Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Basis- oder Emitterschaltung


von Nico H. (gecko2152)


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Kann mir viell jemand von euch sagen, was für eine Schaltung das ist die 
ich mit angefügt habe? Sie wird eingesetz um ein P-Fet zu schalten. Wenn 
an den Emitterwiderstand Masse gelegt wird bzw eine logische 0 dann 
würde der P-Fet der zw. Kollektor und Kollektorwiderstand angeschlossen 
ist durchgesteuert werden, wenn am Emitterwiderstand 5V liegen ist der 
Transistor gesperrt und der P-Fet leitet auch nicht. Doch ich kann nicht 
genau sagen um was es sich hierbei genau handelt. Ist es eine Basis oder 
Emitterschaltung? Die beiden Basiswiderstände würden auf Basisschaltung 
deuten, aber der Emitterwiderstand müßte meines Wissens dauerhaft auf 
Masse liegen, naja viell hat jemand von euch eine idee.
gruß nico

von Jens G. (jensig)


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wenn der Transistor am Emitter gesteuert wird, dann isses 
Basisschaltung.

von Helmut (Gast)


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Wenn man bei einer Transistorschaltung von "abc"-Schaltung spricht, dann 
bedeutet das, dass der Transistor-Anschluss "abc" auf festem Potential 
liegt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Das sieht mir nach einer Kaskodenschaltung aus: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaskode
Wobei T1 mit den beiden Spannungen 0V/5V nachgebildet wird.

von gageli (Gast)


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Diese Aussage ist aber ungenau und kann verwirren. Ich würde sie 
ergänzen mit: ... auf festen Potential liegt (gleich- oder 
wechselstrommässig). Ist wahrscheinlich auch noch ein wenig verwirrend?

Die obige Schaltung ist eine Emitterschaltung. Das (Emitter-)Potential 
liegt aber eben nicht auf festem Potential. (Deshalb ist obiger Satz 
noch verwirrend). Der Abgriff erfolgt am Kollektorwiderstand.

von gageli (Gast)


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(Bezieht sich auf die Antwort von Helmut)

von Nico H. (gecko2152)


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also auf was können wir uns nun einigen?

von (prx) A. K. (prx)


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gageli schrieb:

> Die obige Schaltung ist eine Emitterschaltung.

Da hier eindeutig der Emitter das Steuersignal abkriegt, stehst du mit 
dieser Ansicht hoffentlich allein.

Die Erklärung mit dem festen Potential passt durchaus, das ist hier 
eindeutig die Basis. Wird durch die etwas eigenwillige Anordnung aber 
etwas kaschiert. Etwas weniger offensichtlich ist dieses 
Erklärungsmodell allerdings bei einer stromgegengekoppelten 
Emitterschaltung.

von (prx) A. K. (prx)


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Wer den Sinn dieser Schaltung sucht, der sollte mal bei Pegelwandler 
reinschauen, da ist eine ähnliche Schaltung drin. Nico schreibt ja auch, 
dass damit ein P-FET gesteuert wird. Der Emitterwiderstand dient hier 
als Strombegrenzung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> also auf was können wir uns nun einigen?
Ich habe mich auf die Kaskodenschaltung geeinigt ;-)

Die setze ich nämlich selber auch als Pegelwandler für Mosfets ein. Der 
Transistor selber wird praktisch in Basisschaltung betrieben, die 
Stromverstärkung ist damit zwar <1, aber ich habe eine sehr schnelle 
Spannungsverstärker-Stufe.

Der Vorteil ist, dass (ausgehend vom Wikipedia-Plan) der T1 in 
Emitterschaltung nur geringe Spannungen aushalten muß 
(Kleinsignaltransistor, deshalb schnell). Und der "langsame" 
Hochspannungstransistor in der schnellen Basisschaltung brtrieben wird.

von yalu (Gast)


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Ich stimme für Basisschaltung.

