Forum: HF, Funk und Felder DC-Block Dimensionierung


von Roland (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich hätte eine kleine Frage zur Dimensionierung von DC-Block 
Kondesatoren:

Ich lese mich momentan etwas in HF-Schaltungen ein und wollte ein paar 
Oszillatoren aufbauen. Dabei sollte man als Abschluss ja immer nen 
DC-Blocker einbauen um Gleichspannung fernzuhalten. Jetzt vermute ich 
dass man nicht irgendeinen Kapazitätswert verwenden kann, da das ganze 
ja einerseits frequenzabhängig ist und andererseits abhängig von der 
Impedanz des Eingangs wo die Leitung dann hinführt.
Kleines Beispiel: Ich will das ganze als LO nutzen und damit einen 
Demodulator speisen (MC13135). Nur finde ich nirgends etwas über die 
Impedanz des entsprechenden Eingangs.

Mach ich es viel zu kompliziert und es geht doch nur Pi*Daumen oder 
überseh ich da was?

von Bernhard (Gast)


Lesenswert?

Bei welcher Frequenz arbeitest du denn? Wenn ein Koppelkondensator 
gebraucht wird, macht man nicht viel falsch, wenn man den C so 
dimensioniert, dass 5 bis 10 Ohm Blindwiderstand (Xc) nach Nennwert 
herauskommen. Macht man den C größer (Xc rechnerisch kleiner), bekommt 
man irgendwann Probleme mit parasitärer Induktivität des realen 
Kondensators, und der Betrag der Impedanz des realen Kondensators 
steigt, wird also schlechter.

von Roland (Gast)


Lesenswert?

wenn ich das richtig verstanden habe, rechne ich für die entsprechende 
Frequenz (in dem Fall kommen aus dem LO 146 MHz raus) die Kapazität so 
aus dass aus der Formel  1/jwC der entsprechende Blindwiderstand 5...10 
rauskommt?

Beispiel:

10=Xc=1/jwC => C=1,09e-10=109pF

Passt das so in etwa?

von Dirk L. (thamare)


Lesenswert?

Genau, passt so. ;)
Schau Dir aber vorher nochmal das Datenblatt Deines Kondensators an, was 
da zu Eigenresonanz drin steht. Für einen 0603-SMD-Kondensator sehe ich 
da aber keine Probleme.

von Domi_ (Gast)


Lesenswert?

Kann diese "Faustformel" mit den 5-10 auch für den GHz-Bereich 
übernommen werden (2,45 GHz) oder gibts da andere Formeln für den 
DC-Block, wenn ja welche? Konnte da bisher nichts zur Dimensionierung 
finden....

von smith (Gast)


Lesenswert?

Bei Frequenzen oberhalb von etwa 1GHz sind die parasitären Eigenschaften 
der Kondensatoren nicht mehr zu vernachlässigen. Ein gängiger 
Keramikkondensator 4.7pF in Bauform 0603 hat beispielsweise eine 
Eigenresonanzfrequenz von etwa 1.9GHz, d.h. die Serienschaltung aus der 
gewollten Kapazität und der parasitären Serieninduktivität verhält sich 
hier wie ein Serienschwingkreis. Seine Impedanz ist bei dieser Frequenz 
am niedrigsten, mit steigender Frequenz nimmt sie wieder zu. Für 2.45GHz 
müßte ein Koppelkondensator in 0603 also etwa 3.3pF haben. Für noch 
höhere Frequenzen gibt es spezielle Kondensatoren mit besonders geringer 
Induktivität, oder die Koppelkapazität wird durch Strukturen auf der 
Leiterplatte realisiert.

von Hugo (Gast)


Lesenswert?

Ich weiß der Beitrag ist schon etwas älter...

Was spricht dagegen, einen Kondensator "knapp" (fres=3,4GHz "knapp"=ca 
500MHz) oberhalb der Resonanzfrequenz zu verwenden?


schöne Grüße

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.