Forum: Offtopic das chinesische Jaharhundert beginnt jetzt


von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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New Yorker Millionäre lassen ihren Kindern Mandarin lehren.
....

von TV'ler (Gast)


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Eben 3-Sat geguckt

von Johannes S. (demofreak)


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Isja int'ressant!

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Das ist nur folgerichtig. Das Wissenschaftsmagazin "Spektrum der 
Wissenschaft" hat vor einigen Jahren einen Beitrag zum "Aufstieg und 
Fall von Hochkulturen" gebracht.
Die darin aufgeschlüsselten Parameter belegen, daß die 
wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Weiterentwicklung nur 
noch in Südostasien stattfinden wird.
Warum? Weil dort all diejenigen "Standortfaktoren", auf die Europa einst 
so stolz war, im Gegensatz zu Europa noch zu finden sind.
Dies sind im Einzelnen:
 * Eine intelligente und gebildete Bevölkerung.
Die überdurchschnittliche Intelligenz der Südostasiaten wird in jeder 
UN-Studie oder anderen wissenschaftlichen Untersuchungen (Rushton et al) 
belegt.
Der Bildungshunger ist legendär - auch mir nötigt die 
Bildungsbeflissenheit südostasiatischer Studenten sehr viel Respekt ab.
Eine Hochkultur braucht einen gewissen Grundstock an intelligenten und 
gebildeten Leuten. Betrachtet man die in diesem Thread
Beitrag "Zustände an Berliner Schulen"
beschriebenen Zustände an unseren Schulen, so kann man für unsere 
Zukunft eigentlich nur schwarz sehen.

Der Artikel in der Zeitung "Spektrum der Wissenschaft" erhob die 
Forderung nach einem ausreichenden Gesamtimpuls, der durch eine 
ausreichende ethnische und kulturelle Homogenität entstünde.
Wenn 1,3 Milliarden Chinesen (95% Han-Chinesen) an einem 
Mondlandungsprojekt arbeiten werden sie damit mehr Erfolg haben als die 
in hunderten entgegengesetzt ausgerichteten Fragmenten zerfallenen 
europäischen Gesellschaften.

 * Soziale Stabilität: während in Asien der wachsende Wohlstand und vor 
allem die konfuzianische Wertetradition für eine ungestörte Entwicklung 
sorgen, sagt eine CIA-Studie Bürgerkriege entlang ethnischer und 
sozialer Spannungslinien in Deutschland für 2020 vorraus.

Ein weiterer Pluspunkt der Südostasiaten ist ihr 
Familien/Zusammengehörigkeitssinn. Dieses Zusammenhalten erklärt mit 
ihrem Fleiß, warum viele Chinarestaurant praktisch 16 Stunden am Tag und 
365 Tage im Jahr geöffnet sind.
Es sind hoch effektiv arbeitende Familienbetriebe, in denen man sich 
nach Kräften unterstützt.
Kommt ein neuer Landsmann in die Stadt, so hilft man ihn bei der 
Arbeits/Wohnungssuche oder gar beim Geschäftsaufbau.

Letztendlich war es eben dieser soziale Zusammenhalt, an dem die 
Amerikaner in Vietnam gescheitert sind.

Die erste Welt von morgen wird weder in den USA noch Europa liegen.

von Falk B. (falk)


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@  Rüdiger Knörig (Firma: TU Berlin) (sleipnir)

>Wissenschaft" hat vor einigen Jahren einen Beitrag zum "Aufstieg und
>Fall von Hochkulturen" gebracht.

Den gab es immer und wird es immer geben. Aber . . .

>Die darin aufgeschlüsselten Parameter belegen, daß die
>wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Weiterentwicklung nur
>noch in Südostasien stattfinden wird.

Naja, schau mer mal.

>Warum? Weil dort all diejenigen "Standortfaktoren", auf die Europa einst
>so stolz war, im Gegensatz zu Europa noch zu finden sind.

