Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Loyalität von Leihmitarbeitern


von H.D. (Gast)


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Ich frage mal so in die Runde, wie es mit der Loyalität von Mitarbeitern 
aus Leihfirmen bestellt ist, eurer Erfahrung nach.

Wir haben in unserer Abteilung mehrere von der Sorte und bei kaum einem 
habe ich den Eindruck, dass er sich sonderlich engagiert. Es handelt 
sich ausnahmslos um Ingenieure und alle sind im Bereich Entwicklung 
beschäftigt. Alle kommen so ziemlich jeweils von einem anderen Verleiher 
aber eines scheint gemein: Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht. 
Im Grossen und ganzen sind sie eher unauffällig.

Nur bei einem ist es anders: Der ist (vielleicht durch die Krise, wer 
weis das schon so genau) das erste mal bei einem Zeitarbeitsverleiher 
gelandet und lamentiert den ganzen Tag offen herum, wie schlecht es ihm 
dort geht. Er hat zwar super Ideen und beherrscht sein Fach, soweit ich 
das sehe, aber die Arbeitseinstellung kommt immer mehr dahin, dass er 
sich hängen lässt, so nach dem Motto: Ich arbeite soviel, wie ich 
kriege. Er scheint von seinem Verleiher wohl so um die 70% zu kriegen 
:-)

Es geht aber noch weiter: Inzwischen lässt er offen durchblicken, dass 
er mit "dieser Firma" und damit meint er uns, so mehr oder weniger 
abgeschlossen hat und sowieso bald für die Konkurrenz arbeitet.

Das Problem ist, dass wir hier in der Abteilung über alles reden und er 
so alle Neuideen und Entscheidungen mitbekommt. Vor allem sieht er aber, 
woran gearbeitet wird, weis von den Problemen und Lösungen und hat 
Zugang zu den Sourcen und Dokumenten. Es ist ja auch nicht zu 
verhindern, dass einer Zugang zu vielen Sachen auf dem Server hat, wenn 
er ja die Infos braucht zum mitentwickeln.

Wie geht man damit um? Früher oder später landet das Ergebnis von 2 
Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der 
kritischen Phase: Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch 
Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt.

Von den Internen würde sich keiner den Ast absägen, auf dem sie sitzen, 
weil alle schon seit Jahren in der Abteilung und der Firma sind.

Wie sind eure Erfahrungen mit externen?

von Mark B. (markbrandis)


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H.D. schrieb:
> Wie geht man damit um? Früher oder später landet das Ergebnis von 2
> Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der
> kritischen Phase: Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch
> Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt.

Wie man damit umgeht? Ganz einfach: Leute für solche Dinge eben direkt 
einstellen und nicht über Dienstleister. Wenn es einem das nicht wert 
ist, darf man sich auch nicht beschweren, wenn das Know-How schnell 
wieder weg ist (und gar bei der Konkurrenz landet).

von Gast (Gast)


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Tjaaaa, schön blöd.

Welche Geistesgröße hat sich das eigentlich ausgedacht, festes Personal 
auf die Straße zu setzen und irgendwelche Wildfremden mitten in die 
laufende Planung einzubinden, von denen keiner weiß wo die herkommen und 
wann die wieder gehen?

Damit werdet ihr leben müssen. Für das, was mit den Leuten gemacht wird, 
kann man eher froh sein wenn die überhaupt noch arbeiten.
Bei den Firmen kriegen die kein Bein in die Tür. Die Dienstleister 
nutzen die Leute vollkommen aus, speisen sie mit einem Hungerlohn ab. 
Trotzdem wird erwartet, dass sie in den Firmen 120% Leistung bringen. Es 
könnte ja, in 100 Jahren, sein, dass die Firma sie eventuell vielleicht 
übernehmen möchte.
Der Plan klingt genial: Die Leute arbeiten für einen Hungerlohn, bringen 
aber gute Leistungen, weil sie immernoch hoffen, den Schritt in die 
Festanstellung zu schaffen.
Irgendwann wird man leider wach und fährt frustriert die Leistung 
herunter, weil man bemerkt das der Chef einem nur mit Zuckerbrot und 
Peitsche antreibt.

Das die Leute dann die Firmen wechseln, weil sie dort wieder 
Aufstiegschancen vor der Nase wedeln haben, ist doch vollkommen klar.
Das hat mit "Loyalität" nichts zu tun.
Kaum jemand würde anders handeln, vor allem wenn ihm noch eine Familie 
und die täglichen Horrormeldungen aus der Wirtschaftskriese im Nacken 
sitzen.
Wie real die Kriese nun ist sei dahingestellt, Fakt ist, dass sie die 
Leute mächtig an den A*sch packt und man irgendwie reagieren muss.

Der nächste Wunsch der Politik ist es ja, Fachkräfte aus dem Ausland zu 
holen.
Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da in dem kaputten System kaum 
mehr vernünftig ausgebildet wird und die überzogenen Ansprüche eben nur 
von Leuten geleistet werden können, die mit 5 Jahren schon Beethoven 
spielen können mussten.
Da aber selbst solche Leute oft nur über Dienstleister in die Firmen 
kommen, wandert das Know-How erst durch die Firmen und schließlich 
inklusive ausgebildeter Fachkräfte Richtung China und Japan.

Zwei Fragen: 1. Wie gut wird die Politik bezahlt, damit sie diesen 
Transfer vorantreibt?
2. Wieso wird das stillschweigend akzeptiert und hier gar noch von 
"Loyalität" geredet?

Rohstoffe hat Deutschland nicht. Wir haben dafür einen 
Technologiestandort gehabt, der weltweit als Ursprung von Innovation und 
Qualität bekannt war.

Wieso lassen sich scheinbar 90% aller Bürger darauf ein, diesen Standort 
zu ruinieren, um dann mit einem Haufen sozial Schwacher und 
Eingebürgerter, die das eigene Vaterland schon nicht mehr wollte, vor 
die Hunde zu gehen???

Hier noch von "Loyalität" zu sprechen, ist ein Witz.

von mbc (Gast)


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Warum sollten die sich auch anstrengen ? In ein paar Monaten oder Tagen 
müssen die doch eh wieder nach unbekannten Firmen wechseln.

Dazu dann ständige Unsicherheit, extreme Mobilitätsanforderungen, 
ständiges Wechseln des Arbeitsumfeldes. Und das alles für einen 
Hungerlohn, bei dem der Verleiher, für sehr wenig Gegenleistung, den 
größten Teil selber absahnt ...

Dazugehören tut man als Leiharbeiter eh nie, das ist aber ein sehr 
wichtiger Teil, weil man sich dadurch mit der Arbeit und auch mit der 
Firma identifiziert. Fehlt dieser Zusammenhalt, fehlt diese Verbindung.

Mich wunderts nicht ... im Gegenteil ...

Wenn Du weißt, das Du alle 3 Monate in einen anderen Ort umziehen 
müßtest, würdest Du dann anfangen jedesmal die Umzugkartons auszupacken 
und die Wohnung komplett einzurichten ? Das lohnt sich eben nicht ... 
warum also tun.

Die Chancen übernommen zu werden sind eben sehr gering, zumal wenn man 
schon zig mal drauf gehofft hat sinkt die Motivation enorm ... und auch 
der Glaube daran. Irgendwann ist die Luft halt raus, erst recht wenn man 
sich dann in der Freizeit noch mit der ARGE oder dem Arbeitsamt 
rumschlagen kann, weil noch nicht erhaltener Lohn bereits fiktiv 
angerechnet wird und man die nächste Monatsmiete nicht begleichen kann 
...

Das System ist eben Mist, natürlich nicht für die die dran sparen oder 
dran verdienen.

von Mr.T (Gast)


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@H.D.

>Es geht aber noch weiter: Inzwischen lässt er offen durchblicken, dass
>er mit "dieser Firma" und damit meint er uns, so mehr oder weniger
>abgeschlossen hat und sowieso bald für die Konkurrenz arbeitet.

Sei ihm einen Schritt voraus: nimm ne USB-Platte mit in die Firma und 
geh dann selbst zur Konkurrenz!

von Gast (Gast)


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He he.. gut so H.D.  ich hoffe sehr, dass dieser Mensch zu Konkurrenz 
geht.. und eure Firma am Ende dadurch dicht macht.. ha ha.. das freut 
mich sehr..
ja wohl.. Mitarbeiter von Dienstleister Firmen sind billig.. ja wohl.. 
jetzt hat eure Firma viel gespart..

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ihr beutet Leute aus, und fragt euch dann noch, ob die loyal sind? Aber 
sonst geht's gut?

> Er scheint von seinem Verleiher wohl so um die 70% zu
> kriegen :-)

Du findest noch lustig, dass er ausgebeutet wird? Na toll, da kann man 
sich direkt vorstellen, wie ihr mit Leiharbeitern umgeht.

Loyalität ist ein Begriff, der bei Leiharbeitern, Söldnern und 
Prostituierten nicht angesagt ist. Loyalität ist ein Geschäft auf 
Gegenseitigkeit. Wer nicht loyal zu seinen Mitarbeitern ist (feste 
Anstellung, vernünftiges Gehalt, vernünftige Behandlung) hat keine 
Loyalität zu erwarten.

von Annonymus (Gast)


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Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu ...
Wenn in eurer GL der Entschluss gefasst wurde, sie müssen den
Sklavenhandel fördern, braucht sich im Nachhinein keiner wundern
wenn das IP zur nächsten Baumwollplantage flöten geht.

von Bernd G. (Gast)


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Wäre ich Leiharbeiter, würde ich mir auf keinen Fall den Arsch für 
irgendjemanden aufreißen und auf keinen Fall mehr leisten, als die 
Bezahlung hergibt. Warum auch?

