Ich frage mal so in die Runde, wie es mit der Loyalität von Mitarbeitern aus Leihfirmen bestellt ist, eurer Erfahrung nach. Wir haben in unserer Abteilung mehrere von der Sorte und bei kaum einem habe ich den Eindruck, dass er sich sonderlich engagiert. Es handelt sich ausnahmslos um Ingenieure und alle sind im Bereich Entwicklung beschäftigt. Alle kommen so ziemlich jeweils von einem anderen Verleiher aber eines scheint gemein: Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht. Im Grossen und ganzen sind sie eher unauffällig. Nur bei einem ist es anders: Der ist (vielleicht durch die Krise, wer weis das schon so genau) das erste mal bei einem Zeitarbeitsverleiher gelandet und lamentiert den ganzen Tag offen herum, wie schlecht es ihm dort geht. Er hat zwar super Ideen und beherrscht sein Fach, soweit ich das sehe, aber die Arbeitseinstellung kommt immer mehr dahin, dass er sich hängen lässt, so nach dem Motto: Ich arbeite soviel, wie ich kriege. Er scheint von seinem Verleiher wohl so um die 70% zu kriegen :-) Es geht aber noch weiter: Inzwischen lässt er offen durchblicken, dass er mit "dieser Firma" und damit meint er uns, so mehr oder weniger abgeschlossen hat und sowieso bald für die Konkurrenz arbeitet. Das Problem ist, dass wir hier in der Abteilung über alles reden und er so alle Neuideen und Entscheidungen mitbekommt. Vor allem sieht er aber, woran gearbeitet wird, weis von den Problemen und Lösungen und hat Zugang zu den Sourcen und Dokumenten. Es ist ja auch nicht zu verhindern, dass einer Zugang zu vielen Sachen auf dem Server hat, wenn er ja die Infos braucht zum mitentwickeln. Wie geht man damit um? Früher oder später landet das Ergebnis von 2 Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der kritischen Phase: Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt. Von den Internen würde sich keiner den Ast absägen, auf dem sie sitzen, weil alle schon seit Jahren in der Abteilung und der Firma sind. Wie sind eure Erfahrungen mit externen?
H.D. schrieb: > Wie geht man damit um? Früher oder später landet das Ergebnis von 2 > Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der > kritischen Phase: Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch > Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt. Wie man damit umgeht? Ganz einfach: Leute für solche Dinge eben direkt einstellen und nicht über Dienstleister. Wenn es einem das nicht wert ist, darf man sich auch nicht beschweren, wenn das Know-How schnell wieder weg ist (und gar bei der Konkurrenz landet).
Tjaaaa, schön blöd. Welche Geistesgröße hat sich das eigentlich ausgedacht, festes Personal auf die Straße zu setzen und irgendwelche Wildfremden mitten in die laufende Planung einzubinden, von denen keiner weiß wo die herkommen und wann die wieder gehen? Damit werdet ihr leben müssen. Für das, was mit den Leuten gemacht wird, kann man eher froh sein wenn die überhaupt noch arbeiten. Bei den Firmen kriegen die kein Bein in die Tür. Die Dienstleister nutzen die Leute vollkommen aus, speisen sie mit einem Hungerlohn ab. Trotzdem wird erwartet, dass sie in den Firmen 120% Leistung bringen. Es könnte ja, in 100 Jahren, sein, dass die Firma sie eventuell vielleicht übernehmen möchte. Der Plan klingt genial: Die Leute arbeiten für einen Hungerlohn, bringen aber gute Leistungen, weil sie immernoch hoffen, den Schritt in die Festanstellung zu schaffen. Irgendwann wird man leider wach und fährt frustriert die Leistung herunter, weil man bemerkt das der Chef einem nur mit Zuckerbrot und Peitsche antreibt. Das die Leute dann die Firmen wechseln, weil sie dort wieder Aufstiegschancen vor der Nase wedeln haben, ist doch vollkommen klar. Das hat mit "Loyalität" nichts zu tun. Kaum jemand würde anders handeln, vor allem wenn ihm noch eine Familie und die täglichen Horrormeldungen aus der Wirtschaftskriese im Nacken sitzen. Wie real die Kriese nun ist sei dahingestellt, Fakt ist, dass sie die Leute mächtig an den A*sch packt und man irgendwie reagieren muss. Der nächste Wunsch der Politik ist es ja, Fachkräfte aus dem Ausland zu holen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da in dem kaputten System kaum mehr vernünftig ausgebildet wird und die überzogenen Ansprüche eben nur von Leuten geleistet werden können, die mit 5 Jahren schon Beethoven spielen können mussten. Da aber selbst solche Leute oft nur über Dienstleister in die Firmen kommen, wandert das Know-How erst durch die Firmen und schließlich inklusive ausgebildeter Fachkräfte Richtung China und Japan. Zwei Fragen: 1. Wie gut wird die Politik bezahlt, damit sie diesen Transfer vorantreibt? 2. Wieso wird das stillschweigend akzeptiert und hier gar noch von "Loyalität" geredet? Rohstoffe hat Deutschland nicht. Wir haben dafür einen Technologiestandort gehabt, der weltweit als Ursprung von Innovation und Qualität bekannt war. Wieso lassen sich scheinbar 90% aller Bürger darauf ein, diesen Standort zu ruinieren, um dann mit einem Haufen sozial Schwacher und Eingebürgerter, die das eigene Vaterland schon nicht mehr wollte, vor die Hunde zu gehen??? Hier noch von "Loyalität" zu sprechen, ist ein Witz.
Warum sollten die sich auch anstrengen ? In ein paar Monaten oder Tagen müssen die doch eh wieder nach unbekannten Firmen wechseln. Dazu dann ständige Unsicherheit, extreme Mobilitätsanforderungen, ständiges Wechseln des Arbeitsumfeldes. Und das alles für einen Hungerlohn, bei dem der Verleiher, für sehr wenig Gegenleistung, den größten Teil selber absahnt ... Dazugehören tut man als Leiharbeiter eh nie, das ist aber ein sehr wichtiger Teil, weil man sich dadurch mit der Arbeit und auch mit der Firma identifiziert. Fehlt dieser Zusammenhalt, fehlt diese Verbindung. Mich wunderts nicht ... im Gegenteil ... Wenn Du weißt, das Du alle 3 Monate in einen anderen Ort umziehen müßtest, würdest Du dann anfangen jedesmal die Umzugkartons auszupacken und die Wohnung komplett einzurichten ? Das lohnt sich eben nicht ... warum also tun. Die Chancen übernommen zu werden sind eben sehr gering, zumal wenn man schon zig mal drauf gehofft hat sinkt die Motivation enorm ... und auch der Glaube daran. Irgendwann ist die Luft halt raus, erst recht wenn man sich dann in der Freizeit noch mit der ARGE oder dem Arbeitsamt rumschlagen kann, weil noch nicht erhaltener Lohn bereits fiktiv angerechnet wird und man die nächste Monatsmiete nicht begleichen kann ... Das System ist eben Mist, natürlich nicht für die die dran sparen oder dran verdienen.
@H.D. >Es geht aber noch weiter: Inzwischen lässt er offen durchblicken, dass >er mit "dieser Firma" und damit meint er uns, so mehr oder weniger >abgeschlossen hat und sowieso bald für die Konkurrenz arbeitet. Sei ihm einen Schritt voraus: nimm ne USB-Platte mit in die Firma und geh dann selbst zur Konkurrenz!
He he.. gut so H.D. ich hoffe sehr, dass dieser Mensch zu Konkurrenz geht.. und eure Firma am Ende dadurch dicht macht.. ha ha.. das freut mich sehr.. ja wohl.. Mitarbeiter von Dienstleister Firmen sind billig.. ja wohl.. jetzt hat eure Firma viel gespart..
Ihr beutet Leute aus, und fragt euch dann noch, ob die loyal sind? Aber sonst geht's gut? > Er scheint von seinem Verleiher wohl so um die 70% zu > kriegen :-) Du findest noch lustig, dass er ausgebeutet wird? Na toll, da kann man sich direkt vorstellen, wie ihr mit Leiharbeitern umgeht. Loyalität ist ein Begriff, der bei Leiharbeitern, Söldnern und Prostituierten nicht angesagt ist. Loyalität ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Wer nicht loyal zu seinen Mitarbeitern ist (feste Anstellung, vernünftiges Gehalt, vernünftige Behandlung) hat keine Loyalität zu erwarten.
Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu ... Wenn in eurer GL der Entschluss gefasst wurde, sie müssen den Sklavenhandel fördern, braucht sich im Nachhinein keiner wundern wenn das IP zur nächsten Baumwollplantage flöten geht.