> * Eine intelligente und gebildete Bevölkerung.
>Die überdurchschnittliche Intelligenz der Südostasiaten wird in jeder
>UN-Studie oder anderen wissenschaftlichen Untersuchungen (Rushton et al)
>belegt.

Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

>Der Bildungshunger ist legendär - auch mir nötigt die

Und nur allzu logisch, weil dort der allgemeine BildungsSTAND noch 
gering ist, sowie das materielle Niveau. Bildung = Zugang zum Wohlstand. 
Die westliche Welt ist aber materiell übersättigt. Also kein 
(Bildungs)hunger. Ist nur logisch. Und den Schritt zum humanistischen 
Bildungsideal hat man noch nciht geschafft, das hat man nur mehr oder 
weniger im Osten damals mit einem gewissen Druck und Bevormundung + 
Propaganda geschafft. Ist aber nach der Maueröffnung zerbröselt, und 
zwar ganz fix.

>Bildungsbeflissenheit südostasiatischer Studenten sehr viel Respekt ab.

Sind dem Vernehmen nach meist "nur" Paukmaschinen. Klar, damit kommt 
auch "was" raus, und ganz doof sind die nicht. Aber mit Bildung im 
humanistischen Sinne, um ein besserer Mensch zu werden haben die Asiaten 
es auch nicht. Es ist nur Mittel zum Zweck der materiellen Verbesserung. 
Hab wir auch schon lange in der westlichen Welt.

>Eine Hochkultur braucht einen gewissen Grundstock an intelligenten und
>gebildeten Leuten. Betrachtet man die in diesem Thread
>Beitrag "Zustände an Berliner Schulen"
>beschriebenen Zustände an unseren Schulen, so kann man für unsere
>Zukunft eigentlich nur schwarz sehen.

Klar, wenn man sich an solchen Beispielen festkrallt und vollkommen 
unsinng verallgemeinert. Trotzdem sit dei westliche Welt noch nicht 
total verblödet, auch wenn die Entwicklungen der breiten Masse in die 
falsche Richtung laufen.

>Der Artikel in der Zeitung "Spektrum der Wissenschaft" erhob die
>Forderung nach einem ausreichenden Gesamtimpuls, der durch eine
>ausreichende ethnische und kulturelle Homogenität entstünde.

Monokulturen, erst recht in der Grösse, sind alles andere als einfach zu 
handhaben und einzuschätzen. Und ob sie am Ende wirklich gut sind, darf 
bezweifelt werden. Diese Gesabbel ist nix als Grössenwahn. Die 1,3 
Milliarden Chinesen würden lieber heute als morgen nur die Hälfte sein. 
Daran arbeiten sie seit über 30 Jahren. Mit zweifelhaftem Erfolg, siehe 
Demographie in China.

>Wenn 1,3 Milliarden Chinesen (95% Han-Chinesen) an einem
>Mondlandungsprojekt arbeiten werden sie damit mehr Erfolg haben als die
>in hunderten entgegengesetzt ausgerichteten Fragmenten zerfallenen
>europäischen Gesellschaften.

Käse. Allein schon weil es bei den 1,3 Mrd. Chinesen schlappe 900 
Millionen Bauern sind, die mit Mondlandung wenig am Hut haben. Und im 
Moment ist die Mondlandung nix als Prestige, wie damals auch. Praktisch 
nahezu ohne ökonomischen Wert. Die angeblichen Erfindungen die dabei für 
die Nachnutzung abfallen kann man ohne Mondlandung einfacher und 
billiger machen. Zumal Grossteile schon vorhanden sind.

> * Soziale Stabilität: während in Asien der wachsende Wohlstand und vor
>allem die konfuzianische Wertetradition für eine ungestörte Entwicklung
>sorgen,

;-)
Selten sooo gelacht. Die Umweltverschmutzung duch das zu schnelle, 
ungebremste Waqchstum ist jetzt schon eine verdammt grosse Nummer. Von 
den sozialen Verwerfungen mal ganz zu schweigen. Und wie war das mit der 
Stabilität in Tibet? Hmmm?

