Ich wollte keine Leichen aufwecken und habe mal einen neuen Thread aufgemacht. Hier kurz mal meine Erfahrungen von gestern Abend zum Thema übertakten: Ich habe gestern mein Testboard (Eigenentwicklung- und Bau mit Atmega 16-16 in SMD) in Betrieb genommen und wollte mal die Taktfrequenz des internen RC-Generators wissen. Also kleines Programm geschrieben und gebrannt (Mal so aus dem Kopf wiedergegeben, ohne Gewähr). ;Initialisierung .include m16.inc Reset: ldi r16,0xFF out DDRB,r16 ;Port B auf Ausgang ;Schleife 5 Prozessortakte, toggelt bei jedem Durchlauf PB0 Loop: inc r16 ;1 Takt out PortB,r16 ;1 Takt nop ;1 Takt rjmp Loop ;2 Takte DSO (Frequenzzähler habe ich nicht) an Port B0 und die abgelesene Frequenz mit 10 multipliziert ergibt die Taktfrequenz des Prozessors, es waren so 8,2 MHz. Nun habe ich da noch eine Schachtel mit Quarzen, z.T. ausgelötet und meist ohne sinnvolle Bezeichnung. Also die Fuses umgestellt und nach und nach alle unbekannten Quarze mal gesteckt und die Frequenz bestimmt. Das höchste war ein 32 MHz-Quarz, das oben stehende Miniprogramm wurde damit anstandslos abgearbeitet. Ich habe dann noch ein kleines Programm zum Ansteuern einer LCD-Anzeige geladen, dieses lief mit 24 MHz noch problemlos, mit 32 MHz waren einige Zeichen verschoben. Wobei ich aber vermute, dass das eher mit den Steuerzeiten für das Display zu tun hat als mit falscher Befehlsabarbeitung. Das Timing ist auf 16 MHz abgestimmt. Wenn ich heute Abend Zeit finde, versuche ich mal das Timing zu ändern und die 32 MHz mit dem Display zu testen. Das Ganze hat natürlich nur Experimentierstatus, nur mit einem Exemplar und auch nicht umfassend getestet. Aber die Tatsache stimmt mich optimistisch, dass eine moderate Übertaktung im Hobby- und Bastlerbereich problemlos funktionieren sollte. Reinhard
Ich würde dir empfehlen auch die Temperatur des M8 zu überwachen, die werden gerne warm wenn sie mehr Arbeiten müssen ;-). Wie sieht es mit der Peripherie aus, geht da noch alles oder geht gar nichts mehr, haste da schon ein bisschen mit rumgespielt, den meine µC machen deutlich mehr als nur nen LCD ansteuern, die ganzen Timer und der ADC und der USART und die SPI und und und sind ja auch wichtig.
Hallo, das Thema ist ja nun alt wie die Welt. Naja, eher alt wie die Prozessoren. ;-) Ein normaler Mega8 in meinem Multimeter-Prüftstift läuft auch bei 3V stabil mit 16MHz Quarz. Dieser eine macht es, ob es ein anderer aus einer anderen Charge auch macht? Keine Ahnung, ich brauchte nur den einen. Zwei Mega16 aus gleicher Lieferung machten auf meinem Logicanalyzer keine Anstalten bei 20MHz Quarz. Der 68040 in meinem Amiga 4000 lief damals ewig mit 30MHz stabil. Na gut, bei 35 Grad im schatten nicht so ganz. ;-) Die Frage ist doch ganz einfach: ist es im konkreten Fall die einzig sinnvolle Lösung, es zu versuchen, kann man das privat gern probieren. Niemand garantiert, daß es wiederholbar ist, niemand garantiert, ob es mit vielen oder nur sehr wenigen Exemplaren klappt, in welchen Spannungs- und Tempraturgrenzen es klappt, wenn jemand den Kram z.B. nachbaut. Es ist einfach die Diskussion nicht wert, man kann es einfach versuchen oder es bleiben lassen. Gruß aus Berlin Michael
Schon vor über 20 Jahren wurden z.B. Z80 Prozessoren ausgemessen um mit dem 4fachen des Nomimaltaktes betrieben zu werden. Offiziell verfügbar waren die nicht, oder wenn, dann zu Mondpreisen. Was nicht den hohen Anforderungen entsprach wurde dann halt für "normale" Zwecke verbaut. Ähnlich geht das bei der heutigen Prozessorherstellung. Vom gleichen Wafer kommen Prozessoren mit verschiedenen Taktraten, je nachdem welche Prüfungen geschafft wurden. Nur ist man da weit von einer Verdopplung des Taktes entfernt. In allen Fällen hilft wenn man die Kühlung aktiv verbessert.
Du hast kontrolliert, mit welcher Taktfrequenz der dabei wirklich lief? Jenseits von 20MHz sind Quarze meist Oberwellenquarze, mit gewissen Ausnahmen bei 24/25MHz. Und Oberwellenquarze in dem Bereich wackeln in normalen Oszillatoren bei ungefähr 1/3 der Nennfrequenz.
32Mhz mit 20Mhz-AVRs habe ich auch schon erfolgreich getestet. Einsetzen würde ich solche 'Kanonen' allerdings nicht. Die Zuverlässigkeit kann ich aber bestätigen. Die Controller wurden dabei aber nicht merklich wärmer. Die Stromaufnahme eines Mega2560 zum Beispiel lag bei 30mA, EEPROM-Schreiben ging problemlos, sämtliche Peripherie lief ausgezeichnet.
Nun, ich persönlich habs nicht gemacht, aber das ganze wurde durchaus in "Serie" eingesetzt nach entsprechender Testdauer.
Bei so Popelprozessoren wie den AVRs wirste mit der Temperatur ziemlich sicher keine Probleme kriegen. Vielmehr werden andere Teile der Peripherie schon viel früher aussteigen, vornehmlich das EEPROM. Irgendwann kommt dann vermutlich das Flash und dann ist sowieso Ende :-)
> Du hast kontrolliert, mit welcher Taktfrequenz der dabei wirklich > lief? Jenseits von 20MHz sind Quarze meist Oberwellenquarze, mit > gewissen Ausnahmen bei 24/25MHz. Und Oberwellenquarze in dem Bereich > wackeln in normalen Oszillatoren bei ungefähr 1/3 der Nennfrequenz. Messmethode im OP beschrieben, am Pin B0 3,2 MHz gemessen. Um das mit dem geposteten Programm zu erreichen muß der Takt 32 MHz betragen. Weitere Pheripherie -speziell ADC, USART, SPI- nicht getestet. Reinhard
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