Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitsalltag mit Kollegen


von Ratsuchender (Gast)


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In letzter Zeit wird mir immer mehr bewusst, dass ich für meine Firma 
(Entwicklungstätigkeit) zwar gute Arbeit mache, diese aber offenbar 
immer weniger geschätzt wird. Ich bilde mir nun wirklich nichts auf 
meine Fähigkeiten ein, aber das Szenario ist immer das gleiche: Bei 
wichtigen Besprechungen werde ich systematisch nicht eingeladen, nicht 
mal gefragt, ob ich dabei sein möchte, obwohl ich manchmal das Thema als 
einiger gut kenne und mich intensiv wochenlang damit auseinandergesetzt 
habe. Wo andere tagelang in grösstenteils unnötigen Besprechungen sitzen 
arbeite ich meist an technischen Problemlösungen, die mir immer wieder 
gut gelingen und zur Rettung irgendeiner unangenehmen Situation 
beitragen. Obwohl ich selbst mit meiner Arbeit dann sehr zufrieden bin 
und diese mir grossen Spass macht, bin ich dennoch unzufrieden, dass ich 
eigentlich nie irgendeine Form der Anerkennung durch meine Kollegen oder 
durch meine Vorgesetzten erfahren kann. Ich würde mir irgendwie 
erwarten, dass ich zu Besprechungen bezüglich eines Themas XY zumindest 
mal eingeladen werde, wenn ich schon der einzige in der Abteilung bin, 
der fachlich wirklich mitreden kann. Stattdessen verbringen diese 
Kollegen ganze Tage damit, irgendwelche Flipcharts mit Binsenwahrheiten 
vollzupinseln die nichts zu einer Lösung des dahinbterliegenden Problems 
beitragen. Und wenn am Ende des Tages alle ihren Senf dazu gegeben haben 
und ihr Name auf -zig Besprechungsprotokollen steht, dann landet es 
wieder auf meinem Schreibtisch - weil ich dann der einzige bin, der es 
wirklich "machen" kann. Und wenn ich dann anfangs sage, dass es so wie 
inder Besprechung ausgemacht nicht geht, wegen eines Faktums, den die 
anderen übersehen haben, dann wird so getan als hätte ich keine Ahnung. 
Habe ich dann eine Lösung erarbeitet die neu überdacht perfekt 
funktioniert, dann wird diese gerne verwendet und weitergegeben, aber 
niemand kommt zu mir und sagt "super dass du dir das überlegt hast!" 
oder "danke dass du dir die letzten drei Nächte um die Ohren geschlagen 
hast - nun können wir den Termin beim Kunden doch noch halten!". Nichts 
von dem - es fängt von Neuem so an wie oben. Schon langsam frage ich 
mich, ob ich der Dienst-Trottel in der Abteilung bin...

Ich wollte nur mal fragen, ob es anderen ähnlich ergeht...

von Manuel (Gast)


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Hab ich das gleiche nicht schon mal gelesen?

von Ratsuchender (Gast)


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von mir nicht.

von Hubertus (Gast)


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Es ist in der Tat ungewöhnlich wenn eine(die einzige Fachkraft?) 
wiederholt nicht zum Meeting eingeladen wird.

Nach meiner Erfahrung würde ich deine Selbstdarstellung, deine 
Überzeugungskraft und dein Durchsetzungsvermögen überprüfen.

Es kann aber auch sein, dass du - jetzt bitte alles entschuldigen -
- emotional nicht in die Runde passt
- das deine Jeans verschlissen sind
- deine Turnschuhe sind dreckig-grau
- du hast Mundgeruch
- du bist starker Raucher
- deine Klamotten werden mit diesen Billigwaschmitteln gewaschen, sodass 
von dir ein muffeliger Geruch ausgeht
- du bist ein 'Radfahrer', "Chef ich weiss was"
- du bist ein Nörgler
- du verbreitest keinen Optimismus
- du stehst anderen in der Karriereplanung im Weg

Beobachte mal die anderen und stelle äusserliche Unterschiede fest und 
beobachte wie die anderen untereinander regieren.

Solltest du einen Anhaltspunkt gefunden habe und du bereit bist dich 
anzupassen, so wird es min. ein halbes Jahr dauern bis die anderen deine 
Zugehörigkeit erkennen und akzeptieren.

von mr.chip (Gast)


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Dir ist schon klar, dass du eigentlich in einer ziemlichen Machtposition 
bist? Warum also diese nicht mal zu seinen eigenen Gunsten ausnutzen?

von Mir geht (ging) es ähnlich (Gast)


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Hallo Ratsuchender,

deine Beschreibung ist mir sehr vertraut. Bei mir war es zwar nicht in 
dem Ausmaße festzustellen, wie bei dir, aber im Prinzip ging's mir 
Ähnlich. Es gab Besprechungen, zu denen ich viel hätte beitragen können, 
oder die sogar genau mein Fachgebiet betrafen. Leider wurde ich dabei 
geflissentlich übersehen. Bis heute weiß ich nicht, ob da Methode 
hintersteckte, oder aber es sich nur um schusseligkeit handelte.

Mit der Zeit hat sich das dann gott sei dank rausgewachsen. In letzter 
Zeit ist es sogar so, daß ich ganz froh wäre, wenn die früheren Zeiten 
wiederkommen würden, denn in Besprechungen mit den ignoranten Kollegen 
zu sitzen ist oft noch schlimmer, als von diesen ausgeschlossen zu sein 
;-)

Du bist halt eher der Machertyp, finde dich damit ab. Wo andere noch 
versuchen das Problem zu verstehen, bist du schon daran die beste Lösung 
zu finden.
Leider bin ich bisher noch nicht schlüssig, wie man seine Fähigkeiten 
auch adäquat in Erfolg/Anerkennung umsetzten kann. Eventuell bleibt 
einem nur der Weg in die Selbstständigkeit.

von maestro (Gast)


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@Ratsuchender
bei mir war es genau so.
Vor a 6 Monaten habe ich gekündigt. Daraufhin mussen die Firma 4 Leute 
kurzfristig Einstellen um das Projekt rechtzeitig fertig zu machen. Man 
wollte mich übereden und mir richtig Geld geben, aber ich hatte kein 
lust mehr.... jetzt bin ich selbstständig....
ich würde sagen, dass deine Kolegen an Ihre "Karriere" arbeietn und du 
jemanden von denen im Weg stehst.
Das ist nicht Normal, wenn du einer der Entwickler bist, ist es ein 
MUSS, dass du bei den Besprechnungen dabei bist. Die Jungs haben kein 
Respekt vor dir!!! Du muss ein arsch**ch werden !!! Ich würde an deiner 
Stelle mit dem Chef sprechen, sag ihm einfach, dass du nicht mit dieser 
Entwicklung zufrieden bist. Nur du kannst dir alleine helfen, auf die 
dauer wirdst du eventuell noch unglücklucher sein.... stell dir vor in 
naher Zukunf wird so ein Laber-Typ befördert und er wo möglich dein Chef 
wird !?!?
kannst du sowas verkraften ?!

von Daniel D. (daniel1976d)


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Wie oben schon beschrieben schau dir mal an was die anderen von dir 
unterscheidet. Aender das eventuell und schau dir das mal ein halbes 
Jahr an.
Sollte sich nichts aendern wuerde ich mit deinem Chef sprechen .... das 
der von dir beschriebene Workflow nicht effizient ist.

Nicht beleidigt sein, nur sachlich die Vorteile, wenn man dich 
fruehzeitig mit einbeziehen wuerde, aufzeichnen ... Voila...

Mach nicht den Fehler immer alles retten zu wollen ... wenn du immer zu 
begeistert die Firma rettest fuehrt das kurz oder lang zum Burnout... Es 
ist "nur" ein Job... :)

von Maik (Gast)


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Lass sie doch mal "auflaufen" - realisier es so, wie gewünscht bzw. 
stundenlang geplant haben. Und wenn es dann nicht realisierbar ist, bzw. 
aufgrund von Fehlplanungen so nicht funktioniert, lass Deine sogenannten 
Kollegen wie die "dummen Jungs" dastehen. Sag ihnen einfach, wie Du es 
gemacht hättest, und das alles in Deinen Augen sowieso eine 
Fehlplanungen war - natütlich brauchst Du auch auch die passenden 
Argumente.

Das machen die höchstens ein paar mal mit, und schon sitzt Du auch bei 
den Besprechungen dabei. Und wenn nicht, existiert das Unternehmen 
sowieso nicht mehr lange....

von So ist es (Gast)


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In jedem Unternehmen gibt es im Wesentlichen 3 "Typen" die benötigt 
werden:

DER BERATER: fährt gerne herum, unterhält sich mit den Leuten beim 
Golfspielen, aquiriert die Aufträge, verspricht viel und weiß nicht, wie 
die Versprechen zu halten sind, bekommt den Ruhm, weil er der Firma 
Umsatz gebracht hat. Letztendlich landet der Auftrag beim Experten zur 
Abarbeitung.

DER MANAGER: fragt, wie etwas ablaufen muß und organisiert dann alles. 
Im Prinzip ist es egal, ob Computer gebaut werden oder der Verkauf in 
einer Würstelbude organisiert werden muß. Er ist davon überzeugt, daß 
ohne Ihn nichts "läuft".

DER EXPERTE: ist der einzige, der das Problem selbst lösen kann, 
arbeitet sich bis spät nachts in das Projekt ein, findet neue Wege, wird 
selten verstanden und oft als "Freak" oder "Fachidiot" abgetan und 
bekommt selten ein Lob.

Wahrscheinlich gehörst du in die Kategorie "Experte"... Die Frage ist, 
willst du wirklich Kundenkontakt? Willst Du wirklich in Besprechungen 
sitzen? Oder ist es nur Dein angekratztes Ego?

Ein gutes Beispiel ist die Formel 1... Jeder kennt wohl Lewis 
Hamilton... Nur, wie heißt derjemige, der die richtigen Einstellungen am 
Fahrzeug macht??? Derjenige ist nämlich sicherlich auch überzeugt, daß 
seine Abstimmung so super ist, daß jeder mit dem Auto gewinnen könnte. 
:)))

von Martin (Gast)


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Hallo Ratsuchender,

vielleicht hilfts, du bist nicht allein. Aber ich mache es jetzt so wie 
weiter oben beschrieben.
Mache es genau so wie es die "Schmatzer" es wollen, dokumetiere alles 
und weise die verantwortlichen Stellen darauf hin keine "Haftung" für 
die arbeiten übernehmen zu können, natürlich alles schriftlich.
So nun werden die Rückläufer immer mehr, schaun wir mal wie lange es 
noch geht.
@ Hubertus

Tolle Antwort, mir ist einer der nach billig Waschmittel oder sonst was 
riecht dereimal lieber, liege ja nicht mit ihm zusammen im Bett, aber 
dafür die Sache am laufen hält.
Als einer der die meiste Zeit damit beschäftigt ist an seiner perfekten 
Selbstdarstellung zu feilen.

