Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bewerbung in Form von Hardware abgeben


von Stefan P. (form)


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Ich will mich zwar gerade nich Bewerben, aber wie findet ihr kommt diese 
Idee an?

Man schickt seine Bewerbungsunterlagen nicht in Papierform oder als 
E-Mail zur Firma, sondern eine kleine (professionell Hergestellte) 
Platine mit µC, Display, Drehencoder, SD-Card, Speaker, etc. wodrauf 
dann eine Art interaktive Präsentation abläuft.

Auf dem Ding (z.B. AVR32 mit TFT) könnte man dann ja Videos (von sich 
selbst) ablaufen lassen, und ein Menü mit "Specs" über sich selbst 
(Fähigkeiten, Lebenslauf, etc.).

Ich denke wenn man sich auf eine Stelle als Hardware-Entwickler bewirbt, 
kommt das doch ganz gut an, oder?

Das wär zwar alles teurer als ein paar Seiten Papier, aber man bekommt 
es ja wieder, wenn es nicht klappt :)

Am Ende der Präsentation zeigt man dann mit der Hand in die Richtung der 
Platine wo ein USB-Stick steckt, da Blinkt es dann kurz und man sagt 
"Ich hab Ihnen dort gerade ein PDF-File der Bewerbung abgelegt falls Sie 
es in dieser Form für Ihre Buchhaltung brauchen" :)

von Wasser (Gast)


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Probier es aus. Schaden kann es nicht. Mußt halt nur dafür sorgen das 
die Typen in der Lage sind dein Gerät anzuschmeißen. <gg>

von (prx) A. K. (prx)


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Und in der Firma landet das Teil dann zunächst auf dem Tisch eines 
Mitarbeiters der Personalabteilung - und das kann dann schon mal ein 
studierter Theologe sein.

von Stefan P. (form)


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A. K. wrote:
> Und in der Firma landet das Teil dann zunächst auf dem Tisch eines
> Mitarbeiters der Personalabteilung - und das kann dann schon mal ein
> studierter Theologe sein.

Das ist denke ich eher unproblematisch, da er die "Bewerbung" sowieso an 
den entsprechenden (Hardware)Abteilungsleiter weiterleiten muss, der 
sich damit dann auskennt.

Und Wandwarzen kriegen auch Theologen rein :)

von Meister E. (edson)


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>aber wie findet ihr kommt diese Idee an?

Meiner Meinung nach gar nicht. Es ist einfach nicht angemessen, da sich 
nicht jeder die professionelle Fertigung leisten kann. Neben den Euros 
muss dann auch die Zeit dagewesen sein, so ein Spielzeug herzustellen. 
Der Personaler könnte dich dann für einen Schnösel halten, der seine 
Spielereien noch von den Eltern finanzieren lässt, für einen 
Langzeitarbeitslosen (wenn auch nicht tatenlos) oder einen Freak, der 
möglicherweise zuwenig soziale Kompetenz mitbringt weil er Beruf und 
Hobby komplett verheiratet hat. Sowas kommt nunmal nicht immer gut an.

von K. J. (Gast)


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Naja Ideenreichtum,Kreativität und Fachwissen in denn sachen könntest 
damit auch punkten.

allerdings ob preis+Aufwand sich lohnen um ne absage zu kassieren ?

von Meister E. (edson)


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@theborg0815

Ideenreichtum und Kreativität bringst du doch sehr schön in deiner 
Rechtschreibung zum Ausdruck ;)

(SCNR)

von ups... (Gast)


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Quatsch, gehe zum potentiellen Arbeitgeber und wirf dich im zu Füßen
und winsel um Gnade. Das hat jedenfalls erheblich mehr Aussichten
auf Erfolg als diese für diese Zeit viel zu frühe Idee. In 50 Jahren
ist das dann schon wieder Standard oder sogar ein alter Hut, wenn
sich die Menschheit bis dahin nicht selbst gekillt hat.
Einem Personaler mute ich jedenfalls nicht zu daraus für beide
Seiten einen Nutzen zu gewinnen.

von mr.chip (Gast)


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Du fällst auf jeden Fall auf. Deine Bewerbung wird garantiert angeschaut 
und geht nicht bei der Vorsortierung nach irgendwelchen formalen 
Kriterien einfach unter.

von gast (Gast)


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Man muss schon viel lange Weile haben für so eine Bewerbung.