Wenn deine Bosse nur soweit denken konnten, wie oben dargestellt, dann 
möge deine (???) Firma mit heftigen Geräuschen den Bach hinuntergehen!

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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H.D. schrieb:

> Wir haben in unserer Abteilung mehrere von der Sorte und bei kaum einem
> habe ich den Eindruck, dass er sich sonderlich engagiert. Es handelt
> sich ausnahmslos um Ingenieure und alle sind im Bereich Entwicklung
> beschäftigt.

Warum sollten sie sich auch engagieren bei einer Firma, die sie nur als 
Menschenware einkauft und von der sie den Rausschmiss bei der naechsten 
Gelegenheit sowieso erwarten koennen.

von Schwups... (Gast)


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Es fehlt eben einfach jegliche Perspektive.
Da würde ich auch die Leistung verweigern.
Wer es anders handhabt ist einfach nur dumm.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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>Wie geht man damit um? Früher oder später landet das Ergebnis von 2
>Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der
>kritischen Phase: Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch
>Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt.

Wenn er unbefugt Daten herausschafft ist es wohl eine Straftat. Davon 
wuerde ich nicht ausgehen. Und was er dort bei der normalen Arbeit 
aufgeschnappt hat gehoert ihn und er kann es auch ueberall mit hin 
nehmen. Schon boese die Welt, was? Haette Deine Firma ihn einen 
anstaendigen Arbeitsvertrag gegeben wuerde er jetzt vielleicht nicht 
wechseln wollen. Schon mal daran gedacht?

Ansonsten bleibt natuerlich noch die gute alte Hirnwaesche(tm).

von Stefan K. (syliosha)


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Wie sagt man so schön

"Man muss nicht das Gehalt an die Arbeit anpassen, sondern die Arbeit 
ans Gehalt"

Wenn man für die Entwicklung Leiharbeiter holt, find ich es nur gerecht 
wenn die dann mit dem Wissen zur Konkurenz abwandern.
Aber das sind halt BWLer in der Führungsetage die nicht weiter Denken 
also "boah hab ich durch die Leiharbeiter viel Geld gespart". An die 
Folgen denken die nicht.
Sei froh das sie nur wenig Arbeit machen und nicht Kernsegmente machen, 
die nachher keiner von den Festangestellten mehr versteht. Was daraus 
dann folgt sollte klar sein.

von Matthias (Gast)


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Ihr habt ja alle Recht!

Doch leider ist es bittere Realität in der deutschen Wirtschaft. 
Festangestellte, nee, wir holen uns lieber Externe.

Drücken den Preis schnell nochmal um 15%. Irgendjemand wird es dafür 
schon machen.

Über das "wie" wird nicht gefragt. Der Einkäufer der die 15% rausgeholt 
hat bekommt noch einen Orden. In den A... treten müßte man ihn.

Vom Sklavenhalter will ich gar nicht reden.

Armes Deutschland!

von Brott (Gast)


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Schön, dass es hier so viele (eigentlich nur) vernünftige Antworten zum 
Thema Leiharbeit gibt. An der Uni bei mir werben diese Firmen auch 
regelmäßig an den werdenden Ings rum.. und mit einer kritischen Position 
zur Leiharbeit wird man an der Uni auch eher für bekloppt erklärt.. ich 
hoffe das ändert sich bei den Leuten wenn sie erstmal die Realität 
schnallen.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wieso Chefs so massiv im 
Kernkompetenz-bereich auf Leiharbeit setzten (an der 'linie' verstehe 
ich es ja auch schon nicht)..

Bei einem Freund von mir sind in einer Entwicklungsabteilung 
(Europäisches Riesenunternehmen) von ca. 100 Ings ganze zwei vom 
Kernbetrieb!!! - genau genommen ist das ganze KnowHow nicht mehr bei 
dieser Firma.. braucht nur die Konkurrenz zur Leiharbeitsfirma zu gehen 
und abzuwerben - fertig ist die Übernahme.. Einfach Krass!

Auf die Ausbeutung wurde hier ja schon genug eingegangen.

Ich kann nur eins sagen: setzt euch in euren Betrieben für eine 
Sinnvolle Personalpolitik ein - macht den Chefs klar, dass sie da 
scheiße bauen!

Verhaltet euch den Angestellten gegenüber loyal, dann könnt ihr auch 
Loyalität erwarten.

von Mr.T (Gast)


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von Klaus W. (mfgkw)


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Matthias schrieb:
> Ihr habt ja alle Recht!
>
> Doch leider ist es bittere Realität in der deutschen Wirtschaft.
> Festangestellte, nee, wir holen uns lieber Externe.
>
> Drücken den Preis schnell nochmal um 15%. Irgendjemand wird es dafür
> schon machen.
>
> Über das "wie" wird nicht gefragt. Der Einkäufer der die 15% rausgeholt
> hat bekommt noch einen Orden. In den A... treten müßte man ihn.
>
> Vom Sklavenhalter will ich gar nicht reden.
>
> Armes Deutschland!

Deutschland wird davon auch nicht gleich untergehen.
Aber unter den Firmen gibt es halt wie immer die natürliche Auslese:
die zu dämlich geführt werden, gehen irgendwann unter.
Das schafft Platz für die anderen, was soll's? Das ist sogar mal ein
Vorteil des berüchtigten Kapitalismus.

Das sind die Firmen mit Zeitarbeitern ebenso wie Automobiler,
die ihre Zulieferer in den Tod drängeln und Firmen, die vor lauter
Beteiligungs- und Expansionswahn das Produzieren vergessen.
R.I.P.

Mit den Kollateralschäden muß man leben, so ist das System nun mal.

von Gast (Gast)


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Wie treu ist eine Prostituierte?

von Externer (Gast)


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@H.D.
ich oute mich mal als Externer - allerdings bin ich nicht in einer 
Zeitarbeitsfirma - gott sei dank.
Loyal bin ich nur zur meiner 'Mutterfirma'.
Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen:
Ein Konzern verlagert die Entwicklung auf externe Kräfte, man kann nur 
hoffen, dass alle externen dann zur Konkurenz wechseln.
Wie bescheuert es ist die eigene Kernkompetenz auf extern zu verlagern.
Wenn man Gebäudereiniger oder Wachpersonal outsourced dann is das noch 
zu verstehen - aber Ingenöööre? Ne komm.
Dann is es klar dass viele nur 'Entgeldgerechte Leistung' bringen.

>Früher oder später landet das Ergebnis von 2
>Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der
>kritischen Phase...
Wie gesagt, man kann es nur hoffen.

>Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch
>Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt.
...viel investiert...<muah>... in externe Arbeitskräfte etwa?... Die 
kosten ja nur 70%, bringen aber auch nur 70% also braucht man 30% mehr 
'Arbeiter'... na ja.
Gerade bei einem Wechsel von ganzen Projekten sieht man wie toll es ist 
etwas auszulagern. Paar Monate werden da verbraten um den Stand von 
vorher zu erreichen. Den die Firma die drausen ist, hinterläßt oft nur 
verbrannte Erde...
Hoch lebe das outsourcing.

P.S.: ich mache auch Lieferantensteuerung, allerdings als externer - 
merkst was?

von Panzer H. (panzer1)


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Externer schrieb:
> ...viel investiert...<muah>... in externe Arbeitskräfte etwa?... Die
> kosten ja nur 70%, bringen aber auch nur 70% also braucht man 30% mehr
> 'Arbeiter'... na ja.

Ich denke, Externe kosten eher >100%, beim Externen kommen aber nur 70% 
an, der Skalvenhändler will ja uach noch leben. Somit hat der 
Auftraggeber ein  Problem: 1xx% Geld investiert, 70%Leistung erhalten; 
wenn es überhaupt interssiert ;-)

von Tommi H. (drmota)


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Für Wirtschaftsspione ist die Leihbudenbranche ein Paradies. Von einem 
Fi.. ah pardon von einer Firma zur nächsten und überall lässt sich prima 
spionieren. Da könnte man als Sklaventreiber glatt ein Geschäft daraus 
machen die Ergebnisse dann brühwarm dem Chinesen ums Eck 
weiterverkaufen.

von ?? (Gast)


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Loyalitaet von Leiharbeitern ? Muuuuuaaaaaaaahhhhhh. Das ist aber ein 
Brueller. Der kommt von 8-5 und mehr interssiert den nicht. Weshalb 
sollte auch. Er ist minimal bezahlt und weiss das auch. Weshalb sollte 
der Geheimnisse kennen ?

Loyalitaet von Angestellten ? Muuaahh. Nicht ganz der Brueller, aber 
eben schon limitiert. Der hat seinen Lohn, seine 40 Stunden pro Woche, 
seine Kuendigungsfrist. Wenn der Vorgesetzte sagt mach DAS wird DAS 
gemacht, egal ob man's auch besser und guenstiger machen koennte. 
Geheimnisse kann er haben, dafuer wird er mit laengerer 
Betriebszugehoerigkeit ja auch besser bezahlt. Den Lohn sollte man schon 
so anpassen, dass er nicht von der Konkurrenz abgeworden wird.

Loyalitaet kann man eigentlich nur von Mitbestitzern erwarten. Die 
wissen, wenn sie eine zu teure Schraube verbauen, geht das an deren Lohn 
ab. Er weiss wenn er was der Konkurrenz erzaehlt kann er den Laden 
schliessen.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Panzer H. schrieb:

> Ich denke, Externe kosten eher >100%, beim Externen kommen aber nur 70%
> an, der Skalvenhändler will ja uach noch leben. Somit hat der
> Auftraggeber ein  Problem: 1xx% Geld investiert, 70%Leistung erhalten;
> wenn es überhaupt interssiert ;-)

Das ist wahrscheinlich meistens richtig. Allerdings braucht die Firma 
dem "Mitarbeiter" gegenueber keinerlei soziale (und rechtliche) 
Verantwortung eingehen, weil er keinen anstaendigen Vertrag bekommt. Was 
auch heisst dass so jemand jederzeit entfernbar ist. Das ist der Grund, 
warum soviel auf Leiharbeit gesetzt wird. Fuer die meisten Firmen ist 
der Begriff "soziale Verantwortung" heute ein Fremdwort.

