Hallo liebe Leute! Da ich letzte Woche mit meinem Motorrad in Frankreich war und einen kurzen 3-Tages-Low-Budget-Urlaub geplant habe, habe ich mich in der ersten Nacht in einem zunächst sehr sauber wirkenden Etap-Hotel in Paris eingenistet. Nachdem ich um etwa 23 Uhr ins Bett bin und ich mich ununterbrochen am Kopf und meinen Extremitäten kratzen musste, wachte ich aus dem Halbschlaf auf und habe mit einer Taschenlampe mein Kopfkissen abgeleuchtet. - Ein ekelhafter Anblick: An allen erdenklichen Stellen meines Bettes befanden sich Bettwanzen (geschätzte 300 Stück aller Größen, sogar an Wänden und Decken). Nachdem ich anschließend sofort mit dem Hotelpersonal über diesen Vorfall geredet habe und anschließend ein neues Zimmer "bezog" (um 3 Uhr früh) habe ich bis etwa 5 Uhr mein komplettes Gepäck (in Hard-Cases vom Motorrad) gründlichst untersucht und jedes Teil "ausgeschleudert". Zu diesem Zeitpunkt wusste ich leider nicht um welche Viecher es sich überhaupt handelte. So bin ich in der früh am selben Tag um etwa 7 Uhr abgereist, nachdem ich den Übernachtungspreis zurückerstattet bekommen habe. Eine Apotheke meines Vertrauens verkaufte mir dann ein Insekten-Körper-Spray (da es in diesem Bett vorwiegend in meinen Haaren juckte, war ich der Meinung, dass die Tiere Kopfläuse wären). Nach einer "Intensiv-Behandlung" meines kompletten Körpers war mein Aufenthalt in Paris auch schon so gut wie vorbei (die Niederlage dezimierte meine Stimmung um ein Vielfaches). So begab ich mich am nächsten Tag auf den Heimweg und bin dann zuhause angekommen. Alle Gepäckstücke habe ich natürlich sofort nach der Ankunft (meines Erachtens) nochmals gründlich untersucht und alles "Waschbare" in die Waschmaschine mit höchstmöglicher Temperatur gewaschen. 3 Tage vergingen, nachdem ich aufwache und am ganzen Körper rote,stark juckende Quaddeln bzw. rote "Stiche" auf der Haut bemerkte. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Tiere noch in meinem Gepäck waren und ich sie in meine Wohnung eingeschleppt habe... Sofort fuhr ich zum Baumarkt und habe mir ein Pulver gekauft, welches diese Bettwanzen bekämpfen sollte. Nach der Anwendung und zwei Tage später wurden jedoch die Bisse auf meiner Haut noch größer und noch mehr....Wirkung der chemischen Keule: Fehlanzeige! Nun reicht's mir und ich rufe vorgestern einen Kammerjäger an. Der eine schwört auf chemische Wirkstoffe (laut Internetrecherche ein Nervengift!), der Andere wiederum auf eine thermische Behandlung. Nachdem die Damen am Telefon mir versicherten, dass ich umgehend einen Rückruf von ihnen zur genauen Terminvereinbarung erhalte, hat sich bis heute niemand gemeldet. - Nun zu einer Frage. Gibt es eine Möglichkeit, diese thermische Schädlingsbekämpfung selbst durchzuführen? (Man muss den Raum auf etwa 60 °C aufheizen, da ab etwa 45 °C das Blut (Eiweiß) der Tiere das gerinnen beginnt und sie absterben). Der Preis einer "professionellen" thermischen Behandlung kann sich laut Internet bei 1000 Euro bewegen. -Die Gewissheit, dass die Viecher dann kaputt sind, habe ich dennoch nicht. Noch ein kleiner Hinweis: Dieser Thread ist kein Troll-Thread, Antworten wie "mach' ein Bugfix" oder "installier' nen Debugger" helfen mir nicht wirklich weiter. Danke!
Dass dein Körper nur nachträglich auf die Bisse in der letzten Woche allergisch reagiert, kann nicht sein? Sind das sicher wirklich neue Bisse/Stiche?
ich war gestern extra noch beim Hautarzt (habe ich vergessen zu schreiben). Er meinte, dass es sich eindeutig um "neue" Bisse (sprich von mir daheim) handelt.
Nach einem Back-Packer-Urlaub in Malaysia haben wir (war mit Freunden unterwegs) am vorletzen Tag alle einer nach dem anderen rote Quaddeln wie du sie beschrieben hast bekommen. Vermutlich stammten sie aus einer Unterkunft, welche wir 2 Tage vorher besucht hatten. Die Körperreaktion ist also schon verzögert. Am Abflugtag waren wir alle über und über mit Quaddeln bedeckt, so das wir lange Pullis am Flughafen angezogen haben weil wir Angst hatten die würden uns in Quarantäne stecken. Zu Hause sind die Quaddeln dann (sehr) langsam wieder verschunden (hat bestimmt 2 Wochen gedauert, bis nichts mehr zu sehen war). Das Gepäck hatten wir übrigens vor die Wohnungstür gestellt und dann Stück für Stück gleich in die Waschmaschine gestopft. Was ich sagen will: Evtl. irrt sich dein Arzt. Beobachte mal die Quaddeln eine Weile. Werden es noch mehr oder stagniert es?
