Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Name und Links zur Platinenlosen Löttechnik? ;-)


von anonymous (Gast)


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Es gibt eine Löttechnik bei der ohne Platine die Bauteile direkt um das 
größte Bauteil, meist ein IC, gelötet werden. Teils werden die Gehäuse 
der ICs noch angefeilt damit sie kleiner werden. Das Endprodukt ist ein 
ultrakompakter Elektronik-Klumpen der meist auch funktioniert.

Jetzt wollte ich jemandem näher bringen daß ich mir das nicht selbst 
ausgedacht habe sondern bei manchen Basteleien (vor allem wenn es klein 
und leicht sein soll) schon gängige Praxis ist. Mein Problem ist nun, 
ich hab keine Ahnung wie sich diese Technik nennt und drum find ich auch 
bei google nix weil mir die Suchbegriffe fehlen. =)

Für einen kurzen Tip oder ein Stichwort wäre ich dankbar. :-)

von Gast (Gast)


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Drahtigel!

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Freeforming? Free-form construction?
http://www.bigmech.com/misc/smallcircuit/

hanging garden?
http://www.geofex.com/Article_Folders/protostyles/proto_styles.htm

Verwandt, aber mit einem festen Untergrund auf den die Bauteile mit 
Kleber fixiert werden: deadbug

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ein Igel ist "gängige Praxis"?
Naja, für Basteleien vielleicht. Industrielle Fertigung aber und auch 
Prototypenaufbau sicherlich nicht.

von Bensch (Gast)


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> Jetzt wollte ich jemandem näher bringen daß ich mir das nicht selbst
ausgedacht habe sondern.... schon gängige Praxis ist.

Nee, das war mal in Bastlerkreisen übliche Technik. Für industrielle 
Technik eher nicht geeignet, mag Ausnahmen gegeben haben (Hörgeräte 
z.B.).

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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'Deadbug' oder etwas verfeinert auch 'Manhattan-Style'genannt, ist eine 
Konstruktionsweise, die von vielen Funkamateuren angewand wird. Eine 
Kupferplatine (Einseitiges Basismaterial) dient als Trägerplatte, 
isolierte Lötstützpunkte werden durch Hochohmwiderstände oder 
aufgeklebte kleine Platinenstückchen realisiert. Der große Vorteil: Die 
durchgehende Massefläche, sowie die bei richtiger Bauteilanordnung 
kurzen Verbindungen machen diese Technik geeignet für Frequenzen bis 500 
MHz.

Hier ist jemand, der nur so arbeitet:
http://www.intio.or.jp/jf10zl/index.html

Die platinenlosen Lötigel sind eine Qual, wenn da was stirbt, das Ding 
bekommt man nur mit großen Problemen repariert. Sowas vermeide ich, wo 
es immer möglich ist.

@Rufus & Bensch: Im industriellen Bereich, bzw. der kommerziellen 
Prototypenfertigung wird so nicht gearbeitet, da gibt es immer eine 
sauber gefertigte Leiterplatte. Bei Einzelstücken für den Privatbereich 
ist es aber was anderes, da ist es eine gute Technik, eine sauber 
funktionierende HF-Schaltung hinzubekommen, ohne sich die dabei üblichen 
Probleme mit Lochrasterplatten einzufangen, bzw. viel Geld für 
Lochraster mit Abschirmlage auszugeben.


Gruß
Jadeclaw.

von Guido Körber (Gast)


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Die freifliegende Aufbautechnik über einer Kupferplatte wird beim Bau 
von analogen Prototypen auch gerne verwendet, weil es weniger 
Übersprechen gibt als bei einer Leiterplatte.

Zu Zeiten der Röhren war es auch üblich die Bauteile direkt an die am 
Chassis verschraubten Röhrensockel zu löten und ggf. noch Lötstützpunkte 
die z.B. am Gehäuse verschraubt sind zusätzlich zu verwenden.

Der komplett freie Aufbau ist dagegen nur Bastelei.

von anonymous (Gast)


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Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten!

Mit "gängige Praxis" meinte ich in der Tat nur Einweg-Basteleien für den 
Modellbau, nix wirklich professionelles sondern das kämpfen um die 
letzten kubikcentimeter platz ;)

Der erste Link von Stefan B ist genau was ich suchte, denn um genau 
solche Knäuel geht es :)

von Bender (Gast)


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Schonmal was von SMD gehört? glaube kaum dass das größer wird.

von ikearegal (Gast)


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Ja ganz einfach
das heißt zusammenstricken und die Technik ist 100 alt.

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