Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Unglück nach nach Umzug wegen Job


von erik (Gast)


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hallo !

vor vier jahren in der rezession um 2004 war ich gezwungen aus dem 
ruhrgebiet nach hessen zu ziehen, um dort für einen autozulieferer zu 
arbeiten. meine alte firma war bankrott. der job lief soweit ganz gut 
aber ich musste zusehen wie erst meine beziehung an der entfernung 
zerbrach, weil sie einen anderen fand, später dann merkte ich, dass ich 
auch meinen kumpels aus der heimat nur noch nachlief, weil ich keinen 
anteil mehr an dem hatte was zu hause ablief. ich war erstmal auf mich 
allein gestellt, die zeiten in denen wir früher am we loszogen waren 
vorbei, hier kam keiner vorbei und es rief auch keiner an, die e-mails 
wurden weniger.  mein damals bester kumpel sagte mir mal als ich mich 
beklagte, dass sich keiner mehr meldet "erik, hier kräht kein hahn mehr 
nach dir. schau nach vorne und verhedder dich nicht in der 
vergangenheit" war echt hart aber er hatte recht. nach rund einem jahr 
waren alle fäden gerissen ausser zu meinen eltern natürlich.

in den darauffolgenden 3 jahren versuchte ich in hessen wurzeln zu 
fassen und fiel dabei nur auf die nase. die kollegen sind zwar nett aber 
es besteht fast so etwas wie ein konsens, sich ausserhalb der arbeit 
einander auf distanz zu halten, da war überhaupt nichts zu machen zudem 
man als single kaum mit familienvätern loszieht, da ist man eher das 
5.te rad am wagen. die andere sache war der dialekt: ich habe den 
eindruck, dass wenn man kein hessisch spricht hier überhaupt nicht 
ankommt. also versuchte ich die andere schiene, nämlich eine neue 
freundin zu finden und das ging auch ganz gut ohne durch kuppel kneipen 
oder diskos zu ziehen, wo sich mein anspruch an frauen sowieso nicht 
herumtreibt.

über ein partnerportal lernte ich nach einigen dates eine nette frau 
kennen, es funkte auch, ich lernte ihre leute kennen und wir hatten 
schöne 12 monate bis ich langsam merkte, dass sie für meine ziele, 
nämlich familie, heiraten und kinder nicht die richtige war, ihre 
freiheit war ihr viel wichtiger und kinder nervten sie. mit 35 habe ich 
aber nicht mehr unendlich zeit, die ziele sollten schon von anfang an 
stimmen. ich beendete es und verlor die ganze gruppe von heute auf 
morgen, man begegnete mir wieder distanziert und zeigte mir durch die 
blume "hier ist kein platz mehr für dich". das nahm mich erstmal ganz 
schön mit und mir wurde klar, dass ich von anfang an völlig abhängig von 
ihr gewesen war.  nach vier jahren bin ich wieder da wo ich angefangen 
habe: bei null.

trotzdem muss was passieren: nach vier jahren betrachte ich den ganzen 
ausflug als gescheitert und bereue es jemals meine heimat bochum im 
stich gelassen zu haben. die undurchsichtige mentalität hier nervt mich, 
im ruhrpott sagt man was man denkt, teils schroff aber auch ehrlich. 
hier wird eher geschwiegen als was falsches zu sagen. ich will bloss 
noch weg hier aber derzeit sind überhaupt keine jobs zu kriegen. mein 
job gefällt mir ja auch aber mit 35 wird es auch langsam zeit mal 
irgendwo sesshaft zu werden.

hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht und wie ist er damit umgegangen?


gruss,
erik

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von Gast (Gast)


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Wo in Hessen? Im höchsten Norden oder im Süden? Die Mentalität 
unterscheidet sich dort schon, denn im Norden befinden sich größtenteils 
die Einheimischen während im Süden größtenteils ein Konglomerat aus 
Zugezogenen "haust".

von bn (Gast)


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Hi erik,

tja das ist die viel beschworene Flexibilität die man von heutigen 
Arbeitnehmern verlangt. Ganz so schlimm ist es mir nicht gegangen wie 
dir.

Ich bin mit meiner Freundin auch vor 4 Jahren umgezogen, weil sie damals 
keinen Studienplatz in unserer gemeinsamen Heimat gefunden hat. Wir 
beide haben genau die gleichen Probleme Kontakte zu knüpfen. Irgendwie 
sind die Leute die man so kennen lernt (zum beispiel über das Studium) 
einfach zu verschieden.

