Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik elektr.Daten des Analog Komparator vom AVR


von Hagen R. (hagen)


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Also ich habe mich nun dumm und dusselig gesucht, im WEB, hier und 
natürlich in den Datenblättern der AVRs. Was sind und wo finde ich die 
elektrischen Kennwerte des internen Analog Komparators der AVRs ? Bei 
einigen ist das beschrieben da sie eine selektierbare Hysterese 
besitzen, aber bei den meisten AVRs, konkret ATTiny44, findet man dazu 
rein garnichts. Wie soll man da eine Schaltung auf Basis des ACs planen 
?

Gruß Hagen

von Falk B. (falk)


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@Hagen Re (hagen)

Welche Parameter hättest du denn gern?

Eingangsstrom? Siehe leckstrom der IOs, max. 1uA, real deutlich drunter
Offset? Steht drin, irgendwas um die 50? mV
Schaltzeit, steht drin, irgendwas um die 1us.

Was fehlt?

MFG
Falk

von Hagen R. (hagen)


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@Falk,

steht wo drinnen ? Ich bin eigentlich nicht zu blöde zum Datasheet lesen 
;)
Offset, Hysteresis und Schaltzeit interessiert mich am meisten.
Wenn du so nett wärst und mir die Seitenzahl den ATTiny44/84 
Datenblattes nennen könntest ? nur wenns dir nichts ausmacht.

Gruß Hagen

von Hagen R. (hagen)


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50mV steht bei Brownout Detector Hysteresis.
1uA steht bei den Ports, der AIN hat 50nA.

das wars dann aber auch schon, also wo hast du 50mV Offset und die 1µs 
Schaltzeit gesehen ? und mich interssiert insbesondere die Hysterese.

Gruß Hagen

von Falk B. (falk)


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@  Hagen Re (hagen)

>das wars dann aber auch schon, also wo hast du 50mV Offset und die 1µs
>Schaltzeit gesehen ? und mich interssiert insbesondere die Hysterese.

Kann ich leider nicht mehr sagen, hab ich mal irgendwo gesehen. Kann 
mich aber auch irren, gerade was den Offset angeht!

MFG
Falk

von spess53 (Gast)


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Hi

Datenblatt S.180

MfG Spess

von Gasst (Gast)


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z.B. Mega48
Ganz am Schluß des Datenblattes unter typische Eigenschaften / 
Schaltschwellen+Hysteresen.

von (prx) A. K. (prx)


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Nur ist eine Hysterese bei den Digitalpins ja ganz praktisch, aber bei 
analoger Verwendung ist das grober Unfug. Und so hat Atmel das auch 
realisiert. Somit ist die vergebliche Suche danach kein Wunder, man kann 
nichts finden was es nicht gibt.

von Manchmal (Gast)


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Weshalb nicht von einem Feld-Wald-und-Wiesen Komparator ausgehen ? Er 
vergleicht, nichts besonderes. Braucht's auch nicht.

von Gasst (Gast)


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Na ja, der Gleichtaktbereich sollte auch schon bekannt sein.

von Hagen R. (hagen)


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@Spess:

S.180 finde ich die 50nA aber nicht den Rest.

@Gast:

konkret gehts mir um den Tiny44 aber trotzdem danke.
Diese Sektionen behandeln die Theshold der digitalen Input Pins und 
nicht die des Analog Komparators.

@A.K.

Jeder analoge Komparator hat eine Hysterese, warum sollte dies für Atmel 
nicht gelten.

Es schent nicht ganz klar zu sein nach was ich suche. Ich suche nichts 
zu den Eigenschaften der Digitalen Eingänge bei digitaler Benutzung, 
sondern Daten zum Analog Komparator und dessen Eingängen.

A.K. du gehst also davon aus das der Analog Komparator der AVRs i.A. 
keine Hysterese hat ? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

50nA Input Leakages haben wir schon. Stromverbrauch finde ich auch, aber 
Schaltzeiten, Offsets und Hysterese finde ich nirgends.

