Forum: Offtopic Petition gegen die Internetsperren


von Mitzeichner (Gast)


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https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860

Alle, die an den Grundrechten Interesse haben, sollten da 
unterschreiben.

Beachtlich ist, wie schnell die Zahl der Unterschriften wächst (einfach 
mal die Seite aktualisieren).

von LFT (Gast)


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>Beachtlich ist, wie schnell die Zahl der Unterschriften wächst
>(einfach mal die Seite aktualisieren).

Wahnsinn!

von LFT (Gast)


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... wenn da mal wieder nicht das System die Blutgrätsche macht...

von Uhu U. (uhu)


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Petitionen sind form- und zwecklos.

Sollte eine einigermaßen brauchbare Petition zu einem Thema auftauchen, 
wird von interessierten Kreisen sofort ein völlig verwässertes 
Gegenmodell in Umlauf gebracht.

Der Petitionsauschuß kann sich dann frei nach Gusto und Machtinteressen 
die Variante zur Entscheidung heraus picken, die den momentan 
herrschenden Interessen am ehesten gerecht wird und alle anderen 
ignorieren.

von LFT (Gast)


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>Petitionen sind form- und zwecklos.
Sollte sich mit Hilfe dieser Petition nichts ändern, dann stimme ich dir 
zu. (vorausgesetzt die Zahl der Mitzeichner steigt noch eine Zeit lang 
so weiter wie zur Zeit)

von (prx) A. K. (prx)


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In völlig themenfremden Foren dagegen wettern ist natürlich viel 
erfolgversprechender.

von Martin (Gast)


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Na,  Mitzeichner wieder einmal beim Obrigkeitsstaat eine Bitt - und 
Bettelschrift einreichen?

Wer sich für seine Grundrechte ernsthaft interessiert, der muß auch für 
den gesellschaftlichen Rahmen sorgen, damit diese eingehalten werde. Auf 
den Knien bei den Herrschenden vorstellig zu werden ist garantiert der 
falsche Weg.

Wer sich für seine Grundrechte interessiert, der muß für den 
gesellschaftlichen Rahmen sorgen, damit diese auch eingehalten werden. 
Auf den Knien bei den Herrschenden vorstellig zu werden - ist garantiert 
der falsche Weg.

Mit der E-Petition wurde doch nur ein prima Instrument gefunden, um 
Proteste geschickt zu kanalisieren.

von LFT (Gast)


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>In Foren dagegen wettern ist viel erfolgversprechender.
Stimmt.

Über 6000 Mitzeichner bis jetzt (Start der Petition heute)

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Yep. In völlig themenfremden Foren dagegen wettern ist viel
> erfolgversprechender.

Man wird mit beidem nichts erreichen.

Das Unterzeichnen einer Petition signalisiert den Parteien eigentlich 
nur, daß der Betreffende nichts gegen seine völlige Entrechtung 
einzuwenden hat und mit der Rolle des Bittstellers zufrieden ist.

Im Mittelalter und Absolutismus war es nicht anders...

von LFT (Gast)


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>Das Unterzeichnen einer Petition signalisiert den Parteien
>eigentlich nur, daß der Betreffende nichts gegen seine
>völlige Entrechtung einzuwenden hat und mit der Rolle des
>Bittstellers zufrieden ist.

Kannst du das näher erläutern, bitte.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Man wird mit beidem nichts erreichen.

Keine Ahnung ob's was bringt. Denke nicht, halte est aber trotzdem für 
sinnvoll. Die Sammelklage zur Vorratsdatenspeicherung ist interessanter. 
Hier wird es sicherlich auch eine geben, sobald das formell geht.

Aber mal andersrum gefragt: Was schlägst du denn vor?

von Uhu U. (uhu)


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LFT schrieb:
> Kannst du das näher erläutern, bitte.

Ja.

Im Grundgesetz Art. 5(1) heißt es:

Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu 
äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen 
ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der 
Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine 
Zensur findet nicht statt.


Da die Internetsperren gegen das Zensurverbot im Grundgesetz verstoßen, 
sind sie rechtswidrig.

Die vom Volk gewählte Regierung ist auf die Verfassung vereidigt. Es ist 
ihr untersagt, insbesondere die Grundrechte der Bürger - des Souveräns - 
anzutasten.

Richtet man nun eine Petition -von lateinisch petitio Ersuchen - an 
diese rechtsbrecherische Regierung, dann signalisiert man ihr damit, daß 
man es hingenommen hat, daß die Regierung sich das Recht anmaßt, die 
Verfassung zu brechen, bittet sie aber, doch davon abzusehen. Die 
Regierung kann dieser Bitte nachkommen, oder auch nicht. Rechtsmittel 
gegen eine Entscheidung des Petitionsausschusses, der die Petitionen für 
die Regierung bearbeitet und in seinem Bereich walten kann, wie ein 
absolutistischer Herrscher, gibt es nicht.

Das einzig angebrachte Mittel ist in solchen Fällen, auf dem Recht - daß 
Art 5 GG beachtet wird - zu bestehen. Naheliegend ist das Instrument der 
Verfassungsklage, auch in Frage kommt das Kreuz auf dem Stimmzettel.

Weitere Möglichkeiten bestehen durch direktes anschreiben/ansprechen der 
örtlichen Abgeordneten in der Sache. Wenn das viele tun und womöglich 
noch abgeprochen und organisiert, könnte man die Herrschaften unter 
Druck setzen.

Möglichst breiter öffentlicher Protest gegen die Regierung ist wohl die 
beste Möglichkeit.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Weitere Möglichkeiten bestehen durch direktes anschreiben/ansprechen der
> örtlichen Abgeordneten in der Sache.

Den grossen Unterschied zwischen deiner Ansicht nach "bitte bitte" beim 
Parlament, und dem ähnlichen Vorgehen beim Abgeordneten sehe ich grad 
nicht. Für mich ist diese Petition ein Weg, meine Ansicht dem Parlament 
mitzuteilen, keine Bitte eines untertänigen Sklaven.

Aber mal konkret: Was davon hast du selbst umgesetzt? Bist du bei der 
Verfassungsklage zur Vorratsdatenspeicherung dabei? Hast du (d)einem 
Abgeordneten geschrieben?

von LFT (Gast)


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Von diesem ganzen Paragraphen-BlaBla (nichts gegen dich!) mal 
abgesehen...
>Möglichst breiter öffentlicher Protest gegen die Regierung ist
>ebenfalls eine Möglichkeit.
...denke ich, dass weit über 6000 Mitzeichner innerhalb weniger Stunden 
schon ein öffentlicher Protest ist.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:

> Den grossen Unterschied zwischen deiner Ansicht nach "bitte bitte" beim
> Parlament, und dem ähnlichen Vorgehen beim Abgeordneten sehe ich grad
> nicht. Für mich ist diese Petition ein Weg, meine Ansicht dem Parlament
> mitzuteilen, keine Bitte eines untertänigen Sklaven.

Wenn du eine Privatpetition an ihn richtest, dann ist da in der Tat kein 
Unterschied.

Aber wie wärs, wenn du ihn auf das Grundgesetz verpflichtest und dich in 
aller Deutlichkeit gegen Bruch des Grundgesetztes am aktuellen Beispiel 
verwahrst? Kurz gesagt: Wenn du nicht bittest, sondern protestierst?

> Aber mal konkret: Was davon hast du selbst umgesetzt? Bist du bei der
> Verfassungsklage zur Vorratsdatenspeicherung dabei?

Ja.

> Hast du (d)einem Abgeordneten geschrieben?

Nein.

von Uhu U. (uhu)


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LFT schrieb:
> ...denke ich, dass weit über 6000 Mitzeichner innerhalb weniger Stunden
> schon ein öffentlicher Protest ist.

Der wird aber duch die Besonderheit der Petition völlig entwertet.

von Physiker (Gast)


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> Alle, die an den Grundrechten Interesse haben, sollten da
> unterschreiben.

Vollkommen nutzlos und vergeudete Zeit!

Mit viel Glück kommt es in den Petitionsausschuss, wird dort ca. 1 
Minute besprochen, und dann als Gegenstandslos o.ä. abgekanzelt. 
Erreichbare Wirkung: Null.


> Weitere Möglichkeiten bestehen durch direktes anschreiben/ansprechen
> der örtlichen Abgeordneten in der Sache.

Haha... Du glaubst vermutlich auch noch an den Weihnachtsmann...


> In völlig themenfremden Foren dagegen wettern ist natürlich viel
> erfolgversprechender.

Ganz ohne Witz: Das bringt in der Tat mehr!

von (prx) A. K. (prx)


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Physiker schrieb:

> Mit viel Glück kommt es in den Petitionsausschuss, wird dort ca. 1
> Minute besprochen, und dann als Gegenstandslos o.ä. abgekanzelt.
> Erreichbare Wirkung: Null.

Sind alles Wähler. Dieser Aspekt ist es, der möglicherweise irgendwo 
hängenbleibt.

>> In völlig themenfremden Foren dagegen wettern ist natürlich viel
>> erfolgversprechender.
>
> Ganz ohne Witz: Das bringt in der Tat mehr!

Erklärung?

von Jörg S. (joerg-s)


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Das Problem dieser Petition ist das der Text dann doch etwas "einfach" 
gehalten ist. Eine bessere und genauere Ausformulierung wäre schon nicht 
schlecht gewesen.
Das Argument "man kann es eh umgehen" ist auch vollkommen für die Tonne. 
Damit hat noch keiner einen Blumentopf gewonnen.

Ergo: Gute Idee, schlechte Umsetzung.

von Gast (Gast)


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Ich fürchte da eher ein anderes Problem. Immerhin wäre es nicht das 
erste mal, wenn man "Besuch" bekommt.

"Sie haben bei der Petition abgestimmt. Daraus schließen wir, sie 
besuchen des öfteren solche Websites. Sonst hätten sie keinen Grund dort 
zu unterschreiben..."

von Gast (Gast)


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http://www.heise.de/newsticker/Sachsen-Anhalts-Justizministerin-warnt-vor-mehr-Netzsperren--/meldung/137236

"Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb (SPD) fürchtet, dass die 
von der Bundesregierung geplanten Zugangshürden fürs Web nicht auf 
kinderp0rn0graphische Angebote beschränkt bleiben. Sie sehe "Gefahren 
der Ausweitung", sagte die SPD-Politiker am heutigen Montag auf dem 
Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig und schloss sich damit 
Bedenken aus den Reihen der Oppositionsparteien und anderer Gegner von 
Websperren an."

Warum warnt nicht ein CDU-Politiker vor Netzsperren?

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Ich fürchte da eher ein anderes Problem. Immerhin wäre es nicht das
> erste mal, wenn man "Besuch" bekommt.

Klar. Immer hübsch ducken. Öffentlich nix sagen. Nur privat oder anonym 
vom Leder ziehen.

Hier war gelegentlich von Untertanen die Rede. Jene, die diese 
Petitionen unterzeichnen sollen dies angeblich sein. Also jene, die sich 
zu erkennen geben. Und was sind jene, die sich das nicht trauen? Helden?

Aber wer schon anzunehmen bereits ist, solche Listen würden tatsächlich 
ein Verdachtsmoment abgeben, dem bleibt wirklich nur noch der Weg sich 
zu ducken oder Kaufhäuser anzuzünden (*). Denn auf dieser Basis spielt 
auch die Verfassung keine Rolle mehr, geht man doch damit implizit davon 
aus, dass sie weder bei der Beschlussfassung durch das Parlament eine 
Rolle spielt (gut möglich), noch später die juristische 
Auseinandersetzung was bringt.

*: So hat die RAF angefangen. Anderer Inhalt und Anlass aber ähnliches 
Denkschema.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Warum warnt nicht ein CDU-Politiker vor Netzsperren?

Uneinigkeit vor Wahlen gilt gemeinhin als sicherer Weg in den Untergang 
(bei den Wahlen). Hierzulande ist ein Politiker faktisch in erster Linie 
seiner Partei verantwortlich, nicht seinen Wählern. Auch wenn es 
offiziell andersrum ist. Ich wäre kein bischen erstaunt, wenn sich 
etliche auch in der CDU dieser Idiotie bewusst sind und ebenfalls hoffen 
dass es nach(!) den Wahlen scheitert. Es aber nicht aussprechen dürfen.

Zudem muss jeder Angst vor einer realistischeren Variante deines eigenen 
Arguments haben. Muss fürchten, Konkurrenten aus anderer oder auch 
eigener Partei (gemäss der Steigerung Feind => Todfeind => Parteifreund) 
könnte ihn/sie in genau diese Ecke manövrieren, in der Jörg Tauss im 
Blitztempo gelandet ist. Der mag etwas doof gewesen sein, aber der 
Ablauf sieht mir doch sehr nach präzise kontrolliertem Abschuss aus.

von Gast (Gast)


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>Aber wer schon anzunehmen bereits ist, solche Listen würden tatsächlich
>ein Verdachtsmoment abgeben

Lies mal das:
http://www.heise.de/newsticker/Frankreich-Verdaechtige-SMS-fuehrt-zu-24-stuendigem-Polizeigewahrsam--/meldung/137211

So abwegig ist das schon lange nicht mehr.

von (prx) A. K. (prx)


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Ist nicht ganz das gleiche, wie der eigene Name in einer Petition an den 
Deutschen Bundestag. Es sei denn man sieht den bereits als faschistisch 
inspriertes Gremium an (gemäss Uhus Definition).

Und es wäre interessant wie das weitergeht. Ich kenne mich im 
französischen Recht nicht aus. Jedenfalls ist das verdachtslose Mitlesen 
von Briefen und Mails hierzulande noch ziemlich verboten, sicherlich 
auch von SMS. Zufallsfunde ausserhalb von Strafverfolgungsbehörden 
ändern daran erst einmal nichts, zumal der Inhalt keineswegs direkt eine 
Straftat vermuten lässt.

Sieht auch bislang nicht nach einem systemischen Schnüffeln aus, sondern 
eher nach Nervosität. In einem hier von manchen schon befürchteten 
System wäre das nicht offiziell aufgeflogen, sondern der Ärmste wäre 
klammheimlich verschwunden. Denn zur Ehre gereichte das Ergebnis dem 
französischen Staat ja nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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PS: Wen das dazu inspiriert, seine privaten Mails prinzipiell zu 
verschlüsseln, der liegt damit sicherlich nicht falsch. Zufallsfunde 
sind damit jedenfalls wenig wahrscheinlich, und die Verwendung von 
Verschlüsselung in Mails erregt allein keinen Verdacht.

Und es macht dem Admin eines Providers, dem im Rahmen seines Jobs mal 
eine Mail in Hände fällt, das Leben leichter. Der muss sich dann nicht 
überlegen, ob er rechtskonform den Inhalt ignorieren oder das 
Briefgeheimnis brechend weitergeben soll. Und dann möglicherweise der 
Arsch ist, wenn es sich als harmlos herausstellt.

Geht halt bei nur SMS schlecht.

von Mitzeichner (Gast)


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Schon über 15.000.

von Siegfried (Gast)


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... Schon über 15.000. ...

Ist eine Petition die Abwrackprämie der Demokratie? Wieviel 
Mehrheitssozialdemokratien brauchst du so pro Woche,  Mitzeichner? 
Reichen dir da ein oder zwei Bittgesuche? Oder muß es hin und wieder 
auch eine Lichterkette sein?

von Uhu U. (uhu)


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Siegfried schrieb:

> Ist eine Petition die Abwrackprämie der Demokratie?

Sehr treffend...

von exe (Gast)


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von 20000 (Gast)


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20000 sind geknackt !!!!!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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exe schrieb:
> http://sejmwatch.info/petition-internet-zensur.html

Hübsch dabei ist die Prognose:

Voraussichtlich 542190.191577 +- 2866131.464325 Stimmen

Wenn der Petent also Pech hat, muss er noch rund 2,3 Millionen
Stimmen sammeln und zurückgeben... :-<>

von LFT (Gast)


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So, über 20.000! Das ist schon mal nett. :)
Ich hoffe, dass es noch (viel) mehr werden. Und natürlich hoffe ich 
auch, dass da dann auch was bei rum kommt. Nicht nur der Internetsperre 
wegen. Sonder auch, um den Leuten hier die immer alles schlecht machen 
und klein reden, zu zeigen dass nicht alles für die Tonne ist.

von Max (Gast)


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Kann ich irgendwo FÜR eine Zensur unterschreiben? Ich meine das Ernst!
Ich sehe keinen Grund warum es Homepages geben muss in denen Verbrecher 
ihre Verbrechen darstellen und Geld damit verdienen!

von Max (Gast)


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Mit Homepages meine ich natürlich Webseiten, Archive, Mailinglisten, 
Torrents usw. alle Techniken die im Internet genutzt werden.

von OpenDNS (Gast)


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Ich vermute mal, dass nach der Logik von Zensursula von der Leine alle 
Unterzeichner als Pädokriminelle anzusehen sind, und demnächst Besuch 
von den Überwachern des Stimmviehs (vulgo. der Polizei) zu erwarten 
haben.

von exe (Gast)


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da werden sie viel zu tun haben i.m sieht alles danach aus, dass der 
ansturm an unterzeichner nicht nachlässt.

teilweise ist sogar der server überlastet

von LFT (Gast)


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Max schrieb:
>Kann ich irgendwo FÜR eine Zensur unterschreiben?
Dich hält niemand davon ab, selbst tätig zu werden. Rufe eine Petition 
ins Leben. Wo ist das Problem??? Ach, Moment. Das Problem liegt wohl im 
"selbst tätig" werden...

von Gast123 (Gast)


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> Kann ich irgendwo FÜR eine Zensur unterschreiben? Ich meine das Ernst!
> Ich sehe keinen Grund warum es Homepages geben muss in denen Verbrecher
> ihre Verbrechen darstellen und Geld damit verdienen!

Informier dich erst mal worum es geht bevor du hier dein Unwissen 
herausposaunst. Tipp: es geht nicht um das Abschalten der Seiten.

von Blob! (Gast)


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done!

hab auch gerade meine Stimme dazu beigetragen!

nach der VDS wollte ich mich eigentlich an keiner solchen Aktion mehr 
beteiligen (hat ja damals auch zu nichts geführt) und lieber 
Protestwählen gehen, aber aus einem unerfindlichen Grund habe ich doch 
wieder irgendwie Hoffnung, dass den Politikern das Volk doch nicht 
sch...egal ist! (res.: die Politiker, nicht unsere Politiker!)

von (prx) A. K. (prx)


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Max schrieb:

> Kann ich irgendwo FÜR eine Zensur unterschreiben? Ich meine das Ernst!
> Ich sehe keinen Grund warum es Homepages geben muss in denen Verbrecher
> ihre Verbrechen darstellen und Geld damit verdienen!

Ich las grad, dass vor 2 Wochen eine gestartet hätte. 100 Mitzeichnungen 
seither.

von Max (Gast)


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Es geht um das Sperren der Seiten ich weiß und das diese "Anbieter" ihre 
Server im Ausland stehen haben ist mir auch klar. Mit der Sperung kann 
zumindest verhindert das diese Verbrecher Geld in Deutschland verdienen 
können und die Perversen hierzulande noch mehr Futter für ihre kranken 
Phantasien bekommen!

Und nein, ich werde keine Petition starten. Ich würde aber sofort dafür 
unterschreiben. Wo ist da das Problem, LFT?

von Jörg S. (joerg-s)


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>ich werde keine Petition starten.
Musst du ja auch nicht wenn die andere keinen Erfolg hat :)

von K. J. (Gast)


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Max schrieb:
> Es geht um das Sperren der Seiten ich weiß und das diese "Anbieter" ihre
> Server im Ausland stehen haben ist mir auch klar.

Naja viele Server stehen sogar hier in DE oder in der EU des ganze ist 
mehr Verschleierung unter dem MOTO was man nicht Sieht gibt es auch 
nicht.

Und wie immer wen solche Infrastruktur erstmal steht wird diese auch 
Missbraucht siehe Kabeldeutschland die vor kurzen mal ne zeit lang 
Werbebanner ausgetauscht haben und den lassen sie sich des noch von uns 
bezahlen (Steuern)

von LFT (Gast)


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>Und nein, ich werde keine Petition starten. Ich würde aber
>sofort dafür unterschreiben. Wo ist da das Problem, LFT?

Oh je! ~lachmichweg~
Ich bin weg. Kann mir das hier nicht mehr antun.

von Jörg S. (joerg-s)


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Die hätten mal den Text für die Petition von dieser Seite kopieren 
sollen:
http://www.telemedicus.info/article/1271-Netzsperren-Der-neue-Entwurf-und-seine-Rechtsmaessigkeit.html
Das hat wenigstens Hand und Fuss.

von Gast123 (Gast)


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> und das diese "Anbieter" ihre
> Server im Ausland stehen haben ist mir auch klar

Da liegst du schon mal falsch. Viele stehen in Deutschland bzw. Europa, 
dazu findet man genügend Studien wenn man sich über die Sperrproblematik 
informieren will. Und auch das Ausland ist kein rechtsfreier Raum - die 
wenigsten Server stehen in Höhlen in Afghanistan.

> und die Perversen hierzulande noch mehr Futter für ihre kranken
> Phantasien bekommen!

Jetzt kommen wir schon zum Kern der Sache: es geht Moralisten wie dir 
gar nicht um objektiv wirksame Maßnahmen zum Schutz von Kindern vor 
Missbrauch. Es geht um einen irrationalen Kampf gegen "Perversion", 
darum Perverse an ihrem Pervers-sein zu hindern, und wenn es auch nur 
symbolisch ist. Dass der Großteil der Missbräuche nicht in irgendwelchen 
"Perversen-Zirkeln", sondern unter dem Deckmantel eurer oberflächlich 
heilen Welt passiert, ist eine unbequeme Wahrheit der ihr euch nicht 
stellen wollt.

von Gast (Gast)


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Gerade 24623 Unterzeichner.

Demnächst wieder eine Erfolgsmeldung im Fernsehen:

"Das BKA hat in Zusammenarbeit den den LKAs Deutschlandweit rund 25.000 
Ki*** Nutzer ermittelt".

Man denke nur an "Operation Himmel"...


Leider muss man befürchten, dass das wirklich passieren kann.

von Gast123 (Gast)


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Ich warte erst mal ab was bei 32768 Stimmen passiert...

von Max (Gast)


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Ich bin keineswegs so naiv wie du denkst - von wegen "heile Welt" und 
so.
Natürlich gehts um die verhinderung von Kindesmissbrauch. Aber in diesem 
Rahmen kann ich doch nicht alle möglichen Gründe aufzählen.
Das will doch keiner lesen.
Wenn Verbrecher die jeweiligen technischen Möglichkeiten ausnutzen 
müssen die Behörden eben nachziehen. Aber das können die Nerds hier 
nicht begreifen. Sobald es irgendwie in die Richtung geht klappern bei 
denen die Assoziationsketten:

Internetsperren? Schäuble! Zensur! Polizeistaat! Diktatur!

von Gast3 (Gast)


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Gast123 (Gast) wrote:

> Ich warte erst mal ab was bei 32768 Stimmen passiert...

Was soll denn da passieren? Die Petition für ein bedingungsloses 
Grundeinkommen hatte 52973 Unterzeichner.

von Gast (Gast)


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>Internetsperren? Schäuble! Zensur! Polizeistaat! Diktatur!

Verdammt dann warte es doch ab! Oder zieh in eines der Länder wo die 
Listen schon in Gebrauch sind! Nicht mal ein Prozent der meisten Listen 
enthält wirklich Seiten mit solchen Inhalten.

Aber Onkel Rolli und Gebäruli wollen doch nur das beste für dich.
tröst

von Uhu U. (uhu)


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Max schrieb:
> Es geht um das Sperren der Seiten ich weiß und das diese "Anbieter" ihre
> Server im Ausland stehen haben ist mir auch klar. Mit der Sperung kann
> zumindest verhindert das diese Verbrecher Geld in Deutschland verdienen
> können und die Perversen hierzulande noch mehr Futter für ihre kranken
> Phantasien bekommen!

Dann lies dir vielleicht mal diesen Artikel durch: 
https://secure.wikileaks.org/wiki/Einblicke_in_die_Kinderp0rnoszene

In der letzten URL-Komponente aus Einblicke_in_die_Kinderp0r... 
Einblicke_in_die_Kinderpor... machen.

von Gast123 (Gast)


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> Natürlich gehts um die verhinderung von Kindesmissbrauch. Aber in diesem
> Rahmen kann ich doch nicht alle möglichen Gründe aufzählen.
> Das will doch keiner lesen.

Doch, das will ich lesen. Und dir würde es auch nicht schaden dich mit 
den Argumenten deiner Gegner auseinanderzusetzen.

> Wenn Verbrecher die jeweiligen technischen Möglichkeiten ausnutzen
> müssen die Behörden eben nachziehen.

So eine oberflächliche Sichtweise ist schon bei einem Minimum an 
Kenntnissen über die Funktion des Internets, die Kinderp*rno-Problematik 
und rechtsstaatsliche Prinzipien nicht mehr haltbar. Ich kann nur 
nochmal raten, informiere dich und diskutiere sachlich, statt deine 
uninformierte Meinung herumzuposaunen.

> Aber das können die Nerds hier nicht begreifen.

"Charakteristisch für Menschen, die gerne als Nerds bezeichnet werden, 
oder die sich selbst gerne so bezeichnen, sind ein überdurchschnittlich 
ausgeprägtes Interesse an der Erlangung von Fach- oder Allgemeinwissen 
sowie auffällig rational geprägte Denk- und Verhaltensweisen." 
(Wikipedia)

Das sind genau die Charakteristiken die du in dieser Diskussion 
vermissen lässt.

> Sobald es irgendwie in die Richtung geht klappern bei
> denen die Assoziationsketten:
>
> Internetsperren? Schäuble! Zensur! Polizeistaat! Diktatur!

Zensur, Kontrolle, Polizeistaat, Diktatur, das ist die übliche 
Reihenfolge.

von Uhu U. (uhu)


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Hier einige interessante Details zu Online-Petionssoftware des 
Bundestages: http://www.perl-blog.de/2008/11/bundestag-web-einsnull.html

Interessant ist der Abschnitt "Datenschutz".

von Mitzeichner (Gast)


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http://sejmwatch.info/petition-internet-zensur.html
Der Verlauf der Stimmen in einer Grafik. Die Kurve steigt tagsüber 
ziemlich linear an, Ende nicht in Sicht. Wenn es so weiter geht, sind es 
am Donnerstag mindestens 50.000. Hoffentlich fallen die Server nicht 
"zufällig" durch Überlastung aus ...

von Blob! (Gast)


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warte ab! ab morgen kommt unter der url nur noch das stoppschild von 
zensursula! bei 49.xxx stimmen!

der link von uhu ist schockierend - gerade der bund müsste es besser 
wissen!! (--> den er, bzw. das BSI, bestimmt die Richtlinien!!!)

von Conlost (Gast)


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@Uhu

Man darf von einem Staat in dem es keine Volksabstimmungen gibt
nicht erwarten, das man dem Volk auf anderer Weise die Möglichkeit
der Mitbestimmung und Einflußnahme ermöglicht, ohne ihm dabei
wenigstens noch ein paar Knüppel an die Beine zu hauen.

von Uhu U. (uhu)


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@Conlost

Hat dein Satz irgend einen Sinn? Mir erschließt er sich jedenfalls 
nicht...

von juppi (Gast)


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Hallo

Ihr seit alle MOCH nicht Mitglied der Kaste "LUMPENPROLITARIAT",
deshalb kann man ALLES mit euch machen.
..Diskutieren nützt nichts.

Grüße

von Conlost (Gast)


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@Uhu

Gibt es in Deutschland Volkabstimmungen?

Nein, gibt es nicht.

Warum nicht?

Weil es nicht erwünscht ist, das der "Pöbel"
die Politik mitbestimmt.

Scheinbar kann man aber etwas mit Petitionen
erreichen.

Das ist aber wohl auch nicht so doll erwünscht
und deshalb hapert es mit der Website für die
Petitionen etwas.

Man will es dem "Pöbel" halt so schwer wie möglich
machen, irgend einen wenn auch nur geringen Einfluß
auszuüben.

Ich hoffe, das war nun etwas verständlicher.  :-)

von Uhu U. (uhu)


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von Conlost (Gast)


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Bitte, gern geschehen.

Was schlägst du den anstatt der Petitionen vor?

Kopf in den Sand stecken?

von Uhu U. (uhu)


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Conlost schrieb:
> Was schlägst du den anstatt der Petitionen vor?

Verfassungsklage.

von Conlost (Gast)


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Hehe, da brauchste aber neun Leben, um durch
die ganzen Instanzen zu kommen.  :-)

von Uhu U. (uhu)


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Conlost schrieb:
> Hehe, da brauchste aber neun Leben, um durch
> die ganzen Instanzen zu kommen.  :-)

Da gibts nur eine.

von Juppi (Gast)


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Praktisch so eine Online-Petition. Die Unterzeichner landen dann direkt 
in der BKA-Datenbank potentieller Kinderficker. Anfangsverdacht gegeben, 
Abhoeren automatisch genehmigt. So sieht Demokratie aus...

von Auch-Petitionär (Gast)


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> ... Anfangsverdacht gegeben, Abhoeren automatisch genehmigt.
> So sieht Demokratie aus...

Sich nicht durch solche (echten oder gefühlten) Drohungen einschüchtern 
zu lassen ist ein Grund FÜR die Teilnahme an der Petition! Soll das BKA 
doch mal ruhig mehr als 25000 Personen im Visier haben; je mehr 
potentielle Kriminelle (aus deren Sicht) die auf ihren Listen haben, 
desto eher wird ein solches Vorgehen durchsickern. Und spätestens dann 
ist Zeit für eine Verfassungsklage.

von Axel R. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Conlost schrieb:
>> Was schlägst du den anstatt der Petitionen vor?
>
> Verfassungsklage.


geht natürlich blöderweise erst, wenn es ein Gesetz gibt.
Wogegen willst Du klagen, wenn noch nichts beschlossen ist?
Da hilft ur die Petition, oder?

axelr.

von Axel R. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Petitionen sind form- und zwecklos.
>
> Sollte eine einigermaßen brauchbare Petition zu einem Thema auftauchen,
> wird von interessierten Kreisen sofort ein völlig verwässertes
> Gegenmodell in Umlauf gebracht.
>
> Der Petitionsauschuß kann sich dann frei nach Gusto und Machtinteressen
> die Variante zur Entscheidung heraus picken, die den momentan
> herrschenden Interessen am ehesten gerecht wird und alle anderen
> ignorieren.

hier zu sehen: 
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3293

von Conlost (Gast)


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Jooo, es geht doch mit riesen Schritten vorwärts,
nun sind es schon 105 Mitzeichner.

Das ist doch ein deutliches Zeichen.
Was sind dagegen denn schon die 30000
Mitzeichner der anderen Petition.  :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Conlost schrieb:
> Jooo, es geht doch mit riesen Schritten vorwärts,
> nun sind es schon 105 Mitzeichner.

Und der Petent ist nichtmal in der Lage, Vor- und Nachnamen richtig
auszufüllen.  Ob er die gewählte Namensreihenfolge wohl noch mit
einem Ausweis belegen kann?  Wenn nicht, dann dürfte das Ding doch
gleich ungültig sein, oder?

von Conlost (Gast)


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Vielleicht hat er ja zuviel Karneval gefeiert?   :-)

von juppi (Gast)


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Autor: Juppi (Gast)
Datum: 06.05.2009 09:23


>Praktisch so eine Online-Petition. Die Unterzeichner landen dann direkt
>in der BKA-Datenbank potentieller Kinderficker. Anfangsverdacht gegeben,
>Abhoeren automatisch genehmigt. So sieht Demokratie aus...

Da bin ich nicht ganz deiner Meinung.
Es wird so gemacht wie DU, mit falschen Namen auftreten.


Alle wollen immer große Dinge verändern,
ich nehme lieber kleine aber Durchsetzbare.
...Diese werden dann immer größer.
Geht aber nicht nur mit Diskutieren!

MfG

von Stecher (Gast)


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>Die Unterzeichner landen dann direkt
>in der BKA-Datenbank potentieller Kinderficker.

Was ein herrlicher geistiger Dünnschiss!

von Peter (Gast)


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is aber richtig das bka wetet die ip aus

von Gast (Gast)


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>Was ein herrlicher geistiger Dünnschiss!

Wie die Operation Himmel? :-)

Da hatten sie auch 10.000e Leute wovon die meisten nicht mal wussten, 
dass sie auf so einer Seite waren. Winziges Bild in einer Spammail das 
geladen wird, reichte denen schon!

von Bienenwachs (Gast)


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Das einzige was meiner Meinung nach wirklich etwas gegen diese Zensur 
bringt ist, wenn eine Stop-Seite bekannt ist, dass diese veröffentlicht 
wird und von möglichst vielen unbescholtenen Bürgern angeklickt wird.

Damit die Herrschaften, die diese Stop-Seiten eingeführt haben, 
möglichst viel zu tun bekommen und dadurch feststellen, dass das nicht 
das bringt was sie sich damit erhofft haben. Es müssen möglichst viele 
Verfahren angestrengt werden die möglichst viel Geld kosten und 
möglichst gar nichts bringen.

In dem Augenblick werden die Herrschaften hoffentlich wach und wissen 
wie man es zu machen hat. Nicht mit Verfolgung derer die da etwas 
anklicken sondern mit der Verfolgung derer die so speziellen Dreck ins 
Netz stellen.

Die jetzige Lösung ist eine Wegguck-Lösung.

von Jörg S. (joerg-s)


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>is aber richtig das bka wetet die ip aus
Vom Aufruf der Sperrseite und nicht von Usern auf www.bundestag.de

von Uhu U. (uhu)


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Bienenwachs schrieb:
> Das einzige was meiner Meinung nach wirklich etwas gegen diese Zensur
> bringt ist, wenn eine Stop-Seite bekannt ist, dass diese veröffentlicht
> wird und von möglichst vielen unbescholtenen Bürgern angeklickt wird.

Hm. Wahrscheinlich wollen die aber garnicht sofort jeden verfolgen - das 
Anklicken der Stop-Seite ist ja kein Straftatbestand (wenn sie daraus 
einen machen, dann sind wir sowieso und definitiv in der 
faschististischen Diktatur angekommen).

Für viel wahrscheinlicher halte ich es, daß sie die Daten, die sie da 
abziehen mit einer Ermittlungsverfahrens- und Straftäter-Datenbank 
abgleichen. Wenn einer falsch klickt, den sie sowieso schon in der 
Mangel haben, haben sie dann so "rein zufällig" noch weitere 
Informationen, mit denen die ganz schnell eine bürgerliche Existenz 
zerstören können. Ein Tipp an die Presse und ein schwer bewaffnetes 
Rollkommando morgens um 6 reicht völlig...

Sollte das Stopschild aber z.B. auf eine politisch mißliebige Seite 
plaziert worden sein, dann wirds wirklich interessant: Dann bekommen sie 
nämlich eine Liste derer, die möglicherweise mit den betreffenden 
Inhalten sympathisieren - denen kann dann die Gestapo im Morgengrauen 
auf den Pelz rücken...

Noch fieser wäre, wenn sie das Stopschild als Einpixel-Graphik auf dem 
BKA-Server in die vom Server der Providers verteilte Startseite einbauen 
und garnicht blockieren. Ungeahnte Möglichkeiten... Da kann einem der 
Appetit vergehen.

> Damit die Herrschaften, die diese Stop-Seiten eingeführt haben,
> möglichst viel zu tun bekommen und dadurch feststellen, dass das nicht
> das bringt was sie sich damit erhofft haben. Es müssen möglichst viele
> Verfahren angestrengt werden die möglichst viel Geld kosten und
> möglichst gar nichts bringen.

Wenn sie sowas machen, wie beschrieben, dann ist denen das völlig 
schnuppe.

> In dem Augenblick werden die Herrschaften hoffentlich wach und wissen
> wie man es zu machen hat. Nicht mit Verfolgung derer die da etwas
> anklicken sondern mit der Verfolgung derer die so speziellen Dreck ins
> Netz stellen.

Das machen sie vorsätzlich nicht - weil sie diese Schmutzfinken 
brauchen, um ihr noch viel dreckigeres Gesetz durchzupeitschen.

Von Zensur-Ursula können wir noch einiges erwarten. Nur leider nichts 
Gutes.

von Reinhard S. (rezz)


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Jörg S. schrieb:

>>is aber richtig das bka wetet die ip aus
> Vom Aufruf der Sperrseite und nicht von Usern auf www.bundestag.de

Das weiß man nicht. www.bka.de diente ja eine gewisse Zeit auch als 
Honigtopf...

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu wrote:
>Sollte das Stopschild aber z.B. auf eine politisch mißliebige Seite
>plaziert worden sein, dann wirds wirklich interessant: Dann bekommen sie
>nämlich eine Liste derer, die möglicherweise mit den betreffenden
>Inhalten sympathisieren - denen kann dann die Gestapo im Morgengrauen
>auf den Pelz rücken...
Dann bekommt das BKA erst mal Probleme weil was anderes als KiPo 
überhaupt nicht gesperrt werden darf.

von Conlost (Gast)


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http://www.heise.de/newsticker/Bundestag-streitet-ueber-Kinderpor.no-Sperren--/meldung/137408

Ein kleiner Auszug daraus.

>Die Sperrmaßnahmen seien in anderen Ländern längst "gesellschaftlich akzeptiert". 
Daher würden nun auch in der Bundesrepublik "alle großen Internetzugangsanbieter" 
verpflichtet, den Zugang "zu strafbaren, insbesondere kinderpor.nographischen 
Inhalten" zu erschweren.

Meint man mit "anderen Ländern" China, oder was?

Nochmal etwas deutlicher:

>den Zugang "zu strafbaren, insbesondere kinderpor.nographischen Inhalten" zu 
erschweren.

Soso, man möchte also den Zugang zu strafbaren Inhalten erschweren,
also nicht nur Ki...Po...

