Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Telefonleitung - Aussenglocke - Stützkondensator


von Martin K. (mkohler)


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Hallo,

Bei den Schwiegereltern wird umgebaut.
Ich sollte für die Umbauphase die Telefone provisorisch anschliessen.
Die Konfiguration derselben sieht wie folgt aus:
- ca. 5km von Zentrale entfernt
- 1 Apparat aus Telefonleitung versorgt
- 1 Apparat aus Netzspannung versorgt (DECT Telefon)
- 1 uralte Aussenglocke

Nun ist im Zuge der Umbauarbeiten ein Teil der Anlage verloren gegangen. 
Es handelte sich höchstwahrscheinlich um einen Stützkondensator für die 
-48VDC Telefonspannung, das Teil war auf jeden Fall parallel zum Telefon 
angeschlossen.

Nun ist es so, dass ohne diesen Kondensator zwar die beiden Telefone 
funktionieren, die Aussenglocke aber Probleme bereitet.
Wenn ich die Glocke anschliesse, dann bricht die Telefonleitung bei 
ankommendem Ruf zusammen, die Glocke läutet auch nicht.

Wie gross und mit welcher Spannungsfestigkeit muss nun ein 
Ersatz-Stützkondensator gewählt werden, damit die Glocke (hoffentlich) 
wieder läutet? Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Fällen?

Gruss, Martin

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

einen Stützkondensator parallel gibt es auf keinen Fall.
Ein Abschlußglied (keine Ahnung, wie das heutzutage im Amtsdeutsch heißt 
;-))
kann parallel gewesen sein, das ist aber nicht direkt funktionswichtig, 
dient nur der Teleokom zum Messen der Leitung, wenn kein Telefon 
angeschlossen ist.

Die Glocke hat einen Kondensator in Reihe. Wenn der nicht intern 
eingebaut ist, dann war er außerhalb der Glocke (wenig wahrscheinlich).
Die Glocke gehört normalerweise an b und w2 der Dose, damit sie bei 
abgehobenen Hörer abgeschaltet wird.
Bei der heutigen Tonwahl stört es aber vermutlich auch nicht, wenn sie 
direkt an a/b hängt. Der kondensator muß aber in Reihe vorhanden sein, 
sonst kann die Glocke mit ihrem Spulenwiderstand entweder ständig 
Schleife ("Hörer abgehoben") oder Nebenschluß beim Amt erzeugen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Wolf (Gast)


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Wer weiß schon was das für eine Glocke ist, man müßte das Typenschild 
kennen.

Sicher ist, daß ihr Innenwiderstand (ohne den C) das Telefonieren 
weiterhin erlaubt, also  eine minimale Speisung vorhanden ist.
Weil sie jedoch nicht anschlägt ist wegen fehlendem C der überlagerte 
Rufstrom zu stark gedämpft.
Vielleicht reicht 1 uF für die Erregung, Spannung 250Vac

von Martin K. (mkohler)


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Wolf schrieb:
> Wer weiß schon was das für eine Glocke ist, man müßte das Typenschild
> kennen.
Keine Ahnung was auf dem Typenschild steht. Es ist so eine alte Bimmel 
mit den zwei Glocken und dem Klöppel dazwischen. Alter >30Jahre.

> Vielleicht reicht 1 uF für die Erregung, Spannung 250Vac
Serie oder parallel zur Glocke?

von Dauergast (Gast)


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In Serie 1µ

von Martin K. (mkohler)


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Dauergast schrieb:
> In Serie 1µ

Spannungsfestigkeit?
48VDC + 60Vp Ruf --> >108V

Wie hoch ist die Rufspannung genau?

von Andrew T. (marsufant)


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In Serie 1u 250V DC reicht.
Ist so in Tausenden Analog Telefonen verbaut worden.


Gerne WiMa MKP Kondensator - so fand ich es in zig ausgeschlachteten 
Telefonen

60V 25Hz ist die übliche Rufspannung.
Da Du eine Zentrale erwähnt hast: Toleranzen sind möglich, mit +/- 20% 
liegst Du sicher innerhalb des größtmöglichen Fehlerfaktors auf der 
sicheren Seite.

von Martin K. (mkohler)


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Nun ist ein 3u3F Kondensator (war grad kein anderer da...) in Serie zur 
Glocke eingebaut, funktioniert.

Danke für die Antworten.

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