Lothar Miller schrieb:
>> also auf was können wir uns nun einigen?
> Ich habe mich auf die Kaskodenschaltung geeinigt ;-)

Die Kaskodenschaltung ist eine Kombination aus einer Emitterschaltung
(unterer Transistor) und einer Basisschaltung (oberer Transistor)

Die Schaltung von Nico besteht nur aus der oberen Hälfte der Kaskode,
also der Basisschaltung. Hat die ansteuernde Schaltung einen
Open-Collector-Ausgang, könnte man das Gesamtsystem natürlich auch als
Kaskodeschaltung sehen.

von Tom (Gast)


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Bin ich der einzige der hier 2 Schaltungen sieht?
Sind das beides Basisschaltungen? (ich hätte jetzt gesagt, dass die 
erste Schaltung eine Emmiterschaltung ist)

von yalu (Gast)


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Die Bestimmung des Schaltungstyps kann auch folgendermaßen geschehen:

Der Transistor hat drei Beinchen:

- Eines davon dient (evtl. mit zwischengeschalteten passiven Bauteilen)
  als Eingang.

- Ein anderes dient als Ausgang.

- Das verbleibende Beinchen ist schließlich das, was der Schaltung ihren
  Namen gibt.
1
    Eingang  Ausgang    Schaltungstyp
2
    --------------------------------------
3
    Basis    Kollektor  Emitterschaltung
4
    Basis    Emitter    Kollektorschaltung
5
    Emitter  Kollektor  Basisschaltung
6
    --------------------------------------

von (prx) A. K. (prx)


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Tom schrieb:

> Bin ich der einzige der hier 2 Schaltungen sieht?

Das ist die gleiche Schaltung, wobei der Emitterwiderstand durch Logik 
angesteuert wird. Dem Basispegel nach zu schliessen ist wahrscheinlich 
TTL gemeint. Gezeigt sind beide Zustände.

von yalu (Gast)


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Tom schrieb:

> Bin ich der einzige der hier 2 Schaltungen sieht?

Ja, du schielst ;-)

Nein, natürlich nicht: Das untere Ende des 430-Ohm-Widerstands wird
einmal an 0V und einmal an 5V gelegt, um ein zwischen 0V und 5V
wechselndes Eingangs zu simulieren.

von Jens G. (jensig)


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@yalu

> Ich stimme für Basisschaltung.
...
>Die Kaskodenschaltung ist eine Kombination aus einer Emitterschaltung
>(unterer Transistor) und einer Basisschaltung (oberer Transistor)


so isses - bis jetzt sehe ich auch nur einen Tranistor - somit reine 
Basisschaltung, wie schon gesagt (wie das Ding angesteuert wird, sehen 
wir ja nicht).

@Lothar Miller
>Der Vorteil ist, dass (ausgehend vom Wikipedia-Plan) der T1 in
>Emitterschaltung nur geringe Spannungen aushalten muß
>(Kleinsignaltransistor, deshalb schnell).

ist eine etwas eigenwillige Begründung. Erstens dürften Transistoren mit 
niedrigerer Spannung langsamer werden (wegen Zunahme der CB-Kapazität 
(wie  bei einer C-Diode)), und zweitens ist eine Kaskode in erster Linie 
wohl nur deswegen schneller, weil der untere T mit quasi fester 
C-Spannung arbeitet (Wegfall der Miller-C für ihn als Emitterschaltung). 
Und der obere in Basisschaltung ist ohnhin schnell.
(oder lag deine Betonung auf Kleinsignaltransistor, weswegen er 
schneller ist? Das stimmt natürlich idR.)

von HildeK (Gast)


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Die Schaltung entspricht doch der hier:
http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/1/19/Pw_trans_ni.png vom 
Beitrag Pegelwandler, gut - mit kleinen Modifikationen, wie z.B. den 
Emitter-Gegenkopplungswiderstand R6.
Es ist eine ganz normale Emitterschaltung, denn von den Grundschaltungen 
kann man nur wirklich sprechen, wenn der Transistor auch aktiv ist. Das 
ist nur der Fall beim linken Bild.
Im rechten Bild ist ja das Emitterpotential höher als das an der Basis - 
der Transistor ist völlig gesperrt und damit bedeutungslos. Man könnte 
ihn auch einfach weglassen - deshalb macht es keinen Sinn, von einer der 
Grundschaltungen zu reden.

von (prx) A. K. (prx)


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Eine Schaltung ohne definiertem Eingang und Ausgang ist weder B- noch C- 
noch E-Schaltung. Und wenn man sich links+rechts im Kontext des 
verlinkten Pegelwandlers denkt, dann ist es eine Basisschaltung.