> sagt eine CIA-Studie Bürgerkriege entlang ethnischer und
>sozialer Spannungslinien in Deutschland für 2020 vorraus.

Klar, weil ja auch der CIA, der in der ganzen Welt permanent, 
intrigiert, manipuliert, Regierungen destabiliert etc. auch sooooo 
glaubwürdig ist. Kleines Stichwort: Wunschdenken und Propaganda. Und er 
findet immer auch wieder willige Propagangaorgane, wie z.B. DICH!

>Ein weiterer Pluspunkt der Südostasiaten ist ihr
>Familien/Zusammengehörigkeitssinn.

Stimmt. Aber . . .

>Dieses Zusammenhalten erklärt mit
>ihrem Fleiß, warum viele Chinarestaurant praktisch 16 Stunden am Tag und
>365 Tage im Jahr geöffnet sind.
>Es sind hoch effektiv arbeitende Familienbetriebe, in denen man sich
>nach Kräften unterstützt.

Wenn sie hoch effektiv wären, müssten sie nicht 16 Stunden am Tag 
arbeiten.
Und wenn die Chinesen mal einen gewissen materiellen Status erreicht 
haben, werden sich die Werte auch wandlen, genau wie es im Westen 
passiert ist. Wann das ist und wie schnell das geht, wird sich zeigen.

>Kommt ein neuer Landsmann in die Stadt, so hilft man ihn bei der
>Arbeits/Wohnungssuche oder gar beim Geschäftsaufbau.

Stimmt, ist schon in gewisser Weise beeindruckend. Aber bestenfalls ein 
Teil der Geschichte. Die Chinesen sind nicht alle super nett und eine 
grosse Familien. Da gibt es auch Clans, die Triaden etc. ;-)

Dass einge Asiaten sehr geschäftstüchtig und arbeitsam sind kennt man, 
aber auch die beste Arbeitsmoral wird nicht das Problem übersättigter 
Märkte lösen, wie sie seit Jahrzehnten im Westen existieren.

>Letztendlich war es eben dieser soziale Zusammenhalt, an dem die
>Amerikaner in Vietnam gescheitert sind.

Ach herje, jetzt wird der Aufguss mal wieder aufgebrüht. Wofür muss 
Vietnam noch alles herhalten?

>Die erste Welt von morgen wird weder in den USA noch Europa liegen.

Du kannst ja schön abschreiben Rüdiger. Selber denken wäre aber besser. 
Vor allem von zwei Seiten, Kontra UND Pro.

MfG
Falk

von HariboHunter (Gast)


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Ibai nien ihou xhue tzie xoyue tschungoa

Wortwoertlich:
hundert Jahre naechste weite Welt gehoert china

Sinngemaess:
In den naechsten hundert Jahren, gehoert die Welt China

von peppi (Gast)


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> Die darin aufgeschlüsselten Parameter belegen, daß die
> wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Weiterentwicklung nur
> noch in Südostasien stattfinden wird.

Ja, klar, wo nix ist, gibts viel weiterentwicklung. Vielleicht hast du
schon mal bemerkt, dass gerade die ärmsten Länder in Europa (Rumänien,
Bulgarien, wo ein Pferdefuhrwerk schon ein Statussymbol ist) ein 
Wirtschaftswachstum haben, von dem wir nur träumen können.

> Der Bildungshunger ist legendär - auch mir nötigt die
> Bildungsbeflissenheit südostasiatischer Studenten sehr viel Respekt ab.

Dort haben nur sehr wenige Leute wirkliche Chancen auf eine Bildung, 
also
Matura/Studium. Es können dort nur diejenigen eine Ausbildung 
abschließen, die es wirklich wollen/Beziehungen haben,...
Für einen Bauern in China sind die Chancen auf einen Bildungsweg < als
ein Lottogewinn in unseren Breiten.