Und über rationales Herangehen an Probleme sagt es aus, das man besser 
einen anderen einstellt.

von mr.chip (Gast)


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> Und über rationales Herangehen an Probleme sagt es aus, das man besser
> einen anderen einstellt.

Andererseits zeigt es aber auch, dass man sich richtig reinhängen kann 
und gewillt ist, mehr zu tun und besser zu sein als die anderen.

Nicht zuletzt beweist man auch ganz trivial die Kompetenz, sowas bauen 
zu können. Wenn ich mich an der Uni so umsehe, ist das durchaus keine 
Selbstverständlichkeit. Und man zeigt Begeisterung.

Unter dem Strich: So jemand möchte ich mir doch einfach mal ansehen! 
Somit hat man schon das Ticket für ein Vorstellungsgespräch.

von Paul Baumann (Gast)


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Mein ehemaliger Kollege hatte die Idee, seinen Bewerbungstext auf ein 
post-
kartengroßes Stück Platinenmaterial aufzulaminieren und die so 
hergestellte Platine in einem Briefumschlag an die Firma zu senden.

Es ging darum, Prototypen zu bauen und sie zu testen.
Der Mann ist kein Ingenieur, "nur" Elektronik-Facharbeiter
(DDR-FA-Brief)

Resultat: Unter mehreren 100 Bewerbern hat man ihn ausgewählt.

Lehre daraus: Ungewöhnlich schlechten Aussichten kann man mit
ungewöhnlichen Ideen begegnen. Ich habe mich mit ihm gefreut. :-))

MfG Paul

von Geschäftsführer (Gast)


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Ich würde mich 1. doch erstmal wundern und 2. das Dingens auf keinen 
Fall einschalten. 3. würde ich es einpacken und 4. zurückschicken 
lassen.

Die Gründe: teilweise bereits angeführt -

Ich würde u.a. auf einen ausgeprägten Spieltrieb des Bewerbers 
schließen.
Desweiteren: nonkonformistisches Verhalten, unterwirft sich nicht den 
formalen Regeln der Einstellungsprozedur, was später massive Probleme in 
Arbeitsprozess erwarten lassen könnte.

Wenn ich als potentieller AG Interesse an der Sache äußere, könnte das 
Einstellungsgespräch auf die kumpelhafte Ebene abdriften. Es könnte der 
Eindruck entstehen, dass Defizite des Berwerbers auf anderen Gebieten 
überdeckt werden sollen.

Fazit: ich würde lieber jemanden einstellen, der sich an die anerkannten 
Regeln hält.

Versuche es trotzdem, es gibt ja auch andere Chefs als mich.

von P. S. (Gast)


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Stefan P. wrote:

> Das wär zwar alles teurer als ein paar Seiten Papier, aber man bekommt
> es ja wieder, wenn es nicht klappt :)

Viel Glueck. Wie mit Bewerbungsunterlagen umgegangen wird, ist oft 
einfach nur traurig.

von mr.chip (Gast)


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> Desweiteren: nonkonformistisches Verhalten, unterwirft sich nicht den
> formalen Regeln der Einstellungsprozedur, was später massive Probleme in
> Arbeitsprozess erwarten lassen könnte.

Manchmal frage ich mich, wie man es mit so biederen Ansichten überhaupt 
schafft, ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Wenn es sich nicht gerade 
auf Raumpflege oder Dönerverkauf beschränkt, ist doch mindestens ein 
bisschen Innovationskraft und Nonkonformismus gefragt.

von Meister E. (edson)


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>Nicht zuletzt beweist man auch ganz trivial die Kompetenz, sowas bauen
>zu können.

Naja, ein Stück Elektronik aus professioneller Fertigung ist nun 
wirklich kein Beweis. Wer hindert einen denn daran, sich so was bauen zu 
lassen?

>Unter dem Strich: So jemand möchte ich mir doch einfach mal ansehen!
>Somit hat man schon das Ticket für ein Vorstellungsgespräch.

Und woher weisst du dann dass dein Bewerber sich nicht mit fremden 
Federn schmückt?

>Manchmal frage ich mich, wie man es mit so biederen Ansichten überhaupt
>schafft, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.

