Hi zusammen! Ich möchte mit meinem mega32 eine LED-Leiste steuern, die in Endausbau ziemlich groß werden kann (~80 LEDs pro Kanal). Dazu benötige ich natürlich einen LED-Treiber, der mir die 1,6A bei 5V schaltet. Bei normalen Transistoren habe ich keinen Typ finden können, der diesen Strom verkraftet, ein ULN2803 fällt da wegen der schlechten Kühlmöglichkeit und dem zu kleinen Maximalstrom ebenfalls raus. Ich lese immer wieder, dass in diesem Bereich MOSFETs eher genutzt werden, die Theorie sieht ja auch nicht so unglaublich schwer aus. Trotzdem ist da die Frage, welcher Typ geeignet wäre, bzw. auf welcher Webseite/... ich fündig werden kann/könnte. Muss ich dem MOSFET bei der Beschaltung noch spezielle Widerstände mitgeben (abgesehen von den LED-Vorwiderständen)? Wie ihr seht, bin ich da noch nicht ganz so fit. Vielen Dank und Gruß Marten
Grundsätzlich ist die Ansteuerung von LEDs mit PWM in mäßigen Frequenzen relativ einfach. Ein Widerstand, der bei I/O Spannung vom AVR maximal 20 mA fließen lässt (z.B. 5 V / 20 mA = 250 Ohm) zwischen AVR Pin und Gate und evt ein paar kOhm vom Gate nach Masse reichen im Grund schon. https://ec.irf.com/v6/en/US/adirect/ir?cmd=eneNavigation&N=0+4294841672 ist die Übersicht über N-FET Mosfets von IRF. Selbst winzige FETs im SOT-23 Gehäuse für 20 Cent wie der IRLML2502PBF verkraften dauerhaft 3 bis 4 A. Bei der Auswahl auf möglichst geringen R_DS_on achten und im Datenblatt nachsehen wie die Kennlinie bei der gewünschen Gatespannung aussieht. Nicht alle FETs steuern bei 5 V schon voll auf, auf die Bezeichnung "Logiclevel" achten. 80 LEDs parallel ist aber nicht ohne. Jede defekte LED erhöht den Strom durch die verbleibenden und die sind dann auch schnell tot. Besser wäre ein höhere Spannung, wenige Stränge mit einigen LEDs in Reihe. Durch die höhere Spannung sinkt natürlich auch der Gesamtstrom bei gelicher Leistung und damit hat der FET weniger Arbeit :).
Hallo Marten, ich würde Dir auch vorschlagen Ketten zu verwenden. Denn bei LED einzelaufnau mit Vorwiderstand brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, wenn eine LED-ausfällt (wenn ich es richtig verstanen habe --> 5V mit Rv je LED) aber Du speisst 8Watt für die 80 LED's ein und verheizt allein 3 nur in den Vorwiderständen. Wenn es geht mach lieber 12V oder 24V Ketten und weniger Strom. Als Fet habe ich oft den IRL024 verwendet.
