Hallo Sorry, das ich mit so vielen Fragen nerve, aber ich arbeite mich gerade in die Materie ein. Wenn ich die Platine geätzt habe, dann habe ich ja das reine Kupfer. Wie muß ich die jetzt noch weiterbehandeln? Oder kann man das so lassen, indem man komplett verlötet und dann eventuell einen Schutzlack drübersprüht, oder den Lack auch wegläßt? Schadet es wenn das Kupfer oxydiert? Können Defekte entstehen an den Kupferbahnen? Gruß Thomas
nach dem Ätzen hast du ja noch erst mal den Ätzresist auf dem Kupfer, sprich Fotolack oder ähnliches.
Kaufe Dir eine Spraydose Lötlack und behandele die Platine vor dem Bestücken damit. Das sieht manierlich aus und es oxydieren die Leiterzüge nicht. MfG Paul
Also ich geh nach dem Ätzen immer mit Stahlwolle über die Platine, damit der restliche Photolack abgeht, wenn die dadurch entstehenden Spuren auf der Platine stören, kann man auch nochmals Belichten und Entwickeln. Dann kann man je nach Geschmack gleich löten oder noch Verzinnen. Zum Verzinnen gibt es verschiedene Methoden und auch Meinungen, bei SMD-Bauteilen würde ich auf jeden Fall verzinnen, bei anderem halte ich es nicht für nötig. Die Oxidschicht auf dem Kupfer stört soweit ich weiß nicht, solange man schon gelötet hat, beim Löten behindert sie aber. Wenn die Platine also paar Tage liegt, würde ich vor dem Löten wieder Stahlwolle empfehlen. Nachdem die Platine fertig ist kann man sowas wie Plastik darauf sprühen, damit sie etwas geschützt ist und schön bleibt. Grüße Marcus
Ich bespraye meine Platinen mit Lötlack, direkt nach dem Ätzen. Ist eine sehr gute Variante, um Oxidationen zu verhindern. Ansonsten kann das Löten echt zum Problem werden, da einfach nichts recht fliessen will..
Nach dem ätzen, verzinne ich meine Leiterplatten. Anschließend benutze ich das Dynamask (grüne Lötstop Folie) von Bungard (bei octamex gibts das zu kaufen). Ist zwar aufwendiger aber man bekommt ne vernünftige Lötstopmaske in Platinen-Grün und schaut auch professionell aus :) Grüße
Ich behandle meine Platinen wie folgend: 1) Aetzen, 2) Bohren und saubere Entgratung, 3) Entfernung des Resists mit Azeton, 4) Sorgfaeltige Saeuberung und Stahlwollebehandlung, 5) Abreibversilberung der Leiterplatten mit Wattestaebchen. 6) Gruendliche Reinigung mit Wasser und Methylalkohol 7) Lackierung mit SK10 Loetlack Das Versilberungsmittel gibt es(gab es frueher) ueberall im Elektronikfachhandel zu kaufen. (Das Versilberungsmittel ist ueberigens sehr giftig - also mit Gummihandschuhen arbeiten). Das Ganze sieht super aus und loetet sich wunderbar. Eine Flasche Versilberungsmittel reicht fuer zig Jahre. mfg, Gerhard
Hallo Thomas, ich verwende Anreibesilber. Ergebnisse dazu siehst du auf meiner Homepage. Bin damit sehr zufrieden. Dauert noch keine 5 Minuten und die Platine ist richtig versilbert. Das Silber lässt sich nur mit mechanischer Gewalt entfernen. Kann dir für den Bezug auch gern einen Ansprechpartner nennen. Gruß Dirk
Das Versilberungsmittel das bei mir verwendet wird ist von: Hersteller: Dipl.Ing. D. Drewanz Rheinstrasse 11 D-56412 Holler Tel: 02602/18888 Das gab es zumindestens frueher noch ueberall in den Elektronikgeschaeften in Muenchen in 2000. Wegen gewisser Trends ist es fraglich ob es noch heutzutage erhaeltlich ist Die Qualitaet der Versilberung ist erstklassig solange die Kupferflaeche einwandfrei gereinigt und frei von Fett oder Oelrueckstenden ist. Wegen der Giftigkeit bitte die Gebrauchsvorschriften genau lesen und beachten. Bei vernuenftigen Gebrauch ist da keine echte Gefahr. Auf alle Faelle nicht in die Kanalisation schuetten und von Nahrungsmitteln fernahlten und die Haende nach Gebrauch gut waschen - Also mit Verstand arbeiten;-) Man sollte uebriegens am Besten silberhaltiges (2%) Lot verwenden weil normales bleihaltiges Lot das Silber durch Ionenmigration aufloest und es um den Rand der Loetstelle dann einen rosaroten schamlen Rand gibt. Bei dem Silberhaltigen Lot passiert das nicht. MIT SK10 Loetlack verhindert man Fingerabdruecke und Sulfierung der Versilberung. mfg, Gerhard
Alternative zu Lötlack ist übrigens Plastikspray von Kontakt. gibt es bei CSD-Electronics beispielsweise.
