Forum: Haus & Smart Home Umschaltung von Netzspannungen (Unterbrechungsfrei)


von Fridolin (Gast)


Lesenswert?

Hallo,


gibt es eine fertige Lösung für die unterbrechungsfreie Umschaltung von 
Netzspannungen für Photovoltataik-Anlagen und zurück ? Hat jemand 
Erfahrungen damit gesammelt ? Es geht mir um die Umschaltung von 
Photovoltataik-Betrieb zurück auf das Netz und umgekehrt.


Danke!

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Es kommt sicher auf die Anwendung an. Eine normale USV wird Dir kaum 
richtig helfen, da sie im leeren Zustand des Akkus mindestens doppelten 
Strom braucht (Ladung+Verbraucher).

von Fridolin (Gast)


Lesenswert?

Mein erster Gedanke war ein SSR (Nullpunktabschaltung), aber es müssten 
dann 2 sein, die synchron schalten können. Ich bin mir nicht ganz sicher 
ob es direkt bei der Umschaltung nicht doch zu Problemen kommen kann 
(Spannungsabfall). Bei 50Hz liegt im worst case für 10ms kein Netz an 
und das könnte einige Verbraucher etwas verwirren.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Fridolin schrieb:
> Mein erster Gedanke war ein SSR (Nullpunktabschaltung), aber es müssten
> dann 2 sein, die synchron schalten können.

So ist das auch prinzipiell in der kommerziellen Rechnzentrumstechnik 
gelöst.
Wir hatten da einige Dutzend dieser Blöcke nachgerüstet.

Es gibt da bisher keinen Verbraucher, der sich bei den Umschalttests 
beschwert hat ;-)

BTW: 10ms sind wirklich unproblematisch.
Mehrere Halbwellen Ausfall würden aber Probleme machen.


hth,
Andrew

von Serz (Gast)


Lesenswert?

Hi Fridolin,

damit beide beim Null-Punkt schalten koennen, und das fuer das Netz 
dahinter transparent bleibt, muessen die beiden "source" Netze absolut 
synchron sein.

Ich meine damit die Bedingungen die fuer die synchronisation einer 
Synchronmaschine ans Netz erfuellt sein mussen. Ich bin mir nicht sicher 
ob ich jetzt alle Punkte aufzaehle. Aufjedenfall sind darunter: 
Null-Punkt synchron, gleiche Phasenlage, gleiche Frequenz, gleiche 
Spannung.

Wenn man diese Regel nicht umsetzt, muss man mit hohen Umschalt-Stroemen 
rechnen. Um ein Beispiel zu nennen; Bei ungleicher Phasenlage wird beim 
Umschalten ein Schlag auf die Welle eines angeschlossenen Motors 
abgegeben, weil das Netz um 180 Grad verschoben ist!

Nur Null-Punkt Synchron zu sein ist aus meiner Sicht nicht ausreichend.

LG Serz

von Flow (Gast)


Lesenswert?

> eine fertige Lösung für die unterbrechungsfreie Umschaltung...

Ja, sie ist in jedem Wechselrichter einer PV-Anlage eingebaut.

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Flow schrieb:
>> eine fertige Lösung für die unterbrechungsfreie Umschaltung...
>
> Ja, sie ist in jedem Wechselrichter einer PV-Anlage eingebaut.

Wirklich? In denen die ich kenne, nicht.

Diese sind entweder zur Netzeinspeisung, laufen dadurch Netzsynchron, 
und brauchen keine Umschaltung, da sowieso dauernd parallelgeschaltet.

Oder sind sind für autarken Betrieb gedacht (dann in Verbindung mit 
Akkus) und laufen nicht synchron, und haben keine Umschaltmöglichkeit, 
weil sie garnicht erst mit dem Netz verbunden sind.

Wer würde das auch wollen? Solang es für jede eingespeiste kWh mehr 
Knete gibt als eine kWh Atom-Strom kostet wäre man ja blöd, seinen 
eigenen Solar-Strom zu verbrauchen.

von Fridolin (Gast)


Lesenswert?

In den Anlagen für >500€ ist diese Funktion evtl. schon enthalten. Bei 
diesen Kosten für einen "TEST", frag ich hier lieber im Forum, ob es 
auch andere Möglichkeiten gibt.
Mein erster Versuch wäre eine 25W Pumpe (Warmwasservorlauf) über PV-Netz 
zu speisen und bei Verlust dieser auf das normale Netz umzuschalten, 
Zeitschaltung inklusive. Der nächste Schritt wäre die Heizung ~250W 
Spitze mit zu speisen. Nur wenn es bei der Umschaltung auf das normale 
Netz schon scheitert ist es eh Asche ....

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Moment!

Es ist ein großer Unterschied ob Du Deine Pumpe nur unterbrechungsfrei 
speisen willst (da reichen evtl. 2 Dioden bei Gleichspannung)

oder ob Du Deinen Solar-Strom ins Netz einspeisen möchtest (da entsteht 
im ungünstigsten Fall "flüssiges Kupfer" aus Deiner Einspeiseleitung 
(was oben schon beschrieben wurde).

von Fridolin (Gast)


Lesenswert?

Ich will keinen Solarstrom in Netz einspeisen. Die Pumpe soll vom Netz 
getrennt werden und dann wahlweise über Solar oder vom Netz gespeist 
werden. Die Umschaltung soll unterbrechungsfrei geschehen. Die Pumpe ist 
mit ihren 25W erstmal ein kleiner Test, die Heizungsanlage mit ihren ~ 
240W Spitze ist dann eine andere Geschichte, aber aus diesem Grund soll 
die Umschaltung schonmal unterbrechungsfrei geschehen.

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Mit einer Pumpe ist das doch garkein Problem.
Relais 1 aus, drei Sekunden warten, Relais 2 ein.
Und schon ist umgeschaltet.

Die Pumpe bzw. das strömende Wasser hat soviel Schwung, dass die drei 
Sekunden sicher noch "unterbrechnungsfrei" sind, und du umgehst das 
weiter oben skizzierte Problem mit der evtl unterschiedlichen 
Phasenlage.

Wg. der Heizungsanlage: Wofür braucht die die 250 W?
¿Heizwendel? => Delay beim umschalten egal
¿Steuerelektronik? => Umschaltung auf der Niederspannungsseite machen, 
oder dort mit einem Zusatz-Elko buffern. Umschalten dann mit geringerem 
Delay.

☀ ☁ ☔

von Fridolin (Gast)


Lesenswert?

In aller Höflichkeit, aber da könnte ich mir ja gleich eine 
Heizungsanlage für Solar selbst bauen.

Die Anlage hat natürlich Elektronik und der bisher gemessene Peak liegt 
bei ~240W.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Ja dann schalte Deinen Kram einfach per 2 Relais um.

Nachdem Du nun Deine Verbraucher spezifiziert hast: Da sind selbst 30 ms 
(3 Halbwellen) Umschaltpause völlig unkritisch.


Es ist unnötiger Mehraufwand, wenn Du da auf "unterbrechungsfrei" in ein 
Zeitfenster deutlich unter 10ms runterkommen willst.

Man(n) kann sich die Sache auch unnötig verkomplizieren.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.