Wäre ich Leiharbeiter, würde ich mir auf keinen Fall den Arsch für irgendjemanden aufreißen und auf keinen Fall mehr leisten, als die Bezahlung hergibt. Warum auch? Wenn deine Bosse nur soweit denken konnten, wie oben dargestellt, dann möge deine (???) Firma mit heftigen Geräuschen den Bach hinuntergehen!
H.D. schrieb: > Wir haben in unserer Abteilung mehrere von der Sorte und bei kaum einem > habe ich den Eindruck, dass er sich sonderlich engagiert. Es handelt > sich ausnahmslos um Ingenieure und alle sind im Bereich Entwicklung > beschäftigt. Warum sollten sie sich auch engagieren bei einer Firma, die sie nur als Menschenware einkauft und von der sie den Rausschmiss bei der naechsten Gelegenheit sowieso erwarten koennen.
Es fehlt eben einfach jegliche Perspektive. Da würde ich auch die Leistung verweigern. Wer es anders handhabt ist einfach nur dumm.
>Wie geht man damit um? Früher oder später landet das Ergebnis von 2 >Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der >kritischen Phase: Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch >Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt. Wenn er unbefugt Daten herausschafft ist es wohl eine Straftat. Davon wuerde ich nicht ausgehen. Und was er dort bei der normalen Arbeit aufgeschnappt hat gehoert ihn und er kann es auch ueberall mit hin nehmen. Schon boese die Welt, was? Haette Deine Firma ihn einen anstaendigen Arbeitsvertrag gegeben wuerde er jetzt vielleicht nicht wechseln wollen. Schon mal daran gedacht? Ansonsten bleibt natuerlich noch die gute alte Hirnwaesche(tm).
Wie sagt man so schön "Man muss nicht das Gehalt an die Arbeit anpassen, sondern die Arbeit ans Gehalt" Wenn man für die Entwicklung Leiharbeiter holt, find ich es nur gerecht wenn die dann mit dem Wissen zur Konkurenz abwandern. Aber das sind halt BWLer in der Führungsetage die nicht weiter Denken also "boah hab ich durch die Leiharbeiter viel Geld gespart". An die Folgen denken die nicht. Sei froh das sie nur wenig Arbeit machen und nicht Kernsegmente machen, die nachher keiner von den Festangestellten mehr versteht. Was daraus dann folgt sollte klar sein.
Ihr habt ja alle Recht! Doch leider ist es bittere Realität in der deutschen Wirtschaft. Festangestellte, nee, wir holen uns lieber Externe. Drücken den Preis schnell nochmal um 15%. Irgendjemand wird es dafür schon machen. Über das "wie" wird nicht gefragt. Der Einkäufer der die 15% rausgeholt hat bekommt noch einen Orden. In den A... treten müßte man ihn. Vom Sklavenhalter will ich gar nicht reden. Armes Deutschland!
Schön, dass es hier so viele (eigentlich nur) vernünftige Antworten zum Thema Leiharbeit gibt. An der Uni bei mir werben diese Firmen auch regelmäßig an den werdenden Ings rum.. und mit einer kritischen Position zur Leiharbeit wird man an der Uni auch eher für bekloppt erklärt.. ich hoffe das ändert sich bei den Leuten wenn sie erstmal die Realität schnallen. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wieso Chefs so massiv im Kernkompetenz-bereich auf Leiharbeit setzten (an der 'linie' verstehe ich es ja auch schon nicht).. Bei einem Freund von mir sind in einer Entwicklungsabteilung (Europäisches Riesenunternehmen) von ca. 100 Ings ganze zwei vom Kernbetrieb!!! - genau genommen ist das ganze KnowHow nicht mehr bei dieser Firma.. braucht nur die Konkurrenz zur Leiharbeitsfirma zu gehen und abzuwerben - fertig ist die Übernahme.. Einfach Krass! Auf die Ausbeutung wurde hier ja schon genug eingegangen. Ich kann nur eins sagen: setzt euch in euren Betrieben für eine Sinnvolle Personalpolitik ein - macht den Chefs klar, dass sie da scheiße bauen! Verhaltet euch den Angestellten gegenüber loyal, dann könnt ihr auch Loyalität erwarten.
Matthias schrieb: > Ihr habt ja alle Recht! > > Doch leider ist es bittere Realität in der deutschen Wirtschaft. > Festangestellte, nee, wir holen uns lieber Externe. > > Drücken den Preis schnell nochmal um 15%. Irgendjemand wird es dafür > schon machen. > > Über das "wie" wird nicht gefragt. Der Einkäufer der die 15% rausgeholt > hat bekommt noch einen Orden. In den A... treten müßte man ihn. > > Vom Sklavenhalter will ich gar nicht reden. > > Armes Deutschland! Deutschland wird davon auch nicht gleich untergehen. Aber unter den Firmen gibt es halt wie immer die natürliche Auslese: die zu dämlich geführt werden, gehen irgendwann unter. Das schafft Platz für die anderen, was soll's? Das ist sogar mal ein Vorteil des berüchtigten Kapitalismus. Das sind die Firmen mit Zeitarbeitern ebenso wie Automobiler, die ihre Zulieferer in den Tod drängeln und Firmen, die vor lauter Beteiligungs- und Expansionswahn das Produzieren vergessen. R.I.P. Mit den Kollateralschäden muß man leben, so ist das System nun mal.
@H.D. ich oute mich mal als Externer - allerdings bin ich nicht in einer Zeitarbeitsfirma - gott sei dank. Loyal bin ich nur zur meiner 'Mutterfirma'. Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen: Ein Konzern verlagert die Entwicklung auf externe Kräfte, man kann nur hoffen, dass alle externen dann zur Konkurenz wechseln. Wie bescheuert es ist die eigene Kernkompetenz auf extern zu verlagern. Wenn man Gebäudereiniger oder Wachpersonal outsourced dann is das noch zu verstehen - aber Ingenöööre? Ne komm. Dann is es klar dass viele nur 'Entgeldgerechte Leistung' bringen. >Früher oder später landet das Ergebnis von 2 >Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der >kritischen Phase... Wie gesagt, man kann es nur hoffen. >Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch >Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt. ...viel investiert...<muah>... in externe Arbeitskräfte etwa?... Die kosten ja nur 70%, bringen aber auch nur 70% also braucht man 30% mehr 'Arbeiter'... na ja. Gerade bei einem Wechsel von ganzen Projekten sieht man wie toll es ist etwas auszulagern. Paar Monate werden da verbraten um den Stand von vorher zu erreichen. Den die Firma die drausen ist, hinterläßt oft nur verbrannte Erde... Hoch lebe das outsourcing. P.S.: ich mache auch Lieferantensteuerung, allerdings als externer - merkst was?
Externer schrieb: > ...viel investiert...<muah>... in externe Arbeitskräfte etwa?... Die > kosten ja nur 70%, bringen aber auch nur 70% also braucht man 30% mehr > 'Arbeiter'... na ja. Ich denke, Externe kosten eher >100%, beim Externen kommen aber nur 70% an, der Skalvenhändler will ja uach noch leben. Somit hat der Auftraggeber ein Problem: 1xx% Geld investiert, 70%Leistung erhalten; wenn es überhaupt interssiert ;-)
Für Wirtschaftsspione ist die Leihbudenbranche ein Paradies. Von einem Fi.. ah pardon von einer Firma zur nächsten und überall lässt sich prima spionieren. Da könnte man als Sklaventreiber glatt ein Geschäft daraus machen die Ergebnisse dann brühwarm dem Chinesen ums Eck weiterverkaufen.
Loyalitaet von Leiharbeitern ? Muuuuuaaaaaaaahhhhhh. Das ist aber ein Brueller. Der kommt von 8-5 und mehr interssiert den nicht. Weshalb sollte auch. Er ist minimal bezahlt und weiss das auch. Weshalb sollte der Geheimnisse kennen ? Loyalitaet von Angestellten ? Muuaahh. Nicht ganz der Brueller, aber eben schon limitiert. Der hat seinen Lohn, seine 40 Stunden pro Woche, seine Kuendigungsfrist. Wenn der Vorgesetzte sagt mach DAS wird DAS gemacht, egal ob man's auch besser und guenstiger machen koennte. Geheimnisse kann er haben, dafuer wird er mit laengerer Betriebszugehoerigkeit ja auch besser bezahlt. Den Lohn sollte man schon so anpassen, dass er nicht von der Konkurrenz abgeworden wird. Loyalitaet kann man eigentlich nur von Mitbestitzern erwarten. Die wissen, wenn sie eine zu teure Schraube verbauen, geht das an deren Lohn ab. Er weiss wenn er was der Konkurrenz erzaehlt kann er den Laden schliessen.
