von der Hand zu weisen, aber was tun??

Es ist leider reichlich spät und ein handfester Aufstand an den 
Hochschulen ist längst überfällig. Woran liegts, daß er nicht kommt? 
Gründe gibt es doch mehr als genug...

von Bierbaron (Gast)


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Jep, Uni-Bachelor sind wohl die Verlierer an der ganzen Sache, so siehts 
aus.

Aha, und wie hätte ich vor zehn Jahren gegen diese Umstellung vorgehen 
sollen?? Da wußte ich nicht mal das ich mal studiere. Jetzt ists wohl zu 
spät, da schon lang beschloßene Sache. Außer wir zünden alle Hochschulen 
und Unis an, verprügeln die Profs, stecken Autos in Brand.....
Mit Demos kommt man ja net weit, hat man bei den Studiengebühren 
gesehen. Wenn man vor 40 Jahren ein bißchen Krawall gemacht hat, war da 
nix schlimmes dran. Aber genau diese Leute, die damals Bullen umgehauen 
und randaliert haben, um ihre Ziele durchzusetzen haben uns das 
eingebrockt. Die haben den Bologna-Prozess vorangetrieben, 
Studiengebühren eingeführt etc. Wenn man dann das Maul aufmacht und ein 
bißchen ausflippt bekommt man etliche Anzeigen aufgebrummt und man ist 
schneller als man denken kann wegen sowas vorbestraft.

Scheiß 68er und deren Doppelmoral!!

von Uhu U. (uhu)


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Bierbaron wrote:
> Jep, Uni-Bachelor sind wohl die Verlierer an der ganzen Sache, so siehts
> aus.

Nein. Der FH-Bachelor ist der Verlierer - er bekommt eine 
minderqualifizierte Konkurrenz, die dasselbe Etikett trägt.

> Aha, und wie hätte ich vor zehn Jahren gegen diese Umstellung vorgehen
> sollen??

Das ist in der Tat eine gute Frage...

> Da wußte ich nicht mal das ich mal studiere. Jetzt ists wohl zu
> spät, da schon lang beschloßene Sache. Außer wir zünden alle Hochschulen
> und Unis an, verprügeln die Profs, stecken Autos in Brand.....

Sowas sind Dummheiten, die nur den Schafmachern in die Hände arbeiten 
würden.

> Mit Demos kommt man ja net weit, hat man bei den Studiengebühren
> gesehen.

Und dabei wäre genau das der Punkt gewesen, an der man die Sache hätte 
aufrollen können.

Aber im Gegensatz zu den 70ern sind die Studenten heute einfach zu 
bequem, zu feige und denken nur nach den Devisen "Nach mir die Sintflut" 
und "Mich wirds schon nicht so hart treffen". Da braucht die andere 
Seite wirklich keine ausgefeilten "Teile und herrsche"-Techniken, um 
jeglichen Widerstand zu brechen.

> Wenn man vor 40 Jahren ein bißchen Krawall gemacht hat, war da
> nix schlimmes dran. Aber genau diese Leute, die damals Bullen umgehauen
> und randaliert haben, um ihre Ziele durchzusetzen haben uns das
> eingebrockt.

Da hast du leider ein ziemlich verzerrtes Bild von der Zeit.

Wir wußten nur zu gut, daß Randale allen, nur nicht uns nutzt und taten 
alles, derlei Exzesse zu verhindern.

Randaliert haben reine Vollidioten, entweder aus eigenem Antrieb, aber 
nicht zu selten eben auch von Agent Provocateurs angeleitet, die von den 
"Sicherheitsbehörden" eingeschleust wurden.

> Die haben den Bologna-Prozess vorangetrieben,
> Studiengebühren eingeführt etc.

Die sind sich treu geblieben - die waren mit Sicherheit nicht im SDS. 
Damals haben sie mit Randale dem Staat zugearbeitet und der hat es ihnen 
dann mit entsprechenden Pöstchen gedankt.

> Wenn man dann das Maul aufmacht und ein
> bißchen ausflippt bekommt man etliche Anzeigen aufgebrummt und man ist
> schneller als man denken kann wegen sowas vorbestraft.

Ausflippen ist keine Lösung. Widerstand geht nur organisiert und 
wohlüberlegt.

> Scheiß 68er und deren Doppelmoral!!