Hallo Gerhard, genau dieses Anreibesilber verwende ich. Herr Drewanz ist oft auf Messen, u.a. auf Amateurfunkmessen, anzutreffen (z.B. AMTEC Saarbrücken). Auf seiner Homepage hat er zumindest in den letzten Jahren angekündigt, auf welchen Messen er vertreten ist. Das Anreibesilber per Post zu versenden ist extrem teuer laut seiner Aussage, da "Gefahrengut". Bin damit auch hoch zufrieden. Gruß Dirk
Kann man, wenn man die geätzte und gereinigte Platine dann mit Plastik eingesprüht hat, noch löten ? Oder geht das dann nicht mehr so gut ?
Hallo Dirk, vielen Dank fuer Deine Antwort. Da ich im VE6 Land lebe, ist die Importierung noch ein groesseres Problem fuer mich oder zumindestens eine kostenspielige Angelegenheit. Habe mich bei frueheren Reisen nach D damit gruendlich eingedeckt. Zum Glueck kann man damit sparsam arbeiten und es hat warscheinlich eine unbegrenzte Haltbarkeit. Die Versilberung ist natuerlich bei Mikrowellenprojekten sehr wichtig und guenstig. Habe mir uebrigens Deine schoene Web Seite angesehen. Finde ich sehr interessant. Habe frueher alle meine UKW/UHF Funkgeraete selber gebaut. Leider komme ich aus Berufsgruenden nicht mehr oft dazu, obwohl es viele neue Technik gibt die dem Selbstbau zugute kommt. Falls Du uebrigens auf Google nach "Ham Radio Corner" suchst, findet sich auch von mir etwas. Gruss, Gerhard
Halle Pete, warscheinlich nicht sehr gut. Es gibt bestimmt haessliche Raender um die Loetstellen. Frueher habe ich auch geruchlosen Haarspray verwendet. Ist aber auch nicht das beste. Ich bevorzuge SK10 da sich damit schoen loeten laesst. Leider ist SK10 etwas Fingerabdruckempfindlich so dass amn beim Loeten der Platine und herumhantieren aufpassen muss. Da ich im Ausland lebe ist mir leider nicht bekannt ob SK10 Loetlack immer noch hergestellt wird. Gruss, Gerhard
Also ich nutze nach dem Ätzen und Entschichten immer Chemisch-Zinn, da kann man die Platinen ewig liegen lassen. Danach meistens noch Dynaresist. Torsten
Hallo Torsten, meine Erfahrungen mit chemischer Verzinnung sind da eher negativ. Zumindestens bei den Produkten (M.G. Chemicals) die mir zugaenglich sind, ist die Loetbarkeit zeitlich sehr begrenzt. Versilberung sieht auch besser aus. Was ist Dynaresist? Ist das ein Loetstopplack? Gerhard Torsten Schwalm wrote: > Also ich nutze nach dem Ätzen und Entschichten immer Chemisch-Zinn, da > kann man die Platinen ewig liegen lassen. Danach meistens noch > Dynaresist. > > Torsten
Internetfund aus einem mir unbekannten Werk, scheint nicht so giftig zu sein. Mangels Notwendigkeit habe ichs noch nicht selbst ausprobiert. Arno
@Gerhard O. ich habe bisher das Chemisch Zinn von Octamex benutzt, mische es mir jetzt aber selber. Wie definiert man lange? Ich habe Platinen auch schon mal ein halbes Jahr liegen lassen, ging genauso zu löten. Könnte aber auch an verschiedenen Flussmitteln im Zinn liegen. Das Dyna ist der Lötstoppresist von Octamex. Mit dem bin ich eigentlich sehr zufrieden. Torsten
Wüsste jetzt auch nicht, warum nach dieser Beschreibung dieses Anreibesilber so hochbrisant sein sollte. Habe auch gerade noch in ein paar Quellen nachgeschaut und sie sind nahezu identisch. (Stoffe sind komplett identisch) Silberchlorid hat auch keine Gefahrenstoffkennzeichung (http://de.wikipedia.org/wiki/Silberchlorid) Weinstein und Kochsalz ist auch nicht giftig. Das einzige ist das Silbernitrat, welches zur Herstellung des Chlorids benötigt wird aber eigentlich nur noch in Spuren vorhanden sein dürfte. Hat jemand zufällig das Sicherheitsdatenblatt zu dem Anreibesilber? Gruß
Pete K. wrote: > Kann man, wenn man die geätzte und gereinigte Platine dann mit Plastik > eingesprüht hat, noch löten ? Oder geht das dann nicht mehr so gut ? Ja, das Plastik Spray von Kontakt Chemie ist durchlötbar. Steht auch drauf.
