Hey Leute, ich habe ein IC das mir ein differentielles Signal über 2 Leitungen ausgibt. Die Frequenz des Signales liegt bei 900MHz. Der Ausgangswiderstand des ICs liegt bei 100 Ohm. Ich möchte jetzt gerne den Pegel direkt am Ausgang des ICs messen. Als Messequipment hab ich ein 1 GHz Oszi und ein Spektrumanalyser (1,8GHz), jedoch habe ich keinen differentiellen Tastkopf zur Verfügung. Dabei hab ich folgende Probleme: - das Oszi sowie der Spektrumanalyser haben eine Impedanz von 50 Ohm der Ausgang des ICs jedoch 100 Ohm - wie kann ich denn das differentielle Signal messen? Ich kann schon den Pegel direkt am Ausgang des ICs messen, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass das so richtig ist. - wie ist denn die Leisung bei einem differentiellen Signal über die beiden Leitungen verteilt? was muss ich also tun, damit ich den Pegel messen kann? Vielen Dank für die Hilfe Hans
Dein 1GHz-Oszi wird doch 2 Kanäle haben? Dann einfach die beiden Oszi-Eingänge an den IC hängen (über 50-Ohm-Leitungen natürlich). Der IC sieht dann eine differentielle 100Ohm-Last. Falls die Common-Mode-Ausgangsspannung zu hoch ist (entweder für das Oszi, oder zu einem zu hohen DC-Ausgangsstrom führt), müsste man die 50Ohm-Eingänge kapazitiv an den IC ankoppeln. Falls du nur einen Kanal hast (und für den SA): an den 2. IC-Aushang einen 50Ohm-Abschlusswiderstand hängen - am 1. Ausgang messen (und umgekehrt). An unseren ICs messen wir so seit Jahren ohne Probleme bei Datenraten bis 3Gbit/s. Da die Ausgänge (digital oder analog) üblicherweise eine Common-Mode-Ausgangsspannung von 1.2V haben, verwenden wir meist kapazitive Kopplung. Michael.
Hey Michael, ja ich habe ein Oszi mit 2 Eingängen. Aber wieso darf ich die 50 Ohm Leitung fürs Oszi direkt auf den 100 Ohm Ausgang hängen? Wieso sieht der IC dann eine differentielle 100 Ohm Last? Muss ich die beiden Signale dann überlagern um den absoluten Pegel zu bekommen? Hans
Im Detail musst du natürlich dich natürlich an das Datenblatt oder die Spezifikation des ICs halten. Ich kann mich hier nur an die Informationen halten, die du übermittelt hast. Die restlichen Dinge muss ich extrapolieren... Normalerweise will ein differentieller Ausgang eine definierte differentielle Last sehen. Üblicherweise 100Ohm differentiell - also nicht gegen Masse, sondern zwischen den Ausgängen. Jetzt teile den 100Ohm-Widerstand gedanklich in 2 50Ohm-Widerstände auf. Da die Ausgangssignale üblicherweise symmetrisch sind, ist der Knoten zwischen den 2 50Ohm-Widerstände nahezu "still". Daher kannst du ihn (HF-mäßig) auf Masse legen. Da dein IC aber eine (mir unbekannte) Common-Mode-Ausgangsspannung haben wird, musst du überprüfen, ob eine DC-Verbindung nach Masse zulässig ist (zB. bei V_CM=1.2V würden aus jedem der beiden Ausgänge 24mA fließen). Falls nicht: Verwende die vorgeschlagene kapazitive Kopplung. Wie du siehst, enthält mein Text Worte wie: normalerweise, üblicherweise, nahezu, unbekannt, würde, falls. Ohne nähere Information kann ich dir keinen besseren Rat geben. Wie gesagt, wir vermessen LVDS-ähnliche Ausgänge (welche eine diff. 100Ohm-Last sehen wollen) mit 2 kapazitv gekoppelten 50Ohm-Eingängen. lG, Michael
Hab ich vergessen: Ich weiß nicht, was du jetzt mit überlagern meinst. Um das differentielle Ausgangssignal darzustellen, musst du einfach nur die Differenz der beiden Oszi-Eingangssignale bilden.
Michael schrieb: > Hab ich vergessen: Ich weiß nicht, was du jetzt mit überlagern meinst. > Um das differentielle Ausgangssignal darzustellen, musst du einfach nur > die Differenz der beiden Oszi-Eingangssignale bilden. Und er muß sein Scope so abgleichen, dass der Delay auf beiden Eingangskanälen inkl. Anschlüssen/Tastköpfen identisch ist.
@ Andrew Stimmt. Besser wäre es natürlich, von Haus aus entsprechend symmetrische PCBs und gute, gleich lange Kabel zu verwenden. Das Oszi sollte (selbst bei nur 1,8GHz Bandbreite) keinen signifikanten Skew beitragen. Michael.
Michael schrieb: > @ Andrew > > Stimmt. Besser wäre es natürlich, von Haus aus entsprechend symmetrische > PCBs und gute, gleich lange Kabel zu verwenden. Das Oszi sollte (selbst > bei nur 1,8GHz Bandbreite) keinen signifikanten Skew beitragen. Das gilt beim Scope erst dann wenn es abgeglichen ist. Standardfehler ist so +/-0.1 ...0.05 ns Mehr als +/- 0.5 ns Skew kann man am Scope eh nicht abgleichen. Also den "Gegenwert" von 20 cm Koaxkabel-Längendifferenz :)
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