Forum: HF, Funk und Felder Audion vs Super


von Basti (Gast)


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Hi,

ich bastel auch gerade (anscheinend wie viele andere) an einem Audion, 
oder plane es zumindest. Die Frage für mich ist, kommt ein Audion 
(Abstimmbare Loop als Antenne) an einen einfachsuper (sagen wir mal, ein 
Billigradio für 20€) ran, oder ist die Qualität schlechter?? (Gleiche 
Antenne natürlich..)
Oder geht es nur um die Bedienbarkeit, die beim Super 
"Hausfrauengerechter" ist?

von oszi40 (Gast)


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Ein gutes Audion kann trennschärfer als ein schlechter Super sein.
Es ist alles eine Frage des Aufbaus, der Schaltung, des Aufwands.

Ein Audion ist ohne große Messmittel noch gut zu beherrschen. Beim Super 
sollte schon der Gleichlauf in der Mischstufe stimmen und die Filter 
dazu passen.

von Andreas (Gast)


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Die Trennschärfe hängt auch vom mechanischen Aufbau, den verwendeten 
Bauteilen und Faktoren wie der Antennenkopplung ab.

Weißt Du schon, was für ein Audion Du bauen möchtest?
(BiPO, FET, Röhre ?)

von Basti (Gast)


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Das hängt davon ab, was mir die besten Ergebnisse bringt. Ich hätte auch 
nichts dagegen, Röhre mit FET etc zu mischen. Als Antenne kommt bei mir 
ausschließlich eine Rahmenantenne in Frage, für MW habe ich bereits eine 
aufgebaut und bin begeistert von dem zugewinn in meinem Billig-Empfänger 
:-)

Beim Aufbau bin ich generell Schmerzbefreit, also es kann ruhig was mit 
5 Reglern, Gain, Rückkopplung etc sein, hauptsache das Empfangsresultat 
stimmt.

von Andreas (Gast)


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da gibt es so ein audion von herren kainka, mit zwei transistoren als 
differenzverstärker zur entdämpfung, dabei werden starke ortssender, die 
sonst überlagerungen bringen, angeblich wegverstärkt.
habe es selber aufgebaut, es funktioniert prima (bisher das beste von 
etwa  fünf versiedenen testaufbauten mit FETs, Röhren etc.).

das röhrenaudion, an dem ich momentan baue, funktioniert bisher noch 
nicht so gut, angeblich soll es aber bei richtiger 
bauteildimensionierung und abstimmung auch super sein.

von Herr_Mann (Gast)


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Wenn du Spaß an vielen Reglern hast, wäre vielleicht folgendes 
interessant:
Magnetische Loop (Loop-Antenne mit Drehko als abstimmbarer Vorkreis), 
die an ein Audion angeschlossen ist.
Dann hättest du so eine Art Zwei-Kreis-Gradeausempfänger mit 
Richtwirkung, das dürfte äußerst selektiv sein.

von Wolfgang Mües (Gast)


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Hallo Basti,

ich hatte beste Erfahrungen mit einem Kaskoden-Audion mit 2 FETs in 
Serie.
Das waren damals BF 245.

von Andreas (Gast)


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>ich hatte beste Erfahrungen mit einem Kaskoden-Audion mit 2 FETs in
>Serie.

schaltplan?

von Basti (Gast)


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Habe mal das Audion von Herrn Kainka angefangen. Morgen noch ein paar 
widerstände besorgen, dann kann ichs probieren. Hab allerdings erstmal 
BC327 genommen, hoffe die gehen. Wenn ich mich erinnere 150mhz obere 
grenze...freu mich schon, habe zwei Meter Kabel aus dem Fenster 
gehangen. Erstmal testen.. Melde mich wieder wenns läuft..

@Herr_Mann: Das habe ich mir auch so gedacht. Das werde ich auf jeden 
Fall mal in Agriff nehmen, wenn mein Empfänger erstmal was empfangen hat 
:-)

von Hewlett (Gast)


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Großer Vorteil beim Audion
man kann mit angezogener Rückkopplung , Amateurfunkstationen hören.
macht riesig Spaß, besonders am Abend
Frequenzband: um 1860 kHz im 160m band und von 3,6 bis 3,8 MHz im 80m 
Band

von Andreas (Gast)


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>man kann mit angezogener Rückkopplung , Amateurfunkstationen hören.
>macht riesig Spaß, besonders am Abend
das kann ich bestätigen! (3,6 bis 3,8 MHz im 80m)

welchen schaltplan benutzt du denn für das kainka-audion?
habe hier das "radio-baubuch" (das ist der genaue titel) von ihm 
vorliegen, darin ist ein etwas verfeinerter schaltplan mit 
LED-spannungsregelung für die rückkopplung aufgeführt.

ansonsten sollte man wohl darauf achten, dass die verwendeten 
PNP-Transistoren möglichst gleich sind (ev. vorher ausmessen) und dass 
es B oder C-Typen sind.

habe bei mir in der wohnung fürs erste eine drahtantenne entlang der 
decke abgespannt, jew. 10cm von wand und decke entfernt, 4m lang und 
dann im rechten winkel ca. 2m nach unten zum basteltisch, am ende der 
antenne eine krokoklemme zum variablen einkoppeln, das funktioniert 
prima.