Hallo und danke für die schnellen Antworten! Gast schrieb: > Grundsätzlich ist die Ansteuerung von LEDs mit PWM in mäßigen Frequenzen > relativ einfach. An was denkst du bei "mäßigen Frequenzen"? Ich betreibe meinen mc derzeit mit 8 MHz und habe nen Vorteiler von (ich meine) 8. D.h. PWM von etwa 4 kHz. > > https://ec.irf.com/v6/en/US/adirect/ir?cmd=eneNavigation&N=0+4294841672 > ist die Übersicht über N-FET Mosfets von IRF. Selbst winzige FETs im > SOT-23 Gehäuse für 20 Cent wie der IRLML2502PBF verkraften dauerhaft 3 > bis 4 A. > > Bei der Auswahl auf möglichst geringen R_DS_on achten und im Datenblatt > nachsehen wie die Kennlinie bei der gewünschen Gatespannung aussieht. > Nicht alle FETs steuern bei 5 V schon voll auf, auf die Bezeichnung > "Logiclevel" achten. Was meinst du mit "voll aufsteuern"? Meinst du den Betrieb im Sättigungsbereich? Die Bezeichnung "logic level" konnte ich bisher in keinem Datenblatt finden, was bedeutet sie genau? > > 80 LEDs parallel ist aber nicht ohne. Jede defekte LED erhöht den Strom > durch die verbleibenden und die sind dann auch schnell tot. Solange ich den Mosfet im linearen Bereich betreibe ist sein R_ds_on doch einigermaßen konstant. Somit sollte doch der durch den Ausfall einer LED steigende Belastungswiderstand (die Gesamtheit aller Rv mit LED) eine Minimierung des Stroms bedeuten und sich das System somit einpendeln. Wohlgemerkt hat jede LED einen Vorwiderstand. Oder wo liegt mein Denkfehler, dass es dann alles durchbrutzelt? > Besser wäre ein höhere Spannung, wenige Stränge mit einigen LEDs in > Reihe. Durch die höhere Spannung sinkt natürlich auch der Gesamtstrom > bei gelicher Leistung und damit hat der FET weniger Arbeit :). Der Vorschlag klingt gut, allerdings hätte ich auch da eine Frage: Ich habe gelesen, dass es verdammt böse sein soll, LEDs in Reihe zu schalten (die dann zusammen einen Rv haben), da sich dort durch Fertigungsunterschiede unterschiedliche Spannungsabfälle, die Temperatur unterschiedlich stark ansteigt und somit eine der beiden leicht durchbrennt. Inwiefern ist das hier nicht zutreffend oder liege ich da ganz falsch? Nicky C. schrieb: > Hallo Marten, > > ich würde Dir auch vorschlagen Ketten zu verwenden. Denn bei LED > einzelaufnau mit Vorwiderstand brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, > wenn eine LED-ausfällt (wenn ich es richtig verstanen habe --> 5V mit Rv > je LED) aber Du speisst 8Watt für die 80 LED's ein und verheizt allein 3 > nur in den Vorwiderständen. Das ist ein guter Punkt, den habe ich vergessen, danke :) Allerdings noch die Frage von oben, bzgl. Reihenschaltung > Wenn es geht mach lieber 12V oder 24V Ketten > und weniger Strom. Als Fet habe ich oft den IRL024 verwendet. Und dann hätte ich noch eine Frage, bei der ich etwas verunsichert bin. Wenn mein Bild, dass der MOSFET im On-Zustand (linearer Bereich) ein einigermaßen konstanter Widerstand ist, dann ist es doch ebenso möglich, die Last zu variieren und das System verhält sich in deinem Ein-Ausschaltverhalten im Endeffekt gleich, richtig? (gleiches Verhalten: gleiche PWM-Frequenz führt zu einiermaßen gleicher Helligkeit einer LED, egal, ob da jetzt 40 am Transistor hängen oder 80). Der Hintergrund ist, dass ich nicht die Zeit haben werde, gleich alle 80 zu verbauen, sondern würde gerne erstmal 20-40 verbauen und mir das dann mal ansehen können. Vielen Dank für eure Antworten Gruß Marten
Mit mäßigen Frequenzen meinte ich alles was ein AVR in der Lage ist per Hardware-PWM auszugeben, also nicht viel mehr als 250 kHz. Im Bereich von einigen 100 kHz oder MHz kommt dann die Gatekapazität deutlich ins Spiel und fordert eine aufwändigere Ansteuerung. Logic-level bedeutet dass der R_DS(on) bei Gatespannungen von (je nach Definition) 3,3 oder 5 V schon sehr klein ist und man sich einen Treiber mit höherer Gatespannung spart. Das lässt sich aus den Kennlinen auch ablesen. Bei gleichem Tastverhältnis des PWM und Parallelschaltung sollte es in der Tat keinen großen Unterschied machen ob nun 40 oder 80 LEDs angeschlossen sind weil der R_DS(on) wesentlich geringer ist als Rv :). Dass LEDs nicht Reihe geschaltet werden sollen ist mir neu. Das wird schließlich in jedem popeligen Handy TFT gemacht und wer weiß wo sonst noch. Sollte das System sehr warm werden wird es vielleicht eher zum Problem. Aber Langzeittests habe ich weder selbst gemacht noch davon gelesen. Grüße
