Forum: Offtopic Physik-Frage


von Franz (Gast)


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Eine Masse fällt in einem nicht luftleeren Raum. Irgendwann bewegt sich 
die Masse wegen dem Luftwiderstand gleichförmig.
Welche Relation >=< gilt für die Kräfte Luftwiderstand - Gewichtskraft?

Meine These ist, dass die Kräfte betragsmäßig gleich sein müssen, da die 
Summe sich zu 0 addieren müsste (insgesamt gibt es dann quasi keine 
Kraft).
Stimmt das?

von daniel (Gast)


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ja, das stimmt.
Aus einer resultierenden angreifenden Kraft = 0, lässt es sich
eben nicht auf die Geschwindigkeit zurückschliessen.

Der Trick ist oft der, dass man in einem durch DGL beschriebenen
dynamischen Vorgang statische Gleichgewichtspunkte sucht, indem
man alle d/dt = 0 setzt.
In deinem Fall ist die allgemeine DGL
-m*x''(t)-d*x'(t)+m*g = 0
-m*v'(t)-d*v(t)+m*g = 0

in der letzten Gleichung d/dt = 0 macht v(t)=m*g/d

Naja eigentlich ist es ein Modell, besonders die Komponente
Luftreibung ist simpel durch -d*v(t) beschrieben worden.
Aber es reicht für einfache Betrachtungen.


@physiker
ich finde es ausgesprochen frech alles und jedem "Hausaufgaben"
zu unterstellen. Es gibt noch Leute, die es einfachso erfragen,
weil es sie beschäftigt.
siehe hier zb Beitrag "mathe: Ableitung vom diesem Term"

von daniel (Gast)


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>Und ich finde es frech, dass du mich als frech bezeichnest, weil ich auf
>Tatsachen hinweise.

Ich bezeichne dich nicht als frech weil du auf Tatsachen hinweist, 
sondern
einzig und alleine weil du die "Hausaufgabe" dem Fragesteller 
unterstellst.

Mir geht es oft so, dass ich über etwas nachdenke und dann hier oder
sonst irgendwo nachfrage, um nochmal eine Bestätigung zu haben.

>Hatte dich irgendwer nach deiner falschen Meinung gefragt?

Auch wenn es dir nicht passt, so ist es im Forum, so ist es im Leben 
auch.
Die Physik beschreibt kaum etwas richtig im absolutistischen Sinne des
Wortes. Alles nur Modelle, die bei genauer Betrachtung falsch sind.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nicht falsch, sondern hinreichend genau.

von mr.chip (Gast)


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@Physiker: Genau so eben nicht. Interessant ist an der Frage nicht die 
endlos vielen Details für die Praxis, sondern das Grundprinzip: Ja, die 
Endgeschwindigkeit ist genau dann erreicht, wenn Reibunskraft und 
Gewichtskraft sich aufheben.

von Thomas S. (tsalzer)


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Hallo Physiker,

stell' Dir mal vor, man würde Dir als Physiker die AUFGABE auf den 
Schreibtisch legen die Geschwindigkeit eines abgeworfenen Gegenstandes 
z.B.   1 km über Grund zu bestimmen.

Möglichkeit 1: Du klugscheißt rum wie hier und sagst es geht niemals 
RICHTIG, weil Parameter wie Wetter- Luftdruckdaten unbekannt seien, und 
Du deshalb erst garnicht mit der Aufgabe anfängst.

FOLGE: -> Wieder ein Physiker ohne Job, oder halt Currywurstbude!

Möglichkeit2: Du verhältst Dich wie ein Physiker und machst 
Vereinfachungen, die je nach Deinen Fähigkeiten mehr oder weniger 
brauchbare - Näherungen liefern.

Da meine Aussagen doch Binsenweisheiten sind glaube ich Du bist entweder 
KEIN, oder ein schlechter Physiker.

guude
ts

von HildeK (Gast)


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@Thomas S. (tsalzer)

Das hast du schön gesagt!
Aber: sind deine und seine Betrachtungsweisen nicht gerade der 
Unterschied zwischen einem Ingenieur und einem Physiker?

von Thomas S. (tsalzer)


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Ich glaube das gerade nicht!

Der Physiker ist NICHT nur der bessere Ingenieur, nein - er soll 
theoretische Grundlagen erarbeiten, zumindest die Theoretiker dieser 
Fraktion.

Die Experimentalphysiker hätten ihm diesen Beitrag bestimmt genauso um 
die Ohren gehauen.

Ich sehe den Unterschied gerade nicht, vllt. kannst Du mit den nennen.


nochemol guude

ts

von Trafowickler ( ursprünglicher ) (Gast)


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Ist doch nicht so schwer:

Angenommen, g [ Erdbeschleunigung, gemäss neudeutschen von 
"progressiven" KultusministerInnen (?) zugelassenen Schulbüchern als 
"Ortsfaktor" bezeichnet ] ist im betrachteten Fallweg konstant, stellt 
sich sehr wohl ein Gleichgewicht von Erdanziehungskraft und 
Luftwiderstandsreibungskraft ein und daher auch eine konstante 
Fallgeschwindigkeit.