@Manchmal:

1.) ich möchte den AC des AVRs benutzen wenn möglich
2.) es gibt keinen Wald&Wiesen Komparator ansich, jeder hat bestimmte 
Eigenschaften und exakt diese Angaben suche ich für den AC im AVR. Also 
ist es sinnlos so wie du es vorschlägst vorzugehen, es schafft nicht 
neues Wissen sondern nur Vermutungen. Und für mein Projekt benötige ich 
diese Daten wenn möglich im Vorhinein.

Es hätte ja sein können das ich irgendwas an Datenblättern übersehen 
habe oder mir irgendeine Information weiterhelfen könnte.

Gruß Hagen

von Kai G. (runtimeterror)


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>A.K. du gehst also davon aus das der Analog Komparator der AVRs i.A.
>keine Hysterese hat ? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Soweit ich weiß hat der keine. Ich habe das seinerzeit mit dem ADC und 
"Software-Hysterese" realisiert.

von Manchmal (Gast)


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Der Gleichtaktbereich ist die Speisespannung. Hysterese ? Er schaltet. 
Boolean. Ich wuerd nicht mehr Aufloesung erwarten wie vom ADC. Der 
Analog ausgang ist nicht abgreifbar. Es gibt ein bit. Nach einer 
Instruktion.

von Hagen R. (hagen)


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@Kai, Koparatoren ohne Hysterese würde ich gerne mal ein Datenblatt 
einer solchen Schaltung sehen. Ich kann mir nicht vorstellen das es 
überhaupt analoge Komparatoren gibt die wirklich garkeine Hysterese 
haben, sei sie auch noch so klein. Aber wenn der AVR so ein geniales 
Teil eingebaut hat dann ist das was mit dem ich rechnen kann ;)

Eventl. habe ich mich auch falsch ausgedrückt: ich suche die obere und 
untere Schaltschwelle in Relation zum anderen AC Eingang bei dem der AC 
schaltet.

Gruß Hagen

von (prx) A. K. (prx)


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Hagen Re wrote:

> Jeder analoge Komparator hat eine Hysterese, warum sollte dies für Atmel
> nicht gelten.

Na denn - wie gross ist die Hysterese beim Klassiker LM311?

von Hagen R. (hagen)


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@Manchmal:

> Ich wuerd nicht mehr Aufloesung erwarten wie vom ADC. Der

Aha. Dh. also wenn ich beim ADC mit ARef von 5V und 10 Bit arbeite dann 
würdest du von 5V/1024 = +-4.88mV Schaltschwelen des AC ausgehen.
Wenn ich nun mit ARef=2.5V arbeite dann gehst du von eben mal +-2.44mV 
Schaltschwellen aus. Wenn man zb. mit ARef 2.5V und differentiellem ADC 
beiu Gain x20 ausgehe dann beträgt die Schaltschwelle des Analog 
Komparators mal eben +-122 µV.

Ich bevorzuge bei der Definition der Eigenschaften des Analog 
Komparators sich direkt auf dessen EIgenschaften zu beziehen statt 
(nicht böse gemeint) Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Es sei denn ich 
habe deine Aussage gründlichst mißverstanden.

DIe Auflösung des ADCs kann man "indirekt" durch seinen digitalen Teil 
bestimmen, ein Analog Komparator kennt aus meiner Sicht keine Auflösung 
wenn er wirklich eine Hysterese von exakt 0 Volt hätte.

Gruß Hagen

von Hagen R. (hagen)


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@A.K.

