Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Dr.-Ing? Erfahrungen gesucht


von Marc (Gast)


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Da es wohl so aussieht, das meine Firma aufgrund der Krise schließt, 
habe ich mir überlegt, dass ich anstatt arbeitslos zu werden promovieren 
könnte. Mit dem Gedanken spiele ich schon länger, auf Grund der 
aktuellen Situation zum ersten mal ernsthaft.

Wie gesagt, ich stehe noch ganz am Anfang der Überlegungen. Darum würden 
mich hier Erfahrungen von Personen interessieren, die diesen Schritt 
bereits hinter sich haben bzw. sich schon ernsthaftere Gedanken 
diesbezüglich gemacht haben.

Mich würde auch interessieren, wie Promotionsstellen in der Regel 
bezahlt werden, da ich schließlich meinen Lebensunterhalt bestreiten 
muss und laufende Ausgaben habe, die ich eben nicht so einfach abstellen 
kann.

Danke schon mal für alle konstruktiven Beiträge.

von Paul (Gast)


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1/1 oder 1/2 BAT II

von Sebastian (Gast)


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^^ Das wäre dann TV-L13, BAT ist ja nicht mehr

von Yjuantse (Gast)


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Mich würde auch interessieren, wie Promotionsstellen in der Regel
bezahlt werden, da ich schließlich meinen Lebensunterhalt bestreiten
muss und laufende Ausgaben habe, die ich eben nicht so einfach abstellen
kann.

Promotion:
TV-L 13 = ca. 1700-1800/Monat Netto

von Paul (Gast)


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Kopfschüttel. Wie kann man Nettogehälter angeben, ohne Steuerklassen zu 
kennen?

von madler (Gast)


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Sollte man die Promotion in der Industrie in Zusammenarbeit mit einer 
Uni machen, kann ich da ähnliches (2000€ Brutto) berichten.

Man sollte meiner Meinung nach übrigens daran denken, dass das schon 
eine ganz schöne Umstellung ist, von dem Druck in einer Firma wieder 
zurück an eine Uni zu gehen, wo zudem alles auch theoretischer ist.
Mag nicht jedem liegen.

von Ingo E. (ogni42)


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Marc, das macht, falls Du wieder zurück in die Industrie willst, nur 
dann Sinn, wenn du <35 Jahre bist. Ansonsten sieht das im Lebenslauf wie 
eine "Flucht" aus und schreckt künftige Bewerbungsempfänger aus der 
Industrie eher ab. Grund: In der Regel dauert eine Ingenieurspromotion 
zwischen 3(Graduiertenkolleg) und 5 (manchmal auch 7) Jahre. Du wärst 
also sonst >40 beim Abschluß der Promotion.

Du solltest außerdem wirklich Freude am Forschen haben - einschließlich 
der Schreibtätigkeit.

Eine gute Zeit ist es allemal. Soviel Freiheit die eigene Arbeit zu 
gestalten wie an der Uni hat man IMHO sonst nur als Selbständiger.

von Marc (Gast)


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@Ingo

So ganz unrecht hast du sicher nicht. Aber sieht es besser aus wenn man 
länger arbeitslos war? Zumindest ist das bis jetzt die Alternative. Ein 
Dienstleister/Sklavenhändler kommt für mich nicht in Frage. Unter Wert 
will ich mich nicht verkaufen. Trotz der Tatsache, dass ich sehr gut in 
meinen Job bin (1er Abschluss, top Arbeitszeugnisse, bisher nur 
positives von meinen Vorgesetzen) und bereit bin, wenn sein muss 
umzuziehen, konnte ich in den letzten beiden Wochen, in denen ich mich 
intensiver nach einer neuen Stelle umgesehen habe, keine einzige 
ausgeschriebene Stelle finden, die zu mir gepasst hätte. Vor einem Jahr 
sah das ganz anders aus, da hatte ich 5 Angebote gleichzeitig unter 
denen ich auswählen konnte.

von MaWin (Gast)


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> Unter Wert will ich mich nicht verkaufen.

Du bist genau das wert, was man für dich bezahlen will.

Und wenn du keinen Arbeitgeber findest, der eine Summe auf den Tisch 
legt, von der du meinst daß du sie wert bist, hast du immer die 
Möglichkeit, es ohne Arbeitgeber selbständig zu probieren, Kundschaft 
für deine Arbeitsergebnisse zu finden, und dich selbständig machen.

Ach, du glaubst, dabei verdienst du nicht so viel ?

Siehste, da wären wir wieder beim Wert.

Ich abe keinen Zweifel, daß manche Arbeitnehmer dem Arbeitgeber 
Millionen an Gegenwert einbringen. Manche. Manchmal. Die meisten, glaube 
ich, kosten aber den Arbeitgeber nur Geld.

von Paul (Gast)


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>Du bist genau das wert, was man für dich bezahlen will.

Na das ist aber mal der größte Blödsinn seit langem. Wenn sich alle AG 
abstimmen, ist der Gegenwert zu erbrachten Leistung eben nicht 
ausgegelichen. Das nennt man dann Ausbeutung oder in noch extremerer 
Form Sklaverei.

von Ingo E. (ogni42)


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Zwei Wochen Stellensuche sind auch etwas knapp. Platter Vergleich: 
Wieviel Frauen muss man ansprechen, um die Ehefrau zu finden?

Wieviele Bewerbungen muss man schreiben, um eine gute Stelle zu 
bekommen?

Was ich verstanden habe, hast Du noch gar keine Bewerbung geschrieben. 
Das wäre aus meiner Sicht mal die erste Aktion. Das sich so gar keine 
Stelle finden lässt, halte ich für unwahrscheinlich.

von Marc (Gast)


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@Ingo

Es ging eher darum das es derzeit keine entsprechenden Stellen gibt auf 
die man sich bewerben könnte. Entweder handelt es sich um 
"Scheinstellen" die gar nicht zu besetzen sind oder 
Personaldienstlleister.

von Dennis (Gast)


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Ich habe damals in einem Unternehmen meine Doktorarbeit geschrieben. 
Zwar wurde ich die 3 1/2 Jahre sehr gut entlohnt mit knapp 44k Netto per 
anno, jedoch war der Stress im Vergleich zu meinen Kollegen an der Uni 
auch etwas höher.

von Ratgeber (Gast)


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> Ich habe damals in einem Unternehmen meine Doktorarbeit geschrieben.
> Zwar wurde ich die 3 1/2 Jahre sehr gut entlohnt mit knapp 44k Netto per
> anno, jedoch war der Stress im Vergleich zu meinen Kollegen an der Uni
> auch etwas höher.

3.660,-€ netto im Monat? Respekt mein Lieber...

von elendur (Gast)


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An den Hochschulen ist TV-L E13 zwischen 50% und 75% üblich. Die volle 
Stelle wären gut 3000 Euro brutto im Monat. Kommt halt drauf an, wieviel 
Geld der Lehrstuhl für das Projekt/Stelle hat.
In der Industrie wird man, soweit ich weiß, durchaus besser bezahlt. 
Dafür bleibt dir nicht der Freiraum, den du an der Hochschule hast.

von Axel (Gast)


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Dennis schrieb:
> [...] wurde ich die 3 1/2 Jahre sehr gut entlohnt mit knapp 44k Netto per
> anno [...]

Ah ja, als Dr.-Ing. Brutto und Netto verwechseln, das haben wir gern... 
;-)

von Dennis (Gast)


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Schande über mein Haupt ;-) Es waren natürlich 44k Brutto. Gruss, Dennis

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