Panzer H. schrieb: > Ich denke, Externe kosten eher >100%, beim Externen kommen aber nur 70% > an, der Skalvenhändler will ja uach noch leben. Somit hat der > Auftraggeber ein Problem: 1xx% Geld investiert, 70%Leistung erhalten; > wenn es überhaupt interssiert ;-) Das ist wahrscheinlich meistens richtig. Allerdings braucht die Firma dem "Mitarbeiter" gegenueber keinerlei soziale (und rechtliche) Verantwortung eingehen, weil er keinen anstaendigen Vertrag bekommt. Was auch heisst dass so jemand jederzeit entfernbar ist. Das ist der Grund, warum soviel auf Leiharbeit gesetzt wird. Fuer die meisten Firmen ist der Begriff "soziale Verantwortung" heute ein Fremdwort. Ich bin persoenlich auch garnicht so extrem gegen Arbeitsvermittlung. Aber das sollte mit einer Pauschale abgegolten sein und bei der Vermittlung (nicht zu verwechseln mit Ausleihe) enden. Wie sich diese Saecke an der vermittelten Ware fettfressen ist einfach unter aller Sau, zumal die eigene Leistung ja fast schon symbolisch (kaum vorhanden) ist.
Zu Zeiten von Adam Ries haben Fabrikbesitzer für ihre guten Arbeiter Wohnungen rings um das Werk gebaut, damit das Wissen in der Firma bleibt. Seit es "Manager" gibt ist vieles anders ...
@Michael G. > Ich denke, Externe kosten eher >100%, beim Externen kommen aber nur 70% > an, der Skalvenhändler will ja uach noch leben. Da kann ich Dir nur recht geben. Die Leiharbeiter sind natürlich erst mal teuerer, aber man ist flexibler und kann so rieeeesige Mengen Geld sparen. Nach dem Motto: Wir sparen jetzt, koste es was es wolle. > Somit hat der > Auftraggeber ein Problem: 1xx% Geld investiert, 70%Leistung erhalten; > wenn es überhaupt interssiert ;-) Tja, WENN es wen interessiert - is nur die Frage WEN? Durchaus nicht unüblich: Köpfe zählen, die dann nach Adam Riese -verzeihung- Ries aufgerechnet aber nicht nach dessen Vorbild behandelt werden. Resourcen eben, genau so wie Braunkohle, Holz, Metall, Strom. Und Resourcen kann man ausnahmslos einsparen. Ja auch Zeit kann man sparen; man muss nur die Uhr anhalten.
H.D. schrieb: > Er hat zwar super Ideen und beherrscht sein Fach, soweit ich > das sehe, aber die Arbeitseinstellung kommt immer mehr dahin, dass er > sich hängen lässt, so nach dem Motto: Ich arbeite soviel, wie ich > kriege. Er scheint von seinem Verleiher wohl so um die 70% zu kriegen > :-) Er lebt nach dem Motto : "Solange mein AG so tut als würde er mich bezahlen, tue ich so als würde ich arbeiten" Der Mann wird wohl seinen Wert kennen! Mark Brandis schrieb: > Wie man damit umgeht? Ganz einfach: Leute für solche Dinge eben direkt > einstellen und nicht über Dienstleister. Wenn es einem das nicht wert > ist, darf man sich auch nicht beschweren, wenn das Know-How schnell > wieder weg ist (und gar bei der Konkurrenz landet). Eben genau das! Aber die Firmen werden es spätestens dann kapieren wenn Konkurrenten ihre Produkte besser verkaufen und sie selber am Ende konkurs sind!
Ich habe mich auch über die Beschreibung der Externen gewundert und mir meinen Teil gedacht... zudem spricht ja die Tatsache, daß ihr IMMER mit ZAHLREICHEN unmotivierten Leiharbeiten zu tun habt auch Bände.... Bischen problematische Firmenpolitik. Und ich wette zu hause fühlt sich in eurer Abteilung eben auch keiner.
>Und ich wette zu hause fühlt sich >in eurer Abteilung eben auch keiner. Weil der Arbeitgeber nur bis zum Zeitpunkt der Vertragsunterschrift nett ist!
Wenn der Begriff "nachhaltige Personalpolitik" nichtmehr im Wortschatz der Entscheidungsträger auftaucht, dann lebe der Turbo-Kapitalismus ... Das sollte dann spätestens der Zeitpunkt sein sich nach einer anderen Firma umzusehen.
>Das sollte dann spätestens der Zeitpunkt sein sich nach einer anderen >Firma umzusehen. Welche (andere) ? Gibt es noch Firmen >100 MA mit "nachhaltige Personalpolitik" ?
H.D. schrieb: > Ich frage mal so in die Runde, wie es mit der Loyalität von Mitarbeitern > aus Leihfirmen bestellt ist, eurer Erfahrung nach. > > Wir haben in unserer Abteilung mehrere von der Sorte und bei kaum einem > habe ich den Eindruck, dass er sich sonderlich engagiert. Es handelt > sich ausnahmslos um Ingenieure und alle sind im Bereich Entwicklung > beschäftigt. Alle kommen so ziemlich jeweils von einem anderen Verleiher > aber eines scheint gemein: Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht. > Im Grossen und ganzen sind sie eher unauffällig. Was erwartest Du - den Mitarbeitern fehlt jegliche Perspektive. Für ihrer eigentlichen Arbeitgeber (Zeitarbeitsfirma) sind sie nur irgenwelche Leute, die an irgendeine Firma verliehen werden. Für die Firma, für die sie arbeiten sind die nur "Leiharbeiter X". Wer würde hier nicht auch einfach "Dienst nach Vorschrift" schieben? > Nur bei einem ist es anders: Der ist (vielleicht durch die Krise, wer > weis das schon so genau) das erste mal bei einem Zeitarbeitsverleiher > gelandet und lamentiert den ganzen Tag offen herum, wie schlecht es ihm > dort geht. Er hat zwar super Ideen und beherrscht sein Fach, soweit ich > das sehe, aber die Arbeitseinstellung kommt immer mehr dahin, dass er > sich hängen lässt, so nach dem Motto: Ich arbeite soviel, wie ich > kriege. Er scheint von seinem Verleiher wohl so um die 70% zu kriegen > :-) Vermutlich kriegt er tatsächlich nur 70% seines ehemaligen Gehaltes (wenn überhaupt). Dass er da nicht übermäßig engagiert ist, liegt wohl auf der Hand. Wenn es ein kreativer und kompetenter Mensch ist, dann wurmt ihn das um so mehr, da es sich "innerlich" zwar gerne in sein neues Arbeitsumfeld einbringen würde, ihm aber klar ist, dass das gar nicht von ihm erwartet wird und dass er dafür auch nicht bezahlt wird - und langfristig auch nichts davon haben wird. Ein typisches Dilemma: Er würde gerne, weiß aber dass es vergbliches Engagement wäre, also lässt er es und ist frustriert. Es ist eben nicht jeder zum Zeitarbeiter geboren - es gehört ein gewisses Maß an (sorry) Dummheit und Ignoranz dazu - so wie es die von Dir oben beschriebenen "Durchschnittlichen" mitbringen. > Es geht aber noch weiter: Inzwischen lässt er offen durchblicken, dass > er mit "dieser Firma" und damit meint er uns, so mehr oder weniger > abgeschlossen hat und sowieso bald für die Konkurrenz arbeitet. Ist zwar nicht sonderlich klug, das offen zu kommunizieren, aber damit muß man gerade bei Leiharbeitern ohnehin immer rechnen. > Das Problem ist, dass wir hier in der Abteilung über alles reden und er > so alle Neuideen und Entscheidungen mitbekommt. Vor allem sieht er aber, > woran gearbeitet wird, weis von den Problemen und Lösungen und hat > Zugang zu den Sourcen und Dokumenten. Es ist ja auch nicht zu > verhindern, dass einer Zugang zu vielen Sachen auf dem Server hat, wenn > er ja die Infos braucht zum mitentwickeln. > > Wie geht man damit um? Früher oder später landet das Ergebnis von 2 > Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der > kritischen Phase: Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch > Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt. Rede doch 'mal mit deinem Chef und versuche zu ergründen, warum ihr überhaupt Externe beschäftigt. Die typischen Gründe sind nicht Geldsparen, sondern flexibel und billig Mitarbeiter wieder abbauen zu können ohne zu kündigen. Ich persönlich glaube nicht, dass dabei wirklich etwas gespart wird, da Leiharbeiter (im Ingenieursbereich) in der Regel wissen, dass sie nur zweitklassig sind und das auch von den "Internen" direkt oder indirekt zu spüren bekommen - und dann eben gerade das Minimum leisten um nicht aufzufallen und sich hinterher nicht so sehr ärgern zu müssen, wenn sie aufgrund irgendwelcher Rechenspiele des Controlling doch "rausgeschmissen" werden. Es ist also nicht mal unbedingt Böswilligkeit, sondern eher