Forum: Offtopic selber galvanisch verzinken


von Hanns (Gast)


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Hallo

Ich habe einen kleinen Versuch gemacht um selber Schrauben zu verzinken. 
man nehme gesättigte Zinkchloridlösung ein Zinkplättchen als Anode und 
ein zu beschichtendes Metallteil (Schraube).

die Anode (Zink) an (+), die Schraube an (-) Stromfluss habe ich auf 
200mA begrenzt.

Dann wanderen die ZinkIonen auf die negativ gelatene Schraube. Soweit 
funktioniert alles.

Aber die Oberfläche des verzinkten Teils wird anstatt glänzend (so wie 
man es bei neuverzinkten Schrauben aus dem Baumarkt kennt) nur grau und 
matt. unter dem Microskop erkennt man auch, dass es keinen geschlossenen 
Überzug gibt, sonder nur so kleine pickel...

kennt sich jemand damit aus? was mache ich noch falsch?

bin für jeden Tipp dankbar.

Gruss

Hanns

von Schwups... (Gast)


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einerseits wird die Zusammensetzung deines Elektrolyts nicht stimmen
und andererseits muß das Werkstück im Bad bewegt werden.
Vermutlich fehlt auch Glanzbildner. Ich kann leider mit dem Namen
einer geigneten Substanz nicht dienen. Galvaniseur fragen?
In der Industrie benutzt man Trommeln(ähnlich wie ein Zementmischer)
aus Kunststoff wo man die Elektrode in die Werkstücke reinsteckt, so
das sich die Werkstücke und das Elektrolyt ständig in der Bewegung 
durchmischt und so eine gleichmäßige Metallabscheidung erzeugt wird.
Die andere Elektrode steckt dann an den Anoden.
Wahrscheinlich ist auch dein Strom zu hoch, so das feinste Gasblasen
am Werkstück entstehen und die Metallabscheidung stören.
Wenn du an deinem Werkstück für einen kontinuierlichen 
Elektrolytaustausch
sorgst, müßte die Metallabscheidung besser werden.
Ein Fachverlag für die Galvanik ist der Leuze-Verlag wo man weiter
recherchieren kann.

von Hanns (Gast)


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hmm. ich habe nun mein elektrolyt modifiziert. d.h. ich hab ihn selber 
gemacht. Salzsäure (15%) und darin Zinkstaub aufgelöst bis sich keine 
reaktion mer ergab.... ca. 3 tage lang stehenlassen, dann abgefiltert. 
mit diesem elektrolyt bildet sich viel die feinere Oberfläche als vorhin 
aber glänzen tut sie immer noch nicht. leider sagt google auch nichts 
über den glänzer... hmmm...

von Hannes Lux (Gast)


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Ich habe mal gehört, dass ein Großteil der Süßstoffproduktion in der 
technischen Galvanik landet. Wenn Du schon experimentierst, dann 
versuch' doch auch mal die Zugabe von Zückli. Ich bezweifle auch, das 
HCl die richtige Basis für das Elektrolyt ist, das wäre zu einfach.

...

von Sven P. (Gast)


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Hm, ich hab sowas mal mit Messing gesehn. Da wurde das Zink aber in 
alkalischer Umgebung aufs Kupfer aufgezogen (beim Erhitzen legierts dann 
zu Messing, klar).

von Schwups... (Gast)


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Sicher das es Messing war? Denn Legierungen kann man
gewöhnlich nicht galvanisieren weil die Legierung
dabei zerlegt wird. Galvanik wird nämlich auch benutzt
um hochreine Metalle zu erhalten. Es kann auch ein
Vergoldungsprozeß gewesen sein.

von Hannes Lux (Gast)


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Das mit dem Bezweifeln des HCl als Basis für Elektrolyt nehme ich 
zurück.

Aber nur mit Zink in HCl wird es nicht gehen, da kommen 
Misch-Elektrolyte zum Einsatz, meist mit organischen Zusätzen. Siehe:

http://www.surtec.com/Vortraege/Galvanotechnik0.pdf
http://www.dbu.de/PDF-Files/A-13687.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Zinkelektrolyte

...

von Peter R. (peter_r582)


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Hallo,

bei der Verzinkung ist es wichtig, dass der PH-Wert genau stimmt. Es 
gibt sowohl basische als auch saure Elektrolyte. Ohne Glanzbildner 
erhält man oft ein mattes Ergebnis. Zink lässt sich aber gut polieren 
und wird durch das Chromatieren noch besser. Ein schönes Video könnt Ihr 
hier sehen: [[https://www.youtube.com/watch?v=lClU6arrtvY]]

Beste Grüße

Peter R.

von Paul B. (paul_baumann)


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Du wirst wahrscheinlich gleich angezinkt, weil der letzte Beitrag vor 
Deinem von 2009 stammt.

mfG Paul

von Teo D. (teoderix)


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Ich denke nicht.
Solche verspätete Infos können durchaus für viele Googler interessant 
sein.

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