M.f.G.
Martin

von Frager (Gast)


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Leute, willkommen in der Realität! Die, die die Besprechungen machen, 
wollen euch unten halten. Sie schalten sich ueberall dazwischen, um sich 
selber oben zu halten. Viele Teamleiter z.B. tragen auch nur noch Infos 
von A nach B, was die Entwickler selber haetten auch tun koennen - wobei 
man natürlich dann keinen Teamleiter mehr brauchte.

Ich nenne diesen Personenkreis gerne "Kommunikatoren": Die haben sich 
mit der Zeit immer mehr von dem eigentlichen Entwickeln (wozu ich auch 
das Planen, Lastenheftschreiben und Anpassung der Produkte an 
Kundeninteressen zaehle) entfernt und schalten nur noch Infos zwischen 
Abteilungen hin und her. Irgendwann koennen sie nur noch das.

Ich kenne da eine Firma mit einem Grossen S. am Anfang, wo massenweise 
solche Leute sitzen - vielfach auch weiblichen Geschlechts. Die sind den 
ganzten Tag am Vorschlagen, am Definieren, an Prozessverbessern und 
schüren nur Unmut und Chaos, weil sie mit viel Aufwand Allesmögliche 
erzeugen, was dann erst wieder hin-und-herkommuniziert-, sortiert und 
gefiltert werden muss, um schließlich dann diskutiert und aus 
technischen Gruenden doch verworfen oder abgeaendert werden muss, 
anstatt dass eine Person, die auch die jeweilige Kompetenz hat, schlicht 
einfach das Machbare festlegt, wodurch der unnütze Beifug, der später 
wegsortiert werden muss, erst garnicht entstünde!!!!

Leider ist es dann so, dass genau augfrund solcher Personen und dieser 
Zeitverschwendung, oftmals Features nicht in Produktue reinkommen, weil 
die Zeit nicht reicht, oder das Geld verdiskutiert oder in 
Fehlentwicklungen gesteckt wurde. Oft kommen auch gute Vorschläge nicht 
durch, weil zuviele mittelmaessige Schwafler dasitzen, die sich nicht 
überzeugen lassen.

Das ist das Los der Entwickler!

von Paul (Gast)


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Versetz Dich doch mal in die Leute der Runde, in die Du nicht eingeladen 
wirst. Wahrscheinlich können sie außer Powerpoint und heißer Luft 
nichts. Sie wissen das auch und sehen schon, daß Du ihnen überlegen 
bist. Auf der fachlichen Ebene können sie Dich eben nicht nach unten 
drücken. Also wird es auf der organisatorischen Seite probiert 
(Mobbing). Sie werden Dich sehr wohl beobachten und freuen sich auch, 
wenn Du Dich ärgerst. Ich kenne solche Leute zur Genüge: Schwafeln, 
Wichtigtun und nichts dahinter - Drücken, Mobben. Lösung: Auflaufen 
lassen. Wenn die Termine vereinbaren, von Dingen, die sie nicht 
verstehen, sollte eben der Termin von Dir mal nicht gehalten werden. Als 
Antwort ins Gesicht sagen: "Wenn ihr mich als Experten, der Eure Ideen 
als Einziger umsetzen kann, nicht zum Gespräch holt, passiert sowas 
eben". In einer kleinen Firma ist es auch eher unwahrscheinlich, daß es 
Probleme (Abmahnung) geben wird. DIe wissen ganz genau, daß in kurzer 
Zeit die Stelle nicht besetzt werden kann und die Einarbeitungszeit 
hinzukommt.

Das Alles ist das Finden von Machtpositionen. Es geht um Ansehen, meist 
um die Gunst von den Frauen und natürlich Geld.

von Gast123 (Gast)


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Ich seh das mal anders rum. Wenn jemand davon überzeugt ist, dass nur 
seine Lösung funktioniert und alle anderen Lösungen, die ausdiskutiert 
werden nur Schrott sind und sich jemand für den Retter der ganzen Firma 
hält, den würde ich auch nicht einladen wollen. Und es klingt auch so, 
dass der Threadersteller was funktionierendes hinkriegt, aber es ist 
keinesfalls mehr sicher, dass es auch den Anforderungen genügt.

Das kann man jetzt natürlich so hinstellen, dass man der arme Entwickler 
ist, der nie eingeladen wird und immer hinhalten muss und alle anderen 
nur labern. Aber eine Firma besteht im Normalfall ja nicht aus einem 
Entwickler und haufenweise Luftpumpen.

von Frager (Gast)


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>Wenn ihr mich als Experten, der Eure Ideen als Einziger umsetzen kann,
>nicht zum Gespräch holt, passiert sowas eben".
Wenn er so agiert, schmeissen sie ihn raus und holen einen loyaleren ...
Dann isser nämlich nicht teamfähig!

von Entwickler (Gast)


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>Wenn die Termine vereinbaren, von Dingen, die sie nicht
>verstehen, sollte eben der Termin von Dir mal nicht gehalten werden. Als
>Antwort ins Gesicht sagen: "Wenn ihr mich als Experten, der Eure Ideen
>als Einziger umsetzen kann, nicht zum Gespräch holt, passiert sowas
>eben".

Dazu müssten sie ihn erst einmal fragen, und warum sollten sie das tun? 
Die gehen hin und sage, der Entwickler hat den Termin vergeigt. Das muss 
der Entwickler noch nicht einmal wissen oder erfahren. Warum auch ?

von Martin Laabs (Gast)


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Warum schreibst Du das eigentlich alles hier im Forum und gehst nicht 
mal zu Deinem Chef/Vorgesetzen und redest mit ihm darüber? Man kann 
nämlich tatsächlich sagen, dass man sich mehr Rückmeldung über seine 
Arbeit wünscht. (Oder, wenn man mit dem Chef etwas besser kann, auch, 
dass ab und zu ein Lob sehr motivierend sein kann.)

Ich meine hier kannst Du Dir irgendwelche "Wie schlecht die Welt ist" 
und "Zahl es ihnen heim" Texte lesen. Aber das löst Dein Problem nicht. 
Andererseits sind Meetings für Entwickler manchmal auch totlangweilig 
weil es eben nicht nur technische sondern auch politische oder 
betriebswirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen gibt.
Ich bin oft ganz froh wenn ich nicht zu zu vielen (sinnlos-) Meetings 
muss weil am Ende selten wirklich was fassbares herauskommt und ich 
meine Vorschläge oder Ideen dann entweder so umsetzen kann wie es mir am 
besten erscheint oder aber ich lasse sie durch jemanden anders vertreten 
(der nicht mal unbedingt den ganzen Sachverstand haben muss) und mach in 
der Zeit was sinnvolleres.

Du kannst auch mal vergleichen wie viel Zeit Du brauchst die 
suboptimalen Vorschläge zu korrigieren und wie viel Zeit Du in den 
Meetings verbringen würdest. Würde mich nicht wundern wenn ersteres (für 
Dich) Zeiteffizienter ist.

Viele Grüße,
 Martin L.

von Gregor (Gast)


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@ Ratsuchender

Erstelle eine Liste mit den von Dir geretteten Projekten und lege sie 
bei der nächsten Gehaltsverhandlung, bei der Du eine deutliche 
Gehaltssteigerung forderst, auf den Tisch. Bei der anschließenden 
Diskussion zu Deiner Forderung kannst Du ja einbringen, daß es für die 
Firma auch preiswerter ginge, nur mußt Du dazu natürlich auch im Vorfeld 
bei den Projekten mit eingebunden sein und nicht im nachhinein mit viel 
persönlichem Einsatz die Feuerwehr spielen.
Du wirst merken, sobald es um Geld geht, kann sich manche Einstellung 
durchaus schon mal drehen.

von Paul (Gast)


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>Ich seh das mal anders rum. Wenn jemand davon überzeugt ist, dass nur
>seine Lösung funktioniert und alle anderen Lösungen, die ausdiskutiert
>werden nur Schrott sind und sich jemand für den Retter der ganzen Firma
>hält, den würde ich auch nicht einladen wollen

Wenn das so wäre, hätten sie ihn nicht nur nicht eingeladen, sondern 
würden ihn aus der Firma drücken.

Das Phänomen ist tatsächlich oft so gelagert, daß in kleinen Firmen 
einer benötigt wird, der die Fähigkeit hat, die Sache umzusetzen und 
mehrere durch Sülzen sich praktisch von ihm ernähren (Schmarotzer). Die 
müssen ihre Überflüssigkeit verdecken und natürlich darf auch der Fähige 
ja nicht genug Mitspracherecht bekommen, sonst wird jedem deutlich, wer 
überflüssig ist.

>Wenn er so agiert, schmeissen sie ihn raus und holen einen loyaleren ...

In einer kleinen Firma, wo er als einziger den vollen technischen 
Überblick hat, wird das nicht geschehen. Dort ist die Angst viel zu 
groß, daß der Nachfolger ihn nicht ersetzen kann. Und selbst wenn, 
dauert es Wochen bis Monate bis eine Firma wieder handlungsfähig ist.

>Dann isser nämlich nicht teamfähig!

Falsch. Die Typen, die ihn nicht einladen, sind nicht teamfähig.

von IGBT (Gast)


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@ Frager
Bei uns (sehr großer Hausgerätehersteller) ist es genauso. Irgenwie 
stellt sich diese Art von mit- und gegeneinander der Kollegen von 
alleine ein. Hat wohl was mit der Größe und der Existenzdauer des 
Betriebes zu tun...

von gast (Gast)


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@IGBT

Schade, ich wollte mich demnächst bei Euch bewerben ;-(

von special Guest (Gast)


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Ich sehe es so es gibt die MACHER und ei SHOW-MENSCHEN.
 Jeder bevorzugen ihr Klientel.

Wenn man nun die Finanzkriese betrachtet könnt ihr mal raten wer derzeit 
in der Überzahl ist.

Es ist ein "hartes Brot" so etwas wieder auf die Füße zu stellen
Viel Glück uns allen

von Daniel D. (daniel1976d)


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Also ich kann nicht verstehen wie jemand raten kann die Kollegen 
(Plural) auflaufen zu lassen. Er wird dann der einzige Schuldige sein... 
Das macht er ein-, zweimal und das wars...

In einer Firma wird zusammen gearbeitet... Natuerlich gibt es 
Machtkaempfte, Politik usw. aber es darf nicht das Endergebnis 
beeinflussen... Also mit dem Chef reden, Mitsprache einfordern, immer 
die Vorteile fuer die Firma auffuehren usw. Kein gekraenktes Ego 
raushaengen lassen... eventuell auch mal versuchen Aufgaben der Laberer 
zu uebernehmen... Doku, Presentationen, Kundengespraeche, usw...