'Biedere Ansichten' sind im Vergleich zu Blauäugigkeit ein sicherer 
Schild.

von Gasthörer (Gast)


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Bei einer PR-Agentur könnte man mit so etwas vielleicht punkten, aber 
nicht bei einer Bewerbung als Ingenieur. Wenn ein elektronisches Gerät 
für die Anzeige einer Bewerbung entwickelt wird, statt einem Blatt 
Papier oder einer PDF-Datei, dann ist ganz einfach die 
Anforderungsanalyse völlig daneben gegangen.

von Paul Baumann (Gast)


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Manch Einem hier fehlt ein wenig Phantasie...
(Bei "Fantasie" sträuben sich mir die Nackenhaare und ich muß an ein
Erfrischungsgetränk nur für weibliche Menschen denken) ;-)

MfG Paul

von ... (Gast)


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Ich würde auf einen verspielten bis perfektionistischen Freak schließen, 
der zu zeit- und kosteneffizienter Tätigkeit nicht in der Lage ist.

von Paul Baumann (Gast)


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Ich würde bei so einer Bewertung meiner Aktivitäten auf einen arroganten
Schnösel schließen, der nicht in der Lage ist, einen Hammer richtig 
herum anzufassen.

:-(
Paul

von Student (Gast)


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Manchmal frage ich mich ob des Lesens mancher Kommentare wirklich, ob 
Unternehmen heute überhaupt noch Mitarbeiter im Sinne von Menschen 
suchen oder mittlerweile selbst bei den Kleinunternehmern und im 
Mittelstand nur noch Human Resources zur Profitmaximierung genommen 
werden...

von Gasthörer (Gast)


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MitARBEITer werden nicht angeheuert weil sie nette Menschen sind, 
sondern weil sie ARBEIT erledigen, das war schon immer so.

von Christian A. (cau) Flattr this


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... wrote:
> Ich würde auf einen verspielten bis perfektionistischen Freak schließen,
> der zu zeit- und kosteneffizienter Tätigkeit nicht in der Lage ist.

auch solche Leute werden teilweise gesucht ;-)

von Rene B. (yob) Benutzerseite


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Ich find die Idee einfach klasse. Zum Einstellungsgespräch wärst dabei. 
Es ist ja nur der erste Eindruck. Wird sich dann im Gespräch ja zeigen 
obs selber gemacht wurde, ob Wissen da oder es auch flexibler mit 
weniger & schneller geht.

Man muss da zu sagen das es natürlich passen solle. Ne Firma die 
wirklich einfachere Sachen macht, lohnt es nicht aber man kann ja das 
entsprechende Bauen ^^.

von Meister E. (edson)


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@Paul

Der war gut :) Ich finde die Idee auch nicht so daneben, es ist schon 
richtig wenn man sich was einfallen lässt. Trotzdem denke ich, das es 
wohl oft so enden wird wie du es in deinem letzten Beitrag andeutest. 
Der TE hatte ja nach Meinungen gefragt.

Schönen Abend noch,
Edson

von Student (Gast)


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@ Gasthörer: Ganz deiner Meinung, aber es scheint sich auf 
Arbeitnehmerseite immer mehr die Maxime auszubreiten dass Arbeit keinen 
Spaß machen DARF und generell nur dem harten Broterwerb á la Bergwerk 
dient, und auf Arbeitgeberseite wird das ja offenbar noch gefördert, was 
man am bürokratischen, profitmaximierenden und teilweise absolut 
skrupellosen Verhalten der Führungsriegen heutzutage sieht...das Problem 
ist nur dass sich nüchtern betrachtet dadurch auch nicht viel mehr 
rausholen lässt als halt nunmal geht, gleichzeitig aber wesentlich mehr 
Leute dadurch frustriert sind...das ist nicht unbedingt der Motivation, 
dem Unternehmergeist und der Innovationskraft dieses Landes 
zuträglich...
Ich befürchte dass wenn die deutsche Wirtschaft die Wahl zwischen 
maximalem Ertrag auf kurze Sicht und weniger Ertrag aber mehr 
Erkenntnis- und Wissensgewinn (und dadurch oftmals auch längerfristigem 
finanzieller Gewinn) hätte, sie sich wohl leider für ersteres 
entscheiden würde...

von Meister E. (edson)


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@Student
>Ich befürchte dass wenn die deutsche Wirtschaft die Wahl zwischen
>maximalem Ertrag auf kurze Sicht und weniger Ertrag aber mehr
>Erkenntnis- und Wissensgewinn (und dadurch oftmals auch längerfristigem
>finanzieller Gewinn) hätte, sie sich wohl leider für ersteres
>entscheiden würde...