Ich bin persoenlich auch garnicht so extrem gegen Arbeitsvermittlung. 
Aber das sollte mit einer Pauschale abgegolten sein und bei der 
Vermittlung (nicht zu verwechseln mit Ausleihe) enden. Wie sich diese 
Saecke an der vermittelten Ware fettfressen ist einfach unter aller Sau, 
zumal die eigene Leistung ja fast schon symbolisch (kaum vorhanden) ist.

von oszi40 (Gast)


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Zu Zeiten von Adam Ries haben Fabrikbesitzer für ihre guten Arbeiter 
Wohnungen rings um das Werk gebaut, damit das Wissen in der Firma 
bleibt.

Seit es "Manager" gibt ist vieles anders ...

von Externer (Gast)


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@Michael G.
> Ich denke, Externe kosten eher >100%, beim Externen kommen aber nur 70%
> an, der Skalvenhändler will ja uach noch leben.


Da kann ich Dir nur recht geben. Die Leiharbeiter sind natürlich erst 
mal teuerer, aber man ist flexibler und kann so rieeeesige Mengen Geld 
sparen.
Nach dem Motto: Wir sparen jetzt, koste es was es wolle.

> Somit hat der
> Auftraggeber ein  Problem: 1xx% Geld investiert, 70%Leistung erhalten;
> wenn es überhaupt interssiert ;-)
Tja, WENN es wen interessiert - is nur die Frage WEN?

Durchaus nicht unüblich: Köpfe zählen, die dann nach Adam Riese 
-verzeihung- Ries aufgerechnet aber nicht nach dessen Vorbild behandelt 
werden. Resourcen eben, genau so wie Braunkohle, Holz, Metall, Strom.
Und Resourcen kann man ausnahmslos einsparen. Ja auch Zeit kann man 
sparen; man muss nur die Uhr anhalten.

von Alex W. (a20q90)


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H.D. schrieb:


> Er hat zwar super Ideen und beherrscht sein Fach, soweit ich
> das sehe, aber die Arbeitseinstellung kommt immer mehr dahin, dass er
> sich hängen lässt, so nach dem Motto: Ich arbeite soviel, wie ich
> kriege. Er scheint von seinem Verleiher wohl so um die 70% zu kriegen
> :-)

Er lebt nach dem Motto : "Solange mein AG so tut als würde er mich 
bezahlen, tue ich so als würde ich arbeiten"

Der Mann wird wohl seinen Wert kennen!

Mark Brandis schrieb:

> Wie man damit umgeht? Ganz einfach: Leute für solche Dinge eben direkt
> einstellen und nicht über Dienstleister. Wenn es einem das nicht wert
> ist, darf man sich auch nicht beschweren, wenn das Know-How schnell
> wieder weg ist (und gar bei der Konkurrenz landet).

Eben genau das!

Aber die Firmen werden es spätestens dann kapieren wenn Konkurrenten 
ihre Produkte besser verkaufen und sie selber am Ende konkurs sind!

von so ist das (Gast)


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Ich habe mich auch über die Beschreibung der Externen gewundert und mir 
meinen Teil gedacht... zudem spricht ja die Tatsache, daß ihr IMMER mit 
ZAHLREICHEN unmotivierten Leiharbeiten zu tun habt auch Bände....

Bischen problematische Firmenpolitik. Und ich wette zu hause fühlt sich 
in eurer Abteilung eben auch keiner.

von Raus (Gast)


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>Und ich wette zu hause fühlt sich
>in eurer Abteilung eben auch keiner.
Weil der Arbeitgeber nur bis zum Zeitpunkt der Vertragsunterschrift nett 
ist!

von Annonymus (Gast)


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Wenn der Begriff "nachhaltige Personalpolitik" nichtmehr im Wortschatz
der Entscheidungsträger auftaucht, dann lebe der Turbo-Kapitalismus ...
Das sollte dann spätestens der Zeitpunkt sein sich nach einer anderen
Firma umzusehen.

von IGBT (Gast)


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>Das sollte dann spätestens der Zeitpunkt sein sich nach einer anderen
>Firma umzusehen.
Welche (andere) ?
Gibt es noch Firmen >100 MA mit "nachhaltige Personalpolitik" ?

von Bernd O. (bitshifter)


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H.D. schrieb:
> Ich frage mal so in die Runde, wie es mit der Loyalität von Mitarbeitern
> aus Leihfirmen bestellt ist, eurer Erfahrung nach.
>
> Wir haben in unserer Abteilung mehrere von der Sorte und bei kaum einem
> habe ich den Eindruck, dass er sich sonderlich engagiert. Es handelt
> sich ausnahmslos um Ingenieure und alle sind im Bereich Entwicklung
> beschäftigt. Alle kommen so ziemlich jeweils von einem anderen Verleiher
> aber eines scheint gemein: Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht.
> Im Grossen und ganzen sind sie eher unauffällig.
Was erwartest Du - den Mitarbeitern fehlt jegliche Perspektive. Für 
ihrer eigentlichen Arbeitgeber (Zeitarbeitsfirma) sind sie nur 
irgenwelche Leute, die an irgendeine Firma verliehen werden. Für die 
Firma, für die sie arbeiten sind die nur "Leiharbeiter X".
Wer würde hier nicht auch einfach "Dienst nach Vorschrift" schieben?

> Nur bei einem ist es anders: Der ist (vielleicht durch die Krise, wer
> weis das schon so genau) das erste mal bei einem Zeitarbeitsverleiher
> gelandet und lamentiert den ganzen Tag offen herum, wie schlecht es ihm
> dort geht. Er hat zwar super Ideen und beherrscht sein Fach, soweit ich
> das sehe, aber die Arbeitseinstellung kommt immer mehr dahin, dass er
> sich hängen lässt, so nach dem Motto: Ich arbeite soviel, wie ich
> kriege. Er scheint von seinem Verleiher wohl so um die 70% zu kriegen
> :-)
Vermutlich kriegt er tatsächlich nur 70% seines ehemaligen Gehaltes 
(wenn überhaupt). Dass er da nicht übermäßig engagiert ist, liegt wohl 
auf der Hand. Wenn es ein kreativer und kompetenter Mensch ist, dann 
wurmt ihn das um so mehr, da es sich "innerlich" zwar gerne in sein 
neues Arbeitsumfeld einbringen würde, ihm aber klar ist, dass das gar 
nicht von ihm erwartet wird und dass er dafür auch nicht bezahlt wird - 
und langfristig auch nichts davon haben wird. Ein typisches Dilemma: Er 
würde gerne, weiß aber dass es vergbliches Engagement wäre, also lässt 
er es und ist frustriert.

Es ist eben nicht jeder zum Zeitarbeiter geboren - es gehört ein 
gewisses Maß an (sorry) Dummheit und Ignoranz dazu - so wie es die von 
Dir oben beschriebenen "Durchschnittlichen" mitbringen.

> Es geht aber noch weiter: Inzwischen lässt er offen durchblicken, dass
> er mit "dieser Firma" und damit meint er uns, so mehr oder weniger
> abgeschlossen hat und sowieso bald für die Konkurrenz arbeitet.
Ist zwar nicht sonderlich klug, das offen zu kommunizieren, aber damit 
muß man gerade bei Leiharbeitern ohnehin immer rechnen.

> Das Problem ist, dass wir hier in der Abteilung über alles reden und er
> so alle Neuideen und Entscheidungen mitbekommt. Vor allem sieht er aber,
> woran gearbeitet wird, weis von den Problemen und Lösungen und hat
> Zugang zu den Sourcen und Dokumenten. Es ist ja auch nicht zu
> verhindern, dass einer Zugang zu vielen Sachen auf dem Server hat, wenn
> er ja die Infos braucht zum mitentwickeln.
>
> Wie geht man damit um? Früher oder später landet das Ergebnis von 2
> Jahren Entwicklung brühwarm bei der Konkurrenz und wir sind jetzt in der
> kritischen Phase: Relativ weit gekommen, viel investiert aber noch
> Monate vom Ziel oder gar Markteinführung entfernt.
Rede doch 'mal mit deinem Chef und versuche zu ergründen, warum ihr 
überhaupt Externe beschäftigt. Die typischen Gründe sind nicht 
Geldsparen, sondern flexibel und billig Mitarbeiter wieder abbauen zu 
können ohne zu kündigen.
Ich persönlich glaube nicht, dass dabei wirklich etwas gespart wird, da 
Leiharbeiter (im Ingenieursbereich) in der Regel wissen, dass sie nur 
zweitklassig sind und das auch von den "Internen" direkt oder indirekt 
zu spüren bekommen - und dann eben gerade das Minimum leisten um nicht 
aufzufallen und sich hinterher nicht so sehr ärgern zu müssen, wenn sie 
aufgrund irgendwelcher Rechenspiele des Controlling doch 
"rausgeschmissen" werden. Es ist also nicht mal unbedingt Böswilligkeit, 
sondern eher Selbstschutz. Vermutlich wäre er ein guter Ingenieur für 
eure Firma, wenn er vernünftige Perspektiven hätte.