Dann noch etwas zu den negativen Meinungen ueber die Powerpointfraktion 
... die muss es auch geben, denn die meisten Experten koennen keinem 
normalen Menschen die Technik die sie erfunden/entwickelt haben 
erklaeren. Ich selber bin Ing. und arbeite in der Systemintegration. 
Unsere R&D Abteilung kann ja noch nicht mal ein Dokument erzeugen was 
ich verstehe, geschweige ein Dokument fuer einen Kunden. Noch schlimmer 
wenn einer der Herren jemanden auf der Kundenseite treffen sollte. Da 
fangen die Herren Experten dann ploetzlich sogar an zu stottern...

Gruesse

von Paul (Gast)


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>Er wird dann der einzige Schuldige sein...
>Das macht er ein-, zweimal und das wars...

Man sollte dem Chef dann wohl sagen, daß Termine ohne Beisein eines 
Kundigen ausgehandelt wurden, da wird der Schuldige wohl anders 
aussehen. Ein fähiger Entwickler hat in einer kleinen Firma sehr viel 
Macht. Die meisten kennen nur ihre Macht nicht und lassen sich von den 
Schmarotzern gängeln.

>In einer Firma wird zusammen gearbeitet...

Eben, Und als erstes verletzen die Ausgrenzer dieses Credo. Als Folge! 
darauf würde ich sie auflaufen lassen.

>Kein gekraenktes Ego
>raushaengen lassen... eventuell auch mal versuchen Aufgaben der Laberer
>zu uebernehmen... Doku, Presentationen, Kundengespraeche, usw...

Und man kann schon jetzt das Burn-out-Syndrom anmelden. Die Labertypen 
ziehen sich noch mehr ins Wenigtun zurück und der Entwickler halst sich 
Arbeit auf ohne Ende. Seine Aufgaben bleiben liegen.

>Ich selber bin Ing. und arbeite in der Systemintegration.
>Unsere R&D Abteilung kann ja noch nicht mal ein Dokument erzeugen was
>ich verstehe,

Na entweder hast Du eine völlig andere Fachrichtung eingeschlagen als 
die R&D-Leute oder in Deiner Ausbildung lief was schief. So doof wie Du 
die Entwickler hinstellst, sind die auch wieder nicht.

Übrigens: Ich rede ausdrücklich nicht von fähigen Vertriebsleuten oder 
wirklichen Projektmanagern!
Es gibt genug Laberer, die in einer Firma gar nichts zu tun haben, 
praktisch Luft umrühren. Fast jede Firma schleppt irgendwo solche Leute 
mit und die werden alles tun, um nicht als Schwätzer enttarnt zu werden 
und ihren "Arbeits"platz zu verlieren.

von Nam T. (namtam)


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Paul wrote:
>>Er wird dann der einzige Schuldige sein...
>>Das macht er ein-, zweimal und das wars...
>
> Man sollte dem Chef dann wohl sagen, daß Termine ohne Beisein eines
> Kundigen ausgehandelt wurden, da wird der Schuldige wohl anders
> aussehen. Ein fähiger Entwickler hat in einer kleinen Firma sehr viel
> Macht. Die meisten kennen nur ihre Macht nicht und lassen sich von den
> Schmarotzern gängeln.

>>In einer Firma wird zusammen gearbeitet...

> Eben, Und als erstes verletzen die Ausgrenzer dieses Credo. Als Folge!
> darauf würde ich sie auflaufen lassen.

Nur sind die Entwickler sich meist auch den Umgang mit Macht nicht 
gewöhnt ;) Als Folge daraus verliert man trotzdem den Job, wenn man 
denjenigen mit der Macht in die Quere kommt. Macht ist nicht nur positiv 
für einen selbst..
Anstelle auf offenen Krieg zu setzen, sollte man vielleicht vorab 
mittels Diplomatie die Fronten klären. Setzen die anderen mit Absicht 
Termine ohne den Entwickler an, muss der Chef vermittelnd eingreifen, 
tun sie dies nicht, hat man sich selbst mit der Konfrontation ans Messer 
geliefert und wird als der Dauerschuldige abgestempelt. Und glaub mir, 
diesen Titel kriegt man so schnell nicht wieder weg.

von Paul (Gast)


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>Als Folge daraus verliert man trotzdem den Job, wenn man
>denjenigen mit der Macht in die Quere kommt.

Keiner bringt sich selbst um. Selbst nicht der mächtigste Schwafler, der 
dann seine Projekte nicht mehr durchgezogen bekommt vom gekündigten 
Entwickler. Wie gesagt, das gilt allerdings nur für kleine Firmen.

Habe bisher einigen Schwafler und selbst dem Chef etwas Disziplin 
beibringen können. In einem Unternehmen wird immer erst versucht, die 
Hirarchie abzustecken (wie bei den Tieren). Wer da aus Angst die 
richtigen Maßnahmen verpaßt, hat für immer verloren.

GAU-Szenario: Du wirst als fähiger Entwickler mit Projektkenntnis 
gekündigt. Was passiert Dir? Du bist arbeitslos und findest als 
berufserfahrener bald wieder einen Job. Was passiert der Firma? Sie 
sucht hektisch einen Nachfolger, weiß nicht ob er es bringt und selbst 
wenn, hat er erst nach Monaten Deinen Stand. Wissen geht dabei immer 
verloren. Kosten für die Firma entstehen auch.

von Nam T. (namtam)


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> Keiner bringt sich selbst um. Selbst nicht der mächtigste Schwafler, der
> dann seine Projekte nicht mehr durchgezogen bekommt vom gekündigten
> Entwickler. Wie gesagt, das gilt allerdings nur für kleine Firmen.
>
> Habe bisher einigen Schwafler und selbst dem Chef etwas Disziplin
> beibringen können. In einem Unternehmen wird immer erst versucht, die
> Hirarchie abzustecken (wie bei den Tieren). Wer da aus Angst die
> richtigen Maßnahmen verpaßt, hat für immer verloren.
Was macht der machtgeile Mensch, der sich von einem Untergebenen 
erpresst sieht?
Er versucht die Ursache der Erpressung zu entfernen, sprich: nach den 
ersten Wehrversuchen von dir wird er dir das Wasser abgraben wollen, 
neue Einstellungen, Projektübertragungen an andere Entwickler usw. 
Selten ist nur ein einziger Entwickler in einer Firma. Auch in anderen 
Bereichen kann dir das Leben zur Hölle gemacht werden, bis du 
schlussendlich selbst kündigst. Aber für den Moment ist wegen der 
Umverteilung ja schon vorgesorgt, sprich: Schadensbegrenzung wurde 
begonnen, bevor du überhaupt weg bist. In jeder guten Firma gibt es 
stapelweise Dokumentationen über alle Projekte, die i.d.R. auch relativ 
gut geführt werden. Mithilfe dieser wird die Einarbeitungszeit von Neuen 
nochmal beschleunigt.

Hierarchie abstecken ist notwendig, wer aber wie die Wildsau 
reinbrettert und jedem die Meinung geigen will, wird über kurz oder 
lange alle gegen sich haben und verlieren.

von Gregor (Gast)


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> Selten ist nur ein einziger Entwickler in einer Firma

Das kenne ich auch anders: nicht selten gibt es nur einen einzigen 
herausragenden Entwickler in der Firma, dem andere ebenfalls in der 
Firma vorhandene Entwickler nicht das Wassrr reichen können.

> In jeder guten Firma gibt es stapelweise Dokumentationen über alle
> Projekte

Das stimmt. Darin steht aber nur, wie das Produkt gefertigt wird, incl. 
dem Listing der Software. Darin steht aber nicht, wie z.B. mit einem 
bestimmten Timing-Problem bei der nächsten Software-Revision umzugehen 
ist.

Ich habe aus ähnlichen Gründen wie bereits beschrieben in meiner letzten 
Firma vor ca. 6 Jahren gekündigt. Ich weiß, daß die verbleibenden 
"Kollegen" und neu eingestellte Entwickler bis heute noch nicht alle 
Feinheiten meiner Entwicklungen (trotz dicker Dokumentationen!) 
verstanden haben und es bereits schon viel Streß mit Kunden gab.

von P. S. (Gast)


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Gregor wrote:

> Ich habe aus ähnlichen Gründen wie bereits beschrieben in meiner letzten
> Firma vor ca. 6 Jahren gekündigt. Ich weiß, daß die verbleibenden
> "Kollegen" und neu eingestellte Entwickler bis heute noch nicht alle
> Feinheiten meiner Entwicklungen (trotz dicker Dokumentationen!)
> verstanden haben und es bereits schon viel Streß mit Kunden gab.

Da die Firma offensichtlich noch lebt, warst du ja - noch 
offensichtlicher - dennoch ersetzbar...

von Gast (Gast)


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>Habe bisher einigen Schwafler und selbst dem Chef etwas Disziplin
> beibringen können.

Erinnert mich an meine Bundeswehrzeit. Die Züge waren voller Soldaten 
Schwejik, die die vor Einheit gerettet und unfähige Kommandeure in die 
Schranken gewiesen haben.

Am Montag konnten dann wieder alle mit Helm unter der Tür durchkriechen 
und Männchen machen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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> Na entweder hast Du eine völlig andere Fachrichtung eingeschlagen als
> die R&D-Leute oder in Deiner Ausbildung lief was schief. So doof wie Du
> die Entwickler hinstellst, sind die auch wieder nicht.

Entschuldige bitte bei mir alles OK, danke.

Ich wollte mit der Aussage auch nur verallgemeinern gegebenenfalls ein 
wenig uebertreiben ... Nicht alles ist schwarz oder weiss... :)

Die zwei Oberentwickler in unserer Firma sind kaum faehig fuer einen 
Nicht-Ingenieur ein Dokument zu verfassen. Ich wuerde ja sagen vieleicht 
sind das Einzellfaelle jedoch kenne ich nur wenige Entwickler die gerne 
und wirklich gute Dokumentation machen. Es gibt auch hier den Erhalt der 
Macht... die grobe Funktionsweise ist klar aber die Details liegen im 
Dunkeln und werden auch nicht veroeffentlicht...

Sorry aber was passiert wenn einer auf einer Banane ausrutscht und sich 
den Hals bricht und der ander ist gerade im Urlaub (Safarie ohne 
Telefon) ... so geht es auch nicht...

von Gregor (Gast)


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> Da die Firma offensichtlich noch lebt, warst du ja - noch
> offensichtlicher - dennoch ersetzbar...

Jeder ist ersetzbar!
Dazu die Fakten: jetzt arbeiten 4 Entwickler mehr dort, ohne den Output 
nennenswert zu erhöhen, die Kundenunzufriedenheit ist gewachsen, die 
Lösungen hinken dem aktuellen technischen Stand etwas hinterher und der 
Wettbewerb hat deutlich an Boden gewinnen können.

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Ratsuchender wrote:
> In letzter Zeit wird mir immer mehr bewusst, dass ich für meine Firma
> (Entwicklungstätigkeit) zwar gute Arbeit mache, diese aber offenbar
> immer weniger geschätzt wird. Ich bilde mir nun wirklich nichts auf...

Zwei Tipps:

Sei kein unbekannter Held

Nutze dein Wissen und zeige es, z.B.