Ich hatte in meiner Heimat einen sehr bunt zusammengemischten 
Freundeskreis. Die Leute die ich hier kennen lerne sind mir dagegen 
einfach oft zu oberflächlich oder schlicht zu langweilig. Ich habe auch 
niemanden kennen gelernt der wenigsten den gleichen Musikgeschmack hat 
oder einfach Interesse am Elektrobasteln.

Es gibt da schon ein paar Leute die einen ähnlichen Lebensweg wie ich 
haben. Aber die studieren nicht aus reiner Technik-Begeisterung wie ich 
es tue sondern einfach weil sie sich besser berufliche Chancen erhoffen. 
Wenn dann jemand neben ihnen es vielleicht aufgrund des langjährigen 
Hobbys hier und da etwas einfacherer hat, dann sehen die das gleich als 
Bedrohung ihrer Karriere an. Neulich musste ich mir von einem dieser 
Mitstudenten sagen lassen, dass ich aufhören solle so gut zu sein im 
Studium, da dadurch angeblich die Klausuren schwerer werden oder die 
anderen Studenten als dämlich dastehen würden. Naja dieser "Neid" ist 
für mich dann auch keine solide Grundlage für eine Freundschaft.

Ich bin ja nun einmal so wie ich bin, mit meinen Erfahrungen, meinem 
Lebensweg, meinem Hobby und meinen Interessen. Ich habe auch keine Lust 
mich ständig umzubiegen, nur um anderen Leuten besser zu gefallen. Im 
Freundeskreis meiner Heimat war das alles kein Problem: Dort gab es auch 
niemanden der mein Hobby verstand und nur wenige teilten meinen 
Musikgeschmack. Dennoch konnte man gut miteinander auskommen, ich habe 
halt deren Person einfach so akzeptiert und die haben mich einfach so 
akzeptiert und bei einem guten Bier hat man dann schon genug 
Gemeinsamkeiten entdeckt.

Hier ist es irgendwie anders.

Im Übrigen habe ich auch das Gefühl, das die Leute hier im Süden nicht 
so direkt sind, wie die in meiner nördlichen Heimat. Da wird halt viel 
getuschelt und hinterm Rücken kritisiert. Ich weiß halt auch nicht immer 
woran ich bei denen bin. Hinter einem netten Lächeln kann alles möglich 
stecken.

Ich bin zwar nicht jemand der dringend Freunde um sich herum braucht, um 
glücklich zu sein. Aber dennoch wünsche ich mir ab und zu die alten 
Zeiten zurück. Ich bin nicht wirklich zufrieden mit meinem Leben hier im 
Süden und nach dem Studium werde ich auf jeden Fall wieder wegziehen. 
Wohin das weiß ich nicht, hängt natürlich auch etwas von meiner Freundin 
ab. In meiner alten Heimat hat sich der Freundeskreis mit der Zeit 
einfach aufgelöst, viele mussten auch gehen, andere haben ne Familie 
gegründet. Ich weiß nur, dass ich nicht den Rest meines Lebens im Süden 
Deutschlands verbringen möchte.

Man bin ich froh, dass ich wenigstens meine Freundin mit hier unten 
habe. Die versteht mich, die akzeptiert mich und sie teilt diesbezüglich 
sogar die gleichen Sorgen ;)

Naja Kopf hoch erik, irgendwann findest du auch ne Dame die zu dir 
passt!

von Stephan (Gast)


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Das Du mit 35 noch nichts auf die Beine gestellt hast, liegt bestimmt 
nicht an dem Bundesland.

Wenn Freunde, Freundin und Bekannte durch die Entfernung einen 
Rückzieher machen, naja, dann ist die Qualität dieser Personen auch nur 
gerade Mittelmaß.

Ich kenne sehr viele Gegenbeispiele zu diesem Thema, das hilft Dir 
allerdings auch nicht.


Mit der Brechstange auf Partnersuche... das geht in die Hose.

von Otto (Gast)


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Hallo erik,

mit 35 ist es noch für nichts zu spät - da schaffst Du es sicher noch, 
sowohl Freunde als auch eine Frau fürs Leben zu finden. Wenn die Kinder 
erwachsen sind, bist Du erst ca. 57 - das geht auch noch.