...und ob du's glaubst oder nicht, es gibt auch hier in Europa eine
Bildungsbeflissenheit -> siehe Anzahl der Ingenieure 1909 und 2009.
Ja klar, es werden in den Medien auch immer nur die Negativ-Beispiele
gebracht. (The bad news are the good news)

Das wird sich in den nächsten Jahrzehnten aber auch ändern.

> gebildeten Leuten. Betrachtet man die in diesem Thread
> Beitrag "Zustände an Berliner Schulen"
> beschriebenen Zustände an unseren Schulen, so kann man für unsere
> Zukunft eigentlich nur schwarz sehen.

Leute, die in China nicht huntertprozentig Konform mit dem dortigen 
System
gehen, werden gnadenlos aussortiert.
Leute, die kreativ sind und außergewöhnliche Leistungen vollbrachten, 
sich
aber einem System nicht vollkommen unterordnen können hätten es in China 
nie zu etwas gebracht -> siehe Albert Einstein, Albert Camus, ..........

> Der Artikel in der Zeitung "Spektrum der Wissenschaft" erhob die
> Forderung nach einem ausreichenden Gesamtimpuls, der durch eine
> ausreichende ethnische und kulturelle Homogenität entstünde.
> Wenn 1,3 Milliarden Chinesen (95% Han-Chinesen) an einem
> Mondlandungsprojekt arbeiten werden sie damit mehr Erfolg haben als die
> in hunderten entgegengesetzt ausgerichteten Fragmenten zerfallenen
> europäischen Gesellschaften.

Du bist wohl auch der offiziellen chinesischen Propaganda 
anheimgefallen.
Es gibt vielleicht eine offizielle Sprache und eine von oben diktierte 
Kultur für alle Chinesen; es gibt sehr wohl aber sehr sehr große 
Unterschiede. Siehe Deutschalnd: eine Sprache, eine Propaganda aber sehr 
viele unterschiedliche Mentalitäten, Mundarten, Gebräuche,... und 
Deutschland ist im Gegensatz zu China noch sehr klein.

> * Soziale Stabilität: während in Asien der wachsende Wohlstand und vor
> allem die konfuzianische Wertetradition für eine ungestörte Entwicklung
> sorgen, sagt eine CIA-Studie Bürgerkriege entlang ethnischer und
> sozialer Spannungslinien in Deutschland für 2020 vorraus.

??????????
China ist ein schwelender Herd für zukünftige soziale Unruhen.
Es regiert hier eine auf Korruption basierende Beamten Herrschaft, die
gnadenlos alles unterdrückt und ihren eigenen Bedürfnissen (=Geld, 
Macht)
unterstellt. Es gibt hier nicht einmal annähernd eine ernstzunehmende
unabhängige "Gerichtsbarkeit" respektive "Gerechtigkeit".

Aufgrund der chinesischen Ein-Kind-Problematik dürfte man sich auch 
fragen, wie es mit der dortigen Pensionsvorsorge aussieht -> siehe
demographische Probleme.

> Ein weiterer Pluspunkt der Südostasiaten ist ihr
> Familien/Zusammengehörigkeitssinn. Dieses Zusammenhalten erklärt mit
> ihrem Fleiß, warum viele Chinarestaurant praktisch 16 Stunden am Tag und
> 365 Tage im Jahr geöffnet sind.

Ja, Familien/Zusammengehörigkeitssinn haben sie sehr vielmehr als wir, 
die
Chinesen. Allerdings auch die Süditaliener -> siehe (Chinesen-)Mafia.
Glaubst du im Ernst, dass der Chinese um die Ecke nicht an die Mafia 
zahlen mus??

> Ein weiterer Pluspunkt der Südostasiaten ist ihr
> Familien/Zusammengehörigkeitssinn. Dieses Zusammenhalten erklärt mit
> ihrem Fleiß, warum viele Chinarestaurant praktisch 16 Stunden am Tag und
> 365 Tage im Jahr geöffnet sind.