Schreibe Application Notes zu einem Thema bei dem du Spezialwissen hast 
und mit dem andere Probleme haben es in Besprechungen knackig und in 
vernünftiger Zeit rüber zu bringen. Der Vorteil für dich: Dein Wissen 
ist dokumentiert. Du bist Autor der AN. Dich fragt oder zitiert man und 
verteilt die AN in der Firma. Vielleicht bist du so gut, dass du ANs an 
die Kunden rausgeben kannst.

Halte ein firmeninternes Seminar/Workshop o.ä. zu einem Thema in der 
Form einer betrieblichen Weiterbildung oder eines Brandeinsatzes nach 
einem fast vergeigten Projekt... Du kannst innerhalb der Firma zeigen, 
dass du in limitierter Zeit ein Thema auf den Punkt präsentieren kannst. 
Gelingt dies ist das bereits die erste Voraussetzung, dass man dich auf 
Kunden "loslassen" kann. Man wird dich einladen, das gleiche bei 
Besprechungen zu machen. Damit bist du drin.

Einfach mal den Mund halten

In Besprechungen kann es sehr stören, wenn bereits Detailfragen 
diskutiert werden bevor das grosse Bild abgesprochen ist. Der Experte 
muss sich daher auch zurücknehmen können und mit dem Besprechungsleiter 
kooperieren können. Worst-case: Der Experte stellt die Nichtexperten 
(BL, Kunden) bloss.

Der Besprechungsleiter braucht das Vertrauen, dass sein Experte mit ihm 
und den Kunden kann. Wenn er dieses Gefühl hat und zusätzlich einen 
Nutzen durch den Experten in der Besprechung hat, wird er dich sehr 
gerne einladen. Er wäre dumm, wenn er es nicht täte.

Im Prinzip wäre dein Job in der Besprechung die Fakten aus dem Kunden 
herauszukitzeln oder aufzunehmen, die du für deine Arbeit brauchst. Das 
kann auch nachträglich geschehen (Lastenheft, untergeordnete 
Besprechungen...), braucht aber länger und birgt die Gefahr von 
Missverständnissen

Was wäre der Nutzen?

Der Kunde bekommt Vertrauen, dass er verstanden wurde und sein Anliegen 
bei euch in den richtigen Händen ist.

Rasch und zielgerichtet im Projekt vorankommen. Der BL muss niix 
versprochenes zurücknehmen nur weil er in der Besprechung was nicht 
wusste oder falsch kommuniziert hat.

Ich würde in mich gehen und prüfen, ob diese Veraussetzungen zusätzlich 
zu dem vorhandenen Wissen zutreffen und ggf. daran arbeiten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Man ist immer so lange ein hervorragender Entwickler, bis ein noch 
hervorragenderer Entwickler kommt :-)

Chris D.

von Paul (Gast)


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>Was macht der machtgeile Mensch, der sich von einem Untergebenen
>erpresst sieht?

Da wäre erst mal zu klären, ob der Schwafler auch Vorgesetzter und 
Weisungsberechtigter ist. Darum geht es ja. Durch das Ausgrenzen wird 
ein formal auf gleicher Ebene stehender zum Untergebenen gemacht. Und 
einige schauen duckmäuserich zu wie sie degradiert werden von 
Sülzköppen, die ohne euch in der Firma gar nicht existieren könnten.

Bei einem Entwicklerwechsel bleibt immer etwas Know How, viel Zeit und 
meist auch Geld für die Firma auf der Strecke. Da wird der Chef schon 
entscheiden, ob er den Entwickler durch einen Schwafler rausmobben läßt 
oder aber dem Schwafler beibringt, in Zukunft den Entwickler am Seminar 
teilhaben zu lassen.

Auf jeden Fall lebt der Schwafler gefährlicher als der Entwickler, wenn 
beide die selbe Hirarchie haben und der Chef nicht ganz blöd ist.

Bis her habe ich solche Degradierungsversuche von Gleichrangigen immer 
bekämpft und bin bisher (seit 7 Jahren) nicht geflogen, bin allerdings 
auch nicht bei jedem beliebt. Im Übrigen bin ich einer der wenigen, der 
vom Chef nicht geduzt wird und das zeugt von Respekt.

von Gast (Gast)


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Der Grund für

>Im Übrigen bin ich einer der wenigen, der >vom Chef nicht geduzt wird ....

ist wahrscheinlich

>allerdings auch nicht ... beliebt.

Es gibt auch sogenannte soft skills!

von dunky (Gast)


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naja, das kann man so und so sehen ;)

von dunky (Gast)


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das war auf pauls letzten absatz bezogen

von Paul (Gast)


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>Es gibt auch sogenannte soft skills!

Soft skills heißt für mich nicht, anderen im A.... rumzukriechen und 
mich aus Feigheit von jedem Schwafler degradieren zu lassen. Man kann im 
Leben nicht everybody's darling sein, wenn man nicht zum Speichellecker 
mutieren will.

Die Schwafler gehen ja nach dem Motto: Entweder Du ordnest Dich auf dem 
Platz ein, den wir dir durch Ausschluß aus der Runde zugestehen oder es 
wird unterstellt, Du seist nicht teamfähig. Mit anderen Worten: Sie 
drehen das teamunfähige Ding und wenn man sich wehrt ist man angeblich 
teamunfähig. Fein!

Vom Chef nuß man nicht geduzt werden. Möchte ich auch nicht unbedingt. 
Das hat was mit gegenseitiger Achtung zu tun. So was lernt auch ein Arzt 
in der Patientenpsychologie. Duze nicht den Patienten, auch wenn er 
schon ewiger Gast ist. Es muß ein professioneller Abstand bleiben.

von Gast (Gast)


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>Soft skills heißt für mich nicht, anderen im A.... rumzukriechen und
>mich aus Feigheit von jedem Schwafler degradieren zu lassen.

Man kann auch aus jedem Furz eine Angelegenheit auf Leben und Tod 
machen.

von Nam T. (namtam)


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> Bis her habe ich solche Degradierungsversuche von Gleichrangigen immer
> bekämpft und bin bisher (seit 7 Jahren) nicht geflogen, bin allerdings
> auch nicht bei jedem beliebt. Im Übrigen bin ich einer der wenigen, der
> vom Chef nicht geduzt wird und das zeugt von Respekt.
Zeugt für mich zwar eher von Antipathie, aber wie du meinst ;)
Wahrscheinlich hast du einfach nur Glück, dass der Chef selbst dich noch 
braucht. Allerdings wird er die anderen wohl bevorzugen, sollte es 
einmal notwendig sein..

von Paul (Gast)


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>Allerdings wird er die anderen wohl bevorzugen, sollte es
>einmal notwendig sein..

Das kann gut möglich sein, nur sind es halt Schwafler...

von Pfleiderer (Gast)


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@Ratsuchender

ist mir auch schon so ergangen. Die Schnorrer (anderer Ausdruck ist 
teamfähig) haben meistens die Nase vorn. Als Folge gibt es dann die 
große Krise, also der Untergang des römischen Reichs wegen Dekadenz weil 
die nix bringen, dafür müssen dann alle ins Gras beißen, fast.

Wenn man das Maul aufmacht fliegt man raus, wenn man nix sagt wird man 
ausgenutzt. Es ist ja auch nur logisch: Angebot und Nachfrage regulieren 
den Preis. Jemand der sich vorauseilend gehorsam einsetzt verliert im 
Gedränge.

Natürlich merkt man das und wird duplomatisch. Als Folge wird man 
gemieden, weil "mit dem nicht zu spaßen" ist. Nach unzähligen 
Iterationen hat man es entweder geschafft und sich etabliert oder die 
Wirtschaftkrise zieht einem den finanziellen Teppich weg.

In Flora und Fauna gibt es vergleichbare "Modelle". In einer Monokultur 
etabliert sich der Maiswurzelbohrer, ach was erzähle ich da 
eigentlich...

von David (Gast)


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>>Bis her habe ich solche Degradierungsversuche von Gleichrangigen immer
>>bekämpft und bin bisher (seit 7 Jahren) nicht geflogen, bin allerdings
>>auch nicht bei jedem beliebt. Im Übrigen bin ich einer der wenigen, der
>>vom Chef nicht geduzt wird und das zeugt von Respekt.

respekt? oder will er dich einfach auf distanz halten, weil du auf die 
eier gehst??? Ich persönlich würd das jetzt eher negativ sehen... (ok 
arbeiten in einer firma wo sich jeder duzt, vom besitzer bis zur 
putzfrau...) und jemandem den ich nicht mag, der mir auf die eier geht, 
rechhaberische grossmäuler, denen würd ich das "du" nicht anbieten...
schlussendlich ist der freundliche, sachorientierte weg, sicherlich der 
erfolgreichere (freundlich mit sich rumschupsen lassen verwechslen wäre 
hier grundfalsch).

von Gast (Gast)


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Hallo,

@ Ratsuchender

Lass dir sowas nicht zu Herzen gehen.
Je stupieder, stumpfer, narzistischer veranlagt du bist, desto mehr 
Erfolg wirst du in der Regel in unserem Wirtschaftssystem haben. Kannst 
du dich dann auch noch einigermassen gepflegt ausdrücken und so tun als 
hättest du Einfühlungsvermögen und stellst insgeheim verdeckt deine 
Belange vor alles andere.
Du wärst der geborene Erfolgsmensch.

Vermutlich habt ihr nicht die gleichen Wellenlängen.

Wenn du was kannst, und es wird dir zu blöd, schau dich weiter um.
Versuch nicht zu lange dich den menschlichen Idioten anzupassen.

Gehe hier davon aus, du bist fachlich begabt und menschlich veranlagt.

LASS DIE SCHWÄTZER LASS SIE UND VERSUCH NICHT IHNEN ZU DIENEN.
SIE SIND ARM, DA SIE NICHT AUS EIGENER LEISTUNG GLÄNZEN KÖNNEN, SIE 
MÜSSEN ANDERE AUSGRENZEN ODER HERABSETZEN, UM DAS GEFÜHL ZU HABEN OBEN 
ZU SEIN ODER ETWAS WERT UND WICHTIG ZU SEIN.

LAUF IHNEN NICHT HINTERHER.
ZEIGE IHNEN, LASS SIE SPÜREN, DASS DU IHNEN ÜBERLEGEN BIST.
SIE MÖGEN DICH DANN VIELLEICHT NICHT. ABER DIE KASPER RESPEKTIEREN DICH 
DANN.
DIESER MENSCHENSCHLAG MAG IN DER REGEL EH NUR SICH.
GEHT ABER MIT ANDEREN ZWECKBÜNDNISSE EIN.