Als strafbar kann man ja so ziemlich alles bezeichnen was einem
nicht passt.
Zum Beispiel diese Website hier, weil ja auch mal über die
Regierung gelästert wird.

Mal sehen was noch so alles kommt.

Hmm, da mußte ich ein Punkte einfügen, damit es durch geht.

von Jörg S. (joerg-s)


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>Zum Beispiel diese Website hier, weil ja auch mal über die
>Regierung gelästert wird.
Lästern über die Regierung ist nicht grundsätzlich strafbar.

von juppi (Gast)


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...ohne Mauerbau,zurück zum Alten!

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Uhu Uhuhu wrote:
>>Sollte das Stopschild aber z.B. auf eine politisch mißliebige Seite
>>plaziert worden sein, dann wirds wirklich interessant: Dann bekommen sie
>>nämlich eine Liste derer, die möglicherweise mit den betreffenden
>>Inhalten sympathisieren - denen kann dann die Gestapo im Morgengrauen
>>auf den Pelz rücken...
> Dann bekommt das BKA erst mal Probleme weil was anderes als KiPo
> überhaupt nicht gesperrt werden darf.

Aber die Infrastruktur ist da und ein neues Gesetz kann man auch schon 
mal in einer Woche durchs Parlament peitschen. Alles schon mal da 
gewesen.

von juppi (Gast)


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>grundsätzlich
das sagt Alles

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>Aber die Infrastruktur ist da und ein neues Gesetz kann man auch schon
>mal in einer Woche durchs Parlament peitschen. Alles schon mal da
>gewesen.
Wie sollten denn "politisch mißliebige Seiten" definiert sein? Selbst 
auf www.bundestag.de wird über die Kritik an der KiPo sperre 
geschrieben. Landet www.bundestag.de dann auch auf dem Index?
Gaubst du ernsthaft das ein Gesetz durchkommt das dazu führt das 
Millionen von Webseiten gesperrt werden?

von Jörg S. (joerg-s)


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juppi schrieb:
>>grundsätzlich
> das sagt Alles
Verleumdung, Beleidigungen usw. sind num mal strafbar, daher kann man 
halt nicht alles sagen was man will. Das scheint für einige eine 
ungeheure Einschränkung ihrer Grundrechte zu sein, in Wahrheit ist es 
aber genau das Gegenteil.

von juppi (Gast)


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..Was bedeutet das "I" vor DIESEM  Betreff?

von Conlost (Gast)


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Das "I" bedeutet, der Beitrag ist informell und bleibt
deshalb da oben an erster Stelle.

Denke ich mal.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>>Aber die Infrastruktur ist da und ein neues Gesetz kann man auch schon
>>mal in einer Woche durchs Parlament peitschen. Alles schon mal da
>>gewesen.
> Wie sollten denn "politisch mißliebige Seiten" definiert sein?

Ganz einfach:

Das Nähere regelt das Bundeinnenministerium auf dem Verordnungsweg.

von Reinhard S. (rezz)


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Jörg S. schrieb:

> Dann bekommt das BKA erst mal Probleme weil was anderes als KiPo
> überhaupt nicht gesperrt werden darf.

Stand: heute.

Morgen sieht das alles ganz anders aus.

von Pakston Fettel (Gast)


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> Dann bekommt das BKA erst mal Probleme weil was anderes als KiPo
> überhaupt nicht gesperrt werden darf.
Das BKA muss die Seite nicht sperren. Es kann sie (die Nutzer) dynamisch 
durchleiten oder sperren. Welche Auswirkungen das hat, verstehen aber 
nur die wenigsten.

von Reinhard S. (rezz)


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Pakston Fettel schrieb:

>> Dann bekommt das BKA erst mal Probleme weil was anderes als KiPo
>> überhaupt nicht gesperrt werden darf.
> Das BKA muss die Seite nicht sperren. Es kann sie (die Nutzer) dynamisch
> durchleiten oder sperren. Welche Auswirkungen das hat, verstehen aber
> nur die wenigsten.

Also ich hab das bisher so verstanden das das BKA per DNS der 
Internetanbieter bestimmte Domainnamen allgemein sperren kann.

Wenn ich jetzt pöseSeite.de ansurfe und die gesperrt ist kommt jeder 
andere (der den Original-DNS nutzt) genauso auf die Stopp-Seite.

Ebenso bekommt das BKA nicht mit wenn ich auf eine erlaube Seite gehe.

Es wär jetzt etwas arg übertrieben das das BKA mit dieser Technik 
bestimmte Nutzer komplett mitloggen kann. Mir wär auch noch neu das das 
technisch möglich ist.

von Εrnst B. (ernst)


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Ihr müsst doch auch mal die Vorteile der KiPo-Sperren betrachten:

Nervt der Nachbar? Einfach HTML-Mail mit 20 Stoppseiten-Links in 
img-Tags verschicken, und schon morgen ist der in U-Haft, und muss 
wahrscheinlich wegziehen, weil in der Nachbarschaft ihn alle für nen 
Pädophilen halten.

Und für die BKA-Beamten: KiPo-Seite gefunden => Jetzt Provider anrufen 
und löschen lassen oder Sperrliste? => Beim Löschen muss der ein 
Strafverfahren gegen den Seitenbetreiber einleiten, das ist Tipparbeit 
=> also einfach Sperren und vergessen.

So sind alle glücklich: Zensursula, weil die ihr tolles Gesetz 
durchgebracht hat, das BKA, weil die jetzt viel weniger Arbeit haben, 
aber trotzdem tolle Zahlen vorweisen können ("Diesen Monat schon wieder 
100.000 Verdächtige!"), und die Pädophilen, weil die jetzt völlig 
ungestört ihre Bilder tauschen können, und ihre Server nicht mehr 
ständig wechseln brauchen.
Jemand vergessen? Ach ja, die Kinder. Na egal, um die kümmert sich dann 
jemand anders.

von Conlost (Gast)


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@Reinhard S.

>Es wär jetzt etwas arg übertrieben das das BKA mit dieser Technik
bestimmte Nutzer komplett mitloggen kann. Mir wär auch noch neu das das
technisch möglich ist.

Im Moment vielleicht noch nicht, aber man arbeitet dran.

http://www.heise.de/newsticker/Surf-Sperre-fuer-Kinderp*orno-Seiten-verzoegert-sich--/meldung/136792

Den "*" im Link bitte entfernen, geht sonst nicht zu posten.

von Conlost (Gast)


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von Reinhard S. (rezz)


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Conlost schrieb:

> Im Moment vielleicht noch nicht, aber man arbeitet dran.
>
> 
http://www.heise.de/newsticker/Surf-Sperre-fuer-Kinderp*orno-Seiten-verzoegert-sich--/meldung/136792
>
> Den "*" im Link bitte entfernen, geht sonst nicht zu posten.

Ähm, wieso? Für mich sieht das danach aus das damit genau die DNS-Sperre 
gemeint ist die kommen soll.

Übrigens: Der Heise-Link geht auch so: 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/136792

von Conlost (Gast)


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@ Reinhard S.

Ein halbes Jahr Verzögerung.

Ich denke mal da wird noch etwas mehr eingebaut,
als das was jetzt so im Gespräch war.

Mit deinem Link kommt eine 404 Fehlermeldung.

von Pakston Fettel (Gast)


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>Also ich hab das bisher so verstanden das das BKA per DNS der
>Internetanbieter bestimmte Domainnamen allgemein sperren kann.

>Wenn ich jetzt pöseSeite.de ansurfe und die gesperrt ist kommt jeder
>andere (der den Original-DNS nutzt) genauso auf die Stopp-Seite.
Du kommst auf eine Stop-Seite die auf einem Server des BKA liegt. Darauf 
haben die von Anfang bestanden. Man könnte es auch dem Provider 
überlassen wo er hinleitet bzw. ihm das Stop-Schild vorgeben. Das 
bedeutet du kannst temporär und gezielt umgeleitet werden ähnlich wie 
bei der Phishing-Methode.

>Ebenso bekommt das BKA nicht mit wenn ich auf eine erlaube Seite gehe.
Das kommt darauf an. Wenn die "erlaubte" Seite umgeleitet wird und du 
das nicht mitkriegst, haste Pech!

von Conlost (Gast)


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http://www.heise.de/newsticker/Zypries-wirft-Google-Urheberrechtsverstoesse-im-grossen-Stil-vor--/meldung/137454

Ich zitire mal etwas daraus:

Angesichts der "zahlreichen Verletzungen des geistigen Eigentums im 
Internet" fragte sich die Ministerin auch, ob beispielsweise eine 
stärkere Regulierung des Netzes erforderlich ist. So werde es die 
Politik sicher "die nächsten Jahre beschäftigen", was aus den geplanten 
Sperren kinderp0rnographischer Seiten "folgen wird", schloss sie eine 
Ausweitung auf illegale Angebote geschützter Werke zumindest nicht 
komplett aus. Eventuell sinnvoll sei zudem eine "partielle Einschränkung 
der Anonymität im Internet", um etwa "Schüler in Chat-Räumen" besser zu 
schützen.

Jaja, so fängt es an.

von Reinhard S. (rezz)


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Conlost schrieb:
> @ Reinhard S.
>
> Ein halbes Jahr Verzögerung.
>
> Ich denke mal da wird noch etwas mehr eingebaut,
> als das was jetzt so im Gespräch war.
>
> Mit deinem Link kommt eine 404 Fehlermeldung.

Der Link sollte jetzt gehen.

Klar kann es sein das da noch mehr passiert als veröffentlicht, gerade 
die DTAG ist ja bekannt dafür ;)

von Blob! (Gast)


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war nicht gerade die Zypries gegen eine Zensur? man sagt eben auch immer 
gerade das in eine Kamera wie's einem in den Kram passt!?

von (prx) A. K. (prx)


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Die war wohl im Prinzip dagegen und in der Praxis ein bischen dafür. 
Soll heissen, sie konnte die drohende Watschn vom BVerfG bereits ahnen, 
hatte aber im Kabinett einen schweren Stand und ist eingeknickt.

von K. J. (Gast)


Angehängte Dateien:

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1:15:11 genau da wahren es 50.000

von Jörg S. (joerg-s)


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Pakston Fettel schrieb:
>>Wenn ich jetzt pöseSeite.de ansurfe und die gesperrt ist kommt jeder
>>andere (der den Original-DNS nutzt) genauso auf die Stopp-Seite.
> Du kommst auf eine Stop-Seite die auf einem Server des BKA liegt. Darauf
> haben die von Anfang bestanden. Man könnte es auch dem Provider
> überlassen wo er hinleitet bzw. ihm das Stop-Schild vorgeben. Das
> bedeutet du kannst temporär und gezielt umgeleitet werden ähnlich wie
> bei der Phishing-Methode.
Im Gesetzentwurf heisst es aber:
"Die Diensteanbieter leiten Nutzeranfragen, durch die in der Sperrliste 
aufgeführte Telemedienangebote abgerufen werden sollen, auf ein von 
ihnen betriebenes Telemedienangebot (Stoppmeldung) um, das die Nutzer 
über die Gründe der Sperrung sowie eine Kontaktmöglichkeit zum 
Bundeskriminalamt informiert. Die Ausgestaltung bestimmt das 
Bundeskriminalamt."

So wie ich das lesen wird den Providern eine Seite zur Verfügung 
gestellt und nicht auf's BKA umgeleitet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:

> So wie ich das lesen wird den Providern eine Seite zur Verfügung
> gestellt und nicht auf's BKA umgeleitet.

Klar, der Betrieb eines Servers kostet ja Geld, das kann man ja dann
nicht noch dem BKA anlasten.

Aber: Wie wir spätestens seit Jörg Thauss wissen, spielt das BKA
in diesem Spiel eine sehr treibende Rolle, sie sind also alles andere
als die neutralen Dritten.  Wenn einmal beim ISP ein zentraler Server
für so eine Seite da steht, ist es ein leichtes, ihn dann später zur
Herausgabe der Daten darauf stattfindender Zugriffe zu verdonnern.
Da diejenigen, die drauf zugreifen, typischerweise Kunden des ISP
selbst sind, kann der ISP dann auch gleich noch die IP-Adresse auf
eine reale Person abbilden.  Das alles passiert unter der Vorgabe,
dass mit den gewonnenen Daten ein Verbrechen bekämpft werden soll,
und damit ist gleich eine strafbewehrte Verschwiegenheitsverpflichtung
verbunden, sodass der ISP zu diesem Zeitpunkt auch nicht einfach mit
dem Vorfall in der Öffentlichkeit auftreten kann.

Been there, done that.

von Εrnst B. (ernst)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>
>> So wie ich das lesen wird den Providern eine Seite zur Verfügung
>> gestellt und nicht auf's BKA umgeleitet.
>
> Klar, der Betrieb eines Servers kostet ja Geld, das kann man ja dann
> nicht noch dem BKA anlasten.

Hab ich auch so in Erinnerung:
Provider kriegen Stopp-Design gestellt, packen das auf eigene Server.
Diese Server dürfen nicht mitloggen (Datenschutz/Angst vor Karlsruhe)
Deswegen werden alle Zugriffe auf diese Seite "live", ohne 
Zwischenspeicherung, an das BKA weitergeleitet. (Vermutlich inkl. der 
kompletten Kundenstammdaten).
Das BKA packt diese Daten dann in die KiPo-Verdachtsliste. Das wiederum 
ist dann ja erlaubt, wird ja nichts Kommunikationsbezogenes wie eine IP 
gespeichert.
Und irgendeiner der Politiker meinte noch dazu, dass das BKA dann 
verpflichtet ist, ein Strafverfahren einzuleiten, die haben schließlich 
von einer "versuchten Straftat" erfahren.

Also, wie schon weiter oben geschrieben: Wenn du jemanden richtig 
reinreiten willst, ihm einfach eine HTML-Mail mit <img 
src="http://pöseSeite.de/"; width="1" height="1"> drinnen schicken.

von Blob! (Gast)


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> <img src="http://pöseSeite.de/";; width="1" height="1">


setzt das dann mal in die signatur irgendwo in einem internetforum! - 
wenn Du Dir ein entsprechendes (gut besuchtes) board aussuchst, gibts da 
dann mehrere 100.000 clicks am tag!

das wäre dann wohl der super-gau!

von Reinhard S. (rezz)


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Das mach ich doch glatt!

von Klaus (Gast)


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an der Aktion würd ich mich auch beteiligen. nun müsste man nur noch 
eine solche Seite kennen, um den Link irgendwo einzubauen.

von Siegfried (Gast)


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...

Also, wie schon weiter oben geschrieben: Wenn du jemanden richtig
reinreiten willst, ihm einfach eine HTML-Mail mit <img
src="http://pöseSeite.de/";; width="1" height="1"> drinnen schicken.

...

Das funktioniert aber nur, wenn der E-Mail Client es auch zuläßt.

von Conlost (Gast)


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DSDS :-)

von Reinhard S. (rezz)


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Siegfried schrieb:

> Das funktioniert aber nur, wenn der E-Mail Client es auch zuläßt.

Wie oben geschrieben könnte man es auch in die Signatur eines Forums 
einbauen. Für ca. 1 Stunde evtl.?

Das perfekte Verbrechen :)

von Εrnst B. (ernst)


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Blob! schrieb:

> setzt das dann mal in die signatur irgendwo in einem internetforum! -
> wenn Du Dir ein entsprechendes (gut besuchtes) board aussuchst, gibts da
> dann mehrere 100.000 clicks am tag!
>
> das wäre dann wohl der super-gau!

Wieso Super-Gau?

Pressemitteilung: Kinderschänder-Ring mit 100.000 Mitgliedern 
ausgehoben!
Diese perfiden Verbrecher kommunizierten über versteckte Hinweise in 
einem unverdächtigen Web-Forum.
Aber unsere bestens ausgebildeten und ausgestatteten Ermittler liessen 
sich nicht beirren, und konnten eine komplette Liste der Mitglieder 
dieser Verbecherbande erstellen. [...]

Und einen Tag später, Mitteilung der Leienhafen Zensursula: Wegen des 
gigantischen Anstiegs der Internet-Kriminalität (1 Million Prozent in 
nur einer Woche) bleibt uns keine andere Wahl, als die Meinungsfreiheit 
im Internet etwas zu beschränken.
Uns schwebt ein System vor, bei dem sich jeder User vor dem Online-gehen 
bei seinem zuständigen Blockwart, erm, 
"Internet-Überwachungs-Beauftragten" melden muss, und von diesem dann 
kontrolliert wird.

von Iwan (Gast)


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Ach ja, nochwas: Wahlen ändern nichts, sonst wären sie schon längst 
verboten!

von HariboHunter (Gast)


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[boese]
Weiss gar nicht warum die Jungs immer das Paedophilenargument anbringen.
Der Ursprung unserer Kultur liegt im alten Griechenland und seinen 
Philosophen. Diese waren sich weitgehend einig darin, das die hoechste 
Form der Sexualitaet der Beischlaf mit einem Knaben sei.
Aeh, und Skavenhaltung war auch ok.
Wir sollten uns gemeinsam auf unser kulturelles Erbe besinnen und 
'Altgriechisch' in unseren Grundschulen einfuehren... und ein paar 
schwarze Gaertner fangen!
[/boese]

von Lude (Gast)


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ich hab nichts gegen schwarze Gaertner, jeder sollte einen haben..

von HariboHunter (Gast)


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Fuer meine Baumwollplantagen brauche ich aber mehr als einen. Habs mit 
Mexikanern probiert, aber die sind kraenklich in letzter Zeit.

von juppi (Gast)


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Iwan (Gast)
HariboHunter (Gast)
Lude (Gast)
HariboHunter (Gast)

Was soll das ? Habt ihr keine Ehrfurcht!

Das sollte doch hier nichts zu suchen haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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juppi schrieb:

> Was soll das ? Habt ihr keine Ehrfurcht!

Dein Ironiedetektor müsste mal wieder generalüberholt werden...

von Reinhard S. (rezz)


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Jörg Wunsch schrieb:
> juppi schrieb:
>
>> Was soll das ? Habt ihr keine Ehrfurcht!
>
> Dein Ironiedetektor müsste mal wieder generalüberholt werden...

Ich weiß nicht ob das bei Iwan Ironie war. Aber dann wüsste ich gerne 
wieso juppi meint das Iwan Ehrfurcht haben sollte.

von juppi (Gast)


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>ich hab nichts gegen schwarze Gaertner, jeder sollte einen haben..

>Fuer meine Baumwollplantagen brauche ich aber mehr als einen. Habs mit
>Mexikanern probiert, aber die sind kraenklich in letzter Zeit.


>jeder sollte einen Türken besitzen ..geht nicht die haben ja uns


das ist also Ironie?

@Jörg

>> Was soll das ? Habt ihr keine Ehrfurcht!

Dein selektive Sperre im Ironiedetektor müsste freigeschaltet werden...

von Siegfried (Gast)


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.. Ironie ...

Das ist keine Ironie, das ist tägliche Portion braune Brühe, die sich 
hier einige gönnen.

von juppi (Gast)


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@Reinhard S. (rezz)
>> Was soll das ? Habt ihr keine Ehrfurcht!
      Frage             Feststellung

@Siegfried
>Das ist keine Ironie, das ist tägliche Portion braune Brühe, die sich
>hier einige gönnen.

Es sehen also nicht alle dies als Ironie.

Also den Ironiedetektor reparieren und neu Eichen lassen.;-)

von Lude (Gast)


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>ich hab nichts gegen schwarze Gaertner, jeder sollte einen haben..

Das war tatsächlich als bitterböse Ironie, oder "schwarzer Humor in 
einer rosaroten Welt" gedacht.
Das mit der Ehrfurcht ist absolut ok, die habe ich, schließlich liegt ja 
nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die Wiege der Menschheit in 
Afrika.

von Gast (Gast)


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>Provider kriegen Stopp-Design gestellt, packen das auf eigene Server.
>Diese Server dürfen nicht mitloggen

Das war doch nur die ursprüngliche Version um das Volk zu beruhigen. 
Inzwischen haben sie doch schon wieder viel mehr vor. Unter anderem 
Echtzeitüberwachung der Stoppserver und auch, dass sie bei Bedarf doch 
IPs usw. bekommen.

Siehe: http://www.heise.de/newsticker/meldung/136769

von Lukas B. (lukas-1992) Benutzerseite


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andere Frage...
Was bedeutet eigentlich das Info Symbol beim Thread und warum ist er 
immer am Anfang?

von Gast (Gast)


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Du hast dir die Frage eigentlich selbst beantwortet. I für Infothread, 
damit wird er automatisch oben angepinnt. Finde ich auch gut so.

von ich (Gast)


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mal ne andere Frage: auf der infoseite wo man sieht, wieviele Leute die 
Pedition schon mitgezeichnet haben
( http://sejmwatch.info/petition-internet-zensur.html )
ist ein Beitrag verlinkt in dem zu lese ist, dass im Juni 2008 eine 
Pedition mit den bisher meisten mitzeichnungen gestaretet wurde (128.000 
mitzeichnungen)
http://mogis.wordpress.com/2009/05/07/next-stop-128194-mitzeichner/


Was wurde denn daraus!? - ich hätte nicht mit bekommen dass die Steuern 
gesenkt wurden???

von Gast (Gast)


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Nichts ist daraus geworden. Deutschland hat eine 83 Mio. Einwohner, eine 
Petition mit ein paar 100.000 Stimmen ist noch lange kein Grund die 
Forderung umzusetzen, vor allem wenn sie so blödsinnig ist wie die 
Halbierung der Benzinsteuer. Ich bin für die Halbierung der Einkommens- 
und Mehrwertsteuer, wer noch? Da kriegen wird doch auch sicher 50.000 
Stimmen zusammen, juhu!

von nochmal ich (Gast)


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aja, danke für die Info!

Hat mich nur mal interessiert in wie das Anliegen von ein paar 
zehntausend / hundertausend Menschen (Wähler!?) unsere Regierung zum 
handeln bewegt!

von nochmal ich (Gast)


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http://www.tagesschau.de/inland/petition106.html

Zitat aus dem Link:
>"Das macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck entstehen 
>sollte, dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von 
>kinderp0rn0graphischen Inhalten sträuben."
Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg



>Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz bezeichnete gegenüber dem
>"Kölner Stadt-Anzeiger" die Maßstäbe der "sehr engagierten" Internet-
>Gemeinde als "teilweise undifferenziert". Das laufende
>Gesetzgebungsverfahren werde >durch die Petition nicht beeinflusst.
>
>Der Petitionsausschuss wird sich voraussichtlich erst nach der
>Bundestagswahl - und damit nach der Verabschiedung des Gesetzentwurfes
>damit beschäftigten".


Ich könnte kotzen , da wird den Mitzeichnern wohl das Wort im Mund 
umgedreht - jetzt gelten alle Mitzeichner erstmal als pädophil!

von Gast (Gast)


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Zitat: "Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bezeichnete 
den Entwurf "in vielerlei Hinsicht" als "eines der wichtigsten Vorhaben" 
der Bundesregierung."

Unglaublich dass der WIRTSCHAFTSminister mitten in einer 
WIRTSCHAFTSkrise Zeit hat sich an so einem Unsinn zu beteiligen! Das 
zeigt nur um so deutlicher dass hier krampfhaft eine Erfolgsstory 
konstruiert werden soll, um das Scheitern der Bundesregierung in 
wichtigen Fragen zu kaschieren. Ist doch viel einfacher einen 
symbolischen Kampf gegen ein universelles, komplikationsloses Feindbild 
zu führen, als wirkliche, kontroverse Probleme anzugehen. Ich hoffe 
wirklich dass sie diesmal damit auf die Nase fallen.

Der Beitrag hat mich gleich dazu motiviert noch mal ein paar Links zur 
Petition zu verschicken und weitere 50 Euro an FoeBud e.V. zu spenden. 
Was kann man sonst noch tun (außer abwählen)?

von juppi (Gast)


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Wie ich schon oft angedeutet habe,und das ist hier offensichtlich,
nützt der Demokratische Weg der Diskusion NICHTS.

Ein Beispiel: Vor ca 35 Jahren war in einem Dorf die Wasserleitung
Maarode.
Anträge  um dies abzuschaffen nützten nichts.

Nachdem 50% die Wasserhähne auftrehten brach die Wasserversorgung 
zusammen.

Das Problem wurde erledigt, ohne viel Tam Tam.
..war daran "unwesentlich" beteiligt.

Was will ich damit sagen,es muß mehr Druck Ausgeübt werden,und dies ist 
im Rahmen der Gesetze auch Heute noch möglich.

also "Packens wir an"

von Thomas S. (tsalzer)


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Es wurde hier schon einmal gesagt daß eine Petition eher eine 
Bittstellerei als eine Forderung ist.

Dieses Pac* in Berlin nimmt uns nicht als mündige Bürger wahr. Erstmal 
die Wahl (die jetzt noch Druckmittel des Bürgers ist) abwarten, und dann 
mal drüber reden. Frau v.d.L und dieser Superadlige Guttenberg halten 
daran fest, na denn prost Deutschland.

guude

ts

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:

> Der Beitrag hat mich gleich dazu motiviert noch mal ein paar Links zur
> Petition zu verschicken und weitere 50 Euro an FoeBud e.V. zu spenden.
> Was kann man sonst noch tun (außer abwählen)?

Der fälligen Verfassungsbeschwerde beitreten, wenn es so weit ist.

Die Petition wird eh nichts bringen - es ist ja schließlich das 
wichtigste Projekt dieser Sch...-Regierung, die vor dem Nichts steht, 
wenn es nicht realisiert wird.

von juppi (Gast)


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Wenn 100.000 10 Eus spenden ,dann findet man immer einen Spitzenanwalt,
welcher fast alles durchsetzt, ohne Petition,,was auch in diesen Falle 
nur hinderlich wäre.
Der Mensch steht sich aber hier selbst im Wege,
und das wissen unsere Regierungsväter.

von Gast (Gast)


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Der Wirtschaftsminister hat doch sowieso schon gesagt was sie 
langfristig mit den Sperren vorhaben, siehe: http://blog.pepre.de/?p=33

von Gast3 (Gast)


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> Die Petition wird eh nichts bringen

Die Petition hat bereits schon ihre wichtigste Funktion erfüllt. Am 
Mittwoch wurde live im Bundestag darauf eingegangen und die Zahl der 
Unterzeichner mit 50.000 genannt. Damit hat der Protest den Bundestag 
erreicht. Ohne diese Petition hätte man die Gegenstimmen klein reden und 
als verirrte Minderheit darstellen können (wurde bereits getan), das 
funktioniert jetzt nicht mehr. Gestern in den Hauptnachrichten stand die 
Petition teilweise an zweiter Stelle beim Verlesen, also haben auch die 
Medien den Protest aufgegriffen. Das ist ein außerordentlicher Erfolg, 
den sollte man nicht kleinreden.

All diese Bedenkenträgerei, ".. nutzt nichts .." ".. ist eh sinnlos .." 
usw. nutzt STETS nur der Gegenseite. Ein MDB argumentiert IMMER in etwa 
wie:

"wenn sich das Volk in einer Sache nicht muckiert, dann stimmt zumindest 
die Richtung"

und verhält sich danach. In diesem Sinne ist die Petition egal ob gut 
durchformuliert oder nicht ein wichtiges Zeichen politische 
Fehlentwicklungen aufzuzeigen.

von Gast3 (Gast)


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Gast (Gast) wrote:

> Unglaublich dass der WIRTSCHAFTSminister mitten in einer
> WIRTSCHAFTSkrise Zeit hat sich an so einem Unsinn zu beteiligen!

Von wegen nur "beteiligt", in dieser Sache war er maßgeblich treibende 
Kraft. Dafür wurde er von Ursula v.d.L. hoch gelobt (wurde live 
übertragen) und besonders herausgestellt.

Wie man sieht, stellt der Gute sich gerne allen Fragen der 
"uninformierten" Öffentlichkeit und beantwortet stets mit äußerstem 
Eifer sowie Herzblut nun wirklich JEDE Frage, die man an ihn stellt:

http://www.abgeordnetenwatch.de/karl_theodor_freiherr_von_und_zu_guttenberg-650-5756.html

von Gast3 (Gast)


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Wenn der Herr Minister schon nicht antwortet, dann hier mal eine Antwort 
vom Souverän:

http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Weiteres-Schreiben-an-Wirtschaftsminister/forum-158528/msg-16710037/read/

von Uhu U. (uhu)


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Gast3 schrieb:
>> Die Petition wird eh nichts bringen
>
> Die Petition hat bereits schon ihre wichtigste Funktion erfüllt. Am
> Mittwoch wurde live im Bundestag darauf eingegangen und die Zahl der
> Unterzeichner mit 50.000 genannt. Damit hat der Protest den Bundestag
> erreicht.

Da gebe ich dir recht. Allerdings ist es ein echtes Armutszeugnis für 
eine Demokratie, wenn dem Souverän nur noch das Mittel der Petition 
bleibt, seiner Meinung Ausdruck zu geben.

> Ohne diese Petition hätte man die Gegenstimmen klein reden und
> als verirrte Minderheit darstellen können (wurde bereits getan), das
> funktioniert jetzt nicht mehr.

Was sie letzlich gebracht hat, wird man hinterher sehen.

> Gestern in den Hauptnachrichten stand die
> Petition teilweise an zweiter Stelle beim Verlesen, also haben auch die
> Medien den Protest aufgegriffen. Das ist ein außerordentlicher Erfolg,
> den sollte man nicht kleinreden.

Kürzlich stand auch in den Hauptnachrichten, daß wir gleich von einer 
Schweinegrippe-Pandemie überrollt werden...

von Siegfried (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ein Ausriß aus der HAZ vom 09. Mai 2009.

Mindesten drei Dinge lehrt uns der Artikel:

1. Die Petition ist ein voller Erfolg - für Frau Heine.
2. Die Petition ist ein totaler Fehlschlag - für die (Netz)Bürger.
3. In einer Wellnessdemokratie kommt es nicht darauf an, daß man gesund 
ist. Es ist vollkommen ausreichend, daß man sich gesund fühlt.

P. S. Die schlechte Qualität des Bildes bitte ich zu entschuldigen.

von gast (Gast)


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versuche alle einträge als csv runterzuladen.
funktioniert leider nicht. hat das mal jemand geschafft?

von Conlost (Gast)


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Ja.

Aber ich sage nicht wie und wo.  :-)

von Conlost (Gast)


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Das Eisen war wohl etwas zu heiß geworden,
nun geht es nicht mehr runterzuladen.

von Thomas S. (tsalzer)


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Dann sind ja die bisher runtergeladenen Daten in guten Händen!

guude
ts

von Seb x. (dill)


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würde eher sagen das php - script stösst an standardmässig gesetzte 
grenzen.

von Conlost (Gast)


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Kann sein, bei anderen Petitionen geht es ja noch.
Andererseits traue ich gewissen Leuten einiges zu. :-)

Es steht ja eh nur drin:

Nachname, Vorname, Land, Bundesland und Datum.

Also nur das was man bei der Petition auch direkt sehen kann.

von Conlost (Gast)


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Nicht nur deutsche Politiker sind deppert.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/137569

Zitat:

"Wir sind sicherlich in der Situation, dass wir einem überbordenden und 
auch ungeregelten kinderp0rnographischen Markt gegenüberstehen. Ich 
glaube, dass wir von der Politik nicht zusehen dürfen."

Zitat Ende


Naja in Oberösterreich sind im September ja Landtagswahlen.

"Überbordend" und vor allem "ungeregelt", ja das geht
schon mal gar nie nicht.

Es muss halt geregelt werden wer wieviel runterladen darf.
Jeder nur ein .....

von ach was (Gast)


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So eine Institution gab es schonmal in Deutschland, wo alte Männer 
(nein, nicht das BKA) bestimmt haben, was gut ist für die Leute.

Der Chef von dem Verein fand sich bis zuletzt unverstanden und sagte: 
"Aber ich liebe Euch doch alle..?"

Wehret den Anfängen!

von (prx) A. K. (prx)


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Das dumme ist, dass man in D und wohl auch in Ö Wahlen damit gewinnen 
kann, indem man den Menschen sukzessive Freiheiten nimmt. Und viele dies 
sogar ausdrücklich wünschen, manchmal fordern - natürlich nicht bei sich 
selbst, wohl aber bei anderen, zu denen man sich selbst ja nicht zählt.

Die Erkenntnis, dass man selbst in vielen Fragen eben jener Andere ist, 
die ist zu wenig verbreitet.

von juppi (Gast)


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@ach was (Gast)

"Aber ich liebe Euch doch alle..?"

Dieses Zitat sollte bekannt sein,auch wenn es nur ein Teil ist.
Es bezog sich auf die DDR....Als Hinweis für unsere Westdeutschen 
Mitbürger.

von Maxim (maxim) Benutzerseite


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http://www.zeit.de/online/2009/20/netzsperren-kritik-verdrossenheit

Einer der ersten kritischen Berichte, die sich mit dem Thema befassen.

von Jörg S. (joerg-s)


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>Einer der ersten kritischen Berichte, die sich mit dem Thema befassen.
Na ja, ich glaube kaum das man irgendeinen Beitrag finden wird wo nicht 
auch Kritik an den Plänen geübt wird.

von Uhu U. (uhu)


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Ich finde den Artikel nur windelweich...

von Hänschen (Gast)


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Ich verstehe diese ganze Aufrege sowiso nicht. Der Souverän hat verdammt 
nochmal das Recht, Ansichten zu haben oder Entscheidungen zu treffen, 
die nach unmaßgeblichem Dafürhalten von Möchtegernherrschern(auch als 
Politiker bezeichnet) schlecht für eben disen Souverän sein sollen. Wird 
der Souverän dafür diffamiert und ihm die Entscheidungsgewalt verwehrt 
ist die Demokratie nicht das Papier wert, auf dem sie angeblich 
geschrieben steht.

von (prx) A. K. (prx)


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Eine repräsentative Demokratie hat die Entscheidungskompotenz darüber an 
die Repräsentanten dieses Souveräns deligiert. Kontrolliert wird das in 
einem solchen System durch Wahlen. Wenn also bei der Europawahl die sich 
eindeutig ausdrückende Piratenpartei 10% kriegt, dann zeigt das 
garantiert Wirkung. Wenn sie 0.1% kriegt und die übrigen sich eher 
halbherzig dagegen aussprechenden Parteien auch nicht gross einschlagen, 
dann dürfen die Repräsentanten dies als Zustimmung des Souveräns werten.

Wer trotz Zensurgesetz CDU|SPD wählt, für den hat diese Frage geringere 
Priorität als andere Fragen. Auch das ist Demokratie.

Alternative: direkte Demokratie à la Schweiz. Sind beides Demokratien, 
nur eben verschiedene Formen davon.

von (prx) A. K. (prx)


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Allzu wörtlich sollte man das "Demos" in Demokratie nicht nehmen. Etwas 
zynisch ausgedrückt ist Demokratie vor allem ein System, das seine 
individuellen Herrscher auch ohne Särge und/oder Blutvergiessen wieder 
los wird.

von Conlost (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Wieso zu spät?

von Conlost (Gast)


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Das hätten sich diese Herrschaften etwas früher überlegen sollen.
Nun wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, da werden sie wach.

Ich werde diese Umfallpartei jedenfalls nicht wählen.
Erst den Mist von SPD und CDU/CSU mitmachen und nun solche
Sprüche wie:

"Wir Grüne brechen hier aus – wir sind die Internetpartei."


Das hat sich aber schon eine andere Partei auf die Fahne geschrieben,
das meinte ich mit zu spät.

Nach der Wahl kann sich von den Grünen eh niemand mehr daran erinnern.

von (prx) A. K. (prx)


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Conlost schrieb:

> Ich werde diese Umfallpartei jedenfalls nicht wählen.

Für die Europawahl ist es zwar etwas spät, aber besser spät als nie. Und 
bis zur Bundestagswahl ist für eine endgültige Festlegung noch ein 
bissel zu früh.

Übrigens: Wenn man "Umfaller" prinzipiell bestraft, belohnt mal jene, 
die wider besseren Wissens eine einmal falsch getroffe Entscheidung bis 
zum Ende durchziehen und die jeden Abweichler in den eigenen Reihen 
sofort exekutieren.

Mit dieser Haltung unterstützt du also das Arbeitsprinzip der deutschen 
Parteienlandschaft allgemein und der CDU/CSU im besonderen. So hat eben 
alles seine 2 Seiten ;-).

von Hänschen (Gast)


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Na denn, da sich ja seit geraumer Zeit nichts verbessert, oder ändert 
durch diese Wählerei sind doch alle recht zufrieden mit diesem System!?

von (prx) A. K. (prx)


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Nicht jede Veränderung ist eine Verbesserung.

In Deutschland hat(te) man ein paar Systeme im direkten Vergleich. In 
den ersten Jahren Kaiser, Weimar und die Nazis. Davon sind es sukzessive 
weniger geworden, dafür kam die DDR hinzu. Und in diesem Vergleich steht 
die Bundesrepublik garnicht so übel da.

Aus dieser Warte gesehen wird vielleicht verständlich, warum nicht jeder 
eine Revolution anstrebt, obwohl das System seine Macken hat.

In den 70ern haben die von System und Politik (Notstandsgesetze!) 
frustrieren ex-68er drei verschiedene Wege eingeschlagen. Die einen sind 
im normalen Bürgertum aufgegangen, andere haben sich im Rahmen des 
Systems politisch engagiert und einige meinten, dass es nur mit Gewalt 
ginge. Die Politischen haben manches ihrer Ansichten in der Bevölkerung 
verankern können, manches nicht. Und die Gewalttätigen haben bewiesen, 
dass es so nicht geht.

Jahrzehnte später betrachtet kann man sagen, dass sich durchaus was 
bewegt hat, aber in gemächlichem Tempo. So gemächlich, dass es mancher 
garnicht gemerkt hat. Und das wiederum ist typisch deutsch.

