Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einstieg in die AVR Programmierung: Hardware


von dau45 (Gast)


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Guten Morgen,

ich würde gerne in die Welt der Mikrocontroller einsteigen. Habe mir 
dazu schon einige Tutorials etc. durchgelesen.
Leider hält sich meine Hardwareaustattung in Grenzen sodass ich 
ersteinmal auf Einkaufstour gehen muss.

Als ISP Programmer würde ich mir einen selber bauen, der dann an den 
Paralell-Port angeschlossen wird.

Nun möchte ich aber auch die Kommunikation zwischen PC und Controller 
ermöglichen. Diese läuft ja über einen seriellen Anschluss - einen 
solchen besitzt mein PC nicht. Wie kann ich dies trotzdem realisieren? 
Funktioniert für diese Anendung ein Seriell<=>USB Wandler (bei 
Programmern ja angeblich nicht).

Was brauche ich noch für den Anfang? Klar: die Bestandteile des 
Grundaufbaus, ein Labornetzgerät und vll. nen paar LED's/Taster. Bietet 
sich ein LC-Display evtl. auch für den Anfang an oder ist die 
Ansteuerung zu komplex? Vll. den ein oder anderen Sensor? Was sollte ich 
noch einkaufen um gleich durchstarten zu können?


Mein Kenntnissstand würde ich in der Elektronik als Grundlegend 
bezeichnen. Also kein blutiger Anfänger aber auch noch kein 
Hobby-Elektroniker.
Programmiertechnisch sind meine Kenntnisse fortgeschritten, ich habe 
schon einige Aplikationen in VB.NET, Java etc. umgesetzt.

Zu guter letzt: So ein fertiges Board möchte ich ungern - auch wenns 
wohl das einfachste ist. Ich finde es schwer die Funktionsweise dieser 
Boards voll nachzuvollziehen. Außerdem ist mein Budget als Schüler doch 
begrenz... Alles in allem möchte ich eigentlich nicht über 100 - 150€ 
kommen.

LG dau

von JetztAber (Gast)


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>Ich finde es schwer die Funktionsweise dieser Boards voll nachzuvollziehen.

Solange das schwer ist, mach ein Selbstbau wenig Sinn.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

mein Vorschlag:
investiere in einen besseren Programmer.
Ich habe jahrenlang PonyProg mit einem STK200-Dongle am Paralleport 
genutzt.
Absolut zuverlässig, wenn:
a) der Rechner nicht zu neu ist (Pegel am Parallelport)
b) möglichst noch Win98 drauf läuft (direkter Zugriff auf die 
LPT-Register).
Unter W2000/WinXP läuft da nichts mehr zuverlässig, spätestens, wenn der 
PC auch für andere Sachen genutzt wird und diverse Software installiert 
ist, die sich durchaus auch gern am LPT vergreift (Druckertreiber usw.).

Labornetzteil ist gut, wenn man aber erstmal sparen will:
Steckernetzteile sammeln oder billiges Uninetzteil 3-12V mit 600mA.

Bauteile ist schon viel geschrieben, AVR (mindestens 2 pro Typ ;))
Kondensatoren: 100µ, 10µ, 100n (davon genug!), 22pF
Widerstände: 1k (reicht zum Test für LED, 10k (als externe PullUp).
7805 als Spannungsregler, LEDs, damit man was sieht, einfache 
Drucktaster.
Steckbrett als Baugrundlage.

Ein billiges Multimeter (ich behaupte jetzt Baumarkt-Qualität reicht, es 
ist egal, ob der AVR mit 4,94V oder 5,05V läuft...).

Ausschau halten nach: Stiftleisten (nicht zu dick, dann passen sie auch 
ins Steckbrett), Buchsenleisten (kann man auch aus alten PC-Gehäusen 
gewinnen, da sind dann LED und Taster gleich dran...).

Draht (massiv, 0,5mm, aus einem Rest Fernmeldeinnenkabel in mehreren 
Farben), Litze (altes Druckerkabel schlachten).

Wenn man da die Augen offen hat, kann man die Geldausgaben am Anfang 
merklich senken und dann eben geziehlt nachbestellen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

JetztAber wrote:
>>Ich finde es schwer die Funktionsweise dieser Boards voll nachzuvollziehen.
>
> Solange das schwer ist, mach ein Selbstbau wenig Sinn.

finde ich in diesem Fall nicht.
Wenn ein Einsteiger bewußt und mit Datenblatthilfe einen AVR auf ein 
Steckbrett nagelt, ISP dran bekommt, einen 7805 zum Laufen bekommt, ist 
er gut vorangekommen.

