Forum: Offtopic Schutz vor Mietnomaden


von Vermieter (Gast)


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Ein Freund, der mehrere Objekte vermietet hat schützt sich mit einem 
ganz einfachen und legalen Trick vor Mietnomaden.

Er vermietet seine Objekte unter Hauptmiete an seine Schwester, diese 
spielt dann den Vermieter für den Wohnungssuchenden, angeboten wird nur 
ein Untermietvertrag.

Zahlt der Untermieter nicht, kündigt die Schwester meines Freundes ihren 
Bruder den Hauptmietvertrag mit Monatsende. Da die Wohnung im nächsten 
Monat aber noch immer nicht geräumt ist, beantragt mein Freund die 
Delogierung über seine Schwester. Diese nimmt den entsprechenden Brief 
des Gerichts entgegen und lässt die Einspruchsfrist verstreichen, 
wodurch die Delogierung rechtskräftig wird.

Von all dem bekommt der Untermieter nichts mit. Erst wenn die vom 
Gericht beauftragten Möbelpacker vor der Türe stehen, mit einen 
rechtskräftigen Räumungsauftrag. Dann aber hat der Mietnomade keinerlei 
Möglichkeiten mehr die Delogierung zu verhindern oder hinauszuzögern.

Warum jahrelang streiten und Anwälte bezahlen, erst denken, dann 
vermieten…

Quelle: www.hartgeld.com

von BWLer (Gast)


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Ein Freund von mir wollte einen unliebsamen Angestellten loswerden. 
Leider hatte der Kündigungsschutz. Also rief mein Freund einen 
Geschäftspartner an, ob der ihm nicht helfen könne. Man hätte da ein 
Problem, als Unternehmer müsse man ja zusammenhalten, bestimmt könne er 
ihm auch mal bei einer Sache helfen, etc. Schnell wurde man sich einig.

Der unliebsame Angestellte (arbeitete im Einkauf) wurde dann von dem 
Geschäftspartner meines Freundes angerufen. Er sei immer so freundlich 
am Telefon, man suche selbst einen zuverlässigen Einkäufer, ob er sich 
nicht vorstellen könnte, den Arbeitgeber zu wechseln, bestimmt wolle man 
sich nach so vielen Jahren auch finanziell mal verbessern, etc. Sprich, 
er hat ihn ziemlich unzweideutig abgeworben.

Der unliebsame Angestellte, mit Dollarzeichen in den Augen, schreibt 
seine Kündigung. Sein Chef tut so, als sei er überrascht, behauptet, er 
würde ihn gerne behalten, ob er denn eine bessere Stelle in Aussicht 
hätte, hm, na gut, da könne man wohl nichts machen. Wann er denn 
ausscheiden wolle? So schnell wie möglich? Hm, schade, na gut. 
Aufhebungsvertrag gemacht, auf Kündigungsfrist verzichtet, keine 
Abfindung.

Dumm nur, daß der unliebsame Angestellt dann plötzlich feststellen 
musste, daß die andere Firma ganz urplötzlich kein Interesse mehr an ihm 
hatte. Da wacht man plötzlich auf, denkt nach, reimt sich so seine 
Geschichte zusammen und beißt sich in den Arsch wegen der eigenen 
Dummheit. Nichts schriftliches in der Hand, Pech gehabt.

Über einen Aufhebungsvertrag, Verzicht auf Kündigungsfrist und Abfindung 
freut sich noch jemand ganz besonders: Die Agentur für Arbeit...

von Jupp (Gast)


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Ich habe diesen Thread mal an die Staatsanwaltschaft geschickt, mal 
sehen, ob ds legal ist.

von aha (Gast)


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Na. Beweis das mal... Die Schwester muss nicht gleich heissen wie der 
Bruder...

von Gast (Gast)


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Man könnte sich von neuen Mietern auch einfach eine Sicherheit von einer 
bis mehreren Monatsmieten hinterlegen lassen. Das ist einerseits 
rechtlich sauber und schreckt andererseits Mietnomanden von Anfang an 
ab.

von Jürgen W. (lovos)


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Ein Bekannter von mir hatte ein Objekt, und das nur per 
'Untermiet'-Vertraege vermietet, obwohl das komplette Wohnungen waren.
Anscheinend haben das die Mieter so hingenommen.
Mir wuerde sowas auffallen.
Ich denke nicht, dass das illegal ist. Schliesslich muessen ja die 
Mieter sehen, dass es sich um einen Untermietvertrag handelt.

von Laus im Pelz (Gast)


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>Ich denke nicht, dass das illegal ist. Schliesslich muessen ja die
>Mieter sehen, dass es sich um einen Untermietvertrag handelt.