Das ist ein ganz anderes Thema. Studiengebühren und Bologna wurden nicht 
von Alt-68ern eingeführt, sondern von denen, gegen die wir damals auch 
schon waren.

von M. I. (seventh_son)


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Soweit ich mich erinnere, dauerte es bis zum Vordiplom 3 Semester. Wenn 
der Bachelor 6 Semester dauert, kann man ihn sicher nicht als Vordiplom 
bezeichnen. Als vollwertiges Diplom natürlich auch nicht.

von Wasser (Gast)


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>Na ja, es ist ein Ultra-Schmalspur-Abschluß und völlig überflüssig. Das
>Studium ist zwar ziemlich stressig, aber viel zu kurz, um sich in ein
>Fach wirklich fundiert einarbeiten zu können.

Ich sehe das nicht ganz so. Jeder Zeit hat ihre Abschlüsse und jetzt 
sind eben die Master und Bachelr dran. Vielleicht wird ja irgendwann 
wieder gekürzt und dann meckern die Bachelor über die achso blöden 
Express-Bachelor. Die Leute die Ihr Abi in 12 Jahren machen sind doch 
auch nicht blöder.

Ob das ganze sinnvoll ist, aus Lerntechnischer sicht steht auf einem 
anderen Blatt. Schon jetzt gibt es doch etliche 'Überflieger' die ein 
Doppeldiplom gemacht haben und sich selbst den Stress angetan haben.

Es ist eben unsere Zeit, Studieren kostet, Bildung ist das wichtigste 
aber was macht die Politik schon !?!? Studenten Arbeiten nebenher, nicht 
um Wissen zu bekommen oder evtl. sich am Wochenende mal Kino leisten zu 
können sondern um die existenz zu retten. Und bis vor kurzem( Ihr 
errinert Euch an den Aufschwung) hat die Industrie doch viel mehr 
Ingenieure und Abgängerzahlen gefordert. <ggg> Es ist eben schwer es 
allen recht zu machen.

von Uhu U. (uhu)


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M. I. wrote:
> Soweit ich mich erinnere, dauerte es bis zum Vordiplom 3 Semester. Wenn
> der Bachelor 6 Semester dauert, kann man ihn sicher nicht als Vordiplom
> bezeichnen. Als vollwertiges Diplom natürlich auch nicht.

Nein, es waren mindestens 4 Semester und man mußte es dann in einem Jahr 
abschließen.

von Uhu U. (uhu)


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Wasser wrote:
>>Na ja, es ist ein Ultra-Schmalspur-Abschluß und völlig überflüssig. Das
>>Studium ist zwar ziemlich stressig, aber viel zu kurz, um sich in ein
>>Fach wirklich fundiert einarbeiten zu können.
>
> Ich sehe das nicht ganz so. Jeder Zeit hat ihre Abschlüsse und jetzt
> sind eben die Master und Bachelr dran.

Ja und im Mittelalter hat man Hexen und Ketzer einfach verbrannt.

> Vielleicht wird ja irgendwann
> wieder gekürzt und dann meckern die Bachelor über die achso blöden
> Express-Bachelor. Die Leute die Ihr Abi in 12 Jahren machen sind doch
> auch nicht blöder.

Das behauptet auch keiner. Aber ihr seid heute auch nicht so viel 
intelligenter, daß ihr das, was wir früher in 10 Semestern gelernt 
haben, heute in einem schafft.

Derlei Stoffkompressionen können nur über die Qualität gehen.

> Ob das ganze sinnvoll ist, aus Lerntechnischer sicht steht auf einem
> anderen Blatt. Schon jetzt gibt es doch etliche 'Überflieger' die ein
> Doppeldiplom gemacht haben und sich selbst den Stress angetan haben.

Die gabs früher auch - nur können die nicht der Maßstab sein.

> Es ist eben unsere Zeit, Studieren kostet, Bildung ist das wichtigste
> aber was macht die Politik schon !?!? Studenten Arbeiten nebenher, nicht
> um Wissen zu bekommen oder evtl. sich am Wochenende mal Kino leisten zu
> können sondern um die existenz zu retten.