Und umgekehrt ist in der Jetztzeit vieles ganz dramatisch, was 10 Jahre 
später nur noch ein Lächeln hervorruft. Nicht bei allen Fehlern in der 
Politik geht gleich die Welt unter.

von Hänschen (Gast)


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Weiterentwicklung bedingt nicht immer nur Verbesserungen.
Wenn man nicht aus Fehlern lernen kann, weil man davor beschützt wird, 
gibts vermutlich auch keine Weiterentwicklung.

von Uhu U. (uhu)


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@ A. K.
Und was willst du damit sagen? Alles nicht so schlimm, laßt 
Zensur-Ursula mal machen?

von (prx) A. K. (prx)


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Keineswegs. Nur dass ich nicht bereit bin, für diesen Streit zu den 
Waffen zu greifen um die alten "Herrscher" durch neue zu ersetzen.

Mein Posting von 18:44 war als Antwort auf Hänschen formuliert und bezog 
sich nicht unmittelbar auf die Zensurfrage.

Dass ich bei diesem Thema nicht einfach nur zusehe sollte in den 
diversen Diskussionen klar geworden sein. Ich bin aber nicht so radikal 
wie manche anderen hier. Diese Zensurfrage kann sehr wohl eine 
erhebliche Bedeutung für die Zukunft haben. Aber ich bin nicht elitär 
genug, um anzunehmen, dass falls das durchkommt die Welt untergeht - 
oder speziell auf dich (Uhu) bezogen - gleich der Faschismus vor der Tür 
steht.

Es kann nämlich auch sein, dass sich diese Auseinandersetzung 
langfristig als ein Puzzlestein in einer Entwicklung zu einem Konsens im 
Umgang mit dem Internet herausstellt. Es dauert eine Weile bis sich 
solche Prozesse stabilisieren und zwischendrin hoppelt es gelegentlich.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:

> Dass ich bei diesem Thema nicht einfach nur zusehe sollte in den
> diversen Diskussionen klar geworden sein. Ich bin aber nicht so radikal
> wie manche anderen hier. Diese Zensurfrage kann sehr wohl eine
> erhebliche Bedeutung für die Zukunft haben. Aber ich bin nicht elitär
> genug, um anzunehmen, dass falls das durchkommt die Welt untergeht -
> oder speziell auf dich (Uhu) bezogen - gleich der Faschismus vor der Tür
> steht.

Na ja, als die braune Bande an die Macht kam, haben auch viele gedacht, 
es würde schon nicht so schlimm werden.

von Jörg S. (joerg-s)


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@A. K.
Volle Zustimmung

von (prx) A. K. (prx)


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@Uhu: Nur bin ich nicht bereit, das gleichzusetzen. Dein radikales 
Schwarz-Weiss Denken geht mir ab.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> @Uhu: Nur bin ich nicht bereit, das gleichzusetzen. Dein radikales
> Schwarz-Weiss Denken geht mir ab.

Willst du damit sagen, daß die Leute bereits 1933 den Ausgang des 
1000-jährigen Reiches kannten?

von (prx) A. K. (prx)


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Keine Ahnung auf was du damit rauswillst.

Ich will damit beispielsweise sagen, dass ich absolut nicht bereit bin, 
Zensursula oder unsereren vielnamigen Witschaftsheini irgendwie mit 
Göbbels oder Göring in einen Topf zu werfen. Auch wenn ich nicht mit 
ihnen übereinstimme.

Dass für dich der Faschismus vor der Tür steht ist mir klar, aber das 
ergibt sich auch direkt aus deiner Definition davon. Dass wir da 
unterschiedlicher Ansicht sind wurde bereits hinreichend geklärt.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Keine Ahnung auf was du damit rauswillst.

Du hattest geschrieben:

> Nur bin ich nicht bereit, das gleichzusetzen.

Woher weißt du, daß es diesmal anders kommt?

> Ich will damit beispielsweise sagen, dass ich absolut nicht bereit bin,
> Zensursula oder unsereren vielnamigen Witschaftsheini irgendwie mit
> Göbbels oder Göring in einen Topf zu werfen. Auch wenn ich nicht mit
> ihnen übereinstimme.

Findest du nicht, daß derlei Denkweisen ziemlich platt sind? Es geht 
doch nicht darum, irgendjemanden mit irgenwelchen Bösewichtern aus der 
Vergangenheit im selben Topf zu baden.

> Dass für dich der Faschismus vor der Tür steht ist mir klar, aber das
> ergibt sich auch direkt aus deiner Definition davon. Dass wir da
> unterschiedlicher Ansicht sind wurde bereits hinreichend geklärt.

Offenbar ist dir das nicht klar:

Faschismus heißt nicht unbedingt KZs und Juden verbrennen.

Faschismus heißt "Bürgerlicher Staat ohne Bürgerrechte".

Das, was die Herrschaften installieren wollen, ist ein Riesenschritt in 
genau diese Richtung.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Woher weißt du, daß es diesmal anders kommt?

Ich weiss es nicht, nehme es aber an. Weil die Situation für mich eben 
nicht vergleichbar ist.

> Findest du nicht, daß derlei Denkweisen ziemlich platt sind? Es geht
> doch nicht darum, irgendjemanden mit irgenwelchen Bösewichtern aus der
> Vergangenheit im selben Topf zu baden.

Nicht ich habe dieses Badewasser angelassen.

>> Dass wir da
>> unterschiedlicher Ansicht sind wurde bereits hinreichend geklärt.
>
> Offenbar ist dir das nicht klar:

Vor allem ist mir klar, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind. Was 
dem einen offensichtlich ist, mag dem anderen als Unsinn erscheinen.

Ich kann damit leben, dass du anderer Ansicht bist als ich. Und ich kann 
das ohne zu vorauszusetzen, dass jede andere Ansicht als meine 
offensichtlich falsch ist. Kannst du das auch?

von _Gast_ (Gast)


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A. K. (prx) wrote:

> Dass für dich der Faschismus vor der Tür steht ist mir klar, aber das
> ergibt sich auch direkt aus deiner Definition davon. Dass wir da
> unterschiedlicher Ansicht sind wurde bereits hinreichend geklärt.

Du hast völlig recht mit deiner Kritik an solchen Äußerungen. Leute wie 
Uhu sind schnell bei der Hand, wenn es darum geht festzustellen, dass 
wir bereits in einem totalitären System leben oder kurz davor stehen. 
Ist immer das gleiche hirnlose Gesabbel. Eine typische schwarz/weiss 
Denke die unter Forenteilnehmern stark verbreitet und beliebt ist. 
Solche Leute finden immer einen Grund jeden der gerade regiert mitsamt 
allen Beteiligten an den Pranger zu stellen und die, die keine 
Verantwortung tragen als Heilsbringer anzupreisen. Nur sie selbst sind 
mit Sicherheit frei von allen Fehlern sowie in keinster Weise 
manipulierbar und würden - wären sie selber Teil einer Regierung - stets 
nur das Allerbeste den Bürgern zukommen lassen. Es gäbe dann nicht den 
Hauch eines möglichen Ansatzes zur Kritik. JEDEM ich betone JEDEM ginge 
es unter einer Uhu-Regierung gut. Ganz bestimmt wäre das so. Oder?

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Ist immer das gleiche hirnlose Gesabbel.

Da muss ich Uhu dann aber doch in Schutz nehmen. ;-)

"Hirnlos" ist es nämlich keineswegs, er wirkt durchaus intelligent und 
gebildet, wie auch andere Forenradikale hier. Nur merkt er nicht, dass 
es neben Schwarz und Weiss auch andere Farben gibt. Aber was kann man 
von einem Nachtvogel wie dem Uhu schon verlangen, der sieht eben kaum 
Farben (sorry Uhu, aber das lag mir schon lang auf der Zunge, das musste 
mal raus ;-).

Mit einem Hirnlosen zu diskutieren ist völlig uninteressant.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
>>> Dass wir da
>>> unterschiedlicher Ansicht sind wurde bereits hinreichend geklärt.
>>
>> Offenbar ist dir das nicht klar:
>
> Vor allem ist mir klar, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind. Was
> dem einen offensichtlich ist, mag dem anderen als Unsinn erscheinen.

Unsinn habe ich nicht gesagt.

Es ist eine Frage der Einschätzung von Gefahren. Im konkreten Fall heißt 
das, einzuschätzen, welche Gefahr für die Demokratie von einem 
Zensurmechanismus ausgeht, wie er geplant ist.

Ich halte sowas für Hochgefährlich, weil es den Herrschenden mit diesem 
Mittel möglich ist, jegliche Meinungsbildung, die nicht in ihrem Sinne 
ist, zu unterdrücken. Das bedeutet nichts anderes, als einen Angriff auf 
die Grundfesten einer Demokratie.

Verhindert man das nicht, ist man eben irgendwelchen (finsteren) Mächten 
auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Auf der anderen Seite braucht eine Demokratie nicht nur keine Zensur, 
sondern eines ihrer wesentlichen Elemente ist gerade die 
Meinungsfreiheit und damit die Abwesenheit von Zensur.

> Ich kann damit leben, dass du anderer Ansicht bist als ich. Und ich kann
> das ohne zu vorauszusetzen, dass jede andere Ansicht als meine
> offensichtlich falsch ist. Kannst du das auch?

Ja klar. Aber man kann solche Sachen ja auch ganz vernünftig 
diskutieren...

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Verhindert man das nicht, ist man eben irgendwelchen (finsteren) Mächten
> auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Das ist auch so ein Punkt in der Schwarz-Weiss Rethorik.

Ich sehe in den beiden Blaublütern (egal ob echt oder nicht) keine 
finsteren Mächte.

> Ja klar. Aber man kann solche Sachen ja auch ganz vernünftig
> diskutieren...

Nichts anderes tun wir hier doch.

von _Gast_ (Gast)


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A. K. (prx) wrote:

> "Hirnlos" ist es nämlich keineswegs, er wirkt durchaus intelligent und
> gebildet, wie auch andere Forenradikale hier.

Wer einigermaßen politisch gebildet ist stellt nicht die Demokratie in 
Frage, bloß weil ein dämliches Gesetz auf den Weg gebracht werden soll. 
Dann wäre die Demokratie schon mit dem Nato-Doppelbeschluss am Haken der 
Geschichte geendet. Glaubst du im ernst ein Altkanzler Helmut Schmidt 
würde der Bundesrepublik absprechen ein demokratisches Land zu sein? 
Hast du mal Schmidt's Reden verfolgt? Mit hirnlos ist im Übrigen nicht 
mangelnde Intelligenz gemeint, sondern mangelndes Nachdenken und 
Abwägen. Ich für meinen Teil würde der "Zensur Ursula" nicht mal 
unterstellen die Netzsperren aus falschen Motiven herbei zu sehnen. Die 
Frau hat wie die meisten Politiker schlicht keine Ahnung vom Internet 
und beruft sich auf die fragwürdige Gutachten. Ihr Anliegen nehme ich 
ihr jederzeit ab. Vergiftete Motive bei der Sache haben andere aus ihrer 
schwarzen Partei ..

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Verhindert man das nicht, ist man eben irgendwelchen (finsteren) Mächten
>> auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
>
> Das ist auch so ein Punkt in der Schwarz-Weiss Rethorik.
>
> Ich sehe in den beiden Blaublütern (egal ob echt oder nicht) keine
> finsteren Mächte.

Ich auch nicht - aber das ist auch nicht der Punkt.

Der Punkt ist, daß eine Demokratie gerade Zensur ausschließt und daß 
jemand, der sie einführen will, das sicher nicht aus purem Übermut macht 
- sprich: man will sich die Mittel schaffen, bei Bedarf dem Souverän das 
Maul und das Hirn zu verbieten.

Welcher nützlichen Idioten sich die Drahtzieher dabei bedienen, ist 
völlig egal.

Ich denke, man muß einfach nur die Denkweisen, die man aus dem 
Ingenieurwesen kennt, auf das Gebiet der Politik übertragen, um zu den 
richtigen Schlüssen zu kommen.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Geschichte geendet. Glaubst du im ernst ein Altkanzler Helmut Schmidt
> würde der Bundesrepublik absprechen ein demokratisches Land zu sein?

Bitte pass auf, wem du das grad an den Kopf wirfst.

Mir gefiel die Ausdruckweise "hirnloses Gesabbel" nicht, das ist mir zu 
beleidigend und führt einigermassen sachlich geführte Diskussionen zu 
Streitereien und gegenseitigen Beleidigungen.

Inhaltlich stimme ich dir zu.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Der Punkt ist, daß eine Demokratie gerade Zensur ausschließt

Und noch so ein Schwarz/Weiss Punkt. Im Grundsatz stimme ich dir zu.

Dennoch gibt es Themen, zu denen in Deutschland wohl seit Anbeginn 
Zensur herrscht. Historisch bedingt. Oder wie würdest du den den 
Straftatbestand "Leugnen des Holocaust" anders nennen als Zensur? 
Vielleicht kämen wir mittlerweile ganz gut ohne dies aus, aber anfangs 
war das Vertrauen in die Deutschen berechtigterweise nicht ganz so 
gross.

Auch ist die Wertung von Privatleben und Beleidigungen von öffentlichen 
Personen etwas, das in unterschiedlichen Systemen anders gehandhabt 
wird. Was hierzulande vor dem Kadi landet (wg. Art 1 Menschwürde) wird 
anderswo als Zensur verstanden - und heisst eben dass man sich dort 
wärmer anziehen muss wenn man eine öffentliche Figur wird.

Und ungefähr so sehen wohl manche Leute die Kipo im Netz als etwas, 
dessentwillen der absolute Anspruch auf Zensurfreiheit zurückstecken 
muss.

Nochmal: Das ist nicht meine Ansicht. Aber meine Interpretation der 
Vorstellungen von Frau von der Leyen & Co.

> Ich denke, man muß einfach nur die Denkweisen, die man aus dem
> Ingenieurwesen kennt, auf das Gebiet der Politik übertragen, um zu den
> richtigen Schlüssen zu kommen.

Na, jetzt haben wird doch mal den Grund für unsere Differenzen. Ich bin 
keine Ing sondern einfacher Informatiker. Das kann ja nicht 
funktionieren ;-).

von _Gast_ (Gast)


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A. K. (prx) wrote:

> Mir gefiel die Ausdruckweise "hirnloses Gesabbel" nicht, das ist mir zu
> beleidigend und führt einigermassen sachlich geführte Diskussionen zu
> Streitereien und gegenseitigen Beleidigungen.

Weißt du, das Problem ist halt die stetige Wiederholung solcher 
Argumentationsschemata. Wie soll man das überhaupt noch nennen? 
Argumentativer Ausrutscher? Nicht zutreffendes Argument? Wenn mit 
Vorsatz egal um was es geht generell immer und immer wieder allen 
politisch Handelnden unterstellt wird sie wollten eine Diktatur 
anstreben, seien alle korrumpiert und so weiter, dann ist es einfach 
nicht mehr möglich sich überhaupt noch über Politik zu unterhalten. Dann 
wird die ganze Diskussion absurd. Ich nenne das dann halt hirnlos. Wozu 
sich dann überhaupt noch Gedanken über Politik machen? Dann macht halt 
euer Kreuz bei der NPD, wenn ihr glaubt, unter den braunen 
Stiefelträgern ginge es euch hierzulande besser. Gegenüber einigen 
Diskussionsteilnehmern hier im Forum haben die Steinbrücks, die von der 
Leyen, die Merkels und all die anderen immer noch eine spürbar 
angenehmere Eigenschaft, sie alle haben die Fähigkeit eine Diskussion in 
der Sache zu führen. Man kann sich schön aufregen über sie, aber sie 
haben was zu sagen (im doppelten Sinn). Es ist immer leicht sich etwas 
was eine Partei mal zu verantworten hatte und was falsch war 
herauszupicken und daraus für alle Tage bis zum Untergang der Erde die 
Partei zu verdammen. Wo sind die Alternativen? Wie hätten denn die 
Piraten die Finanzkrise bewältigt? Wie würde die Piraten mit Steueroasen 
umgehen? Wie war das noch mit dem EINEN räuigen Sündern und den ZEHN 
Selbstgerechten?

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Der Punkt ist, daß eine Demokratie gerade Zensur ausschließt
>
> Und noch so ein Schwarz/Weiss Punkt.

Tja, wenn zwei Dinge sich gegenseitig ausschließen, dann geht es nicht 
anders.

> Denndoch gibt es Themen, zu denen in Deutschland wohl seit Anbeginn
> Zensur herrscht.

Da stimme ich dir zu. Nur das, was jetzt eingeführt werden soll, ist 
eine neue Qualität.

> Straftatbestand "Leugnen des Holocaust" anders nennen als Zensur?

Ja, das ist eine Schande. Sonst darf man jeden Unsinn verzapfen, aber 
ausgerechnet bei diesem Thema nicht...

> Vielleicht kämen wir mittlerweile ganz gut ohne dies aus, aber anfangs
> war das Vertrauen in die Deutschen berechtigterweise nicht ganz so
> gross.

Na ja, in den 1950ern waren die Altnazis wieder in Amt und Würden und 
nicht ein einziger Richter wurde für seine Schandurteile im 1000jährigen 
Reich zur Rechenschaft gezogen.

Man kann die Zensur nationalsozialistischer Ansichten auch als eine 
Alibiveranstaltung sehen, die ausschließlich die machtlosen Wirrköpfe 
traf. Was daran gut war, sehe ich nicht.

> Auch ist die Wertung von Privatleben und Beleidigungen von öffentlichen
> Personen etwas, das in unterschiedlichen Systemen anders gehandhabt
> wird. Was hierzulande vor dem Kadi landet (wg. Art 1 Menschwürde) ist
> anderswo ziemlich normal und heisst eben dass man sich dort wärmer
> anziehen muss wenn man eine öffentliche Figur wird.

Wegen Art. 1 GG landet hierzulande niemand vor dem Kadi. Das Grundgesetz 
enthält nämlich keine Strafvorschriften, sondern gibt den Rahmen für die 
übrigen Gesetze vor, z.B. das Strafgesetzbuch.

> Und ungefähr so sehen wohl manche Leute die Kipo im Netz als etwas,
> dessentwillen der absolute Anspruch auf Zensurfreiheit zurückstecken
> muss.

Ich könnte das nachvollziehen, wenn das, was da geplant ist, ein 
taugliches Mittel dagegen wäre - was es aber nicht ist. Es wird 
lediglich eine kleine, wenig geachtete Minderheit - die Pädophilen - 
dazu mißbraucht, einen unversell einsetzbaren Zensurmechanismus zu 
installieren.

Die Methode ist übrigens ebenfalls von den Nazis in großem Umfang 
benutzt worden. Die Minderheiten waren Juden, Zigeuner, Kommunisten, 
Bibelforscher... Jeder hoffte, nicht selbbst der nächste zu sein.

Martin Niemöller drückte das so aus:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja 
kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein 
Gewerkschafter.
Als sie die Sozialisten einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja 
kein Sozialist.
Als sie die Juden einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein 
Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

>> Ich denke, man muß einfach nur die Denkweisen, die man aus dem
>> Ingenieurwesen kennt, auf das Gebiet der Politik übertragen, um zu den
>> richtigen Schlüssen zu kommen.
>
> Na, jetzt haben wird doch mal den Grund für unsere Differenzen. Ich bin
> keine Ing sondern einfacher Informatiker.

Tja, ich auch. Aber was ist die Informatik denn anderes, als eine 
Ingenieurwissenschaft?

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Tja, ich auch. Aber was ist die Informatik denn anderes, als eine
> Ingenieurwissenschaft?

Ist sehr wohl etwas anderes, nämlich eine Strukturwissenschaft, eher 
verwandt mit der Mathematik. Wurde anfangs sogar als "angewandte 
Mathematik" bezeichnet.

von _Gast_ (Gast)


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Im Grunde genommen schreien die Meisten schon dann "Zensur", wenn man 
ihnen verbietet, verfassungsfeindliche Symbole in die Öffentlichkeit zu 
tragen.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Tja, ich auch. Aber was ist die Informatik denn anderes, als eine
>> Ingenieurwissenschaft?
>
> Ist sehr wohl etwas anderes, nämlich eine Strukturwissenschaft, eher
> verwandt mit der Mathematik.

Das mathematische Element haben alle Ingenieurwissenschaften. Was sie 
von der Mathematik unterscheidet, ist das Konstruktive.

Eine Extrawurst für die Informatik ist nur Dünkelhaftigkeit.

> Wurde anfangs sogar als "angewandte  Mathematik" bezeichnet.

Das ist mir bekannt - habe die Zeit noch erlebt...

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Na ja, in den 1950ern waren die Altnazis wieder in Amt und Würden und
> nicht ein einziger Richter wurde für seine Schandurteile im 1000jährigen
> Reich zur Rechenschaft gezogen.

Von einem weiss ich dass er drüber gestoplert ist, zwar sehr spät(h) und 
nicht rechtlich, wohl aber politisch und mit lautem Getöse. Er stolperte 
eher über seinen wenig kritischen Umgang damit, aber seine ebensolche 
Vergangenheit hatte mit dem Sturz Filbingers sehr viel zu tun.

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Es ist eine Frage der Einschätzung von Gefahren. Im konkreten Fall heißt
> das, einzuschätzen, welche Gefahr für die Demokratie von einem
> Zensurmechanismus ausgeht, wie er geplant ist.
> Ich halte sowas für Hochgefährlich, weil es den Herrschenden mit diesem
> Mittel möglich ist, jegliche Meinungsbildung, die nicht in ihrem Sinne
> ist, zu unterdrücken. Das bedeutet nichts anderes, als einen Angriff auf
> die Grundfesten einer Demokratie.
Das geplante Gesetz ist ausschliesslich und speziell auf KiPo ausgelegt. 
Ohne Änderung kann man nichts anderes sperren. Und komm jetzt bitte 
nicht mit der Standardkeule das man Gesetze ändern kann. Das ist 
lächerlich.

> Auf der anderen Seite braucht eine Demokratie nicht nur keine Zensur,
> sondern eines ihrer wesentlichen Elemente ist gerade die
> Meinungsfreiheit und damit die Abwesenheit von Zensur.
Und genau das haben wir in unserem Land und gibt auch keine Hinweise 
darauf das das geändert werden soll.
Und mit einer läppischen Internetsperre würde man sowieso nur das 
Gegenteil von "Meinung unterdrücken" erreichen.

von Reinhard S. (rezz)


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Jörg S. schrieb:

> Das geplante Gesetz ist ausschliesslich und speziell auf KiPo ausgelegt.
> Ohne Änderung kann man nichts anderes sperren. Und komm jetzt bitte
> nicht mit der Standardkeule das man Gesetze ändern kann. Das ist
> lächerlich.

Wenn man so sieht für was der Bundestrojaner schon alles gewünscht ist, 
wieso nicht auch die DNS-Sperre?

Ja, "Gewünscht" ist was anderes als "erlaubt", aber die Tendenzen sind 
halt da. Und das "Erlauben" wird dann in einem unauffälligen Moment 
gemacht.

von Jörg S. (joerg-s)


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>Ja, "Gewünscht" ist was anderes als "erlaubt",...
Sehr richtig.

>Und das "Erlauben" wird dann in einem unauffälligen Moment gemacht.
Frag sich nur von wem, warum und und vor allem wozu?

von Juppi (Gast)


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Meckern ist immer einfach. Aber ich wuerde doch gerne mal einen 
Vorschlag sehen, wie ein Staat nationales Recht im Internet durchsetzen 
soll? Es gibt genuegend andere Themen (Im Gegensatz zum aktuell 
diskutierten), wo sich die nationalen Gesetze stark unterscheiden - da 
kann man kaum von einem anderen Land verlangen, gegen diese Inhalte 
vorzugehen? Nichts zu tun kann man von einem Staat kaum verlangen, dann 
kann er seine nationalen Gesetze auch abschaffen.

von Reinhard S. (rezz)


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Jörg S. schrieb:

>>Und das "Erlauben" wird dann in einem unauffälligen Moment gemacht.
> Frag sich nur von wem,

Das kann ja nur der Bundestag & Bundesrat machen.

> warum und und vor allem wozu?

Um kritische Informationen beseite zu halten und sich selbst besser 
dastehen zu lassen.

von Uhu U. (uhu)


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Juppi schrieb:
> Meckern ist immer einfach. Aber ich wuerde doch gerne mal einen
> Vorschlag sehen, wie ein Staat nationales Recht im Internet durchsetzen
> soll?

Das ist eben der Fluch der vielgelobten Globalisierung: garnicht.

> Es gibt genuegend andere Themen (Im Gegensatz zum aktuell
> diskutierten), wo sich die nationalen Gesetze stark unterscheiden - da
> kann man kaum von einem anderen Land verlangen, gegen diese Inhalte
> vorzugehen?

Die Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter einer Demokratie. Wenn 
wir eine haben wollen, dann werden wir auch mit Ansichten leben müssen, 
die nicht die unserer Regierung sind.

Und mit einer Meinung kann man keinen erschießen...

> Nichts zu tun kann man von einem Staat kaum verlangen, dann
> kann er seine nationalen Gesetze auch abschaffen.

Wir haben kein Gesinnungsstrafrecht. Da über das Web nur Gesinnungen, 
keine Bomben transportiert werden können, sehe ich kein Problem.

von Reinhard S. (rezz)


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Juppi schrieb:
> Meckern ist immer einfach. Aber ich wuerde doch gerne mal einen
> Vorschlag sehen, wie ein Staat nationales Recht im Internet durchsetzen
> soll? Es gibt genuegend andere Themen (Im Gegensatz zum aktuell
> diskutierten), wo sich die nationalen Gesetze stark unterscheiden - da
> kann man kaum von einem anderen Land verlangen, gegen diese Inhalte
> vorzugehen? Nichts zu tun kann man von einem Staat kaum verlangen, dann
> kann er seine nationalen Gesetze auch abschaffen.

OT: Seit wann schreibst du dich mit großem "J"? :)

Sehr gute Frage. Bei Servern die im eigenen Staat stehen ist das ja 
weniger das Problem (nur gemacht werden muss es, nicht nur ein Vorhang 
davor). Im Bereich KiPo ist die Rechtslage ja weltweit ziemlich 
eindeutig.

Bei anderen Geschichten (Phishing,etc.) gibts ja nun die "freiwillige" 
Sperre (jeder Browser kann ja nachfragen ob eine Seite bereits als 
Phishing-Site gelistet ist). Ansonsten kenn ich mich mit der Rechtslage 
zu wenig aus um da detailiertes sagen zu können.

> Da über das Web nur Gesinnungen, keine Bomben transportiert werden
> können, sehe ich kein Problem.

Hm, wie behandelt man dann einen verteilten Denial-of-Service-Angriff?

von Uhu U. (uhu)


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Reinhard S. schrieb:

> Hm, wie behandelt man dann einen verteilten Denial-of-Service-Angriff?

Kann man die mit Zensurursulas Stopschild verhindern?

von Reinhard S. (rezz)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>
>> Hm, wie behandelt man dann einen verteilten Denial-of-Service-Angriff?
>
> Kann man die mit Zensurursulas Stopschild verhindern?

Jein. Die Seite, der der Angriff gelten sollte, wird damit wohl etwas 
verschont, dafür hat das BKA dann ca. 10.000 IP´s von Rechnern ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Juppi schrieb:
> Nichts zu tun kann man von einem Staat kaum verlangen, dann
> kann er seine nationalen Gesetze auch abschaffen.

Nichts gegen Kipo zu tun, verlangt ja auch keiner.  Es wird in der
Petition lediglich verlangt, dass man erwiesenermaßen untaugliche
Methoden gar nicht erst auszuprobieren braucht.

Im Thread

Beitrag "Warum kommt das Stop-Logo"

kam man über die sprut.de-Seite übrigens auf:

http://www.carechild.de/

Interessant dort war deren einfacher Versuch, wie man gefundenen
Kipo-Sites das Handwerk legen kann:

http://www.carechild.de/news/politik/internetzensur_carechild_versuch_blamiert_deutsche_politiker_566_120.html

Ganz ohne technische Maßnahmen funktioniert offenbar der ganz
gewöhnliche Dienstweg (beim Provider beschweren) sehr viel besser,
als unsere Politiker uns das glauben machen wollen.

von Uhu U. (uhu)


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Man sollte sich zwischendurch mal wieder klar machen, daß das 
Nicht-Betrachten von Bildern kein Verbrechen verhindert, das darauf 
abgebildet ist und die Behauptung, durch das Betrachten solcher Bilder 
entstünde ein Bedürfnis, das vorher nicht da war, ist einfach nur 
absurd.

Jemand, der den fünftausendsten Wixp0rno auch noch reinziehen muß, der 
hat andere Defizite. Defizite, die per Strafrecht nicht behebbar sind.

Andererseits ist ein Bilderverbot der erste Schritt zu einem 
Denkverbot.


Das Problem ist ein anderes: Jede Form von fremdbestimmter Sexualität 
ist abzulehnen und sexuelle Übergriffe gegen den Willen eines 
Beteiligten sind schwere Verbrechen.

Wenn aber Einvernehmen zwischen den Beteiligten besteht und keiner 
Schaden nimmt, dann hat weder der Staat noch irgend ein selbsternannter 
Blockwart sich einzumischen.

Daß sich ein Staat, der die klassische Form der fremdbestimmten 
Sexualität, die Prostitution am liebsten wie einen "Job wie jeder 
andere" behandelt, ist in meinen Augen nicht sonderlich glaubwürdig, 
wenn er plötzlich zum Schutz der Kinder sämtliche erreichbaren Messer 
wetzt und gleich das Kind mit dem Bade ausschüttet.

Dieses Mißverhältnis ist hoch verdächtig. Wer so inkonsistent agiert, 
führt etwas anders im Schilde, als das, was er vorgibt.

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Das Problem ist ein anderes: Jede Form von fremdbestimmter Sexualität
> ist abzulehnen und sexuelle Übergriffe gegen den Willen eines
> Beteiligten sind schwere Verbrechen.
Ja
> Wenn aber Einvernehmen zwischen den Beteiligten besteht und keiner
> Schaden nimmt, dann hat weder der Staat noch irgend ein selbsternannter
> Blockwart sich einzumischen.
Muessen so Buzzwords wie Blockwart wirklich sein? Wer sagt, dass ich das 
Kind meiner Begierde nicht entsprechend manipulieren kann, bis es 
"will"?
> Daß sich ein Staat, der die klassische Form der fremdbestimmten
> Sexualität, die Prostitution am liebsten wie einen "Job wie jeder
> andere" behandelt, ist in meinen Augen nicht sonderlich glaubwürdig,
> wenn er plötzlich zum Schutz der Kinder sämtliche erreichbaren Messer
> wetzt und gleich das Kind mit dem Bade ausschüttet.
Du setzt Prostituierte und Kinder auf eine Stufe? Stell dir das doch mal 
vor. Deine Frau steht auf der Strasse und laesst sich fuer Geld von 
jemand anderes bespringen. Oder deine Tochter wird von jemandem 
ausgeliehen. Ich habe zwar beide nicht, aber wenn ich an meine kleine 
Schwester denke und den netten Mann mit der Schokolade, weiss ich sehr 
genau, wie ich reagieren wuerde...
> Dieses Mißverhältnis ist hoch verdächtig. Wer so inkonsistent agiert,
> führt etwas anders im Schilde, als das, was er vorgibt.
Verschwoerungstheorie? Man koennte auch sagen, dass deine holpernde 
Argumentation, KiPo zu legalisieren, hoch verdaechtig ist ;) Aber darauf 
moechte ich nicht herumreiten.
Ich gebe auch noch zu bedenken, dass in anderen Laendern Maedchen mit 12 
verheiratet werden, das aber nicht als KiPo gilt. Das Alter alleine kann 
deshalb nicht wirklich als Massstab gelten...

von Juppi (Gast)


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Juppi schrieb:

>> Es gibt genuegend andere Themen (Im Gegensatz zum aktuell
>> diskutierten), wo sich die nationalen Gesetze stark unterscheiden - da
>> kann man kaum von einem anderen Land verlangen, gegen diese Inhalte
>> vorzugehen?
> Die Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter einer Demokratie. Wenn
> wir eine haben wollen, dann werden wir auch mit Ansichten leben müssen,
> die nicht die unserer Regierung sind.

Typische Uhu-Ausweiche. Dass es nicht um unliebsame Meinungen, sondern 
um strafbare Handlungen ging, war ja wohl klar.

> Wir haben kein Gesinnungsstrafrecht. Da über das Web nur Gesinnungen,
> keine Bomben transportiert werden können, sehe ich kein Problem.

Was fuer ein Unsinn, wie das aktuelle Beispiel zeigt, koennen ueber das 
Internet durchaus strafbare Handlungen ausgefuehrt werden. Willst du 
jetzt etwa, dass alles, was ueber das Internet passiert als 
Meinungsaustausch betrachtet und daher rechtlich nicht belangbar wird? 
Dann warte ich auf dein Geschrei, wenn dein Konto ausgeraeumt oder eine 
Rufmordkampagne gegen dich durchgezogen wird.

von Juppi (Gast)


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Juppi schrieb:

>> Nichts zu tun kann man von einem Staat kaum verlangen, dann
>> kann er seine nationalen Gesetze auch abschaffen.
> Nichts gegen Kipo zu tun, verlangt ja auch keiner.  Es wird in der
> Petition lediglich verlangt, dass man erwiesenermaßen untaugliche
> Methoden gar nicht erst auszuprobieren braucht.

Es ging explizit nicht um KiPo, das sowieso weltweit gebannt ist.

von Juppi (Gast)


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> Man sollte sich zwischendurch mal wieder klar machen, daß das
> Nicht-Betrachten von Bildern kein Verbrechen verhindert, das darauf
> abgebildet ist und die Behauptung, durch das Betrachten solcher Bilder
> entstünde ein Bedürfnis, das vorher nicht da war, ist einfach nur
> absurd.

Absurd ist, wie du das Thema verharmlost. Hier geht es um einen Markt 
mit Millionenumsaetzen und natuerlich lebt der von den Kunden. Wie krank 
bist du eigentlich :-(

> Wenn aber Einvernehmen zwischen den Beteiligten besteht und keiner
> Schaden nimmt, dann hat weder der Staat noch irgend ein selbsternannter
> Blockwart sich einzumischen.

Du bist krank. Es geht hier um Kinder! Das ist wirklich der Tiefpunkt 
dieses Forums.

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>Andererseits ist ein Bilderverbot der erste Schritt zu einem Denkverbot.
Das Verbot von verbotenen Bildern ist nicht mal im Ansatz ein 
Denkverbot.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Juppi schrieb:

> Es ging explizit nicht um KiPo, das sowieso weltweit gebannt ist.

Dann biste aber in diesem Thread halt falsch, denn genau darum geht
ja das Gesetz, gegen das die Petition sich richtet.

von Jörg S. (joerg-s)


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Reinhard S. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>
>>>Und das "Erlauben" wird dann in einem unauffälligen Moment gemacht.
>> Frag sich nur von wem,
>
> Das kann ja nur der Bundestag & Bundesrat machen.
Und dort wird man für willkürliche Zensur nun mal keine Mehrheit finden.

>> warum und und vor allem wozu?
>
> Um kritische Informationen beseite zu halten und sich selbst besser
> dastehen zu lassen.
Um besser dazustehen ist es wohl kaum hilfreich die gesamte Bevölkerung 
gegen sich aufzubringen. Oder war die DDR Staatsmacht wirklich beliebt 
weil sie Zensur und Unterdrückung eingeführt hat?
Welche Logik ergibt sich daraus Zensur einzuführen um kritische Stimmen 
WEGEN der Zesnur zu unterdrücken?

von Uhu U. (uhu)


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Sachich Nich schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Das Problem ist ein anderes: Jede Form von fremdbestimmter Sexualität
>> ist abzulehnen und sexuelle Übergriffe gegen den Willen eines
>> Beteiligten sind schwere Verbrechen.
> Ja
>> Wenn aber Einvernehmen zwischen den Beteiligten besteht und keiner
>> Schaden nimmt, dann hat weder der Staat noch irgend ein selbsternannter
>> Blockwart sich einzumischen.
> Muessen so Buzzwords wie Blockwart wirklich sein? Wer sagt, dass ich das
> Kind meiner Begierde nicht entsprechend manipulieren kann, bis es
> "will"?

Der freie Wille von Kindern ist in der Tat ein Problem. Aber das bekommt 
man weder dadurch aus der Welt, daß man sich dogmatisch auf eine der 
Extrempositionen "sie haben keinen" oder "sie haben ihn 
selbstverständlich" stellt.

Wenn ich die Sache richtig sehe, dann gibt es im Wesentlichen zwei 
Konstellationen:

1. Elterliche Gewalt (nicht im Sinne von draufhauen, sondern im Sinne 
der "natürlichen Autorität", die Eltern gegenüber ihren Kindern haben) 
ist im Spiel.

2. Kinder tun was mit ihresgleichen und aus freien Stücken.

Im ersten Fall kann es keine Diskussion geben: sowas geht nicht, weil 
von freiem Willen keine Rede sein kann.

Im zweiten Fall kann es ebenfalls keine Diskussion geben: das 
Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper gilt auch für Kinder.

Kritisch sind nur die Grenzfälle: z.B. ein Erwachsener mit der 
Sexualität eines Erwachsenen, der aber von seiner psychischen 
Konstitution im Kindesalter hängen geblieben ist.

Er hat zwar die Mittel, die ein Erwachsener hat, kann aber mit 
seinesgleichen sexuell nichts anfangen. Der kann für Kinder - aufgrund 
seiner Störung - natürlich gefährlich werden.

Nur: Kann man das durch Verbote in den Griff bekommen? Wohl kaum.

Das Einzige, was da hilft, ist ein gesundes Selbstbewußtsein der Kinder. 
Und das kann man nicht verordnen oder gar mit Hilfe von Schweigen und 
Tabus implantieren.