Selbstschutz. Vermutlich wäre er ein guter Ingenieur für eure Firma, wenn er vernünftige Perspektiven hätte. > Von den Internen würde sich keiner den Ast absägen, auf dem sie sitzen, > weil alle schon seit Jahren in der Abteilung und der Firma sind. So ist es - die "Internen" werden aber auch besser bezahlt, haben eine Perspektive in der Firma, sind nicht "zweitklassig" und haben Kündigungsschutz. Sie haben also etwas zu verlieren. Um bei Deinem Bild zu bleiben: Sie sitzen gar nicht auf dem gleichen Ast wir ihr - und dementsprechend kümmert es sie auch nicht, wenn der Ast bricht oder abgesägt wird. > Wie sind eure Erfahrungen mit externen? Genauso wie Deine. Meist sind sie eher "lustlos" bei der Arbeit und erledigen, was man ihnen aufträgt, aber keinen Deut mehr. Nur wundert mich das im Gegensatz zu Dir nicht, weil mir klar ist, dass ich es wohl auch nicht anders machen würde, wenn ich in der gleichen unglücklichen Situation wäre. Manchmal haben sich die Firmen, die Leiharbeiter beschäftigen sich gegenüber dem Verleiher verpflichtet, keine Mitarbeiter zu übernehmen (ich habe das selbst mal erlebt, war aber mündlich und nicht schriftlich, als der Markt für Ings noch besser war). Versuche einfach mal, Dich in einen Zeitarbeiter/Leiharbeiter hineinzuversetzen, indem Du Dir vorstellst wie es sich "anfühlt", Zeitarbeiter zu sein. 30 % weniger Gehalt in einer Firma, in der das Stammpersonal Dich wie einen Mitarbeiter zweiter Klasse behandelt und in der Du innerhalb weniger Tage ohne konkreten Grund, beispielsweise weil einem "erstklassigen" Mitarbeiter Deine Nase nicht passt, entlassen werden kannst. Dir ist völlig klar, dass Du niemals zu den "erstklassigen" Mitarbeitern gehören wirst, selbst wenn du doppelt so gut wärst wie der beste feste Mitarbeiter in dieser Firma, da Deine gute Arbeitsleistung ohnehin nie beim Chef ankommen wird und sich eher jemand anders mit Deinen Federn schmücken würde. Dein eigentlicher Chef interessiert sich übrigens einen Dreck für Dich und wenn Du Glück hast, dann versucht er das ein bisschen zu kaschieren, aber de-facto bist Du auch dort kein Mitarbeiter, sondern eine Ressource, die wenn sie aktuell nicht vermittelt werden kann nach einer "Anstandszeit" von 1-4 Monaten wieder entlassen wird. Würdest Du unter diesen Umständen die gleiche Leistung bringen wie Du sie aktuell bringst? (Und wenn die Antwort "Ja" ist, dann lass' das Deinen Chef nur ja nicht wissen - es kam schon vor, dass Teile der Stammbelegschaft entlassen wurden und zu schlechteren Bedingungen am gleichen Arbeitsplatz als Zeitarbeiter weitergearbeitet haben). Nun denn...
Anderer AG is wohl auch kein Ausweg. Ein Kollege von mir hat gewechselt und sitzt jetzt ein Gebäude weiter aber beim gleichen Konzern - na toll. Wenn man 'interner' wird - hat ein anderer gemacht- dann muss man die ganzen externen Idioten auch noch steuern und ihnen sagen wie es geht, zumindest versucht man es. Und wenn man dann nicht weiterweis bildet man nen Arbeitskreis... :o)
Jetzt dürfte H.D. aber ziemlich verdutzt sein. Ist es eigentlich nicht billiger, feste Mitarbeiter einzustellen anstatt den Leifirmen das Geld nachzuschmeissen?! Wegen der Kündigungsfrist kanns ja nicht sein, weil wenn ich Leute brauch dann spekulier ich ja nicht damit, die bald wieder rauszuwerfen. Und die Lohnnebenkosten muß ja auch von der Leihfirma bezahlt werden, also dann doch wieder vom eigentlichen Arbeitgeber. Auf jedenfall vergönn ichs der Firma von H.D.:-)!
Wenn du einem Arbeiter kuendigst hast einen Prozess am Hals wegen unfairer/unbegruendigter Kuendigung. Der kassiert dann noch 6 Monate ohne da zu sein, usw. Und die Anwaltskosten ... und der Aufruhr in der eigenen Firma. Ich kannte einen der hat das durchgezogen. Hat argumentiert, er haette mehr Erfahrung, mehr Dienstjahre wie Mitarbeiter X, usw. Das hat vielleicht gekracht. Vier Monate spaeter must ich dann dessen Job machen. Als Externer, aber fuer 500Euro am Tag.
Die Leiharbeiter sind eine Bequemlichkeit der GF Den Personalchefs werden die Leiharbeiter mit ihren Kompetenzen und Fähigkeiten durch Anrufe der Zeitarbeitsfirmen schmackhaft gemacht. Für einen festen Mitarbeiter muss die Stelle umschrieben werden, Anzeigen geschaltet und die Leute bei einem Vorstellungsgespräch ausgesucht werden. Dann kommen die Arbeitsveträge, die auch Arbeit machen. Warum also nicht den hochbeworbenen kompetenten Sklaven nehmen und den mit wenig Lohn von der Buchhaltung bezahlen lassen? Bernd
>Das ist wahrscheinlich meistens richtig. Allerdings braucht die Firma >dem "Mitarbeiter" gegenueber keinerlei soziale (und rechtliche) >Verantwortung eingehen, weil er keinen anstaendigen Vertrag bekommt. Was >auch heisst dass so jemand jederzeit entfernbar ist. Das ist der Grund, >warum soviel auf Leiharbeit gesetzt wird. Fuer die meisten Firmen ist >der Begriff "soziale Verantwortung" heute ein Fremdwort. Dazu tauchen Leiharbeiter nicht in den Lohnkostenbilanz der Unternehmen auf sondern werden als Aufwendungen geführt. Will beispielsweise ein Aktienunternehmen seine Lohnkosten senken, dann schmeißt es Interne raus und nimmt Externe. Die Aktie steigt, da die Lohnkosten gesenkt wurden. Man muss sich nur mal angucken, wo vor der Krise die meisten Externen beschäftigt waren: Daimler, VW, Continental, Siemens, Airbus etc... Eine kleine Klitsche mit unter 100 Ma holt sich in den seltensten Fällen Kräfte von einem Dienstleister. Das ist einfach ein Minusgeschäft. Da kommen allerhöchstens kleine Zeitarbeitsfirmen in Frage. Man kann mit Leiharbeit sparen, wenn das Unternehmen seine eigene Zeitarbeitsfirma gründet und die Internen feuert und sie dann als Externe bei der eigenen Zeitarbeit mit schlechteren Gehaltsbedingungen unter Vetrag nimmt. Bei Ingenieuren ist das aber glaube ich noch nicht gemacht worden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. :)
@Bernd O.: > "innerlich" zwar gerne in sein neues Arbeitsumfeld einbringen würde, ihm > aber klar ist, dass das gar nicht von ihm erwartet wird und dass er dafür > auch nicht bezahlt wird - und langfristig auch nichts davon haben wird. Naja, natürlich wird von ihm erwartet, dass er sich einbringt. Dafür wird er u.a. bezahlt. (Wir sprechen doch von Ing.tätigkeiten und nicht von Bandarbeitern?) Und was heisst nichts davon haben wird? Naja, auch Anerkennung (z.B. direkte Anerkennung im Team/vom Chef) kann ein Motivationsgrund sein. Ob er diese bekommt, liegt aber dann nicht an ihm, sondern an seinem Umfeld/Chef - und da ist dann kein Unterschied zwischen intern/extern. > da Leiharbeiter (im Ingenieursbereich) in der Regel wissen, dass sie nur > zweitklassig sind und das auch von den "Internen" direkt oder indirekt > zu spüren bekommen - und dann eben gerade das Minimum leisten Naja, diese Haltung wirkt sich aber auch auf den unvoreingenommenen nächsten Arbeitgeber/Chef/Internen aus. Wie man in den Wald hineinruft... und zwar beiderseits! > Die typischen Gründe sind nicht Geldsparen, sondern flexibel und billig > Mitarbeiter wieder abbauen zu können ohne zu kündigen. Also Geldsparen. :-) @Linuxmichel: > Und was er dort bei der normalen Arbeit aufgeschnappt hat gehoert ihn > und er kann es auch ueberall mit hin nehmen. ...und dort zu seinem Vorteil "verkaufen". Wenn das deine Einstellung/Wissen ist, dann pass auf, dass dir das nicht mal später im Berufsleben zum Verhängnis wird. So ist es nämlich nicht! Man darf erwarten, dass Firmengeheimnisse auch in der Firma bleiben - auch dann wenn Externe beteiligt sind. Ich denke nicht, dass H.D. so weltfremd ist, wie ihr ihn hier darstellen wollt. Und auch die einstimmige Aussage, dass natürlich jeder Leiharbeiter nur das Minimum tut, stimmt so pauschal natürlich auch nicht. Es ist wie immer, es gibt solche und solche...