Und das Schlimme ist, daß sie heute derlei Drangsalierereien nicht nur 
hinnehmen, sondern auch noch schön reden...

von Thomas S. (tsalzer)


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Hätte ich jetzt nicht gedacht, daß der Uhu Uhu**** schon sooo alt ist.


guude

ts

von IGBT (Gast)


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>Was ist mit einem Elektrotechnikingenieur?
Er kann und darf das nicht.
Er ruft den Elektriker, der es dann macht.

von Matze (Gast)


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Also wer glaubt das ein Dipl Ing. den gleichen Lehrstoff hat wie ein 
Master, der soll mal vergleichen:
Seite 14: 
http://www.et.tu-dresden.de/etit/uploads/media/dso_et_011003.pdf
Pflichtmodule:51
Wahlpflicht:29
Studienarbeit:450h
Praxissemester: 18Wochen x 40h =720h
Diplomarbeit: 6 Monate


Seite 12: http://www.et.tu-dresden.de/etit/uploads/media/ET-MSO.pdf
Pflichtmodule:26
Wahlpflicht:14
Studienarbeit:-
Praktikum: 450h
Masterarbeit: 6 Monate

von Bierbaron (Gast)


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ECTS an meiner Hochschule:
Diplomstudiengang: 8 Semester, davon zwei Praxissemester, 240 ECTS
Bachelorstudiengang: 7 Semester, davon ein Praxissemster, 210 ECTS
Also kein großer Unterschied.

Das mit den 68ern ist wahrlich ein extra Thema, aber folgendes Zitat 
will ich euch nicht verheimlichen:
Letztlich haben wir es mit einer Spätfolge der 68er Revolte im 
Bildungswesen zu tun. Die 68er hatten zwei Ziele. Erstens: Die Familie 
muss weg. Zweitens: Deutschland muss weg. Beide Ziele wurden weitgehend 
erreicht.
Professor Herwig Birg

Meiner Meinung nach trifft das den Nagel auf den Kopf.

Das war jetzt mein letzter Kommentar hier, schweifft sowieso vom Thema 
ab.

von Uhu U. (uhu)


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Bierbaron wrote:
> ECTS an meiner Hochschule:
> Diplomstudiengang: 8 Semester, davon zwei Praxissemester, 240 ECTS
> Bachelorstudiengang: 7 Semester, davon ein Praxissemster, 210 ECTS
> Also kein großer Unterschied.

Der Unterschied ist immerhin 14%, also ein knappes Sechstel.

> Letztlich haben wir es mit einer Spätfolge der 68er Revolte im
> Bildungswesen zu tun. Die 68er hatten zwei Ziele. Erstens: Die Familie
> muss weg. Zweitens: Deutschland muss weg. Beide Ziele wurden weitgehend
> erreicht.
> Professor Herwig Birg

Ich finde diese Behauptung ziemlich bösartig verzerrt, denn diejenigen, 
die die Familie bekämpften, ware eine Minderheit, die systematisch und 
zentral gesteuert niedergemacht wurde. Ausgerechnet diesen Leuten die 
Schuld für die Misere in die Schuhe zu schieben, das ist wahrlich 
starker Tobak.

Zum Anderen wurden bereits 1972 unter Federführung von Willi Brandt - 
unter Bruch des Grundgesetzes - die Berufsverbote ("Radikalenerlaß") 
eingeführt. Damit wurden ca. 10.000 überwiegend junge Lehrer vom 
Schuldienst ferngehalten. (Es konnte allerdings auch Lokomotivführer und 
Briefträger treffen...).

Lehrer konnten also nur die werden, deren Gesinnung den Behörden 
unverdächtig erschien. Das Ergebnis sieht man heute an unseren Schulen. 
Wenn die (geheime?) Devise tatsächlich gelautet haben soll: "Deutschland 
muß weg", dann würde sie von höchster Stelle gefördert - und dort saßen 
und sitzen - eben wegen der Berufsverbote - keine authentischen 68er.

Das, was sich - überwiegend bei den Grünen - heute als "Alt-68er" 
ausgibt, das waren seinerzeit nicht gerade die hellsten und schon gar 
nicht die beste Köpfe. Aber sie wurden von der Presse gehätschelt und 
vom Staat gefördert, um diese Zeit des geistigen Aufbruchs aus dem Mief 
des Adenauer-Regimes vor der Nachwelt gründlich zu dikreditieren.

Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Chutzpe diejenigen, die die 
Misere im Land zu verantworten haben, die Schuld auf die unterlegene 
Fraktion schieben und - was noch viel schlimmer ist - wie gerne dieser 
elende Dreck von denen, die nicht dabei waren, gefressen wird.

> Meiner Meinung nach trifft das den Nagel auf den Kopf.

Das ist wohl eher ein Nagel in den Kopf geschlagen...

Solltest du wirklich Interesse daran haben, was damals los war, empfehle 
ich das Buch "Es gab einmal eine bessere Zeit ... (1965-1975)" von 
Kerstin Steinbach (ISBN-13: 978-3-89484-816-3 ISBN-10: 3-89484-816-2) 
14,95 €

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