>> Daß sich ein Staat, der die klassische Form der fremdbestimmten
>> Sexualität, die Prostitution am liebsten wie einen "Job wie jeder
>> andere" behandelt, ist in meinen Augen nicht sonderlich glaubwürdig,
>> wenn er plötzlich zum Schutz der Kinder sämtliche erreichbaren Messer
>> wetzt und gleich das Kind mit dem Bade ausschüttet.
> Du setzt Prostituierte und Kinder auf eine Stufe?

Wie kommst du denn auf die Idee? Hab ich mich so unklar ausgedrückt?

> Stell dir das doch mal
> vor. Deine Frau steht auf der Strasse und laesst sich fuer Geld von
> jemand anderes bespringen. Oder deine Tochter wird von jemandem
> ausgeliehen. Ich habe zwar beide nicht, aber wenn ich an meine kleine
> Schwester denke und den netten Mann mit der Schokolade, weiss ich *sehr*
> genau, wie ich reagieren wuerde...

Du kennst den Unterschied zwischen selbst- und fremdbestimmter 
Sexualität?

>> Dieses Mißverhältnis ist hoch verdächtig. Wer so inkonsistent agiert,
>> führt etwas anders im Schilde, als das, was er vorgibt.
> Verschwoerungstheorie?

Nun gut, du muß entscheiden, ob du denken willst, beim Reden, oder nur 
blind draufschlagen. Für ersteres stehe ich zur Verfügung.

> Man koennte auch sagen, dass deine holpernde
> Argumentation, KiPo zu legalisieren, hoch verdaechtig ist ;) Aber darauf
> moechte ich nicht herumreiten.

Sorry, ich versuche klar zu machen, was das für ein schmaler Grad ist um 
den es hier geht.

Es kann nicht sein, daß alles bis 18 Kinder sind, die auf Teufel komm 
raus zu schützen sind, um es etwas überspitzt zu formulieren.

> Ich gebe auch noch zu bedenken, dass in anderen Laendern Maedchen mit 12
> verheiratet werden, das aber nicht als KiPo gilt. Das Alter alleine kann
> deshalb nicht wirklich als Massstab gelten...

Ist das ein Einwand gegen meine Argumention? Dann mußt du ihn etwas 
näher ausführen.

von Juppi (Gast)


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Juppi schrieb:

>> Es ging explizit nicht um KiPo, das sowieso weltweit gebannt ist.
> Dann biste aber in diesem Thread halt falsch, denn genau darum geht
> ja das Gesetz, gegen das die Petition sich richtet.

Dann sind auch alle die falsch, die eine Ausweitung des Gesetzes 
fuerchten, denn dabei geht es ja auch nicht mehr um KiPo.

von Uhu U. (uhu)


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Juppi schrieb:

> Was fuer ein Unsinn,

Danke für die Blumen.

> wie das aktuelle Beispiel zeigt, koennen ueber das
> Internet durchaus strafbare Handlungen ausgefuehrt werden.

Na ja, wenn man das Schreiben des Buchstabn X zu Straftat erklärt, dann 
ist das Schreiben des Buchstaben X eine Straftat.

Aber so genau wollte ich es eigentlich nicht wissen.

Im Übrigen beneide ich dich für dein übersichtliches Weltbild...

von Juppi (Gast)


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>> wie das aktuelle Beispiel zeigt, koennen ueber das
>> Internet durchaus strafbare Handlungen ausgefuehrt werden.
>Na ja, wenn man das Schreiben des Buchstabn X zu Straftat erklärt, dann
>ist das Schreiben des Buchstaben X eine Straftat.

Du weisst genau, dass es hier nicht um Buchstaben geht, aber du bist ja 
auch pervers genug um aus einer Diskussion ueber KiPo (wo es um sexuelle 
Gewalt, Folter und auch Mord an Kindern geht) eine ueber Doktorspiele im 
Sandkasten zu machen. Welche kranke Motivation Typen wie dich treibt, 
werde ich wohl nie verstehen. Du gehoerst zu den Typen, die einem 
Vergewaltigungsopfer vorwerfen, selbst schuld zu sein, weil es zu 
aufreizend angezogen war.

von Uhu U. (uhu)


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Juppi, auf dem Niveau diskutiere ich mit dir nicht.

von Reinhard S. (rezz)


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Juppi schrieb:

> Du bist krank. Es geht hier um Kinder! Das ist wirklich der Tiefpunkt
> dieses Forums.

Das erinnert mich an eine Simpsons-Folge wo die Pfarrersfrau bei jeder 
Gelegenheit sagte: Denkt hier auch nur einer einen Moment lang an die 
Kinder?

Sprich: man kann es auch übertreiben.

Das KiPo verboten ist ist doch auch ok, nur geht es einfach darum vor 
die Kipo im Internet einen Vorhang zu hängen, der nun einfach kaum 
wirksam ist.
Das die Liste, vor welcher Seite dieser Vorhang zu hängen hat, nur vom 
BKA eingesehen/geändert/kontrolliert werden kann muss doch eigentlich 
bei jedem ein Geschmäckle hinterlassen.

von Jörg S. (joerg-s)


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>..der nun einfach kaum wirksam ist.
Und um dieses "kaum" geht es halt. Das Gesetz zielt darauf ab das auch 
ein kleiner Beitrag ein richtiger und wichtiger Beitrag ist. Diesen 
Ansatz kann ich durchaus verstehen.

>Das die Liste, vor welcher Seite dieser Vorhang zu hängen hat, nur vom
>BKA eingesehen/geändert/kontrolliert werden kann muss doch eigentlich
>bei jedem ein Geschmäckle hinterlassen.
Da ist sicherlich verbesserungspotential, die Provider haben aber z.B. 
schon das Recht Auskunft über die Gründe der Sperrung zu erlangen 
(Auskunftsanspruch).

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
>>Das die Liste, vor welcher Seite dieser Vorhang zu hängen hat, nur vom
>>BKA eingesehen/geändert/kontrolliert werden kann muss doch eigentlich
>>bei jedem ein Geschmäckle hinterlassen.
> Da ist sicherlich verbesserungspotential, die Provider haben aber z.B.
> schon das Recht Auskunft über die Gründe der Sperrung zu erlangen
> (Auskunftsanspruch).

Aber nicht die Betreiber der gesperrten Seiten - ganz zu Schweigen 
davon, daß sie sich auf dem Rechtsweg dagegen wehren können; der ist 
nämlich nicht vorgesehen.

von Reinhard S. (rezz)


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Jörg S. schrieb:
>>..der nun einfach kaum wirksam ist.
> Und um dieses "kaum" geht es halt. Das Gesetz zielt darauf ab das auch
> ein kleiner Beitrag ein richtiger und wichtiger Beitrag ist. Diesen
> Ansatz kann ich durchaus verstehen.

Dafür ist der Einsatz aber unverhältnismäßig hoch. Die eigentliche 
"Zielgruppe" ändert einfach ihren DNS in einer halben Minute und gut 
ist.

Und falls dann mal die Sperrliste zufällig öffentlich wird hat man 
gleich eine schöne Favoritenliste...
Evtl. sieht man auch was noch für Seiten gesperrt wurden die garnix mit 
KiPo zu tun haben.

von Uhu U. (uhu)


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Reinhard S. schrieb:
> Evtl. sieht man auch was noch für Seiten gesperrt wurden die garnix mit
> KiPo zu tun haben.

Wie das Beispiel der gewikileakten australischen Sperrliste zeigt...

von Juppi (Gast)


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Juppi schrieb:

>> Du bist krank. Es geht hier um Kinder! Das ist wirklich der Tiefpunkt
>> dieses Forums.
> Das erinnert mich an eine Simpsons-Folge wo die Pfarrersfrau bei jeder
> Gelegenheit sagte: Denkt hier auch nur einer einen Moment lang an die
> Kinder?
> Sprich: man kann es auch übertreiben.

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Es ging hier von Anfang an um 
Kinder und um Kinderpronographie. Und Uhu faengt hier ploetzlich an von 
"einvernehmlichen Handlungen" zu sprechen. Aber verharmlost das ruhig 
weiter.

Meine Guete, er setzt hier Paedphile als Minderheit mit Juden, 
Zigeunern, etc. gleich - und kein Mensch sagt etwas.

von Reinhard S. (rezz)


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Juppi schrieb:

> Meine Guete, er setzt hier Paedphile als Minderheit mit Juden,
> Zigeunern, etc. gleich - und kein Mensch sagt etwas.

Sind Pädos keine Minderheit? DAS wäre mal erschreckend.

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>>>Das die Liste, vor welcher Seite dieser Vorhang zu hängen hat, nur vom
>>>BKA eingesehen/geändert/kontrolliert werden kann muss doch eigentlich
>>>bei jedem ein Geschmäckle hinterlassen.
>> Da ist sicherlich verbesserungspotential, die Provider haben aber z.B.
>> schon das Recht Auskunft über die Gründe der Sperrung zu erlangen
>> (Auskunftsanspruch).
>
> ...ganz zu Schweigen davon, daß sie sich auf dem Rechtsweg dagegen
> wehren können; der ist nämlich nicht vorgesehen.
Unsinn. Der Rechtsweg ist ausdrücklich vorgesehen. Hatten wir weiter 
oben schon besprochen...

von (prx) A. K. (prx)


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Reinhard S. schrieb:

> Sind Pädos keine Minderheit? DAS wäre mal erschreckend.

Laut Frau von der Leyen mit ihren 20% aller Internet-Teilnehmer nicht. 
Denn wenn wir davon die Frauen weitgehend ausnehmen und folglich deren 
ungefähr 50% Anteil am Internet abrechnen, dann sind wir schon bei 40% 
aller männlichen Teilnehmer. Wenn wir dann noch die Kinder abziehen (ob 
12jährige die 12jahrige betrachen auch Päderasten sind, das ist noch 
etwas umstritten), dann sind die Päderasten wohl schon in der Mehrheit.

Ob sie sich mal in ihrem Ministerium umgesehen hat? Bei dem Anteil 
müssen sich da zwangsläufig ein paar finden.

von Gutmensch (Gast)


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>> Du bist krank. Es geht hier um Kinder! Das ist wirklich der Tiefpunkt
>> dieses Forums.

Gutmenschenalarm!

http://www.youtube.com/watch?v=ACjHB9GZN18

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Denn wenn wir davon die Frauen weitgehend ausnehmen und folglich deren
> ungefähr 50% Anteil am Internet abrechnen, dann sind wir schon bei 40%
> aller männlichen Teilnehmer.

Wie kommst du darauf, daß man Frauen davon weitgehend ausnehmen kann?

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Der Rechtsweg ist ausdrücklich vorgesehen. Hatten wir weiter
> oben schon besprochen...

Wo?

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Wie kommst du darauf, daß man Frauen davon weitgehend ausnehmen kann?

Allein schon weil ich mit dieser Rechnung sonst keine Mehrheit zustande 
bringe. ;-)

Genauere statistische Daten als das klassische Bild vom sabbernden Mann 
vor dem Bildschirm habe ich dazu aber keine.

von Uhu U. (uhu)


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Dabei hat sich Zensurursula doch längst als Kinderschänderin geoutet...

von Hartmut Kraus (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Das mathematische Element haben alle Ingenieurwissenschaften. Was sie
> von der Mathematik unterscheidet, ist das Konstruktive.
>
> Eine Extrawurst für die Informatik ist nur Dünkelhaftigkeit.

Genau - und hier das Gegenteil: Das Problem der Fehlerfreiheit wird in 
der (angewandten) Informatik im Gegensatz zur Mathemaik wohl ewig 
ungelöst bleiben. <:-)

von Juppi J. (juppiii)


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Hallo
Die heutigen juppis sind natürlich "falsch"

Haben Einige sofort bemerkt.

Gruß

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Der Rechtsweg ist ausdrücklich vorgesehen. Hatten wir weiter
>> oben schon besprochen...
>
> Wo?
Sorry, falsches Forum :)
Gesetzentwurf:
Das BKA haftet für die falsche Bewertung einer Internetadresse
als kinderp0rnographisch oder bei Fehlern aufgrund der Aufnahme einer
Internetadresse in die Liste.


Wobei in dem Passus nur von Haftung die Rede ist. Da das BKA 
verantwortlich ist, ist ja ohnehinn klar das man bei Fehlern gegen das 
BKA Rechtsmittel anwenden kann.

von Uhu U. (uhu)


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Nein Jörg, es geht darum, daß einem Betreiber einer vom BKA gesperrten 
Seite das Recht auf rechtliches Gehör gewährt wird - nicht darum, daß 
der Provider von Schadensersatzansprüchen Dritter durch Fehler des BKA 
freigehalten wird.

[Nebenbei: Der Paragraph über den Schadensersatz ist zudem auch noch 
äußerst hinterhältig formuliert. Schadensersatz steht dem Provider 
nämlich nur zu, wenn er stets genau das gemacht hat, was das BKA 
befohlen hat. Führt er offensichtlich rechtswidrige Anweisungen des BKA 
nicht aus, verliert er die Haftungsfreistellung.]

http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtliches_Gehör

Ein Rechtsstaat zeichnet sich dadurch aus, daß jede Entscheidung der 
Verwaltung vor einem ordentlichen Gericht überprüft werden kann.

Ein Staat, der das für bestimmte Handlungen der Polizei nicht vorsieht, 
ist kein Rechtsstaat.

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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@ Uhu: Tut mir Leid, aber das wird mir alles zu viel, um darauf zu 
antworten.

> Es kann nicht sein, daß alles bis 18 Kinder sind, die auf Teufel komm
> raus zu schützen sind, um es etwas überspitzt zu formulieren.
Darauf bezog sich mein Argument, es stuetzt also deine Argumentation 
teilweise.

von Conlost (Gast)


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Nun holt man zum Gegenschlag aus.


Zitat:

Mit einer bundesweiten Unterschriftenaktion will die Deutsche 
Kinderhilfe das geplante Gesetz zur Sperrung unterstützen. Der Auftakt 
sei an diesem Mittwoch vor dem Fußball-Bundesligaspiel von Arminia 
Bielefeld gegen 1899 Hoffenheim in der Bielefelder Schüco-Arena, sagte 
der Kinderhilfe-Vorsitzende Georg Ehrmann heute und bestätigte damit 
einen Bericht des Westfalen-Blatts vom selben Tag. Die 
Kinderschutzorganisation mit Sitz in Berlin wolle damit einen 
Kontrapunkt gegen die Online-Petition setzen, deren Ziel es ist, das 
Gesetz zu stoppen, hieß es weiter.

Zitat Ende.

http://www.heise.de/newsticker/Streit-um-Internetsperren-Gesetz-geht-weiter--/meldung/137688

von Uhu U. (uhu)


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Man darf gespannt seine, welche der Petitionen sich der 
Petitionsausschuß zur Entscheidung heraus pickt...

von Gast (Gast)


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> Der Auftakt
> sei an diesem Mittwoch vor dem Fußball-Bundesligaspiel von Arminia
> Bielefeld gegen 1899 Hoffenheim in der Bielefelder Schüco-Arena

Die kennen eben das intellektuelle Niveau ihrer Zielgruppe...

von Petent (Gast)


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ich finde es erschreckend dass die 70.ooo Petenten nun alle als pädophil 
abgestempelt werden!

Ließt den wirklich niemand den Text der Pedition durch? es geht einzig 
und allein um die Mittel welche die Regierung heranziehen will!

man-man-man ich muss mich wieder aufregen!

von Juppi J. (juppiii)


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Man sollte recherchieren ob das zutrifft und einen Sammelklage
wegen Kriminaliesierung starten

von Conlost (Gast)


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von Juppi J. (juppiii)


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Kinderhilfe , was soll das .
Ich spende direkt zum nächsten Kindergarten und sehe wie meine Spende 
Angewendet wird, aber mit Bedingungen.

Davon habe ich auch Spass.

von Namenloser (Gast)


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Der eigentliche Skandal ist, dass es im 21.Jahrhundert noch eine 
Kinderhilfe geben muss, die dann auch noch auf Spenden angewiesen ist.

von Uhu U. (uhu)


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Namenloser schrieb:
> Der eigentliche Skandal ist, dass es im 21.Jahrhundert noch eine
> Kinderhilfe geben muss, die dann auch noch auf Spenden angewiesen ist.

Meinst du nicht, daß es auch ein bischen darauf ankommt, was diese 
"Kinderhilfe" eigentlich will?

Ich erinnere mich an Vereine, die sich den Tierschutz aufs Panier 
geschrieben hatten, und sehr aktiv beim Spendensammeln waren - um das 
Geld hinterher zu verprassen.

von Käse (Gast)


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Mit dem Zeigefinger auf er KiPo kann man doch auch wunderbar davon 
wegzeigen, daß man es nichtmal geschafft hat, im reichen Deutschland für 
alle Schul- und Kindergartenkinder ein kostenloses, vernünftiges warmes 
Mittagessen anzubieten. Die sollen doch nicht so tun, als hätten Kinder, 
besonders aus armen Familien, plötzlich eine Lobby. Unehrlich, so ein 
Wahlk(r)ampf.

von Uhu U. (uhu)


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Na und jetzt holen sie sich auch noch mit einem neuen Gesetz über 
Spätabtreibung - sogar ohne Fraktionszwang, hört, hört - öffentlich 
einen runter...

von Uhu U. (uhu)


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von Conlost (Gast)


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Wer denkt es dauert nicht mehr lange mit der
Internetsperre, der irrt gewaltig.

Es hat bereits begonnen:

http://www.basicthinking.de/blog/2009/05/13/innenministerium-nimmt-satirische-sperrseite-vom-netz/

Ich frage mich nur, warum man das nicht bei den KiPo
Produzenten genau so macht?

von Uhu U. (uhu)


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Conlost schrieb:

> Ich frage mich nur, warum man das nicht bei den KiPo
> Produzenten genau so macht?

Weil man die noch braucht - als Grund für den Aufbau einer 
flächendeckenden Zensur-Infrastruktur.

von Siegfried (Gast)


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... KiPo Produzenten ...

Die werden noch von der Regierung gebraucht.

von dns-admin (Gast)


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Es wird immer wieder gesagt, dass nur das BKA die Liste kennt, damit 
wären die DNS-Umleitungen technisch nicht durchführbar. Die beteiligten 
ISP's müssen Kenntnis der gesperrten Hostnamen haben, um in den 
ISP-internen DNS-Servern die Umleitung zu ermöglichen. Damit erweitert 
sich der Bereich der Personen die die Liste kennen doch sehr stark, was 
dann wahrscheinlich wie im Falle anderer Sperrlisten dazu führt dass die 
Liste ggf. unkontrolliert in Umlauf kommt.

Zu vergleichen ist das ganze wie ein Schild "Alle Richtungen -->" das 
durch Ortskundige einfach umgangen werden kann.

Wie entsprechende Berichte darstellen ist es effizienter dafür zu sorgen 
dass entsprechende Inhalte von den entsprechenden Servern verschwinden, 
statt nur ein Tuch darüber zu legen.

von Uhu U. (uhu)


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dns-admin schrieb:

> Wie entsprechende Berichte darstellen ist es effizienter dafür zu sorgen
> dass entsprechende Inhalte von den entsprechenden Servern verschwinden,
> statt nur ein Tuch darüber zu legen.

Das stimmt aus technischer Sicht. Nur handelt es sich hier nicht um ein 
technisches Problem, sondern um ein politisches: Aufbau einer 
flächendeckenden Zensur-Infrastruktur.

Die nicht vorhandene Sachkompetenz der Protagonisten ist kein Mangel, 
sonden ihr Trumpf, denn sie sind Experten im Blenden und Täuschen. Das 
ist ihre Aufgabe in dem Spiel. Nichts sonst. Schon garnicht die 
Verbreitung von KiPo zu verhindern.

von Εrnst B. (ernst)


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Da kommen dann ja sicher noch weitere Gesetzesänderungen hinzu, um das 
weiter auszudehnen:

DNS-Sperren einfach zu umgehen => Verwendung von unzensierten DNS wird 
illegal.
Provider müssen DNS-Anfragen und VPN-Tunnel rausfiltern.
Betrieb eigener DNS-Server nur noch mit Unbedenklichkeitsbescheinigung 
vom Innenministerium.
DNSSEC wird illegal.
Verbindungen zu Proxy-Servern im Ausland werden unter Strafe gestellt.
https wird abgeschafft, die staatlichen Schnüffel-Server können sonst 
keine Keyword-Suche mehr durchführen.
Einrichtung von Zensur-Firewalls an allen Verbindungen ins Ausland.

von juppi (Gast)


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>Das stimmt aus technischer Sicht. Nur handelt es sich hier nicht um ein
>technisches Problem, sondern um ein politisches: Aufbau einer
>flächendeckenden Zensur-Infrastruktur.

Die Leute sind doch noch alle da und sehr viele im 
Beschäftigungsverhältnis (Staasi)

P.S
Konnte mich nicht zurückhalten.

von Conlost (Gast)


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Mir ist heute etwas bei meinem Router aufgefallen.

Es ist ein Speedport W 701 V.

Bei der DNS Einstellung steht:

!Hinweis
Die DNS-Server werden beim
Herstellen der Verbindung zu
Ihrem Provider automatisch
konfiguriert. Nur wenn der
Provider keine DNS-Server
bereitstellt, werden die
manuellen Eingaben verwendet.


Also wenn ich das so lese, dann werden die eingetragenen
DNS-Server nicht verwendet, denn Congstar hat ja eigene.

Wie kann ich überprüfen welcher DNS-Server wirklich
benutzt wird von dem Router?

von Uhu U. (uhu)


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Ich habe mal versuchsweise freeDNS als DNS-Server eingestellt und dann 
mit WireShark nachgeprüft, an welche Adresse die DNS-Anfragen gehen.

Es war freeDNS. Wäre auch ein übler Aufwand, wenn der Provider alle 
nicht-eigenen DNS-Server auf auf seine eigenen umleiten wollte.

von dns-admin (Gast)


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> Wie kann ich überprüfen welcher DNS-Server wirklich
> benutzt wird von dem Router?

So gesehen gar nicht, da sich ein solches Handshake über PPPoe abspielt, 
auf dass man keinen Zugriff hat, wenn Speedport und ähnliche direkt am 
DSL-Anschluss hängen.
Ausser es gibt eine Statusseite die die aktuellen DNS-Server anzeigt.
Das ganze funktioniert ja so wie DHCP im LAN, wo man je nach Einstellung 
entweder alles automatisch bekommt, oder gewisse Einstellungen statisch 
durchführt.
Von aussen kann man ja nur mittels nslookup oder dig eine Anfrage an den 
DNS-Server/Forwarder im Router stellen. Aus der Antwort ist aber nicht 
ersichtlich welche DNS-Server recursiv dahinter angefragt werden.

mittels "dig hostname +trace" kriegt man mit wie die Anfrage prinzipiell 
abläuft.
z.B.: "dig www.mikrocontroller.net +trace" gibt folgendes zurück:

; <<>> DiG <dig-version> <<>> www.mikrocontroller.net +trace
;; global options:  printcmd
.                       350336  IN      NS      A.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      F.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      K.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      B.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      G.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      E.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      H.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      D.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      M.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      J.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      C.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      L.ROOT-SERVERS.NET.
.                       350336  IN      NS      I.ROOT-SERVERS.NET.
;; Received 316 bytes from <lokaler DNS-Server IP>#53(x.x.x.x) in 4 ms

net.                    172800  IN      NS      L.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      H.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      A.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      D.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      G.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      K.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      E.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      B.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      F.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      M.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      C.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      I.GTLD-SERVERS.net.
net.                    172800  IN      NS      J.GTLD-SERVERS.net.
;; Received 510 bytes from 198.41.0.4#53(A.ROOT-SERVERS.NET) in 237 ms

mikrocontroller.net.    172800  IN      NS      ns1.first-ns.de.
mikrocontroller.net.    172800  IN      NS      robotns2.second-ns.de.
mikrocontroller.net.    172800  IN      NS      robotns3.second-ns.com.
;; Received 155 bytes from 192.41.162.30#53(L.GTLD-SERVERS.net) in 226 
ms

www.mikrocontroller.net. 86400  IN      A       88.198.17.227
mikrocontroller.net.    86400   IN      NS      robotns3.second-ns.com.
mikrocontroller.net.    86400   IN      NS      robotns2.second-ns.de.
mikrocontroller.net.    86400   IN      NS      ns1.first-ns.de.
;; Received 171 bytes from 213.239.242.238#53(ns1.first-ns.de) in 10 ms

Wie man schön sieht geht das vom Root-Server über den Generic-TLD-Server 
zum Server der eigentlichen Domain
Jede Instanz liefert eine bestimmte Menge NS-Einträge zurück aus denen 
dann einer ausgewählt wird.

von dns-admin (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Ich habe mal versuchsweise freeDNS als DNS-Server eingestellt und dann
> mit WireShark nachgeprüft, an welche Adresse die DNS-Anfragen gehen.

> Es war freeDNS. Wäre auch ein übler Aufwand, wenn der Provider alle
> nicht-eigenen DNS-Server auf auf seine eigenen umleiten wollte.

Das ist gar kein so großer Aufwand, einfach alle UDP-Pakete die nach 
extern gehen und an Port 53 gerichtet sind, umleiten auf einen genehmen 
DNS-Server.

Im HTTP Bereich nennt man das z.B. transparent proxying, das 
funktioniert mit DNS-Anfragen ähnlich, man muss nur statefull die 
antworten mit der erwarteten IP-Adresse versehen, da UDP connectionless 
ist.

Mit entsprechenden Hilfsmitteln wie z.B. fwbuilder geht das auch schön 
mit einem GUI zu konfigurieren.

von (prx) A. K. (prx)


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Ernst B✶ schrieb:

Ist natürlich nicht ernst zu nehmen. Aber spinne ich zum Spass mal mit.

> DNS-Sperren einfach zu umgehen => Verwendung von unzensierten DNS wird
> illegal.

Bringt nichts, da die Zensierung der Telefonbücher das Telefonieren ja 
auch nur etwas behindert aber nicht verhindert.

> Provider müssen DNS-Anfragen und VPN-Tunnel rausfiltern.

Wie erkennen? Portnummern sind flexibel. DNS Abfragen sind beliebig 
umformulierbar, folglich nicht erkennbar. Gute VPN Tunnel sind von 
Downloads komprimierter Daten kaum unterscheidbar.

> Betrieb eigener DNS-Server nur noch mit Unbedenklichkeitsbescheinigung
> vom Innenministerium.

Faktisch unmöglich. Die sitzen ja nicht nur bei Providern.

> DNSSEC wird illegal.

Führt in letzter Konsequenz zur Abschaffung des Internet.

> https wird abgeschafft,

Führt zur Abschaffung der ernsthaften kommerziellen Nutzung des 
Internet, einschliesslich Banking. Arbeitslosenzahl wird gut 
zweistellig.

Kann man kürzer haben: Einfach gleich das Internet abschalten und zurück 
zum Papier. Grenzen muss man natürlich dicht machen, denn sonst ist 
ausländische Ware und Dienstleistung durchweg billiger als hiesige. Weil 
der Export kurz drauf genauso dicht ist steigt die Arbeitslosenrate nun 
ins knapp Dreistellige. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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dns-admin schrieb:

> dann wahrscheinlich wie im Falle anderer Sperrlisten dazu führt dass die
> Liste ggf. unkontrolliert in Umlauf kommt.

Zweifellos. Das dürfte auch ein wesentliches Motiv dafür sein, kleine 
Provider davon auszunehmen.

Allerdings werden, wenn das BKA nicht völlig bekloppt ist, die Listen 
wie andere solche Daten auch individuell markiert sein, d.h. das Leck 
lässt sich ermitteln und für den betreffenden Provider wird das dann 
teuer.

von Conlost (Gast)


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Danke für die Information.

Nur leider bin ich noch genau so schlau wie vorher.

Irgendwie muß ich das noch rausbekommen, aber nicht mehr heute.  :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Conlost schrieb:

> Wie kann ich überprüfen welcher DNS-Server wirklich
> benutzt wird von dem Router?

Wenn der Router das nicht von sich aus preisgibt, dann wird das 
schwierig,

Folglich empfiehlt es sich, die PCs so zu konfigurieren, dass der per 
DHCP des Routers verbreitete DNS-Server (also der Router selbst) nicht 
verwendet wird. Entweder indem man die PCs entsprechend umkonfiguriert. 
Oder indem man das DHCP des Routers abschaltet und ein separates DHCP 
einrichtet, das man manuell konfigurieren kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Ich habe mal versuchsweise freeDNS als DNS-Server eingestellt und dann
> mit WireShark nachgeprüft, an welche Adresse die DNS-Anfragen gehen.
>
> Es war freeDNS.

Bzw. zumindest hat dein Provider dir das vorgegaukelt -- sonst hätte
dein anfragender Resolver nämlich die Antwort gar nicht erst
angenommen.  Die muss schon zwingend von der IP-Adresse kommen, an
die sie auch gerichtet war.

IP-Adressen kann man aber auf dem Weg umschreiben.  Sowas kennst du
sehr wahrscheinlich sogar recht gut, das nennt sich nämlich network
address translation, abegekürzt NAT.  Daran, dass dein Router vermutlich
(so du keine routbare IP-Adresse selbst benutzt) genau dieses NAT für
jedes deiner Pakete macht, erkennst du auch, dass der Aufwand dafür
offensichtlich doch nicht so riesig ist.

Nein, ganz so einfach lässt sich die Fälschung nicht erkennen.  (Nicht,
dass ich annehmen würde, dass es eine Fälschung wäre.)

von Uhu U. (uhu)


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Wenn man im WireShark-Log nachsieht, wieviele DNS-Anfragen da bei einem 
einzigen Seitenzugriff generiert werden und bedenkt, daß das tausendfach 
gleichzeitig passiert, dann ist das schiere Volumen schon so groß, daß 
der Provider das nicht einfach im Rauschen verschwinden lassen kann; er 
braucht mit Sicherheit eine Menge zusätzlicher Hardware, um DNS 
umzuleiten.

NAT kann natürlich in großen LABs auch ein beachtliches Volumen 
umsetzen, aber gegen das, was bei einem Provider anfällt, kann mans wohl 
getrost vergessen.

Aber du hast natürlich recht: mein Test sagt eigentlich nur aus, daß 
sich das OS des geloggten Rechners an meine Vorgabe bezüglich DNS 
gehalten hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> er braucht mit Sicherheit eine Menge zusätzlicher Hardware, um DNS
> umzuleiten.

I wo. Die DNS Anfragen der üblichen DSL-Anschlüsse landen doch bisher 
schon beim DNS-Cache von Provider, von jenen Exoten abgesehen die ihr 
DNS jetzt schon auf OpenDNS&Co umkonfiguriert haben. Da ändert sich 
hardwareseitig rein garnix, das muss der schon bisher abkönnen.

Für Zensur vom DNS muss dieser DNS-Cache nur entsprechende Overrides 
kriegen, sonst nix. Kann aber sein, dass man an der Software ein bischen 
stricken muss, wenn der übliche Bind diese Funktion vielleicht nicht von 
Haus aus genau wie gewünscht mitbringt (weiss ich grad nicht, geht 
vielleicht schon weil's eigentlich nicht viel anders ist als beim 
Cachefile der Rootserver).

Und selbst Zwangsrerouting vom 53er ist hardwareseitig kein Drama, weil 
zusätzliches port-basierendes IP Routing die Router auch grad 
überfordern dürfte. Haben manche Provider schon bisher für Zwangsproxies 
gemacht.

Teuer wird es erst, wenn DNS auch dann identifiziert und blockiert oder 
reroutet werden soll, wenn es sich auf anderen Ports tarnt und durch 
Analyse des Inhalts identifiziert werden soll.

von Reinhard S. (rezz)


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Ernst B✶ schrieb:

> DNSSEC wird illegal.

Aber der DNS-Server an sich ist doch weiterhin der gleiche, nur die Info 
ist halt eine andere?

von Jörg S. (joerg-s)


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dns-admin schrieb:
> Wie entsprechende Berichte darstellen ist es effizienter dafür zu sorgen
> dass entsprechende Inhalte von den entsprechenden Servern verschwinden,
> statt nur ein Tuch darüber zu legen.
Das eine schliesst das andere nicht aus.

von (prx) A. K. (prx)


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Reinhard S. schrieb:

>> DNSSEC wird illegal.
>
> Aber der DNS-Server an sich ist doch weiterhin der gleiche, nur die Info
> ist halt eine andere?

Wenn wie oben skizziert sowieso der DNS-Cache vom Provider verwendet 
wird, dann ja. Aber wenn der Provider dazu gewungen werden soll, alle 
DNS Requests, also beispielsweise auch die an die internationalen 
Rootnameserver, an interne umzuleiten, dann schlägt die 
Authentifizierung vom DNSSEC Alarm. DNSSEC wurde ja erfunden, um 
sicherzustellen dass man mit dem gewünschten Server spricht und nicht 
mit einen Fake.

von Reinhard S. (rezz)


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A. K. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>
>>> DNSSEC wird illegal.
>>
>> Aber der DNS-Server an sich ist doch weiterhin der gleiche, nur die Info
>> ist halt eine andere?
>
> Wenn wie oben skizziert sowieso der DNS-Cache vom Provider verwendet
> wird, dann ja. Aber wenn der Provider dazu gewungen werden soll, alle
> DNS Requests, also beispielsweise auch die an die internationalen
> Rootnameserver, an interne umzuleiten, dann schlägt die
> Authentifizierung vom DNSSEC Alarm.

Stimmt. Zur Ironie:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/137740

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Reinhard S. schrieb:

> Stimmt. Zur Ironie:
> http://www.heise.de/newsticker/meldung/137740

Wobei natürlich hier ganz profan das Interesse der Wirtschaft dahinter
steht.  Steht im letzten Absatz, Stichwort `cache poisoning'.  Wenn
du Homebanking bei deiner Bank machst, willst du dir halt sicher sein,
dass die IP-Adresse, die das DNS dir rausgegeben hat, auch wirklich
die deiner Bank ist.  Was noch besser daran ist: deine Bank hat daran
ebenso ein Interesse, im Schadensfall ist sie nämlich sehr wahrschein-
lich auch gearsc*t.

Ob Zensursula gegen handfeste Wirtschaftsinteressen anrennen kann?

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> er braucht mit Sicherheit eine Menge zusätzlicher Hardware, um DNS
>> umzuleiten.
>
> I wo. Die DNS Anfragen der üblichen DSL-Anschlüsse landen doch bisher
> schon beim DNS-Cache von Provider, von jenen Exoten abgesehen die ihr
> DNS jetzt schon auf OpenDNS&Co umkonfiguriert haben. Da ändert sich
> hardwareseitig rein garnix, das muss der schon bisher abkönnen.

PS: Der Hardwareaufwand wird sogar geringer. Denn je mehr Leute ihr DNS 
zensurflüchtend woanders aufsetzen, desto weniger Arbeit hat der 
DNS-Cache vom Provider.

von Jörg S. (joerg-s)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ob Zensursula gegen handfeste Wirtschaftsinteressen anrennen kann?
Wie gesperrt wird liegt nicht in der Hand von von der Leyen, das ist den 
Providern überlassen.

Zitat Gesetzentwurf:
Die einzusetzenden Sperrtechniken haben sich an den Zielen der Eignung, 
der Effizienz, aber auch mit Blick auf mögliche Grundrechtseingriffe an 
dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu orientieren.[...] In der bloßen 
Verhinderung des Zugangs zu einer Seite mit kinderp0rnographischem 
Inhalt auf der DNS-Ebene liegt nach einhelliger Auffassung die geringste 
Eingriffstiefe. Den Diensteanbietern ist es jedoch unbenommen, sich für 
eine andere Sperrtechnik mit größerer Eingriffstiefe zu entscheiden.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> dns-admin schrieb:
>> Wie entsprechende Berichte darstellen ist es effizienter dafür zu sorgen
>> dass entsprechende Inhalte von den entsprechenden Servern verschwinden,
>> statt nur ein Tuch darüber zu legen.
> Das eine schliesst das andere nicht aus.

Jörg, du bist ein Herzchen...

von Reinhard S. (rezz)


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Mal bissel Wasser auf die Mühlen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/137773

von (prx) A. K. (prx)


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Allen Unken zum Trotz: Es scheint sich langsam was zu bewegen. Immerhin 
hat jetzt sogar die FDP gemerkt, dass man dagegen sein kann ohne sich 
damit gleich als Krimineller zu outen. Riechen die darin ein paar 
Wählerstimmen?

von yalu (Gast)


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> Immerhin hat jetzt sogar die FDP gemerkt, dass man dagegen sein kann

Gibt es das was Neues? Bisher war die FDP ja nicht gerade dagegen, aber
immerhin sehr skeptisch, was gezeigt hat, dass man sich dort wenigstens
Gedanken zu dem Thema macht.

Ich hoffe, dass sie sich bis zu den kommenden Debatten im Bundestag
ausreichend mit scharfer argumentativer Munition eindecken, so dass auch
etliche der scheuklappenbehafteten CDU- und SPDler endlich kapieren,
worum es hier eigentlich geht. Argumente gibt es genug, wichtig ist nur,
dass sie kompetent vorgetragen werden, so dass sie nicht einfach als
Oppositionsgekläff abgetan werden können.

von Jörg S. (joerg-s)


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>Immerhin hat jetzt sogar die FDP gemerkt, dass man dagegen sein kann ohne
>sich damit gleich als Krimineller zu outen.
Die FDP hat von anfang an rechtliche und generelle bedenken geäußert. 
Und das recht deutlich.

von _Gast_ (Gast)


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Jörg S. (joerg-s) wrote:

> Die FDP hat von anfang an rechtliche und generelle bedenken geäußert.
> Und das recht deutlich.

Ob deutlich oder nicht, die FDP ist in diesem Punkt leider nicht 
glaubwürdig. Solange sie in der Opposition ist kann sie leicht gegen 
Internetsperren parolisieren. Wie war das noch gleich mit einem FDP 
Minister mit dem Namen Wolf glaube in NRW, die sich für 
Online-Durchsuchungen stark gemacht hatte? Warum wurde der nicht "auf 
Parteilinie" gebracht? Vielleicht, weil man sich dem Zeitgeist der 
Regierenden fügt? Oder noch eher, weil man im Zweifel doch eher auf "Law 
and Order", als auf bürgerliche Freiheiten setzt?