Hallo Marten, dein gelesenes verhält sich genau anders herum! Es ist wahr, dass die LED's fertigungstoleranzen haben, und genau dort liegt das problem bei einer PARALLEL schaltung der LEDs mit einem widerstand - weil eine LED bei z.b. 3,2V 19mA und eine andere 22mA fließen läst. über den RV stellst du z.b. für 3 LEDs 60mA ein. dies kann durch die abweichungen zu einer aufteilung 30mA, 17mA und 13mA führen und nicht wie gwollt 3x 20mA. die reihenschaltung von lLEDs hingegen ist ohne probleme durchführbar, weil der strom im strang nunmal der strom ist. da die LED eine diode ist und über den strom und nicht die spannung gesteuert wird, ist bei definiertem strom auch eine definierte helligkeit vorhanden, die spannung interessiert dich im gewissen rahmen eher weniger. nachteil der reihenschaltung, fällt eine LED aus, kann es sein, dass der komplette strang aus ist --> siehe weihnachtsbaumbeleuchtung. um dem gegenzuwirken kannst du jeder LED eine z-diode spendieren und alles wird wieder gut, solange nicht zu viele defekt sind. mfg nicky
P.S.: In der Tabelle bei IRF gibt es eine Spalte, die den R_DS bei 4,5 V angibt. Wenn dein AVR mit 5 V läuft ist das ein brauchbarer Richtwert bei der Auswahl.
Das klingt ja alles schonmal ziemlich cool. 12V krieg ich aus meiner Spannungsquelle auch raus, von daher werde ich dann 3 in Reihe schalten und komme auf ungefähr 0,5A runter :) U_gs bestimme ich in dem Fall mit R_ds_on*I_ds, richtig? Dann würde es ein IRLD 024 tatsächlich tun, der ist bei Reichelt verhältnismäßig günstig und nicht SMD, das ist für mich angenehmer zu löten :) Der Tipp mit der z-Diode ist cool, aber ich werde ihn erstmal weglassen, da damit der Aufwand beim fertigen kräftig steigt ;) Zusätzlich würde ich noch ein 74LS21 o.ä. (AND-Gatter) zwischen Gate und mc-Port legen, da ich das PWM-Signal ggf. extern abschalten können will. Ich entwerfe mal einen Schaltplan und melde mich dann nochmal Viele Grüße Maten
Hallo zusammen! Etwas verspätet, aber ich habe jetzt mal ansatzweise ne Schematic zusammengeklickt, um nochmal fragen zu können, ob das so stimmen kann. Der verwendeter MOSFET soll ein IRLD024 wie oben angesprochen, das Symbol ist das eines anderen Transistors. Habe aber kein passendes in Eagle finden können, das mir dann auch das entsprechende DIL-Gehäuse bietet, in dem der IRLD024 verpackt ist. R1 ist mit 1kOhm ausgestattet, damit der Port und das AND-Gatter nicht so stark belastet ist. Es kommen jeweils noch andere Belastungen auf den Port zu. Das AND-Gatter hat den Sinn, dass ich das PWM-Signal extern schalten kann, da ich den PWM-Ausgang des MC auch noch mit einem zweiten Treiber identischer Bauweise verbinden möchte. Der ENABLE-Eingang des AND-Gatters soll mit einem normalen MC-Port verbunden werden, muss ich dazu noch Widerstände zwischenschalten, oder ist der Gatter-Eingang hochohmig genug, damit da wenig fließt? Der Ausgang nach oben wird dann an die LED-Kette angeschlossen, die dann als Spannungsversorgung auf der anderen Seite 12V bekommt. Kann das so funktionieren?
Ich denke das kann klappen. Zwischen Portpin und Gatter brauchst du keinen Widerstand. Aber der R1 ist mit 1k doch schon recht groß. Ein MOSFET zieht im geschaltetem Betrieb fast keinen Strom durch das Gate. Strom fließt nur beim schalten. (Stichwort Gatekapazität) Wenn der Wiederstand zu groß ist, dann kann der MOSFET nicht sehr schnell ein / ausschalten. Wenn dann deine PWM-Freqeunz zu hoch ist schaltet der MOSFET nicht mehr sauber und der R_DS steigt. Ich hab jetzt keine Datenblätter gelesen, aber so aus dem Bauch raus würde ich da nur 100 Ohm spendieren.
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