Hallo, weiß jemand, wie radioaktiv die Leuchtfarbe auf Uhrzeigern u.ä. ist? Es gibt ja auch Plastiksterne etc., die man mit Licht "aufladen" kann und die dann eine Zeit lang im Dunkeln leuchten. Ändert sich die Radioaktivität, wenn solche Stoffe vorher unter Licht "beladen" wurden? Was ist das überhaupt für ein Material (habe irgendwas mit Phosphor im Kopf)? Viele Grüße!
Da sind zwei verschiedene Dinge im Spiel: Als erstes ein Fluoreszenz-Farbstoff. Der kann auf verschiedene Weise angeregt werden, z.B. mit (kurzwelligerem) Licht, das die Farbstoffmoleküle in den angeregten Zustand bringt, aus dem sie dann irgendwann unter Abstrahlung eines Lichtquants in den Grundzustand zurückfallen. Eine andere Möglichkeit ist Anregung durch radioaktive Beimischungen. Solche Mischungen leuchten dann permanent, bis die Radioaktivität abgeklungen ist. Wenn man einen Aphastrahler als anregendes Agens nimmt, dann kommen diejenigen Aplfa-Teilchen, die nicht im Farbstoff absorbiert werden, nicht weit. Sie werden in der Luft unter dem Uhrenglas, oder spätestens im Uhrenglas hängen bleiben. Mit wieviel Bequerel so ein dotierter Farbstoff strahlt, weiß ich jedoch nicht. Daß radioaktiv dotierte Floureszenzfarbstoffe in mechanischen Uhren heute noch eingesetzt werden, bezweifle ich. Man kann es feststellen, indem man die Uhr einen Tag, oder so, in völliger Dunkelheit aufbewahrt und dann - natürlich auch bei Dunkelheit - nachsieht, ob die Zeiger noch leuchten.
Uhu Uhuhu schrieb: > Daß radioaktiv dotierte Floureszenzfarbstoffe in mechanischen Uhren > heute noch eingesetzt werden, bezweifle ich. Man kann es feststellen, > indem man die Uhr einen Tag, oder so, in völliger Dunkelheit aufbewahrt > und dann - natürlich auch bei Dunkelheit - nachsieht, ob die Zeiger noch > leuchten. Tritiumgas-Uhren gibt es ohne Probleme zu kaufen, da Tritium auch weitestgehend unbedenklich für den menschlichen Organismus ist, da man in Deutschland eh eine Grenze von 1GBq bei Tritium einhalten muß http://de.wikipedia.org/wiki/Tritiumgaslichtquelle
Aber kaum in Armbanduhren. Der Wiki-Artikel sagt, man könnte sie auch als Knicklichter einsetzen. Bloß: wozu muß man die dann knicken, daß sie anfangen zu leuchten und warum ist spätestens nach ein paar Stunden Feierabend? Das ist wohl erher daneben.
Ist üblicherweise nicht (mehr) radioaktiv, aber man kann Pech haben: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,102351,00.html War früher gern mit Radium bestückt. Und war vor allem ein Problem in der Produktion. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Radium. Wobei die Strahlung auch ausserhalb der Uhr nachweisbar war, also offenbar nicht nur Alhastrahler.
@Uhu: Wo siehst du den Zusammenhang zwischen Tritium und Knicklicht? Der Artikel schreibt, man könne sie an Stelle von Knicklichtern einsetzen.
>Aphastrahler >Aplfa-Teilchen >Alhastrahler Ist schon schwer dieses lange, schwierige Fremdwort. Richtig heißt es übrigens: Alpha (Bin ich schlau)
Uhu Uhuhu schrieb:
> Aber kaum in Armbanduhren.