Habe mal gelesen, ein Mensch fällt ungefähr mit z.B. 100 m/s ohne 
Fallschirm / hängt natürlich stark davon ab, ob er sich gross oder klein 
macht ...

Klar, g ist keine Konstante.
Und richtige Perfektionisten berücksichtigen selbstverständlich die 
relativistische Massenzunahme ...

von Thomas S. (tsalzer)


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...wickelst Du auch so Trafos?
...und daß g keine Konstante ist, ist - so glaube ich- das kleinste 
Problem.

yep ts

von Frager (Gast)


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Für einen Physiker ist eine Kuh ein annähernd kugelförmiges Objekt, 
welches nach allen Seiten gleichviel Milch abgibt. Deshalb wird 
"Physiker" seinem Nick nicht gerecht und ist wohl keiner ;))

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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>Und richtige Perfektionisten berücksichtigen selbstverständlich die
>relativistische Massenzunahme ...

und vernachlässigen vor allem auch die zunehmende Dichte der Luft 
während des Falls nicht. Es sind halt keine statisch homogenen 
Bedingungen anzunehmen.

lol

nun macht aber mal nen Punkt, das hat mit Perfektion gar nichts zu tun. 
Es ging um eine Grundlagenfrage und da war die Begründung hinreichen 
genau und richtig. Die Berücksichtgung von Faktoren, welche nicht in der 
Aufgabenstellung angegeben werden, kann auch nicht in der 
Fragebeantwortung erwartet werden. Sie sollte jedoch bei einer 
fundierten Beantwortung mindestens in die Fehlerbetrachtung(Analyse) 
Eingang finden, eben als zu beachtende Randbedingungen.

von Trafowickler ( ursprünglicher ) (Gast)


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"...wickelst Du auch so Trafos?
...und daß g keine Konstante ist, ist - so glaube ich- das kleinste
Problem."


Physik erschliesst sich halt nicht jedem sogleich ...

Und "Glauben" hat der Menschheit ( nur leider nicht ) immer nur Gutes 
gebracht !

Die paar Spulen, die ich gewickelt habe, haben passabel funktioniert.

von Matthias L. (Gast)


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>Die Physik beschreibt kaum etwas richtig im absolutistischen Sinne des
>Wortes. Alles nur Modelle, die bei genauer Betrachtung falsch sind.

Ja, das ist das Problem mit der Wirklichkeit. Diese stellt nämlich nur 
eine einigermaßen gute Abbildung des (theor.) Modells dar..

von Trafowickler ( ursprünglicher ) (Gast)


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"Die Physik beschreibt kaum etwas richtig im absolutistischen Sinne des
Wortes."

Ist auch nicht ihr Anspruch.

von HildeK (Gast)


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>Ich sehe den Unterschied gerade nicht, vllt. kannst Du mit den nennen.

Eigentlich hast du das ja selbst beantwortet:
>Die Experimentalphysiker hätten ihm diesen Beitrag bestimmt genauso um
>die Ohren gehauen.
Warum wohl?
Der Ingenieur sollte die (Stör-)Einflüsse auch kennen, wird sie aber 
eben auch nach ihre Relevanz für die aktuelle Fragestellung einschätzen 
und betrachten und dann berücksichtigen oder vernachlässigen. Und unser 
'Physiker (Gast)' hat oben versucht, es umfassend zu betrachten (und 
anderen Aussagen aggressiv widersprochen :-( ).
Zugegeben - in meiner Aussage war/ist etwas Polemik :-)

Ich glaube aber nicht, dass der Physiker der bessere Ingenieur ist - 
ebenso wenig wie der Ingenieur der bessere Physiker ist.

von mr.chip (Gast)


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Ein 'richtiger' Physiker oder Ingenieur überlegt vereinfacht das Problem 
zunächst mal: Wir haben eine Gewichts- und eine Reibungskraft. Danach 
überlegt er sich, wie genau er die beiden Parameter kennen muss, um auf 
die gewünschte Genauigkeit zu kommen. Dafür wird er dann mehr oder 
weniger viele physikalische Gesetze zur Hand nehmen müssen.

von Stefan Salewski (Gast)


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Autor: Physiker (Gast)
Datum: 03.04.2009 23:24

>Nein, du liegst föllig falsch.

Eigentlich wollte ich dazu ja nichts schreiben -- aber es gibt natürlich 
auch unter den Physikern einige Dummschwätzer, wobei -- wer "völlig" 
falsch schreibt und seinen Namen nicht sagen mag -- ist sicher kein 
Harald Lesch.

Man kann die einfachsten Problem natürlich auch unnötig kompliziert 
beschreiben -- mit Quantenmechanik, Relativitätstheorie usw. Das machen 
aber meist nur Wichtigtuer. Und ja, ich kenne einige echte Physiker.

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