Das sind arme Idioten. Die hlaten sich aber wür das beste was dem 
Planeten passieren kann.

von Boondock Saint (Gast)


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Hi Folks ;)
Ich kenne das , habe bis vor kurzem in einer Firma gearbeitet wo im 
September letzten Jahres einer dieser Schwätzer angefangen ist. Er 
sollte den Verkauf von Optischen/Laser-Gerätschaften ankurbeln für die 
ich die Elektronik entwickelt hatte. Regelmäßig kam er beim Chef an um 
Ihm seine tollen Ideen aufzutischen und ihm ,gelinde gesagt ,bis zur 
Gürtelschnalle in den Arsch zu kriechen.
Der Chef fand natürlich alle Ideen vom Schwätzer ganz ganz knorke, und 
so wurde mir in kürzester Zeit immer mehr Arbeit auf den Tisch geknallt, 
damit der tolle Prototyp schön zur Messe fertig wird und ja in ein paar 
Wochen die ersten Interessenten kommen würden. Der Zeitplan war 
natürlich ein Witz und mit der Regelarbeitszeit nicht annähernd zu 
schaffen. Bis ich Ende des Jahres teilweise bis nachts geackert habe.
Woraufhin ich mich sofort woanders beworben habe und 10 Tage später ne 
Zusage hatte und am Folgetag(Letzter Arbeitstag vor Weihnachten, also 
quasi als Geschenk an den Chef und den Schwätzer :P ) meine Kündigung 
eingereicht habe ;)
Daraufhin habe ich natürlich noch etwas dort weitergearbeitet und 
mitbekommen, dass der Cheffe auf die schnelle keinen passenden 
Entwickler finden konnte ;)
Habe mich diebisch gefreut daraüber :P
Ich bin ansonsten ein umgänglicher Mensch , der eigentlioch ohne 
Probleme mit allen möglichen Leuten zurechtkommt. Bis auf Leute die nur 
dummes halbgares Geseiere von sich geben und es ,obwohl nicht vom Fach, 
immer besser wissen. ;) Schleimen beim Chef leigt mir auch überhaupt 
nicht, was vermutlich mein größter Fehler ist ;) Aber ich will mich auch 
nicht ändern in der Beziehung :)

Viele Grüße

Boondock Saint

von Daniel D. (daniel1976d)


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Hallo Boondock Saint,

Meine Frage waere ob du darauf hingewiesen hast das der Zeitplan nicht 
zu halten ist?

von pepe (Gast)


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@ Boondock Saint

riiiiiiiiiichtiiiiiig soooooo,

solche wie dich sollte es mehr geben.....
den Quasseltanten mal so riiiiichtiiiiiiig zeigen, was geht.

Wenn die nämlich ausgequasselt haben, und sich gegenseitig so 
riiiiichtiiiig Eigenlob eingeschenkt haben, dann geht da nix mehr......
Es sei denn, die haben am nächsten Tag wieder ein Quasseltermin.....Aber 
das haben die ja selber in der Hand und somit bestimmt einen Termin und 
somit wichtig wenig Zeit für das Wesentliche.

Dann brauchen die einen kleinen, feinen, handzahmen Ingenieur, der ihnen 
ihre tollllolllen Ideen umsetzt.

Und wenn einem so nach Motto.....
Du hast das Ding quasi schneller fertigzustellen als wir uns hier 
beredet haben Manier kommen, dann ......Grüß Gott die Herren.
Seht zu, wass ihr mit eurer heißen Luft gebacken bekommt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Boondock Saint wrote:

> Der Zeitplan war
> natürlich ein Witz und mit der Regelarbeitszeit nicht annähernd zu
> schaffen. Bis ich Ende des Jahres teilweise bis nachts geackert habe.
> Woraufhin ich mich sofort woanders beworben habe und 10 Tage später ne
> Zusage hatte und am Folgetag(Letzter Arbeitstag vor Weihnachten, also
> quasi als Geschenk an den Chef und den Schwätzer :P ) meine Kündigung
> eingereicht habe ;)

Und warum machst Du nicht direkt den Mund auf?
Duckmäuser gibt es genug.

> Daraufhin habe ich natürlich noch etwas dort weitergearbeitet und
> mitbekommen, dass der Cheffe auf die schnelle keinen passenden
> Entwickler finden konnte ;)
> Habe mich diebisch gefreut daraüber :P

Naja, ich finde das eher kindisch.

> Ich bin ansonsten ein umgänglicher Mensch , der eigentlioch ohne
> Probleme mit allen möglichen Leuten zurechtkommt.

Klar, wenn man den Mund nicht auf bekommt. Mit einem schwarzen Loch gibt 
es auch keine Reibungspunkte.

> Bis auf Leute die nur
> dummes halbgares Geseiere von sich geben und es ,obwohl nicht vom Fach,
> immer besser wissen. ;) Schleimen beim Chef leigt mir auch überhaupt
> nicht, was vermutlich mein größter Fehler ist ;)

Es besteht ein Unterschied zwischen schleimen und darin, seine Meinung 
vernünftig zu artikulieren - sie überhaupt kund zu tun.

> Aber ich will mich auch nicht ändern in der Beziehung :)

Das solltest Du aber.

Viele Grüße,
Chris

von gast (Gast)


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Hallo Ratsuchender,

wenn die Schilderung oben stimmt (diese kenne ich ebenfalls zu genüge),
hilft nur noch eins:
- Pünklich erscheinen, pünklich gehen
- Nur noch Dienst nach Vorschrift, keine Sonderlocken, keine Überstunden
- parallel dazu neuen Job suchen, wenn gefunden, kündigen

Übrigens: ca. 60-70% der Deutschen fühlen sich in Ihrem Job unwohl und 
denken darüber nach, diesen bald zu wechseln.

Yes, you can!


J.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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gast wrote:

> Übrigens: ca. 60-70% der Deutschen fühlen sich in Ihrem Job unwohl und
> denken darüber nach, diesen bald zu wechseln.

Jepp. Und weitere 18% haben schon innerlich gekündigt.

Auf die Frage, was einen am meisten stört, stand auf Platz 1:

"Mein Chef hört mir nicht zu."

Ich hoffe mal, dass ich nicht so werde. Bisher nehme ich Vorschläge 
jedenfalls immer ernst und setze sie dann auch um, wenn sie uns sinnvoll 
erscheinen. Zumindest gibt es immer eine kleine Diskussion mit Abwägung 
des Für und Wider.

> Yes, you can!

Ich hoffe doch :-)

Chris D.

von Panzer H. (panzer1)


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gast wrote:
> Übrigens: ca. 60-70% der Deutschen fühlen sich in Ihrem Job unwohl und
> denken darüber nach, diesen bald zu wechseln.

Moin,

wenn dem so ist, dann ist ja die Wahrscheinlichkeit, dass es nach einem 
Wechsel besser wird, auch nicht besonders hoch.
Also immer schön die Ohren steif halten ;-)

von Boondock saint (Gast)


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Moinsen !

@ Chris D.
Selbstverständlich hab ich dem Chef die Meinung gesagt, das war in der 
Zeit wo ich öfters mal bis nachts in der Firma gewesen bin um ja noch 
schnell was vorzeigbares fertigzukriegen.
Leider ist das alles auf taube Ohren gestoßen und es kam als einziger 
Satz ein " Das muss aber bis morgen fertig, als Nervennahrung spendiere 
ich noch einen Schokoriegel!"
Das muss man sich mal vorstellen, erst kommt dieser Schwätzer in die 
Firma schmeißt nahezu alle funktionierenden Systeme über den Haufen um 
auch ja wirklich alles umzuändern(angeblich nach Kundenwunsch). Der 
Schwätzer macht dann aber schön um 17 Uhr Feierabend und ich sitze noch 
6 Stunden in der Firma und rackere und rackere.
Das war mir einfach zu blöd und ich habe wirklich keine 14 Tage 
gebraucht bis ich den neuen Vertrag unterschrieben hab. Glaube mir die 
neue Firma ist das komplette Gegenteil von dem was ich vorher erlebt 
habe ;)

...

Und warum sollte ich mich ändern, anscheinend bist du Chris auch einer 
dieser unsäglichen Nervensägen. Nur ich lasse mich nicht ausnutzen, 
schon gar nicht wenn es keine Einzige Überstunde bezahlt gibt und 
konstruktive Kritik einfach ignoriert wird.

...
Es muss hinzugefügt werden , dass vor mir und kurz nach mir auch noch 2 
Leute aus den gleichen Gründen gekündigt haben. Einer war dabei der 
eigentlich den wichtigsten Posten hatte (Projektmanager), der Mann hatte 
echt was drauf und glaube mir, das war auch ein riesen (Know how)Verlust 
für die Firma . Als der Gegangen ist hatte der auf seinem 
Überstundenkonto 700 Stunden und mehr als nen feuchten Händedruck gab es 
nicht !!!
Ich hoffe nur, dass dem Chef der Firma langsam mal ein Licht aufgeht 
warum dort so viele Leute kündigen.
Irgendwo hier im Forum gibt es sogar in einem Thread einen kurzen 
Bericht von einem anderen Forenuser und ehemaligen Mitarbeiter, der auch 
sehr negativ über die Firma schreibt. ich werde allerdings nicht sagen 
für wen ich gearbeitet habe. Das ist abgehakt für mich ;) Hätte ich das 
vorher gewusst wäre ich sicher nicht dort angefangen.

Viele Grüße

Boondock Saint

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Boondock saint wrote:
> Moinsen !
>
> @ Chris D.
> Selbstverständlich hab ich dem Chef die Meinung gesagt, das war in der
> Zeit wo ich öfters mal bis nachts in der Firma gewesen bin um ja noch
> schnell was vorzeigbares fertigzukriegen.
> Leider ist das alles auf taube Ohren gestoßen und es kam als einziger
> Satz ein " Das muss aber bis morgen fertig, als Nervennahrung spendiere
> ich noch einen Schokoriegel!"

Gut. Der Text oben klang eher danach, dass Du Dich totgeschwiegen hast.

> Das war mir einfach zu blöd und ich habe wirklich keine 14 Tage
> gebraucht bis ich den neuen Vertrag unterschrieben hab. Glaube mir die
> neue Firma ist das komplette Gegenteil von dem was ich vorher erlebt
> habe ;)

Dann hat es sich ja gelohnt :-)

> Und warum sollte ich mich ändern, anscheinend bist du Chris auch einer
> dieser unsäglichen Nervensägen.

Interessant. Woraus schließt Du das? Ist da jemand nicht kritikfähig?

Mein Chef hört mir immer sehr genau zu und setzt meine Entscheidungen 
quasi 1:1 um. Und ich bin Entwickler.
Oft macht auch der Ton die Musik.

> Nur ich lasse mich nicht ausnutzen,
> schon gar nicht wenn es keine Einzige Überstunde bezahlt gibt und
> konstruktive Kritik einfach ignoriert wird.

Richtig so.

> Es muss hinzugefügt werden , dass vor mir und kurz nach mir auch noch 2
> Leute aus den gleichen Gründen gekündigt haben. Einer war dabei der
> eigentlich den wichtigsten Posten hatte (Projektmanager), der Mann hatte
> echt was drauf und glaube mir, das war auch ein riesen (Know how)Verlust
> für die Firma . Als der Gegangen ist hatte der auf seinem
> Überstundenkonto 700 Stunden und mehr als nen feuchten Händedruck gab es
> nicht !!!
> Ich hoffe nur, dass dem Chef der Firma langsam mal ein Licht aufgeht
> warum dort so viele Leute kündigen.