Torsten Schwalm (torstensc) wrote: > @Gerhard O. > ich habe bisher das Chemisch Zinn von Octamex benutzt, mische es mir > jetzt aber selber. Lohnt sich das? Was kosten die Chemikalien? Woher beziehst du den giftigen Thioharnstoff?
Na ja, so giftig ist Thioharnstoff nun auch wieder nicht. Er wird als Karzinogen der Stufe 3 geführt, d.h. es gibt Anhaltspunkte die darauf hindeuten das er Karzinogen wirken könnte. Also mit normalen Maßnahmen wie Handschuhen usw. ordentlich sicher zu verarbeiten. z.B. hier: www.carl-roth.de 9531.3 www.vwr.de 8.18591.0500 oder in der Apotheke. Bei der begrenzten Lagerfähigkeit von Chemisch-Zinn macht der Selbstansatz schon Sinn. Meistens ist die Suppe ja zerfallen wenn man sie braucht. Mit einer ordentlichen Waage kann man sich dann auch mal nur 100ml ansetzen wenn man nur mal ein oder zwei Europlatinen hat. Torsten
Vielleicht sollte man dem OP nochmal auf den Weg geben, dass es je nach geplantem Verwendungszweck (zum Beispiel einfache Elektronikspielereien, nicht gerade HF) und Komplexität ganz ohne Zusatzbehandlung wie Verzinnen geht. Vor dem Löten wird die Platine ordentlich abgeschruppt (Topfkratzer), beim Löten wird ordentlich Flussmittel verwendet. Danach wird die Platine von Flussmittelresten gereinigt. Fertig. Im Laufe der Zeit oxidiert die Kupferoberfläche, wird hässlich und verändert durch die Oxidation ihre elektrischen Eigenschaften etwas. Eine ausgelaufene Batterie kann böse Schäden anrichten. Wenn man das weiß und nicht für die Ewigkeit bauen will, dann geht blankes Kupfer für viele einfache Hobbyschaltungen.
Ich nehme immer selbst hergestellten Lötlack: Einfach Kolophonium in Isopropanol auflösen und damit einpinseln. Weil Kolophonium auch Flussmittel ist, lässt sich wunderbar löten. Kolophonium gibt es kiloweise recht billig bei kremer-pigmente.de (Kolophonium hellst 1Kg = 5,83 Euro).
Hallo Immer wieder interessant, welch Informationen in manchen Foren (so wie dieses) stecken. Hat jemand eventuell auch einen Tipp, wie man Durchkontaktierungen selber machen könnte? Hatte es mal mechanisch mit den Durchkontaktierungen von Bungard versucht. Hat zwar funktioniert, musste sie aber trotzdem noch verlöten um sicher zu stellen, dass nicht irgendwann das Kupfer drunter oxidiert.
Kolophonium hellst : Aktueller Preis auf obiger Webseite : Einzelpreis 2.98 EUR 29.80 EUR pro kg Inflation ????????
Auf 1kg umschalten. Wenn du nur 100g bestellst, isses teuer. /Hannes
> Aktueller Preis auf obiger Webseite : > Einzelpreis 2.98 EUR > 29.80 EUR pro kg > Inflation ???????? richtig hinsehen !! ;-)))
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