;) ok, schnell mal ins Datenblatt geschaut und auch dort nicht die Rede 
davon. Nun kenne ich mich nicht so gut in dieser Materie aus aber müsste 
nicht denoch jeder Komaparator eine "quasi" Hysterese haben ? Ich meine 
damit folgendes: ist es bei 0V Hysterese wirklich so das der analoge 
Komparator exakt bei Erreichen der eingestellten Referenzspannung sowohl 
0 also auch 1 am Ausgang anzeigt ? Denn wenn es keine Hysterese gibt 
dann bedeutet dies das bei einer Eingangsspannung die exakt der 
Referenzspannung entspricht der Komparator sowohl eine 1 als auch 0 am 
Ausgang anzeigen müsste da ja die Eingangsspannung nicht unterhalb noch 
oberhalb sondern exakt gleich der Vergleichsspannung ist.

Gruß Hagen

von Mikki M. (mmerten)


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Schau mal in`s Datenblatt vom TINY44A doc8183.pdf dort stehen auf Seite
180 die Werte recht übersichtlich.
Besonders achte man auf den Satz unter Tabelle 20.7
All parameters are based on simulation results and are not tested in 
production.
Beim Mega32 und anderen stehen übrigens gleiche Werte. Die genauen Daten 
braucht wohl keiner wirklich, darum wird er ja wohl auch nicht expizit 
getestest, da ja alle Einfach-Anwendungen problemlos funktionieren.

von Hagen R. (hagen)


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@Mikki:

danke dir, man muß nur die neuste Version des Datenblattes haben ;)
Es sind zwar immer noch nicht alle Fragen beantwortet aber das macht 
nichts. Probieren geht über studieren, also werde ich es für mein 
Projekt einfach ausprobieren, fertig.

Mir geht es hauptsächlich um zwei Dinge:

1.) wie reproduzierbar sind die Verzögerungen im laufenden Betrieb. Dh. 
ich kann mit einem längeren Propagation Delay leben solange es bei 
ähnlichen Umgebungsparametern nicht zu stark schwankt. Ein sich daraus 
ergebender zeitlicher Offset beim Samplen einer Wechselspannung ist 
nicht das Problem er sollte nur möglichst konstant sein.
2.) Die Schaltschwellen und Offsetfehler sind insofern interessant für 
mich damit ich die Verstärkung des Opamps vor dem AC möglich so wählen 
kann das er einen weiten Eingangsspanungsbereich abdecken kann. Je 
kleiner diese Schaltschwellen desto besser, allerdings muß ich dann mehr 
darauf achten das ich weniger Ripple auf meinem Eingangssignal habe.

Ich möchte halt möglichst exakt die Periode eines Sinussignales messen.

Gruß Hagen

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hagen Re wrote:
> @A.K.
>
> ;) ok, schnell mal ins Datenblatt geschaut und auch dort nicht die Rede
> davon. Nun kenne ich mich nicht so gut in dieser Materie aus aber müsste
> nicht denoch jeder Komaparator eine "quasi" Hysterese haben ? Ich meine
> damit folgendes: ist es bei 0V Hysterese wirklich so das der analoge
> Komparator exakt bei Erreichen der eingestellten Referenzspannung sowohl
> 0 also auch 1 am Ausgang anzeigt ? Denn wenn es keine Hysterese gibt
> dann bedeutet dies das bei einer Eingangsspannung die exakt der
> Referenzspannung entspricht der Komparator sowohl eine 1 als auch 0 am
> Ausgang anzeigen müsste da ja die Eingangsspannung nicht unterhalb noch
> oberhalb sondern exakt gleich der Vergleichsspannung ist.
>

Der Unterschied zwischen einem Komparator und einem OpAmp ist eigentlich 
nur die interne Kompensation, so daß er bei externer Rückkopplung nicht 
schwingt. Da ist einfach nur ein kleiner Kondensator intern. Die 
restliche interne Grundschaltung ist praktisch gleich!

Daher ist im Datenblatt des LM311 auch eine Leerlaufverstärkung 
angegeben!

Oder um deine Frage direkt zu beantworten: Bei exakt halber 
Eingangsspannung (=Differenzspannung an den Eingängen gleich Null) ist 
der Ausgang auch exakt auf der Hälfte der Betriebsspannung.