Das sind natürlich unhaltbare Zustände. Allerdings wäre ich dort schon 
viel früher gegangen. Unbezahlte Überstunden sind ein "No-Go".
Ich verstehe auch den Projektmanager nicht. Wie kann man 700 Überstunden 
anhäufen, ohne vorher auf die Barrikaden zu gehen?

> Irgendwo hier im Forum gibt es sogar in einem Thread einen kurzen
> Bericht von einem anderen Forenuser und ehemaligen Mitarbeiter, der auch
> sehr negativ über die Firma schreibt. ich werde allerdings nicht sagen
> für wen ich gearbeitet habe. Das ist abgehakt für mich ;) Hätte ich das
> vorher gewusst wäre ich sicher nicht dort angefangen.

Ja. Nachher ist man immer schlauer :-)

Beste Grüße,
Chris D.

von maestro (Gast)


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Also Wenn 60-70 % alle Deutschen mit Ihrer Arbeit unzufriden sind ?
Dann gibt es nur 40-30% Stellen die eventuell spaß machen könnten ?
30% ist zu wenig, wenn man Pech hat, landet man wieder in so eine 
schei** Bude !

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ja die Wahrscheinlichkeit in die Sch ... zu packen ist relativ hoch...

Mein letzter Arbeitgeber war super (3 Monate lang)...

Der Entwicklungsleiter wurde in die Produktion versetzt und der alte 
Entwicklungsleiter uebernahm wieder ... Danch durfte ich nur noch 
Fehlersuche, Debugging usw. usw. machen. Die Entwicklung wurde von einem 
Externen gemacht der eben zu allen Spinnerreien und Verruecktheiten ja 
gesagt hat. Habe mir das noch 9 Monate angeschaut und bin dann gegangen.

von Boondock Saint (Gast)


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Hallo !
@ Chris D. , lass uns die Friedenspfeiffe rauchen, war gestern wohl 
etwas hitzig :D Aber dass ich ein Duckmäuser sein sollte saß tief ;)
Hatte gestern noch vergessen zu erwähnen, dass finanziell auch gelogen 
wurde. Von wegen es würde ein bis 2 mal im Jahr Gratifikationen geben , 
die hätte ER (der Chef) bis jetzt immer ausgezahlt und die würde es in 
Zukunft weiterhin geben.
Als es dann soweit war und das erste Projekt erfolgreich abgeschlossen 
war, kam dann natürlich die Wirtschaftskrise grade gelegen um mich und 
andere zu vertrösten.
Man müsse jetzt aufpassen, dass man sich finanziell nicht am Limit 
bewegt und lauter solches Gesülze. Und das obwohl durch ein großes 
abgeschlossenes Projekt lauter Folgeaufträge entstanden sind und jede 
Menge Geld in die Kassen gespült kam.
Stattdessen konnte ich mithören, wie er mit Hallenbauern telefonierte. 
Da er wohl offensichtlich vorhatte eine größere Halle zu bauen ;)
Irgendwas kontte da nicht stimmen.
Ich bin mir wirklich noch nie so verarscht vorgekommen in meinem Leben.
Würde er seine besten Mitarbeiter wirklich zu schätzen wissen, würde es 
auch in schwierigen Zeiten weiterhin etwas Boni geben um die Motivation 
oben zu halten.
Dass der Projektmanager 700 Stunden angehäuft hat ohne was zu sagen, ist 
natürlich auch seine Schuld. Der gute Mann war allerdings auch ziemlich 
arbeitsgeil bzw. schon süchtig. Hatte auch keine Familie oder 
dergleichen. Weswegen er wohl zu Hause eh immer alleine rumgesessen 
hätte. Der war auch über Weihnachten am wuppen ;) Naja was ihn halt 
angekotzt hat, war, dass es keinen Cent dafür gab. Wie gesagt ansonsten 
ein ganz anständiges fähiges Kerlchen. Der jetzt einen Job hat der 
doppelt so hoch dotiert ist wie der vorherige :)
...
Was mich dazu bewegt hat mich zu bewerben, war, dass ein ehemaliger 
Prof. von mir damals immer wieder gepredigt hat, man solle sich nicht 
unter Wert verkaufen, ausnutzen lassen und auf die richtige Work Life 
Balance (scheiss BWLer deutsch, aber klingt ganz harmonisch gg) 
achten. Ich muss keinem sagen, wie man sich fühlt wenn man mal länger 
als 2 Tage am Stück bis Nachts konzentriert arbeitet ;) Lange geht das 
allein gesundheitlich nicht gut, da muss man einfach reagieren. Lieber 
arbeitslos als ein komplettes Wrack.
...
Naja vorher ist es halt aber auch ziemlich schwierig sich Meinungen über 
einen Arbeitgeber einzuhohlen. Grade wenn dieser etwas weiter weg 
ansässig ist und es sich um kleinere Unternehmen handelt. Meist merkt 
man erst wo man dran ist wenn die Probezeit vorbei ist und man richtig 
im Firmentrott drin ist.


Viele Grüße

Boondock Saint

von gast (Gast)


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@ Autor: Boondock Saint (Gast)

hat die Fima ihrn Sitz in OWL?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Boondock Saint wrote:
> Hallo !
> @ Chris D. , lass uns die Friedenspfeiffe rauchen, war gestern wohl
> etwas hitzig :D Aber dass ich ein Duckmäuser sein sollte saß tief ;)

Ach, das ist schon ok. Ich fühle mich hier nicht persönlich angegriffen. 
Es ist immer schwer, die Feinheiten einer Aussage aus reinem Text 
abzuleiten. Ich bin überzeugt, dass die meisten "giftigen" Diskussionen 
hier bei einem guten Glas im Biergarten nicht stattgefunden hätten, 
einfach weil man die Gesten, Betonungen etc. des anderen hat.
Vieles kommt hier eben anders rüber als es gemeint war.

> Hatte gestern noch vergessen zu erwähnen, dass finanziell auch gelogen
> wurde. Von wegen es würde ein bis 2 mal im Jahr Gratifikationen geben ,
> die hätte ER (der Chef) bis jetzt immer ausgezahlt und die würde es in
> Zukunft weiterhin geben.
> Als es dann soweit war und das erste Projekt erfolgreich abgeschlossen
> war, kam dann natürlich die Wirtschaftskrise grade gelegen um mich und
> andere zu vertrösten.

Ja, das nervt mich auch an den Arbeitgeberverbänden: erst durfte es 
keine Lohnerhöhung geben, weil sonst das "zarte Pflänzchen" des 
Aufschwungs kaputtgemacht würde, jetzt darf es auf keinen Fall sein, da 
wir ja die böse Finanzkrise haben. Wann soll es denn überhaupt 
Lohnerhöhungen geben?

Das ständige Gejaule mancher Unternehmerkreise geht mir (als 
Unternehmer) auf Deutsch gesagt gehörig auf den Sack!

> Man müsse jetzt aufpassen, dass man sich finanziell nicht am Limit
> bewegt und lauter solches Gesülze. Und das obwohl durch ein großes
> abgeschlossenes Projekt lauter Folgeaufträge entstanden sind und jede
> Menge Geld in die Kassen gespült kam.
> Stattdessen konnte ich mithören, wie er mit Hallenbauern telefonierte.
> Da er wohl offensichtlich vorhatte eine größere Halle zu bauen ;)
> Irgendwas kontte da nicht stimmen.

Allerdings! Zu einem guten Umgang mit meinen Arbeitnehmern gehört für 
mich auch, dass man mit offenen Karten spielt, was die 
Unternehmenssituation betrifft. Schließlich sind die Mitarbeiter ein 
Großteil des Unternehmens und haben - meiner Meinung nach - ein Recht, 
zu wissen, wie es um sie steht. Wenn man ehrlich ist, kann man 
sicherlich auch eher mit Zugeständnissen seiner Leute rechnen.

> Ich bin mir wirklich noch nie so verarscht vorgekommen in meinem Leben.
> Würde er seine besten Mitarbeiter wirklich zu schätzen wissen, würde es
> auch in schwierigen Zeiten weiterhin etwas Boni geben um die Motivation
> oben zu halten.
> Dass der Projektmanager 700 Stunden angehäuft hat ohne was zu sagen, ist
> natürlich auch seine Schuld. Der gute Mann war allerdings auch ziemlich
> arbeitsgeil bzw. schon süchtig. Hatte auch keine Familie oder
> dergleichen. Weswegen er wohl zu Hause eh immer alleine rumgesessen
> hätte. Der war auch über Weihnachten am wuppen ;) Naja was ihn halt
> angekotzt hat, war, dass es keinen Cent dafür gab. Wie gesagt ansonsten
> ein ganz anständiges fähiges Kerlchen. Der jetzt einen Job hat der
> doppelt so hoch dotiert ist wie der vorherige :)

Hoffentlich merkt er aber noch rechtzeitig, dass der Job im Leben nicht 
alles ist.

> Was mich dazu bewegt hat mich zu bewerben, war, dass ein ehemaliger
> Prof. von mir damals immer wieder gepredigt hat, man solle sich nicht
> unter Wert verkaufen, ausnutzen lassen und auf die richtige Work Life
> Balance (scheiss BWLer deutsch, aber klingt ganz harmonisch gg)
> achten. Ich muss keinem sagen, wie man sich fühlt wenn man mal länger
> als 2 Tage am Stück bis Nachts konzentriert arbeitet ;) Lange geht das
> allein gesundheitlich nicht gut, da muss man einfach reagieren. Lieber
> arbeitslos als ein komplettes Wrack.

100% Zustimmung. Das muss ich mir auch immer sagen - obwohl ich meinem 
Hobby nachgehe. Irgendwann muss man auch mal abschalten und raus.
Als mein eigener Chef fällt es mir natürlich leicht, einfach mal die 
Brocken hinzuwerfen, weil der Kopf voll ist und mich z.B. eine Stunde am 
Klavier zu entspannen. Oder ich mähe Rasen oder topfe meine Tomaten um 
(die muss ich am WE unbedingt einsähen) oder gehe mit meiner Frau 
laufen. Das ist ein großer Vorteil hier: ich kann dann arbeiten, wenn es 
vom Kopf her läuft und muss mich nicht quälen, weil die Uhr es mir sagt.

> Naja vorher ist es halt aber auch ziemlich schwierig sich Meinungen über
> einen Arbeitgeber einzuhohlen. Grade wenn dieser etwas weiter weg
> ansässig ist und es sich um kleinere Unternehmen handelt. Meist merkt
> man erst wo man dran ist wenn die Probezeit vorbei ist und man richtig
> im Firmentrott drin ist.

Ja, das ist sehr schwierig. Habe ich jetzt erst wieder im privaten 
Umfeld erlebt: Praktikum war super, die Ausbildung ist die Hölle 
(Ausbeutung, Einschüchterung, massive AR-Verstöße). Unfassbar, was da 
abgeht.

