Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Grundlegende Fragen zu RFID (13.56Mhz)


von Michael D. (Gast)


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Hallo zusammen!

Ich bin gerade dabei mich beruflich in den Bereich RFID einzuarbeiten. 
Obwohl ich schon einiges an Wissen angeeignet habe, treten trotzdem 
grundlegende Fragen auf:

Es gibt ja u.a. die Normen ISO 14443A/B und ISO15693, welche neben den 
Physikalischen Eigenschaften das Übertragungsprotokoll beschreibt.

Des weiteren wird bei Readern fast immer angegeben: Bsp:
Standards: ISO14443A, Mifare, oder ISO15693, Tag it.

Ich bin immer davon ausgegangen, daß z.B. Mifare und Tag-it auf den 
Standards ISO14443A / ISO15693 beruhen und lediglich die Kommunikation 
ein propitäres Protokoll darstellt. Was stimmt denn nun? Ist Mifare 
ebenbürtig mit ISO14443A oder untergestellt.

Gibt es universelle Transponder, welche nicht auf Mifare, Tag-it oder 
I*Code aufsetzen sondern rein auf z.B. ISO14443A (ohne irgendwelches 
propitäre Zeugs)

TI hat zB. den Reader TRF7960 welcher ISO 14443A/B und ISO15693 
unterstützt. In der Doku geht TI aber fast ausschließlich auf Tag-it 
ein.
Aber eigentlich sollte es doch auch möglich sein MiFare Transponder 
auszulesen, oder? Das Evalboard findet zumindest schon mal Mifare Karten 
(als ISO14443A), aber außer der ID ist nichts auslesbar.

Wie kommt man an die Protokolle? NXP schweigt sich ziemlich aus darüber, 
auf der Seite sind fast alle Dokumente verschlüsselt. Ebensowenig findet 
man irgendwelche Beispielsourcen (Bis auf LibRFID, welches aber absolut 
0 dokumentiert ist).

Sorry, wg. den ganzen dummen Fragen, aber ich bin Berufseinsteiger und 
hab (hatte) absolut 0 Ahnung von RFID und noch wenig Erfahrung mit der 
Bauteilbeschaffung.

Wo und wie sucht Ihre Eure neuen Bauteile?

Danke,
Mike

von Oliver B. (olli73)


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Ich selber nutze und kommuniziere mit LEGIC - Transpondern. Habe auch 
schon zum testen mit Mifare gespielt.
M.E. nutzt Mifare den ISO 14443 Standard.
Habe mir mal einen Lesermodul bestellt, welches sowohl alle Transponder 
nach dem Standard wie aber auch alle Mifare Karten liest. Hier mal ein 
Link dazu 
http://www.rfid-webshop.com/shop/product_info.php/info/p613_Mifare-Easy-OEM-module.html

Auf der Seite findest Du auch das Protokoll zum Lesen und Schreiben auf 
die Karten für dieses Modul.

Das Protokoll für Lese- Schreibvorgänge der Transponder direkt hat mich 
bisher nicht wirklich interessiert. Du hast ja in der Regel ein 
Lesemodul, welches dir nun wieder ein Protokoll zum Lesen und Schreiben 
auf die Transponder bietet. Allerdings ist grundsätzliches Wissen zu den 
einzelnen Segmenten und was man wie damit anstellt - zumindest bei 
Mifare Sachen - Grundvoraussetzung. Da bietet sich so ein 
"Einsteigerset" an, mit dem man zum Verständnis die Sachen testen und 
nachspielen kann.

Viel Erfolg!

Olli

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Man kann auch Transponder aus ´nem AVR und ´ner Spule bauen und sich 
sein Protokoll selber schreiben ;-)

von Robert T. (robertteufel)


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@ travelrec

Michael arbeitet sich beruflich in das Thema ein. Dein Vorschlag trifft 
wohl eher die Hobby-Klasse mit viel Experemtierfreude, noch mehr Zeit 
und jeder Cent spielt eine Rolle. Beruflich spielt auch jeder Cent eine 
Rolle, doch die Gleichung Kosten = (Stundenlohn*Stunden) + Material 
kippt sehr schnell bei einem Stundenlohn >0
@ Michael,
es gibt schon Gruende weshalb die grossen Anbieter mit dem proprietaeren 
Zeug relativ erfolgreich sind, das Zeug funktioniert (meistens) und hat 
eine Menge Arbeit und Entwicklungszeit gekostet. Jetzt wollen die Firmen 
auch die Chips verkaufen und den Kunden das Wechseln etwas erschweren.
Beides legitim, Dein Wunsch nicht gebunden zu sein und der Wunsch der 
Firmen Profit zu erwirtschaften aus der investierten Entwicklungszeit.

Robert
p.s. meine Basteljahre sind schon ne Weile her, wenn ich was fertig 
bekommen kann, dann nehme ich es auch weil ich weiss wie lange es dauert 
eine akzeptable Loesung selbst zu entwickeln. Viele in diesem Forum sind 
natuerlich viel besser im selbermachen und da macht do it yourself 
vielleicht Sinn.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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@ Robert: Hehe, ich bin in der Branche und das "funktioniert meistens" 
trifft in der Tat zu. Das mit dem Selberbauen war durchaus ernst 
gemeint, wenn auch mit Zwinkerauge, da das Einarbeiten in industriell 
gefertigte RFID-Technik alles andere als trivial ist. Das fängt schon 
bei den  Reader-ICs an, die teilweise recht verschrobene Interfaces und 
Protokollarik mit sich bringen. Wenn man viel Zeit zum 
Datenblätterwälzen hat, insofern man sie von den Herstellern bekommt, 
und genug Zeit zum Probieren, kann man sich sicher mit den Chips der 
größeren Hersteller einlassen.

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