Natürlich wird jede reale Schaltung allein durch 
Bezugspotentialverschiebungen aufgrund von Last, minimalste Hysterese 
besitzen. Werte kann ich dir leider auch keine nennen.

Das Thema wäre eigentlich weiterer Behandlung bedürftig.


Gruß -
Abdul

von Hagen R. (hagen)


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@Abdul:

gut, mit der Angabe von ~500ns Propagation Delay meinen die wohl 
indirekt auch diese Rückkopplung. Ich müsste also bei meinem rund 3875Hz 
Sinus den Ripple nur soweit reduzieren das er maximal 10mV in 500ns 
nicht übersteigt, richtig ?

Und zweitens: da der Offsetfehler ~10mV beträgt kann ich davon ausgehen 
das mein 3875Hz Sinue mindestens rund 30mV haben müsste, dann aber schon 
fast ein Rechtecksignal sein müsste.

Gruß Hagen

von (prx) A. K. (prx)


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Ein Komparator ist simpel gesagt ein Operationsverstärker ohne 
Frequenzgangkompensation und mit logikkompatiblem Ausgang.

Und genauso wie dieser hat ein Komp. eine begrenzte Verstärkung. Das was 
du suchst ergibt sich aus den Schaltschwellen der angeschlossenen Logik 
und der Verstärkung des Komp. Du darfst das also selber ausrechnen.

Nur wirst du wahrscheinlich dann merken, dass das Ergebnis in der 
Offset-Spannung und im alltäglichen Rauschen absäuft, somit kaum 
relevant ist.

Wenn es dich aber stört, dass auch bei einem Komp. ein definierter 
Logikpegel am Ausgang zunächst nicht gesichert ist, dann hindert dich 
niemand daran, dem per Beschaltung eine definierte Hysterese zu 
verpassen.

Was du auch beim AC des AVRs machen kannst - entweder weil der schon 
einen AC-Ausgang hat, oder indem du einen Ausgang per Software dazu 
machst.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hagen Re wrote:
> @Abdul:
>
> gut, mit der Angabe von ~500ns Propagation Delay meinen die wohl
> indirekt auch diese Rückkopplung. Ich müsste also bei meinem rund 3875Hz
> Sinus den Ripple nur soweit reduzieren das er maximal 10mV in 500ns
> nicht übersteigt, richtig ?
>
> Und zweitens: da der Offsetfehler ~10mV beträgt kann ich davon ausgehen
> das mein 3875Hz Sinue mindestens rund 30mV haben müsste, dann aber schon
> fast ein Rechtecksignal sein müsste.
>

Du stellst herausfordernde Fragen! Ist nicht so einfach zu beantworten.

1. Die Verzögerungszeit ist abhängig vom Grad der "Übersteuerung" am 
Eingang. Noch dazu nichtlinear. Mehr Fehler am Eingang erzeugt frühere 
Antwort des Komparators.

2. Man legt eine Schaltung in der Praxis so aus, daß sie ca. mindestens 
mit dem 10-fachen Pegel über dem Offsetfehler liegt. Das ist auch für 
mich nur ein Beobachtungswert aus anderen Schaltungsdesigns.


Das zugrundeliegende Problem ist der Übergang vom Rauschen zum 
deterministischen System einer Logik.


Gruß -
Abdul

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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A. K. wrote:
> Nur wirst du wahrscheinlich dann merken, dass das Ergebnis in der
> Offset-Spannung und im alltäglichen Rauschen absäuft, somit kaum
> relevant ist.
>

Interessanterweise kann man Komparatorapplikationen sehen, in denen der 
Offset gar keine wesentliche Rolle spielt. Ich meine damit Oszillatoren! 
Soweit ich es bei kurzen Gedankenausflügen verstand, wird ein 
Eingangsoffset in eine Verschiebung im Ausgangstastverhältnis übersetzt.

