Hallo, ich bin gerade dabei eine PCIe-Einsteckkarte (PCIe x4) für den PC zu entwickeln, die später möglicherweise auch verkauft werden soll. Mein Problem ist jetzt: Wie sieht üblicherweise ein Prüfaufbau für eine EMV-Messung einer solchen PCIe-Karte aus. Denn ich möchte ja nicht den PC messen und stören, sondern nur die Karte selbst. Wie machen das die großen Hersteller von solchen Karten? Gruß Wolfgang
Eine Karte wird nicht gemessen, sondern nur ein Gesamtsystem. Denn alleine ist die Karte ja nicht lauffähig. Definiere ein System und laß das durchpfeifen. Vergiß die nötigen Kabel/Leitungen nicht.
Von wegen "im System" : ELSA VICTORY Erazor-4 Hauppauge/WinTV PAL-B/G 44804 CREATIVE CT4810 ATI rage 128 SPEA/MERCURY P64V, um nur einige ältere PC-Karten zu nennen. Da klebt überall CE drauf, neben EMI, FCC usw.. Beim ASUS USB/MIR sind 2 Buchsen, 2 Elkos, 1 Stiftleiste, einige C`s und R`s drauf, also nichts Aktives, und trotzdem auch CE, oder dann erst recht.
CE alleine sagt ja noch gar nichts. Was steht da in der Konformitätserklärung? Möglicherweise beinhaltet dann CE lediglich die Versicherung, dass beim Einbau der Karte keine Verletzungsgefahr besteht. Dieter
Wenn Du die Karte wirklich verkaufen willst, wäre nebenbei noch das dazugehörige Betriebssystem ganz interessant. Zeitkritische Busgeschichten, Verträgichkeiten mit anderen Steckeinheiten usw. sollte man auch nicht unterschätzen. Wunderliche EMV-Erscheinungen beim PC müssen nicht unbedingt von der einen Steckeinheit kommen. Oft sind auch externe Störquellen über lange Anschlussleitungen oder Spannungsprobleme auch für das Einschleppen verantwortlich. Ein interessanter Fall war z.B. der Fahrdraht der Eisenbahn in ca. 20m Entfernung. Nach Umzug auf abgewandte Hausseite war der regelmäßige Rechenfehler verschwunden.
Mir ist klar, dass das EMV-Verhalten der Einsteckkarte sehr stark vom
umgebenden System (Hardware und Software) abhängt. Leider sind es auch
gerade die PCs, die bei EMV-Messungen aussteigen. Bisher habe ich nur
PCs ausserhalb der Messkabine verwendet, um über ein abgeblocktes Kabel
die korrekte Funktion des eigentlichen Prüflings in der Messkabine
überprüfen zu können. Mit was für einem Prüfaufbau messen die ihre
Karten?
Aber, wenn ich mir Konformitätserklärungen für PCIe-Karten (NI
PCIe-8255R und andere) und von namhaften Herstellern wie z.B. NI.com
ansehe, dann listen die EMV-Normen wie EN 61236-1 und EN 61236-2 zzgl.
Unternormen auf. Bei diesem Hersteller bekomme ich Zweifel an der
Richtigkeit der Erklärung, da er ebenso die Niederspannungsrichtlinie
und die EN 61010-1 nennt. Haben die wirklich Spannungen >50VAC bzw.
>75VDC auf ihren Karten?.
Bei der Konformitätserklärung für die Grafikkarte GV-N98TZL von Gigabyte
sieht es noch schlimmer aus. Die listen sogar EN 61000-3-2 und EN
61000-3-3. Seit wann hat eine Grafikkarte AC-Spannungsversorgung aus dem
Hausnetz? Zudem sind die gelisteten EN 50082-1 und EN 50082-2 seit
etlichen Jahren nicht mehr gültig...und das bei einer
Konformitätserklärung datiert auf den 29.07.2008!!
Hat sich da eigentlich jemand mal mit dem Thema überhaupt beschäftigt
oder schreiben die einfach irgendwas zusammen und solange keiner
nachhakt ist's gut?
Wolfgang wrote: > Seit wann hat eine Grafikkarte AC-Spannungsversorgung aus dem Hausnetz? Schau mal hier, sowas gibts wirklich: http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_investition_hardware_asus_liefert_grafikkarte_mit_eigenem_netzteil_story-39001021-39138574-1.htm
Es gibt für PCI Express garantiert Testadapter (= Verlängerungskarte) um die Abgeschirmt vom Reset des Systems testen zu können ... man muss ja kein normales PC Gehäuse verwenden...
-Ob ein Verlängerungsadapter in zu sinnvollen Messergebnissen führt, habe ich schon auf Grund der Laufzeiten ein paar kleine Bedenken bei zeitkritischen Bussystemen. Bir mir gabs oft Ärger nach Verlängerung, auch wenn die Adapter noch so schöön aussahen. Deshalb lasse ich da seit langer Zeit die Finger davon. Für statische Strom-Messungen mag ein Adapter ja durchaus brauchbar sein. -Ob alle Hersteller immer die neuesten EN benutzen weiß ich auch nicht. Es könnte aber sein, daß gewisse Ausschreibungen, die vor Jahren erstellt wurden, auf "historische EN" pochen... -Wenn ich so was prüfen müßtE, würde ich die Karte für meine persönliche Sicherheit testen UND einer kompletten, lieferfähigen Referenz-PC von der Stange zum Prüflabor / TÜV geben. Das hat den kleinen Vorteil, daß man bei eventuellen Ausschreibungen nicht nochmals Zeit + Geld für zusätzliche Zertifizierungen aufwenden muß.
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