Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik "Brainstorming" Verstärker für hochohmige Kopfhöhrer


von Nikola T. (nikolatesla)


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(Ja, ich habe die Suchfunktion benutzt, leider habe ich wirklich nichts 
gefunden dazu)

Das Problem kennen vermutlich viele: Die Ausgänge von mp3-Playern und 
neuerdings sogar Laptops sind nur noch auf "Ohrstöpsel" ausgelegt und 
liefern für richtige Kopfhöhrer zuwenig Spannung und zu wenig Leistung.

Wer also (so wie ich) den miesen Klang nicht erträgt und darum zB einen 
Studio Monitor (meiner hat 36 Ohm und 500 mW) oder ähnliches benutzt 
wird feststellen, dass trotz lauter mp3s die Lautstärke zwar für leise 
Räume aber keineswegs zB für Nahverkers-Triebwägen der Bahn reicht, wo 
man beim Beschleunigen das Gefühl hat, direkt im Maschinenraum zu 
stehen.

Es muss also ein Verstärker her, der bis zu 5V Ueff. am Ausgang 
bereitstellt und am besten gleich noch bis zu 4 Kopfhöhrer (=2W) 
versorgen kann.
Ausserdem sollte er durch eigene Akkus versorgt werden (die NiMh-Akkus 
für Digitalkammeras sind ja mittlerweile schon hervorragend.

Wie wäre es mit einem Klasse D-IC? (Ich habe hier gelesen, dass sich 
diskrete Klasse D-Verstärker nur bei enormen Leistungen auszahlen)

Welche Versorgungsspannung braucht ein Klasse-D-IC ungefähr bei 5V eff. 
Ausgangsspannung? (ist das die Amplitude, sprich 5V*Wurzel(2)
Braucht der auch noch eine Komplementärspannung?)

Kann man die Kopfhöhrer alle parallel schalten und über je einen 
seriellen Poti die Lautstärke einstellen?

Was wurde eigentlich aus dem "Memory-effekt" bei Akkus?
Sollte man NiMh möglichst oft laden oder erst wenn sie leer sind?

Hat hier jemand mit einem Stereo-D-IC schon gute Erfharungen gemacht?

von Benedikt K. (benedikt)


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Nikola Tesla wrote:
> Ausserdem sollte er durch eigene Akkus versorgt werden (die NiMh-Akkus
> für Digitalkammeras sind ja mittlerweile schon hervorragend.

Ich würde LiIon/LiPo verwenden: Die sind kleiner und leichter und mit 2 
Stück bist du bei 7-8V was für 5Veff bei einem Brückenverstärker gerade 
so reicht.

> Wie wäre es mit einem Klasse D-IC? (Ich habe hier gelesen, dass sich
> diskrete Klasse D-Verstärker nur bei enormen Leistungen auszahlen)

Auch bei kleinen Leistungen hat Class-D einen höheren Wirkungsgrad. 
Allerdings hat ein Class-D Verstärker auch meist eine höhere Verzerrung 
als ein guter AB. Wenn du also schon soviel Wert auf eine gute Qualität 
legst, dann wäre ein richtiger Class-AB Verstärker wohl besser.

> Kann man die Kopfhöhrer alle parallel schalten und über je einen
> seriellen Poti die Lautstärke einstellen?

Prinzipiell ja. Keine Ahnung wie das bei Kopfhörern ist, aber bei 
normalen Lautsprechern versucht man immer der Innenwiderstand möglichst 
klein zu halten, um Eigenresonanzen des Lautsprechers zu unterdrücken.

von Dieter S. (accutron)


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Warum so kompliziert? Wenn Du wirklich DER Nikola Tesla bist, müsstest 
Du doch wissen, wie man einen hochohmigen Kopfhörer anpasst. Was für 
eine Impedanz hat Dein Kopfhörer denn?


Dieter

von Nikola T. (nikolatesla)


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Dieter S. wrote:
> Warum so kompliziert? Wenn Du wirklich DER Nikola Tesla bist, müsstest
> Du doch wissen, wie man einen hochohmigen Kopfhörer anpasst. Was für
> eine Impedanz hat Dein Kopfhörer denn?

36 Ohm, steht doch oben. Und DER Nikola Tesla kann ich schlecht sein, 
höchstens eine Wiedergeburt^^

Und ich will einfach nur 4 Kopfhöhrer bis zu 36 Ohm anhängen können am 
Laptop, mp3-Player,...

von Günther G. (grundy)


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http://cgi.ebay.at/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=220372573140
hab ein paar davon im einsatz, allerdings mit kleinen lautsprechern, 
laufen recht gut, versorgung ist bei mir eine lipoly zelle.

von Benedikt K. (benedikt)


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Günther Grundböck wrote:
> http://cgi.ebay.at/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=220372573140

Was ist da für ein IC verbaut?

> Optimized PWM Output Stage Eliminates LC Output Filter

Heißt das, die HF gehen direkt auf den Lautsprecher?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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IC: EUA2005.

Siehe PDF.

von Benedikt K. (benedikt)


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Ah, ok. Das war zu einfach. Ich dachte das wäre die Bezeichnung der 
Platine...

Da sieht man mal wieder schön wie jeder sich die Leistungsangabe 
hochlügt: Das Datenblatt garantiert etwa 1,5W bei 10% THD, bei ebay 
sinds schon 2W und der nächste der das Modul verbaut macht dann 1000W 
PMPO draus...

