Forum: PC Hard- und Software IDE Festplatte an USB


von Quehl (Gast)


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ich habe eine IDE Festplatte mit WinXP, das auch funktioniert, in ein 
USB Gehäuse gesteckt und am USB Port angeschlossen. BIOS Einstellung zum 
Booten sind richtig. Vom USB Port startet XP nicht. Die Platte dreht, 
wird vom BIOS erkannt, vermutlich werden auch die Treiber geladen, aber 
XP startet nicht. Bekommme den Bildschirm, daß ich WinXP starten kann. 
Wenn ich darauf klicke, wird neu gebootet und ich bekomme den gleichen 
Bildschirm wieder.
USB Stick mit DOS Betriebsystem funktioniert.

Woran kann das liegen und was kann ich machen?

mfg
Quehl

von Gast (Gast)


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von Reinhard S. (rezz)


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Das liegt daran das WinXP die USB-Treiber nicht früh genug lädt um von 
einer USB-Platte booten zu können.

Es gab vor etlichen Monden mal einen Artikel in der c´t wie man den 
USB-Treiber früh genug lädt (Registry-Geschubse), aber ist wie gesagt ne 
Weile her.

von Wolfram Q. (quehl)


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Formatierung FAT32.

Warum muß überhaupt ein USB Treiber geladen werden. Das BIOS hat doch 
einen Treiber. DOS geht. Und wie ich schon sagte, es sah so aus, als ob 
die Treiber geladen werden. Bin da nur nicht 100% sicher.

Wenn ich da die Registry ändere wie beschrieben, kann die Platte dann 
trotzdem noch als IDE Platte verwendet werden? Ist nämlich blöd, wenn 
dann das USB nicht funktioniert und IDE auch nicht mehr, dann ist alles 
weg.

mfg
Quehl

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Windows nutzt die BIOS-Funktionalität nur sehr früh in der Bootphase. Da 
das BIOS nur realmode-Code enthält, Windows aber 32-Bit-Code verwendet, 
kann, sobald der 32-Bit-Betrieb aktiv ist, kein BIOS-Code mehr verwendet 
werden.

Registry-Änderungen wirken sich nur auf das auf der Platte installierte 
Windows aus, nicht aber auf das Dateisystem.

von Apone (Gast)


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Ich glaube kaum dass Windows nativ in der Lage ist, von mobilen Medien 
zu booten. Es ist Teil der Strategie von Microsoft, so etwas zu 
unterbinden da es Raubkopien Tür und Tor öffnet. Das Ziel von Microsoft 
war es immer das Betriebssystem fest an die Hardware zu koppeln und 
genauso ist auch bei denen entwickelt worden.

Es gibt aber mit Sicherheit die Möglichkeit über Third-Party-Treiber, 
Windows von Usb-Festplatten zu booten.

von Roland Praml (Gast)


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Bart-PE kann zumindest von USB-Sticks booten.
Allerdings wird da per Bootloader das komplette Image in den RAM 
kopiert.

Gruß
Roland

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Ich glaube kaum dass Windows nativ in der Lage ist, von
> mobilen Medien zu booten.

Das kannst Du gerne glauben und auch mit MS-"Strategien" unterlegen, es 
ist jedoch eine Tatsache, daß es a) Windows-Varianten gibt, die das von 
Haus aus können (das sind WindowsPE und Windows XP Embedded), und daß b) 
es dokumentierte Wege gibt, wie man ein herkömmliches XP modifizieren 
kann, daß es das auch tut.

Das wurde vor längerem in der c't beschrieben, und ist auch auf etlichen 
anderen Webseiten dokumentiert, wie z.B. der hier http://www.winusb.de, 
oder auch hier http://gocoding.com/page.php?al=petousb

Jetzt kann man sich natürlich noch darüber streiten, was exakt "nativ" 
und "nicht nativ" ist; die Anleitungen verwenden jedenfalls keine 
ominösen third-party-Treiber

von (prx) A. K. (prx)


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Roland Praml schrieb:

> Allerdings wird da per Bootloader das komplette Image in den RAM
> kopiert.

So ähnlich arbeitet mittlerweile auch Linux (und ebenso AIX). Nicht nur 
von USB. Der Loader läd mit BIOS-Mitteln eine kleine RAM-Disk, die neben 
dem Kernel alle für den Startvorgang essentiellen Treiber enthält.

Das war bei Linux auch nicht immer so. Aber bei Microsoft hat sich der 
Startvorgang von Windows seit Version 3.1 nicht wesentlich 
weiterentwickelt. Bei Linux schon. Daher muss man bei Windows etwas 
nachhelfen.

von Wolfram Q. (quehl)


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danke an alle.

ich will mal den Hintergrund erläutern.
Ich habe ein Mini-ITX Bord mit 2 IDE Anschlüssen. Im Augenblick ist da 
noch kein Gehäuse und somit ein fliegender Aufbau. Um das Gehäuse 
möglichst klein zu halten, wollte ich probieren, ob ich die Festplatte 
nicht an den USB Port anschließen kann. Das hätte den Vorteil, daß ich 
auch andere Betriebssysteme oder mehrere Versionen von XP erstellen 
könnte, die ich je nach Bedarf an das Bord anschließe. z.B. eine Platte 
ohne Internet, eine mit Internet, aber ohne Javascript und eine mit 
Internet mit Javascript, wo dann andere ruhig alles löschen können, dann 
wird die XP Version neu erstellt.
Aber der Hauptgrund liegt in der Entwicklung der Boards. Bei meinen 2 
IDE Ports mußte ich eine für die Festplatte nehmen und eine für das DVD 
Laufwerk. Das Slim DVD Laufwerk ist Master gejumpert und kann nicht 
geändert werden. Ob auch von einem Slave Laufwerk gebootet werden kann, 
habe ich noch nicht probiert, glaube es aber erstmal nicht. Auf den 
neueren Boards ist nur noch 1 IDE Anschluß oder gar keiner mehr. Wie 
dann die Laufwerke angeschlossen werden können, weiß ich nicht und habe 
deshalb daran gedacht, von USB zu booten.

