Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TRIAC-Ansteuerung, auch ohne Kondensator?


von Egon M. (kpc)


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Hallo

ich würde gern einen TRIAC (Typ TIC206M, zum Lampendimmen) über einen 
Spannungsteiler aus dem angeschlossenen 230-V-Netz über eine 
Triggerdiode mit dem nötigen Gatestrom versorgen.

Auf Schaltbildern sieht man häufig oder meistens einen 
R-C-Spannungsteiler. Meine Frage: muß der Kondensator wirklich sein?
Mich stört daran, daß er so spannungsfest sein muß (400V) und daher bei 
100 oder gar 220 nF so groß wird, daß ich Platzprobleme bekomme.

Dient der Kondensator zum Begrenzen von Spannungsspitzen im Lastkreis 
(die wären bei meinen ohmschen Lasten kein Problem) oder hängt das mit 
den
+/- 12V zusammen, die im Datenblatt stehen?
Eigentlich halte ich beides für falsch, denn bei der Ansteuerung per 
Microcontroller hat man doch auch nur einen Port mit Widerstand und 
sonst nichts.
Kennt jemand einen Link auf eine ausführliche Beschreibung, in der die 
Dimensionierung beschrieben wird?

Gruß
Egon

: Verschoben durch Admin
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Meine Frage: muß der Kondensator wirklich sein?
Ja, der macht zusammen mit dem Widerstand die Phasenverschiebung und 
damit die Funktion des Geräts.

> Auf Schaltbildern sieht man häufig oder meistens einen
> R-C-Spannungsteiler.
Oder meinst du den Snubber?

Poste doch mal einen Schaltplan mit einem Kringel um den Kondensator.

von Egon M. (kpc)


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Lothar Miller schrieb:
>> Meine Frage: muß der Kondensator wirklich sein?
> Ja, der macht zusammen mit dem Widerstand die Phasenverschiebung und
> damit die Funktion des Geräts.
>
>> Auf Schaltbildern sieht man häufig oder meistens einen
>> R-C-Spannungsteiler.
> Oder meinst du den Snubber?
>
Ich meine in der Tat den Snuffer.
Aber: ich brauche die Einstellmimik kaum, es soll das Dimmen auf einen 
festen Wert eingestellt sein (so um 80%) und es geht nur um ohmsche 
Lasten.
Ob man da etwas über die Kapazität des Kondensators verhandeln kann?
Ich brauche also nur eine geringe Phasenverschiebung (müßte ich mal 
versuchen auszurechnen, wieviel).

> Poste doch mal einen Schaltplan mit einem Kringel um den Kondensator.
Versuche ich, hoffentlich gelingt es

Gruß
Egon

von Peter R. (pnu)


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Sapnnungsteiler:

wenn es ein RC-Glied mit verstellbarem Widerstand ist, ist es (über ein 
Diac) an die Steuerelektrode angeschlossen und dient zur Erzeugung der 
phasenverschobenen Zündimpulse, die die Phasenanschnittsteuerung 
bewirken.

Ein RC-Glied mit festem Widerstand von ca. 47 bis 200 Ohm und C etwa 
47nF ist der sogenante snubber: ein Dämpfungsglied, das Spannungsspitzen 
am Triac abfangen soll, die bei induktiver Last vom Triac erzeugt werden 
(dazu reicht allein die Leitungsinduktivität).

Bei kleiner Leistung und ohmscher Last kann der Snubber entfallen.

von Peter R. (pnu)


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Beu dem Schaltplan oben muss der Kondensator 0.22 uF keine 400V 
aushalten. Die maximal an ihm auftretende Spannung ist die Zündspannung 
des Diac von etwa 30 V. Diese Schaltung hat keinen Snubber, ist also für 
ohmsche Last gedacht.

von Ich (Gast)


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>Ob man da etwas über die Kapazität des Kondensators verhandeln kann?

Der Kondensator muß ja auch den Zündstrom für den Triac liefern, wenn 
der Diac durchbricht. D.h., er sollte schon in dem Bereich liegen.

von Egon M. (kpc)


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Vielen Dank für Eure Hilfe.

Würde es denn so gehen, wie der geänderte Schaltplan zeigt?
Die Widerstands- Poti- Kombination dient nur zum Einstellen, sie würde 
später durch einen festen Widerstand ersetzt.
Nach Peters Anmerkung müßte also ein Keramikkondensator mit 50-100V~ (so 
steht es im Reicheltkatalog) ausreichen? Würde gut in das verfügbare 
Volumen passen).

Beim Original der Schaltung von HD Teuteberg kam es wohl nicht so sehr 
auf das Volumen an, deshalb der große Kondensator, bei mir aber schon.

Viele Grüße
Egon

PS
Das Hochladen des Bildes hat nicht funktioniert, ich habe wohl das alte 
Bild angeklickt und dann ließ es sich mit der Bearbeiten-Funktion nicht 
mehr überschreiben. Also folgt es im nächsten Beitrag-

von Egon M. (kpc)


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Hier ein neuer Versuch, die geänderte Schaltung hochzuladen:

von Ich (Gast)


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Eher ein Folienkondensator, kein Keramik.

Wegen der Spannungsfestigkeit. Selbst wenn der Kondensator durchschlägt 
ist der Verbraucher noch in Reihe.

von Peter R. (pnu)


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Besser ist ein Folienkondensator. Die Entlade-Stromimpulse müssen 
möglichst hohen Spitzenwert haben, damit das triac satt gezündet wird.
Keramikkondensatoren sind für Impulsbetrieb weniger geeignet. Beim 
Einzelexemplar gilt : Versuch macht kluch.

220 nF ist ein eher seltener Wert für den Kondensator im Zündkreis. 47 
nF sieht man meistens, bei Triacs mit kleinem Zündstrom reicht auch 
10nF.

Übrigens, an "Ich" : wenn der Kondensator durchschlägt, ist der Eingang 
des Triac kurzgeschlossen, dann bleibt eben das Triac gesperrt.

von Ich (Gast)


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War nur der Hinweis, daß nichts gleich explodiert.

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