Statt 'würde' könnte man am Schluß deines Beitrages auch das Wort 'muss' 
einsetzen. Solange unsere Regierung schlechte Zeiten vorhersieht und 
sich mit dem Ausmalen von Horror-Szenarien beschäftigt, kann man das 
nicht nur den Unternehmern anlasten. Gewinn von heute hast du, und 
morgen soll es ja schon wieder schlechter werden. Da fehlt automatisch 
die Zeit zum Nachdenken.

Trotzdem noch einen schönen Abend!

von Galenus ein Reisender (Gast)


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Hallo Stefan P.
super Idee. Nicht lange fragen machen. Falls du den Job kriegst. Ein 
Photo und die Dokumentation hier posten.

von Daniel (Gast)


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>>Ich befürchte dass wenn die deutsche Wirtschaft die Wahl zwischen
>>maximalem Ertrag auf kurze Sicht und weniger Ertrag aber mehr
>>Erkenntnis- und Wissensgewinn (und dadurch oftmals auch längerfristigem
>>finanzieller Gewinn) hätte, sie sich wohl leider für ersteres
>>entscheiden würde...

falsch... wenn firma a) mehr wissen, etc und weniger geld hat, und firma 
b) mehr geld und weniger wissen, wird firam a) automatisch von firma b) 
gekauft... der gewinner wäre firma b)

von ich (Gast)


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ICh finds unnötig und übertrieben :(

von Fragender (Gast)


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Würd ich nur bei Jobs machen, bei denen die Bewerberzahl riesig ist. 
Dann kannste ohnehin wenig versauen. Aber sonst eher nicht, Du siehst ja 
die durhwachsene Reaktion hier, dürfte bei den Chefs ähnlich sein. Aber 
ich würd Dich 100pro zum Gespräch einladen. Immerhin zeigst Du 
wirkliches Interesse an dem Job!

von Nam T. (namtam)


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Ich frage mich, ob manche Reaktionen hier nicht eher auf Neid, als denn 
auf ernsthaft gemeinte Kommentare deuten ;)

Ich finde es eine sehr gute Idee um aufzufallen. Denn auch darum geht es 
in der ersten Runde. Wer auffällt, hat die Chance, eine Runde weiter zu 
sein. Eine Bewerbung ist schliesslich nur ein Stück Papier, geschrieben 
nach einigen formalen Kriterien. Wenn man nicht nur mit Qualifikationen 
punkten möchte/kann, ist das sicher ein idealer Weg, um sein Können 
dennoch aufzuzeigen.

von CaptainX (Gast)


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Ich finde das ne sehr gute Idee !!
Zeigt sie doch, wie kreativ und klever der Bewerber ist.

Ich habe vor einigen Jahren eine Videobewerbung gemacht. Wurde von einem 
Profi-Kameramann produziert.

Die kam auch sehr gut an.

CapatinX

von schwups... (Gast)


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Seid mal nicht Cleverer wie euer zukünftiger Chef.
Der denkt sonst das Ihr an seinem Stuhl sägen wollt.
Versuchen kann man es, aber der Schuß kann auch nach
hinten losgehen. Wäre mal interessant wie die Reaktionen
dann so sind?

von Senfgeber (Gast)


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> "Ich hab Ihnen dort gerade ein PDF-File der Bewerbung abgelegt falls Sie
> es in dieser Form für Ihre Buchhaltung brauchen" :)

Hiermit verräts  du deine geballte Kompetenz. Was soll die Buchhaltung 
mit einer Bewerbung? Einem BWLer wäre das nicht passiert.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich denke das haengt von dem Unternehmen ab. Ich wuerde vieleicht 
erstmal mit kleinen Unternehmen anfangen.

Versuch das bitte nicht bei Bosch, Siemens und all den grossen. Die sind 
meist sehr konservativ.

von Gast (Gast)


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Ich würde das nicht so schwarz-weiss sehen, wie es teilweise hier 
dargestellt wird. Bei großen Unternehmen ist die Strategie in der Tat 
wenig erfolgversprechend, ich kenne aber konkrete Beispiele, wo Bewerber 
bei Mittelständlern den Kofferraum mit Eigententwicklungen vollgepackt 
haben und damit beim Vorstellungsgespräch erschienen sind, welches 
dadurch erheblich abgekürzt wurde. Einer der Bekannten war nach kurzer 
Zeit dann Entwicklungsleiter (Team > 10 Mann).
Allerdings haben die Eigenentwicklungen auch perfekt zum Unternehmen 
gepasst.

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