> Von den Internen würde sich keiner den Ast absägen, auf dem sie sitzen,
> weil alle schon seit Jahren in der Abteilung und der Firma sind.
So ist es - die "Internen" werden aber auch besser bezahlt, haben eine 
Perspektive in der Firma, sind nicht "zweitklassig" und haben 
Kündigungsschutz. Sie haben also etwas zu verlieren.
Um bei Deinem Bild zu bleiben: Sie sitzen gar nicht auf dem gleichen Ast 
wir ihr - und dementsprechend kümmert es sie auch nicht, wenn der Ast 
bricht oder abgesägt wird.

> Wie sind eure Erfahrungen mit externen?
Genauso wie Deine. Meist sind sie eher "lustlos" bei der Arbeit und 
erledigen, was man ihnen aufträgt, aber keinen Deut mehr. Nur wundert 
mich das im Gegensatz zu Dir nicht, weil mir klar ist, dass ich es wohl 
auch nicht anders machen würde, wenn ich in der gleichen unglücklichen 
Situation wäre. Manchmal haben sich die Firmen, die Leiharbeiter 
beschäftigen sich gegenüber dem Verleiher verpflichtet, keine 
Mitarbeiter zu übernehmen (ich habe das selbst mal erlebt, war aber 
mündlich und nicht schriftlich, als der Markt für Ings noch besser war).

Versuche einfach mal, Dich in einen Zeitarbeiter/Leiharbeiter 
hineinzuversetzen, indem Du Dir vorstellst wie es sich "anfühlt", 
Zeitarbeiter zu sein. 30 % weniger Gehalt in einer Firma, in der das 
Stammpersonal Dich wie einen Mitarbeiter zweiter Klasse behandelt und in 
der Du innerhalb weniger Tage ohne konkreten Grund, beispielsweise weil 
einem "erstklassigen" Mitarbeiter Deine Nase nicht passt, entlassen 
werden kannst. Dir ist völlig klar, dass Du niemals zu den 
"erstklassigen" Mitarbeitern gehören wirst, selbst wenn du doppelt so 
gut wärst wie der beste feste Mitarbeiter in dieser Firma, da Deine gute 
Arbeitsleistung ohnehin nie beim Chef ankommen wird und sich eher jemand 
anders mit Deinen Federn schmücken würde. Dein eigentlicher Chef 
interessiert sich übrigens einen Dreck für Dich und wenn Du Glück hast, 
dann versucht er das ein bisschen zu kaschieren, aber de-facto bist Du 
auch dort kein Mitarbeiter, sondern eine Ressource, die wenn sie aktuell 
nicht vermittelt werden kann nach einer "Anstandszeit" von 1-4 Monaten 
wieder entlassen wird.

Würdest Du unter diesen Umständen die gleiche Leistung bringen wie Du 
sie aktuell bringst? (Und wenn die Antwort "Ja" ist, dann lass' das 
Deinen Chef nur ja nicht wissen - es kam schon vor, dass Teile der 
Stammbelegschaft entlassen wurden und zu schlechteren Bedingungen am 
gleichen Arbeitsplatz als Zeitarbeiter weitergearbeitet haben).

Nun denn...

von Externer (Gast)


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Anderer AG is wohl auch kein Ausweg.
Ein Kollege von mir hat gewechselt und sitzt jetzt ein Gebäude weiter 
aber beim gleichen Konzern - na toll.
Wenn man 'interner' wird - hat ein anderer gemacht- dann muss man die 
ganzen externen Idioten auch noch steuern und ihnen sagen wie es geht, 
zumindest versucht man es. Und wenn man dann nicht weiterweis bildet man 
nen Arbeitskreis... :o)

von axi (Gast)


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Jetzt dürfte H.D. aber ziemlich verdutzt sein.
Ist es eigentlich nicht billiger, feste Mitarbeiter einzustellen anstatt 
den Leifirmen das Geld nachzuschmeissen?! Wegen der Kündigungsfrist 
kanns ja nicht sein, weil wenn ich Leute brauch dann spekulier ich ja 
nicht damit, die bald wieder rauszuwerfen. Und die Lohnnebenkosten muß 
ja auch von der Leihfirma bezahlt werden, also dann doch wieder vom 
eigentlichen Arbeitgeber.
Auf jedenfall vergönn ichs der Firma von H.D.:-)!

von Externer (Gast)


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@Bernd O.
Ganz Deiner Meinung.

von ?? (Gast)


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Wenn du einem Arbeiter kuendigst hast einen Prozess am Hals wegen 
unfairer/unbegruendigter Kuendigung. Der kassiert dann noch 6 Monate 
ohne da zu sein, usw. Und die Anwaltskosten ... und der Aufruhr in der 
eigenen Firma. Ich kannte einen der hat das durchgezogen. Hat 
argumentiert, er haette mehr Erfahrung, mehr Dienstjahre wie Mitarbeiter 
X, usw. Das hat vielleicht gekracht.  Vier Monate spaeter must ich dann 
dessen Job machen. Als Externer, aber fuer 500Euro am Tag.

von Bernd (Gast)


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Die Leiharbeiter sind eine Bequemlichkeit der GF
Den Personalchefs werden die Leiharbeiter mit ihren Kompetenzen und 
Fähigkeiten durch Anrufe der Zeitarbeitsfirmen schmackhaft gemacht. Für 
einen festen Mitarbeiter muss die Stelle umschrieben werden, Anzeigen 
geschaltet und die Leute bei einem Vorstellungsgespräch ausgesucht 
werden. Dann kommen die Arbeitsveträge, die auch Arbeit machen.
Warum also nicht den hochbeworbenen kompetenten Sklaven nehmen und den 
mit wenig Lohn von der Buchhaltung bezahlen lassen?

Bernd

von Börsianer (Gast)


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>Das ist wahrscheinlich meistens richtig. Allerdings braucht die Firma
>dem "Mitarbeiter" gegenueber keinerlei soziale (und rechtliche)
>Verantwortung eingehen, weil er keinen anstaendigen Vertrag bekommt. Was
>auch heisst dass so jemand jederzeit entfernbar ist. Das ist der Grund,
>warum soviel auf Leiharbeit gesetzt wird. Fuer die meisten Firmen ist
>der Begriff "soziale Verantwortung" heute ein Fremdwort.
Dazu tauchen Leiharbeiter nicht in den Lohnkostenbilanz der Unternehmen 
auf sondern werden als Aufwendungen geführt. Will beispielsweise ein 
Aktienunternehmen seine Lohnkosten senken, dann schmeißt es Interne raus 
und nimmt Externe. Die Aktie steigt, da die Lohnkosten gesenkt wurden. 
Man muss sich nur mal angucken, wo vor der Krise die meisten Externen 
beschäftigt waren: Daimler, VW, Continental, Siemens, Airbus etc... Eine 
kleine Klitsche mit unter 100 Ma holt sich in den seltensten Fällen 
Kräfte von einem Dienstleister. Das ist einfach ein Minusgeschäft. Da 
kommen allerhöchstens kleine Zeitarbeitsfirmen in Frage.
Man kann mit Leiharbeit sparen, wenn das Unternehmen seine eigene 
Zeitarbeitsfirma gründet und die Internen feuert und sie dann als 
Externe bei der eigenen Zeitarbeit mit schlechteren Gehaltsbedingungen 
unter Vetrag nimmt. Bei Ingenieuren ist das aber glaube ich noch nicht 
gemacht worden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. :)

von Des Kaisers neue Kleider (Gast)


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@Bernd O.:
> "innerlich" zwar gerne in sein neues Arbeitsumfeld einbringen würde, ihm
> aber klar ist, dass das gar nicht von ihm erwartet wird und dass er dafür
> auch nicht bezahlt wird - und langfristig auch nichts davon haben wird.
Naja, natürlich wird von ihm erwartet, dass er sich einbringt. Dafür 
wird er u.a. bezahlt. (Wir sprechen doch von Ing.tätigkeiten und nicht 
von Bandarbeitern?)
Und was heisst nichts davon haben wird? Naja, auch Anerkennung (z.B. 
direkte Anerkennung im Team/vom Chef) kann ein Motivationsgrund sein.
Ob er diese bekommt, liegt aber dann nicht an ihm, sondern an seinem 
Umfeld/Chef - und da ist dann kein Unterschied zwischen intern/extern.

> da Leiharbeiter (im Ingenieursbereich) in der Regel wissen, dass sie nur
> zweitklassig sind und das auch von den "Internen" direkt oder indirekt
> zu spüren bekommen - und dann eben gerade das Minimum leisten
Naja, diese Haltung wirkt sich aber auch auf den unvoreingenommenen 
nächsten Arbeitgeber/Chef/Internen aus. Wie man in den Wald 
hineinruft... und zwar beiderseits!

> Die typischen Gründe sind nicht Geldsparen, sondern flexibel und billig
> Mitarbeiter wieder abbauen zu können ohne zu kündigen.
Also Geldsparen. :-)

@Linuxmichel:
> Und was er dort bei der normalen Arbeit aufgeschnappt hat gehoert ihn
> und er kann es auch ueberall mit hin nehmen.
...und dort zu seinem Vorteil "verkaufen". Wenn das deine 
Einstellung/Wissen ist, dann pass auf, dass dir das nicht mal später im 
Berufsleben zum Verhängnis wird. So ist es nämlich nicht!
Man darf erwarten, dass Firmengeheimnisse auch in der Firma bleiben - 
auch dann wenn Externe beteiligt sind.


