Forum: HF, Funk und Felder Allgemeine Frage zur Nachrichtenübermittlung


von Jan (Gast)


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Warum werden auf einer leitungsgebundener Übertragungsstrecke 
Sinusschwingungen benutzt und keine Rechtecksignale? Mir fehlt da eine 
Erklärung. Für jede Antwort bedanke ich mich jetzt schon im voraus.

von Jan (Gast)


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Ich hab vergessen zu sagen, das ich das auf ein MODEM bezogen habe.

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Ganz einfach. Weil Rechtecksignale ein bedeutend breiteres Spektrum 
einnehmen als ein Sinussignal. Nimm z.B. eine periodische 1-0-Folge der 
"Bitbreite" T:
Das Fourierspektrum ergibt sich zu
wobei
ist und die Delta-Funktion ein Impuls ist.
Im Gegensatz zu der einen Spektrallinie des Sinus bekommen wir jetzt 
viele Spektrallinien bei Vielfachen der Frequenz 1/T.
Wenn wir das Signal unverfälscht transportieren wollen dann müssen all 
diese Spektrallinien unverfälscht durch das Kabel kommen.
Das Kabel muß dafür eine (theoretisch unendlich) hohe Bandbreite 
aufweisen.

Zudem kann man Sinusschwingungen nutzen, um das Signal auf verschiedenen 
Frequenzbereichen innerhalb der Bandbreite des Kabels zu senden. So kann 
man per Frequenzmultiplex mehrere Signale gleichzeitig über das Kabel 
laufen lassen.

von Jan (Gast)


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Hi Rüdiger, vielen Dank für die Erklärung.
Also kann man ein Sinussignal bzw. Cosinussignal leichter über dein 
Kabel bzw. Luft transportieren/leiten.

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Um die Information "über die Luft" zu leiten mußt Du sie einer 
hochfrequenten Schwingung "aufdrücken". Dieser Vorgang nennt sich 
Modulation.

In Bezug auf das MODEM muß man wissen das ein Modem ja das bestehende 
analoge Telefonnetz nutzt. Dieser Kanal ist wie folgt gekennzeichnet:
 * Bandbreite 3.4 kHz
 * Keine Gleichanteilsübermittlung da Übertrager genutzt werden.
Somit muß das Binärsignal so codiert werden daß es die Fähigkeiten 
dieses Kanals nicht übersteigt.
Normale Rechteckcodes (NRZ) sind nicht gleichanteilsfrei, 
manchestercodierte Pulsfolgen sind zu breitbandig um vernünftig 
übertragen zu werden.

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