Es ist doch schon eine Farce, das hier immer von eine sog. 
"bürgerlichen" Mehrheit gesprochen wird und dann der Bürger mit 
Internetsperren und Online-Durchsuchungen konfrontiert wird.

von Reinhard S. (rezz)


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Jörg S. schrieb:
> Die FDP hat von anfang an rechtliche und generelle bedenken geäußert.
> Und das recht deutlich.

Hat wohl in Bayern aber nicht gestört.

von Hartmut Kraus (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Die FDP hat von anfang an rechtliche und generelle bedenken geäußert.
>> Und das recht deutlich.
>
> Hat wohl in Bayern aber nicht gestört.

Mit Sicherheit nicht - sonst hätte man uns in Bayern ja schon mit einer 
"Internet - Sperre" wenigstens vor dem potenzierten Schwachsinn dieses 
Threads hier schützen können.

Wie z.B: "Die FDP zeigt irgendwelche Ansätze vom Intelligenz."

von Rik Langobar (Gast)


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Hartmut Kraus schrieb:

> Wie z.B: "Die FDP zeigt irgendwelche Ansätze vom Intelligenz."

Neidisch? (-:>

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Woooah, der Smiley geht sogar anders rum!

von Axel R. (Gast)


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http://www.computerbase.de/news/wirtschaft/recht_gesetz/2009/mai/zahlreiche_warez-seiten/

Wenn sich warez-Server abschalten lassen, dann auch jede andere Seite.
 OHNE STOPPSCHILD

Man müsste das den Politikern mit der Empfehlung verlinken, sich das mal 
zeigen zu lassen, wie das mit der Abschalterei geht.

Gruß
Axelr.

von Hartmut Kraus (Gast)


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Rik Langobar schrieb:

> Neidisch? (-:>

Der Neid, der ist ein böses Vieh -
er frisst dich selbst, den Anlass nie. <:-)

von Jörg S. (joerg-s)


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>Man müsste das den Politikern mit der Empfehlung verlinken, sich das mal
>zeigen zu lassen, wie das mit der Abschalterei geht.
Das ist den Politikern bekannt.

Zitat vdL:
Das oberste Ziel ist, weltweit die Täter zu stellen und weltweit die 
Quellen zu schließen. Das ist eine Sisyphosarbeit, die jeden Tag von den 
obersten Polizeibehörden geleistet wird. 90 Prozent der dafür zur 
Verfügung stehenden Ressourcen werden für das Stellen der Täter, für den 
Schutz der Opfer und für das Schließen der Quellen eingesetzt. Dies muss 
in diesem Raum einmal deutlich gesagt werden.
Aber wir können mehr tun, und darum geht es doch heute. Es geht nicht 
darum, ob eine einzelne Strategie allumfassend ist, sondern darum, ob 
wir noch mehr tun können. Wir werden den völlig ungehinderten Zugang zu 
diesen widerlichen Bildern in Deutschland sperren.

von Klaus (Gast)


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Ja, ganz toll. Labern kann die viel, um das Gesetz zu rechtfertigen. Nur 
wer soll der noch glauben, so verbohrt wie die is...

von Jörg S. (joerg-s)


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>Nur wer soll der noch glauben...
Was glauben?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:

> Das oberste Ziel ist, weltweit die Täter zu stellen und weltweit die
> Quellen zu schließen. Das ist eine Sisyphosarbeit, die jeden Tag von den
> obersten Polizeibehörden geleistet wird.

So?

http://www.carechild.de/news/politik/internetzensur_carechild_versuch_blamiert_deutsche_politiker_566_120.html

von Jörg S. (joerg-s)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>
>> Das oberste Ziel ist, weltweit die Täter zu stellen und weltweit die
>> Quellen zu schließen. Das ist eine Sisyphosarbeit, die jeden Tag von den
>> obersten Polizeibehörden geleistet wird.
>
> So?
>http://www.carechild.de/news/politik/internetzensur_carechild_versuch_blamiert_deutsche_politiker_566_120.html

Und? Wo steht da das deutsche Behörden keine Internetseiten abschalten 
lassen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:

>>http://www.carechild.de/news/politik/internetzensur_carechild_versuch_blamiert_deutsche_politiker_566_120.html
>
> Und? Wo steht da das deutsche Behörden keine Internetseiten abschalten
> lassen?

Wenn es derart einfach ist, die entsprechenden schwarzen Schafe aus
dem Verkehr zu ziehen, wofür braucht man dann noch diese DNS-Krücke?

von Klaus (Gast)


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Genau die Antwort auf die Frage möchst unser Jörg S. ja nicht hören :-/

von Jörg S. (joerg-s)


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> Wenn es derart einfach ist, die entsprechenden schwarzen Schafe aus
> dem Verkehr zu ziehen, wofür braucht man dann noch diese DNS-Krücke?
Ob das in allen Fällen so einfach ist wage ich zu bezweifeln. Ich sehe 
allerdings auch recht wenig wirklichen sinn in den Sperren.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
>> Wenn es derart einfach ist, die entsprechenden schwarzen Schafe aus
>> dem Verkehr zu ziehen, wofür braucht man dann noch diese DNS-Krücke?
> Ob das in allen Fällen so einfach ist wage ich zu bezweifeln. Ich sehe
> allerdings auch recht wenig wirklichen sinn in den Sperren.

Doch, Jörg, die Sperren haben einen Sinn. Nur den willst du nicht 
sehen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Ja ja, die böse Regierung will teletubbie.de sperren... träum weiter!

von Axel R. (Gast)


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http://www.zeit.de/online/2009/21/netzsperren-satire

wurde mirnichtsdirnichts abgeschaltet

-=OHNE STOPPSCHILD=-

Klar, das LOGO der Bundesegierung zu verwenden, ist ja auch rechtswidrig 
;-)


"...Vorwürfe: Insbesondere die nicht autorisierte Verwendung des Logos 
sei rechtswidrig, zumal die satirische Verwendung "nicht zwangsläufig" 
identifizierbar sei. "


Axelr.

edit
Zitat:
"Mit anderen Worten, wer Seiten des Innenministeriums nachmacht oder 
nachgemachte Seite in Umlauf bringt, macht sich strafbar. Man sei "im 
Rahmen der sogenannten Störerhaftung" gezwungen, hieß es, Inhalte aus 
dem Netz zu nehmen, sobald man erfahre, dass sie rechtswidrig seien. Man 
habe sich zu einer schnellen Reaktion entschieden, um 
"existenzbedrohende Maßnahmen" zu vermeiden, beispielsweise eine 
Beschlagnahmung der Server.
"

von Jörg S. (joerg-s)


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>wurde mirnichtsdirnichts abgeschaltet
>-=OHNE STOPPSCHILD=-
Das Stoppschild zu verwenden wäre ja auch illegal gewesen, weil kein 
KiPo. Ausserdem brauchts bei einer Abschaltung überhaupt kein 
Stoppschild :)

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
>>wurde mirnichtsdirnichts abgeschaltet
>>-=OHNE STOPPSCHILD=-
> Das Stoppschild zu verwenden wäre ja auch illegal gewesen, weil kein
> KiPo. Ausserdem brauchts bei einer Abschaltung überhaupt kein
> Stoppschild :)

Jörg, du bist immer wieder für einen Lacher gut :-)

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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OT: wein Alle wodimbezogenen Posts weg, dabei habe ich mir immer 
soviel Muehe gegeben :D
88139 Stimmen schon, 100k wie kommen :)

von Siegfried (Gast)


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"An inquiry into child abuse at Irish Catholic institutions finds church 
leaders knew sexual abuse was "endemic" in boys' institutions."

Eine Meldung von BBC-NEWS 
(http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/8059826.stm).

Um die katholischen Kinderficker wird sich erst gekümmert, wenn das 
"Ansehen" der Kirche in Frage steht (siehe z. B. die 
Millionendollarzahlungen in den Vereinigten Staaten). Auf die Idee 
Stoppschilder vor katholischen Kirchen aufzustellen ist wohl noch 
niemand gekommen - oder? Das englische Wort "endemic" interpretiere 
dergestalt, daß der Kindesmißbrauch auf katholische Institutionen 
begrenzt ist. Besser wäre natürlich denen den ganzen Laden dicht 
zumachen.

von Conlost (Gast)


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Wirtschaftsausschuss befragt in einer Anhörung Sachverständige

http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/2009/24487981_kw22_wirtschaft/

Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie will am Mittwoch, dem 27. 
Mai 2009, neun Sachverständige in einer öffentlichen Anhörung zu dem 
entsprechenden Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD befragen. Vorgesehen 
ist unter anderem, dass Vermittler von Internet-Zugängen zur Sperrung 
von Seiten mit kinderp0rnografischen Inhalten verpflichtet werden.

Zeit: Mittwoch, 27. Mai 2009, 11.00 bis 13.00 Uhr
Ort:  Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302

Liste der geladenen Sachverständigen

    * Bundeskriminalamt
    * Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue
      Medien e.V. (BITKOM)
    * Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. (ECO)
    * Dr. Peter-Jürgen Graf, Richter am Bundesgerichtshof
    * Dr. Dieter Frey, Frey Rechtsanwälte
    * Prof. Dr. Michael Osterheider, Forensische Psychiatrie der
      Universität Regensburg
    * Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Sieber, Max-Planck-Institut für
      ausländisches und internationales Strafrecht
    * Dr. Korinna Kuhnen, Medienwissenschaftlerin
    * N.N.

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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von Rik Langobar (Gast)


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@ dude

Das Video ist ziemlich gut, sowas sollte mal abends vor der Tagesschau 
als "Werbung" laufen.

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Rik Langobar schrieb:
> @ dude
>
> Das Video ist ziemlich gut, sowas sollte mal abends vor der Tagesschau
> als "Werbung" laufen.

Ja, vielleicht wuerden ein paar Leute endlich mal nachdenklich werden...

von _Gast_ (Gast)


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Axel Kossel, Leitender Redakteur beim Computermagazin c't zum Thema 
Internetsperre

http://www.heise.de/ct-tv/Video-Nach-der-Kritik-folgen-die-Warnungen--/video/2009/05/09/webcast/pruefstand/137373

von Reinhard S. (rezz)


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Sachich Nich schrieb:
> http://vimeo.com/4631958?

Ähm, was hab ich verpasst das Vater Staat mitloggen kann auf welchen 
Seiten ich mich rumtreibe?

Mit E-Mail-Überwachung war mal was, aber gibts da schon konkrete Sachen?

Danke für die Aufklärung. :)

von Uhu U. (uhu)


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Reinhard S. schrieb:
> Sachich Nich schrieb:
>> http://vimeo.com/4631958?
>
> Ähm, was hab ich verpasst das Vater Staat mitloggen kann auf welchen
> Seiten ich mich rumtreibe?
>
> Mit E-Mail-Überwachung war mal was, aber gibts da schon konkrete Sachen?
>
> Danke für die Aufklärung. :)

Google ist dein Freund. Stichwort: Vorratsdatenspeicherung

von Reinhard S. (rezz)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Google ist dein Freund. Stichwort: Vorratsdatenspeicherung

Das entkräftet beides:

Nicht gespeichert werden die IP-Adresse und die URIs der im Internet 
aufgerufenen Adressen, sowie auch nicht die abgerufenen Inhalte selbst.

Der E-Mail-Inhalt zudem auch nicht.

Nicht das das mir zu wenig wäre, aber es wird im Video eben falsch 
dargestellt.

von Uhu U. (uhu)


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Quelle?

Gespeichert werden:
URL jeder  angesurften Seite.
EMail-Adressen, die angemailt werden (Headerdaten).
Telefonnummern, die angewählt werden.
Geoinformationen bei Mobiltelefonen.
Momentane IP-Adresse jedes Benutzers.

Also alles, was man braucht, um herauszufinden, wer wann mit wem 
kommuniziert hat und bei Mobiltelefonen das vollständige 
Bewegungsprofil.

Im Moment ist noch ein Verfahren beim BVG anhängig, deswegen wurden die 
Zugriffsmöglichkeiten der "Sicherheitsbehörden" per einstweiliger 
Verfügung auf schwere Verbrechen beschränkt.

Nach dem Wortlaut des angefochtenen Gesetzes können sie - wenn es denn 
rechtskraft erlangt - prktisch wegen jeder Kleinigkeit darauf zugreifen.

Im Übrigen empfehle ich dir, dich über solche Dinge auf dem Laufenden zu 
halten, statt dumm zu fragen, wenn das Kind schon fast in den Brunnen 
gefallen ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> URL jeder  angesurften Seite.

Quelle?

Bekannt ist, dass jene Daten gespeichert werden, die aus einer IP auf 
den Benutzer schliessen lassen, sowie Infos über Mails und Telefonie 
etc.

Bekannt ist ebenfalls, dass Schäuble die Protokollierung von 
Kommunikation mit Bund, Ämtern etc plant.

Von einer Protokollierung sämtlicher besuchter URLs ist mir jedoch 
nichts bekannt.

von Reinhard S. (rezz)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Quelle?

Wikipedia
>
> Gespeichert werden:
> URL jeder  angesurften Seite.

Quelle?

> EMail-Adressen, die angemailt werden (Headerdaten).
> Telefonnummern, die angewählt werden.
> Geoinformationen bei Mobiltelefonen.
> Momentane IP-Adresse jedes Benutzers.

Soweit weiß ich das auch.
Bzgl IP: Die öffentliche IP wird gespeichert, wie viele Benutzer/PC´s 
dahinter hängen ist egal.

> Im Übrigen empfehle ich dir, dich über solche Dinge auf dem Laufenden zu
> halten, statt dumm zu fragen, wenn das Kind schon fast in den Brunnen
> gefallen ist.

Lass doch bitte mal das persönliche weg.

Ich hab mal ne Zeit lang regelmäßig heise gelesen, aber momentan ists 
eher sporadisch. Und ich werd selbst dabei depri genug :)

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
>> URL jeder  angesurften Seite.
>
> Quelle?

Ganz einfach: Die IP-Adresse allein reicht nicht immer aus, auch nur die 
Wurzel einer Domäne eindeutig zu adressieren, z.B. wenn es sich um einen 
virtuellen Server unter Apache handelt.

@ Reinhard S.

> wie viele Benutzer/PC´s dahinter hängen ist egal.

Das kann der Server auch nicht wissen, weil diese Information von NAT 
z.B. im Router oder einem Gateway eines LAN herausgefiltert wird.

von juppi (Gast)


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Hallo

Jeden Programmierer ist bekannt das ALLES in der Anwendersoftware
eingefügt oder irgendwann im I-Net Aktiviert werden kann.
Das worüber hier diskutiert wird ist schon längst existent.

Ich grüße Alle die optimistisch denken ,leider kann und wird es nicht so 
sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Ganz einfach: Die IP-Adresse allein reicht nicht immer aus, auch nur die
> Wurzel einer Domäne eindeutig zu adressieren, z.B. wenn es sich um einen
> virtuellen Server unter Apache handelt.

Danke, ich weiss wie das Web funktioniert. Das war aber nicht die Frage. 
Gefragt war, woher du die Information über URL-Speicherung hast.

Protokolliert wird m.W. eben nicht, wann du zu wem eine TCP oder HTTP 
Verbindung aufgebaut hast. Es soll jedoch möglich sein, eine zu einem 
bestimmten Zeitpunkt zugewiesene dynamische IP Adresse eindeutig einem 
bestimmten DSL Zugang zuzuordnen. Es geht also um jene Protokolle, die 
schon vorher anfielen und je nach Provider und Art des Zugangs 
(Flat,Time) garnicht oder mehr oder weniger lang gespeichert wurden.

Nicht mit der Telefonie zu verwechseln. Da sollen die Daten der 
einzelnen Gespräche gespeichert werden. Auch dies erfolgte bereits 
vorher. aber nicht so lange wie es den Schnüfflern recht ist.

von Uhu U. (uhu)


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von (prx) A. K. (prx)


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Ich kenne den Text. Nur kann ich das vor dir vermutete dort nicht 
finden.

So bezieht sich der dort aufgeführte "Verbindungsaufbau mit dem 
Internet" nicht auf die einzelnen TCP/IP oder HTTP Verbindungen, sondern 
auf den Aufbau einer DSL Verbindung, d.h. die DSL Authentifizierung.

Weiter unten wird das dann auch genauer aufgeführt.

von Uhu U. (uhu)


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> Verbindungsaufbau mit dem Internet (die abgerufenen Inhalte selbst werden
> nicht beim Provider gespeichert) ...

Ja was heißt denn das? Wenn man sich per DSL einloggt?

Nein, das heißt, es werden die mit dem get-Befehl übermittelten Daten 
geloggt. (Anderenfalls wäre der Hinweis "die abgerufenen Inhalte selbst 
werden nicht beim Provider gespeichert" völlig sinnlos.)

von Rik Langobar (Gast)


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Guten Abend zusammen,
was haltet ihr davon, wenn wir einen Brief an einen Provider schreiben, 
indem wir genau nachfragen was exakt gespeichert wird. Ich wuerde das 
machen, aber ich braeuchte dann einwenig Hilfe, weil ich mich mit 
Internettechnik nicht so gut auskenne.

von (prx) A. K. (prx)


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> Ja was heißt denn das? Wenn man sich per DSL einloggt?

Genau das.

Uhu, wenn du sogar schon hinter dem AK Vorratsdatenspeicherung finstere 
Mächte am Werk siehst, die dich mit subtilen Formulierungen ruhig 
stellen sollen... Eine URL Protokollierung wäre dort sehr deutlich zur 
Sprache gekommen.

Dort steht:

"Anbieter von Internetzugangsdiensten speichern die dem Teilnehmer für 
eine Internetnutzung zugewiesene Internetprotokoll-Adresse eine 
eindeutige Kennung des Anschlusses, über den die Internetnutzung erfolgt 
den Beginn und das Ende der Internetnutzung unter der zugewiesenen 
Internetprotokoll-Adresse nach Datum und Uhrzeit unter Angabe der 
zugrunde liegenden Zeitzone".

Das macht klar, dass es nur um die Zuordnung des Teilnehmeranschlusses 
geht, also um deine IP und nur um die, nicht um die Protokollierung der 
aufgerufenen URLs.

Nebenbei, und damit wieder zurück zum Thema des Threads: Würde man die 
URLs protokollieren, wäre die ganze Zirkus um die Kipo-Stoppseite 
komplett überflüssig, man müsste einfach nur in der entstehenden 
URL-Datenbank fischen.

von (prx) A. K. (prx)


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Rik Langobar schrieb:

> was haltet ihr davon, wenn wir einen Brief an einen Provider schreiben,
> indem wir genau nachfragen was exakt gespeichert wird. Ich wuerde das
> machen, aber ich braeuchte dann einwenig Hilfe, weil ich mich mit
> Internettechnik nicht so gut auskenne.

Keine Sorge, die werden dich nicht mit Fachjargon belästigen, denn bis 
dorthin wo das eine Rolle spielen würde, käme deine Anfrage nicht.

Die Antwort wäre wahrscheinlich nur ein Verweis auf die geltende 
Rechtslage und allenfalls noch auf das vor dem BVerfG laufende 
Verfahren.

Es wird einfacher und verständlicher sein, den AK 
Vorratsdatenspeicherung zu fragen. Und da wär's besser du fragst ohne 
Fachjargon, denn immerhin willst du die Antwort verstehen, nicht ich. 
Ich kenne sie schon.

von (prx) A. K. (prx)


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In 
http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Vorratsdatenspeicherung_umgehen#Welche_Arten_von_Daten_m.C3.BCssen_.C3.BCberhaupt_gespeichert_werden.3F
ist das übrigens bereits beantwortet: "Web-Traffic ("Surfen") ist von 
der Speicherpflicht nicht betroffen".

Leute, haltet eure Paranoia im Zaum. Es ist schlecht genug wie es ist, 
man muss sich nicht noch zusätzliche Dämonen erfinden.

von Hartmut Kraus (Gast)


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Irgendwie ist das Thema auch schon lange ins Gegenteil verkehrt. Es hieß 
eigentlich "Petition gegen die Internetsperren", nicht: "Wie bleibe ich 
im Internet mit Sicherheit anonym?"

Als Geschädigter habe ich mich mal an meinen Hoster gewandt - Antwort 
sinngemäß: "Selbst wenn wir die Daten hätten, dürften wir sie dir nicht 
'rausgeben. Nur den entsprechenden Ermittlungsbehörden auf richterliche 
Anordnung. Also Anzeige erstatten."

Alles andere ist doch nur PR - Rummel.

von (prx) A. K. (prx)


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Hartmut Kraus schrieb:

> Als Geschädigter habe ich mich mal an meinen Hoster gewandt - Antwort
> sinngemäß: "Selbst wenn wir die Daten hätten, dürften wir sie dir nicht
> 'rausgeben. Nur den entsprechenden Ermittlungsbehörden auf richterliche
> Anordnung. Also Anzeige erstatten."

Hoster oder Provider? Sowohl bei der Vorratsdatenspeicherung als auch 
beim Kipo-Stoppschild geht es um Provider, nicht um Hoster.

Provider ist der, über den du ins Internet gehst.
Hoster ist der, bei dem dein Webserver liegt.

Das kann der gleiche sein, so kann das Hosting im pauschalen 
Internet-Zugang mit enthalten sein. Es sind aber auch dann rechtlich 
sehr verschiedene Aufgaben.

Wie war die Frage zu dieser Antwort?

Aber lass mich raten: Du wolltest zu einer IP, die es ins Protokoll 
deiner Webseite geschafft hat, einen Namen haben (warum auch immer, das 
ist hier nicht relevant). Und da ist die Antwort völlig korrekt.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Das macht klar, dass es nur um die Zuordnung des Teilnehmeranschlusses
> geht, also um deine IP und nur um die, nicht um die Protokollierung der
> aufgerufenen URLs.

Du hast recht. Die URLs werden nicht protokolliert.

> Nebenbei, und damit wieder zurück zum Thema des Threads: Würde man die
> URLs protokollieren, wäre die ganze Zirkus um die Kipo-Stoppseite
> komplett überflüssig, man müsste einfach nur in der entstehenden
> URL-Datenbank fischen.

So ist es. Und damit ist auch restlos klar, was der ganze Zirkus soll.

Das Loggen der IP-Zugriffe würde einen so gigantischen Datenberg 
anhäufen, daß man es vorzieht, am Ziel zu fischen. KiPo ist das Vehikel, 
das einzuführen.

von Conlost (Gast)


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Ein interessanter Fernsehbeitrag zu diesem Thema.

Leider war der Sendetermin etwas spät.

Sowas gehört ins Hauptprogramm.

http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/media/zappinteraktivinternetsperren100.html

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Danke dafür. Ein bemerkenswert gut gemachter Bericht.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?


von juppi (Gast)


Lesenswert?


von master (Gast)


Lesenswert?


von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Ein lesenswerter Artikel zum Thema Online-Petition:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30333/1.html

von Gast (Gast)


Lesenswert?

Spiegel-Interview mit Zensursula:
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,626965,00.html

Die nehmen sie ziemlich hart ran!

von Uhu U. (uhu)


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Wie sie sich mit Händen und Füßen gegen ein ordentlich rechtsstaatliches 
Verfahren bei einem Sperrantrag wehrt, spricht Bände...

Wir haben es mit einer hartgesottenen Zynikerin und Demagogin zu tun, 
von der noch einiges zu erwarten ist...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Wir haben es mit einer hartgesottenen Zynikerin und Demagogin zu tun,
> von der noch einiges zu erwarten ist...

Ich denke, die glaubt an das, was sie sagt, und will nun nur beweisen,
dass sie ihren dicken Kopf auch durchsetzen kann.  Sie ist blauäugig
genug, sich nicht vorstellen zu können, dass andere die von ihr dann
geschaffene Infrastruktur wohlwollend missbrauchen können...

von Uhu U. (uhu)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ich denke, die glaubt an das, was sie sagt, und will nun nur beweisen,
> dass sie ihren dicken Kopf auch durchsetzen kann.  Sie ist blauäugig
> genug, sich nicht vorstellen zu können, dass andere die von ihr dann
> geschaffene Infrastruktur wohlwollend missbrauchen können...

Das glaube ich nun weniger. Ihre Kompetenzen liegen zwar ohne Zweifel 
nicht im Bereich Internet, aber dazu ist sie auch garnicht da - ihr Job 
ist es diese Zensur-Infrastruktur über das Vehikel KiPo zu installieren 
und das macht sie nicht schlecht - leider.

Daß unser toller Wirtschaftsminister ins selbe Horn bläst ist ebenfalls 
kein Zufall - die ganze Geschichte basiert nicht auf einer Marotte von 
Zensursula, sondern ist von den Strippenziehern im Hintergrund 
sorgfältig durchdacht und angestoßen worden - man möchte für alle 
Eventualitäten der der kommenden Jahre unter der Wirtschaftskrise und 
der damit verbundenen Massenverarmung gerüstet sein.

von yalu (Gast)


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> Spiegel-Interview mit Zensursula:
> https://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,626965,00.html
>
> Die nehmen sie ziemlich hart ran!

... und sie schlägt sich ziemlich gut, weil sie sich auf das Interview
offensichtlich besser vorbereitet hat als die beiden Spiegel-Redakteure
:-(

Es gibt zwar genügend Punkte, wo sie schwach argumentiert, aber leider
werden diese von den Redakteuren nicht deutlich genug aufgegriffen.
Statt dessen lassen sich die Redakteure von ihr teilweise selbst in die
Ecke drängen, bspw. mit der Erwähnung der früheren Spiegel-Aktion gegen
KiPo im Netz, von der sie offensichtlich nichts gewusst haben.

Für den durchschnittlichen Spiegel-Leser, der weder Internet- noch
Rechtsexperte ist und der sich bisher wenig mit dem Thema auseinander-
gesetzt hat, muss so leider der Eindruck enstehen, dass da einfach nur
zwei Wadenzwicker für den (vergeblichen) Versuch bezahlt wurden, die
Ministerin aus der Reserve zu locken. Das war's.

Der Spiegel hat somit eine großartige Chance vertan, die Allgemeinheit
von den Folgen des geplanten Gesetzes zu warnen. Schade.

Die Artikel und der Fernsehbeitrag von Heise haben mir wesentlich besser
gefallen, aber diese sprechen eben leider nur einen kleineren Teil der
Bevölkerung an.

von Uhu U. (uhu)


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yalu schrieb:
> Der Spiegel hat somit eine großartige Chance vertan, die Allgemeinheit
> von den Folgen des geplanten Gesetzes zu warnen. Schade.

Wirklich?

Ich habe eher den Eindruck, daß die Herren als Vertreter der BRD-Prawda 
genau das gemacht haben, was sie machen sollten: Ein wenig aufmüpfig tun 
und dann gegen die Domina klein beigeben.

Das Muster kennt man von der SPD nur zu gut. Es ist das übliche 
Scheißspiel, das uns hier als Demokratie vorgemacht wird.

von Axel R. (Gast)


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genau,
etwas zu offensichlich, das ganze...

von Uhu U. (uhu)


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Der AK-Zensur hat eindrucksvoll demonstriert, daß es der Dame nicht um 
KiPo geht, sondern um die Zensur-Infrastruktur:

http://ak-zensur.de/2009/05/loeschen-funktioniert.html

Und die "Zweitverwerter" der Zensurmechanik stehen auch schon in den 
ministeriellen Startlöchern:

http://www.heise.de/newsticker/Kulturstaatsminister-macht-sich-fuer-Internetsperren-bei-Urheberrechtsverletzungen-stark--/meldung/139414

von Reinhard S. (rezz)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Und die "Zweitverwerter" der Zensurmechanik stehen auch schon in den
> ministeriellen Startlöchern:
>
> http://www.heise.de/newsticker/meldung/139414

Du verwechselst da was, der Kulturstaatsminister will nicht bestimmte 
Seiten per DNS sperren, sondern gleich den kompletten Internetanschluss.
(Was bei mir jetzt zu der Frage führt: Den Anschluss oder "nur" die 
Zugangsdaten?)

Das eine hat mit dem anderen nix zu tun, ob es gut ist ist eine andere 
Frage.

von Uhu U. (uhu)


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Reinhard S. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Und die "Zweitverwerter" der Zensurmechanik stehen auch schon in den
>> ministeriellen Startlöchern:
>>
>> http://www.heise.de/newsticker/meldung/139414
>
> Du verwechselst da was, der Kulturstaatsminister will nicht bestimmte
> Seiten per DNS sperren, sondern gleich den kompletten Internetanschluss.

Vordergründig gesehen hast du recht - aber der Rückmeldemechanismus des 
Zensursula-Modells ist bestens geeignet, die Kandidaten ausfindig zu 
machen, denen man das Licht ausknipsen will.

von Reinhard S. (rezz)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Vordergründig gesehen hast du recht - aber der Rückmeldemechanismus des
> Zensursula-Modells ist bestens geeignet, die Kandidaten ausfindig zu
> machen, denen man das Licht ausknipsen will.

Wenn du mit "Rückmeldemechanismus" die Leute meinst die sagen "Wenns 
sowas schon gibt, dann könnte man das doch auch für den Bereich xY 
benutzen": davon gibts in der Tat einige.

Aber das mit dem Internetzugang sperren bei Urheberechtsproblemen ist 
auch schon älteren Datums, das Thema gabs ja schon bevor vdL zu 
Zensursula wurde.

von yalu (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> yalu schrieb:
>> Der Spiegel hat somit eine großartige Chance vertan, die Allgemeinheit
>> von den Folgen des geplanten Gesetzes zu warnen. Schade.
>
> Wirklich?
>
> Ich habe eher den Eindruck, daß die Herren als Vertreter der BRD-Prawda
> genau das gemacht haben, was sie machen sollten: Ein wenig aufmüpfig tun
> und dann gegen die Domina klein beigeben.

Ich wollte in meinem letzten Beitrag ursprünglich noch den Satz

  "Allerdings ist mir auch nicht ganz klar, welchen Standpunkt der
  Spiegel in dieser Sache vertritt, bzw. ob er überhaupt einen hat."

hinzufügen, habe ihn dann aber weggelassen, weil das Ganze dann zu sehr
nach allgemeinem Spiegel-Bashing ausgesehen hätte (und hier im Forum
scheint es viele Spiegel-Fans zu geben ;-)). Ich wollte mit dem Beitrag
aber nur meinen Kummer darüber zu Ausdruck bringen, dass, wenn sich die
Ministerin schon einem Interview stellt, diese Chance nicht genutzt
wurde, um ihr einmal wirklich auf den Zahn zu fühlen.

Aber vielleicht habt ihr (Uhu und Axel) ja recht, und das Interview war
nur inszeniert, dem Spiegel würde ich das durchaus zutrauen (so, jetzt
bin ich das Spiegel-Bashing doch noch los geworden :)).

  http://ak-zensur.de/2009/05/loeschen-funktioniert.html

Das ist bspw. ein Punkt, der in dem Interview so gut wie nicht zur
Sprache kam. Warum werden die entsprechenden Inhalte nicht einfach
gelöscht, wenn dies, zwar nicht in allen, aber doch in vielen Fällen
sogar ohne Polizeigewalt so leicht ist? Da kann keiner behaupten, dass
die bisherigen Möglichkeiten auch nur annähernd ausgeschöpft sind. Die
Antwort der Ministerin hätte mich sehr interessiert.

von Uhu U. (uhu)


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yalu schrieb:
>   http://ak-zensur.de/2009/05/loeschen-funktioniert.html
>
> Das ist bspw. ein Punkt, der in dem Interview so gut wie nicht zur
> Sprache kam. Warum werden die entsprechenden Inhalte nicht einfach
> gelöscht, wenn dies, zwar nicht in allen, aber doch in vielen Fällen
> sogar ohne Polizeigewalt so leicht ist? Da kann keiner behaupten, dass
> die bisherigen Möglichkeiten auch nur annähernd ausgeschöpft sind. Die
> Antwort der Ministerin hätte mich sehr interessiert.

Ich würde sagen, er wurde gemieden, weil damit offensichtlich würde, was 
für ein dreckiger Budenzauber da abgezogen wird.

Dominas Argumente zu diesem Komplex waren bisher mehr als dünn und 
lediglich durch Drohungen und gefälschte Statistiken gestützt.

von Uhu U. (uhu)


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BKA-Beamte, die - wenn die Internetsperre tatsächlich kommt - eine 
KiPo-Seite, die in Deutschland gehostet wird, nur mit einer Sperre 
versehen und keine weiteren Verfolgungsmaßnahmen ergreifen, würden sich 
der Strafvereitelung schuldig machen:

http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/05/27/bka-kein-wissen-ohne-handeln/

von Gast (Gast)


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Von mir aus können die das ganze Internet sperren. Dann hole ich wieder 
den Akusikkoppler hervor und untehalte mich wieder privat mit den Amis - 
wie vor 20 Jahren.

von (prx) A. K. (prx)


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Erkennt man dann an den exorbitanten Preisen, die in der Bucht für 
Nostalgietelefone gezahlt werden. Weil die als einzige an die Koppler 
passen. ;-)

von *zensiert* (Gast)


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Hier ein höhrenswerter Beitrag auf Chaosradio:
"Kampf gegen Zensursula" (http://chaosradio.ccc.de/cre124.html)

Zitat Inhaltsangabe:
------------------------------------------------------------------------ 
-----
Der Widerstand der deutschen Netzgemeinde gegen die Pläne der 
Bundesregierung, im Namen des Kampfes gegen "Kinderp0rnographie" eine 
Infrastruktur zur Internetzensur einzuführen, ist ohne Beispiel. Anfangs 
verlächelt und verhöhnt organisiert sich aus einer neuen Generation von 
netzaffinen Menschen eine Bürgerbewegung der neuen Art, mit der die 
deutsche Politik in der Form bislang noch nicht konfrontiert war.

Chaosradio Express blickt in dieser besonderen Ausgabe auf die kurze 
Geschichte des Widerstandes. Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert 
Florian "scusi" Walther die Hintergründe seines eigenen Engagements und 
welche anderen Aktivisten und Ereignisse die politische Agenda bisher 
beeinflussten. Dazu wird ein Blick auf die bisherigen Erkenntnisse 
gerichtet, wie sich der sogenannte "Markt" der sog. "Kinderp0rnographie" 
tatsächlich darstellt und warum der Begriff selbst mehr als irreführend 
ist,

Weitere Themen: Realitäten und Scheinrealitäten im Bereich der 
"Kinderp0rnographie", Inhalte und Strutur der Sperrlisten in anderen 
Ländern, warum Banken Phishing-Websites problemlos und schnell 
abgeschaltet bekommen, Realitäten von Hausdurchsuchungen, Wikileaks, wie 
KiPo-Angebote technisch realisiert werden und die Mobilisierung der 
Szene.
------------------------------------------------------------------------ 
-----

von (prx) A. K. (prx)


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Der Spiegel hat es mittlerweile auch gemerkt:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,628017,00.html

von Uhu U. (uhu)


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Der Frisurbeauftragte der SPD, Dieter Piefelswütz träumt schon vom 
Ausschalten der politischen Konkurrenz mittels Zensursulas Stoppschild:

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5hlb7bK1tiwOGULLKYckD92tqO-Zg

von (prx) A. K. (prx)


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Er ist damit zwar nicht der Erste, aber es ist doch ein wirklich 
nützlicher Beitrag von D.W. in der Diskussion zum Thema.

von Conlost (Gast)


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>Bei der Union stießen die Äußerungen von Wiefelspütz auf Widerstand. "Ich halte 
es für richtig, sich erstmal nur mit dem Thema Kinderp0rnografie zu befassen, 
damit die öffentliche Debatte nicht in eine Schieflage gerät", sagte 
Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) der "Berliner Zeitung".


Das beweist doch schon das kriminelle Vorgehen unserer
sogenannten "Volksvertreter".

>sich erstmal nur ....

Nach der Wahl im September gehts dann rund.

von Rik Langobar (Gast)


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Ich habe das Gefuehl, die Mitzeichnerzahl kommt langsam in die 
Saettigung.

von A. N. (netbandit)


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Naja, das Thema interessiert doch nicht die breite Masse, die hat ja eh 
"Nichts zu verstecken". Da unterschreibt Otto normal Bürger lieber erst 
mal für Staatshilfen von Karstadt. Geht ja auch nicht an, dass in 
unserem freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaat ein schlecht 
geführtes Unternehmen Insolvenz anmelden muss!

von (prx) A. K. (prx)


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In Anbetracht der Tatsache, dass das Label Kipo drauf klebt, ist es kein 
schlechter Wert.

von (prx) A. K. (prx)


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Wiefelspütz hat wohl eine kräftige Abreibung bekommen. Ganz nett, 
solchen Abläufen sozusagen live zuzusehen.

Zumal ein sattes Dementi oft mehr Staub aufwirbelt als die ursprüngliche 
Aussage. Und netterweise grad noch rechtzeitig.

von Uhu U. (uhu)


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Und kaum hat der Dreckspatz die verdiente Dresche bekommen, will er es 
nicht gewesen sein. So kennt man sie doch, die Spezialdemokraten.

von John S. (Gast)


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von A. N. (netbandit)


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Die Ideologie der frühen Internet-Pioniere ist doch schön längst tot und 
mit Füßen getreten. Jeder nutzt Wikipedia, aber nur die wenigstens 
teilen die Ideologie die dahinter steht.