> Am Abflugtag waren wir alle über und über mit Quaddeln bedeckt, so das wir > lange Pullis am Flughafen angezogen haben weil wir Angst hatten die würden > uns in Quarantäne stecken. Super, genau so verbreiten sich dann Seuchen - weil jeder meint er habe ja nichts kritisches und sich vor der "Schickane" am Zoll druecken will.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wärmeentwesung Ob man das so einfach selbst machen kann? Wohl eher nicht. Die Temperatur von 60° muß 12-40 Stunden eingehalten werden.
@Uhu Uhuhu: Ja das habe ich auch gelesen, aber es gibt doch in den Baumärkten (teilweise sogar zum Ausleihen) diese "Heizkanonen" die mit Gas betrieben werden (häufiger Einsatz in Bierzelten etc.). Die hauen eine ordentliche Wärme raus...Mit einer integrierten Thermostat-Steuerung könnte man das ggf verwenden?!
>Die hauen eine ordentliche Wärme raus...Mit einer integrierten >Thermostat-Steuerung könnte man das ggf verwenden?! Oder die Bude abfackeln. Das würde aber auch den Endsieg über die Viecher bedeuten.
Bitte keine Anleitungen zum Herstellen chemischer Kampfmittel mehr posten, danke.
>Ja das habe ich auch gelesen, aber es gibt doch in den Baumärkten >(teilweise sogar zum Ausleihen) diese "Heizkanonen" die mit Gas >betrieben werden (häufiger Einsatz in Bierzelten etc.). vom Gebrauch dieser Teiler würde ich in einem unbelüfteten, geschlossenem Raum abraten!
Die Soforttipps mit dem Doppelseitigen Klebeband, dem Ausklopfen und ggf. dem Moskitonetz hören sich vernünftig an: http://www.schaedlingsbekaempfung-infonet.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56:bettwanzen&catid=36:hygieneschaedlinge&Itemid=64 Damit sollte wenigstens ein Ausruhen möglich sein. Danach muss dann der Profi ran. Eine leicht bedienbare, effektive Falle (Wärme?, CO2?) wäre sicher der Bringer. Wäre das nichts für µC-Entwickler?
Igitt, igitt.... Was sind denn das für Zustände, wenn man jetzt sogar schon in mitteleuropäischen Hotels solche Viecher zu Gesicht (sorry, ein Wortspiel...) bekommt! Hab immer gedacht, das ist eher ein Problem der Südhalbkugel... Nunja, auch das ist Globalisierung!
Petrophaga Lorioti schrieb: > Hab immer gedacht, das ist eher ein Problem der Südhalbkugel... > Nunja, auch das ist Globalisierung! Wohl auch eine Preisfrage. Low budget eben. Ist genauso teuer, aber anders verteilt (Reise billig, aber Folgekosten).
Stefan B. schrieb: > Eine leicht bedienbare, effektive Falle (Wärme?, CO2?) wäre sicher der > Bringer. Wäre das nichts für µC-Entwickler? Fallen sind der falsche Ansatz, weil die die Biester nur dezimieren, nicht ausrotten. So lange immernoch fertile Exemplare unterwegs sind, kriegt man die Plage nicht weg. Zudem sind die Eier ein Reservoir, aus dem noch 14 Tage nach einer Vernichtunsaktion Nachschub kommen kann. Da die Eier in Ritzen abgelegt werden, muß die Wärmeentwesung auch diese Verstecke lange genug auf wenigstens 55° erhitzen.
Petrophaga Lorioti schrieb: > Hab immer gedacht, das ist eher ein Problem der Südhalbkugel... > Nunja, auch das ist Globalisierung! Mit der Globalisierung hat es nicht direkt was zu tun. Bei uns wurde die Bettwanze bei der bis vor ~10 Jahren üblichen Begasung zur Bekämpfung von Schaben mit abgetötet. Seither werden gegen Schaben Pheromonfallen benutzt, die sehr artelektiv wirken und gegen Wanzen nicht wirken. Hotels sind wegen der häufig wechselnden Schläfer sehr geeignete Vektoren für die Biester.
Sprüh' deine Wohnung und deine Klamotten damit aus: http://www.schneckenprofi.de/blattanex-spezialspray.html (hätte der Hotelier schon tun müssen). Klamotten hinterher waschen, ein Wochenende zu Freunden ziehen, dann gut lüften. Ich garantiere dir, dort lebt kein Ungeziefer mehr. Das Zeug wird in der Gastronomie (Hotels) verwendet und ist hochwirksames Nervengift (nicht für Menschen!).