Bis vor kurzem war für mich ein Komparator auch nur was simples. 
Neuerdings entdeckte ich erstaunliche Dinge mit den Teilen.


Gruß -
Abdul

von Manchmal (Gast)


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Zur Hysterese eines internen analog Komparators. Neben der 
Leerlaufversterkung kommt noch das chipinterne Rauschen hinzu. Es soll 
Leute geben, die legen aussen einen PWM mit Filter an. Bei genuegend 
tiefer Grenzfrequenz sind da moeglicherweise 20 bit Aufloesung 
erreichbar, ich selbst habe mal 16bit PWM erreicht. Also, diese DC gibt 
mal dann auf den analog komparator und hat somit einen DeltaSigma 
Wandler von eben diesen 20 Bit. Dies, einen idealen Komparator 
vorausgesetzt. Ich wuerd da nicht allzu viel erwarten.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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16Bit sollten sich mit einm LM311 erreichen lassen. Ich folgere das aus 
gewissen praktischen Beobachtungen. Leider darf ich dazu keine Details 
sagen.


Gruß -
Abdul

von Hagen R. (hagen)


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Hm, der Offsetfehler von ~10mV macht mir zZ. mehr Bauchschmerzen.

Ich habe ein ~3875Hz Sinusähnliches Signal. Je größer das eigentliche 
Eingangsignal wird desto mehr wird dieser Sinus übersteuert und der 
LogOpamp limitiert die Pegel. Dh. das in diesem Falle die Flanken des 
sinusähnlichen Signals schön steil ansteigen. Ich möchte die 
Phasenlage/eg. Periode möglichst exakt bestimmen, aber nur relativ 
zueinadner. Der LogOpamp vor dem AC erzeugt auch einen virtuellen 
Nullpunkt in Relation zum eigentlichen Ausgangssignal, er ünterdrückt 
DC. Nun zum Offsetproblem: Bezieht der sich auf beide Eingänge des 
Komparators oder ist er eine "Schaltschwelle" zwischen den beiden 
Eingängen die ich berücksichtigen muß ? Da ich nur an den steigenden 
Flanken interessiert bin und falls dieser Offsetfehler auf beide AC 
Eingänge wirkt so wäre dieser Fehler kein Problem mehr für mich, er 
würde nur die gemessene Phasenlage des Signales beeinflussen, quasi nur 
eine Verzögerung darstellen.

Gruß Hagen

von Hagen R. (hagen)


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@Abdul:
>Was du auch beim AC des AVRs machen kannst - entweder weil der schon
>einen AC-Ausgang hat, oder indem du einen Ausgang per Software dazu
>machst.

Hm, wo hast du das in den Datenblättern gesehen ? Man kann den ACO an 
einen Pin als Ausgang legen und somit eine Rückkopplung zu einem der AC 
Eingänge über Widerstände bauen ?

Oder meinst du es so das ich einfach einen beliebigen Pin per Software 
mit dem AC Status setze ?

Gruß Hagen

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Ich verstehe momentan nur Bahnhof. Ist vielleicht einfach zu spät 
und ich sollte mich flachlegen.


Der Offset bezieht sich auf die Differenz beider Eingänge zueinander. Du 
kannst den mit den Balance-Eingängen wegtrimmen. Allerdings ist das wohl 
nur für einen Temperaturpunkt praktikabel. Schau dir mal die gruseligen 
Kurven an! Und vermutlich geht Strom- als auch Spannungskompensation 
nicht gleichzeitig vollständig.

Wenn dich nur Phasenbeziehungen interessieren, warum dann nicht ein 
Phasenkomparator. Z.B. XOR, 4046, SA602?


Vielleicht einfach mal mehr Hintergrund zu deiner Schaltung liefern??


Es gibt natürlich auch ICs mit besseren Daten, wenn ich mich auf den 
LM311 beziehen darf.