Sag mal, in welcher Traumwelt lenst du denn? Glaubst du, dass sich die
Inhaber von Familien-Gast-Betrieben hierzulande so nach gemütlichen acht
Stunden mal den Feierabend gönnen können? Da heißts um 6 Uhr aufstehen,
Frühstück herrichten, untertags hast vielleicht mal zwei Stunden frei 
und
so zwischen 10 oder 12 nachts kommst mal ins Bett. Etliche Freunde von
mir durften nach der Schule noch im Eltern-Betrieb aushelfen und das 
noch
neben den Hausaufgaben/lernen.

> Kommt ein neuer Landsmann in die Stadt, so hilft man ihn bei der
> Arbeits/Wohnungssuche oder gar beim Geschäftsaufbau.

Ja, dass macht dir der örtliche Clan/Mafia, dafür stehst auch ewig unter
deren Fuchtel. Man, wie naiv bist du denn?!!!!!?

> Die erste Welt von morgen wird weder in den USA noch Europa liegen.

Allerdings werden sich die Gewichte etwas verschieben. Die Welt wird 
nicht
(und hoffentlich nicht mehr) von nur einer Stimme (=USÀ) diktiert 
werden, sondern mehrere Stimmen haben (träum).
Die Welt hat auch langfristig von einer Öffnung bzw. Weiterentwicklung
einer Gesellschaft immer profitiert -> siehe Deutschland, Japan, ...
Ich hoffe , dass man endlich mal erkennen wird, dass es allen gut gehen 
sollte, damit diese Welt eine bessere wird (Im Gegensatz zum 
mir-geht-es-
gut,-weils-den-anderen-schlecht-geht-Gedanken).

von Spaßbär (Gast)


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>In den naechsten hundert Jahren, gehoert die Welt China

Wo unter den Menschen die Bescheidenheit schwindet, schwillt die Furcht
Lao-Tse

von Martin K. (mkohler)


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Winfried J. schrieb:
> New Yorker Millionäre lassen ihren Kindern Mandarin lehren.
> ....

Beeidruckend, dass die Kinder Mandarin bereits lehren und nicht erst 
lernen müssen...

von (prx) A. K. (prx)


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Martin Kohler schrieb:

>> New Yorker Millionäre lassen ihren Kindern Mandarin lehren.

> Beeidruckend, dass die Kinder Mandarin bereits lehren und nicht erst
> lernen müssen...

Deutsche Sprach schwere Sprach? Ihren Kindern, nicht ihre Kinder.

PS: Die Sendung ist schon ein paar Jahre alt.

von Mouse (Gast)


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> * Soziale Stabilität: während in Asien der wachsende Wohlstand und vor
>allem die konfuzianische Wertetradition für eine ungestörte Entwicklung
>sorgen, sagt eine CIA-Studie Bürgerkriege entlang ethnischer und
>sozialer Spannungslinien in Deutschland für 2020 vorraus.

Interessant. Kann man diese Studie einsehen? Wer kämpft da gegen wen?

Machst du auch mit, Rüdiger?

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Die Chinesen haben nach dem materiellen Rausch schnell erkannt, welche 
negativen Seiten das hat - und sich wieder den traditionellen Werten 
zugewandt.
Das unterscheidet sie von uns. Wir waren zwar materiell sehr 
erfolgreich, sind aber geistig-seelisch stark verkümmert.
Bestes Beleg dafür, daß es uns an geistigem Brot mangelt, ist das Suchen 
in der "New Age"-Bewegung, der Nihilismus der Punk-Bewegung aber auch 
Exzesse wie Kindstötungen oder Verwahrlosungen. Auch die vielen Fälle 
von Passivität bei beobachteten kriminellen Handlungen oder wenn 
Menschen in Hochhäusern in ihren Wohnungen verfaulen sind Zeugnisse 
geistig-seelischen Autismuses.
Wenn uns noch der materielle Erfolg bald flöten geht werden wir bald gar 
nichts mehr haben.
Dies alles wollen sich die Chinesen ersparen, und das klappt ganz gut.
Zudem: China ist nicht mehr ein Agrarland. Man schaue sich diese 
gewaltigen Städte an, welche in den letzten Jahren aus dem Boden 
gestampft wurden!
Und trotzdem bleibt man bescheiden.