Aber ab jetzt musst Du aktiv werden und nicht alten Zeiten nachtrauern.

Gruss Otto

von Thomas (Gast)


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@erik:

Ich kann dich gut verstehen, da es mir in etwa genauso geht. Ich bin 
auch etwa 250km von meiner Heimat weggezogen, aber noch im gleichen 
Bundesland geblieben, deswegen sind die Mentalitätsunterschiede 
geringer.
Es ist nicht so einfach, einen richtigen Freundeskreis auzufbauen, wenn 
man 45h in der Woche in der Arbeit ist, und am Abend bzw. Wochenende 
auch mal Zeit für sich selbst haben will. Vorteil haben die, die bereits 
einen Partner haben. Über welches Partnerportal hast Du deine 
Ex-Freundin kennengelernt?

von Christian J. (elektroniker1968)


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(Mods: Bitte den Mist da oben doch mal löschen, danke!)

Hallo Erik,

ganz cool bleiben, alles schon gehabt, alles schon dagegwesen: 2 
sinnlose Jahre als Einsiedler in Inglostadt verbracht (verdammt, wo 
fange ich hier bloss an?) und genau wie mein Schulfreund der in Nürnberg 
festsass die Reissleine gezogen und in die neue Heimat verschwunden. Ich 
konnte mit den Zufallsbekanntschaften von Bäckern, Tankstellenpersonal 
etc. auch nichts anfangen. Männerfreundschaften lösen sich auch 
irgendwann auf, wenn die Alltagskontakte fehlen und die Themen ausgehen, 
weil die das was Du machst die einfach nicht mehr interessiert. Vorne 
geht es weiter, nicht hinten!

Das Thema Frau würde ich erstmal beiseite legen, Du wirst kaum keine 
finden, die sich Deiner "erbarmt", Frauen erwarten Männer die im Leben 
stehen aber keinen, der ziellos herumirrt in der Hoffnung eine würde 
schon hängenbleiben.  Dein "Marktwert" ist derzeit verschwindend gering 
für deren Denke. Das Thema würde ich erst wieder angehen, wenn Du fest 
im Sattel sitzt. Trotzdem: Zeit wird es schon. Dein Vorteil: Suchende 
Weiblein haben ganz ähnliche Sorgen :-) Also schön sportlich bleiben, 
Ausstrahlung verbessern, positiv denken. Das zieht an.

Mein Rat: Da Deine Unzufriedenheit vermutlich unbewusst durch alle Poren 
nach aussen sickert wird das eine selbsterfüllende Prophezeihung, dass 
Du dort nicht ankommst. Entweder Deine innere Einstellung ändert sich 
sehr positiv und wenn das nicht geht hau ab dort, bevor Du noch mehr 
Zeit verplemperst. denbk wie ein Ingenieur: Wenn das Ziel ausserhalb 
Reichweite kommt ist es besser neue Ziele zu deinieren. Du vergeudest 
sonst Energie und mit jedem Fehlschlag schwächt sich Deine Motivation.

Ich selbst hatte damals Glück: Zurück ins Rheinland in eine Stadt die 
mir zusagte, Job gefunden. Ich bin damals ich über ein Partnerportal der 
gehobenem Klasse mal eingestiegen (wenn, dann gleich auf die Zielgruppe 
los, statt ewig zu warten) und nach ein paar netten aber folgelosen 
Dates stand sie dann vor mir am Bahnhof, gab später eindeutiges 
Schnurren von sich, hatte genau die gleichen Probleme als Neuling. Lief 
super an und sagte mir ein paar Monate später " Unsere Zukunft hat 
gerade angefangen!", zeigte mir den Teststreifen denn sie war schwanger 
:-) Das war vor 10 Jahren. Heute sinds schon zwei Racker.

Viel erfolg !

Christian

von Radarmensch (Gast)


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Hallo Christian,

danke für diesen Beitrag! Mir steht auch ein Umzug bevor, nicht so weit 
zwar, aber es reicht um mir Gedanken zu machen wie es weitergehen 
könnte...

Danke, Michael

von FlipFlop (Gast)


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Lass dich nicht runterkriegen, aber in einer Umgebung, in der du dich 
nicht wohlfühlst wird das nichts. Wahrscheinlich strahlst du - ungewollt 
- eine gewisse unzufriedenheit aus, und das merken die Andern und 
distanzieren sich von von dir.