Mir geht es bei den angegebenen Veränderungen der Registry darum, ob 
trotz dieser Veränderungen ein Booten von IDE noch möglich ist.

Theoretisch kann man von 32 bit Code auch 16bit Code ausführen. Kann nur 
sein, daß das in der Programmiersprache C++ nicht geht oder MS das 
einfach nicht so vorgesehen hat.

mfg
Quehl

von Reinhard S. (rezz)


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Wolfram Quehl schrieb:
> danke an alle.
>
> ich will mal den Hintergrund erläutern.
> Ich habe ein Mini-ITX Bord mit 2 IDE Anschlüssen. Im Augenblick ist da
> noch kein Gehäuse und somit ein fliegender Aufbau. Um das Gehäuse
> möglichst klein zu halten, wollte ich probieren, ob ich die Festplatte
> nicht an den USB Port anschließen kann. Das hätte den Vorteil, daß ich
> auch andere Betriebssysteme oder mehrere Versionen von XP erstellen
> könnte, die ich je nach Bedarf an das Bord anschließe. z.B. eine Platte
> ohne Internet, eine mit Internet, aber ohne Javascript und eine mit
> Internet mit Javascript, wo dann andere ruhig alles löschen können, dann
> wird die XP Version neu erstellt.

Find ich jetzt etwas übertrieben, zumindest die JavaScript-Geschichte 
kann man mit einem parallel installiertem Browser, bei dem JS 
abgeschalten ist, besser lösen. Für "ohne Internet" wär meines Erachtens 
ein 2. WinXP/OS auf der gleichen HDD ideal.

> Aber der Hauptgrund liegt in der Entwicklung der Boards. Bei meinen 2
> IDE Ports mußte ich eine für die Festplatte nehmen und eine für das DVD
> Laufwerk. Das Slim DVD Laufwerk ist Master gejumpert und kann nicht
> geändert werden.

An einen IDE-Port können 2 Laufwerk angeschlossen werden, deswegen haben 
IDE-Kabel normalerweise auch 3 Stecker. Davon ist einer Master & einer 
Slave. Ob DVD nun Master/Slave ist oder die HDD ist vollkommen egal, 
booten kann man immer von beidem.

> Auf den
> neueren Boards ist nur noch 1 IDE Anschluß oder gar keiner mehr.

Dann würde ich SATA empfehlen (was auch dünnere Kabel zur Folge hat) 
oder einen SATA-IDE-Wandler, aber die gehen auch nicht immer.

> Mir geht es bei den angegebenen Veränderungen der Registry darum, ob
> trotz dieser Veränderungen ein Booten von IDE noch möglich ist.

Müsste man mal ausprobieren.

> Theoretisch kann man von 32 bit Code auch 16bit Code ausführen. Kann nur
> sein, daß das in der Programmiersprache C++ nicht geht oder MS das
> einfach nicht so vorgesehen hat.

Außer WinPE führt bis jetzt jedes Win auch 16-Bit-Code aus (glaube ich 
:))
Hat aber nichts mit dem Realmode des BIOS zu tun.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Aber der Hauptgrund liegt in der Entwicklung der Boards.
> Bei meinen 2 IDE Ports mußte ich eine für die Festplatte
> nehmen und eine für das DVD Laufwerk.

Das Booten von einem per USB angeschlossenen DVD-Laufwerk ist ein 
erheblich kleineres Problem als das Booten von einer per USB 
angeschlossenen Festplatte.

Und nicht nur das Booten, auch der normale Betrieb ist so problemlos 
möglich.

von Wolfram Q. (quehl)


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Um ein USB- Laufwerk bootfähig zu machen, muss er mit FAT16 formatiert 
werden

So steht das in einer Anleitung.

Meine Platte hat FAT32. Ob das darum nicht geht? Der BIOS Realmode kann 
vielleicht nur FAT16. Windows müßte dann aber beim Start vom 16bit auf 
32bit umschalten. Sonst würde das ja bei IDE auch nicht gehen. d.h. 
eigentlich müßte der USB Treiber vor der Umschaltung in den 32 bit Mode 
geladen werden, um von USB starten zu können. Aber dann müßte der USB 
Treiber im Real Mode programmiert sein, sonst würde das nicht gehen.

Würde eigentlich die Möglichkeit bestehen, WinXP auf einer USB 
Festplatte ganz normal zu installieren und dann von USB zu booten?

mfg
Quehl

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Um ein USB- Laufwerk bootfähig zu machen, muss er mit FAT16 formatiert
> werden
>
> So steht das in einer Anleitung.

Das ist nicht korrekt.

> Meine Platte hat FAT32. Ob das darum nicht geht?

Nein.

> Der BIOS Realmode kann vielleicht nur FAT16.

Der BIOS-Bootcode kennt gar kein Dateisystem, also auch kein FAT16.

> Würde eigentlich die Möglichkeit bestehen, WinXP auf einer USB
> Festplatte ganz normal zu installieren und dann von USB zu booten?

Nein.

Mittel und Wege, ein von USB bootfähiges Windows XP zu konstruieren, 
wurden Dir bereits genannt (BartPE mit 
http://gocoding.com/page.php?al=petousb), warum tust Du Dich damit so 
schwer?

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