> Hotels sind wegen der häufig wechselnden Schläfer sehr geeignete > Vektoren für die Biester. Nunja, ich habe auch schon oft in Hotels übernachtet, aber so was ist mir noch nie vorgekommen. Wenn Du das auf den Vorbenutzer des Betts schiebst, müßte der aber eine rechte Drecks*u (tschuldigung, aber ein bischen Körperhygiene kann doch nicht zuviel verlangt sein!?) gewesen sein. Das muß der doch auch vorher schon gemerkt haben, daß er solche Tierlein am Körper trägt. Legt man sich so in fremde Betten...? Hab immer gedacht, das ganze Wanzen- und Milben-Geraffel wäre in den "zivilisierten" Gegenden Europas nach dem Ende der Renaissance zuverlässig ausgerottet worden.
Naja, Kopfläuse ziehen wohl herrlich durch Kindergärten. Ich hatte vor zwei Jahren leider auch mal welche, gehe aber nicht mehr in den Kindergarten und habe keine Kinder. Vielleicht aus der U-Bahn. Menschen sind ekelig und lecker.
> Hab immer gedacht, das ist eher ein Problem der Südhalbkugel... > Nunja, auch das ist Globalisierung! War es bis vor vielleicht 10 Jahren schon. Die "Begasung" der Räume mit DDT hat die Viecher praktisch ausgerottet. Seit das verboten ist, kommen sie wieder, aber gewaltig... Für USA und Kanada: http://bedbugregistry.com/
Petrophaga Lorioti schrieb: > Nunja, ich habe auch schon oft in Hotels übernachtet, aber so was ist > mir noch nie vorgekommen. Sei froh. > Wenn Du das auf den Vorbenutzer des Betts schiebst, müßte der aber eine > rechte Drecks*u (tschuldigung, aber ein bischen Körperhygiene kann doch > nicht zuviel verlangt sein!?) gewesen sein. Das ändert leider nichts daran, daß derlei Parasiten sehr gut an das Verhalten ihrer Wirte angepaßt sind und deswegen eben relativ leicht mal eine Lücke finden. > Das muß der doch auch vorher > schon gemerkt haben, daß er solche Tierlein am Körper trägt. Legt man > sich so in fremde Betten...? Läßt man sich mit einer Geschlechtskrankheit oder AIDS auf Sexualkontakte ein? Nein. Aber trotzdem verbreitet sich der Dreck. > Hab immer gedacht, das ganze Wanzen- und Milben-Geraffel wäre in den > "zivilisierten" Gegenden Europas nach dem Ende der Renaissance > zuverlässig ausgerottet worden. Was die Milben angeht, bist du wirklich naiv. Das sind Tierchen, die praktisch jeden Lebensraum auf der Erde besiedeln können, außer denen, die das wegen Hitze generell nicht zulassen - selbst in deinen Haaren wohnen mit Sicherheit solche lieben kleinen Haustierchen: die Haarbalgmilben. http://de.wikipedia.org/wiki/Haarbalgmilbe Parasiten kann man nur - wenn überhaupt - global ausgerotten. Die Bettwanze auszurotten, ist aussichtslos, weil die nicht auf Homo sapiens spezialisiert ist, sondern alle Warmblüter ansticht. Ein wichtiger tierischer Reservoirwirt sind bei uns die Stadt-Tauben, die immer mal wieder einen Weg in eine menschliche Behausung finden und dann eben auch etwas von dem Zoo, der ihr Gefieder bevölkert dort zurücklassen. Diese hysterische Geschrei ist also unbegründet und völlig nutzlos.
Meine Eltern haben sich mal Flöhe in die Wohnung geholt. Die waren im Nistkasten, der am Holzlager für den Schwedenofen hing (10m vom Haus entfernt). Die Viecher sind auf den Holzscheiten mit ins warme Wohnzimmer gereist und haben auf ihre Chance gewartet. Also kann man sich auch ohne Weiteres durch die heimische Vogelwelt den Mist in die Wohnung holen (nichts gegen dich, Uhu :).
Ich hatte beim Camping Urlaub mal einen Floh als Zeltmitbewohner, der ist aber von selbst wieder verschwunden...
Thilo M. schrieb: > Also kann man sich auch ohne Weiteres durch die heimische Vogelwelt den > Mist in die Wohnung holen (nichts gegen dich, Uhu :). Tja, die Leute meinen, sie hätten einen Vogel gesehen, wenn einer vorbei geflogen ist. In Wirklichkeit wars ein fliegender Zoo, bei dem der Vogel der Speditionsunternehmer ist...
Dr. G. Reed schrieb: > Ich hatte beim Camping Urlaub mal einen Floh als Zeltmitbewohner, der > ist aber von selbst wieder verschwunden... Hast du schonmal einen Igel genauer angesehen? Die tragen zuweilen hunderte davon spazieren. Und Igel sind zumindest in unseren Breiten ziemlich häufig und auch auf Campingplätzen unterwegs.
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