Ich würde ein neuen Job suchen und danach umziehen. Wenn du eine 
Partnerbörse für gehobene Ansprüche suchst dann schau mal bei 
Elitepartner.de rein. Ein Unterschied zu anderen Partnerbörsen ist, dass 
eben diese wichtigen Fragen wie Familie und Kinder schon im Voraus 
geklärt werden. Du darfst aber auch nicht zu weit gehen und eine 
Beziehung erzwingen, das wird auf die Dauer auch nichts.

von Otto (Gast)


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> Wenn du eine Partnerbörse für gehobene Ansprüche suchst dann
> schau mal bei Elitepartner.de rein.

Aus Spass und Dollerei habe ich mal nach "Eliteparter" gegoogelt und 
fand dies hier:

http://www.ciao.de/elitepartner_de__Test_3132729

Hm - mein lieber FlipFlop - bekommst Du da Prozente?

Otto

von Christian J. (elektroniker1968)


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Au weia..... echte Abzocke.

Die von damals bei mir gibts heute nicht mehr aber die war einfach 
normal, eher wie dieses Forum hier, so ein besseres Gästehuch ohne 
Fotos. Man fing einen Thread an und wartete ab was so passierte. Nach so 
rund 10 Dates der engeren Auswahl (fehlerfrei schreiben können, Abitur, 
extrovertiert) mit teils sehr überraschenden Ergebnissen von Claudia 
Schiffer bis Helga Feddersen, von der verklemmten Schlaftablette bis zum 
Vamp (der Gentlemen schweigt...), vom schweigsamen Naivchen bis zur 
"Ohne Punkt und Komma -Zutexte-Frau" war dann der eine Treffer dabei, 
der auch völlig unverkrampft lief, sowohl per Mail als auch real. Die 
vorher hatte eine totale Meise: Ich solle mit einer Zeitung durch die 
Stadt laufen und sie wolle unerkannt entscheiden ob sie mich anspricht 
oder nicht. Ballaballa. Da rund 50% dort aber auf die Therapiecouch 
gehören, überzogene Ansprüche oder unbewältigte Altlasten haben ist es 
eh nur eine Möglichkeit unter vielen. Wenn man halbwegs optisch was 
hermacht kannst Du da aber diverse ONS haben aber der Glückstreffer ist 
schon eher selten.

Einziger Vorteil: Man ist ständig auf Adrenalin und die 
Wahrscheinlichkeit, wenigstens auf eine 3-Monatsgeschhichte ist höher 
als im normalen Alltag. Wenn der Job und der Bekanntenkreis abgegrast 
sind ud man nicht gleich an der Schulfreundin kleben blieb eine gute 
Alternative. In Düsseldorf hatten wir auch einen Chat für Neuzuzügler, 
der war auch ok, um mal nette Abende zu verbringen, da dort Treffpunkte 
ausgemacht wurden und plötzlich rund 40 Leute da standen, die alle im 
Chat waren, sich aber nicht kannten. War eine gute Möglichkeit Kontakte 
zu knüpfen, auch wenn viele wieder verliefen. das waren so die ersten 
Versuche ein Netzwerk zu knüpfen, was nach und nach ausgebaut wurde.

So long,
Christian

von Jay (Gast)


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Ich glaube eher, dass dich der Standort nervt, oder? Als Ruhrpöttler ist 
man eben verwöhnt (mehrere Metropolen) direkt vor der Haustür. Würde 
schnellstens wieder umziehen. Ich selber hatte mal das Vergnüngen zwei 
Monate in Bayern tätig zu sein. Nie wieder, bis auf München sind das für 
mich alles nur Dörfer.

von Klaus2 (Gast)


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...am wichtigsten ist, das deine olle die "eigenarten eines technisch 
versierten menschen" akzeptiert und auf die antowtr "...nur eine tesla 
spule" nicht sofort die koffer packt :)

und ansonsten bin ich auch von nrw nach bawü gezogen, fühle mich hier 
zwar nicht heimisch, aber nen top job und super kumpels - was in 5 
jahren ist, wird man sehen, denn im münsterland ist es halt doch 
(subjektiv) unübertroffen schön :)

Klaus.

von Mr.X (Gast)


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Mir geht's teilweise ähnlich.