> Man kann mit Leiharbeit sparen, wenn das Unternehmen seine eigene > Zeitarbeitsfirma gründet und die Internen feuert und sie dann als > Externe bei der eigenen Zeitarbeit mit schlechteren Gehaltsbedingungen > unter Vetrag nimmt. Bei Ingenieuren ist das aber glaube ich noch nicht > gemacht worden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. :) Wieso, gibt es doch schon lange - Beispiel SiemensNokia, von denen weiß ich es genau. Siemens macht es wohl auch.
>Wieso, gibt es doch schon lange - Beispiel SiemensNokia, von denen weiß >ich es genau. Siemens macht es wohl auch. Echt? Ok, wieder was gelernt. Dann haben die Unternehmen doch schon viel ausgeschöpft, was möglich ist. Bin mal auf deren Steigerungen in der Zukunft gespannt. Liegt wohl alles am verfluchten Fachkräftemangel. :)
Es wurden doch sogar schon mal bei IBM USA (oder so, weiss nicht mehr genau wo's war) Leuten gesagt das Sie entweder nach Indien auswandern(!) können um dann dort für einen deutlich niedrigeren Lohn zu arbeiten oder gefeuert werden. Das nenne ich OUT-sourcing, da werden die Fachkräfte sogar gleich ganz aus dem Land geworfen ;) Nicht nur Deutschland geht den Bach runter wegen der Denke der Damager. Der "WESTEN" im allgemeinen geht den Bach runter und nähert sich von hohem Niveau den "emerging Markets" an (Asien, Afrika, Südamerika). Die wiederum nähern sich dem Niveau des Westens von unten an. Nach ein paar Überschwingern wird sich das Potential dann vielleicht mal irgendwann ausgeglichen haben ... Wenn nicht gegengesteuert wird - in welcher Form auch immer. ( alles nur wilde Spekulationen ;-) )
Ich will mal gar nichts bezueglich der Leiharbeit sagen... Wieso hast du aber so eine Angst das er eure Ideen mit zur Tuer rausnimmt... Also ich habe in der Automotive Industrie gearbeitet und da war es Gang und Gebe das das Konkurrenzprodukt irgendwie beschafft worden ist... und wenn ein ganzes Auto gekauft worden ist und dann wurde abgekupfert was das Zeug haelt... Es gibt sogar Firmen die darauf spezialisiert sind... Benchmarking nennt man das glaube ich...
>Wieso, gibt es doch schon lange - Beispiel SiemensNokia, von denen weiß >ich es genau. Siemens macht es wohl auch. Ja, Siemens macht es auch. Haben in München eine Personalserviceagentur, die Entwickler vermietet - zu horrenden Preisen. Das sind aber nur die besten im Markt :-) >Ist es eigentlich nicht billiger, feste Mitarbeiter einzustellen anstatt >den Leifirmen das Geld nachzuschmeissen Irgendwie nicht! Ich weiss nur nicht warum, Leiharbeiter billiger sind. Das mit der mangelnden Loyalität kann ich nur bestätigen. Ist aber nicht zu ändern. Die Geschäftsleitung will es so! Beitrag "Umfrage: alle glücklichen Ings. bitte hier melden"
Ach ja:
>Bei Ingenieuren ist das aber glaube ich noch nicht gemacht worden.
Oh doch! Über die Hintertüre. Siemens stellt fast nur noch über
Dienstleister ein. Da es im Markt keine guten Stellen gibt, kriegt man
die Ingenieure automatisch, zumal es die anderen genau so machen.
Ergebnis: Das Stammpersonal schrumpf und schrumpft und das Wissen - auch
die Wichtigen Kompetenzen - haben nur noch die externen.
Kleiner Einwurf: Klar gibt es in der Personalpolitik Modeerscheinungen. Da wird jede Woche in der Regel eine Sau durch die Abteilung getrieben. Vorher stand das dann im Manager Magazin oder Havard Businness und wie diese ganzen Pfadfinder im Tal der Ahnungslosen sonst so heißen. Aber sind die Personaler und BWLer wirklich so blöd wie es den Anschein hat? Geht deren Rechnung nicht evtl ganz anders auf als sich das technische Personal (das in dieser Richtung meist von Schule auf an verarscht wird) so vorstellt? Was ich von der wirtschaftlichen Entwicklung so mitbekomme ist eher so. Zur Zeit hat Technik bei großen Firmen einen ganz geringen Stellenwert. Er ist per se viel kleiner als man denkt da jede Entwicklung nur Risiko bedeutet. Ein S-Klasse Mercedes ist heute in nichts besser wie ein VW-Passat, eine S7 SPS wird von jeder Mitsubishi... getoppt und Dewalt ist im Vergleich zu Makita nun wahrlich nichts besonderes und ein I-Pod besteht aus ganz banalen Teilen die in billig weißem Kunststoff zum Edelmodell gehypt werden. Für die Fans der jeweils anderen Seite, gilt natürlich das Gegenteil, ich will hier niemanden zu Nahe treten. Entscheidend ist die Marke, nicht das technische Brimborium. Hier sind die Entscheider auf das äußerte bemüht deren Schutz zu erhalten. Diese zu verteidigen und jede Verwässerung zu vermeiden ist ihr anliegen. Dazu kommt noch das sich längst Oligopole gebildet haben die sich untereinander kein Auge auskratzen und ggf. ihre Ansprüche mit einer Flut von Patent, Marken Urheberrechts und sonstigen Ansprüchen verteidigen. Daher auch dieser IP-Wahn (intellectual property), die Dinosaurier machen ihre Gesetze selbst. Der Entwickler ist da einfach scheissegal, ob der nun nächste Woche bei der Konkurrenz sitzt oder nicht, was soll's? Die Schlachten werden im Businessbereich und nicht in der Entwicklung geschlagen. Newcomer werden mit Gesetzen wie WEE (das ganz gezielt den europäischen Markt für diese verbaut), Rücknahmeverodnungen und sonst. Drohungen in Schach gehalten. Dann gibt es noch konservative Sonntagsreden in Sachen Innovation die aber gar nicht stattfindet. Für kleinere Branchen die große Firmen nicht interessiert, gelten andere Gesetze. Daher wird da auch nur wenig MA-Leasing betrieben. My2cts
wie schrieb ich doch schon ganz oben: Zu Zeiten von Adam Ries haben Fabrikbesitzer für ihre guten Arbeiter Wohnungen rings um das Werk gebaut, damit das Wissen in der Firma bleibt. Nun frag ich mich: Sind Manager immer gescheiter als unsere Vor-Väter?
>> "innerlich" zwar gerne in sein neues Arbeitsumfeld einbringen würde, ihm >> aber klar ist, dass das gar nicht von ihm erwartet wird und dass er dafür >> auch nicht bezahlt wird - und langfristig auch nichts davon haben wird. >Naja, natürlich wird von ihm erwartet, dass er sich einbringt. Dafür >wird er u.a. bezahlt. (Wir sprechen doch von Ing.tätigkeiten und nicht >von Bandarbeitern?) >Und was heisst nichts davon haben wird? Naja, auch Anerkennung (z.B. >direkte Anerkennung im Team/vom Chef) kann ein Motivationsgrund sein. >Ob er diese bekommt, liegt aber dann nicht an ihm, sondern an seinem >Umfeld/Chef - und da ist dann kein Unterschied zwischen intern/extern. "und da ist dann kein Unterschied zwischen intern/extern." Und ob. Mein Chef traut sich nicht die externen zu loben. Könnte sonst Ärger mit den internen bekommen.
Externer schrieb: > Durchaus nicht unüblich: Köpfe zählen, die dann nach Adam Riese > -verzeihung- Ries aufgerechnet aber nicht nach dessen Vorbild behandelt > werden. Wenn ein Chef Geld einsparen will oder muss, dann ersetzt er feste durch externe Mitarbeiter. Irgendwo kommt dann hinten dabei raus, dass man Geld gespart hat, obwohl diese Leute summarum teurer sind. Und jetzt, liebe Ingenieure, erzählt mir mal wie das geht. Ein BWLer schafft das bestimmt im Schlaf. ;-)
Dein Kollege arbeitet für einen Geldhai, weil sein eigentlicher Chef nicht genug Arsch in der Hose hat, einen guten Mann langfritig einzustellen. Geldhai und Chef haben nur Zahlen im Kopf und sehen den maximalen Gewinn an erster Stelle. Loyalität zu den Mitarbeitern steht irgendwo ganz hintem im Programm. Deshalb verbünden sich diese und suchen einen noch schwächeren....die Externen. Durch gezieltes Mobbing und Sticheleien wird den Externen von den Internen verkauft, sie seien Ings zweiter Klasse, alle extrem Faul und Bock in derFirma zu arbeiten haben sie sowieso keinen. Stattdessen bereichern sie sich an den Ideen und verkaufen sie an die Konkurrenz. Hey...recht hat er! Ich würde auch auf die Firma scheissen und jeden abend wenn ich nach Hause fahre den Mülleimer am Eingang umtreten! Welcher normale Mensch gibt sich denn so nen scheiss länger als nötig?