Ich denke nicht, dass H.D. so weltfremd ist, wie ihr ihn hier darstellen 
wollt. Und auch die einstimmige Aussage, dass natürlich jeder 
Leiharbeiter nur das Minimum tut, stimmt so pauschal natürlich auch 
nicht. Es ist wie immer, es gibt solche und solche...

von Sag ich nicht (Gast)


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> Man kann mit Leiharbeit sparen, wenn das Unternehmen seine eigene
> Zeitarbeitsfirma gründet und die Internen feuert und sie dann als
> Externe bei der eigenen Zeitarbeit mit schlechteren Gehaltsbedingungen
> unter Vetrag nimmt. Bei Ingenieuren ist das aber glaube ich noch nicht
> gemacht worden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. :)

Wieso, gibt es doch schon lange - Beispiel SiemensNokia, von denen weiß 
ich es genau. Siemens macht es wohl auch.

von Börsianer (Gast)


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>Wieso, gibt es doch schon lange - Beispiel SiemensNokia, von denen weiß
>ich es genau. Siemens macht es wohl auch.
Echt? Ok, wieder was gelernt. Dann haben die Unternehmen doch schon viel 
ausgeschöpft, was möglich ist. Bin mal auf deren Steigerungen in der 
Zukunft gespannt.
Liegt wohl alles am verfluchten Fachkräftemangel. :)

von mmm (Gast)


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Es wurden doch sogar schon mal bei IBM USA  (oder so, weiss nicht mehr 
genau wo's war) Leuten gesagt das Sie entweder nach Indien auswandern(!) 
können um dann dort für einen deutlich niedrigeren Lohn zu arbeiten oder 
gefeuert werden.

Das nenne ich OUT-sourcing, da werden die Fachkräfte sogar gleich ganz 
aus dem Land geworfen ;)



Nicht nur Deutschland geht den Bach runter wegen der Denke der Damager.
Der "WESTEN" im allgemeinen geht den Bach runter und nähert sich von 
hohem Niveau den "emerging Markets" an (Asien, Afrika, Südamerika). Die 
wiederum nähern sich dem Niveau des Westens von unten an.

Nach ein paar Überschwingern wird sich das Potential dann vielleicht mal 
irgendwann ausgeglichen haben ...
Wenn nicht gegengesteuert wird - in welcher Form auch immer.


( alles nur wilde Spekulationen ;-) )

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich will mal gar nichts bezueglich der Leiharbeit sagen... Wieso hast du 
aber so eine Angst das er eure Ideen mit zur Tuer rausnimmt... Also ich 
habe in der Automotive Industrie gearbeitet und da war es Gang und Gebe 
das das Konkurrenzprodukt irgendwie beschafft worden ist... und wenn ein 
ganzes Auto gekauft worden ist und dann wurde abgekupfert was das Zeug 
haelt... Es gibt sogar Firmen die darauf spezialisiert sind... 
Benchmarking nennt man das glaube ich...

von Siemensianer (Gast)


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>Wieso, gibt es doch schon lange - Beispiel SiemensNokia, von denen weiß
>ich es genau. Siemens macht es wohl auch.

Ja, Siemens macht es auch. Haben in München eine Personalserviceagentur, 
die Entwickler vermietet - zu horrenden Preisen. Das sind aber nur die 
besten im Markt :-)

>Ist es eigentlich nicht billiger, feste Mitarbeiter einzustellen anstatt
>den Leifirmen das Geld nachzuschmeissen

Irgendwie nicht! Ich weiss nur nicht warum, Leiharbeiter billiger sind.

Das mit der mangelnden Loyalität kann ich nur bestätigen.

Ist aber nicht zu ändern.

Die Geschäftsleitung will es so!

Beitrag "Umfrage: alle glücklichen Ings. bitte hier melden"

von Siemensianer (Gast)


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Ach ja:

>Bei Ingenieuren ist das aber glaube ich noch nicht gemacht worden.

Oh doch! Über die Hintertüre. Siemens stellt fast nur noch über 
Dienstleister ein. Da es im Markt keine guten Stellen gibt, kriegt man 
die Ingenieure automatisch, zumal es die anderen genau so machen.

Ergebnis: Das Stammpersonal schrumpf und schrumpft und das Wissen - auch 
die Wichtigen Kompetenzen - haben nur noch die externen.

von Bogumil (Gast)


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Kleiner Einwurf:

Klar gibt es in der Personalpolitik Modeerscheinungen. Da wird jede 
Woche in der Regel eine Sau durch die Abteilung getrieben. Vorher stand 
das dann im Manager Magazin oder Havard Businness und wie diese ganzen 
Pfadfinder im Tal der Ahnungslosen sonst so heißen.

Aber sind die Personaler und BWLer wirklich so blöd wie es den Anschein 
hat? Geht deren Rechnung nicht evtl ganz anders auf als sich das 
technische Personal (das in dieser Richtung meist von Schule auf an 
verarscht wird) so vorstellt?

Was ich von der wirtschaftlichen Entwicklung so mitbekomme ist eher so. 
Zur Zeit hat Technik bei großen Firmen einen ganz geringen Stellenwert. 
Er ist per se viel kleiner als man denkt da jede Entwicklung nur Risiko 
bedeutet. Ein S-Klasse Mercedes ist heute in nichts besser wie ein 
VW-Passat, eine S7 SPS wird von jeder Mitsubishi... getoppt und Dewalt 
ist im Vergleich zu Makita nun wahrlich nichts besonderes und ein I-Pod 
besteht aus ganz banalen Teilen die in billig weißem Kunststoff zum 
Edelmodell gehypt werden.

Für die Fans der jeweils anderen Seite, gilt natürlich das Gegenteil, 
ich will hier niemanden zu Nahe treten.

Entscheidend ist die Marke, nicht das technische Brimborium. Hier sind 
die Entscheider auf das äußerte bemüht deren Schutz zu erhalten. Diese 
zu verteidigen und jede Verwässerung zu vermeiden ist ihr anliegen. Dazu 
kommt noch das sich längst Oligopole gebildet haben die sich 
untereinander kein Auge auskratzen und ggf. ihre Ansprüche mit einer 
Flut von Patent, Marken Urheberrechts und sonstigen Ansprüchen 
verteidigen. Daher auch dieser IP-Wahn (intellectual property), die 
Dinosaurier machen ihre Gesetze selbst.

Der Entwickler ist da einfach scheissegal, ob der nun nächste Woche bei 
der Konkurrenz sitzt oder nicht, was soll's? Die Schlachten werden im 
Businessbereich und nicht in der Entwicklung geschlagen.

Newcomer werden mit Gesetzen wie WEE (das ganz gezielt den europäischen 
Markt für diese verbaut), Rücknahmeverodnungen und sonst. Drohungen in 
Schach gehalten. Dann gibt es noch konservative Sonntagsreden in Sachen 
Innovation die aber gar nicht stattfindet.

Für kleinere Branchen die große Firmen nicht interessiert, gelten andere 
Gesetze. Daher wird da auch nur wenig MA-Leasing betrieben.

My2cts

von oszi40 (Gast)


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wie schrieb ich doch schon ganz oben:

Zu Zeiten von Adam Ries haben Fabrikbesitzer für ihre guten Arbeiter
Wohnungen rings um das Werk gebaut, damit das Wissen in der Firma
bleibt.

Nun frag ich mich: Sind Manager immer gescheiter als unsere Vor-Väter?

von IGBT (Gast)


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>> "innerlich" zwar gerne in sein neues Arbeitsumfeld einbringen würde, ihm
>> aber klar ist, dass das gar nicht von ihm erwartet wird und dass er dafür
>> auch nicht bezahlt wird - und langfristig auch nichts davon haben wird.
>Naja, natürlich wird von ihm erwartet, dass er sich einbringt. Dafür
>wird er u.a. bezahlt. (Wir sprechen doch von Ing.tätigkeiten und nicht
>von Bandarbeitern?)
>Und was heisst nichts davon haben wird? Naja, auch Anerkennung (z.B.
>direkte Anerkennung im Team/vom Chef) kann ein Motivationsgrund sein.
>Ob er diese bekommt, liegt aber dann nicht an ihm, sondern an seinem
>Umfeld/Chef - und da ist dann kein Unterschied zwischen intern/extern.
"und da ist dann kein Unterschied zwischen intern/extern."
Und ob.

Mein Chef traut sich nicht die externen zu loben.
Könnte sonst Ärger mit den internen bekommen.

von (prx) A. K. (prx)


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Externer schrieb:

> Durchaus nicht unüblich: Köpfe zählen, die dann nach Adam Riese
> -verzeihung- Ries aufgerechnet aber nicht nach dessen Vorbild behandelt
> werden.

Wenn ein Chef Geld einsparen will oder muss, dann ersetzt er feste durch 
externe Mitarbeiter. Irgendwo kommt dann hinten dabei raus, dass man 
Geld gespart hat, obwohl diese Leute summarum teurer sind.

Und jetzt, liebe Ingenieure, erzählt mir mal wie das geht. Ein BWLer 
schafft das bestimmt im Schlaf. ;-)

von Christian (Gast)


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Dein Kollege arbeitet für einen Geldhai, weil sein eigentlicher Chef 
nicht genug Arsch in der Hose hat, einen guten Mann langfritig 
einzustellen. Geldhai und Chef haben nur Zahlen im Kopf und sehen den 
maximalen Gewinn an erster Stelle. Loyalität zu den Mitarbeitern steht 
irgendwo ganz hintem im Programm. Deshalb verbünden sich diese und 
suchen einen noch schwächeren....die Externen. Durch gezieltes Mobbing 
und Sticheleien wird den Externen von den Internen verkauft, sie seien 
Ings zweiter Klasse, alle extrem Faul und Bock in derFirma zu arbeiten 
haben sie sowieso keinen. Stattdessen bereichern sie sich an den Ideen 
und verkaufen sie an die Konkurrenz.