Bin vonm 6000 Seelen Dorf ins Ruhrgebiet gewandert.

Die alten Freundschaften und Kontakte aus der Jugend sind zerbrochen. 
Ist aber auch nicht schade drum. Ebenso die Kontakte aus dem Studium.

Aber nun hab ich neue Freunde gefunden und bin glücklich wie noch nie 
:-D

von Birger Z. (nohelp)


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"erik, hier kräht kein hahn mehr nach dir. schau nach vorne und 
verhedder dich nicht in der vergangenheit"

Das finde ich eigentlich am Erschreckensten, denn es zeigt auf welchem 
Level diese ach so dicken Kumpels waren. Würde sagen, das waren 
Luftnummern oder du warst Luft für die. Das Ganze war eben 'ne 
Freizeitzweckgemeinschaft. Nach Ende meines Studiums habe ich sehr 
schnell erkannt, was Freizeitzweckgemeinschaften oder wirkliche 
Freundschaften fürs Leben sind. Nur letzere zeichnen sich nicht durch 
Stagnation sondern Intensivierung aus. Und dies trotz räumlich größer 
gewordener Distanz.

Was Erik sucht, ist ein soziales Netz. Das geht jedem Menschen so, wenn 
er/sie alleine in eine neue Stadt/Region zieht. Dabei sollte klar sein, 
dass es nie einen einfacheren Freundschaftsgenerator als Schule/Studium 
gab.
Man kann nur die besten Kontakte aus jener Phase mitnehmen, muss aber 
Strategien für neue entwickeln. Mit Arbeitskollegen hätt ich z.B. keine 
Lust was zu machen, denn die darf ich ja schon den ganzen Tag genießen, 
da darf's am Abend/WE gern noch was anderes sein. Meine Erfahrung: mache 
etwas regelmäßig. Treibe Sport, suche Gleichgesinnte, gehe in die 
gleichen Kneipen. Und meide kontraproduktive Wochenendheimfahrten.

von Christian J. (elektroniker1968)


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Dabei sollte klar sein, dass es nie einen einfacheren 
Freundschaftsgenerator als Schule/Studium
gab.
----

Stimmt, das war die beste Zeit des Lebens im Wohnheim, nie mehr 
Abwechslung gehabt. Wurde nachher alles ruhiger, es wurde wesentlich 
schwerer Leute für Unternehmungen zu finden, Vorbeischauen nur mit 
Anmeldung usw. Sobald Frauen da waren, konnte man die Kumpels vergessen, 
dann waren die aus der Welt. In der WG lief das alles etwas lockerer ab 
auch wenn da ein paar durchgeknallte Weltverbesserer und Endlos 
Diskutierer dabei waren.

Studium war eben die beste Zeit :-) Vor allem als wir das Studiwohnhaus 
gegenüber vom Balkon hackedicht mit Syvesterraketen beschossen haben und 
mit den ASta Sozis über die Unsterblichkeit der Bratkartoffel 
diskutierten. Die Balkonfeten waren echt immer Kult, besonders wenn die 
Grünen vorbeikamen wegen Ruhestörung :-))) An der Uni Bochum war 
wirklich immer was los, als Fussball WM und EM waren, war das wie ein 
Volkfsfest in den Studi Kneipen, das Maß für 2,20 DM damals.

Boah, ist das echt schon 15 Jahre her?

von Arne (Gast)


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@erik

bin in Hessen aufgewachsen und habe 30 Jahre dort gelebt (nähe FFM). Bin 
direkt nach dem Studium nach Süddt. gezogen. Inzwischen am Bodensee. Ich 
weiss schon, warum ich da weg bin! Und bis auf ein oder zwei Leute aus 
"alten Zeiten", bin ich froh niemanden mehr dort zu sehen. Einladung zum 
20-jährigen Abi? Ab nach /dev/nul. Meine beste Freundin ist nach bayern 
gezogen. Die wusste auch warum!

von pte (Gast)


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die maß...
und maß nicht maaaas gesprochen, sondern maß...

von Stefan (Gast)


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Hallo Erik,

meine Erfahrung ist, dass man in Vereinen am besten uns schnellsten 
Leute kennen lernen kann. Daher würde ich dir empfehlen je nach deinen 
Interessen dich z.B. einem Musik- oder Sportverein anschließen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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na ja da muss ja wirklich einiges schief gelaufen sein... Trotzdem immer 
locker bleiben... erstmal die Unzufriedenheit in den Griff bekommen, 
denn wenn diese aus jeder Pore trieft hat man keine Chance...