Des Kaisers neue Kleider schrieb: > @Linuxmichel: >> Und was er dort bei der normalen Arbeit aufgeschnappt hat gehoert ihn >> und er kann es auch ueberall mit hin nehmen. > ...und dort zu seinem Vorteil "verkaufen". Wenn das deine > Einstellung/Wissen ist, dann pass auf, dass dir das nicht mal später im > Berufsleben zum Verhängnis wird. So ist es nämlich nicht! Als selbsternannter Kaiser musst Du es ja wissen. Auch wenn es sinnlos ist: Ich hab das von Geschaeftsgeheimnissen abgegrenzt. Ich rede von allgemeinen Wissen, das er dort erworben hat, z.B. Umgang mit Entwicklungstools. Edit: Ausserdem ist eine "Idee" als solche nicht zu schuetzen, also nicht wenn es sich nicht um SW handelt (Software-Patente). Ausserdem sind Eure Produkte irgendwann auf dem Markt. Schau mal z.B. an wieviele Hersteller auf laecherliche Art und Weise das iPhone zu immitieren versuchen. Glaubst Du grad so ein Sauladen wie Apple wuerde da nicht klagen wenn es auch nur einen Funken an Hoffnung geben wuerde?
"Loyalität ist ein Begriff, der bei Leiharbeitern, Söldnern und
Prostituierten nicht angesagt ist. Loyalität ist ein Geschäft auf
Gegenseitigkeit. Wer nicht loyal zu seinen Mitarbeitern ist (feste
Anstellung, vernünftiges Gehalt, vernünftige Behandlung) hat keine
Loyalität zu erwarten."
Hannes Jaeger
> Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht.
Mehr wird auch nicht honoriert. Der Arbeitgeber, der Verleiher, macht
auch genau seine Arbeit: er verdient mit der Arbeit der Sklaven.
Als Arbeitnehmer darf man da nichts anderes erwarten. Da der Verleiher
keine Investitionen in seine Handelsware hatte, braucht er sie noch
nicht mal möglichst teuer verkaufen. Hauptsache er wird sie überhaupt
los, dann macht er schon Gewinn.
Mitarbeitermotivation sieht anders aus.
Des Kaisers neue Kleider schrieb: > @Bernd O.: >> "innerlich" zwar gerne in sein neues Arbeitsumfeld einbringen würde, ihm >> aber klar ist, dass das gar nicht von ihm erwartet wird und dass er dafür >> auch nicht bezahlt wird - und langfristig auch nichts davon haben wird. > Naja, natürlich wird von ihm erwartet, dass er sich einbringt. Dafür > wird er u.a. bezahlt. (Wir sprechen doch von Ing.tätigkeiten und nicht > von Bandarbeitern?) Man kann sich einbringen und man kann sich einbringen. Von jemandem, der unterdurchschnittlich bezahlt wird und dem in dieser Firma keine Perspektive geboten wird würde ich jedenfalls nicht erwarten, dass er sich einbringt. Dass er seine Arbeit erledigt: Ja, aber dass er sich darüberhinaus einbringt oder durch besonders kreative Ideen hervorsticht eher nicht. => You get what you pay for. > Und was heisst nichts davon haben wird? Naja, auch Anerkennung (z.B. > direkte Anerkennung im Team/vom Chef) kann ein Motivationsgrund sein. > Ob er diese bekommt, liegt aber dann nicht an ihm, sondern an seinem > Umfeld/Chef - und da ist dann kein Unterschied zwischen intern/extern. Oft sind Externe vom "Team" ohnehin ausgeschlossen. Das geht los bei Besprechungen, die ausschließlich mit Internen durchgeführt werden (Teamrunden, Gruppenrunden, Betriebsinformationen, Führungsgespräche, ...) und endet bei der Separierung von Externen in eigene Büros, nur für Externe. >> da Leiharbeiter (im Ingenieursbereich) in der Regel wissen, dass sie nur >> zweitklassig sind und das auch von den "Internen" direkt oder indirekt >> zu spüren bekommen - und dann eben gerade das Minimum leisten > Naja, diese Haltung wirkt sich aber auch auf den unvoreingenommenen > nächsten Arbeitgeber/Chef/Internen aus. Wie man in den Wald > hineinruft... und zwar beiderseits! Sicherlich. Letztlich aber hat die Firma damit angefangen, Stellen nicht mehr intern zu besetzen, sondern hat sich Externe geholt. Der Externe hatte oft nur die Wahl zwischen Arbeitslos und Leiharbeit. Mich würde mal interessieren, wie ein Mitarbeitergespräch zwischen dem Vorgesetzten eines Leiharbeiters und seinem Vorgesetzten aussieht, also konkret welche Ziele da vereinbart werden und welches Feedback er erhält. Da kann eigentlich nichts konkretes dabei rüberkommen, denn sein Vorgesetzter weiß absolut nichts über seine tägliche Arbeit. Da müsste er schon ganz besonders tolle oder ganz besonders schlechte Leistung abgeliefert haben, dass er überhaupt etwas erfährt. => Da fehlt jegliche Mitarbeiterführung. >> Die typischen Gründe sind nicht Geldsparen, sondern flexibel und billig >> Mitarbeiter wieder abbauen zu können ohne zu kündigen. > Also Geldsparen. :-) Eigentlich nicht, denn wenn die Mitarbeiter nicht sehr schnell wieder entlassen werden, dann fressen die Mehrkosten für den Externen die eventuell nötigen Abfindungen über die Zeit auf, denn die Zeitarbeitsfirma muß ja auch 1-4 Monate der Nichtvermittlung einplanen, in der sie den MA nicht sofort entlässt und auch das zahlt letztlich die Firma, die die Arbeitskraft des Zeitarbeiters beansprucht. > @Linuxmichel: >> Und was er dort bei der normalen Arbeit aufgeschnappt hat gehoert ihn >> und er kann es auch ueberall mit hin nehmen. > ...und dort zu seinem Vorteil "verkaufen". Wenn das deine > Einstellung/Wissen ist, dann pass auf, dass dir das nicht mal später im > Berufsleben zum Verhängnis wird. So ist es nämlich nicht! > Man darf erwarten, dass Firmengeheimnisse auch in der Firma bleiben - > auch dann wenn Externe beteiligt sind. Natürlich darf man das. Und sowohl der Ex-Externe als auch die Firma, die mit viel weniger Entwicklungsaufwände ein sehr ähnliches Produkt auf den Markt gebracht hat werden bestätigen, dass keinerlei Firmengeheimnisse verwendet wurden. LOL > Ich denke nicht, dass H.D. so weltfremd ist, wie ihr ihn hier darstellen > wollt. Will ich gar nicht, aber er ist vermutlich noch nicht so lange im Berufsleben. > Und auch die einstimmige Aussage, dass natürlich jeder > Leiharbeiter nur das Minimum tut, stimmt so pauschal natürlich auch > nicht. Es ist wie immer, es gibt solche und solche... Klar gibt es die, aber aus eigener Anschauung in diversen Firmen war es immer so, dass die Externen eher unterdurchschnittliche Leistungen an den Tag gelegt haben - jedenfalls die, die die gleiche Arbeit erledigt haben wie die Internen. Bei den Profis unter den Externen (hatte ich aber nur in zwei Fällen) sieht es anders aus. Die werden sehr gut bezahlt (weit besser als ein Interner) und sind in ihrem Bereich den Internen haushoch überlegen. Die kommen, ziehen ein Projekt durch und sind dann auch wieder weg. Hier ging es aber nicht darum, Arbeitskraft einzukaufen, sondern Spezial-Know-How für eine bestimmte Zeit für eine bestimmte Aufgabe zu "kaufen". Gruß, Bernd
Bin auch seit kurzem bei einem Leiharbeitsvermittler und sehe zu, dass ich hier so schnell es geht, wieder entfleuchen tue.
Wer sich zu Tode spart, stirbt. Grüsse Robert (nicht Leiharbeiter, aber Ingenieursdienstleister)
Als ich Leiharbeiter war habe ich mir auch alles mitgenommen per USB Stick ist das auch kein Problem durch die Sicherheitsdienste (war bei Siemns) zu kommen
>Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht.