Was die Umweltverschmutzung angeht so hat man hier in Europa wohl ein 
schlechtes Gedächtnis. Im Rahmen unserer Industrialisierung war z.B. die 
Themse so vergiftet daß man bei einem Schiffsunglück nicht ertrank 
sondern von der Brühe vergiftet wurde.

Auch hinsichtlich der "Monokultur" mache ich mir keine Sorgen. Die 
chinesische Monokultur ist die älteste und erfolgreichste Kultur auf 
diesem Planeten.
Man hatte da schon vor 5000 Jahren ein organisiertes Staatswesen, wo 
anderswo auf der Welt noch die Steinzeit herrschte.

Während der Westen so langsam seine überalterten Raumfähren nicht mehr 
hochkriegt arbeiten die Chinesen zielstrebig an der Mondlandung.

Der beste Indikator sind Zukunftstechnologien: diese werden fast 
ausschließlich in Südostasien umgesetzt.
Sei es Computerbauteile, Transrapid, Hybridmotor - die bisherige 1. Welt 
produziert zunehmend Museumsteile mit zunehmend schlechter werdender 
Qualität.

Es scheint so, als ob die Welt wieder in den Normalzustand zurückfällt, 
den sie vor dem 15. jahrhundert über Jahrtausende hatte - die 
südostasiatische Dominanz.
Schießpulver, Porzellan, Metallverarbeitung hatten ihre Wurzeln in 
China, wie die "al chimia", die "chinesische Kunst".
"Arabische Zahlen" und Damaszener Klingen kamen aus Indien.

Warum unglücklich darüber sein? Buddhisten kennen kein 
Auserwähltheitsglauben oder eine Missionierungsidee - die Welt kann also 
nur friedlicher werden.

Es stellt sich nur die Frage, mit was das rohstoffarme Europa die 
chinesische High-Tech bezahlen will....

von Onan (Gast)


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>Es stellt sich nur die Frage, mit was das rohstoffarme Europa die
>chinesische High-Tech bezahlen will....

Mit Sex! Die Asiaten stehen doch auf Blondinen, und die Frauen dort sind 
sicher auch mal froh ein etwas größeres Genital in sich zu spüren.

von Spaßbär (Gast)


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1elf111

von Spaßbär (Gast)


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Rüdiger, tu uns einen Gefallen und zieh nach China wenn es dort so toll 
ist!

von Hartmut Kraus (Gast)


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Rüdiger Knörig schrieb:

> Es stellt sich nur die Frage, mit was das rohstoffarme Europa die
> chinesische High-Tech bezahlen will....

Die überschwemmt doch seit geraumer Zeit schiffsladungsweise den 
europäischen Markt, zu Dumpingpreisen.

von Matthias (Gast)


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von gast (Gast)


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Buchempfehlung:

Wolfgang Hirn: Herausforderung China
               Wie der chinesische Aufstieg unser Leben verändert



Es wird nicht wirklich etwas neues in diesem Buch beschrieben, auch wenn 
viele Aussagen für viele Leser dieses Forums neu erscheinen mögen.

von Rüdiger K. (sleipnir)