Vielleicht wird es Zeit für ein paralleles und freies Subnetz. Dann 
sollte die Community selbst eine Art "Verfassung" dafür verabschieden. 
Eine Sammlung von grundlegenden Verhaltensregeln. Teilnehmer die gegen 
diese Regeln verstoßen werden aus diesem parallelen Netz ausgeschlossen 
und bekommen an dessen Access-Points einfach keinen Zugang mehr. Ja, es 
müssen überall gewisse Regeln gelten, der Punkt dabei ist jedoch, dass 
keine nationale Regierung diese Regeln festlegen kann, die Regeln werden 
von den Nutzern selbst festgelegt: Demokratisch und für das komplette 
Subnetz, weltweit einheitlich. Die Datenströme in diesem Netz sind 
verschlüsselt, man kann von außen nicht feststellen welcher Teilnehmer 
was für eine Anfrage an welchen anderen Teilnehmer stellt. Damit können 
dem Netz von außen auch keine Regeln aufgezwungen werden, Provider 
könnten nur den Zugang zu diesem Subnetz komplett sperren, aber keine 
Teile davon...

Tja, vielleicht nur ein naiver Traum, aber vielleicht wird so etwas 
irgendwann die einzige Möglichkeit den Traum eines freien Wissens- und 
Meinungsaustausches gegen Lobbyismus und und politische Ideologien 
durchzusetzen.

von Conlost (Gast)


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Mal wieder was Neues, oder haben wir das alle schon geahnt ?  :-)

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0%2C1518%2C629905%2C00.html

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Sowas darf ich garnicht lesen, sonst rege ich mich zu sehr auf...

von Gast (Gast)


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Conlost (Gast) wrote:

> Mal wieder was Neues, oder haben wir das alle schon geahnt ?  :-)

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0%2C1518%2C629905%2C00.html

"CDU-Abgeordneter will Netzfilter auf Online-Spiele ausweiten"

Zitat aus dem Artikel

"In jedem Fall sollte aber meines Erachtens in der Debatte, welche 
Maßnahmen zur Gewaltprävention ergriffen werden, die von den 
Bundesministern von der Leyen und Schäuble vorgeschlagene Sperrung von 
kinderp0rn0grafischen Seiten im Internet mit Blick auf Killerspiele neu 
diskutiert werden."

das passt zur sog. "bürgerlichen Moral" dieser Partei

Im Unterschied dazu schaut es bei den Sozialdemokraten schon deutlich 
anders aus

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,629919,00.html

von Rik Langobar (Gast)


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Langsam tut sich etwas. Vielleicht wollen die Spezialdemokraten das 
drohende Wahldebakel im September doch noch abwenden:

http://www.heise.de/newsticker/Wachsender-Widerstand-in-der-SPD-gegen-Webseiten-Sperren--/meldung/140285

von Gast (Gast)


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@ Rik Langobar (rik)

schau auch mal hier

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,629919,00.html

"Aufruf zum Aufstand: Die SPD-Basis will auf dem Parteitag am Sonntag 
die Bundestagsfraktion drängen, das Netzsperren-Gesetz der 
Familienministerin in letzter Minute zu verhindern. Der 
Koalitionspartner würde in diesem Fall toben, aber die Gunst netzaffiner 
Wähler wäre der Partei wohl sicher."

da wir die Willens schwächliche SPD mittlerweile kennen, muss man die 
Sozen halt nur auf den richtigen Pfad weisen, hehe

von Uhu U. (uhu)


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Hast du Hoffnung, daß sie sich - gesetzt den Fall, sie sind auch wieder 
in der nächsten Regierung - noch daran erinnern können?

Ich würde eher darauf tippen, daß sie dann nach bewährter Methode wieder 
Schlimmeres verhindern und die Internetsperren kommen.

von Gast (Gast)


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Na sagen wir mal so, die Sozis sind Wankelmütig wie eine Pappel im Wind 
und man muss immer schön auf die einwirken, dann kommt auch was bei 
raus. Verglichen mit der CDU geht bei den Sozen alle mal noch eher was, 
als dass eine von der LEyen wieder freiwillig von ihrem Vorhaben 
abrückt. Man darf eben nicht diese Schwarz-Weiß Denke haben. Letztlich 
kommt es sehr drauf an eine kaum (mit CDU-FDP Mehrheit) zu vermeidende 
Netzsperre so beschränkt wie möglich zu halten und dabei kommt es sehr 
wohl auf die Haltung der SPD als (noch immer) große Volkspartei an.

Dass die FDP sich ernsthaft gegen Netzsperren ausspricht glaube ich 
jedenfalls nicht.

von Rik Langobar (Gast)


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Ich waehle nur noch die Piraten, vielleicht bringt es ja was (-:> Hier 
auf dem Kaff haben mein Schwager und ich immerhin bei der Europawahl 
0,8-Prozent fuer die Piraten erreicht. Zum Glueck gibt es im Internet 
keine wirklich effektive Moeglichkeit um die Meinungsfreiheit zu 
stoppen; sie kann bloss behindert werden.

von Hartmut Kraus (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Hast du Hoffnung, daß sie sich - gesetzt den Fall, sie sind auch wieder
> in der nächsten Regierung - noch daran erinnern können?
>
> Ich würde eher darauf tippen, daß sie dann nach bewährter Methode wieder
> Schlimmeres verhindern und die Internetsperren kommen.

Von was für (technisch und juristisch überhaupt realisierbaren) Sperren 
ist hier nur die ganze Zeit die Rede? Wieviele hosten ihre 
(rassistischen, neonazistischen etc.) und auch sonst jedem deutschen 
Recht und Gesetz hohnsprechenden Seiten auf Servern irgendwo im Ausland, 
wo ihnen keine deutsche Behörde was kann? Mehr als sinnlos, diese ganze 
Aktion hier, finde ich!

A. N. schrieb:
> Die Ideologie der frühen Internet-Pioniere ist doch schön längst tot und
> mit Füßen getreten. Jeder nutzt Wikipedia, aber nur die wenigstens
> teilen die Ideologie die dahinter steht.
>
> Vielleicht wird es Zeit für ein paralleles und freies Subnetz. Dann
> sollte die Community selbst eine Art "Verfassung" dafür verabschieden.
> Eine Sammlung von grundlegenden Verhaltensregeln. Teilnehmer die gegen
> diese Regeln verstoßen werden aus diesem parallelen Netz ausgeschlossen
> und bekommen an dessen Access-Points einfach keinen Zugang mehr. Ja, es
> müssen überall gewisse Regeln gelten, der Punkt dabei ist jedoch, dass
> keine nationale Regierung diese Regeln festlegen kann, die Regeln werden
> von den Nutzern selbst festgelegt: Demokratisch und für das komplette
> Subnetz, weltweit einheitlich. Die Datenströme in diesem Netz sind
> verschlüsselt, man kann von außen nicht feststellen welcher Teilnehmer
> was für eine Anfrage an welchen anderen Teilnehmer stellt. Damit können
> dem Netz von außen auch keine Regeln aufgezwungen werden, Provider
> könnten nur den Zugang zu diesem Subnetz komplett sperren, aber keine
> Teile davon...
>
> Tja, vielleicht nur ein naiver Traum, aber vielleicht wird so etwas
> irgendwann die einzige Möglichkeit den Traum eines freien Wissens- und
> Meinungsaustausches gegen Lobbyismus und und politische Ideologien
> durchzusetzen.

Das finde ich allerdings die beste Idee seit langem!

von Gast (Gast)


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Hartmut Kraus (wodim) wrote:

> Wieviele hosten ihre
> (rassistischen, neonazistischen etc.) und auch sonst jedem deutschen
> Recht und Gesetz hohnsprechenden Seiten auf Servern irgendwo im Ausland,
> wo ihnen keine deutsche Behörde was kann?

Du wirst es nicht glauben Hartmut, aber viele der Server stehen gar 
nicht im (fernen) Ausland sondern in Europa und etliche davon sogar ganz 
ungehindert in Deutschland. Die c't hat darüber berichtet wie leicht es 
wäre die vom Netz zu nehmen, was aber seltsamerweise nicht geschieht.

von (prx) A. K. (prx)


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Ist doch recht illustrativ, der Demokratie bei der Arbeit zusehen zu 
können. Denn es sieht so aus, als ob die Debatte zumindest an der SPD 
nicht spurlos vorübergegangen ist.

Und da sage einer noch, die Petition wäre zwecklos. Ich würde eher 
sagen, dass 120000 Petenten und 0,9% Piraten zumindest eine Diskussion 
in Gang gesetzt haben, die nun auch die relevante politische Ebene 
erreicht hat. Ob aus Überzeugung oder wohl eher aus wahltaktischen 
Gründen - immerhin, sie hat.

Das heisst zwar nicht unbedingt, dass es dadurch gekippt wird, aber ein 
kleiner Baustein in Gesamtbild eines gesellschaftlichen Prozesses wurde 
sichtbar.

von Gast (Gast)


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A. K. (prx) wrote:

> Ist doch recht illustrativ, der Demokratie bei der Arbeit zusehen zu
> können. Denn es sieht so aus, als ob die Debatte zumindest an der SPD
> nicht spurlos vorübergegangen ist.

Da haben die Sozialdemokraten im Unterschied zur Union doch mal die 
"richtigen Reflexe" gezeigt. ;) hehe

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Ist doch recht illustrativ, der Demokratie bei der Arbeit zusehen zu
> können. Denn es sieht so aus, als ob die Debatte zumindest an der SPD
> nicht spurlos vorübergegangen ist.

Welche Debatte? Die SPD ist nach wie vor fest auf der Seite der 
Grundrechtsdemonteure und ihr miserables Abschneiden bei der Europawahl 
hat weniger mit der Debatte um die Zensur zu tun, als damit, daß ihr 
Führungspersonal nichts taugt und sie keine Alternativen zur derzeitigen 
Regierungspolitik zu bieten hat. Ihr Problem ist, daß die Unterschiede 
zwischen ihr und der CDU in den vergangenen 10 Jahren so weit 
geschrumpft sind - durch sozialdemkratisierung der CDU -, daß man auch 
bei genauem Hinsehen oft genug einfach keine mehr feststellen kann.

Das Problem der SPD ist, daß mittlerweile die CDU die bessere SPD 
geworden ist.

Und daß sie nun wie ein Ertrinkender nach jedem Strohhalm greifen, um 
sich zu retten, hat mit Erkenntnis über den Strohhalm nicht im 
Entfernten irgend etwas zu tun.

Die Hoffnung, daß sie sich nach erfolgter Rettung an den Strohhalm 
erinnern werden, ist völlig unrealistisch, wie die Brut schon 
hundertfach bewiesen hat.

> Ob aus Überzeugung oder wohl eher aus wahltaktischen
> Gründen - immerhin, sie hat.

Wenn es nur wahltaktische Zugeständnisse sind, dann werden sie aus 
sachfremden Motiven - sachfremd bezüglich dem Schutz der Grundrechte - 
gemacht. Damit sind sie auf Dauer gesehen wertlos.

Die SPD verhält sich wie ein streunender Hund, der versucht hat, eine 
scheinbar leichte Beute zu schnappen und dabei gescheitert ist. Das 
Scheitern wird nicht dazu führen, daß der Hund bei nächster 
gelegenheit nicht wieder versucht, zuzuschnappen.

> Das heisst zwar nicht unbedingt, dass es dadurch gekippt wird, aber ein
> kleiner Baustein in Gesamtbild eines gesellschaftlichen Prozesses wurde
> sichtbar.

Die Hoffnung stirbt zuletzt...

von Gast (Gast)


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Ich glaube, selbst wenn sich vdL öffentlich entschuldigen, Bundestag und 
Bundesrat die Sperren einstimmig ablehnen, und das Verfassungsgericht 
nochmal hinterhertreten würde, dann hätte Uhu immer noch etwas 
auszusetzen...

Tatsache ist, der Widerstand hat sich gelohnt. Was sich vdL und ein paar 
andere als publikumswirksamen Spaziergang durch die Instanzen 
vorgestellt haben, ist zu einem heftig umstrittenen Thema geworden. Die 
zweitgrößte Partei im Lande ist dabei sich dagegen zu positionieren, vdL 
ist in der Defensive, die CDU fängt an vorsichtig zurückzurudern. Dass 
nicht plötzlich alle früheren Befürworter zu glühenden Verfechtern der 
Freiheit im Internet geworden sind, sondern dem Wähler gefallen wollen, 
ist doch klar. Das ist der Unterschied zwischen einer realen Demokratie 
und einer "Alle sind meiner Meinung"-Teletubbie-Welt.

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
> Tatsache ist, der Widerstand hat sich gelohnt.

Da gebe ich dir uneingeschränkt recht.

> Dass
> nicht plötzlich alle früheren Befürworter zu glühenden Verfechtern der
> Freiheit im Internet geworden sind,

Das ist doch nicht das Problem.

> sondern dem Wähler gefallen wollen, ist doch klar.

Wie kann man von solchen Opportunisten kluge Politik im Sinne ihrer 
Wähler erwarten, die bisher noch keine Gelegenheit ausgelassen haben, 
ihm hinterher ins Gesicht zu spucken?

> Das ist der Unterschied zwischen einer realen Demokratie
> und einer "Alle sind meiner Meinung"-Teletubbie-Welt.

Naja, ich würde eher sagen, daß die Blockflöten im Reichstag das Problem 
sind und daß es keine nennenswerte Opposition gibt.

Die "Alle sind meiner Meinung"-Teletubbie-Welt ist in den Parlamenten 
Realität. Z.B. werden 99% aller Gesetze im Bundestag einstimmig 
verabschiedet.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Die "Alle sind meiner Meinung"-Teletubbie-Welt ist in den Parlamenten
> Realität. Z.B. werden 99% aller Gesetze im Bundestag /einstimmig/
> verabschiedet.

Weil in unserer Version von Demokratie der Entscheidungsprozess 
weitgehend vorher stattfindet. Genau in diesem Stadium sind wie ja grad 
und man kann das live beobachten.

Wenn das irgendwann in irgendeiner Version doch noch zur Abstimmung 
kommen sollte, dann wahrscheinlich in alter deutscher Tradition wieder 
ziemlich einstimmig. Weil der Konsens innerhalb der Regierungsparteien 
bereits vorher fixiert wurde. Aber es wird wahrscheinlich nicht mehr die 
Vorlage sein, die vor einigen Wochen im Kabinett beschlossen wurde.

Besteht das Risiko, dass eine Abstimmung über eine Regierungsvorlage im 
Bundestag scheitern könnte, dann findet sie meist erst garnicht statt.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> vdL ist in der Defensive, die CDU fängt an vorsichtig zurückzurudern.

Dazu einigermassen passend, immerhin in Springers Nobelblatt: 
http://www.welt.de/wams_print/article3921590/Ihre-Zeit-leichter-Triumphe-ist-vorbei.html

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Die "Alle sind meiner Meinung"-Teletubbie-Welt ist in den Parlamenten
>> Realität. Z.B. werden 99% aller Gesetze im Bundestag /einstimmig/
>> verabschiedet.
>
> Weil in unserer Version von Demokratie der Entscheidungsprozess
> weitgehend vorher stattfindet. Genau in diesem Stadium sind wie ja grad
> und man kann das live beobachten.

Das, was wir hier beobachten ist nun gerade nicht der Normalfall.

Die 99% einstimmig verabschiedeten Gesetze haben mehr mit dem 
Fraktionszwang zu tun, als mit Entscheidungsprozessen, die weitgehend 
vorher stattfinden. Das Ergebnis wird in aller Stille ausgekungelt und 
dann per Ukas den Abgeordneten befohlen.

> Wenn das irgendwann in irgendeiner Version doch noch zur Abstimmung
> kommen sollte, dann wahrscheinlich in alter deutscher Tradition wieder
> ziemlich einstimmig.

Wie gesagt: Fraktionszwang. Man fragt sich, warum zurzeit 612 
Abgeordnete im Bundestag sitzen und die Diäten verprassen, die wir mit 
unserm sauer Verdienten bezahlen müssen, wo doch höchstens 10 von denen 
untereinander auskungeln, was das hohe Haus dann einstimmig beschließt.

Die DDR war nicht undemokratischer!

> Weil der Konsens innerhalb der Regierungsparteien bereits vorher
> fixiert wurde.

Seit wann werden Gesetze nur von den Regierungsparteien beschlossen?

Die 99% einstimmig verabschiederter Gesetze erklärt das nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Ok, Missverständnis. Ich nahm an, du meinst einstimmig innerhalb der 
Regierungsfraktionen. Denn einstimmig im gesamten Parlament ist meiner 
Wahrnehmung nach eher selten.

von (prx) A. K. (prx)


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Dass an einem Thema meist nur eine kleine Gruppe arbeitet liegt in der 
Natur der Sache. Du kannst keine 600 Leute so zusammen spannen, dass 
jeder sich aktiv mit der Sache befasst und mehrfach seinen Senf dazu 
gibt. Das funktioniert einfach nicht. Schau dich mal in Firmen um, wie 
gross Projektgruppen maximal sein dürfen um noch funktionsfähig zu sein.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Denn einstimmig im gesamten Parlament ist meiner Wahrnehmung nach eher
> selten.

Na ja, jeder weiß, daß die Abgeordneten dem Fraktionszwang unterworfen 
sind und wenns mal nicht der Fall ist, dann machen sie ein großes Trara 
darum.

Du mußt also Opfer einer Sinnestäuschung geworden sein.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Dass an einem Thema meist nur eine kleine Gruppe arbeitet liegt in der
> Natur der Sache. Du kannst keine 600 Leute so zusammen spannen, dass
> jeder sich aktiv mit der Sache befasst und mehrfach seinen Senf dazu
> gibt. Das funktioniert einfach nicht. Schau dich mal in Firmen um, wie
> gross Projektgruppen maximal sein dürfen um noch funktionsfähig zu sein.

Dann stellt sich doch aber nur noch eine einzige Frage:

Warum finanzieren wir dann 612 Abgeornete, wenn die wowieso nur
zustimmen dürfen?

von (prx) A. K. (prx)


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Ach Uhu... So weit dass die Abgeordneten beispielsweise der Linkspartei 
den Anweisungen des Fraktionsvorsitzenden der CDU folgen sind wird noch 
nicht wirklich. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten wollen, dass 
diese Abgeordneten zu 99% mit der CDU abgestimmt haben?

Einstimmig heisst, dass alle Abgeordneten gleich abgestimmt haben. 
Heisst nicht, dass sie alle entsprechend ihrer Fraktion abgestimmt 
haben. Es sei denn ich kämpfe hier mal wieder mit Uhu-Deutsch.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Warum finanzieren wir dann 612 Abgeornete, wenn die wowieso nur
> zustimmen dürfen?

Beispielsweise weil es von diesen Gruppen mehr als eine gibt: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagsausschuss

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Einstimmig heisst, dass alle Abgeordneten gleich abgestimmt haben.

Genau das heißt es. Ich empfehle, mal einige Protokolle von 
Bundestagssitzungen durchzusehen. Da stehen nämlich auch die 
Abstimmungsergebnisse drin.

von (prx) A. K. (prx)


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Du hast doch bestimmt einen Link dazu.

von Uhu U. (uhu)


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Ein Beispiel aus 
http://www.bundestag.de/bic/plenarprotokolle/pp/173/16173d.zip:

[Zitiat]
Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt:

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den von der Bundesregierung 
eingebrachten Gesetzentwurf zur Reform des Verfahrens in Familiensachen 
und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit. Der 
Rechtsausschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 
16/9733, die unter Nr. 1 genannten Artikel des Gesetzentwurfs der 
Bundesregierung auf Druck-sache 16/6308 unverändert und die unter Nr. 2 
genannten Artikel sowie die Inhaltsübersicht in der Ausschussfassung 
anzunehmen. Hierzu liegt nun ein zwischen den Fraktionen im 
Rechtsausschuss abgestimmter Änderungsantrag vor, über den wir zuerst 
abstimmen. Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 16/9831? - 
Ist jemand dagegen? - Enthaltungen? - Der Änderungsantrag ist damit 
einstimmig angenommen.

[Ende des Zitates]

Das Protokoll der 173. Sitzung des Bundestages findest du hier: 
http://www.bundestag.de/bic/plenarprotokolle/pp/173/index.html

von (prx) A. K. (prx)


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Ok, mal die 2 ersten Abstimmungen aus 2 Protokollen rausgepickt:

29.5.:
24875: 418 ja, 109 nein, 48 enthalten.
24910: 455 ja, 54 nein, 29 enthalten.

28.5.:
24619: 54 ja, 513 nein, 1 enthalten.
24623: 503 ja, 54 nein, 1 enhalten.

Wo bitteschön sind die 99% Einstimigkeit?

von Uhu U. (uhu)


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Woher stammt das? Handelte es sich um Gesetze?

von (prx) A. K. (prx)


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Von der ersten Seite mit Protokollen die mir unter die Augen kam:
http://www.bundestag.de/parlament/plenargeschehen/abstimmung/index.html

Jeweils die ersten beiden Abstimmungsergebnisse aus 2 Protokollen. Worum 
es dabei ging habe ich nicht untersucht. Den ganzen Kram durchzulesen 
habe ich mir auch erspart.

von Uhu U. (uhu)


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Das waren Gesetze, die öffentlich debattiert wurden. Bei denen, die in 
aller Stille durchs hohe Haus geschleust werden, gibt man sich weniger 
Mühe. Das ist die erdrückende Mehrzahl.

von Dödel (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Welche Debatte? Die SPD ist nach wie vor fest auf der Seite der
> Grundrechtsdemonteure und ihr miserables Abschneiden bei der Europawahl ..

Und wieso bringst du in einem Thread über Internetsperren jetzt auch 
noch die Europawahl und das schlechte Abschneiden hier ein? Was soll 
das? Willst du diesen Thread hier mal wieder verwenden um gegen die 
Sozialdemokraten Stimmung zu machen?

Bist du zu verblendet um mal auf die beiden Spiegel-Artikel einzugehen?
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0%2C1518%2C629905%2C00.html

Tenor: "CDU-Abgeordneter will Netzfilter auf Online-Spiele ausweiten"

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,629919,00.html

Tenor: "SPD-Basis rebelliert gegen Anti-Kinderp0rno-Gesetz"

Lass mal deine Hasstiraden gegen die SPD bei anderen Themen aus, aber 
nicht in dieser Sache wie der Spiegel Artikel beweist

von Dödel (Gast)


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von Uhu U. (uhu)


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Dödel schrieb:
> Und wieso bringst du in einem Thread über Internetsperren jetzt auch
> noch die Europawahl und das schlechte Abschneiden hier ein?

Hättest du den Dialog gelesen, dann wüßtest du, wer das Thema SPD 
eingebracht hat.

> Was soll das?

Die Frage solltest du dir stellen.

von Dödel (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Hättest du den Dialog gelesen, dann wüßtest du, wer das Thema SPD
> eingebracht hat.

Rede dich nicht raus, über die SPD kann man sehr wohl im Zusammenhang 
der Netzsperren reden, ohne gleich wieder die übliche SPD-Schelte 
abzulassen. Die Europawahl hat hier mit dem Threadthema nichts zu tun, 
die kannst du gesondert diskutieren.

von (prx) A. K. (prx)


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Bischen hat sie schon damit zu tun. Die 0,9% Piratenpartei haben (neben 
der Petition) der SPD signalisiert, dass da Wähler sind, die ihr 
abhanden kommen könnten. Wie es beim Entstehen der Grünen schon einmal 
war.

Allerdings wäre mir lieber, wenn man in diesen Threads auf Hass-Sprache 
verzichtet. Man kann sich auch in höflicherer Form ablehnend ausdrücken.

von Uhu U. (uhu)


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Dödel schrieb:
> Rede dich nicht raus, über die SPD kann man sehr wohl im Zusammenhang
> der Netzsperren reden, ohne gleich wieder die übliche SPD-Schelte
> abzulassen. Die Europawahl hat hier mit dem Threadthema nichts zu tun,
> die kannst du gesondert diskutieren.

Daß dir als Sozialdemokraten nicht gefällt, was ich geschrieben habe, 
wundert mich nicht und daß du in der momentanen Lage deiner Partei nicht 
darauf erpicht bist, hier zu lesen, was mit ihr los ist, kann ich sogar 
noch irgendwo verstehen.

Aber daran, daß der Verein fürchtet, daß ihm die Felle davon schwimmen 
und plötzlich halbherzig, wie man ihn kennt, sich auf die Seite der 
Zensurgegner zu schlagen versucht und das in direktem Zusammenhang mit 
dem hiesigen Thema, das kannst du nicht vom Tisch wischen.

von (prx) A. K. (prx)


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Da mir die Sache durchaus am Herzen liegt, ist es mir erst einmal egal, 
aus welchem Grund die SPD umschwenkt und ob sie mir sympathisch ist oder 
nicht. Hauptsache sie tut es. Dass dabei Wählerstimmen also Wahlaspekte 
eine Rolle spielen, liegt in der Natur einer Demokratie und stellt für 
mich keinen Anlass für Verteilung dar. Das ist die normale Reaktion auf 
erkannte oder vermutete Wählerinteressen, und somit genau das was 
praktische Demokratie ausmacht.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Das ist die normale Reaktion auf
> erkannte oder vermutete Wählerinteressen, und somit genau das was
> praktische Demokratie ausmacht.

Das kann man durchaus auch anders sehen: Sie sind dermaßen weit von 
ihrer Basis - die sie ja eigentlich im Parlament vertreten sollen - 
abgehoben, daß sie von sich aus überhaupt nicht mehr auf die Idee 
kommen, daß das, was sie die vergangen knapp 4 Jahre in Berlin getrieben 
haben nicht im Sinne ihrer Wähler ist.

Es ist also gerade nicht ein Indiz für funktionierende Demokratie, 
sondern für deren Dekadenz.

von Dödel (Gast)


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Weißt du Uhu, deine primitiven Unterstellungen möchte ich gar nicht mehr 
zitieren. Es ist immer wieder das gleiche mit dir. Kaum hebt man mal was 
positives heraus und schon unterstellst du Parteizugehörigkeit. Du nutzt 
jede Gelegenheit, um undifferenziert auf alles einzukloppen, was 
irgendwie politisch gestalten möchte, deswegen sind deine sämtlichen 
politischen Beiträge hier eine reine Farce. Du hast nicht mal den 
Schneid in einer Diskussion übers Rauchen zuzugehen, ob du selbst 
qualmst. Von sich nix preisgeben, aber von anderen Offenheit fordern, 
DAS ist Uhu wie man ihn kennt. Damit du mal was erfährst, ich wähle die 
SPD NICHT, sondern die Linkspartei, weil mich zwar längst nicht alle, 
aber die meisten Argumente von Lafontaine und Gysi überzeugen. Ich habe 
auch schon des öfteren Grün gewählt, weil ich die Grünen insgesamt für 
eine nützliche Partei halte und daran hat sich nichts geändert. Ich 
brauche mir von dir nicht verkappte SPD-Zugehörigkeit unterstellen zu 
lassen, wenn ich die Sozies dafür lobe, eine (mittlerweile) andere 
Haltung als Zensursula einzunehmen. Diese Frechheit kannst du dir in den 
.. du weist wohin schieben. Ich kann auch mal deine typische 
Argumentation auf dich anwenden und fragen, warum du immer wieder die 
serbischen Despoten beim Jugoslawienkrieg in Schutz nimmst? Bist du 
serbischer Herkunft? Wirst du von den Serben bezahlt? Na wie ist so eine 
Argumentationsweise?

von (prx) A. K. (prx)


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@Uhu, ein kleiner Exkurs.

Wenn es dich stört, dass Parteiführung und Abgeordnete als Reaktion auf 
Wählerinteressen umschwenken und du dabei Überzeugung und Gewissen 
vermisst: Persönliche Überzeugungen und individuelles Gewissen sind mit 
dem von dir favorisierten imperativen Mandat unvereinbar. Was hier 
passiert ist eine Reaktion auf Wählerinteressen, also genau das was du 
eigentlich verlangst.

M.a.W: Wenn du mit einem Ziel nicht 100% übereinstimmst, dann gibt es 
kein repräsentativ arbeitendes Verfahren, dass dir demokratisch 
akzeptabel erschiene. Haben sie Überzeugungen und ziehen sie ihre 
Ansichten ohne Rücksicht auf Verluste durch (ungefähr wie vdL, nur sie 
selbst wohlgemerkt). Und du zerreisst sie in der Luft. Haben sie keine 
Überzeugungen und reagieren wie die Pappeln im Wind, dann ist es dir nun 
auch wieder nicht recht.

von Dödel (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu)

> Das kann man durchaus auch anders sehen: Sie sind dermaßen weit von
> ihrer Basis ..

Und wenn Steinmeier persönlich Zernsursula für ihr Vorhaben angreifen 
würde, ein Uhu würde keine 2 h brauchen um "die Intrige" zu wittern ..

Egal welche Haltung die SPD einnimmt, du Uhu wirst JEDE Gelegenheit 
wahrnehmen, um der SPD Glaubwürdigkeit abzusprechen. Uhu findet das Haar 
in der Suppe, das ist gewiss.

von Conlost (Gast)


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Ja watt denn nun?

"Der Vorstoß einer Gruppe aus dem linken Spektrum der SPD für ein klares 
Nein der Sozialdemokraten zum Gesetzentwurf für Kinderp0rno-Sperren ist 
gescheitert."

http://www.heise.de/newsticker/SPD-Parteitagsantrag-gegen-Gesetz-zu-Web-Sperren-gescheitert--/meldung/140377

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Wenn es dich stört, dass Parteiführung und Abgeordnete als Reaktion auf
> Wählerinteressen umschwenken und du dabei Überzeugung und Gewissen
> vermisst:

Wenn ihnen das nicht immer erst kurz vor der Wahl einfallen würde...

> persönliche Überzeugungen und individuelles Gewissen sind mit
> dem von dir favorisierten imperativen Mandat unvereinbar. Was hier
> passiert ist eine Reaktion auf Wählerinteressen, also genau das was du
> eigentlich verlangst.

Einspruch, euer Ehren. Wir haben kein imperatives Mandat.

> M.a.W: Wenn du mit einem Ziel nicht 100% übereinstimmst, dann gibt es
> kein repräsentativ arbeitendes Verfahren, dass dir demokratisch
> akzeptabel erschiene.

Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, wie hierzulande politische 
Entscheidungen zustande kommen. Das Grundgesetz sagt:

Artikel 21

  (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des
  Volkes mit....

Dort steht nicht, daß sie die Macht an sich reißen sollen, wie es de 
facto ist.

> Haben sie Überzeugungen und ziehen sie ihre
> Ansichten ohne Rücksicht auf Verluste durch (ungefähr wie vdL, nur sie
> selbst wohlgemerkt). Und du zerreisst sie in der Luft. Haben sie keine
> Überzeugungen und reagieren wie die Pappeln im Wind, dann ist es dir nun
> auch wieder nicht recht.

Na ja, was Zensursula da treibt, ist pure, plumpe Demagogie. Sollte 
eigentlich ein Extremfall sein, wird aber leider immer mehr zum 
Normalfall und ist m.A. in jedem Fall und ohne Ansehen der Person 
unakzeptabel. Damit, daß die Dame die KiPo als Vehikel nutzt, ganz was 
anderes durchzusetzen ist auf derselben Ebene, wie das scheinbare 
Abrücken der SPD von ihrer bisherigen Line: Beide sind von sachfremden 
Motiven geleitet.

> Haben sie keine
> Überzeugungen und reagieren wie die Pappeln im Wind, dann ist es dir nun
> auch wieder nicht recht.

Haben sie doch beide nicht - zumindest nicht die, die sie vorgeben zu 
haben. Der Unterschied ist nur, daß Zensursula klotzt und nicht 
rumeiert.

von Dödel (Gast)


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Leider hat SPD-Linke sich nicht durchsetzen können

http://www.heise.de/newsticker/SPD-Parteitagsantrag-gegen-Gesetz-zu-Web-Sperren-gescheitert--/meldung/140377

aber noch wird in der SPD beraten wie zu lesen ist. Der SPD-Nachwuchs 
hat übrigens ein paar hervorragende Leute wie Franziska Drohsel und 
Björn Böhning. Wenn ich mir da so betrachte mit was die jungen Union 
aufwartet Stichwort Eckhardt von Klaeden usw., da wird mir regelmäßig 
übel.

von Uhu U. (uhu)


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Conlost schrieb:
> Ja watt denn nun?
>
> "Der Vorstoß einer Gruppe aus dem linken Spektrum der SPD für ein klares
> Nein der Sozialdemokraten zum Gesetzentwurf für Kinderp0rno-Sperren ist
> gescheitert."
>
> 
http://www.heise.de/newsticker/SPD-Parteitagsantrag-gegen-Gesetz-zu-Web-Sperren-gescheitert--/meldung/140377

Nach dem Vorgehen des Parteivorstandes war doch nichts anderes zu 
erwarten.

Die Linken in der SPD haben traditionell die Aufgabe, bei den kleinen 
Leuten die Illusion zu verbreiten, bald würde sich alles ändern. Zu 
sagen haben sie ebenso traditionell nichts.

Man sollte nicht vergessen, daß die heutigen SPD-Oberen früher auch mal 
Jusos waren und ein großes Maul gegenüber den damaligen Platzhirschen 
hatten.

von Dödel (Gast)


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> Die Linken in der SPD haben traditionell die Aufgabe, bei den kleinen
> Leuten die Illusion zu verbreitet, bald - wenn sie in der Partei
> entsprechend aufgestiegen sind - würde sich alles ändern.

Das ist der Beweis für Uhu's arrogante und ignorate Haltung gegenüber 
Leuten die engagiert um eine Veränderung innerhalb einer Partei kämpfen. 
Nach so einer bescheuerten Auffassung wären alle innerhalb einer Partei 
zentral vom Vostand gesteuert.

Uhu du hast wirklich keinen blassen Schimmer wie eine Partei 
strukturiert ist und arbeitet. Mehr noch, dir fehlt es an demokratischer 
Gesinnung. Wenn Dohsel und Böhning sich nicht durchsetzen konnten, dann 
liebt das daran, das es eine MEHRHEIT gegen sie gab. Das ist bedauerlich 
aber so ist nun mal Demokratie - der Kampf um MEHRHEITEN. Geht das nicht 
in deinen Schädel hinein?

von Hartmut Kraus (Gast)


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Dödel schrieb:

> aber so ist nun mal Demokratie - der Kampf um MEHRHEITEN. Geht das nicht
> in deinen Schädel hinein?

In meinen auch nicht. <:-) Demokratie ist nämlich nicht der "Kampf um 
Mehrheiten", sondern die Herrschaft der Mehrheit über eine Minderheit - 
ein feiner Unterschied also zu dem Zerrbild, das du da "Demokratie" 
nennst.

von Dödel (Gast)


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" Herrschaft der Mehrheit über eine Minderheit "

Das ist der zweite Schritt vor dem ersten. Zuerst musst du mal IN EINER 
PARTEI eine Mehrheit für dein Anliegen zustande bringen.

Und zu deinem Argument, meinst du es wäre demokratischer wenn EINE 
MINDERHEIT über eine Mehrheit "herrschen" würde?

von Hartmut Kraus (Gast)


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Dödel schrieb:
> " Herrschaft der Mehrheit über eine Minderheit "
>
> Das ist der zweite Schritt vor dem ersten. Zuerst musst du mal IN EINER
> PARTEI eine Mehrheit für dein Anliegen zustande bringen.

Weshalb ich mich meinem Anliegen nie an eine Partei wenden werde. <:-) 
Die Unterzeichner der Petition offensichtlich auch nicht.

> Und zu deinem Argument, meinst du es wäre demokratischer wenn EINE
> MINDERHEIT über eine Mehrheit "herrschen" würde?

Nö - aber das ist die Praxis von 90% dessen, was sich hier "freiheitlich 
- demokratische Grundordnung" nennt.

von (prx) A. K. (prx)


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Nur wenn es die richtige Minderheit ist, nämlich ich... ;-)

Ich nehme an er meinte diese Variante: 
Beitrag "Re: Äußerst bizarr!"

von Dödel (Gast)


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> Nö - aber das ist die Praxis von 90% dessen, was sich hier "freheitlich
> - demokratische Grundordnung" nennt.

Wer sagt das? Die Leute die nicht zur Wahl gehen?

von Hartmut Kraus (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ich nehme an er meinte diese Variante:
> Beitrag "Re: Äußerst bizarr!"

So etwa. <:-)

A. K. schrieb:
> Nur wenn es die richtige Minderheit ist, nämlich ich... ;-)

Zu deinen Herrschaftsansprüchen möchtest du also mal Stellung nehmen! 
<:-)

von Uhu U. (uhu)


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Gesetz zu Web-Sperren in trockenen Tüchern
http://www.heise.de/newsticker/Gesetz-zu-Web-Sperren-in-trockenen-Tuechern--/meldung/140461

Die SPD versuchts wieder mit dem alten Trick "Schlimmeres zu verhindern" 
und ermöglicht damit die Installation der Internet-Zensur-Infrastruktur.

Der Teufel soll sie frikassieren.

von Uhu U. (uhu)


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Zitat aus dem Heise-Artikel:

Abgeordnete von SPD und der Union hatten zuvor immer wieder betont, die 
Befürchtungen der Internetgemeinde ernst nehmen zu wollen. "Wir sind dem 
Anliegen der Petition in vielen Punkten nachgekommen", versicherte 
Krogmann.

Ende des Zitates.

Diese dreckige Vorgehensweise ermöglicht das Petitionsrecht: Man darf 
seine Wünsche an die Herrscher richten und die verfahren damit nach 
Gutdünken.

Demokratie nach Gutsherrenart...

von Jörg S. (joerg-s)


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>Demokratie nach Gutsherrenart...
Du würdest es also besser finden wenn Petitionen die von 0,15% der 
Bevölkerung unterschrieben wurden ohne zu Fragen durchgesetzt werden? 
Schönes Demokratieverständnis.

>Man darf seine Wünsche an die Herrscher richten und die verfahren damit
>nach Gutdünken.
Die Regierung hat die Kritikpunkte aufgenommen und Änderungen gemacht! 
Einige Punkte über die hier ellenlang gejammert wurde sind gekippt 
worden. Es ist genau das passiert was man von einer Petition erwarten 
kann. Es wurde ein Kompromiss gemacht und ist den Kritikern ein Stück 
entgegen gekommen.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
>>Demokratie nach Gutsherrenart...
> Du würdest es also besser finden wenn Petitionen die von 0,15% der
> Bevölkerung unterschrieben wurden ohne zu Fragen durchgesetzt werden?
> Schönes Demokratieverständnis.