Also wenn man eine Suchmaschine seiner Wahl benutzt, findet man ziemlich
schnell Seiten auf denen man Uhren kaufen kann:
z.B. h3uhrenkontor.de für einen deutschen Distributor
Dussel schrieb: > Ist schon schwer dieses lange, schwierige Fremdwort. > Richtig heißt es übrigens: Alpha (Bin ich schlau) Kleiner Nebeneffekt des Erfolgs der Netbooks. Die Tastatur vom eee900A ist nicht so der Brüller. Bin sonst den IBM Klassiker gewohnt. Aber der Fortschritt macht eben vor nichts halt.
A. K. schrieb: > @Uhu: Wo siehst du den Zusammenhang zwischen Tritium und Knicklicht? Der > Artikel schreibt, man könne sie an Stelle von Knicklichtern einsetzen. Es gibt schlicht keinen. Die Knicklichter sind rein chemisch. Durch das Knicken wird eine Ampulle zerbrochen, deren Inhalt die chemische Reaktion startet, die als Energie in Form von Licht freisetzt. Wenn das Zeug aufgebraucht ist, dann ists vorbei mit leuchten.
Uhu Uhuhu schrieb: >>> Der Wiki-Artikel sagt, man könnte sie auch als Knicklichter einsetzen. >>> Bloß: wozu muß man die dann knicken, daß sie anfangen zu leuchten und >>> warum ist spätestens nach ein paar Stunden Feierabend? Das ist wohl >>> erher daneben. A. K. schrieb: >> @Uhu: Wo siehst du den Zusammenhang zwischen Tritium und Knicklicht? Der >> Artikel schreibt, man könne sie an Stelle von Knicklichtern einsetzen. Uhu Uhuhu schrieb: > Es gibt schlicht keinen. Die Knicklichter sind rein chemisch. Durch das > Knicken wird eine Ampulle zerbrochen, deren Inhalt die chemische > Reaktion startet, die als Energie in Form von Licht freisetzt. > Wenn das Zeug aufgebraucht ist, dann ists vorbei mit leuchten. Was an "anstelle von" ist unbegreiflich? Es ist immer wieder schön zu sehen, wie ein Thema umgebogen wird, nur um die eigenen Fehler zu vertuschen. Die Mangelnde Zitierfreudigkeit, die in Webforen leider üblich ist, tut ihr Übriges. Iw"Wenn das Tritium aufgebraucht ist, dann ists vorbei mit dem Leuchten"an
Na ja Iwan, da das Zeugs, das die Angler vorne an ihre Ruten hängen, üblicherweise lange vor dem Ablauf eines Jahrzehnts schlicht und einfach verloren geht, sind Tritiumgas-Lichter für solche Anwendungen einfach unsinnig.
Uhu Uhuhu schrieb: > Na ja Iwan, da das Zeugs, das die Angler vorne an ihre Ruten hängen, Ich weiß, was ein Knicklicht ist. Auch wofür man es (abgesehen von Clubbings) benutzt. Bei uns heisst es übrigens "Stange", die Rute bleibt in der Hose ;-). Hmm, falsch gelesen, habe "das ist das Zeugs" geparst, sorry. > üblicherweise lange vor dem Ablauf eines Jahrzehnts schlicht und einfach > verloren geht, Muß man halt aufpassen drauf :-) > sind Tritiumgas-Lichter für solche Anwendungen einfach unsinnig. Da ist was dran. Andererseits finde ich das Leuchten vom Grund des Teichs immer wieder schön.
A. K. schrieb: > Ist üblicherweise nicht (mehr) radioaktiv, aber man kann Pech haben: > http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,102351,00.html Das sieht mir eher nach radiumkontaminiertem Stahl aus. Sowas passiert, wenn alte Radiumbomben z.B. aus medizinischen Geräten einfach mit in den Schrott geschmissen und geschmolzen werden. Es wurden schon öfters mal ganze Chargen von Importstahl aus Indien und China wegen solcher Beimischungen aus dem Verkehr gezogen.
Uhu Uhuhu schrieb:
> Das sieht mir eher nach radiumkontaminiertem Stahl aus.