Das Studium der Fallen der Beschaltung eines STK500 kann dagegen gut für 
Frust sorgen, weil man eben nicht immer damit rechnet, daß an Pinxyz was 
dranhängt, das man nicht bewußt da angeschlossen hat.

Mein STK500 dient nur als Programmer, einen AVR, Quarz und Kondensatoren 
sowie ISP und ein geregeltes 5V Steckernetzteil (IOMEGA ZIP :-).
sind schneller auf dem Steckbrett. Da kann ich dann die Teile 
dazustecken, beim STK muß ich es auch und der Kram hängt dann irgendwie 
an den Port-Verbindern...

Gruß aus Berlin
Michael

von dau45 (Gast)


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@Jetztaber
vll. habe ich mich da etwas unklar ausgedrückt... Die Boards, die ich 
sah, haben halt lauter LED's, Taster, Sensoren etc. direkt mit drauf - 
das macht es für mich doch sehr unübersichtlich... Da habe ich lieber 
ein Steckbrett wo ich nur die Bauteile anschließe, die ich wirklich 
brauche.
Aber ich glaube ich habe da Programmer und Evaluierungsboard 
durcheinander geworfen...
So ein Evaluierungsboard möchte ich nicht. Einen Programmer schon.

@Michael
Danke für deine ausführliche Antwort! Werde mich mal umschauen...

@all
Welchen Programmer könnt ihr mir den empfehlen? Die Auswahl ist da ja 
riesig... Dann am besten mit USB-Anschluss.
Und: Wie bekomme ich das Problem mit der fehlenden RS232 Schnitstelle 
gelöst? Kann ich da einen handelsüblichen Seriell<=>USB Wandkler 
verwenden oder gibt es da auch bessere Lösungen?

Ich bin auf diesen Thrreat gestoßen:
Beitrag "Atmega USB Programmer inkl. USB UART Konverter"

Das wäre ja genau das, was ich suche... Nur leider gibt es dort auch 
keine Lösung...

von Andreas V. (tico)


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dau45 wrote:
> @all
> Welchen Programmer könnt ihr mir den empfehlen? Die Auswahl ist da ja
> riesig... Dann am besten mit USB-Anschluss

Ich habe das STK500 und würde es immer wieder nehmen. Es ist 
außerordentlich vielseitig und trotzdem preiswert.

> Und: Wie bekomme ich das Problem mit der fehlenden RS232 Schnitstelle
> gelöst? Kann ich da einen handelsüblichen Seriell<=>USB Wandkler
> verwenden oder gibt es da auch bessere Lösungen?

Ja, Du kannst diese Wandler verwenden. Das STK500 hat auch eine serielle 
Schnittstelle, wenn Du diesen Programmer nimmst, brauchst Du also 
mindestens einen Wandler. Wenn Du es besonders bequem haben möchtest, 
nimmst Du gleich zwei Wandler, dann musst Du nicht immer umstöpseln.

Gruss
Andreas

von Atmel (Gast)


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Hi,
würde dir raten das stk 500 zu kaufen. Ist zwar am Anfang etwas teurer 
als selbstgestricktes Zeug aber dafür läufts mim avr-studio super. Als 
usb rs232 Adapter habe ich einen von logilink. Kostet bei Amazon um die 
5 Euro. Rennt super damit.

von Hendrik (Gast)


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> Und: Wie bekomme ich das Problem mit der fehlenden RS232 Schnitstelle
> gelöst? Kann ich da einen handelsüblichen Seriell<=>USB Wandkler
> verwenden oder gibt es da auch bessere Lösungen?

Falls Du noch einen PCI-Steckplatz in deinem PC opfern kannst, könntest 
Du dir auch eine serielle I/O-Karte kaufen. Am besten gleich eine mit 
zwei Schnittstellen. Eine zum Anschließen des Programmers und die zweite 
zur Kommunikation mit dem AVR, falls Du mal dessen serielle 
Schnittstelle mit dem PC verbinden möchtest. So habe ich es auch 
gemacht. Die Karte hat mich weniger als 10 Euro gekostet.

Als Programmer würde ich dir den AVR ISP mkII empfehlen. Original von 
Atmel, relativ günstig und wird offiziell vom AVRStudio unterstützt. Den 
kannst Du auch über USB anschließen.

Da Du Schüler bist, schau mal hier: http://www.eproo-student.de/
Ich weiß zwar nicht, ob dies auch für Schüler gilt, eine Anfrage kann 
aber nichts schaden ;-)


Viele Grüße, Hendrik

von Florian (Gast)


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Erst mal einfach anfangen und dann weitersehen ist mein Rat: 
http://www.blafusel.de/misc/my_first_mc.html

Daran kannst Du dann später auch immer noch RS232 anbauen.

Und dazu einen einfachen USB Programmer.

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