Nein, ich fände es besser, wenn sich die Herrschaften ans Grundgesetz 
hielten, auf das sie vereidigt sind, insbesonder Art. 5 Abs. 1.

>>Man darf seine Wünsche an die Herrscher richten und die verfahren damit
>>nach Gutdünken.
> Die Regierung hat die Kritikpunkte aufgenommen und Änderungen gemacht!

Aber sie führt die Internetzensur ein, gegen die sich die Petition 
richtet.

> Einige Punkte über die hier ellenlang gejammert wurde sind gekippt
> worden. Es ist genau das passiert was man von einer Petition erwarten
> kann.

Eben, sagte ich doch. Sie nehmen ein paar Versatzstücke davon und 
behaupten kackfrech, sie hätten die Kritikpunkte ausgeräumt.

> Es wurde ein Kompromiss gemacht und ist den Kritikern ein Stück
> entgegen gekommen.

Der Kompromiß lautet: Die Internetzensur wird eingeführt. Wo ist da der 
Kompromiß? Kann es da überhaupt einen Kompromiß geben? Ein bißchen 
Zensur?

Das Grundgesetz sagt ganz eindeutig: "Eine Zensur findet nicht statt." 
Auch kein bißchen Zensur.


Aber wenigstens bist du dir treu geblieben: Augen zu und durch ;-)

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>Nein, ich fände es besser, wenn sich die Herrschaften ans Grundgesetz
>hielten, auf das sie vereidigt sind, insbesonder Art. 5 Abs. 1.
Das liegt an deinem falschen Verständnis dafür was Zensur ist.

>> Einige Punkte über die hier ellenlang gejammert wurde sind gekippt
>> worden. Es ist genau das passiert was man von einer Petition erwarten
>> kann.
>
> Eben, sagte ich doch. Sie nehmen ein paar Versatzstücke davon und
> behaupten kackfrech, sie hätten die Kritikpunkte ausgeräumt.
Warum wurden dann überhaupt einzellne Kritikpunkte in der Petition 
aufgeführt?

> Das Grundgesetz sagt ganz eindeutig: "Eine Zensur findet nicht statt."
> Auch kein bißchen Zensur.
Du willst doch auch das die KiPo Seiten abgeschaltet werden. Ist dann 
doch auch Zensur, oder nicht?

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
>> Das Grundgesetz sagt ganz eindeutig: "Eine Zensur findet nicht statt."
>> Auch kein bißchen Zensur.
> Du willst doch auch das die KiPo Seiten abgeschaltet werden.

Habe ich das gesagt? Ich will daß jeglicher Mißbrauch von Kindern 
aufhört, aber durch das Verbot von Bildern solcher Verbrechen wird kein 
einziges davon verhindert, oder gar ungeschehen gemacht und davon, daß 
jemand so ein Bild betrachtet, wiederholt sich das Verbrechen nicht.

Die Geschichte, daß Leute, die keinen Hang zu derlei Perversionen haben, 
durch solche Bilder "angefixt" würden, ist erwiesenermaßen völliger 
Blödsinn. Leute, deren Sexualität auf Kinder fixiert ist, haben in ihrer 
eigenen Kindheit Schädigungen erlitten, die zu dieser Fixierung führten. 
Durch Verbote sind die garantiert nicht zu beseitigen, sondern 
bestenfalls durch Psychotherapie.

Der sinnvollste Weg wäre, Kinder vor solchen Schädigungen zu bewahren - 
dazu ist eine Internet-Zensur allerdings völlig unbrauchbar.

Im Übrigen deutet alles darauf hin, daß die KiPo lediglich das Vehikel 
ist, mit dessen Hilfe die Internet-Zensur-Infrastruktur implementiert 
werden soll, die man dann anschließend nach bewährter Methode für alles 
mögliche verwendet - selbst die CDU hat sich schon in dieser Beziehung 
ziemlich offensichtlich verplappert.

von stoerer (Gast)


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wenn gesetzlich festgelegt wird, daß die Sperren für nichts Anderes 
verwendet werden dürfen, dann kann ich damit (wenn auch mit 
Bauchschmerzen) leben. Es ist dann eben ein Gesetz, das nur nicht nützt, 
aber auch nicht so doll schadet. Und weil Uhu sofort Verfassungsklage 
erheben wird, ist es ja auch bald wieder vom Tisch! :-)

von Uhu U. (uhu)


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Ich würde gerne den CDU/CSU-Text verlinken, aber leider scheint das 
wegen URL-Komponenten unmöglich zu sein, die weder hier, noch bei 
http://shortlink.org/ akzeptiert werden.

Schon hat uns diese Zensurscheiße wieder eingeholt...

htt 
p://www.cducsu.de/Titel__pressemitteilung_klare_kante_gegen_kinderp0rnog 
raphie/TabID__6/SubTabID__7/InhaltTypID__1/InhaltID__13368/Inhalte.aspx

Wer den Link verfolgen will, muß vorne das http reparieren und die 0 in 
...gegen_kinderp0rnographie... gegen ein o austauschen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>>> Das Grundgesetz sagt ganz eindeutig: "Eine Zensur findet nicht statt."
>>> Auch kein bißchen Zensur.
>> Du willst doch auch das die KiPo Seiten abgeschaltet werden.
>
> Habe ich das gesagt? Ich will daß jeglicher Mißbrauch von Kindern
> aufhört, aber durch das Verbot von Bildern solcher Verbrechen wird kein
> einziges davon verhindert, oder gar ungeschehen gemacht und davon, daß
> jemand so ein Bild betrachtet, wiederholt sich das Verbrechen nicht.
Dann bist du also eher gegen die Petition. Schliesslich fordert 
Franziska Heine ja das KiPo Server abgeschaltet werden.

von Uhu U. (uhu)


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Die Schimäre vom Subsidiaritätsprinzip und andere Irrtümer

Ein Kommentar eines Rechtsanwaltes zum geplanten Zensurgesetz

http://www.internet-law.de/2009/06/die-schimare-vom-subsidiaritatsprinzip.html

von Uhu U. (uhu)


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Das Zensurgesetz ist durch den Bundestag - die Petition hat also, wie zu 
erwarten war, außer einer Demonstration gegen die Regierung und etwas 
Kosmetik nichts gebracht.

      Danke SPD!

Nun muß das Gesetz per Verfassungsklage angegriffen werden. Darauf, wie 
die Herrschaften in Karlsruhe entscheiden werden, darf man gespannt 
sein.

Ob damit der Aufbau der Zensurinfrastruktur verhindert werden kann, ist 
allerdings nicht sicher, denn bis das BVG entschieden hat, existiert sie 
womöglich schon längst und kann dann natürlich bei "Bedarf" sehr schnell 
für die Sperre beliebiger Inhalte aktiviert werden.

Interessanterweise war die Verabschiedung Spiegel Online noch nicht 
einmal eine Notiz ganz oben auf der Seite wert - der wurde ziemlich weit 
unten versteckt.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,631299,00.html

von Uhu U. (uhu)


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Zitat http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,631299,00.html :

> In der Abstimmung wahrte die SPD dann die Fraktionsdisziplin und stimmte
> für das umstrittene Gesetz.

Mit anderen Worten: Fraktionszwang. Auch Jörg Tauss hat sich dem also 
gebeugt. Unglaubwürdig erschien mir der Herr schon immer...

von Dödel (Gast)


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> Mit anderen Worten: Fraktionszwang. Auch Jörg Tauss hat sich dem also
> gebeugt. Unglaubwürdig erschien mir der Herr schon immer...

Rede keinen Blech. Tauss hat vor der Abstimmung in einer Intervention 
eine persönliche Erklärung abgegeben und darin erklärt, dass er dem 
Gesetz nicht zustimmt. Gleichzeitig gab er seinen Absschied aus dem 
Bundestag bekannt.

von Uhu U. (uhu)


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Dödel schrieb:
>> Mit anderen Worten: Fraktionszwang. Auch Jörg Tauss hat sich dem also
>> gebeugt. Unglaubwürdig erschien mir der Herr schon immer...
>
> Rede keinen Blech. Tauss hat vor der Abstimmung in einer Intervention
> eine persönliche Erklärung abgegeben und darin erklärt, dass er dem
> Gesetz nicht zustimmt. Gleichzeitig gab er seinen Absschied aus dem
> Bundestag bekannt.

Quelle?

Hat er mitgestimmt?

von Dödel (Gast)


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> Quelle?

> Hat er mitgestimmt?

Man, glaube es mir einfach mal. Ich habe das ganze live mitverfolgt.

Kannst aber auch hier nachlesen

http://www.sueddeutsche.de/politik/130/472653/text/

Zitat(e)

" .. und auch bei der Opposition stieß die Neuregelung geschlossen auf 
Ablehnung. Der [..] SPD-Abgeordnete Jörg Tauss stimmte ebenfalls gegen 
das Gesetz. Er bemängelte, dass Kinderp0rnografie dadurch nicht 
verhindert werde und gleichzeitig ein Missbrauch der Sperr-Technik 
drohe. Der Grünen-Innenexperte Wolfgang Wieland kritisierte, dass die 
Sperrung bestimmter Seiten nicht von Richtern genehmigt werden müsse."

"Das Internet dürfe aber "nicht zum bürgerrechtsfreien Raum verkommen". 
Der familienpolitische Sprecher der Linksfraktion, Jörn Wunderlich, 
sprach von einem Gesetz, "das das Tor zur Internet-Zensur öffnen wird", 
für den eigentlich verfolgten Zweck jedoch völlig ungeeignet sei."

von Uhu U. (uhu)


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Dödel schrieb:
> Kannst aber auch hier nachlesen
>
> http://www.sueddeutsche.de/politik/130/472653/text/

Dann hat Spiegel Online gelogen. Vielen Dank.

von Dödel (Gast)


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Übrigens was da heute im Bundestag stattgefunden hat war das reinste 
Fraktions-interne Mobbing. Als Jörg Tauss die Rede seines 
Fraktionskollegen aus der SPD mit einer Frage unterbrechen wollte, hat 
der "nette" SPD-Fraktionskollege den SPD'ler Tauss in einer geradezu 
beleidigenden Art abqualifiziert ("Sie nicht, Herr Taus! Nicht bei 
diesem Thema" oder so ähnlich war der Wortlaut). Das war absolut 
ehrverletzend. Jörg Tausss hat das später in einer einzelnen 
Stellungenahme scharf gerügt. Die Gesprächsklima zwischen der SPD und 
Tauss war eisig.

Die absolute Unverschämtheit war aber, als sich die Redner der CDU auch 
noch tatsächlich auf die Online-Petition berufen haben, in ihrer Sache. 
Nach dem Motto, in der Petition würde doch gefordert Kipo zu unterbinden 
und genau das täte man doch mit diesem Gesetz (so wurde argumentiert). 
Wer nicht genau im Bilde ist, bekam zumindest zeitweilig den Eindruck, 
die Petition würde Nettzsperren geradezu herbeiwünschen. Leider haben 
die anderen Redner dem nicht klar genug widersprochen, aber die Zeit für 
den Austausch der Argumente war viel zu knapp bemessen. Es ging sehr 
stark um die Rolle des Datenschutzbeauftragten, der ein Gremium 
beauftragen soll, das die Bildinhalte auf Rechtsverstöße bewertet. 
Dagegen hat sich Peter Schaar vehement gewährt, weil er nicht 
polizeiliche Aufgaben übernehmen möchte.

von Dödel (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Dann hat Spiegel Online gelogen. Vielen Dank.

Wegen Tauss Abstimmverhalten und dem Begriff "geschlossen"? Nicht 
unbedingt. Mein Eindruck war, die SPD-Fraktion hat Tauss schon längst 
ausgesondert und nicht mehr zu ihrem Club gezählt. Tauss ist in Ungnade 
gefallen ..

von Dödel (Gast)


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Der beste Redebeitrag war der von der Linkspartei. Aber auch die FDP hat 
mit Max Stadler einen guten Mann in dieser Angelegenheit ..

Und Jerzy Montag von B90 / Grüne hat ebenfalls auf den Punkt 
argumentiert und das Problemlagen erbarmumngslos offen gelegt. Natürlich 
nix als taube Ohren von den Familienpolitikerinnen der CDU geerntet, 
wobei Zensur-Ursel es nicht mal für nötig hielt bei der Abstimmung 
anwesend zu sein. Starkes Stück!

Übrigens die Parlamentsdebatte läuft noch immer

http://www.bundestag.de/aktuell/tv/live300.html

die Herrschaften hat heute irgendwie die Arbeitswut gepackt

von Gast (Gast)


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Weniger diskutieren, schreibt euren Abgeordneten, was ihr davon haltet. 
Das ist laut Schäuble zwar "undemokratisch", aber euer Recht. Und wenn 
ihr Leuten von der SPD schreibt, die heute sicherlich am Meisten 
abbekommen, schreibt folgendes drunter:

Abschließend möchte ich Ihren Parteikollegen, Herrn Wiefelspütz 
zitieren. Einen Ausspruch, der er nur zu gerne bei schwierigen und 
unliebsamen Fragen bemüht:
"Ich möchte keinen Umgang mehr mit Ihnen"

Dann wissen die auch mal, wie das ist, wenn der Zuständige nicht mit dir 
reden will bzw. werden sie es in etwa 100 Tagen erfahren.

von Uhu U. (uhu)


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Dödel schrieb:
> Uhu Uhuhu (uhu) wrote:
>
>> Dann hat Spiegel Online gelogen. Vielen Dank.
>
> Wegen Tauss Abstimmverhalten und dem Begriff "geschlossen"? Nicht
> unbedingt.

Formal ist er nach wie vor Mitglied der SPD-Fraktion und das hat auch 
SPON als gegeben hinzunehmen.

von Uhu U. (uhu)


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Dödel schrieb:
> wobei Zensur-Ursel es nicht mal für nötig hielt bei der Abstimmung
> anwesend zu sein. Starkes Stück!

Ist die Dame überhaupt MdB? Soweit ich weiß nicht und damit ist sie auch 
nicht stimmberechtigt.

von yalu (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Nun muß das Gesetz per Verfassungsklage angegriffen werden.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht.

Ohne Rechtsexperte zu sein und den genauen Wortlaut des Gesetzes zu
kennen¹, würde ich nämlich behaupten, dass das Gesetz an sich nicht
verfassungswidrig ist, schon gar nicht mit den zuletzt eingebrachten
Änderungen.

Es besteht zwar die prinzipielle Gefahr des Missbrauchs und der Auswei-
tung des Gesetzes. Dann sollte aber nicht gegen das jetzt beschlossene
Gesetz, sondern eben gegen dessen Missbrauch bzw. Ausweitungen geklagt
werden. Da beides aber noch nicht stattgefunden hat, wäre eine Verfas-
sungsklage zum jetzigen Zeitpunkt in meinen Augen verfrüht und hätte
wenig Aussicht auf Erfolg.

Eine Abweisung von Seiten des Verfassungsgerichts würde aber die Freunde
der (wahren) Zensur erst richtig stärken, und diesen Triumph gönne ich
unserer egozentrischen Familienministerin überhaupt nicht.

Deswegen hoffe ich, dass die Kläger bzw. deren Rechtsbeistände sich die
Sache gut überlegen und sich nicht zu Schnellschüssen hinreißen lassen.

¹) Kann man den eigentlich schon irgendwo downloaden? Ich finde auf den
   Bundestagsseiten nur den alten Entwurf vom 5.5.

von Uhu U. (uhu)


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von Dödel (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote

> Dödel schrieb:
>> wobei Zensur-Ursel es nicht mal für nötig hielt bei der Abstimmung
>> anwesend zu sein. Starkes Stück!

> Ist die Dame überhaupt MdB? Soweit ich weiß nicht und damit ist sie auch
> nicht stimmberechtigt.

Sie muss auch nicht stimmberechtigt sein, um anwesend zu sein. Als 
vereidigte Ministerrin (Bundesfamilienministerin) kann sie auch so 
anwesend sein (ist sie ja sonst auch oft genug, wenn es um Belange ihres 
Ministeriums geht). Sie hätte Platz nehmen können auf der 
Regierungsbank. Es war eh namentliche Abstimmung, das hatte die 
Opposition erzwungen.

von Uhu U. (uhu)


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Dödel schrieb:
> Uhu Uhuhu (uhu) wrote
>
>> Dödel schrieb:
>>> wobei Zensur-Ursel es nicht mal für nötig hielt bei der Abstimmung
>>> anwesend zu sein. Starkes Stück!
>
>> Ist die Dame überhaupt MdB? Soweit ich weiß nicht und damit ist sie auch
>> nicht stimmberechtigt.
>
> Sie muss auch nicht stimmberechtigt sein, um anwesend zu sein. Als
> vereidigte Ministerrin (Bundesfamilienministerin) kann sie auch so
> anwesend sein (ist sie ja sonst auch oft genug, wenn es um Belange ihres
> Ministeriums geht).

Na ja, Abgeordnete sind nur ihrem Gewissen verpflichtet - Zensursula 
offenbar nichtmal das.

> Sie hätte Platz nehmen können auf der
> Regierungsbank. Es war eh namentliche Abstimmung, das hatte die
> Opposition erzwungen.

Genausogut konnte sie fernbleiben. Also was solls.

von yalu (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Hast du das gelesen: Beitrag "Petition gegen die Internetsperren"

Ja. Ich habe die Seite aber nochmals geöffnet und dabei zufälligerweise
ein paar Links entfernt den neuen Gesetzentwurf gefunden, vielleicht
interessiert sich jemand dafür:

  http://blog.odem.org/2009/06/16/sperr-gesetz-aenderungen.pdf

von Dödel (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Genausogut konnte sie fernbleiben. Also was solls.

Ne Uhu, du übersiehst du eine Winzigkeit. Bezogen auf die Abstimmung 
wars egal, aber nicht bezogen auf die Aussprache vorher. Da wurde 
Ursel's Nichtanwesenheit von der Opposition ausdrücklich moniert. Die 
Gegner der Netzsperren hätten sich so schon mit der ein oder anderen 
geschickten Frage an die Dame noch prägnanter in Szene setzen können. 
Z.B. hätte man ihr die Schummelei von der letztens berichtet wurde 
vorhalten können (das wurde nämlich auch kurz angesprochen).

Auch ganz interessant

http://www.taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/spd-onlinebeirat-meutert/

"Neun Netzexperten um Blogger Sascha Lobo schlagen Alarm: Sie wollen die 
SPD nicht mehr wie bisher beraten, wenn deren Fraktion für das geplante 
Gesetz gegen Netzsperren stimmt."

Und noch was, der SPD Abgeordnete (der für das Gesetz sprach) brachte 
ein interessantes Argument, warum gerade DIESES Gesetz den Missbrauch (= 
Ausweitung) sogar verhindern würde. Er sagte nämlich, die 
Netzinfrastruktur zur Sperrung von Webseiten wäre so oder so gerade im 
Aufbau. Auch ohne dieses jetzt beschlossene Vorhaben wären die Verträge 
mit den Providern schon längst unter Dach und Fach und würden umgesetzt. 
Nur durch diese Umsetzung jetzt (Gremium mit 5 oder 6 Personen; die 
Hälfte davon mit richterlicher Kompetenz; Mehrheitsentscheid richtet 
darüber, welches Bildmeterial entweder zur Löschung oder eben das 
Stoppschild bekommt; der Datenschutzbeauftragte soll das Gremium 
bestimmen) sei gewährleistet, dass auch wirklich nur Kipo und nicht etwa 
andere Inhalte angegangen würden.

Nach meiner Ansicht war das ein Hinweis bzw. Seitenhieb auf den 
Koalitionspartner CDU, der da wohl weitergehendes Begehren erahnen 
lässt. Die SPD mit ihrer Umfallermentalität kennen wir alle, aber die 
Mehrzahl gerade der wirtschaftsnahen Lobbyisten treibt sich in der CDU 
herum und der traue ich noch viel weniger über den Weg. Wenn man mal 
schaut, wann immer sich Wirtschaftsinteressen melden (beim Patentschutz, 
beim Urheberrecht) immer sind es Vertreter aus Kreisen der CDU und 
gerade die werden später versuchen die Netzsperren auszuweiten.

von ergebnis (Gast)


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Zitat aus dem Link (oben)

Die SPD sei dabei, sich damit für eine Digitale Generation unwählbar zu 
machen, heisst es darin. "Das wird sich bereits bei der Bundestagswahl 
niederschlagen, weil mit der Entscheidung für die Netzsperren jeder 
Internet-Wahlkampf ad adsurdum geführt wird."

Haargenau so empfinde ich es. Es wäre die Chance gewesen, auf die junge, 
eigene Basis zu hören und Rückgrat zu beweisen. Ich habe bisher fast 
immer SPD gewählt, weil ich als Familienvater den Eindruck hatte, daß 
diese Wahl das kleinste Übel wäre. Aber jetzt werde ich Bündnis 90 
(+Grüne) wählen. Das erinnert mich wenigstens an früher: "Wir sind das 
Volk!"

von Uhu U. (uhu)


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Dödel schrieb:
> Uhu Uhuhu (uhu) wrote:
>
>> Genausogut konnte sie fernbleiben. Also was solls.
>
> Ne Uhu, du übersiehst du eine Winzigkeit. Bezogen auf die Abstimmung
> wars egal, aber nicht bezogen auf die Aussprache vorher. Da wurde
> Ursel's Nichtanwesenheit von der Opposition ausdrücklich moniert.

Der eigentliche Skandal ist, daß die SPD dafür gestimmt hat, nicht 
daß Zensursula Wichtigeres zu tun hatte.

> Die
> Gegner der Netzsperren hätten sich so schon mit der ein oder anderen
> geschickten Frage an die Dame noch prägnanter in Szene setzen können.

Das wäre doch auch nur noch in die Kategorie "Brot und Spiele" gefallen.

> Z.B. hätte man ihr die Schummelei von der letztens berichtet wurde
> vorhalten können (das wurde nämlich auch kurz angesprochen).

Warum soll sie der Opposition, für die sie sowieso nur abgrundtiefe 
Verachtung empfindet, irgendwelche Show-Effekte bieten? Aus Masochismus?

Die Dame hat ihren verfluchten Drecksjob brillant erledigt und ihre 
technische Inkompetenz war ihr großer Pluspunkt : Sie bot den 
Technikfuzzis ein weites Feld, an dem sie sich erfolglos abarbeiten 
konnten und den anderen demonstrierte sie, daß die Technikheinis nicht 
ernst zu nehmen sind.

War doch bestens durchdacht!

Mit der Tante dürfen wir in Zukunft noch rechnen. Das wird "unsere" Lady 
Thatcher. Nur daß sie statt einer Handtasche immer einen Dreschflegel in 
Reichweite haben wird.

von Uhu U. (uhu)


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Die Chancen, das Gesetz vom BVG kassieren zu lassen, sind wohl nicht 
unbedingt gut:

Keine Klagen gegen Hackerparagraf
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/06/19/keine-klagen-gegen-hackerparagraf/

von Reinhard S. (rezz)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Chancen, das Gesetz vom BVG kassieren zu lassen, sind wohl nicht
> unbedingt gut:
>
> Keine Klagen gegen Hackerparagraf
> 
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/06/19/keine-klagen-gegen-hackerparagraf/

Das liest sich auf Heise aber anders:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/140770

> Die Karlsruher Richter dagegen sahen die Grundrechte nicht betroffen.
> Nach ihren Worten gelten die Vorschriften aber nur für Programme, die mit
> illegaler Absicht entwickelt wurden. Allein die Eignung eines Programms
> zur Verwendung für einen Hackerangriff mache dessen Einsatz noch nicht
> strafbar [...].

von (prx) A. K. (prx)


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Gemäss http://de.wikipedia.org/wiki/Verfassungsbeschwerde kommt eine 
direkte Verfassungsbeschwerde ohne Durchlaufen der Hierarchie nicht in 
Frage, wenn die GG-Verletzung erst durch einen Behördenakt entsteht. 
Ebendies ist aber hier die Rolle des BKA. D.h. demgemäss muss vor einem 
normalen Gericht gegen eine konkrete BKA-Entscheidung geklagt werden. In 
diesem Rahmen kann ein Gericht dann die Hierarchie auch abkürzen und 
wegen grundsätzlicher Bedeutung nach ganz oben durchreichen.

Alternativ könnte der Bundestag selber initiativ werden. Dafür braucht's 
aber ein Drittel und das ist dank der grossen Koalition derzeit nicht 
drin. Und Landesregierung oder -parlament mit Mehrheit gegen CDU/CSU/SPD 
gibt's auch nicht.

Das könnte natürlich zu der bizarren Lage führen, dass man CDU/FDP 
wählen sollte, um der SPD oder Teilen davon nach der Wahl in der 
Opposition eine (zweite) Chance geben zu können das Drittel aufzufüllen 
;-). Zumindest aber eine Normenkontrollklage zukünftig zu erleichtern, 
vielleicht anlässlich der Neuvorlage nach 3 Jahren.

von (prx) A. K. (prx)


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http://www.hatmeinabgeordneterfuernetzsperrengestimmt.de/
Ist aber wirklich nur Tauss, der aus der Reihe tanzt.

von Uhu U. (uhu)


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Nein, es waren drei:

Steffen Reiche  SPD  Brandenburg  dagegen
Jörg Tauss  SPD  Baden-Württemberg  dagegen
Dr. Wolfgang Wodarg  SPD  Schleswig-Holstein  dagegen

(Man kann auch mehrere Spalten gleichzeitig angeben.)

von Gast (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Der eigentliche Skandal ist, daß die SPD dafür gestimmt hat

Das sieht die SPD aber ganz anders. Die sagt nämlich wir (die SPD) haben 
mit unserem Wirken erst erreicht, dass dieses Gesetz NUR und 
AUSSCHLIEßLICH auf KiPo angewandt werden darf und damit haben sie im 
Grunde sogar recht. Für eine Ausweitung braucht es nämlich eine 
Gesetzesänderung und vom wem wird diese denn mal kommen? Von der SPD? 
Wohl kaum, denn die wird abschmieren bei der Bundestagswahl im 
September.

Die Leute sehnen sich doch so sehr nach der FDP. Die werden sie 
bekommen, zusammen mit der Union (CDU/CSU). Es glaubt doch wohl keiner 
ernsthaft, dass die FDP sich hier dem Begehren der CDU auf Ausweitung 
verweigern wird? Die FDP wird ALLES TUN um - endlich mal wieder an der 
Regierung - auch in der Regierung zu bleiben. Die FDP will doch den 
"Sozialismus" verhindern. Dafür schmeißt sie sich den Begehrlichkeiten 
der Content-Industrie an den Hals, dieser steht die FDP näher als dem 
"Sozialismus" oder der Sozialstaatlichkeit.

von Gast (Gast)


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Ich möchte nicht wissen wie Datenschutz in Deutschland aussähe, wenn es 
Peter Schaar nicht gäbe.

Aus Wikipedia

"Nachdem Schaars Ernennung Ende 2003 auf Vorschlag der Grünen noch mit 
vielen Gegenstimmen – vor allem von Seiten der CDU-/CSU-Fraktion – 
geschah, .."

Vielleicht sollte Schaar doch das Amt auf sich nehmen und das Gremium 
bestimmen, dass die Listen überwacht, bevor die CDU einen aus ihren 
Reihen dafür abkommandiert ..

von Gast (Gast)


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"CDU diskutiert nächste Online-Sperr-Runde"

http://netzeitung.net/politik/deutschland/1383100.html

"Der Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär in Baden-Württemberg, 
Thomas Strobl, brachte die Idee ins Spiel, auch Seiten mit Killerspielen 
zu blockieren. «Wir prüfen das ernsthaft», sagte Strobl dem «Kölner 
Stadt-Anzeiger»"

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
>> Der eigentliche Skandal ist, daß die SPD dafür gestimmt hat
>
> Das sieht die SPD aber ganz anders. Die sagt nämlich wir (die SPD) haben
> mit unserem Wirken erst erreicht, dass dieses Gesetz NUR und
> AUSSCHLIEßLICH auf KiPo angewandt werden darf und damit haben sie im
> Grunde sogar recht.

Das ist der übliche SPD-Trick "Schlimmeres verhüten". Der funktioniert 
so:

- Die CDU stellt Maximalforderungen
- Die SPD streitet mit großem Getöse um Marginalitäten, stellt aber
  die grundlegenden Punkte nicht in Frage
- Die CDU "gibt nach", weil die SPD-Forderungen nichts am Prinzip
  ändern und hat das durchgesetzt, was sie wollte

Die SPD feiert sich selbst, weil sie mal wieder "Schlimmeres verhindert" 
hat und lenkt so davon ab, daß sie alles mit ihrem NEIN hätte verhindern 
können.

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn ich mir den immensen Wahlerfolg ansehe, dann scheint diese 
Strategie aber nicht wirklich aufzugehen.

Die Strategie der CDU jedoch geht auf. Die SPD bröckelt dadurch an allen 
Seiten ab und eine Regierung ohne CDU wird immer unwahrscheinlicher.

von Jörg S. (joerg-s)


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Gast schrieb:
>Die sagt nämlich wir (die SPD) haben mit unserem Wirken erst erreicht, >dass 
dieses Gesetz NUR und AUSSCHLIEßLICH auf KiPo angewandt werden darf >und damit 
haben sie im Grunde sogar recht.
Nein, das es ausschliesslich nur um KiPo geht stand auch schon vorher im 
Gesetzentwurf.
Die SPD hat:
- Die personenbezogene Datenauswertung der Seitenaufrufer gekippt
- Das Kontrollgremium eingebaut
- Den Passus "abschalten statt sperren" eingebaut
und noch ein paar Kleinigkeiten.

>Es glaubt doch wohl keiner ernsthaft, dass die FDP sich hier dem Begehren
>der CDU auf Ausweitung verweigern wird?
>Die FDP wird ALLES TUN um - endlich mal wieder an der Regierung - auch in
>der Regierung zu bleiben
Wegen der popligen Internetsperre (Die zur einer Belastung der CDU 
geworden ist) wird die CDU kaum noch mal schwarz/rot machen. Da sehe ich 
die CDU eher in Abhängigkeit von der FDP.
Meine Vermutung: Die nächste CDU/FDP Regierung lässt das Gesetz nach den 
2 Jahren still und heimlich auslaufen. Wenn das BVerfG es nicht vorher 
eh schon platt macht.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Wenn ich mir den immensen Wahlerfolg ansehe, dann scheint diese
> Strategie aber nicht wirklich aufzugehen.
>
> Die Strategie der CDU jedoch geht auf. Die SPD bröckelt dadurch an allen
> Seiten ab und eine Regierung ohne CDU wird immer unwahrscheinlicher.

Das gehört auch zum Scheißspiel.

Die SPD wurde und wird nur dann in Regierungverantwortung gebraucht, 
wenn Schweinereien duchzusetzen sind, bei deren Durchsetzung das Ansehen 
der CDU zu sehr litte, oder der Widerstand zu stark würde.

Der erste derartige Fall in der BRD waren die Notstandsgesetze 1968 (1. 
große Koalition) und dann unter der Regierung Brandt die 
verfassungswidrigen Berufverbote, um damit die Studentenrevolte zu 
zerschlagen.

Die zweite Runde war die Regierung Schröder, die die BRD erstmals in den 
völkerrechts- und verfassungswidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien 
geführt hat und mit der Hartz-IV-Reform der Zerstörung des Sozialsystems 
neue Durchschlagskraft gegeben hat.

In der momentanen großen Koalition hatte die SPD die Aufgabe, die 
"Haushaltskonsolidierung" auf dem Rücken der kleinen Leute 
durchzupeitschen, was aber wegen der Wirtschaftskrise jetzt keine Rolle 
mehr spielt.

Im Moment ist zumindest denkbar, daß die SPD später im Rahmen der 
Wirtschaftskrise wieder notwendig gebraucht wird. Deswegen ist es 
günstiger, sie wieder in die Opposition abzuschieben, damit sie sich 
dort wieder mit linken Parolen, aber ohne Taten bei ihrem Wählerklientel 
einschmeicheln kann, um dann, wenn die CDU zu versagen droht, unter 
absingen linker Lieder in die Regierung gewählt zu werden, und 
anschließend die Dummen, die ihr ihre Stimme gegeben haben, so richtig 
über den Löffel zu barbieren...

Kurzum: Es ist das alte "guter Bulle, böser Bulle"-Spiel.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
>>Die sagt nämlich wir (die SPD) haben mit unserem Wirken erst erreicht, >dass
> dieses Gesetz NUR und AUSSCHLIEßLICH auf KiPo angewandt werden darf

Lieber Jörg, lesen bildet - auch dich: 
http://netzeitung.net/politik/deutschland/1383100.html


> Meine Vermutung: Die nächste CDU/FDP Regierung lässt das Gesetz nach den
> 2 Jahren still und heimlich auslaufen. Wenn das BVerfG es nicht vorher
> eh schon platt macht.

Ist das jetzt reines Wunschdenken, oder hast du dafür wenigstens die 
Spur von ein paar Anhaltspunkten, daß das eintreten könnte?

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>Ist das jetzt reines Wunschdenken, oder hast du dafür wenigstens die
>Spur von ein paar Anhaltspunkten, daß das eintreten könnte?
Ein Gesetz durchzudrücken über das es so viel Kontroverse gibt belastet 
die Partei. Der Pluspunkt der dadurch gesammelt werden sollte hat sich 
ein Minus verwandelt. Warum will man da noch weiter dran rum machen, 
geht eh nur in die Hose, also schön unter den Teppich kehren und ein 
besseres Aufgabengebiet gesucht.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>>Ist das jetzt reines Wunschdenken, oder hast du dafür wenigstens die
>>Spur von ein paar Anhaltspunkten, daß das eintreten könnte?
> Ein Gesetz durchzudrücken über das es so viel Kontroverse gibt belastet
> die Partei.

Die SPD, aber die CDU nicht.

> Der Pluspunkt der dadurch gesammelt werden sollte hat sich
> ein Minus verwandelt.

Woraus schließt du das?

> Warum will man da noch weiter dran rum machen,
> geht eh nur in die Hose, also schön unter den Teppich kehren und ein
> besseres Aufgabengebiet gesucht.

Dann hätten sie das Gesetz nicht gestern im Schweinsgalopp durchs 
Parlament gepeitscht, sondern mit der SPD neuen Streit darüber 
provoziert, mit dem das Gesetz dann still und leise im Wahlkampf hätte 
versenkt werden können.

Dieses Schandgesetz kann sich die CDU bei ihren Wählern als großen 
Erfolg ans Revers heften und die Domina wird dadurch einen 
Riesenauftrieb bekommen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>>>Die sagt nämlich wir (die SPD) haben mit unserem Wirken erst erreicht, >dass
>> dieses Gesetz NUR und AUSSCHLIEßLICH auf KiPo angewandt werden darf
>
> Lieber Jörg, lesen bildet - auch dich:
> http://netzeitung.net/politik/deutschland/1383100.html
Mal davon abgesehen das das Zitat nicht von mir war, was hat der Link 
damit zu tun?

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Uhu Uhuhu schrieb:
>>>Ist das jetzt reines Wunschdenken, oder hast du dafür wenigstens die
>>>Spur von ein paar Anhaltspunkten, daß das eintreten könnte?
>> Ein Gesetz durchzudrücken über das es so viel Kontroverse gibt belastet
>> die Partei.
>
> Die SPD, aber die CDU nicht.
Die SPD hat die Verbesserungen durchbekommen. Eigentlich ein Pluspunkt, 
wird von dir selbstverständlich negativ ausgelegt.

>> Der Pluspunkt der dadurch gesammelt werden sollte hat sich
>> ein Minus verwandelt.
> Woraus schließt du das?
Medienecho...

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Jörg S. schrieb:
>>>>Die sagt nämlich wir (die SPD) haben mit unserem Wirken erst erreicht, >dass
>>> dieses Gesetz NUR und AUSSCHLIEßLICH auf KiPo angewandt werden darf
>>
>> Lieber Jörg, lesen bildet - auch dich:
>> http://netzeitung.net/politik/deutschland/1383100.html
> Mal davon abgesehen das das Zitat nicht von mir war, was hat der Link
> damit zu tun?

Hab ich mich etwa in deiner chaotischen Zitiertechnik verheddert?

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Jörg S. schrieb:
>>> Uhu Uhuhu schrieb:
>>>>Ist das jetzt reines Wunschdenken, oder hast du dafür wenigstens die
>>>>Spur von ein paar Anhaltspunkten, daß das eintreten könnte?
>>> Ein Gesetz durchzudrücken über das es so viel Kontroverse gibt belastet
>>> die Partei.
>>
>> Die SPD, aber die CDU nicht.
> Die SPD hat die Verbesserungen durchbekommen. Eigentlich ein Pluspunkt,
> wird von dir selbstverständlich negativ ausgelegt.

Wie das Spiel funktioniert, habe ich hier 
Beitrag "Re: Petition gegen die Internetsperren" und hier 
Beitrag "Re: Petition gegen die Internetsperren" ausführlich 
beschrieben. Es gibt nicht das Geringste Indiz dafür, daß sich die SPD 
diesmal nicht nach diesem Muster verhalten haten hat.

>>> Der Pluspunkt der dadurch gesammelt werden sollte hat sich
>>> ein Minus verwandelt.
>> Woraus schließt du das?
> Medienecho...

Ich halte das für pures Wunschdenken, das mit der Realität absolut 
nichts zu tun hat.