Und dann besteht noch die Option, einen OpAmp als Komparator zu 
benutzen.


Gruß und Gute Nacht -
Abdul

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hagen Re wrote:
> @Abdul:
>>Was du auch beim AC des AVRs machen kannst - entweder weil der schon
>>einen AC-Ausgang hat, oder indem du einen Ausgang per Software dazu
>>machst.
>
> Hm, wo hast du das in den Datenblättern gesehen ? Man kann den ACO an
> einen Pin als Ausgang legen und somit eine Rückkopplung zu einem der AC
> Eingänge über Widerstände bauen ?
>
> Oder meinst du es so das ich einfach einen beliebigen Pin per Software
> mit dem AC Status setze ?
>

Verwechselst du nicht Abdul und A.K.? Nicht die gleichen Personen! Auch 
nicht mein Alter Ego!


Gruß -
Abdul

von Hagen R. (hagen)


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>Vielleicht einfach mal mehr Hintergrund zu deiner Schaltung liefern??

Ok. Ich empfange 77.5Khz DCF77, verstärke es um x100, dann mische ich es 
runter auf 3875Hz und verstärke es nochmals um bis zu x300 allerdings 
mit Dioden im Feedback limitiert. Im Attachment mal die Schaltung. Die 
beiden Ausgänge "Ref" und "Out" sollen an einen ATTiny44 an den Analog 
Komparator ran. Nun ist die Periode diese Signales, eg. genaugenommen 6 
Perioden dieses 3875 Signales = 645.8333 Hz die Chip Frequenz des 
Phasenkodierten 512Bit Pseudorandom Signales des DCF77. Ich möchte diese 
per Korrelation dekodieren und die Uhrzeit ermitteln. Punkt 1 meines 
Projektes. Punkt 2 ist den 20 oder 10 Mhz Quarzes des AVR über eine 
Diode zu ziehen, eg. ein Frequenznormal. Dazu wird mit dem 16Bit Timer 
eine genaue aber sehr langsamme PWM Spannung für die Diode erzeugt.

Nun zur Schsaltung:
U1 ist die Vorverstärkung, sie hat Bandpass Charakteristik, x100 Gain.
DG419 ist analog Umschalter, Break before Make, und der Mischer. Er wird 
vom AVR mit 73625Hz gefüttert. U2 und sein ganzes Umfeld hat eine sehr 
hohe Verstärkung allerdings über die beiden Dioden arbeitet er als 
limitierender LogOpamp. Er hat ebenfalls Bandpass Eigenschaften. Wichtig 
ist am Ganzen nicht die Amplitude des Eigangssignales sondern nur die 
Phasenexaktheit relativ zu sich selber, ich möchte ja nur die 
Phasenverschiebung von +-13 Grad im 77.5Khz Signal per Analog Komparator 
des AVRs und Input Capture auswerten. Die Phasenverschiebung von +-0.4µs 
wird im runtergemischten 3875Hz Signal mit +-20µs messbar sein.

Der ATTiny44 wird dann einerseit eine PLL in Software simulieren um den 
DG419 per PWM ansteuern zu können. Andererseits auch direkt das 512Bit 
MLS kodierte SIgnal dekodieren und so die DCF77 Uhrzeit errechnen. Und 
drittens über eine 16Bit PWM und Kapazitätsdiode den 10 oder 20 Mhz 
Quartz des AVRs ziehen können. Alles ist so geplant das es in einzelne 
Projektstufen gegliedert werden kann, es muß also nicht unbedingt bis 
zum Punkt des Frequenznormales ausgebaut werden.

Insgesammt soll die Schaltung als Proof of Concept auch so 
minimalsistisch wie möglich aufgebaut sein.

Gruß Hagen

von (prx) A. K. (prx)


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Hagen Re wrote:

> Hm, wo hast du das in den Datenblättern gesehen ? Man kann den ACO an
> einen Pin als Ausgang legen und somit eine Rückkopplung zu einem der AC
> Eingänge über Widerstände bauen ?

