Guten Morgen, in Bezug auf das digitales Fernsehen DVB-T habe ich einige Fragen dazu. 1.) Warum ändert sich der Kanal schnell aufgrund von Reflexionen (Echos) -->Kann das überhaupt sein, dass sich der Kanal schnell ändert aufgrund von Reflexionen (Echos)? 2.) Warum Kanalschätzung in Zeit- und Frequenzrichtung 3.) Warum nicht echtzeitfähig? Für jegliche Hilfe bin ich dankbar darüber.
hallo, dvb-t wird über ofdm realisiert. ofdm ist ein mehrträgersystem, das heißt, deine seriellen daten werden parallel auf mehrere träger (=frequenzen) gespreizt und beim empfänger wieder zusammengeführt. dadurch hast du eine breitbandige übertragung und somit können die daten sehr gut wieder herausgezogen werden und sind gegen schmalbandige störungen sicher. zu 1) dein kanal ändert sich laufend. allein dadurch, weil du ja nie eine pure sichtverbindung hast. deine wellen werden immer irgendwo reflektiert oder sogar an gebäuden gebeugt. ja, es kann also sein, dass sich dein kanal ändert. allerdings bei einer fest installierten dvb-t kanäle nicht so schnell, wie z.b. bei einem handy. die langsamen veränderungen nennt man "slow-fading". das sind eben kanaländerungen, die durch echos hervorgerufen werden. das heißt, dein empfangssignal wird mal stärker oder schwächer, aber eben relativ gesehen nicht so schnell, wie bei einer bewegung. hast du eine bewegung, nennt man das "fast-fading". da hat der dopplereffekt dann auch was zu sagen. zu 2) wieso dein kanal in frequenzrichtung geschätzt werden muss, ist ja nun klar. weil man eben einen veränderbaren kanal in der frequenz hat. jede frequenz wird anders gedämpft! in der zeit wird nun auch geschätzt. das hat etwas mit der laufzeit des signals zu tun. wenn du zwei signale hast, die zur gleichen zeit loslaufen, wird eins schneller da sein als das andere. allerdings wurden die über 2 verschiedene frequenzen losgeschickt und so muss man die laufzeit auch beachten und in die kanalschätzung mit reintun. zu 3) warum nicht echtzeitfähig? erst mal muss man sich fragen, was ist echtzeitfähig? es gibt zwei verschiedene arten: weiche und harte echtzeit. bei der weichen echtzeit: wird ein kommando abgeschickt und es kommt erst mit einer großen verzögerung eine reaktion und diese verzögerung wird toleriert. das heißt, wenn der teilnehmer nicht gleich reagiert und man toleriert das, dann ist das weiche echtzeit. bei harter echtzeit toleriert man verzögerungen nicht. spurtet der teilnehmer nicht gleich, dann kann es zu "katastrophale" folgen führen -> es wird nicht toleriert. so, bei dvb-t ist das so, dass du je nachdem wie weit du von deinem sender weg bist, eine große laufzeit hast. dann kommt noch dazu, dass die ganzen träger wieder zusammengefasst und das ganze demoduliert werden muss. das braucht alles unglaublich viel zeit! dadurch hast du wenn schon, dann nur eine weiche echtzeit, aber eine harte könntest du niemals damit erreichen. bei dsl wird auch OFDM verwendet und da liegt der ping bei min. 20ms. das ist extrem lange. ich hoffe ich konnte dir helfen. es müsste eigentlich alles fast zu 100% stimmen, ich schreib nämlich in ein paar tagen klausur darüber :-) gruß, Pascal
Falls die DVB-T-Übertragung auf dem gleichen Weg geschieht, wie vorher bei einer passablen Analog-TV-Übertragung, gibt es vergleichsweise wenig Ärger durch Fading, Beugung und Reflektionen. ( Weil sich diese beim Analog-TV sehr störend in der Bildqualität bemerkbar gemacht hätten, Analog-TV ist da sehr kritisch. )
> ( Weil sich diese beim Analog-TV sehr störend in der Bildqualität > bemerkbar gemacht hätten, Analog-TV ist da sehr kritisch. ) Beim Analogtv hattest du dann teilweise zum Beispiel Geisterbilder.
"2.) Warum Kanalschätzung in Zeit- und Frequenzrichtung" DVB-T verwendet für die einzelnen Träger keine differentielle Kodierung (wie zB. DAB mit PI/4-DQPSK), die QPSK/QAM-Konstellation muss also nach einem einmaligen Sync dauerhaft stabil bleiben. Das heisst, dass in jedem Symbol insgesamt der Frequenzoffset und Sampleratenoffset bekannt sein muss und dann noch für jeden Träger darin die Amplitudendämpfung (ab 16QAM) und die Phasenlage. Da man natürlich nicht dauernd auf allen Trägern nur Syncs-Sequenzen senden kann, man aber trotzdem einen Überblick über den Zustand aller Träger braucht, rotieren die Pilotträger mit den Syncs andauernd über die Symbole. Die bilden damit ein kontinuierlich aufgefrischtes Raster der für jeden Träger gültigen Kanalschätzung. Wenn kein aktueller Pilot da ist, wird zweidimensional aus den anderen Infos gefiltert/extrapoliert.
Ich hab betüglich zu DVB-T noch Frage. Wird bei DVB-T eine kontinuierliche Kanalmessung durchgeführt? In der Frequenz werden Pilotträger sowie in der Zeit Pilotsymbole eingestreut und versendet. Tut der Empfänger nur die Pilotträger bzw. Pilotsymbole empfangen und die Abstände interpolieren?
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