Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Der erste Schritt ist getan, aber.


von Thomas W. (thomas0906)


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Hallo

Vielen Dank für Eure ersten Tips.
AVR Studio habe ich installiert.
Erste Assembler Beispiele simuliert.
Und in Ebay will ich mir einen USB ISP Programmer für 14 Euro holen.
Dazu wohl das Pollin Experimentierboard.
Assembler und C sind auch kein Problem.

Aber...

Es gibt ca. 100 AVR Controller. Wie finde ich heraus, welcher für meine 
Zwecke der Geeignetste ist?

Gibt es eine Übersicht, worin die sich unterscheiden?

Überhaupt, wie finde ich heraus, was die einzelnen Controller können?
Möglichst mit kleinen Codebeispielen zu den einzelnen 
Funktionen/Möglichkeiten.

und dann...

Simulieren ist ja ganz schön, aber einige Dinge funktionieren nur, wenn 
der Controller in eine Schaltung eingebaut ist. Dann soll er z.B. DCC 
Signale decodieren, die an einem Eingang anliegen. Über Interrupts, die 
von steigenden und fallenden Flanken des Eingangssignals ausgelöst 
werden.
Wie kann man denn sowas Debuggen? z.B. ob die empfangenen Daten wirklich 
in einem Register ankommen!?

Danke für Hilfe
Thomas

Der versucht, sich einzuarbeiten in DCC Servodercoder, DCC 
Schaltdecoder, S88 Rückmelder mit Stromfühler und für jede Hilfe 
(Beispielcode) dankbar ist ;-)

von Ahem (Gast)


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Bei Atmel und auf avrfreaks gibt es funktionale Übersichten. Die auf 
avrfreaks finde ich detaillierter.

von Andreas V. (tico)


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Thomas Wilcke wrote:
> Es gibt ca. 100 AVR Controller. Wie finde ich heraus, welcher für meine
> Zwecke der Geeignetste ist?
Üblicherweise macht man sich eine Liste der Anforderungen für den 
jeweiligen Zweck:
 - Anzahl der nötigen I/O Pins
 - Anzahl und Art der Schnittstellen UART, SPI, I2C
 - Abschätzung der Größe des fertigen Anwendungscodes sowie RAM und 
ggfs. EPROM bedarf
 - Ggfs. Berechnung der benötigten Performance
 - Ggfs. maximaler Stückpreis
 - Ggfs. Erforderliche oder gewünschte Gehäuseform und/oder 
Temperaturbereich

Dann sucht man sich einen Controller, der diese Vorraussetungen erfüllt.

> Gibt es eine Übersicht, worin die sich unterscheiden?
Eine tabellarische Übersicht gibt es hier:
http://www.atmel.com/dyn/products/param_table.asp?family_id=607&OrderBy=part_no&Direction=ASC

> Überhaupt, wie finde ich heraus, was die einzelnen Controller können?
> Möglichst mit kleinen Codebeispielen zu den einzelnen
> Funktionen/Möglichkeiten.
Diese Information findest Du in den Datenblättern der jeweiligen 
Controller. Ich würde aber nicht alle auf einmal lesen ;)

Gruss
Andreas

von Oliver (Gast)


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> Es gibt ca. 100 AVR Controller. Wie finde ich heraus, welcher für meine
> Zwecke der Geeignetste ist?

Eigentlich sind die intern alle ähnlich.

Wenn du keine SMD-Bauteile möchtest, ist die Auswahl gar nicht so groß. 
Noch kleiner wird sie, wenn du erst einmal schaust, was der Händler 
deiner Wahl im Angebot hat. Eigentlich gibt es dann nur drei Größen: 
DIP40, DIP28 und Tinys. Preise sind auch egal, ein- oder zwei Euro mehr 
machen keinen Unterschied.

Für den Anfang zum kennen lernen würde ich einen Mega32 oder 644 
empfehlen. Da hast du ausreichend Speicherplatz, und genug Pins, um 
gleichzeitig einen Haufen LED's oder ein GLCD, UART, TWI, usw. zu 
benutzen.

Wenn du dann etwas besser weisst, was du für eine bestimmte Anwendung 
wirklich benötigst, kannst du dafür immer noch einen kleineren 
einsetzen.

Oliver

von Hannes Lux (Gast)


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Für den Anfang zum Kennenlernen würde ich einen Tiny2313 empfehlen. Der 
ist schön übersichtlich und nicht so vollgestopft mit Features, die den 
Anfänger irre machen.

Zur Auswahl:
Schaun, was die Händler anbieten, Datenblatt der verfügbaren Typen 
herunterladen und ansehen, entscheiden.

Kleine Orientierungshilfe für das Ziel DCC:

Ein einfacher Zubehördecoder passt in einen Tiny13 (1 Weiche) oder 
Tiny2313 (4 Weichen).

Einen einfachen Lokdecoder hat Maddax in einen Tiny15 gemeißelt, der ist 
aber abgekündigt und sollte für neue Projekte gemieden werden, mit einem 
Tiny25 (8 Pins) oder Tiny24 (14 Pins) sollte ein kleinerer Lokdecoder 
oder Funktionsdecoder (Licht) ohne Probleme machbar sein. Sollte es auf 
Kleinheit ankommen und das SMD-Löten kein Problem sein, dann ist der 
Mega8 (bzw. die Nachfolger Mega48/88) in SMD interessant. Er hat 
reichlich Pins für Decoder-Ausgänge und auch genügend Flash zum 
Implementieren von Besonderheiten.

S88-Rückmelder basieren nicht auf Controllern, sondern auf 
Standard-CMOS-Technik (Schieberegister, Flipflops).

Ein kleines DCC-Steuerpult (als Experiment) für 4 DCC-Loks (14 
Fahrstufen, Licht, 4 Funktionen), 1 DC-Lok, 16 Zubehördecoder je 4 
Weichen, mit Strommessung und Überlastabschaltung, allerdings erstmal 
ohne CV-Programmierung, belegt z.B. um die 90% des Flash eines Mega48 
(45% des Mega88). Im EEP und SRAM ist noch genügend Platz, es lässt sich 
auch auf 16 Loks erweitern.

Alles in Allem: Ein Mega32 oder größer ist für DCC-Basteleien erstmal 
nicht erforderlich.

...

von Chris L. (kingkernel)


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von Oliver (Gast)


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>Wie kann man denn sowas Debuggen? z.B. ob die empfangenen Daten wirklich
>in einem Register ankommen!?

in Hardware mit einem JTAG-Debugger (gibts leider nicht für 14.-) oder 
in Software in z.B. VMLAB.

Oliver

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