Hallo, ich frage mich gerade wo wohl die Unterschiede liegen zwischen dem beliebten LtSpice und auf Gnucap basierten Simulationen. Da ich gerade erst beginne mit dem Erlernen der "Sprache" macht es vom Lernaufwand noch keinen Unterschied. Eigentlich finde ich Gnucap von der Idee her gar nicht schlecht - die etwas umständlichere Chain macht mir keine Sorgen. Aber in der Doku steht häufiger "SPICE Kommando nicht implementiert - keine Alternative". Wie ist das zu bewerten? Auch gab es das letzte Release 2006 - wie wird das Projekt denn gepflegt? Bei LtSpice ist die Ebene mit den Textdateien etc. scheinbar ganz verborgen. Wie sieht es dort mit dem Hinzufügen neuer Bauteile aus, die sagen wir nicht von Lt sind? Wie wird die Software gepflegt? Wo seht ihr die Vor- und Nachteile der beiden Varianten? Grüße!
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Günther Frings schrieb: > Bei LtSpice ist die Ebene mit den Textdateien etc. scheinbar ganz > verborgen. Die ist sowohl über einen Menüpunkt (SPICE Netlist Generierung), als auch mit einem Texteditor erreichbar :-) Normalerweise beschweren die Leute sich über das Gegenteil, nämlich wenn sie bei LTspice mal den Texteditor anwerfen müssen, nicht darüber, dass sie die SPICE-Dateien nicht sehen. > Wie sieht es dort mit dem Hinzufügen neuer Bauteile aus, die > sagen wir nicht von Lt sind? Normale SPICE-Modelle und -Subcircuits, einschließlich vieler PSPICE-Erweiterungen gehen. Dazu malt man sich ein Symbol oder nimmt ein bereits vorhandenes. In der eingebauten Hilfe sind die Möglichkeiten im Detail unter dem Punkt FAQ erklärt. Die ließt nur keiner. > Wie wird die Software gepflegt? Im Monats-, manchmal auch im Wochenabstand, gibt es neue Versionen oder zumindest neue Modelle für Bauteile von Linear. > Wo seht ihr die Vor- und Nachteile der beiden Varianten? Gnucap: Was für FOSS-Fans. LTspice: Für Leute die ernsthaft arbeiten wollen. Die größte Einschränkung ist die unflexible Bauteileverwaltung. Entweder mischt man eigene Bauteile in die mitgelieferten Standard-Bibliotheken oder kopierte sie in jedes eigene Projekt. Nicht toll, aber nichts, womit man nicht leben kann. Die zweitgrößte Einschränktung ist der etwas einfach gestaltete Schaltplan-Editor.
>Gnucap: Was für FOSS-Fans. Ja. Neben Gnucap gibt es im Bereich Free-Open-Source-Software noch ngSpice, das wohl aber kaum noch weiter entwickelt wird. An Gnucap wird permanent gearbeitet, aber vorwiegend von dem Hauptautor Al Davis. Klar gibt es für Windows und im kommerziellen Bereich weit leistungsfähigere Sachen. http://archives.seul.org/geda/user/Jul-2009/msg00166.html
> Bei LtSpice ist die Ebene mit den Textdateien etc. > scheinbar ganz verborgen Du kannst im Schaltplan auch die Netzliste anschauen. View -> Spice Netlist Selbstverständlich kannst du auch selber eine Textdatei mit LTspice oder jedem beliebigen Texteditor schreiben und diese dann in LTspice ausführen. Nenne diese Datei am besten "name.cir". Dann mit LTspice öffnen und RUN drücken. Jedes Bauteil im Schaltplan entspricht genau einer Zeile in der Textdatei. Früher (vor 30 Jahren) haben alle mit Textdateien gearbeitet. Als kleine Übung ist das hauch heute noch zu empfehlen. Die ganz alten Hasen mussten sogar noch mit Lochkarten arbeiten.
Helmut S. schrieb: > Du kannst im Schaltplan auch die Netzliste anschauen. Naja, wenn er das nach 3 Jahren noch nicht gefunden haben sollte, wird er es jetzt auch nicht mehr brauchen (zumal es den Tipp, dass es geht, auch schon vor 3 Jahren gab).