Dort steht Kobalt 60 und das passt ja auch dazu. Denn das wurde in der
Strahlenmedizin oft eingesetzt.
ach so, dann sind die modernen leuchtfarben also gar nicht mehr radioaktiv...?!?
http://de.wikipedia.org/wiki/Tritium --> http://www.oysterinfo.de/de/detailinfos/leuchtmasse/index.php
...und wenn man einen selbstgebauten geigerzähler testen will, kommt man also mit modernen taschen- oder armbanduhren nicht weiter. was gibts denn sonst noch zum testen (außer verstrahltem kobaltwerkzeug aus der baumarktgrabbelecke ;))?
Schlecht belüfteter Keller (Radon)?
A. K. schrieb:
> Schlecht belüfteter Keller (Radon)?
Funktioniert nur nicht überall.
Aus dem Bastelbuch "Atomstrahlen - Geigerzähler" von Heiz Richter 1957: ..zum Eichen des Zählers wurde eine gewisse Menge radioaktiven Leuchtstoffs der Firma Leuchtstoffwerke Heidelberg mit Mischungsverhältnis 9mg Mesothorium bzw. Radiothorium je kg Leuchtstoff und 100mg/kg (nach Angabe der Herstellerfirma)in kleine Mengen unterteilt ... Kontrollmessungen mit einem Leuchtstoff der Firma Wickmann in Hamburg der nach Angaben des Herstellers Radiumbromid enthält... Die Glühstrümpfe für Campingleuchten waren früher auch radioaktiv, das soll aber inzwischen geringer sein, Conrad hat die Dinger auch im Katalog.
>was gibts denn sonst noch zum testen
Kobaltblaue italienische Fliesen, ein paar Säcke Kalidünger ...
Ein selbstgebasteltes Messgerät (GM-Zähler?) dürfte auf sowas kaum
merklich ansprechen.
Kannst das Gerät auch bei uns testen lassen, dann hast du's genau. ;)
Die Leuchtfarbe gibts zum Basteln, natürlich nicht radioaktiv, unter der Bezeichnung "Nachtleuchtpapier" ( Nachleucht ohne "t" kommt auch vor) auf selbstklebender Papierfolie. Ich habe sowas hier von www.folia.de Bringmann GmbH, aber die scheinen es nicht mehr herzustellen, gefunden im Dehner Gartenshop zu 4,39 € für 2 Blatt DIN A4. Aber Google findet einige Anbieter in der gleichen Preislage,
Ich würde auf jeden Fall dringend davon abraten, die Tritiumgaslichter zu knicken... Zum testen von Geigerzählern gibt's auch auf eBay etc. Angebote zu Pechblende u.Ä., welche (schwach?) strahlt aber für den Test eines GM-Zählers wohl ausreichend sein dürfte. @power: Was genau heißt "bei euch testen lassen"?
>Was genau heißt "bei euch testen lassen"?
=> von der Strahlenschutzabteilung ein Spektrum ausmessen lassen.
Es gibt ja nicht nur 'die Strahlung', sondern ein großes Spektrum.
Zum testen kann man auch Uranglas (Schnapsgläser, Vasen ...) nehmen. Das gibt es bei Großmutter oder auf dem Trödelmarkt. Ist aber dort teuer, 6x Schnapsgläser > 50,0 EUR. Es sieht grün aus und flouresziert bei UV-licht. http://de.wikipedia.org/wiki/Uranglas
die "modernen" leuchtfarben taugen nix für beleuchtungszwecke wie bei einer armbanduhr. hier sind die tritium-röhrchen die einzige praktikable lösung. http://www.mbmicrotec.com/ die stellen sowas her, verbaut z.b. Traser bei seinen Uhren. dat zeug is aber unbedenklich, die kacheln im bad strahlen mehr als die uhr, deutlich mehr (nach russki geierzählkowski zumindest)
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