Bei der üblichen Emitterschaltung als Relaistreiber kann man den 
Transistor bei B=0 auch weglassen. Es bleibt trotzdem eine 
Emitterschaltung. Diese Betrachtungsweise halte ich für absurd.

von HildeK (Gast)


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@ A. K. (prx)
Der definierte Eingang ist der untere Anschluss von R6 - für die 
Simulation einmal an GND und einmal an +5V angeschlossen.

OK - im Artikel wurde auch vom Schreiber die Basisschaltung genannt - 
ich nehme dazu meine Behauptung zurück.

>Diese Betrchtungsweise halte ich aber für absurd.
Es war die Teilbetrachtung und -erklärung für den rechten Teil der 
Schaltung gemeint. Da wirkt der Transistor genauso, wie wenn er nicht da 
wäre. Und dann brauche ich keine Grundschaltung mehr 
benennen/betrachten.

von (prx) A. K. (prx)


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HildeK schrieb:

> Der definierte Eingang ist der untere Anschluss von R6 - für die
> Simulation einmal an GND und einmal an +5V angeschlossen.

Natürlich. Das hatte ich anfangs ja auch schon gesagt. Link auf 
Pegelwandler inklusive.

R6 verhindert dabei, dass der Logikausgang den ungebremsten Strom der 
Gatekapazität abkriegt.

> Und dann brauche ich keine Grundschaltung mehr
> benennen/betrachten.

Wenn man das als zwei getrennte Schaltungen betrachet ja. Dann ist die 
links Emitterschaltung unter der Annahme(!) dass die 5V eine 
Steuerspannung darstellt, und die rechts Unsinn.

von Jens G. (jensig)


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Also anfangs wurde mal beschrieben:

>Wenn
>an den Emitterwiderstand Masse gelegt wird bzw eine logische 0 dann
>würde der P-Fet der zw. Kollektor und Kollektorwiderstand angeschlossen
>ist durchgesteuert werden, wenn am Emitterwiderstand 5V liegen ist der
>Transistor gesperrt und der P-Fet leitet auch nicht. Doch ich kann nicht

Da hier also am Emitter angesteuert wird, um den P-Kanal am C zu 
steuern, ist es klar eine Basisschaltung. Da ist es mir eigentlich egal, 
ob der T zwischendurch mal gesperrt wird (übersteuert) und damit in dem 
Moment wirkungslos ist.

von HildeK (Gast)


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@ A. K. (prx)
Du hast recht! Ich habe mich wohl durch die beiden Darstellungen etwas 
verwirren lassen.

von Helmut (Gast)


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Für alle die immer noch wanken, das ist im Prinzip eine Basisschaltung.
Um es noch besser zu machen, kann man an die Basis einen 100nF 
Kondensator nach Masse machen. Damit wird die Schaltung so richtig 
schnell. Außerdem erkannt man dann auch leichter, dass es sich um eine 
Basisschaltung handelt, da die Basis nun wechselspannungsmäßig auf Masse 
liegt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stunden später... ;-)
> oder lag deine Betonung auf Kleinsignaltransistor, weswegen er
> schneller ist? Das stimmt natürlich idR.
Richtig, das war grob überschlagen meine Aussage.

> Für alle die immer noch wanken, das ist im Prinzip eine Basisschaltung.
Richtig: die "obere" Hälfte der Kaskode ;-)

> Um es noch besser zu machen, kann man an die Basis einen 100nF
> Kondensator nach Masse machen.
Und das ganz ohne Einschränkung der Funktion. Das ist das eigentliche 
Kriterium für eine Transistorschaltung. Jede andere 
(wechselspannungsmäßige) Kopplung gegen GND (C oder E) würde die 
Funktion der Schaltung in Frage stellen.

BTW:
Ich nehme sowas, um z.B. PWM über einen Optokoppler (in dem Fall der 
"untere" Transistor) "schnell" auf die Leistungsseite zu bekommen.

von Nico H. (gecko2152)


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Ja dann danke ich mal den vielen Antwortschreibern und hoffe mal das 
mein Professor das mit der Basisschaltung genauso sieht ;)

von Andy S. (Firma: ANSTEC) (andy-xyz)


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Ich denke, so ist die Schaltung richtig dargestellt
(ist die Gleiche wie oben).

von Jens G. (jensig)


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genau - das ist die klassische Darstellungsform - lihnks Eingang, rechts 
Ausgang ;-)

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