Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ptot eines Transistors


von Gast (Gast)


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Hallo,

wie kann ich die Ptot Angabe eines Transistors bewerten.

In der angehängten Grafik geht die Leistung, die am Transistor abfällt, 
in der Spitze auf ca. 3,4W hoch.
Der verwendete Transistor hat ein Ptot von 2W.

Wenn ich nun die Leistungskurve integriere, komme ich wohl auf ca. 
0,8Watt effektif.

Machen diese Leistungsspitzen dem Transistor was aus?

Sollte man die Schaltung eher so auslegen, dass eine eher konstante 
Leistung über dem Transistor abfällt?

Gruß

von Paul Baumann (Gast)


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Mach keine Experimente und lege den Transistor so aus, dass Ptot grosser
als Pmax ist. So ein Transistor ist auch nur ein Mensch...;-)

MfG Paul

von guest (Gast)


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die arbeitsgrade kann ptot ruhig schneiden. du solltest dort nur nicht 
länger mit deinem transistor verharren

von Peter D. (peda)


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Die Ptot kann man allgemein in die Tonne treten, sprich, spielt selten 
ne Rolle.
Viel wichtiger ist die SOAR.
Und da kriegste das kalten Grausen, wie weit man unter Ptot, Umax, Imax 
sein kann und trotzdem den Transistor killen.

Ich wußte das früher auch nicht, aber nach der 3. gekillten Endstufe 
habe ich dochmal gründlicher ins Datenblatt geschaut.


Peter

von MaWin (Gast)


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Ptot ist die thermische Grenze eines Transistors.
Die darf durchaus kurzfristig überschritten werden, z.B. im 
Umschaltmoment, denn der Chip und das Gehäuse haben eine gewisse 
thermische Trägheit.
Was du nicht überschreiten solltest, ist das SOA (safe oerating 
area)-Diagramm. Dort gibt es (wenn der Hersteller sich im Datenblatt 
mühe gibt) auch Kurven für 1ms, 1us und ähnliche Impulsbelastung.
Nicht jedes Datenblatt hat ein SOA Diagramm. Dann solltest du in jedem 
statischen Betrieb Ucemax und Icmax und Ptot einhalten, und nur in 
Übergängen (Impulsflanken) mal Ptot überschreiten (bei wiederholten 
Flanken muss der MIttelwert unter Ptot bleiben).

So oder so: Ptot ist eine ziemlich hoch gesetzte Grenze, mesit unter 
unrealistischen Voraussetzungen wie Gehäusetemperatur 25 GradC, keine 
anderen warmen Bauteile ind er Nähe, völlig freie Konvention, Platine 
führt auch die Wärme ab, ermittelt. Ein gutes Design sollte nie knapp an 
Ptot gehen. Du siehst bei Transistoren in gleichen Gehäuse (z.B. TO92) 
mit dn jahren immer weiter steigende Ptot Zahlen. Dabei hat sich nichts 
geändert, die maximale Temperatur bleibt gleich. Man schummelt nur die 
Zahl immer weiter nach oben, wie PMPO bei Verstärkern. Umgekehrt kann 
man auch alte Transistoren mit eher konservativen Ptot Angaben etwas 
mehr rannehmen, wenn man moderne in demselben Gehäuse mit deutlich 
höherer Ptot findet.

So hat der BC414 0.24W, der BC237 0.3W, der BC557 0.5W, der BC327 
0.625W, der BC877 0.8W und der BC635 1W, alle im TO92 Gehäuse. Das ist 
natürlich Unsinn. 1W in TO92 ist gnadenlos übertrieben. 0.24 bzw. 0.3 
sind zu wenig, das stammt von anderen Gehäusen für dieselben Chips 
(BC107 in TO18 etc.). Mehr als 0.625W sollte man dem Gehäuse nicht 
zumuten, egal was das Datenblatt sagt.

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