> Viele Grüße

Ebenso :-)

Chris

von F.S.K.S. (Gast)


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Tach zusammen,

@gast nein, ich vermute die Firma über die Boondock Saint schreibt ist 
in Bremen.


Und sollte meine Vermutung stimmen, bin ich hooooch begeistert über die 
unterschiedliche Wahrnehmungen.
Meine Vermutung basiert auf sehr großen Parallelen, des oben 
geschilderten  und einem mir bekannten Fall.
Sollte ich richtig liegen, kam dieser Text oben durch gefährliches 
Halbwissen zu stande.

Dem Projektleiter wurden seine 300 Überstunden abgegolten, dieser 
arbeitet  weiterhin teilzeit für die Firma, da ihm das Klima gefällt. 
Und ihn als fähiges Kerlchen zu bezeichnen, ist doch eine interessante 
Wortwahl um jemanden zu beschreiben, der annähernd 20 Jahre 
Berufserfahrung hat.
Der Schwätzer ist ein Verkäufer, der von technischen Belangen keine 
Ahnung hat, außer es ist für das Kundengespräch notwendig, aber auch 
nicht haben muss. Das ist Schlichtweg nicht seine Aufgabe.
Der Anbau von dem so blumig ausgegangen wird, ist ein Plan, der 
umgesetzt werden muss um die Fertigungskapazitäten zu vergrößern, wenn 
eventuell ein Auftrag ins Haus steht, der mit den derzeitigen 
Fertigungskapazitäten nicht annehmbar wäre und somit ein Umsatz, der die 
nächsten Jahre die Arbeitsplätze sichert, verloren gehen würde.
Es werden geistig als auch körperlich Höchstleistungen gefordert, die 
aber durchaus anerkannt werden.
Und wenn ich dann lese:
[quote]Daraufhin habe ich natürlich noch etwas dort weitergearbeitet und
mitbekommen, dass der Cheffe auf die schnelle keinen passenden
Entwickler finden konnte ;)
Habe mich diebisch gefreut daraüber :P[/quote]
Schon mal an die restlichen Kollegen gedacht die das ausbaden 
dürfen......nein..........DANKE DAFÜR
Aber es wurde durchaus erfolgreich Ersatz gefunden, zwar nicht in 14 
Tagen, aber innerhalb der Kündigungsfrist auf die auf Wunsch des 
ehemaligen Arbeitnehmer verzichtet wurde.

Und sollte ich wirklich richtig liegen, bin ich gerade schwer am 
grübeln, welches große Projekt abgeschlossen worden ist, welche Leute 
aus dem gleichen Gründen gekündigt haben und wann die 2 jährlichen 
Gratifikationen versprochen wurden.

Nichts destotrotz wünsche ich dem ehemaligen Kollegen und auch 
Boondock(falls es nicht derjenige sein sollte, den ich dahinter vermute) 
alles gute auf seinem weiteren beruflichen Werdegang, einen schönen 
Tarifvertrag mit 35h-Woche, die auch eingehalten werden kann.

Mit freundlichem Gruß

F.S.K.S.

von anfänger (Gast)


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Lese interssiert eure Ausführungen, habe mich momentan auch in der Firma 
vergriffen.

Bin der jüngste Entwickler und dementsprechend noch grün, daher 
passieren mir auch mal Böcke die die alten Hasen nicht machen.
Aber keine großen Sachen mal Schaltplan falsch gezeichnet oder gewisse 
Grundlagen nicht berücksichtigt.
Leider habe ich einen schweren Stand, die Facharbeiter und Techniker 
sehen mich als Feind, sie hassen die INGs und versuchen uns immer ans 
Bein zu pissen, noch dem Motto dass könnte man doch auch so machen bla 
bla bla, immer diese INGs, verdienen n Haufen Kohle, etc.
Als Anfänger is dass halt mal blöd einen Facharbeiter der privat noch n 
Haufen bastelt und auch schon 20 Jahre im Geschäft ist in die Schranken 
zu weisen. Außerdem bin ich stark verunsichert wenn ich dann nen Bock 
schiesse und der Senior ING dass auf den ersten Blick sieht.

Kurz gesagt, von den Untergebenen gehasst weil ein Studierter, von den 
INGs belächelt weil Anfänger.

Weiß auch nicht ob ich als Entwickler befähigt bin, dieses ständige 
Rechtfertigen und in der Kritik stehen zerrt an meinen Nerven.

Leider bin ich nich so ein Schwaffler, daher dachte ich Etechnik passt 
zu meiner Ausbildung, aber so langsam zweifle ich an meiner Entscheidung
und denke ich doch was anderes machen sollen.

Gibt es für einen einen jungen, flexiblen, introvertierten Etec ING in 
der heutigen Industrie überhaupt Zukunft?

von Gastino G. (gastino)


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anfänger schrieb:
> Leider bin ich nich so ein Schwaffler, daher dachte ich Etechnik passt
> zu meiner Ausbildung, aber so langsam zweifle ich an meiner Entscheidung
> und denke ich doch was anderes machen sollen.
>
> Gibt es für einen einen jungen, flexiblen, introvertierten Etec ING in
> der heutigen Industrie überhaupt Zukunft?

Ja, an sich schon. So wie sich Dein Bericht liest, hast Du mit Deinem 
Arbeitsplatz bzw. Deinen Kollegen voll in die Scheiße gegriffen. Kann 
aber auch sein, dass Du Läuse husten hörst.
Ich habe nie erlebt (Glück gehabt?), dass alle möglichen schrägen 
Gestalten ihre Minderwertigkeitskomplexe an Neulingen ausleben.
Aber Du bist noch jung. Nach drei oder vier Jahren ist überhaupt nichts 
dabei, sich etwas Neues zu suchen. Du bist mit denen ja nicht 
verheiratet.

von anfänger (Gast)


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3 oder 4 Jahre?, oh Gott, um dass auszuhalten bin ich vorher 
Alkoholiker.

Ist n intreganter Haufen, von Anfang an, nur am Lästern. Hatte den Job 
auf Rat meiner Family genommen und wollte auch nich so weit von zu Hause 
weg. Dann kam die Finanzkrise und so wurde der erste Job nachdem Studium 
vorerst zur Warteschleife.
Aber ich zweifle täglich an meiner Entscheidung.

Ist Mittelstand immer so assig?, böse Zungen sagen nur Konzern ist dass 
wahre, klar bist nur ne Nummer aber wer lästert über Nummern.
Klar denke man ist nur ein Rad im Getriebe, aber vielleicht sind die 
Leute nicht so link wie in so nem kleinen Laden.
Man kommt sich vor wie aufm Dorf, wenn man ein Reingschmeckter ist, hat 
man einen schweren Stand, nur die 300 Jahre Inzucht-Eingeborenen werden 
akzeptiert.
Auch diese Arschkriecherei nervt, wenn gut mit dem Chef kannst bekommst 
ne gute Bewertung und mehr Gehalt, wenn nich weniger Kohle, musst mehr 
arbeiten ohne anerkannt zu werden.

von Gastino G. (gastino)


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anfänger schrieb:
> 3 oder 4 Jahre?, oh Gott, um dass auszuhalten bin ich vorher
> Alkoholiker.

Naja, Du kannst auch eher da abhauen, aber beim nächsten Arbeitgeber 
solltest Du dann 3-5 Jahre bleiben.

> Ist Mittelstand immer so assig?, böse Zungen sagen nur Konzern ist dass
> wahre, klar bist nur ne Nummer aber wer lästert über Nummern.

Ich denke, in Konzernen ist eine solche Geschichte sehr viel 
unwahrscheinlicher. Ich habe so was jedenfalls noch nicht erlebt. Und 
selbst wenn, dann kann man innerhalb des Konzerns wechseln, ohne dass 
das hässliche Spuren auf dem Lebenslauf hinterlässt.

von Max M. (xxl)


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Wenn dir was nicht passt bist du auch der einzigste der was ändern kann.
Alle haben mal angefangen und irgendwann wird bei euch auch mal ein
Neuer anfangen. Dann biste gewiß nicht mehr der Anfänger, denn du wirst
ja auch älter und reifer mit der Zeit. Dann wirste dir vielleicht
deinen Post nochmal durchlesen und die Hände über den Kopf schlagen und
denken "Hab ich das wirklich geschrieben?".

von anfänger (Gast)


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dass glaub ich weniger dass ich die Hände über dem Kopf zusammen 
schlagen werde :-)
Bin ein sehr ehrlicher und loyaler Mensch, wenn man mich dann mal lässt.
Glaub wenn ich es fachlich extremst drauf hätte, wäre ich schon lange 
selbständig.
Lieber 14h für sich arbeiten, als sich für irgendwelche Ä*sche 8h-9h 
verbiegen.

von Onki Kapott (Gast)


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>> Im Übrigen bin ich einer der wenigen, der >vom Chef nicht geduzt wird ....

Das ist schön. Die Duzerei ging mir auch ziemlich auf den Sack, gerade 
das man die Leute noch nicht kannte, dann aber in der ersten E-Mail mir 
das Du aufdrückte. Was ich nicht wollte. Es wird eine Nähe vorgegaukelt, 
die nicht existiert. In der Beziehung bin ich altmodisch und mochte 
schon an der Uni die Professurmitarbeiter nicht duzen.

Was ich dann auch noch gemerkt habe, dass plötzlich ein Kollege einen 
Geschäftspartner geduzt hat, der sein Vater sein könnte. Das Sie zeugt 
von mehr Respekt.

Ein allgemeines Problem in der deutschen Firmenkultur ist, dass alle von 
Personalverantwortung reden und gerne ihren Lebenslauf damit schmücken, 
aber dann kein Verantwortungsgefühl gegenüber dem Personal haben. 
Jedenfalls nur wenige. Die hier immer wieder aufgetischten Fälle 
jedenfalls nicht und auch nicht die Geschichten rund um Aldi, Lidl und 
Co. Der Missstand ist in kleinen, mittleren und großen Unternehmen zu 
beobachten.

Die Frage ist, welche Rolle man als Projektleiter ausfüllen will. Die 
Rolle des Kapitäns einer Fußballmannschaft oder Spielmacher? Für die 
meisten Projektleiter ist die Rolle des Kapitäns eine bessere, weil die 
Fachkenntnisse aufgrund der Projektleitertätigkeit etwas verkümmern. Der 
Kapitän ist selten auch der beste Spieler auf dem Feld. Kennzeichen: 
Solide Fähigkeiten, persönliche Autorität und Integrität. Beispiele aus 
der Vergangenheit und von heute: Michael Zorc, Frank Baumann, Torsten 
Frings, Marc van Bommel. Die haben auch niemanden weggebissen, weil er 
besser Freistöße treten kann, weil er mehr Tore schießt und von den Fans 
mehr geliebt wird. Die Spielmacherrolle ist da wesentlich schwieriger, 
weil man nicht nur besondere Fähigkeiten mitbringen muss, sondern auch 
noch der Beste in der Mannschaft sein muss. Ein solcher Spieler fühlt 
sich natürlich von zu guten Mitspielern angegriffen. Das dürfte auch ein 
Grund sein, warum solche exponierten Spieler selten Kapitän werden.