wünsche viel erfolg beim basteln!!!

von Basti (Gast)


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SO: Rahmenantenne als Spule funktionert anscheinend... Im Moment habe 
ich nur einen Mittelwellen-loop, daher is nur der Ortssender zu hören, 
der so stark reinkommt, dass selbst bei komplett zurückgeregelter 
Rückkopplung mein TDA7052 noch stark verzerrt. Der Aufbau ist allerdings 
auch alles andere als Ideal.. Bin mal gespannt, was nach Sonnenuntergang 
so geht...

von Andreas (Gast)


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mit antennendrehung und gut eingestellter rückkopplung lassen sich 
starke ortssender meiner erfahrung nach weitestgehend bis ganz 
vertreiben (hab auf mw auch sowas in der nähe).

wie kommen denn die anderen sender so rein? und wie funktioniert die 
rückkopplung, setzt sie halbwegs weich ein?

zur unkomplizierten morseübersetzung per pc mittels mikrofon an 
kopfhörer empfehle ich übrigens den mpr40 morse decoder, das soll aber 
keine werbung sein, es gibt sicher auch andere gute progs dafür.

von Basti (Gast)


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Nein ich habe ein 50k (100k stereo) lin. Poti benutzt,allerdings ohne 
Stabilisierung der Spannung, und bei mir setzt die rk ziemlich straff 
ein, ich muss sehr vorsichtig bedienen. Werde beim Aufbauen jetzt noch 
ein 10k ein reihe schalten, zur Feinabstimmung.

von Andreas (Gast)


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die led-variante hat bei mir eine recht weiche rückkopplung, hängt aber 
auch ein bisschen von der frequenz des schwingkreises und der 
verwendeten spulenanzapfung ab.

ist jedenfalls ganz einfach:

+Ub = 4,5V
 I
 I
 I
2K2
 I
 I----------
 I         I
LEDrot   POTI47K-------3K3----> Transistoren(Emitter)
 I         I        I
 I         I       100nF
 I         I        I
MASSE     MASSE   MASSE

von Basti (Gast)


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Ich werd bei dem richtigen Aufbau auf jeden Fall auch ne LED als 
Stabilisierung bit reinbauen. Hab schon den Artikel aus dem Elektor 
gekauft... Spule habe ich auch schon gewickelt. Auf eine Klopapierrolle. 
Bin mal aufs Gesamtergebniss gespannt...

von Basti (Gast)


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Bin allerdings noch am überlegen, einen kleineren Drehko zu nehmen, und 
dafür Kondensatoren mit Jumpern dazuzuschalten... das dürfte dann feiner 
einzustellen gehen als mit meinem 3:1 drehko...

von Andreas (Gast)


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man kann übrigens auch falsch rum gepolte LEDs als Kapazitätsdioden 
einsetzen. mehrere parallel dürften schon eine halbwegs grosse kapazität 
bilden...

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

das geht mit jeder Diode mehr oder weniger gut.
LED haben den Nachteil, daß sie bzr geringe Sperrspannungen vertragen 
(um 3V - 5V) und dann das Zeitliche segnen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Andreas (Gast)


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die idee mit den LEDs als Kapazitätsdioden hab ich in einem buch von 
frank sichla gelesen, glaub ich.

kann mich auf jeden fall erinnern, dass sie mit recht großen 
vorwiderständen betrieben wurden. kann es sein, dass sie unter diesen 
umständen nicht so schnell hopps gehen?

von Basti (Gast)


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Das LED's in Sperrrichtung eine kapazität haben, ist ja bekannt. der 
Beinbruch an der Sache, wenn ich mich recht erinnere, wird diese 
Eigenschaft auch für Touch Panels benutzt. (Kapazität ändert sich mit 
Lichteinfall) Also müssen die LEDS auf jedenfall ins dunkle Kästchen.

von Hewlett (Gast)


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Kap. Dioden Abstimmung hat den großen Nachteil, dass die Güte des 
Parallel Schwingkreises rapide sinkt. Besser ist immer ein 
Drehkondensator.

von Andreas (Gast)


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>Kap. Dioden Abstimmung hat den großen Nachteil, dass die Güte des
>Parallel Schwingkreises rapide sinkt.

habe ich auch schon gehört. allerdings noch nicht ausprobiert, was das 
in der praxis bedeutet.

ansonsten habe ich hier noch einen schaltplan für ein rückgekoppeltes 
audion mit einem FET als Impedanzwandler und einem nachgeschalteten BiPo 
als Phasenumkehr und Verstärker. Das soll ziemlich gute 
Rückkoppelergebnisse bringen.

von oszi40 (Gast)


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Je weniger der Schwingkreis belastet wird, desto besser wird auch die 
Güte und damit die Trennschärfe. Deshalb nimmt man für Kapazitätsdioden 
auch gerne eine höhere, stabilisierte Spannung und dazu einen möglicht 
hochohmigen Widerstand.

von Andreas (Gast)


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ja, ist schon klar, aber wie sich das in der vorliegenden schaltung 
konkret auswirkt, könnte man schon mal testen.

die guten luftdrehkos werden ja heutzutage in geräten der 
unterhaltungselektronik auch nicht mehr verbaut, statt dessen 
kapazitätsdioden...
(sicher, mit audionschaltungen nicht vergleichbar)

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