Für Kopfhörer dürfte das IC eher suboptimal sein, denn 200kHz über ein 
paar Meter Kabel ergeben einen wunderbaren Langwellensender. Dank der 
PWM Modulation müsste auch das Audiosignal erhalten bleiben.

von Dieter S. (accutron)


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Für einen einzelnen Kopfhörer kann man es durch Anpassung erreichen, 
dass es deutlich lauter wird.

Im Grunde ist es mit einem einfachen Trafo zu machen, den man einfach 
auf Ringkern wickelt.

Wenn Du natürlich gleich vier Kopfhörer bedienen möchtest, wäre der 
Ausgang mit niederohmigen Kopfhörern möglicherweise ebenfalls 
überlastet. Aber wie gesagt, die höhere Impedanz alleine könnte man mit 
einem Übertrager kompensieren.

Gruß

Dieter

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Ich würde einfach mal bei den üblichen Verdächtigen TDA.... gucken, da 
gibt es mit Sicherheit ICs, die von 5...9V laufen und genau für den 
Zweck optimiert sind. Ein TDA1308A läuft zum Beispiel mit 3...6V und 
liefert ein fettes Stereo-Signal an 32 Ohm mit 1% Verzerrung bei 0.5Watt 
bei 5V.

von Axel R. (Gast)


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MC34119
http://www.freescale.com/files/analog/doc/data_sheet/MC34119.pdf
TDA7231A
http://www.st.com/stonline/books/pdf/docs/1466.pdf

und der EU2005 entpuppt sich am Ende gar als "Abfalltyp" vom TS4962IQT
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/243626/STMICROELECTRONICS/TS4962IQT.html
von ST? Der OriginalTyp wäre dann auch an 4 Ohm spezifiziert.

Class-D geht schon erstaunlich gut. Obgleich die Hersteller alle sagen, 
das man kein Filter braucht, empfiehlt es sich trotzdem, die in den 
Appnotes empfohlenen L und Cs einzubauen.
Ti baut auch noch nette Schaen, habe ich aber noch nicht getestet 
(TPA2000 usw.)

 und den LM48511 könnte man evtl.noch nennen.

Ist aber alles in allem sehr fricklelich zu löten.
Ich empfehle für jede Seite einen TDA7231 in klasssischer Beschaltung 
;-))
Den gibt es als DIP8 oder als SO8 in SMD.

VlG
Axelr.

von Stein Main (Gast)


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Aso im Tietze-Schenkk steht, sowas wie einen hochohmigen Ausgang würde 
man mit einer Basis-Schaltung hinkriegen...

von Ich (Gast)


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Für guten Klang muß der Ausgangswiderstand sogar << 1 Ohm sein.
Steht das nicht im "Tietze-Schenkk"?

von Stein Main (Gast)


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ach so, sorry,

bei mir dreht sich das um einen KOSS AAAA4, mein SONY discman hat trotz 
exorbitantem Design, mit nem Voll-Alu-Gehäuse, einfach nicht genug Dampf 
um das Ding auf ca. 1 Watt anzusteuern. Eigentlich logisch, bei 350 Ohm 
bräuchte man so 18 Volt, mit 3 V akkus bricht da schnell die 
Spannungesvervielfacher-kaskade zusammen.

von Stein Main (Gast)


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wie jetzt, der verstärker mus doch aber nen hohen ausgangswiderstand 
treiben ???

von Ich (Gast)


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Kann er doch, hat nichts mit SEINEM Ausgangswiderstand zu tun.

Sein geringer Ausgangswiderstand schließt den Lautsprecher beim 
Überschwingen kurz (vermindert also das Überschwingen und damit 
Klangverfälschung).

von Lukas B. (lukas-1992) Benutzerseite


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kann dir fur kleine kompakte bauform 
http://www.neuhold-elektronik.at/catshop/product_info.php?cPath=41_47_67&products_id=3136 
empfehlen.

Hervorraender Klang und nur wennig ausenbeschaltung

Hab diese getestet und sind für einfache Anwendungen sehr zu empfehlen.

Grüße Lukas

von teplotaxl (Gast)


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Ich werfe mal ganz stumpf den TDA2822 in den Raum.

von Stein Main (Gast)


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Hey Scheff,

man baut Studio-Kopfhörer mit so nem hohen Widerstand,um keine Störungen 
auf den Zuleitungen einzufangen, glaub ich

von Thomas B. (yahp) Benutzerseite


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Stein Main wrote:
> Hey Scheff,
>
> man baut Studio-Kopfhörer mit so nem hohen Widerstand,um keine Störungen
> auf den Zuleitungen einzufangen, glaub ich

Das wäre dann ja das erste Mal, dass ein hoher Widerstand gegen das 
einfangen von Störungen hilft. Sonst macht man Sachen aus genau dem 
Grund niederohmiger ;-)

von Stein Main (Gast)


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falsch ey, es dreht sich um den SNR, Signal to Noise ratio glaub ich 
eher, bei niederohmigen langen leitungen fängt man sich mehr störungen 
ein ???

von Stein Main (Gast)


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bittte verwechsel das nicht mit nem hochohmigen verstärkereingang

von Stein Main (Gast)


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wuw, du hast selbstverständlich wie immer vollkommen recht, ich hab mein 
e-technik-diplom 1990 gemacht

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