Was sollen die denn noch machen außer ihrer Arbeit ? Schnittchen
mitbringen ? KAffe machen ?
wer seine arbeiter nur mir bannanen füttert muss sich nicht wundern wenn er nur AFFEN hat
> Als ich Leiharbeiter war habe ich mir auch alles mitgenommen > per USB Stick Konntest Du es mal einsetzen? > ist das auch kein Problem durch die Sicherheitsdienste > (war bei Siemns) zu kommen Da wird sich die Siemens ber freuen, das zu hören.
> Als ich Leiharbeiter war habe ich mir auch alles mitgenommen
Packs mal auf Rapidshare damit die ihre Lektion lernen ;-) ;-) ;->
Als Gast postend folgender Beitrag aus dem Freiberuflerforum Xing: ---------------------------------------------------------- Elektroingenieur P. ( ein ex-Kollege, der mit mir in einem Projekt beim Endkunden war) arbeitete seit Mitte 2008 für insgesamt 5 Monate zu einem offenbar recht niedrigen Stundensatz im Projekt - vermutlich, weil er aus Angst vor der Wirtschaftskrise ein geringes Angebot akzeptiert hat. Dies ist mir das Wahrschenilichste, weil auch ich die Beobachtung gemacht habe, dass die Anbieter das Krisenargument nutzten, um Sätze zu drücken. Die Firma und der Dienstleister freuten sich, weil sie einen Billigen und Guten einkassiert hatten. Nun, machen wir es kurz, er verliess das Projekt im Frühjahr mit angeblicher Krankheit und wurde ersetzt. Da ich mich mit ihm ausgetauscht hatte und sein sein Profil auf GULP kenne, konnte ich ersehen, dass er seither 3 Monate bei der direkten Konkurrenz gearbeitet hat. Die werden ihm sicher nicht weniger gezahlt haben. Für die Firma ist das ein grosses Minus, weil der Neue wieder erst eingearbeitet werden muss und auch der Dienstleister kommt nicht auf seinen Gewinn. Aber es war halt ein "günstiges" Schnäppchen. --------------------------------------------------------- So kann es gehen wenn bei den Einkäufern die Sparwut ausbricht.
H.D. ? Noch da? oder nicht mit so einer eindeutigen Resonanz auch und sogar von alt eingesessenen und registrierten Forumsbenutzern gerechnet? Eben da müsste doch was dran sein...
Hier fragen viele, warum Leiharbeiter beschäftigt, werden statt Mitarbeiter einzustellen, obwohl Leiharbeit teurer ist. Die Antwort ist, dass Leiharbeit eine andere Kostenart darstellt. Leiharbeit wird nicht als Personalkosten verbucht, sondern im Allgemeinen als Sachkosten. Wenn Externe (dann eher als Berater) einen Werkvertrag haben, sind das sogar Investitionskosten. Es geht einfach darum, dass ein großer Konzern sagen kann "Die Personalkosten sind bei uns um xy % gesunken." Oft ist auch der Betriebsrat schuld. Wenn in einem Konzern in einem unrentablen Bereich Leute entlassen werden, verhindert der Betriebsrat im Allgemeinen Neueinstellungen in anderen Bereichen, auch wenn diese dringed benötigt würden. Man kann leider keinen Sachbearbeiter auf eine Softwareentwicklerstelle für hoch innovative Produkte setzen, aber das ist dem Betriebsrat total egal. Und weil die Projekte gemacht werden müssen, werden sie eben mit Externen gemacht. Und noch dazu tauchen dann diese ganzen Externen in den Geschäftsberichten überhaupt nicht auf, weder in den Mitarbeiterzahlen noch in den Personalkosten. Sind halt gut versteckt in Sach- oder Investkosten. Tja....
Gast schrieb: > Die Antwort ist, dass Leiharbeit eine andere Kostenart darstellt. > Leiharbeit wird nicht als Personalkosten verbucht, sondern im > Allgemeinen als Sachkosten. Wenn Externe (dann eher als Berater) einen > Werkvertrag haben, sind das sogar Investitionskosten. Man müsste die Bilanzierungsvorschriften ändern, damit diesem Unsinn ein Ende gesetzt wird.
Da könntE ein Satz reichen: $1 Auch Leiharbeiter sind in der Bilanz als Personalkosten auszuweisen.
>Die Antwort ist, dass Leiharbeit eine andere Kostenart darstellt. >Leiharbeit wird nicht als Personalkosten verbucht, sondern im >Allgemeinen als Sachkosten. Womit wir direkt zu einer der typischen BWL Kacke kommen. Wenn ich beim Türken Apfel mit dem Geld aus meiner rechten Hosentasche bezahle, und Bananen mit dem Geld aus meiner linken, wieviel spare ich dabei?
Wird das nicht ander besteuert oder ist soagr anders abzusetzen ? Kanns vom Gewinn abgezogen werden ? Muß ja dann irgendwo einen finanziellen Vorteil haben, abgesehen davon, das man die Personalabteilung verkleinern kann.
Leiharbeiter sind wie Sachkosten und auch als solche zu behandeln. Computer, Messgeräte, Maschinen (...) die nicht mehr gebraucht werden, werden auch entsorgt und aus der Firma entfernt. Leiharbeiter haben den Vorteil, das deren Entsorgung nichts weiter kostet.
Wer loyale Mitarbeiter sucht darf nicht bei Sklavenhaltern anheuern. Ist wie immer im Leben, you get what you pay for. Weiss jeder BWLer im ersten Semester oder? :-D Mit freundlichen Grüßen!
> H.D. ? Noch da?
Ja!
Sehr interessante Beiträge. Die meisten scheinen meiner Meinung zu sein,
dass man bei Leiharbeitsfirmen keine guten Mitarbeiter findet.
Wenn doch nur viele Entscheider mal solche threads lesen würden...
Was sind gute Mitarbeiter ? Klar gibt es gute Leiharbeiter, warum bleiben sonst einige jahrelang leihweise bei einem Kunden? Ist das schon Loyalität ?
Rick schrieb: > Was sind gute Mitarbeiter ? > Klar gibt es gute Leiharbeiter, warum bleiben sonst einige jahrelang > leihweise bei einem Kunden? > Ist das schon Loyalität ? Das ist eher der Zustand, sich mit den Umstand abgefunden zu haben. ;-) Der Leiharbeiter kann ja nix dafür, dass der Entleiher ihn so lange ausleiht. Wenn der Stücklistenschreiber seine Listen zur Zufriedenheit schreibt, passt es doch. Der Leiharbeiter könnte natürlich sowas wie Loyalität entwickeln. Damit wäre es aber schnell vorbei, wenn der Entleiher zum Tritt in den Allerwertesten ansetzt.
> Klar gibt es gute Leiharbeiter, warum bleiben sonst einige jahrelang > leihweise bei einem Kunden? > Ist das schon Loyalität ? Menschliche Naivität, Dummheit, Hilflosigkeit, Anpassungsfähigkeit ... es gibt eine große Anzahl an Erklärungen für menschliche Verhaltensmuster. Welche warum positiv zu bewerten sind liegt im Auge des Betrachters. Von Aussen betrachtet sind das alles arme Schweine. Die Chefs genauso wie die Leiharbeiter genauso wie die Verleiher.
> Was sind gute Mitarbeiter ?
Das sind Angestellte, welche die Firma für die sie arbeiten so fair
behandeln, wie sie selbst behandelt werden.
analysator schrieb: > Von Aussen betrachtet sind das alles arme Schweine. Die Chefs genauso > wie die Leiharbeiter genauso wie die Verleiher. Wieso sollen die Verleiher arme Schweine sein, die verdienen doch gutes Geld bei vergleichsweise geringem Einsatz. Kein Wunder dass diese Branche so boomt.