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@wodim: Das ist die chinesische Art der Eroberungen. Nimm z.B. den 
Textilmarkt. Auch da wurden wir regelrecht überschwemmt. Die 
einheimische Textilindustrie ist damit den Bach runtergegangen.
Die Chinesen haben sich damit ein Monopol geschaffen.
Bestes Beispiel dafür war das EU-Embargo gegen chinesische Textilien vor 
einiger Zeit. Die Chinesen witzelten mit einer Karikatur über das Ende 
des Embargos: abgebildet war ein Schiff, welches den nackten 
europäischen Eingeborenen Kleidung bringt.
Das Prinzip ist alt. Ebenso haben die USA mit viel europäischen 
Spendengeldern "für die hungernden Kinder in Afrika" die dortige 
Nahrungsmittelindustrie plattgemacht.
Wenn Weizen und Mais "umsonst" vom Schiff im Hafen kommen dann konnte 
klein Ali oder Mugu nur noch seinen Laden dichtmachen.

Lustig war auch zu sehen wie empört man hierzulande war, als sich die 
Chinesen auch andererweitig als gute Schüler erwiesen.
Groß war das Geschrei als einige chinesische Geschäftsleute hier mit dem 
Geld chinesischer Staatsbanken im Hintergrund auf Einkaufstour gingen, 
auch um an die Firmengeheimnisse ranzukommen.
Als die "russischen Oligarchen" das in der postsowjetischen Zeit in 
Rußland machten fand keiner was daran auszusetzen.

von Hartmut Kraus (Gast)


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Rüdiger Knörig schrieb:

> Das Prinzip ist alt. Ebenso haben die USA mit viel europäischen
> Spendengeldern "für die hungernden Kinder in Afrika" die dortige
> Nahrungsmittelindustrie plattgemacht.
> Wenn Weizen und Mais "umsonst" vom Schiff im Hafen kommen dann konnte
> klein Ali oder Mugu nur noch seinen Laden dichtmachen.

Und der größte Getreidespeicher steht meines Wissens in den USA - wäre 
ausreichend, die gesamte hungernde "dritte Welt" auf Jahre hinaus satt 
zu machen.

> Als die "russischen Oligarchen" das in der postsowjetischen Zeit in
> Rußland machten fand keiner was daran auszusetzen.

Mein Gott - da war ja auch ein versoffenes Genie namens Boris Jelzin am 
Ruder.

von Matthias (Gast)


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> Die Chinesen witzelten mit einer Karikatur über das Ende
> des Embargos:
Ist das ein Ausdruck der von Dir beschriebenen Bescheidenheit ?

> Groß war das Geschrei als einige chinesische Geschäftsleute hier mit dem
> Geld chinesischer Staatsbanken im Hintergrund auf Einkaufstour gingen,
> auch um an die Firmengeheimnisse ranzukommen.
Ob Chinesen, Russen oder Araber: Wieso westliche Staaten ihre Firmen an 
andere Staaten verhökern, daheim aber die Privatisierung in den Himmel 
loben, wird Otto Normalverbraucher niemals verstehen. Zumal wir selbst 
im umgekehrten Fall keine Mehrheit an Firmen in den Ländern erwerben 
dürfen.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias schrieb:

> Ob Chinesen, Russen oder Araber: Wieso westliche Staaten ihre Firmen an
> andere Staaten verhökern, daheim aber die Privatisierung in den Himmel
> loben, wird Otto Normalverbraucher niemals verstehen.

Sicher? Manager werden nicht für die nächsten 20 Jahre bezahlt, sondern 
für das vergangene Quartal, maximal für ein paar Jahre. Folglich handeln 
sie entsprechend. Mit Politikern ist das ähnlich, da ist das Blickfeld 
eingeschränkt auf 4 Jahre Wahlperiode. Ist leicht nachvollziehbar, dass 
dabei langfristige Strategien unter die Räder kommen.

Ändern würde eine Strategie zur Verhinderung von Technologieexport 
substantiell allerdings nicht viel. Verzögern ja, verhindern nein. Was 
man nicht offiziell kriegt holt man sich inoffiziell. Ob das nun 
Kautschuk betrifft (Brasilien) oder Technik.

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