Hey...recht hat er! Ich würde auch auf die Firma scheissen und jeden 
abend wenn ich nach Hause fahre den Mülleimer am Eingang umtreten!
Welcher normale Mensch gibt sich denn so nen scheiss länger als nötig?

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Des Kaisers neue Kleider schrieb:

> @Linuxmichel:
>> Und was er dort bei der normalen Arbeit aufgeschnappt hat gehoert ihn
>> und er kann es auch ueberall mit hin nehmen.
> ...und dort zu seinem Vorteil "verkaufen". Wenn das deine
> Einstellung/Wissen ist, dann pass auf, dass dir das nicht mal später im
> Berufsleben zum Verhängnis wird. So ist es nämlich nicht!

Als selbsternannter Kaiser musst Du es ja wissen. Auch wenn es sinnlos 
ist: Ich hab das von Geschaeftsgeheimnissen abgegrenzt. Ich rede von 
allgemeinen Wissen, das er dort erworben hat, z.B. Umgang mit 
Entwicklungstools.

Edit: Ausserdem ist eine "Idee" als solche nicht zu schuetzen, also 
nicht wenn es sich nicht um SW handelt (Software-Patente). Ausserdem 
sind Eure Produkte irgendwann auf dem Markt. Schau mal z.B. an wieviele 
Hersteller auf laecherliche Art und Weise das iPhone zu immitieren 
versuchen. Glaubst Du grad so ein Sauladen wie Apple wuerde da nicht 
klagen wenn es auch nur einen Funken an Hoffnung geben wuerde?

von Horst (Gast)


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"Loyalität ist ein Begriff, der bei Leiharbeitern, Söldnern und
Prostituierten nicht angesagt ist. Loyalität ist ein Geschäft auf
Gegenseitigkeit. Wer nicht loyal zu seinen Mitarbeitern ist (feste
Anstellung, vernünftiges Gehalt, vernünftige Behandlung) hat keine
Loyalität zu erwarten."
Hannes Jaeger


> Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht.
Mehr wird auch nicht honoriert. Der Arbeitgeber, der Verleiher, macht 
auch genau seine Arbeit: er verdient mit der Arbeit der Sklaven.
Als Arbeitnehmer darf man da nichts anderes erwarten. Da der Verleiher 
keine Investitionen in seine Handelsware hatte, braucht er sie noch 
nicht mal möglichst teuer verkaufen. Hauptsache er wird sie überhaupt 
los, dann macht er schon Gewinn.
Mitarbeitermotivation sieht anders aus.

von Bernd O. (bitshifter)


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Des Kaisers neue Kleider schrieb:
> @Bernd O.:
>> "innerlich" zwar gerne in sein neues Arbeitsumfeld einbringen würde, ihm
>> aber klar ist, dass das gar nicht von ihm erwartet wird und dass er dafür
>> auch nicht bezahlt wird - und langfristig auch nichts davon haben wird.
> Naja, natürlich wird von ihm erwartet, dass er sich einbringt. Dafür
> wird er u.a. bezahlt. (Wir sprechen doch von Ing.tätigkeiten und nicht
> von Bandarbeitern?)
Man kann sich einbringen und man kann sich einbringen. Von jemandem, der 
unterdurchschnittlich bezahlt wird und dem in dieser Firma keine 
Perspektive geboten wird würde ich jedenfalls nicht erwarten, dass er 
sich einbringt. Dass er seine Arbeit erledigt: Ja, aber dass er sich 
darüberhinaus einbringt oder durch besonders kreative Ideen hervorsticht 
eher nicht.

=> You get what you pay for.

> Und was heisst nichts davon haben wird? Naja, auch Anerkennung (z.B.
> direkte Anerkennung im Team/vom Chef) kann ein Motivationsgrund sein.
> Ob er diese bekommt, liegt aber dann nicht an ihm, sondern an seinem
> Umfeld/Chef - und da ist dann kein Unterschied zwischen intern/extern.
Oft sind Externe vom "Team" ohnehin ausgeschlossen. Das geht los bei 
Besprechungen, die ausschließlich mit Internen durchgeführt werden 
(Teamrunden, Gruppenrunden, Betriebsinformationen, Führungsgespräche, 
...) und endet bei der Separierung von Externen in eigene Büros, nur für 
Externe.

>> da Leiharbeiter (im Ingenieursbereich) in der Regel wissen, dass sie nur
>> zweitklassig sind und das auch von den "Internen" direkt oder indirekt
>> zu spüren bekommen - und dann eben gerade das Minimum leisten
> Naja, diese Haltung wirkt sich aber auch auf den unvoreingenommenen
> nächsten Arbeitgeber/Chef/Internen aus. Wie man in den Wald
> hineinruft... und zwar beiderseits!
Sicherlich. Letztlich aber hat die Firma damit angefangen, Stellen nicht 
mehr intern zu besetzen, sondern hat sich Externe geholt. Der Externe 
hatte oft nur die Wahl zwischen Arbeitslos und Leiharbeit.

Mich würde mal interessieren, wie ein Mitarbeitergespräch zwischen dem 
Vorgesetzten eines Leiharbeiters und seinem Vorgesetzten aussieht, also 
konkret welche Ziele da vereinbart werden und welches Feedback er 
erhält. Da kann eigentlich nichts konkretes dabei rüberkommen, denn sein 
Vorgesetzter weiß absolut nichts über seine tägliche Arbeit. Da müsste 
er schon ganz besonders tolle oder ganz besonders schlechte Leistung 
abgeliefert haben, dass er überhaupt etwas erfährt.
=> Da fehlt jegliche Mitarbeiterführung.

>> Die typischen Gründe sind nicht Geldsparen, sondern flexibel und billig
>> Mitarbeiter wieder abbauen zu können ohne zu kündigen.
> Also Geldsparen. :-)
Eigentlich nicht, denn wenn die Mitarbeiter nicht sehr schnell wieder 
entlassen werden, dann fressen die Mehrkosten für den Externen die 
eventuell nötigen Abfindungen über die Zeit auf, denn die 
Zeitarbeitsfirma muß ja auch 1-4 Monate der Nichtvermittlung einplanen, 
in der sie den MA nicht sofort entlässt und auch das zahlt letztlich die 
Firma, die die Arbeitskraft des Zeitarbeiters beansprucht.

> @Linuxmichel:
>> Und was er dort bei der normalen Arbeit aufgeschnappt hat gehoert ihn
>> und er kann es auch ueberall mit hin nehmen.
> ...und dort zu seinem Vorteil "verkaufen". Wenn das deine
> Einstellung/Wissen ist, dann pass auf, dass dir das nicht mal später im
> Berufsleben zum Verhängnis wird. So ist es nämlich nicht!
> Man darf erwarten, dass Firmengeheimnisse auch in der Firma bleiben -
> auch dann wenn Externe beteiligt sind.
Natürlich darf man das. Und sowohl der Ex-Externe als auch die Firma, 
die mit viel weniger Entwicklungsaufwände ein sehr ähnliches Produkt auf 
den Markt gebracht hat werden bestätigen, dass keinerlei 
Firmengeheimnisse verwendet wurden. LOL

> Ich denke nicht, dass H.D. so weltfremd ist, wie ihr ihn hier darstellen
> wollt.
Will ich gar nicht, aber er ist vermutlich noch nicht so lange im 
Berufsleben.

> Und auch die einstimmige Aussage, dass natürlich jeder
> Leiharbeiter nur das Minimum tut, stimmt so pauschal natürlich auch
> nicht. Es ist wie immer, es gibt solche und solche...
Klar gibt es die, aber aus eigener Anschauung in diversen Firmen war es 
immer so, dass die Externen eher unterdurchschnittliche Leistungen an 
den Tag gelegt haben - jedenfalls die, die die gleiche Arbeit erledigt 
haben wie die Internen. Bei den Profis unter den Externen (hatte ich 
aber nur in zwei Fällen) sieht es anders aus. Die werden sehr gut 
bezahlt (weit besser als ein Interner) und sind in ihrem Bereich den 
Internen haushoch überlegen. Die kommen, ziehen ein Projekt durch und 
sind dann auch wieder weg. Hier ging es aber nicht darum, Arbeitskraft 
einzukaufen, sondern Spezial-Know-How für eine bestimmte Zeit für eine 
bestimmte Aufgabe zu "kaufen".

Gruß,
Bernd

von Hartmut (Gast)


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Bin auch seit kurzem bei einem Leiharbeitsvermittler und sehe zu, dass 
ich hier so schnell es geht, wieder entfleuchen tue.

von R. F. (rfr)


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Wer sich zu Tode spart, stirbt.
Grüsse
Robert
(nicht Leiharbeiter, aber Ingenieursdienstleister)

von Leiarbeiter Hans (Gast)


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Als ich Leiharbeiter war habe ich mir auch alles mitgenommen
per USB Stick ist das auch kein Problem durch die Sicherheitsdienste
(war bei Siemns) zu kommen

von Wasser (Gast)


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>Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht.

Was sollen die denn noch machen außer ihrer Arbeit ? Schnittchen 
mitbringen ? KAffe machen ?

von Leiarbeiter Hans (Gast)


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wer seine arbeiter nur mir bannanen füttert muss sich nicht wundern
wenn er nur AFFEN hat

von Hartmut (Gast)


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> Als ich Leiharbeiter war habe ich mir auch alles mitgenommen
> per USB Stick
Konntest Du es mal einsetzen?