@ mbc , alle Kosten einer Firma können vom Gewinn abgezogen werden, und besteuert wird das auch nicht anders, es gibt halt keine Lohnnebenkosten für diese Kräfte. Und die Personalabteilung wird deshalb auch nicht verkleinert, die Arbeit bekommt dafür die Buchhaltung. Die VORTEILE sind rein virtuell, wie hier schon mehrfach erläutert, und alles eine Frage des Standpunktes. Als großes Beispiel in einer sehr großen deutschen Firma (Global-Player), wurden Abteilungen (Tochtergesellschaft) gegründet, um den "Personalüberschuß" sozialverträglich auszugliedern. Nannte/nennt sich Vivento (VTS= Vivento Technical Services/ VCS / VIS) und stand auch schon mehrmals zum Verkauf (inoffiziell). http://de.wikipedia.org/wiki/Vivento Vivento ist nach Konzerndarstellung ein Dienstleister der Deutschen Telekom AG, der Outsourcing und Projektmanagement anbietet sowie Fachpersonal zu Unternehmen und Behörden vermittelt. Vivento ging im Oktober 2003 durch Umbenennung aus der Personal-Service-Agentur der Telekom hervor. Das Unternehmen mit Sitz in Bonn ist bundesweit präsent. Zum Personal von Vivento gehörten Mitte 2006 ca. 17.000 Beamte und Angestellte. Eingesetzt werden die Mitarbeiter zu einem großen Teil in Call-Centern. Beamte können im Zuge von Hartz IV hauptsächlich in Arbeitsämtern und kommunalen Sozialbehörden eingesetzt werden. Der Unternehmensauftrag der Telekom an Vivento lautet, die Qualifizierung und Neubeschäftigung von Personal zu gewährleisten, das im Zuge von konzernweiten Rationalisierungsmaßnahmen abgebaut wurde. Da diese sogenannten „Clearings“ nicht mit Kündigungen verbunden sind, besteht die Notwendigkeit, die freigewordenen Mitarbeiter entweder an andere Arbeitgeber auf freiwilliger Basis zu vermitteln oder über eigene Geschäftsmodelle in eine neue Beschäftigung zu überführen. Anlass für die Gründung von Vivento laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG René Obermann am 19. April 2007 im ZDF: „Wir haben die Vivento vor Jahren gegründet, um den Menschen, die wirklich auf Dauer keine Beschäftigungsperspektive hatten, einen Übergang zu anderen Unternehmen oder als Dienstleister für andere Unternehmen tätig zu sein. Das hat im Wesentlichen erfolgreich geklappt, weil viele von denen Arbeit gefunden haben, woanders.“ Aus einigen dieser Geschäftsmodelle sind seit 2004 eigene, bis 2008 befristete Gesellschaften hervor gegangen: Der Callcenter-Anbieter Vivento Customer Services und der Technik-Dienstleister Vivento Technical Services sind die größten dieser Tochtergesellschaften. Die Vivento Technical Services wurde 2007 von der Telekom an den Kommunikationsriesen Nokia Siemens Networks verkauft. [1]
> Wieso sollen die Verleiher arme Schweine sein, die verdienen doch gutes > Geld bei vergleichsweise geringem Einsatz. Kein Wunder dass diese > Branche so boomt. Weil einige von Denen nichts Kreativeres im Leben einfällt als unmoralische Geschäfte zu machen, weil einige wie Parasiten andere Menschen unfair ausnutzen und sie den Wildwuchs des Menschenhandels im Kapitalismus fördern, in der verschiedene Leute für die gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt werden. Leiharbeit dient nicht dem Wohle der Menschheit sondern dem Wohle des Raubtierkapitalismus. Was können die Verleiher also anderes sein als "arme Schweine"?
Dann sind die Verleiher (Sklavenhändler) aber keine "armen" sondern reiche Schweine.
>Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht. >Im Grossen und ganzen sind sie eher unauffällig. Und was hast du eigentlich von den Menschen auf dem Arbeitsstrich erwartet? Würdest du dort landen, würdest du genau so tun. Was soll da überhaupt jemanden motivieren? Dass er die gleiche Arbeit macht wie andere oder sogar mehr und weniger bekommt? Dass sein Arbeitsverhältnis unsicher ist? Du träumst und hoffentlich geht euer wunderbarer Entwicklungsladen zu Grunde.
Früher wurden sie noch motiviert durch die Möglichtkeit fest eingestellt zu werden. Aber heutzutage, selbst die Angestellten haben keine Motivation mehr.
Der Begriff Leiharbeiter kommt eigentlich aus der NS-Zeit, damals haben die KZ's ihre Häftlinge "ausgeliehen" . Der Begriff Zwangsarbeiter kam erst im Zuge der Aufarbeitung. Mich wundert sowieso warum man in Deutschland darauf noch nicht hingewiesen hat, sonst springt man doch auch bei jedem anrüchigem Nazivokabular im Kreis.
>Aber heutzutage, selbst die Angestellten haben keine Motivation mehr.
Wem sagst Du das ...
Franz schrieb:
> Kommunikationsriesen Nokia Siemens Networks verkauft. [1]
und da sind 80% der Beschäftigten von Zeitarbeitsfrimen beschäftigt die
z.B. für Kabel Deutschland arbeiten. Und da ist eine schlechte Stimmung,
weil wer nicht springt wird einfach ausgetauscht. Hauptsache die Zahlen
stimmen.
> Ihr seit alle Sklaven eurer Arbeitsgeber oder Kunden Von den Ehefrauen ganz zu schweigen... > mit wenigen worten ausgedrückt: ein sklave wird nie loyal sein ...weshalb es mit der Loyalität oft nicht allzu weit her ist.
Avr Nix schrieb:
> Ihr seit alle Sklaven eurer Arbeitsgeber oder Kunden
Joa :D Meine Firma laesst sich auch eiskalt vom Kunden erpressen. Aber
das coole ist dass ich (noch) ueber diesen Dingen stehe ;)
@ Michael G. , das ist jetzt aber sehr zwiespältig rüber gekommen. Oder bist du selbst der GF / Chef in deiner Firma, oder mit deiner Arbeit und Entlohnung so wunschlos glücklich?
Heute stand in der RP ein Artikel von K.T. zu Guttenberg und wie sollte es wohl anders sein: Zeitarbeit ist sinnvoll und sichert die Beschäftigung. Das alte Loblied mal wieder. Zeitarbeit ist und bleibt "Arbeit zweiter Klasse".
"Zeitarbeit ist sinnvoll" im ursprünglich gedachten Sinne, nicht was daraus gemacht wurde.
>Heute stand in der RP ein Artikel von K.T. zu Guttenberg und wie sollte >es wohl anders sein: Zeitarbeit ist sinnvoll und sichert die >Beschäftigung. Der Geldadel erklärt dem Pöbel dass Sklaverei gut ist. Endlich ist der Adel dort wo er hingehört: in der Regierung.
>Ihr seit alle Sklaven eurer Arbeitsgeber oder Kunden
Aber es gibt mehrere Klassen!
Als Angestellter war ich vor Jahren schon sehr gefragt und konnte immer
Gehälter am oberen Rand verhandeln. Auch als Selbständiger bekomme ich
Sätze im oberen Drittel. Das geht aber nur, weil ich zu den besten 10%
gehöre.
Wer nur mittelmäßig ist, hat als Festangestelleter, wenn er zu einer
guten Zeit eingestiegen ist, gfs noch eine gute Prosition - als
Zeitarbeiter aber wird er vollkommen ausgebeutet!!!!
Ja und der Markt der Zeitarbeit wächst ja weiter ( heute sind es 20-25% ). Zeitarbeit sollte man wieder auf den ursprünglichen Zustand wieder herstellen bzw. abschaffen.
@ Franz (Gast) : Danke für die Erklärung, bin kein BWL`er, hatte nur bereits mehrfach gelesen, das diese Kosten für Leiharbeiter anders "zu Buche" schlagen, als bei Festangestellten. Sollte angeblich weitere Vorteile für den AG haben. > Klar gibt es gute Leiharbeiter, warum bleiben sonst einige > jahrelang leihweise bei einem Kunden? Wenn die so gut sind, warum haben die dann keine Festanstellung sondern werden durch den AG jahrelang nur als Leihfleisch angeheuert ? Festanstellung brächte doch angeblich niedrigere Kosten für den AG, aber gleichzeitig höheres Einkommen für den AN ... wer macht dabei dann wohl Verlust ? Fähig sind sie doch anscheinend und benötigt werden sie ja wohl auch.
Diese Sklaven sind meist bei großen Unternehmen (Siemens etc.) jahrelang verliehen. Es macht sich halt nicht gut wenn Festangestellte, selbst wenn es nur ein paar sind, entlassen werden müssen. Bei Sklaven fragt da keiner so schnell nach, ab 1000 Leihsklaven auf einmal kommt vielleicht eine Pressemitteilung. So viel teurer sind Leihsklaven im Dauereinsatz also nicht, eher preiswerter. Ich glaube kaum das eigene Siemens Lagerhiwis für 18€/Stunde (Arbeitgeberbrutto, NRW, 2005) in Rechnung stellen kann.
Franz schrieb: > @ Michael G. , > das ist jetzt aber sehr zwiespältig rüber gekommen. Oder bist du selbst > der GF / Chef in deiner Firma, oder mit deiner Arbeit und Entlohnung so > wunschlos glücklich? Will heissen die Firma wird erpresst aber mir geht es am Arsch vorbei :D
> Diese Sklaven sind meist bei großen Unternehmen (Siemens etc.) > jahrelang verliehen. Was zur folge hat, dass sie ihre Zeit bei Siemens verschwenden, sich aber dort keine Position erarbeiten können. Wenn sie mal eintreten, wird ihnen diese Zeit NICHT angerechnet!!!!!
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