Ich habe die vage Erinnerung, schon mal einen µC gesehen zu haben, der 
den ACO rausführen kann. Nicht unbedingt einen AVR. Kann trügen.

> Oder meinst du es so das ich einfach einen beliebigen Pin per Software
> mit dem AC Status setze ?

Das auf jeden Fall.

von Gasst (Gast)


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Guten Morgen!
Wenn die Parameter des Komparators wirklich so entscheidend sind, würde 
ich ein separates IC dafür verwenden. Ein OpAmp ist aber nur für kleine 
Frequenzen geeignet.
Zum Offset: sofern der abs. Offset konstant bleibt, ist er doch nicht 
störend. Wenn eine Hysterese ergänzt wird, ist diese in der Regel höher 
als die Offsetspannung am Eingang.

Für meine Anwendungen habe ich beim Mega48 Komparator und Hysteresen der 
Eingänge getestet, indem ich damit einen Oszillator aufgebaut habe: 
Kondensator zwischen Masse und Eingang und über einen Widerstand eines 
Ausgangspins ge- und entladen.

von (prx) A. K. (prx)


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Gasst wrote:

> Zum Offset: sofern der abs. Offset konstant bleibt, ist er doch nicht
> störend.

Yep, aber das ist nicht spezifiziert. Bei externen Komparatoren 
vermutlich auch nicht. Und ausserdem ist der temperaturabhängig.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Irgendwo hatte ich Teile dieser Schaltung schonmal gesehen. Hattest 
du nicht mal nach einem Ersatzschaltbild für die Antennenkopplung Sender 
zu Empfänger gefragt?

Ich hatte DCF77 auch mal als Frequenznormal angedacht. Nach einigen 
Tagen war aber klar, das es teilweise stundenlang zu extremen Fading 
kommt! Dagegen kann man kaum was machen. Ich wüßte jedenfalls nicht wie, 
da das ja eine Form von Autokorrelation ist. Zwei Antennen sind bei 
dieser Wellenlänge auch illusorisch.
Du solltest also erstmal die Empfangsbedingungen an deinem Einsatzort 
prüfen.

Andererseits kosten die billigsten GPS-Empfänger ca. 17 Euronen und die 
sind um ein vielfaches genauer. Mit DCF77 überhaupt nicht zu erreichen!


Zu deiner Schaltung kann ich momentan nichts konkretes sagen. Sieht aber 
interessant aus und wird sicherlich ne Menge Arbeit in der Software 
brauchen.



Gruß -
Abdul

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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A. K. wrote:
> Gasst wrote:
>
>> Zum Offset: sofern der abs. Offset konstant bleibt, ist er doch nicht
>> störend.
>
> Yep, aber das ist nicht spezifiziert. Bei externen Komparatoren
> vermutlich auch nicht. Und ausserdem ist der temperaturabhängig.

Das ist zumindest beim LM311 schon gut spezifiziert. Allerdings wird man 
ständig nachtrimmen müssen. Das könnte man bei DCF77 als DC-loop machen.

Oder ein Chopper-OpAmp? Die Bandbreite wäre ja ok.


Freundet man sich mit dem Rest-Offset an, dann ist der halt die minimale 
Empfangsempfindlichkeit, die man nutzen kann.
Bei DCF77 habe ich ca. 400km entfernt immerhin noch ca. 5mV an einer 
simplen Ferritantenne. Wer also vielleicht 200km entfernt wohnt, wird 
sicherlich keinerlei Problem haben.


Gruß -
Abdul

von Falk B. (falk)


Angehängte Dateien:

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Ok, hab das mit den Daten doch nicht geträumt. Ist wohl nicht in allen 
Datenblättern drin. Das hier ist vom ATmega88, ich denke der tiny44 ist 
sehr ähnlich bis gleich.

MfG
Falk

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