Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einschaltcharakteristik Glühlampe


von Andi (Gast)


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Hallo,

ich möchte durch Einschalten einer 60 W-Glühbirne einen Schaltvorgang 
auslösen.

Die Helligkeitsänderung soll mit einer Fotodiode detektiert werden. Um 
einen Schaltvorgang durch das sich langsam ändernde Tageslicht zu 
vermeiden, liefert die Fotodiode den Eingang zu einer 
Differenzierschaltung mit Opamp. Die aus dem Differenzierer kommende 
Spannungsspitze soll mit einem Schmitttrigger in ein AVR kompatibles 
Signal gewandelt werden.

Meine Frage ist nun: Wie lange dauert ungefähr der Einschaltvorgang 
einer 60 W-Glühbirne?

Wenn ich einen groben Anhaltspunkt hätte, würde ich mich bei der 
Dimensionierung des Differenzierers leichter tun.
Ich nehm mal an, dass die Glühbirne um Größenordnungen träger ist, als 
die Fotodiode. Daher lasse ich sie bei der Berechnung der 
Flankensteilheit, die in den Differenzierer eingeht, mal außen vor.

Viele Grüße
Andi

von Thomas S. (tsalzer)


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Wer hindert Dich daran, wenn Du schon eine Fotodiode hast, mit dem 
Oszilloskop  mal nachzumessen?.

Der Ingenieur muß sich auch sowas ausdenken!

guude


ts

von Andi (Gast)


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Daran hindert mich das fehlende Oszi :-)

von aha (Gast)


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>Daran hindert mich das fehlende Oszi :-)

Das ist etwas wenig.  :-(( Ohne Messung laeuft da leider nichts. Denn 
der einschaltvorgang ist von (zu) vielen Variablen abhaengig.

von Peter (Gast)


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ich glaube du wirst damit nicht unterscheiden können ob z.b. ein Wolke 
vor der Sonne vorbeizieht. Damit ändern sich sehr schnell die 
Lichtverhältnisse.

von }:<[ (Gast)


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Die Glühlampe hat vielleicht noch ein aufmoduliertes Netzbrummen, das 
man detektieren könnte.

Wenn man die Fotodiode direkt vor die Glühlampe montiert, könnte man 
sich das vielleicht alles etwas erleichtern.

Wenn sie hingegen durch das Fernglas auf die Wohnung eines Nachbarn 
gerichtet ist...   }:<[

von BastelAkku (Gast)


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Früher, ich war noch jung, gab es bei Fischer Technik (R) im 
Elektronik-Kasten eine Schaltung, die die Beleuchtungsstärke eines LDR 
gleichbleibend regelte.
Bei Fremdbeleuchten mittels Taschenlampe wurde das Glühbirnchen dunkler.
War allerdings Alles saubere Gleichspannung, bei Netzspannung denke ich, 
daß man mit den 50Hz ein Flimmern detektiert und die Regelung wild hin 
und her regelt, aber im Endeffekt nur ein starkes Flimmern zustande 
bringt.
Wobei - eine Glühlampe kann man auch mit DC betreiben :) (aber wohl 
etwas oversized)

von Matthias L. (Gast)


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>den 50Hz ein Flimmern detektiert und die Regelung wild hin und her regelt

Ich habe mal von einem Bekannten, der wieder einen kennt, dessen Nachbar 
jemanden kennt, der was mit Elektronik macht, gehört, dass es möglich 
sein soll, 50Hz Flimmern herauszufiltern...

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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> dass es möglich sein soll, 50Hz Flimmern herauszufiltern...
Kann man sogar mit bloßem Auge erkennen, wenn man die Beleuchtung mit 
einem Fernglas beobachtet und diese schnell am Licht vorbeizieht.
Dann sieht man die 50Hz also hell-dunkel-Muster.

Zum Einschaltverhalten einer Glühlampe:
Beitrag "Re: Glühbirnen mit LEDs simulieren"

von Peter (Gast)


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Bei einer Heizung ist auch nichts von dem 50Hz zu spüren, soll das 
wirklich bei einer normalen Glühlampe anders sein? Der Glühfaden ist 
doch dafür viel zu träge.

von Th W. (frischling)


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...und ein LDR ist träge wie Hund, oder ?

von Rigo (Gast)


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Das 50 Hz Flimmern deim licht der glühbirne (mit Glühdraht) dürfte 
ziemlich klein sein, der Glühdraht hat eine gewisse Temperaturträgheit. 
innerhalb von 5ms (Mamimale Leistung bis zum Nullldurchgang der 
Leitungszeitkurve) kühlt er nur wenig ab.
Der Draht braucht auch nach dem Einschalten zig ms bis er seine volle 
Betriebstemperatur erreicht und voll leuchtet

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Hier eine Standard Glühbirne 120W 60Hz:
grün = Temperatur             1V    = 1Kelvin
blau = abgestrahlte Leistung  100mA = volle Leistung

von Peter D. (peda)


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Andi schrieb:
> Daran hindert mich das fehlende Oszi :-)

Dein AVR hat nen AD-Wandler, damit kannst Du Dir ein Oszi selber 
programmieren (ADC über UART ausgeben und in Excel darstellen).


Peter

von Matthias L. (Gast)


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>Alexander Schmidt (esko)

>Hier eine Standard Glühbirne 120W 60Hz:

Kannst du mal das zugrunde liegende Ersatzschaltbild posten?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Hier das Schaltbild

von Andi (Gast)


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Vielen Dank, Alexander. Das hab ich gesucht!

@  }:<[  :
> Wenn man die Fotodiode direkt vor die Glühlampe montiert, könnte man
> sich das vielleicht alles etwas erleichtern.

Wenn sie hingegen durch das Fernglas auf die Wohnung eines Nachbarn
gerichtet ist...

Richtig, die Glühlampe brennt im Zimmer der hübschen Nachbarstochter, ca 
50 m entfernt. Aber mit einem 30cm Spiegelteleskop wird's schon 
klappen...

von karadur (Gast)


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Hallo

wenn du die Glühbirne vom Tageslicht unterscheiden willst dann schalte 
einen 100Hz Bandpaß hinter den Sensor. Wechsellicht hat eine Freq. von 
100 Hz da die Birne bei der positiven und bei der negativen Halbwelle 
leuchtet. Kann man ganz gut unterscheiden.

von Dieter S. (accutron)


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Also so träge ist die Glühwendel normalerweise nicht. Das sieht man 
daran, dass die auf dem Teller eines Plattenspielers aufgelegte 
Stroboskopscheibe sehr wohl auch mit Glühlampenlicht verwendbar ist. Ich 
würde es allerdings über die absolute Schaltflanke machen, denn die 
Einschaltflanke ist immer noch steiler als die Änderung des Tageslichts. 
Da muss man halt ein paar Messungen bzw. Versuche machen.

Dieter

von gast (Gast)


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Hallo,

hier hat mal jemand die Einschaltcharakteristik untersucht und gut 
dokumentiert:

http://s218201387.online.de/joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=337&Itemid=32

(überhaupt hat die Seite schöne Hacker-Projekte ...)

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