> ist das auch kein Problem durch die Sicherheitsdienste
> (war bei Siemns) zu kommen
Da wird sich die Siemens ber freuen, das zu hören.

von mmm (Gast)


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> Als ich Leiharbeiter war habe ich mir auch alles mitgenommen

Packs mal auf Rapidshare damit die ihre Lektion lernen ;-) ;-) ;->

von Gast (Gast)


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Als Gast postend folgender Beitrag aus dem Freiberuflerforum Xing:

----------------------------------------------------------
Elektroingenieur P. ( ein ex-Kollege, der mit mir in einem Projekt beim 
Endkunden war) arbeitete seit Mitte 2008 für insgesamt 5 Monate zu einem 
offenbar recht niedrigen Stundensatz im Projekt - vermutlich, weil er 
aus Angst vor der Wirtschaftskrise ein geringes Angebot akzeptiert hat. 
Dies ist mir das Wahrschenilichste, weil auch ich die Beobachtung 
gemacht habe, dass die Anbieter das Krisenargument nutzten, um Sätze zu 
drücken. Die Firma und der Dienstleister freuten sich, weil sie einen 
Billigen und Guten einkassiert hatten.

Nun, machen wir es kurz, er verliess das Projekt im Frühjahr mit 
angeblicher Krankheit und wurde ersetzt. Da ich mich mit ihm 
ausgetauscht hatte und sein sein Profil auf GULP kenne, konnte ich 
ersehen, dass er seither 3 Monate bei der direkten Konkurrenz gearbeitet 
hat. Die werden ihm sicher nicht weniger gezahlt haben.

Für die Firma ist das ein grosses Minus, weil der Neue wieder erst 
eingearbeitet werden muss und auch der Dienstleister kommt nicht auf 
seinen Gewinn. Aber es war halt ein "günstiges" Schnäppchen.

---------------------------------------------------------

So kann es gehen wenn bei den Einkäufern die Sparwut ausbricht.

von Selbstgespräch? (Gast)


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H.D. ? Noch da?

oder nicht mit so einer eindeutigen Resonanz auch und sogar von alt 
eingesessenen und registrierten Forumsbenutzern gerechnet?
Eben da müsste doch was dran sein...

von Gast (Gast)


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Hier fragen viele, warum Leiharbeiter beschäftigt, werden statt 
Mitarbeiter einzustellen, obwohl Leiharbeit teurer ist.

Die Antwort ist, dass Leiharbeit eine andere Kostenart darstellt. 
Leiharbeit wird nicht als Personalkosten verbucht, sondern im 
Allgemeinen als Sachkosten. Wenn Externe (dann eher als Berater) einen 
Werkvertrag haben, sind das sogar Investitionskosten.

Es geht einfach darum, dass ein großer Konzern sagen kann "Die 
Personalkosten sind bei uns um xy % gesunken." Oft ist auch der 
Betriebsrat schuld. Wenn in einem Konzern in einem unrentablen Bereich 
Leute entlassen werden, verhindert der Betriebsrat im Allgemeinen 
Neueinstellungen in anderen Bereichen, auch wenn diese dringed benötigt 
würden. Man kann leider keinen Sachbearbeiter auf eine 
Softwareentwicklerstelle für hoch innovative Produkte setzen, aber das 
ist dem Betriebsrat total egal. Und weil die Projekte gemacht werden 
müssen, werden sie eben mit Externen gemacht.

Und noch dazu tauchen dann diese ganzen Externen in den 
Geschäftsberichten überhaupt nicht auf, weder in den Mitarbeiterzahlen 
noch in den Personalkosten. Sind halt gut versteckt in Sach- oder 
Investkosten.

Tja....

von Mark B. (markbrandis)


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Gast schrieb:
> Die Antwort ist, dass Leiharbeit eine andere Kostenart darstellt.
> Leiharbeit wird nicht als Personalkosten verbucht, sondern im
> Allgemeinen als Sachkosten. Wenn Externe (dann eher als Berater) einen
> Werkvertrag haben, sind das sogar Investitionskosten.

Man müsste die Bilanzierungsvorschriften ändern, damit diesem Unsinn ein 
Ende gesetzt wird.

von oszi40 (Gast)


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Da könntE ein Satz reichen: $1 Auch Leiharbeiter sind in der Bilanz als 
Personalkosten auszuweisen.

von Daniel (root) (Gast)


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>Die Antwort ist, dass Leiharbeit eine andere Kostenart darstellt.
>Leiharbeit wird nicht als Personalkosten verbucht, sondern im
>Allgemeinen als Sachkosten.

Womit wir direkt zu einer der typischen BWL Kacke kommen.

Wenn ich beim Türken Apfel mit dem Geld aus meiner rechten
Hosentasche bezahle, und Bananen mit dem Geld aus meiner
linken, wieviel spare ich dabei?

von mbc (Gast)


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Wird das nicht ander besteuert oder ist soagr anders abzusetzen ?

Kanns vom Gewinn abgezogen werden ? Muß ja dann irgendwo einen 
finanziellen Vorteil haben, abgesehen davon, das man die 
Personalabteilung verkleinern kann.

von Rick (Gast)


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Leiharbeiter sind wie Sachkosten und auch als solche zu behandeln.
Computer, Messgeräte, Maschinen (...) die nicht mehr gebraucht werden, 
werden auch entsorgt und aus der Firma entfernt.
Leiharbeiter haben den Vorteil, das deren Entsorgung nichts weiter 
kostet.

von analysator (Gast)


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Wer loyale Mitarbeiter sucht darf nicht bei Sklavenhaltern anheuern.
Ist wie immer im Leben, you get what you pay for. Weiss jeder BWLer im 
ersten Semester oder? :-D

Mit freundlichen Grüßen!

von Hartmut D. (Gast)


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> H.D. ? Noch da?

Ja!

Sehr interessante Beiträge. Die meisten scheinen meiner Meinung zu sein, 
dass man bei Leiharbeitsfirmen keine guten Mitarbeiter findet.

Wenn doch nur viele Entscheider mal solche threads lesen würden...

von jep (Gast)


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ja, um zu überleben. für nicht mehr und nicht weniger.

von Rick (Gast)


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Was sind gute Mitarbeiter ?
Klar gibt es gute Leiharbeiter, warum bleiben sonst einige jahrelang 
leihweise bei einem Kunden?
Ist das schon Loyalität ?

von Panzer H. (panzer1)


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Rick schrieb:
> Was sind gute Mitarbeiter ?
> Klar gibt es gute Leiharbeiter, warum bleiben sonst einige jahrelang
> leihweise bei einem Kunden?
> Ist das schon Loyalität ?

Das ist eher der Zustand, sich mit den Umstand abgefunden zu haben. ;-)
Der Leiharbeiter kann ja nix dafür, dass der Entleiher ihn so lange 
ausleiht.
Wenn der Stücklistenschreiber seine Listen zur Zufriedenheit schreibt, 
passt es doch.
Der Leiharbeiter könnte natürlich sowas wie Loyalität entwickeln. Damit 
wäre es aber schnell vorbei, wenn der Entleiher zum Tritt in den 
Allerwertesten ansetzt.

von analysator (Gast)


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> Klar gibt es gute Leiharbeiter, warum bleiben sonst einige jahrelang
> leihweise bei einem Kunden?
> Ist das schon Loyalität ?

Menschliche Naivität, Dummheit, Hilflosigkeit, Anpassungsfähigkeit ... 
es gibt eine große Anzahl an Erklärungen für menschliche 
Verhaltensmuster.
Welche warum positiv zu bewerten sind liegt im Auge des Betrachters.

Von Aussen betrachtet sind das alles arme Schweine. Die Chefs genauso 
wie die Leiharbeiter genauso wie die Verleiher.

von analysator (Gast)


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> Was sind gute Mitarbeiter ?

Das sind Angestellte, welche die Firma für die sie arbeiten so fair 
behandeln, wie sie selbst behandelt werden.

von Mark B. (markbrandis)


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analysator schrieb:
> Von Aussen betrachtet sind das alles arme Schweine. Die Chefs genauso
> wie die Leiharbeiter genauso wie die Verleiher.

Wieso sollen die Verleiher arme Schweine sein, die verdienen doch gutes 
Geld bei vergleichsweise geringem Einsatz. Kein Wunder dass diese 
Branche so boomt.

von Franz (Gast)


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@ mbc ,
alle Kosten einer Firma können vom Gewinn abgezogen werden, und 
besteuert wird das auch nicht anders, es gibt halt keine Lohnnebenkosten 
für diese Kräfte.
Und die Personalabteilung wird deshalb auch nicht verkleinert, die 
Arbeit bekommt dafür die Buchhaltung.
Die VORTEILE sind rein virtuell, wie hier schon mehrfach erläutert, und 
alles eine Frage des Standpunktes.
Als großes Beispiel in einer sehr großen deutschen Firma 
(Global-Player), wurden Abteilungen (Tochtergesellschaft) gegründet, um 
den "Personalüberschuß" sozialverträglich auszugliedern. Nannte/nennt 
sich Vivento (VTS= Vivento Technical Services/ VCS / VIS) und stand auch 
schon mehrmals zum Verkauf (inoffiziell).

http://de.wikipedia.org/wiki/Vivento

Vivento ist nach Konzerndarstellung ein Dienstleister der Deutschen 
Telekom AG, der Outsourcing und Projektmanagement anbietet sowie 
Fachpersonal zu Unternehmen und Behörden vermittelt.

Vivento ging im Oktober 2003 durch Umbenennung aus der 
Personal-Service-Agentur der Telekom hervor. Das Unternehmen mit Sitz in 
Bonn ist bundesweit präsent. Zum Personal von Vivento gehörten Mitte 
2006 ca. 17.000 Beamte und Angestellte. Eingesetzt werden die 
Mitarbeiter zu einem großen Teil in Call-Centern. Beamte können im Zuge 
von Hartz IV hauptsächlich in Arbeitsämtern und kommunalen 
Sozialbehörden eingesetzt werden.