In ein paar Jahren, wer weiß, werde ich auch Projekte leiten und ich 
würde die Kapitänsrolle bevorzugen und niemanden wegbeißen. Ein Problem 
daran ist, dass ein solches Verhalten in der heutigen Firmenkultur nicht 
erwünscht ist. Da wird verglichen: Der andere ist schneller 
aufgestiegen, also macht man etwas falsch. Und haben die "Optimierer" 
einem auf den Kieker.

Eigentlich sind die Leute im mittleren Management und im Verkauf 
wirklich bedauernswert, ob des Druckes, der auf sie ausgeübt wird. Da 
wird mit Zahlen jongliert, die die Leistung und die Leistungssteigerung 
messen. Schafft jemand in diesem Jahr 20 % mehr Vorkäufe und im nächsten 
Jahr "nur" einen Zuwachs von 19 %, hat er ein Problem. Und das fatale 
daran ist: Diese Zahlenspiele werden von jenen Leuten betrieben, die 
wegen mangelnden Mathematikkenntnisse ein BWL-Studium aufgenommen haben. 
Oder MBA. Das hat auch nichts mit Kapitalismus und Neoliberalismus zu 
tun, sondern mit selbstherrlichen Konzernlenkern in den Führungsetagen, 
die einen falschen Ehrgeiz entwickeln und nicht verstehen, was das 
Unternehmen eigentlich macht. Das gab es im Sozialismus auch; da saßen 
die Leute in der Politik. In der Sowjetunion hat man die Säue 
geschlachtet, um den Plan zu erfüllen, ohne zu berücksichtigen, dass 
diese Säue im Jahr drauf wieder Ferkel werfen müssen. Hauptsache der 
Plan wird erfüllt. Und meine Theorie ist ja: Je größer der Konzern ist, 
desto mehr gleichen die Struktur einer staatlichen Institution oder 
einer Staatswirtschaft. In der Marktwirtschaft ist das gar nicht mal 
schlimm, denn solche Strukturen zerbrechen irgendwann und die Firma geht 
pleite. Das Problem dabei: Dann kommen die Politiker und "retten" den 
Konzern.

von A. F. (chefdesigner)


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Onkel, Du hast Recht, aber das wissen viele und es ändert sich nichts.

Man darf damit auch nicht zu lange hadern, sonst ist man am Ende KAPOTT.

von Falk B. (falk)


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@  anfänger (Gast)

>Ist n intreganter Haufen, von Anfang an, nur am Lästern. Hatte den Job
>auf Rat meiner Family genommen

Naja . . .

> und wollte auch nich so weit von zu Hause weg.

Muttikind?

>Aber ich zweifle täglich an meiner Entscheidung.

Dan mACH WAS! Such dir nebenbei was anders und das so schnell wie 
möglich. JA, das ist gerade im Moment eher schwer, aber besser als die 
Psychonummer allemal!

>Ist Mittelstand immer so assig?,

Nein.

> böse Zungen sagen nur Konzern ist dass wahre,

;-) Schöne Illusion.

> klar bist nur ne Nummer aber wer lästert über Nummern.

>Klar denke man ist nur ein Rad im Getriebe, aber vielleicht sind die
>Leute nicht so link wie in so nem kleinen Laden.

Lies mal Dilbert  . . .

>Man kommt sich vor wie aufm Dorf, wenn man ein Reingschmeckter ist, hat
>man einen schweren Stand, nur die 300 Jahre Inzucht-Eingeborenen werden
>akzeptiert.

Dann verschwinde so schnell wie möglich!

MFG
Falk

von anfänger (Gast)


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wie sieht es den mit Diskretion bei einer Bewerbung aus?,
wenn im Lebenslauf die jetzige Firma angegeben wird, ruft der Personaler 
im schlimmsten Falle im Betrieb an und die Katze ist aus dem Sack.

Was haltet ihr von Online Portalen wie StepStone?, dort können 
Lebenslauf und Co hochgeladen werden, nachteilig von jedem einsehbar.

Ist es wirklich so fatal, wenn schon früher die Firma gewechselt wird 
als dieser oft angegebene Zeitraum von 2-3 Jahren?, sind nur wir 
Deutschen so unfelxibel?

von A. F. (chefdesigner)


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Wenn man in der alten Firma nicht zurecht kommt, muss man wechseln.

Den alten AG würde ich in der BW nicht nennen. Schon garnicht online!

von Onki Kapott (Gast)


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Kommt drauf an: Ich war selbst in gekündigter Stellung und ich habe die 
alten AG angegeben und auch dessen Zeugnis mitgeliefert. Die rufen doch 
erst an, wenn etwas nicht koscher ist und wenn man dann verheimlicht, 
dass man in gekündigter Stellung ist, war es das.

Anders ist es in ungekündigter Stellung. Da muss man den aktuellen 
Arbeitgeber nicht mitangeben und selbst wenn: So tumb sind Personaler 
auch nicht, dass sie beim aktuellen Arbeitgeber anrufen.

von anfänger (Gast)


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@Falk Brunner

Muttikind, was soll ich da sagen, zu wenig Selbstvertrauen um der guten 
Frau und den netten Verwandeten Paroli zu bieten.
Aber es hat so keinen Wert mehr, deshalb gehe ich wahrscheinlich auch in 
der Firma unter, weil ich nicht ernst genommen werde.

von anfänger (Gast)


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wollte das mal aufgreifen:

"DER BERATER: fährt gerne herum, unterhält sich mit den Leuten beim
Golfspielen, aquiriert die Aufträge, verspricht viel und weiß nicht, wie
die Versprechen zu halten sind, bekommt den Ruhm, weil er der Firma
Umsatz gebracht hat. Letztendlich landet der Auftrag beim Experten zur
Abarbeitung.

DER MANAGER: fragt, wie etwas ablaufen muß und organisiert dann alles.
Im Prinzip ist es egal, ob Computer gebaut werden oder der Verkauf in
einer Würstelbude organisiert werden muß. Er ist davon überzeugt, daß
ohne Ihn nichts "läuft".

DER EXPERTE: ist der einzige, der das Problem selbst lösen kann,
arbeitet sich bis spät nachts in das Projekt ein, findet neue Wege, wird
selten verstanden und oft als "Freak" oder "Fachidiot" abgetan und
bekommt selten ein Lob."


Ich finde mich zwischen Manager und Experte würde ich jetzt mal aus 
Eigensicht sagen.
Ich organisiere gerne, trage Infos zusammen.
Stelle das mit Blockschaltbildern dar.

Die Details interessieren mich, meist nicht weniger.
Dort ecke ich dann mit den alten Kollegen manchmal an,
weil die sehr viel tiefes Wissen haben, dass mit fehlt, mich aber auch 
nicht so interessiert.
Ich sehe eher das Ganze, nicht so die Kleinigkeiten.

Was gibts den dafür Jobs wo ich das einbringen könnte.
Ist das neumodische System Ingenieur was oder eher Projektleiter.

Ein Problem, dass ich halt auch habe, dass ich nicht so der Labbersack 
bin.
Ich mache das lieber im Vorborgenen. Wenn möglich, relativ frei von 
Hierarchien, Stichwort: kurze Wege.

Hat da jemand eine Idee, was es da für Möglichkeiten gibt wenn man 
Etechnik studiert hat?

Hoffe mal es melden sich Leute die hier nicht nur Dampf ab lassen.

von Der schon wieder (Gast)


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Bist du Teamplayer oder eher Einzelkämpfer, noch in einer Firma oder auf 
der Suche?
Du wirst dich ohne Referenzen schwer tun, mit den Gedanken irgendwo 
etwas zu finden.
Du schwebst also mitten zwischen zwei Ebenen, weil du weder die eine 
noch die andere beherrscht?
Man könnte auch vermuten, du suchst dir nur das, was dir Spaß und wenig 
Arbeit macht, den Rest sollen andere für dich oder das Projekt 
erledigen!
So in der Art stelle ich mir Leute vor, die einfach nichts wirklich auf 
die Reihe bringen, sich aber in glänzenden Positionen sehen.
Träum weiter von der Wunschvorstellung, das Leben und die Arbeit fängt 
ganz unten an.
Und bitte nicht persönlich nehmen, das war nur meine Sichtweise deiner 
Erzählung.

von anfänger (Gast)


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@Der schon wieder

aha, naja du scheinst mir ein besonderns netter Zeitgenosse zu sein,
da kann jeder froh sein der nicht mit dir zusammen arbeiten muss.
Einer der vielen Frustrierten, der dass an seinen Kollegen ausleben 
muss.
Aber was frag ich hier im Forum überhaupt, außer einander dumm anmachen 
geht hier wohl nichts, vielen Dank denn geh ich mal zur Arbeit, da hats 
auch genug von deiner Sorte.

von Der schon wieder (Gast)


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Was hast du denn erwartet, daß dir hier jemand dein Denken widerspiegelt 
und dir Tips gibt wie man so asozial übertrieben weiterkommt?
Getroffene Hunde bellen bekanntlich, bei dir trifft der Spruch dann wohl 
voll ins Schwarze?

anfänger (Gast) schrieb
> da kann jeder froh sein der nicht mit dir zusammen arbeiten muss.
> Einer der vielen Frustrierten, der dass an seinen Kollegen ausleben
> muss.
Wer hat denn hier Probleme im berufl. Fortkommen und etwas phantastische 
Vorstellungen?
Frustration treibt doch solche wie dich zu diesen Threads hier, auch 
wenn nur im Anfangsstadium.
Oder gefällt es dir so, wie es jetzt läuft, in deinem Job so gut, daß du 
des späten Abends deinen Fanatsien freien Lauf lassen mußt?
Threads von vor 1,5 Jahren ausgraben und dann rummotzen wenn mal ein 
spitzfindige Frage oder Bemerkung kommt.
Die sonstige Resonanz auf deine Gedankenspiele belegt wohl deine 
Einzigartigkeit, oder eher dem was dir so durch den Kopf saust.

> Aber was frag ich hier im Forum überhaupt, außer einander dumm anmachen
> geht hier wohl nichts, vielen Dank denn geh ich mal zur Arbeit, da hats
> auch genug von deiner Sorte.
Jeder das was er verdient, und du bist dann wohl nur der arme 
Leidtragende, alle anderen Kollegen sind nur gestört, der einzig wahre 
Kerl bist dann du?
Mein aufrichtiges Bedauern zu deiner Situation, die Umwelt formt dem 
Menschen.

Ich würde mal an deiner Stelle über mich selber nachdenken, was du vllt. 
prinzipiell falsch machst.
Hinweise mit dem Zaunspfahl kamen ja schon, nur wer sie nicht verstehen 
will, ist wohl etwas gestört in seiner Wahrnehmung und Verhalten.

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