Meine Prognose: Zensursula wird einen grandiosen Wahlsieg einfahren 
und die ganze SPD wird so den Bach runtergehen, wie sie es verdient hat.

von Jörg S. (joerg-s)


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>Hab ich mich etwa in deiner chaotischen Zitiertechnik verheddert?
Ich hätt's gerne noch geändert, aber leider kann man ja nicht mehr 
editieren wenn der nächste Beitrag gepostet wurde.

von Jörg S. (joerg-s)


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>Meine Prognose: Zensursula wird einen grandiosen Wahlsieg einfahren
>und die ganze SPD wird so den Bach runtergehen, wie sie es verdient hat.
Der Ausgang der Wahl wird nix mit der Internetsperre zu tun haben. Das 
die SPD runter geht ist ja nicht erst seit gestern so.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Meine Prognose: Zensursula wird einen grandiosen Wahlsieg einfahren

Überschätze das Thema nicht. Bei den Informierten muss sie Federn lassen 
und für die Anderen gibt es bedeutendere Themen. Zur Regierung wird es 
eher aufgrund Zuwachs der FDP reichen.

> und die ganze SPD wird so den Bach runtergehen, wie sie es verdient hat.

Eine wenig riskante Prognose.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
>> Meine Prognose: Zensursula wird einen grandiosen Wahlsieg einfahren
>
> Überschätze das Thema nicht. Bei den Informierten muss sie Federn lassen
> und für die Anderen gibt es bedeutendere Themen. Zur Regierung wird es
> eher aufgrund Zuwachs der FDP reichen.

Es geht auch für vdL nicht mehr um das Thema, sondern nur noch darum, 
daß sie sich ohne den geringsten Abstrich durchgesetzt hat.

>> und die ganze SPD wird so den Bach runtergehen, wie sie es verdient hat.
>
> Eine wenig riskante Prognose.

Man wird sehen...

von Gast (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Gast schrieb:
>>> Der eigentliche Skandal ist, daß die SPD dafür gestimmt hat
>>
>> Das sieht die SPD aber ganz anders. Die sagt nämlich wir (die SPD) haben
>> mit unserem Wirken erst erreicht, dass dieses Gesetz NUR und
>> AUSSCHLIEßLICH auf KiPo angewandt werden darf und damit haben sie im
>> Grunde sogar recht.

> Das ist der übliche SPD-Trick "Schlimmeres verhüten". Der funktioniert
> so: ..

Da bist du im Irrtum. Jörg hat die Sachlage treffend beschrieben

Die SPD hat:
- Die personenbezogene Datenauswertung der Seitenaufrufer gekippt
- Das Kontrollgremium eingebaut
- Den Passus "abschalten statt sperren" eingebaut
und noch ein paar Kleinigkeiten.

Was soll das denn grundsätzlich den ganzen Unmut an der SPD auszulassen 
und damit der CDU einen Persilschein auszustellen? Die CDU wollte immer 
mehr als jetzt im Koalitionskompromiss vereinbart wurde. Die berühmten 
Absprachen die du immer unterstellst sind ein Irrglaube. So kurz vor der 
Bundestagswahl geht jeder seinen eigenen Kurs und kann sich anderes gar 
nicht leisten.

von Gast (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Meine Prognose: Zensursula wird einen grandiosen Wahlsieg einfahren
> und die ganze SPD wird so den Bach runtergehen, wie sie es verdient hat.

Uhu, langsam glaube ich dir geht es gar nicht um die Sache, sondern nur 
darum die Sozialdemokraten am Boden zu sehen. Die treibende Kraft in 
Sachen Netzsperre ist nicht die SPD, sondern Abgeordnete der CDU. Die 
SPD hat nur nicht den Schneid nein zu sagen, warum auch immer. Was hast 
du davon die SPD am Boden zu sehen? Umso stärker wird die CDU und umso 
eher wirst wird das wahr, was alle befürchten, aber mit dem aktuellen 
Gesetz NOCH GAR NICHT EINGETRETEN ist. Das scheinen viele zu übersehen, 
wie so oft. Traurig!

von Gast (Gast)


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Hier sollten sich mal einige fragen, was die FDP an Stelle der SPD getan 
hätte. Das ist doch mal eine interessante Frage. Nie und nimmer glaube 
ich, dass Max Stadler mit seinen Reden die CDU von ihrem Wahn abgebracht 
hätte. Und, hättest du Uhu dann auch verlangt die FDP am Boden zu sehen? 
Wenn nein, warum eigentlich nicht?

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Hier sollten sich mal einige fragen, was die FDP an Stelle der SPD getan
> hätte. Das ist doch mal eine interessante Frage.

Das wäre recht ähnlich gelaufen, CDU vorneweg, FDP bischen korrigierend 
mit, Rest dagegen oder enthalten.

Der Unterschied: Der Rest hätte wohl das für eine Normenkontrollklage 
beim BVerfG nötige Drittel zusammen bekommen.

von Gast (Gast)


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A. K. (prx) wrote:

>> Hier sollten sich mal einige fragen, was die FDP an Stelle der SPD getan
>> hätte. Das ist doch mal eine interessante Frage.

> Das wäre recht ähnlich gelaufen, CDU vorneweg, FDP bischen korrigierend
> mit, Rest dagegen oder enthalten.

Dann ist es aber völlig sinnlos die SPD hier ausnahmslos an den Pranger 
zu stellen, denn dann wäre das Gesetz auch ohne die Sozies gekommen. 
Aber nochmal, das Gesetz in der jetzigen Fassung ist gar nicht das 
Problem. Erst wenn draufgesattelt wird, fängt das wahre Dilemma an und 
welche "Volkspartei" (dir uns ab September dann regiert) wird sich das 
wohl auf die Fahnen geschrieben haben?

von Gast (Gast)


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Vielleicht sollte man da mal hellhörig werden:

http://netzeitung.net/politik/deutschland/1383100.html

"Der Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär in Baden-Württemberg, 
Thomas Strobl, brachte die Idee ins Spiel, .."

" «Wir prüfen das ernsthaft», sagte Strobl dem «Kölner Stadt-Anzeiger». 
«Wir gehen nach Winnenden nicht zur Tagesordnung über», betonte der 
CDU-Politiker. «Wenn es einen Nachweis gibt, dass sich Killerspiele 
negativ auf das Verhalten Jugendlicher auswirken, dann kann das Internet 
kein rechtsfreier Raum sein.»"

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Dann ist es aber völlig sinnlos die SPD hier ausnahmslos an den Pranger
> zu stellen, denn dann wäre das Gesetz auch ohne die Sozies gekommen.

Korrekt. Ich stelle die SPD auch nicht an den Pranger, das ist eines von 
Uhus Steckenpferden. Ich fürchte eher, dass es die SPD es auch diesmla 
wieder geschafft hat, an beiden Seiten gleichzeitig zu verlieren. Die 
Gegner an Grün/Links/Piraten, die klaren Befürworter an die CDU.

> welche "Volkspartei" (dir uns ab September dann regiert) wird sich das
> wohl auf die Fahnen geschrieben haben?

Bei der gelegentlich erwähnten Ausdehnung auf andere Sachverhalte müsste 
man diese von allem erst einmal kriminalisieren. Bei den Spielen ist das 
bislang ja nicht der Fall. Etwas nicht verbotenes per BKA-Order zu 
sperren dürfte sich auch die CDU nicht wirklich trauen, trotz 
gelegentlicher Äusserungen.

Bei aller berechtigten Sorge sollte man derartige Äusserungen Einzelner 
nicht überbewerten. Es ist Wahlkampf. Bei denen die solche Spiele suchen 
hat die CDU ohnehin schon ganz schlechte Karten und somit nichts mehr zu 
gewinnen. Und für den Rest kann man sich als scharfer Sheriff Stimmen 
erhoffen. Nach der Wahl kann das wieder anders aussehen.

von Gast (Gast)


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Noch was nettes gefunden zum Thema

"Der Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär in Baden-Württemberg,
Thomas Strobl, brachte die Idee ins Spiel, .."

der Herr hat wohl selber keine allzu große Distanz zu Hieb- und 
Stichwaffen

http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Lustige-Details-zu-Thomas-Strobl/forum-160920/msg-16915082/read/

von Gast (Gast)


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von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
> Uhu Uhuhu (uhu) wrote:
>
>> Meine Prognose: Zensursula wird einen grandiosen Wahlsieg einfahren
>> und die ganze SPD wird so den Bach runtergehen, wie sie es verdient hat.
>
> Uhu, langsam glaube ich dir geht es gar nicht um die Sache, sondern nur
> darum die Sozialdemokraten am Boden zu sehen.

Wieso sollte ich - die besorgen das schon selbst und die Choreographie, 
nach der das läuft, habe ich oben beschrieben.

> Die treibende Kraft in
> Sachen Netzsperre ist nicht die SPD, sondern Abgeordnete der CDU.

Wie oben beschrieben: Beide arbeiten - wie üblich - zusammen nach dem 
Muster "guter Bulle, böser Bulle".

> Die SPD hat nur nicht den Schneid nein zu sagen, warum auch immer.

Wieso soll sie nicht "den Schneid haben, nein zu sagen"? Sind sie kleine 
Kinder, die ihrem Erziehungsberechtigten folgen müssen?

Nein mein Lieber: Es sind erwachsene, mündige Menschen. Wenn die zu 
einem Gesetz JA sagen, dann meinen die es auch so.

> Was hast du davon die SPD am Boden zu sehen?

Wenn sie am Boden liegt und ich sehe sie dort liegen, dann sehe ich die 
Realität und träume nicht.

> Umso stärker wird die CDU und umso eher wirst wird das wahr, was alle
> befürchten, aber mit dem aktuellen Gesetz NOCH GAR NICHT EINGETRETEN
> ist.

Wenn du träumst, die SPD wäre der strahlende Wahlsieger, obwohl sie 
durch eigene Schuld vor einem Scherbenhaufen steht, wird sie noch lange 
nicht die Wahl gewinnen.

> Das scheinen viele zu übersehen, wie so oft. Traurig!

Traurig ist es, wenn die Leute Wunsch und Realität nicht 
auseinanderhalten können...

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
> Hier sollten sich mal einige fragen, was die FDP an Stelle der SPD getan
> hätte. Das ist doch mal eine interessante Frage.

Ja ja, das ist wirklich eine interessante Frage. Aber auch die Frage, 
wieviele Engel auf einer Nadelspitze Platz haben, ist interessant...

Nur dummerweise spielen beide in diesem Zusammenhang hier nicht die 
geringste Rolle. So grausam ist das Leben...

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
>> Das wäre recht ähnlich gelaufen, CDU vorneweg, FDP bischen korrigierend
>> mit, Rest dagegen oder enthalten.
>
> Dann ist es aber völlig sinnlos die SPD hier ausnahmslos an den Pranger
> zu stellen, denn dann wäre das Gesetz auch ohne die Sozies gekommen.

Daß die CDU für das Zensurgesetz ist, daran gab es nie den geringsten 
Zweifel.

Anders die SPD. Und weil die wieder mal diesen Weg des Verrats gegangen 
ist und für das Gesetz gestimmt hat, und zwar mit

     190 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen

also mit 96,9%, gehört diese Lumpenpartei an den Pranger.

> Aber nochmal, das Gesetz in der jetzigen Fassung ist gar nicht das
> Problem.

Ach ja?

von Gast (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Wieso soll sie nicht "den Schneid haben, nein zu sagen"? Sind sie kleine
> Kinder, die ihrem Erziehungsberechtigten folgen müssen?

Vielleicht weil eine Regierungspartei sich keine Fundamentalopposition 
leisten kann und es einen Koalitionsvertrag gibt?

> Nein mein Lieber: Es sind erwachsene, mündige Menschen. Wenn die zu
> einem Gesetz JA sagen, dann meinen die es auch so.

Und sie agieren nicht im luftleeren Raum. Was du mal wieder völlig 
übersiehst sind die Folgen, die eine Totalverweigerung für die SPD mit 
sich gebracht hätte. Aus deren Sicht hätte das vielleicht vorzeitige 
Neuwahlen bedeutet und ob das eine gerade noch 20 + x Partei riskieren 
kann, da solltest du mal drüber nachdenken. Davon mal abgesehen, stell 
dir doch mal vor, was man einer SPD nachgesagt hätte, die sich weigert, 
dem Schutz vor schlimmen Missbrauch einen Riegel vor zu schieben? (genau 
so hätte die CDU die Sozies vor sich her getrieben) Was glaubst du wohl, 
denkt das gealterte Wahlvolk in seiner Mehrheit über die Netzsperren? 
Die Mehrheit weiß überhaupt nicht warum es geht, die weiß nur eines, 
eine Bundesfamilienministerin versucht Kinder vor den "bösen Folgen des 
Internet" zu schützen und eine SPD blockiert das. Glaubst du ernsthaft, 
so eine offene Flanke für den gerade begonnenen Bundestagswahlkampf 
wollte die SPD riskieren?

Uhu, du argumentierst immer noch wie ein alt 68'er, der in der Uni auf 
Totalverweigerung macht. Aber so funktioniert Realpolitik nicht. Du 
erinnerst mich stellenweise an die Grünen der ersten Stunden.

>> Aber nochmal, das Gesetz in der jetzigen Fassung ist gar nicht das
>> Problem.

> Ach ja?

Ja, genau so ist es (siehe weiter oben). Das Gesetz so wie es jetzt 
beschlossen ist wachsweich und harmlos - jedenfalls solange, bis sie es 
sich erneut vornehmen und nach ihren wahren Wünschen anpassen. Nach 
meiner Erwartung werden sie das frühestens in anderthalb bis zwei Jahren 
machen und wer dann regiert können wir uns bereits jetzt vorstellen.

> Wenn du träumst, die SPD wäre der strahlende Wahlsieger, ..

Was sollen den immer diese unredlichen Unverschämtheiten an 
Unterstellungen? Immer wenn dir die Argumente nicht passen, bei deiner 
chronischen Hetze gegen die SPD, unterstellst du anderen 
Parteizugehörigkeit. Was soll das? Lernt man so zu diskutieren? Versuch 
dich lieber mal in die Denke einer Partei hineinzuversetzen und nicht 
immer nur alles aus deinem Schwarz-Weiß-Blickwinkel zu sehen. Warte es 
doch erst mal ab, bevor du den Weltuntergang ausrufst. Stell dir vor, 
ein saublödes Gesetz wurde geschaffen, aber Niemand spürt dessen 
Auswirkungen (wahrscheinlich noch nicht mal die Konsumenten der Kipo). 
Filesharing gibt es nach wie vor. Regierung kritische Seiten schaltet 
auch keiner ab. Im Moment gibt es keinen Grund hier die Diktatur 
auszurufen. Wenn sich Peter Schaar vielleicht doch noch dazu bereit 
erklärt das Gremium selber zu bestimmen, dann habe ich jedenfalls keinen 
Grund Schaar plötzlich als Helfershelfer des Bösen anzusehen. Es hätte 
ohne Petition und ohne Protest viel schlimmer kommen können, das sollte 
jemand der sich mit der Sache ernsthaft beschäftigt hat doch erkennen.

Wir haben verloren und müssen jetzt mal schauen was wird. Ich erwarte 
nicht jemals auf ein Stoppschild zu treffen, höchstens auf das von 
Sprut.

http://www.sprut.de/

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
> Uhu Uhuhu (uhu) wrote:
>
>> Wieso soll sie nicht "den Schneid haben, nein zu sagen"? Sind sie kleine
>> Kinder, die ihrem Erziehungsberechtigten folgen müssen?
>
> Vielleicht weil eine Regierungspartei sich keine Fundamentalopposition
> leisten kann und es einen Koalitionsvertrag gibt?

Koalitionsverträge hält man nur so lange, wie der Vertagsbruch nicht 
nützlicher ist. Die CDU/CSU hält das seit jeher so, nur die SPD 
verschanzt sich gerne hinter diesem Scheinargument für kleine Leute, 
wenns im Scheißspiel notwendig ist.

>> Nein mein Lieber: Es sind erwachsene, mündige Menschen. Wenn die zu
>> einem Gesetz JA sagen, dann meinen die es auch so.
>
> Und sie agieren nicht im luftleeren Raum. Was du mal wieder völlig
> übersiehst sind die Folgen, die eine Totalverweigerung für die SPD mit
> sich gebracht hätte.

Ja was wären denn die Folgen? Zensursurlas Durchmarsch wäre gestoppt 
gewesen, das Zensurgesetz wäre gescheitert und die SPD stünde als 
prinzipientreue Partei da, was ihr für den Wahlkampf sehr zu statten 
gekommen wäre.

Aber dein Argument von der "Totalverweigerung" hätte in der Konsequenz 
interessante Folgen: Wahlen wären völlig überflüssig, denn die 
"Notwendigkeiten" würden diktieren, was eine Partei zu tun hat. Nur: 
wer legt fest, was notwendig ist?

> Aus deren Sicht hätte das vielleicht vorzeitige
> Neuwahlen bedeutet und ob das eine gerade noch 20 + x Partei riskieren
> kann, da solltest du mal drüber nachdenken.

Das Argument ist 3 Monate vor der Bundestagswahl schlicht hinfällig.

> Davon mal abgesehen, stell
> dir doch mal vor, was man einer SPD nachgesagt hätte, die sich weigert,
> dem Schutz vor schlimmen Missbrauch einen Riegel vor zu schieben?

Daß ein Stoppschild vor solchen Bildern ein untaugliches Mittel ist, 
Kindesmißbrauch zu verhindern, ist mittlerweile Allgemeingut. Es war 
noch nie eine Schande, die Anwendung untauglicher Mittel mit starken 
Nebenwirkungen zu verhindern.

>>> Aber nochmal, das Gesetz in der jetzigen Fassung ist gar nicht das
>>> Problem.
>
>> Ach ja?
>
> Ja, genau so ist es (siehe weiter oben). Das Gesetz so wie es jetzt
> beschlossen ist wachsweich und harmlos - jedenfalls solange, bis sie es
> sich erneut vornehmen und nach ihren wahren Wünschen anpassen.

Ja, genauso harmlos, wie ein Maschinengewehr, das geladen im 
Kleiderschrank liegt...

> Nach
> meiner Erwartung werden sie das frühestens in anderthalb bis zwei Jahren
> machen und wer dann regiert können wir uns bereits jetzt vorstellen.

Nur daß die dann - mit Recht - sagen können, daß 190 SPD-Abgeordnete für 
das Gesetz gestimmt haben. (Von der CDU waren es nur 8 mehr!)

>> Wenn du träumst, die SPD wäre der strahlende Wahlsieger, ..
>
> Was sollen den immer diese unredlichen Unverschämtheiten an
> Unterstellungen? Immer wenn dir die Argumente nicht passen, bei deiner
> chronischen Hetze gegen die SPD, unterstellst du anderen
> Parteizugehörigkeit.

Was ist daran unverschämt? Ist träumen jetzt auch schon verboten?

> Versuch
> dich lieber mal in die Denke einer Partei hineinzuversetzen und nicht
> immer nur alles aus deinem Schwarz-Weiß-Blickwinkel zu sehen.

Es gibt eine Schmerzgrenze fürs Hineinversetzen, z.B. in Kinderschänder, 
Vergewaltiger, Exhibitionisten, Handtaschenräuber, Oma-Trickbetrüger, 
Räuber, die Notsituationen ausnutzen und die SPD...

> Wir haben verloren und müssen jetzt mal schauen was wird.

Wer ist wir?

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>Daß ein Stoppschild vor solchen Bildern ein untaugliches Mittel ist
>Kindesmißbrauch zu verhindern, ist mittlerweile Allgemeingut.
Und war von Anfang an nie die Intention des Gesetzes. Schliesslich 
heisst es ja auch "Gesetz zur Erschwerung des Zugangs...". Verschleiert 
wurde von der Politik da nichts. Es war von Anfang an klar worum es 
geht.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg S. schrieb:

> Und war von Anfang an nie die Intention des Gesetzes. Schliesslich
> heisst es ja auch "Gesetz zur Erschwerung des Zugangs...".

In der ersten Beratung hiess es aber noch "Entwurf eines Gesetzes zur 
Bekämpfung der Kinderp0rnographie in Kommunikationsnetzen". Mit den 
Änderungen am Inhalt wurde auch der Name geändert.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> In der ersten Beratung hiess es aber noch "Entwurf eines Gesetzes zur
> Bekämpfung der Kinderp0rnographie in Kommunikationsnetzen". Mit den
> Änderungen am Inhalt wurde auch der Name geändert.

Was ja nichts anderes, als ein Eingeständnis dafür ist, daß man was 
anderes im Schilde führt, als KiPo zu bekämpfen...

von Gast (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Koalitionsverträge hält man nur so lange, wie der Vertagsbruch nicht
> nützlicher ist. Die CDU/CSU hält das seit jeher so ..

Dein positives Bauchgefühl für die CDU/CSU solltest du malmit Fakten 
untermauern.

> nur die SPD
> verschanzt sich gerne hinter diesem Scheinargument für kleine Leute,
> wenns im Scheißspiel notwendig ist.

Wenn man sich für die kleinen Leute einsetzt, dann ist das immer noch 
besser, als wenn man sich für den Kapitalbesitz der Großen wiederholt in 
die BResche wirft.

> Ja was wären denn die Folgen? Zensursurlas Durchmarsch wäre gestoppt
> gewesen, das Zensurgesetz wäre gescheitert und die SPD stünde als
> prinzipientreue Partei da, was ihr für den Wahlkampf sehr zu statten
> gekommen wäre.

Bei wem denn? Bei den Wählerschichten der Filesharenden Generation, die 
die SPD doch nicht wählt. Bei den Wählern oberhalb 50 Jahre wäre das 
ganz anders rübergekommen, dafür hätte Pofalla, Kauder und Bosbach schon 
gesorgt. Die hätten die Sozies als Partei denunziert, die sich dem 
Kinderschutz verweigert. Mehr noch, sie hätten die SPD für den angeblich 
so vielfach vorkommenden Vergewaltigung im Internet von Kindern und 
Kleinstkindern eine direkte Mitschuld gegeben. Das übersiehst du völlig.

> Nur:
> wer legt fest, was notwendig ist?

Das ist nicht die Frage im Wahlkampf. Die Frage im Wahlkampf ist immer, 
mit welchem Thema wird der Wähler mobilisiert. Da ist ein verweigerter 
Kinderschutz eine offene Flanke, die sich für Marktplätze bestens 
eignet.

> Daß ein Stoppschild vor solchen Bildern ein untaugliches Mittel ist,
> Kindesmißbrauch zu verhindern, ist mittlerweile Allgemeingut.

Das ist falsch. Allgemeingut (im Sinne der GANZEN Bevölkerung und nicht 
nur der Inet-Surfer) ist nur eines, Kinder brauchen mehr Schutz vor dem 
bösen, bösen Internet. Das hat von der Leyen in die Köpfe Wähler 
getragen, die Umfragen bestätigen das.

> Ja, genauso harmlos, wie ein Maschinengewehr, das geladen im
> Kleiderschrank liegt...

Wenn das Argument fehlt flüchtet Uhu in Polemik ..

> Nur daß die dann - mit Recht - sagen können, daß 190 SPD-Abgeordnete für
> das Gesetz gestimmt haben. (Von der CDU waren es nur 8 mehr!)

Interessant wie du dich schon wieder für die CDU in die Bresche wirfst. 
Dabei müsstest GERADE DU wissen, warum hier nur nicht alle Abgeordnete 
der Union mitgestimmt haben. Der Rest der CDU/CSU hat nämlich nicht 
dagegen gestimmt, sondern war gar nicht anwesend (für so wichtig 
empfinden die das Gesetz wohl gar nicht).

> Was ist daran unverschämt? Ist träumen jetzt auch schon verboten?

Weil das unredlich ist beim Austausch der Sachargumente. Damit 
unterstellst du Argumentation aus bloßer Parteiname und damit 
Unglaubwürdigkeit. Ein typischer Diskussionsstil. Davon abgesehen ist 
das auch noch sachlich falsch.

> Wer ist wir?

Wir sind alle die, die die das Gesetz für falsch halten.

von (prx) A. K. (prx)


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Wo findet man bei sowas eigentlich die Befristung auf 3 Jahre? Im 
beschlossenen Entwurf finde ich jedenfalls nichts.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Die hätten die Sozies als Partei denunziert, die sich dem
> Kinderschutz verweigert. Mehr noch, sie hätten die SPD für den angeblich
> so vielfach vorkommenden Vergewaltigung im Internet von Kindern und
> Kleinstkindern eine direkte Mitschuld gegeben.

Klar. Deshalb wäre es strategisch klüger gewesen, dem einen eigenen 
Entschluss entgegen zu setzen. Der die Kipo selbst bekämpft, nicht die 
öffentliche Wahrnehmung davon. Damit hätte man diese Strategie umdrehen 
können: SPD will die Kipo bekämpfen, CDU will sie ganz offiziell unter 
den Teppich kehren.

von Uhu U. (uhu)


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Wie die SPD-Abgeordnete Elke Ferner begründet, warum sie für das Gesetz 
gestimmt hat und was davon zu halten ist:
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/06/20/lobotomierte-volltrottel/

von Gast (Gast)


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@ A. K. (prx)

Ich habe eines die letzten Jahre beobachtet und genau wahrgenommen, wann 
immer ein offener Streit zwischen Union und SPD entbrannt ist, waren SPD 
in den Augen der Wähler laut Umfragen der Verweigerer und es hat Stimmen 
gekostet. Die Mehrzahl der Wähler will nicht, dass sich die Regierung 
bis aufs Messer zerfetzt, sondern sie wollen Ruhe im Karton. Bei der 
ganzen Diskussion hier muss man immer die katastrophale Situation der 
SPD im Auge behalten. Die SPD konnte hier kaum was gewinnen. Vielleicht 
hätte sie bei einer Totalablehnung ein anerkennendes Nicken im 
Heise-Forum erreicht, aber neue Wähler hätten sie damit trotzdem nicht 
gewonnen, wohl aber u.U. noch mehr alte (im wahrsten Sinne des Wortes) 
Traditionswähler verloren. Und was das Gesetz jetzt betrifft, die CDU 
hat sich das bestimmt anders vorgestellt, so wenig hat die SPD gar nicht 
erreicht. Hätte viel schlimmer kommen können.

von Gast (Gast)


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> Wie die SPD-Abgeordnete Elke Ferner begründet, warum sie für das Gesetz
> gestimmt hat und was davon zu halten ist:

Und genau so wurde auch im Bundestag argumentiert, was soll daran falsch 
sein, wenn ein Gesetz genau vorschreibt was gemacht werden darf und was 
nicht?

von Gast (Gast)


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Vielleicht hätte sich der Kommentator

"Ein Minister macht Verträge, die nicht mit bestehenden Gesetzen 
vereinbar sind"

mal schlau machen sollen, wer hier mit wem Verträge geschlossen hat. Es 
hat nämlich kein "Minister" Vertrräge beschlossen, sondern die Provider 
haben bereits Verträge mit dem BKA auf den Weg gebracht (auch ganz ohne 
das jetzt beschlossene Gesetz). Toll, nicht wahr?!

von (prx) A. K. (prx)


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@Gast: Hätte schlimmer kommen können, da stimme ich dir zu.

Aber m.E. geht es für die SPD doch genau darum, diese fatale Nummer mal 
umzudrehen und die CDU als Verweigerer einer wirksamen Massname gegen 
Kipo zu stempeln. Muss man aber früher mit anfangen. Anfangs zustimmen 
und dann erst dagegen halten funktioniert nicht.

Mit der Version "man braucht die SPD um das Schlimmste zu verhindern" 
betreibt sie doch bloss ein Projekt 18 in umgekehrter Richtung.

von Gast (Gast)


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Jetzt kann man sich ja mal überlegen, wer die treibende Kraft hinter 
diesen Verrägen war, d.h. wer den Providern hier Druck gemacht hat.

http://www.heise.de/newsticker/Fuenf-Provider-unterzeichnen-Vertrag-zu-Kinderpo

rno-Sperren--/meldung/136327

ICH KANN NOCH NICHT MAL DEN LINK HIER ZUSAMMENHÄNGEND POSTEN, HIER IM 
FORUM FUNKTIONIEREN ANSCHEINEND DIE NETZSPERREN BEREITS BESTENS :(

"Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat ihr in mehreren 
Monaten in zähen und harten Verhandlungen immer wieder mit Nachdruck 
verfolgtes Ziel erreicht: Am Freitagvormittag haben fünf große deutsche 
Internetprovider Verträge mit dem Bundeskriminalamt (BKA) unterzeichnet, 
mit dem sie den Zugang zu Webseiten .."

DAS WAR AM 17.04.2009 als Ergebnis von bereits mehreren Monaten DRUCK 
auf die Provider!!

von (prx) A. K. (prx)


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Yep, die Forensoftware hat was gegen Heise-Links.

von Reinhard S. (rezz)


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Gast schrieb:

> ICH KANN NOCH NICHT MAL DEN LINK HIER ZUSAMMENHÄNGEND POSTEN, HIER IM
> FORUM FUNKTIONIEREN ANSCHEINEND DIE NETZSPERREN BEREITS BESTENS :(

Mann kanns auch übertreiben mit der Paranoia. Außerdem sind die 
Netzsperren auf DNS-Ebene!

Übrigens kann man

http://www.heise.de/newsticker/Fuenf-Provider-unterzeichnen-Vertrag-zu-Kinderp0rno-Sperren--/meldung/136327
(Hier funktioniert der lange Link sogar, nur das Forum hat sich an 
"p0rno" gestört.)

auch abkürzen, funktioniert genauso:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/136327

von Gast (Gast)


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@  Reinhard S. (rezz)

Danke für die Klarstellung. Man hätte aber auch einfach Heise aus der 
Spamliste entfernen können, das wäre einfacher um mal eben schnell hier 
einen Link einzufügen.

von Gast (Gast)


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von Gast (Gast)


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dazu noch mal passend

Tauss: "Wir brauchen Piraten in allen Parteien"

http://www.heise.de/newsticker/Tauss-Wir-brauchen-Piraten-in-allen-Parteien--/meldung/140825

"Das Abstimmungsverhalten der SPD-Bundestagsfraktion beim 
Zugangserschwerungsgesetz sei nun "der letzte Beleg dafür, dass heute 
weder Internetexperten noch Bürgerrechtler ausreichendes Gehör im 
Parlament finden.""

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
> Vielleicht hätte sich der Kommentator
>
> "Ein Minister macht Verträge, die nicht mit bestehenden Gesetzen
> vereinbar sind"
>
> mal schlau machen sollen, wer hier mit wem Verträge geschlossen hat. Es
> hat nämlich kein "Minister" Vertrräge beschlossen, sondern die Provider
> haben bereits Verträge mit dem BKA auf den Weg gebracht (auch ganz ohne
> das jetzt beschlossene Gesetz). Toll, nicht wahr?!

Als würde das auch nur ein Jota an der Rechtswidrigkeit dieser Verträge 
ändern.

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
> Aber damit Uhu mir nicht wieder Parteiname unterstellt, hier etwas was
> ihm gefallen wird ...

Danke, Gast, aber du darfst Partei nehmen, für wen du willst und ich 
will dich daran nicht hindern.

Wenn du es hier tust, kannst du aber damit rechnen, nicht nur auf 
Zustimmung zu treffen...

von Gast (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Danke, Gast, aber du darfst Partei nehmen, für wen du willst und ich
> will dich daran nicht hindern.

Das habe ich aber nicht getan und was ich ebenso nicht getan habe ist 
SPD gewählt. Für die meisten Menschen hier im Lande gibt es aber weit 
wichtigere Themen, als dumme Kipo-Gesetze, nämlich beispielsweise Jobs 
ohne Sklavenlöhne (Debatte Mindestlohn), eine bezahlbare 
Krankenversicherung und ein funktionierendes Rentensystem etc.

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
> Uhu Uhuhu (uhu) wrote:
>
>> Danke, Gast, aber du darfst Partei nehmen, für wen du willst und ich
>> will dich daran nicht hindern.
>
> Das habe ich aber nicht getan

Na das las sich aber völlig anders.

> und was ich ebenso nicht getan habe ist SPD gewählt.

Was du gewählt hast, ist deine Sache.

> Für die meisten Menschen hier im Lande gibt es aber weit
> wichtigere Themen, als dumme Kipo-Gesetze, nämlich beispielsweise Jobs
> ohne Sklavenlöhne (Debatte Mindestlohn), eine bezahlbare
> Krankenversicherung und ein funktionierendes Rentensystem etc.

Das kommt auf den Blickwinkel an, aus dem man die Welt sieht. Wer sich 
auf innere Unruhen, oder gar einen möglichen Bürgerkrieg vorbereiten 
will, der hält Zensurmöglichkeiten auf dem Internet für essenziell.

Wer sich darüber sorgen macht, wovon er morgen lebt, dem liegen 
erschwingliche Lebensmittelpreise näher.

von Gast (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Wer sich
> auf innere Unruhen, oder gar einen möglichen Bürgerkrieg vorbereiten
> will, ..

Innere Unruhe bekomme ich immer nur bei gewissen Diskussionsbeiträgen 
und was den Bürgerkrieg betrifft -> Abteilung Paranoia.

(oder schau besser mal in den Iran)

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
> Uhu Uhuhu (uhu) wrote:
>
>> Wer sich
>> auf innere Unruhen, oder gar einen möglichen Bürgerkrieg vorbereiten
>> will, ..
>
> Innere Unruhe bekomme ich immer nur bei gewissen Diskussionsbeiträgen

Was hast du schon durch innere Unruhen zu verlieren? Nichts, gemessen 
z.B. an den Eigentümern einer großen Einzelhandeslkette...

> und was den Bürgerkrieg betrifft -> Abteilung Paranoia.

Das sieht man z.B. in Frankreich anders: Dort wurden kürzlich 
frühpensionierte Polizisten reaktiviert, um für Unruhen, die man wegen 
der Wirtschaftkrise erwartet, besser gewappnet zu sein.

Du siehst, auch das ist eine Frage des Blickwinkels.

von Jörg S. (joerg-s)


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A. K. schrieb:
> Wo findet man bei sowas eigentlich die Befristung auf 3 Jahre? Im
> beschlossenen Entwurf finde ich jedenfalls nichts.
Es sind ca 2 1/2 Jahre :)
Sowas ist in den Änderungslisten zu finden.
Hier:
http://blog.odem.org/2009/06/16/sperr-gesetz-aenderungen.pdf
Bzw. Zusammenfassung hier:
http://www.telemedicus.info/uploads/Dokumente/Entwurf_Zugangserschwerungsgesetz.pdf

A. K. schrieb:
>Jörg S. schrieb:
>> Und war von Anfang an nie die Intention des Gesetzes. Schliesslich
>> heisst es ja auch "Gesetz zur Erschwerung des Zugangs...".
>In der ersten Beratung hiess es aber noch "Entwurf eines Gesetzes zur
>Bekämpfung der Kinderp0rnographie in Kommunikationsnetzen". Mit den
>Änderungen am Inhalt wurde auch der Name geändert.

Uhu Uhuhu schrieb:
>Was ja nichts anderes, als ein Eingeständnis dafür ist, daß man was
>anderes im Schilde führt, als KiPo zu bekämpfen...

Der wesentliche Inhalt worum es beim Gesetz geht war auch schon im 
allerersten Entwurf drin. Zitate Entwurf März:

"Ziel des Gesetzentwurfs ist es, den Zugang deutscher Nutzer auf diese
Inhalte zu erschweren."

"Ein lückenloses Access-Blocking ist nach Einschätzung der 
Bundesregierung derzeit technisch nicht möglich"

"Der Entwurf zielt darauf ab, den Zugang deutscher Nutzer auf 
kinderp0rnographische Seite zu erschweren."

"Die Vorschrift ist auf eine Handlungspflicht ausgerichtet,
nicht auf einen Erfolg, denn es ist nach dem gegenwärtigen Stand der 
Technik nicht auszuschließen, dass der Zugang zu kinderp0rnographischen 
Inhalten trotz der Sperrmaßnahmen der Anbieter nicht vollständig 
verhindert werden kann. Es ist aber bereits viel erreicht, wenn
solche Angebote auch für Zufallsnutzer nicht ohne Weiteres zugänglich 
sind."

"Es handelt sich abschließend um solche kinderp0rnographischen Inhalte, 
die nach der Beurteilung des Bundeskriminalamts den Straftatbestand des 
§ 184 b StGB erfüllen und Bestandteil der Sperrliste nach § 2 Abs. 4a
BKA-G sind."

"Kinderp0rnographische Angebote dürfen erst dann in die Sperrliste 
aufgenommen werden, wenn Maßnahmen zur Löschung gegen den 
Diensteanbieter nach § 7 Abs. 1 und § 10 Telemediengesetz nicht 
durchführbar oder Erfolg versprechend sind."

von Uhu U. (uhu)


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SPD-Politikerin plädiert für europaweite Web-Sperren

http://www.heise.de/security/SPD-Politikerin-plaediert-fuer-europaweite-Web-Sperren--/news/meldung/140818

Der Teufel soll sie frikassieren.

von Gast (Gast)


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Wollt ihr eigentlich weiter nur hier diskutieren oder tut ihr auch was? 
Wissen eure Abgeordneten von eurer Meinung? Und deren Fraktion? Die 
verantwortlichen Minister? Unterstützt ihr die wenigen, die sich 
organisiert haben?
Ihr verlinkt immer toll aufs Heise Forum. Da geht das schon seit Jahren 
so. Lautes gebelle nach Revolution, aber keiner kriegt seinen Arsch aus 
dem bequemen ITler-Sessel. Das eine Revolution im Internet (noch) nicht 
funktioniert, hat die Petition doch gerade gezeigt. Und Frau vdLeyen 
wird hier nicht persönlich vorbeisurfen und den Thread ausdrucken um ihn 
dann zu lesen, genausowenig wie Wiefelspütz, Bohsbach, Schäuble oder 
Strobl. Und solange ihr nur hier und bei heise meckert, werden solche 
Sachen auch weiterhin durchkommen.
Hört auf euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen sondern schreibt, 
schreibt, schreibt und tut was. Auch wenn man keine Antwort von seinen 
Politikern erwarten kann. Schreibt ihnen, was ihr erwartet hattet, wen 
ihr jetzt nicht mehr wählen werdet. Zeigt ihnen, das im Internet viele 
Stimmen vertreten sind, mehr als 134.000.

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