Der Unternehmensauftrag der Telekom an Vivento lautet, die 
Qualifizierung und Neubeschäftigung von Personal zu gewährleisten, das 
im Zuge von konzernweiten Rationalisierungsmaßnahmen abgebaut wurde. Da 
diese sogenannten „Clearings“ nicht mit Kündigungen verbunden sind, 
besteht die Notwendigkeit, die freigewordenen Mitarbeiter entweder an 
andere Arbeitgeber auf freiwilliger Basis zu vermitteln oder über eigene 
Geschäftsmodelle in eine neue Beschäftigung zu überführen.

Anlass für die Gründung von Vivento laut Aussage des 
Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG René Obermann am 19. 
April 2007 im ZDF: „Wir haben die Vivento vor Jahren gegründet, um den 
Menschen, die wirklich auf Dauer keine Beschäftigungsperspektive hatten, 
einen Übergang zu anderen Unternehmen oder als Dienstleister für andere 
Unternehmen tätig zu sein. Das hat im Wesentlichen erfolgreich geklappt, 
weil viele von denen Arbeit gefunden haben, woanders.“

Aus einigen dieser Geschäftsmodelle sind seit 2004 eigene, bis 2008 
befristete Gesellschaften hervor gegangen: Der Callcenter-Anbieter 
Vivento Customer Services und der Technik-Dienstleister Vivento 
Technical Services sind die größten dieser Tochtergesellschaften. Die 
Vivento Technical Services wurde 2007 von der Telekom an den 
Kommunikationsriesen Nokia Siemens Networks verkauft. [1]

von analysator (Gast)


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> Wieso sollen die Verleiher arme Schweine sein, die verdienen doch gutes
> Geld bei vergleichsweise geringem Einsatz. Kein Wunder dass diese
> Branche so boomt.

Weil einige von Denen nichts Kreativeres im Leben einfällt als 
unmoralische Geschäfte zu machen, weil einige wie Parasiten andere 
Menschen unfair ausnutzen und sie den Wildwuchs des Menschenhandels im 
Kapitalismus fördern, in der verschiedene Leute für die gleiche Arbeit 
unterschiedlich bezahlt werden. Leiharbeit dient nicht dem Wohle der 
Menschheit sondern dem Wohle des Raubtierkapitalismus. Was können die 
Verleiher also anderes sein als "arme Schweine"?

von Franz (Gast)


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Dann sind die Verleiher (Sklavenhändler) aber keine "armen" sondern 
reiche Schweine.

von haha (Gast)


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jo stimmt. prost :-D

von Brook (Gast)


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>Sie machen ihre Arbeit, mehr aber auch nicht.
>Im Grossen und ganzen sind sie eher unauffällig.

Und was hast du eigentlich von den Menschen auf dem Arbeitsstrich 
erwartet? Würdest du dort landen, würdest du genau so tun. Was soll da 
überhaupt jemanden motivieren? Dass er die gleiche Arbeit macht wie 
andere oder sogar mehr und weniger bekommt? Dass sein Arbeitsverhältnis 
unsicher ist?

Du träumst und hoffentlich geht euer wunderbarer Entwicklungsladen zu 
Grunde.

von Ein Ing (Gast)


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Früher wurden sie noch motiviert durch die Möglichtkeit fest eingestellt 
zu werden.

Aber heutzutage, selbst die Angestellten haben keine Motivation mehr.

von Wsesi (Gast)


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Der Begriff Leiharbeiter kommt eigentlich aus der NS-Zeit, damals haben 
die KZ's ihre Häftlinge "ausgeliehen" . Der Begriff Zwangsarbeiter kam 
erst im Zuge der Aufarbeitung. Mich wundert sowieso warum man in 
Deutschland darauf noch nicht hingewiesen hat, sonst springt man doch 
auch bei jedem anrüchigem Nazivokabular im Kreis.

von Siemensianer (Gast)


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>Aber heutzutage, selbst die Angestellten haben keine Motivation mehr.

Wem sagst Du das ...

von Avr N. (avrnix) Benutzerseite


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Franz schrieb:


> Kommunikationsriesen Nokia Siemens Networks verkauft. [1]

und da sind 80% der Beschäftigten von Zeitarbeitsfrimen beschäftigt die 
z.B. für Kabel Deutschland arbeiten. Und da ist eine schlechte Stimmung, 
weil wer nicht springt wird einfach ausgetauscht. Hauptsache die Zahlen 
stimmen.

von arno nyhm (Gast)


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mit wenigen worten ausgedrückt: ein sklave wird nie loyal sein

von Rick (Gast)


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Ich kann als "Sklave" nur zu mir selbst loyal sein.

von Avr N. (avrnix) Benutzerseite


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Ihr seit alle Sklaven eurer Arbeitsgeber oder Kunden

von (prx) A. K. (prx)


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> Ihr seit alle Sklaven eurer Arbeitsgeber oder Kunden

Von den Ehefrauen ganz zu schweigen...

> mit wenigen worten ausgedrückt: ein sklave wird nie loyal sein

...weshalb es mit der Loyalität oft nicht allzu weit her ist.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Avr Nix schrieb:
> Ihr seit alle Sklaven eurer Arbeitsgeber oder Kunden

Joa :D Meine Firma laesst sich auch eiskalt vom Kunden erpressen. Aber 
das coole ist dass ich (noch) ueber diesen Dingen stehe ;)

von Franz (Gast)


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@ Michael G. ,
das ist jetzt aber sehr zwiespältig rüber gekommen. Oder bist du selbst 
der GF / Chef in deiner Firma, oder mit deiner Arbeit und Entlohnung so 
wunschlos glücklich?

von Timeworker (Gast)


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Heute stand in der RP ein Artikel von K.T. zu Guttenberg und wie sollte 
es wohl anders sein: Zeitarbeit ist sinnvoll und sichert die 
Beschäftigung. Das alte Loblied mal wieder.
Zeitarbeit ist und bleibt "Arbeit zweiter Klasse".

von Rick (Gast)


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"Zeitarbeit ist sinnvoll" im ursprünglich gedachten Sinne, nicht was 
daraus gemacht wurde.

von Brook (Gast)


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>Heute stand in der RP ein Artikel von K.T. zu Guttenberg und wie sollte
>es wohl anders sein: Zeitarbeit ist sinnvoll und sichert die
>Beschäftigung.

Der Geldadel erklärt dem Pöbel dass Sklaverei gut ist.
Endlich ist der Adel dort wo er hingehört: in der Regierung.

von Kritiker (Gast)


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>Ihr seit alle Sklaven eurer Arbeitsgeber oder Kunden

Aber es gibt mehrere Klassen!

Als Angestellter war ich vor Jahren schon sehr gefragt und konnte immer 
Gehälter am oberen Rand verhandeln. Auch als Selbständiger bekomme ich 
Sätze im oberen Drittel. Das geht aber nur, weil ich zu den besten 10% 
gehöre.

Wer nur mittelmäßig ist, hat als Festangestelleter, wenn er zu einer 
guten Zeit eingestiegen ist, gfs noch eine gute Prosition - als 
Zeitarbeiter aber wird er vollkommen ausgebeutet!!!!

von Avr N. (avrnix) Benutzerseite


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Ja und der Markt der Zeitarbeit wächst ja weiter ( heute sind es 20-25% 
).
Zeitarbeit sollte man wieder auf den ursprünglichen Zustand wieder 
herstellen bzw. abschaffen.

von mbc (Gast)


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@ Franz (Gast) :

Danke für die Erklärung, bin kein BWL`er, hatte nur bereits mehrfach 
gelesen, das diese Kosten für Leiharbeiter anders "zu Buche" schlagen, 
als bei Festangestellten. Sollte angeblich weitere Vorteile für den AG 
haben.

> Klar gibt es gute Leiharbeiter, warum bleiben sonst einige
> jahrelang leihweise bei einem Kunden?

Wenn die so gut sind, warum haben die dann keine Festanstellung sondern 
werden durch den AG jahrelang nur als Leihfleisch angeheuert ?

Festanstellung brächte doch angeblich niedrigere Kosten für den AG, aber 
gleichzeitig höheres Einkommen für den AN ... wer macht dabei dann wohl 
Verlust ?

Fähig sind sie doch anscheinend und benötigt werden sie ja wohl auch.

von Rick (Gast)


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Diese Sklaven sind meist bei großen Unternehmen (Siemens etc.) jahrelang 
verliehen.
Es macht sich halt nicht gut wenn Festangestellte, selbst wenn es nur 
ein paar sind, entlassen werden müssen.
Bei Sklaven fragt da keiner so schnell nach, ab 1000 Leihsklaven auf 
einmal kommt vielleicht eine Pressemitteilung.

So viel teurer sind Leihsklaven im Dauereinsatz also nicht, eher 
preiswerter.
Ich glaube kaum das eigene Siemens Lagerhiwis für 18€/Stunde 
(Arbeitgeberbrutto, NRW, 2005) in Rechnung stellen kann.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Franz schrieb:
> @ Michael G. ,
> das ist jetzt aber sehr zwiespältig rüber gekommen. Oder bist du selbst
> der GF / Chef in deiner Firma, oder mit deiner Arbeit und Entlohnung so
> wunschlos glücklich?

Will heissen die Firma wird erpresst aber mir geht es am Arsch vorbei :D

von Fredo (Gast)


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> Diese Sklaven sind meist bei großen Unternehmen (Siemens etc.)
> jahrelang verliehen.

Was zur folge hat, dass sie ihre Zeit bei Siemens verschwenden, sich 
aber dort keine Position erarbeiten können. Wenn sie mal eintreten, wird 
ihnen diese Zeit NICHT angerechnet!!!!!

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