Wie waere es mit einem Umzug? Dann einen Tanzkurs (habe ich auch gemacht 
obwohl ich in meiner Heimat schon das hoechste Tanzabzeichen gemacht 
habe. So kann man sich besser auf die Partnerin konzentrieren...)

Aber Umzug wuerde ich dringend raten... oder auch Ausland...

von Mark B. (markbrandis)


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pte schrieb:
> die maß...
> und maß nicht maaaas gesprochen, sondern maß...

Also "mass"? :-)

von erik (Gast)


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hi,

erstmal danke für die vielen antworten. inzwischen ist auch einiges 
passiert, ich habe bei meinem ag die kündigung eingereicht ohne einen 
neuen job zu haben. witigerweise meinte mein chef, dass er damit 
gerechnet habe, man würde es mir ansehen, dass ich hier nicht meinen 
lebensabend verbringe. er war überhaupt nicht sauer sondern wünschte mir 
viel glück bei der suche.
zunächst werde ich wieder bei meinen eltern wohnen um von dort aus vor 
ort nach einer neuen stelle zu suchen. gross verabschieden muss ich mich 
hier ja nicht, klamotten packen, einrichtung verkaufen oder 
verschrotten, weil ich die eh nicht mehr brauche und bald gehts ab. klar 
wird auch das ein neuanfang sein, weil ich nicht glaube, dass sich die 
alten sozialnetzwerke komplett reaktivieren lassen aber so ist das leben 
nunmal.

schöne grüsse,
erik

von Otto (Gast)


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Hallo Erik,

ich wünsche Dir alles Gute und drücke die Daumen.....

Viele Grüsse

Otto

von Tobias H. (the_deep)


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Ich finde du machscht damit das einzig richtige, vor allem wenn man dir 
das schon ansehen kann...

Viel Glück es geht sicher bald wieder aufwärts.

von Gast4 (Gast)


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>...du machscht damit das einzig richtige,
und
>...kündigung eingereicht ohne einen neuen job zu haben

Also die Reihenfolge ist noch nicht optimal.

Gast4

von Gregor Altweder (Gast)


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Wie kann man seinen Job kündigen, ohne einen neuen zu haben. Das glaubt 
einem doch kein AG, dass man das freiwillig geta hat. Es sieht so aus, 
dass es beim alten AG so schlimm war, dass man ohne Netz gekündigt hat.

Wehe, wenn das kein Fehler war! Lieber schnell selbständig machen und 
eine Weile so arbeiten, dass ist viel plausibler so!

von Gast (Gast)


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Frau ist egal, hauptsache Job

von Gast (Gast)


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Wenn man genügend verdient kann man für Frauen auch zahlen.

von lol (Gast)


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fertige Leute...

von Tom (Gast)


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Irgendwie kann ich den TE verstehen, mir geht es gerade nicht anders.

von Umzug (Gast)


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Das mit Hessen habe ich öfter gehört. Viele Hingezogene sind 
mittlerweile weitergezogen. Soll nicht die netteste Gegend sein.

Hat jemand Erfahrung mit Wiesbaden?

Mit Bayern habe ich mit bereits die Finger verbrannt. Kleine Stadt in 
Oberbayern. Nach 2 Wochen habe ich gekündigt ohne eine neue Stelle. War 
eine sehr gute Entscheidung.

von Marx W. (Gast)


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Hey ihr, der Thread ist toter als ne 4000 Jahre alte ägyptische Mumie!

von Ernesto (Gast)


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Umzug schrieb:
> Mit Bayern habe ich mit bereits die Finger verbrannt. Kleine Stadt in
> Oberbayern. Nach 2 Wochen habe ich gekündigt ohne eine neue Stelle. War
> eine sehr gute Entscheidung.

Aber da ist es doch am allerschönsten von ganz Deutschland, warum sollte 
man da wieder weg? Dort verbringen sogar viele ihren Sommerurlaub. Und 
die Menschen dort sind nett und gemütlich, wenn man bayrisch mit ihnen 
spricht.

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