Forum: HF, Funk und Felder Warum überall dbm?


von debi (Gast)


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Hi Leute,

ich beschäfige mich zur Zeit ein bißchen mit HF-Technik.
Jetzt würde ich gerne mal wissen, warum man die Signalstärke immer in 
dBm angibt.
Warum nicht einfach Volt (oder in dB halt dBV)???

Mfg

von Michael (Gast)


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Leistung ist unabhängig von der Impedanz, Spannung nicht. Also hilft dir 
Spannungsangabe gar nichts.
Bestes Beispiel Trafo: Hat ne tolle Spannungsverstärkung von z.B. Faktor 
10. Also 10db mehr. Aber halt nicht mehr Leistung, weil eben der Strom 
um Faktor 10 runter geht. Letztlich zählt aber doch nur die Leistung.

Daher bei HF: Immer Leistungen angeben, Impedanz musst du eh jeweils 
anpassen.

von Martin L. (Gast)


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Bei hohen Frequenzen kann man Strom und Spannung nicht mehr wirklich 
auseinanderhalten. Es sind elektromagnetische Wellen. Und da gibt man 
dann lieber die Leistung an - die ist nämlich z.B. vom Medium oder dem 
Mode in dem sich die Welle bewegt unabhängig und gleich. (Von den 
Verlusten mal abgesehen.)
Und in dB rechnet man weil man damit einerseits einen großen 
Leistungsumfang mit wenig Ziffern darstellen kann und weil der 
Verhältnisfehler immer gleich ist. (3dB sind immer das doppelte/die 
Hälfte der Leistung - egal ob wir über mW oder kW sprechen.)

Viele Grüße,
 Martin L.

von Peter R. (pnu)


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das logarithmische Maß ist zuerst in der Telefontechnik (Leitungen)als 
Neper eingeführt worden, um die Rechnung an Leitungsstrecken zu 
erleichtern.

1mW = 0dB = 775mV war die NF-Leistung einer Standard-Sprechkapsel.
an 600 Ohm = Impedanz der damals üblichen Telefon-Freileitungen.
bel = aus dem Namen von Alexander Graham Bell gebildet.

Bei hintereinander geschalteten Elementen (Verstärker, Leitung, 
Weiche...)lässt sich die Gesamtdämpfung durch einfaches Addieren der 
Verstärkungs- bzw. Dämpfungsmaße addieren anstelle der Multiplikation 
bei Spannungen.

Bei Leitungen ist die Gesamtdämpfung nach der Gleichung : Dämpfung = 
Länge mal Verluste/km einfacher errechenbar als mit e-Funktion bzw 
log-Funktion

von hewlett (Gast)


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Ganz einfache Umrechnung
1.dBm in µV

0 dBm = 107 dBµV
Vorzeichen beachten !  -60dBm = 47 dBµV


2.dBµV in µV
µV = antilog (10 hoch x Taste am Rechner) von dBµV/20

Beispiel: 40 dBµV = 100 µV
Rechnung: 40/20 = 2, davon antilog = 100µV

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hewlett schrieb:

> 0 dBm = 107 dBµV

Vorsicht, das ist der Wert für 50 Ω.  dBµV wird jedoch bei 50-Ω-Systemen
eher selten, dafür aber häufig bei 75-Ω-Systemen benutzt.

von Beobachter (Gast)


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Martin Laabs gab zum Besten:

> "Bei hohen Frequenzen kann man Strom und Spannung nicht mehr wirklich
> auseinanderhalten."

Das erklärt endlich, warum es soviele Studien-Abbrecher im Fach 
Nachrichtentechnik gibt ...

von aha (Gast)


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>Das erklärt endlich, warum es soviele Studien-Abbrecher im Fach
Nachrichtentechnik gibt ...

Nicht wirklich. Nachrichtentechnik treibt die Leute aus den Hoersaelen 
mit dem eher langen Reden-um-den-Brei mit orthogonalen Signalen.

von aha (Gast)


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>Warum überall dbm ?

Es ist viel einfacher eine Leistung zu messen, wie eine Spannung. Zumal 
die Spannung, auch wenn man sie messen koennte, weniger Aussage wie die 
Leistung hat. Stichwort : Modulation

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