Ja genau. Ich meine, wenn sich die potientiellen Mietnomaden auf einen 
Untermietvertrag einlassen, ist das ihre eigene Entscheidung. Da wird 
dann im Falle einer Delongierung (was immer das auch heißt?) auch kein 
Richter in Mitleidstränen ausbrechen.
Jeder ist seines Unglückes Schmeid!

Aber trotzdem: Coole Idee mit dieser Mietvertragsregelung! Muß ich mir 
mal merken...

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> "Delongierung"

es lautete "Delogierung", und soll wohl einfach das Wort "Räumung" 
vermeiden / ersetzen oder gefälliger aussehen lassen (oder vielleicht 
ist das auch einfach östereichisch)

von Schwups... (Gast)


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Ich hatte das mal so.
Eigentümer war ein anderer und der, der sich als Eigentümer vorstellte
war selbst nur Mieter, der aber Untervermieten durfte.
Angeboten hat er einen regulären Mietvertrag(keinen Untermietvertrag)
mit Ihm als Vertragspartner.
Da das Mietobjekt nicht wie vereinbart saniert war hab ich den Vertrag
fristgerecht (noch vor Mietbeginn)unter Zeugen wieder gekündigt.
Die bereits gezahlte Mietsicherheit wollte der Vermieter nicht mehr raus 
rücken. Reaktion gleich Null. Eben der typische Kleinkriminelle.
Also die Sache zum Anwalt wo dann alles raus kam und Anzeige erstattet.
Folge: wegen Betrug zu 3 Monaten auf Bewährung verurteilt(Hatte schon 
zwei).
Nachher hat noch das Landgericht Druck gemacht und Schadenersatzzahlung
mit Beugehaft durchgesetzt.
Leider hat dann der Anwalt vermurkst die Maklercourtage noch geltend zu 
machen.

von Schwups... (Gast)


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>Diese nimmt den entsprechenden Brief des Gerichts entgegen
>und lässt die Einspruchsfrist verstreichen, wodurch die
>Delogierung rechtskräftig wird.

Wie soll das denn gehen?

von Anja Zoe C. (zoe)


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BWLer schrieb:
> Dumm nur, daß der unliebsame Angestellt dann plötzlich feststellen
> musste, daß die andere Firma ganz urplötzlich kein Interesse mehr an ihm
> hatte. Da wacht man plötzlich auf, denkt nach, reimt sich so seine
> Geschichte zusammen und beißt sich in den Arsch wegen der eigenen
> Dummheit. Nichts schriftliches in der Hand, Pech gehabt.

Wer kündigt, ohne vorher einen neuen und unterschriebenen Arbeitsvertrag 
in der Hand zu haben, ist selber schuld.

Zoe

von Hans (Gast)


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>Wer kündigt, ohne vorher einen neuen und unterschriebenen Arbeitsvertrag
>in der Hand zu haben, ist selber schuld.

Da gebe ich Dir vollumfänglich recht!

Aber wie läuft das denn dann in der Praxis ab, wenn der neue Chef den 
Arbeitnehmer sofort einstellen möchte? Macht man dann einen regulären 
Vertrag (Beginn nach fristgerechtem Austritt aus der alten Firma) mit 
dem Zusatz, auch jederzeit vorher anfangen zu können? Das ist ja sonst 
ein klassisches Henne-Ei-Problem.

Und was ist eigentlich mit der Probezeit? Kann einem die nicht auch zum 
Verhängnis werden? Oder ist es üblich, diese auszuschließen, wenn der 
neue Chef dermaßen geil auf einen potentiellen Mitarbeiter ist?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans schrieb:

> Aber wie läuft das denn dann in der Praxis ab, wenn der neue Chef den
> Arbeitnehmer sofort einstellen möchte? Macht man dann einen regulären
> Vertrag (Beginn nach fristgerechtem Austritt aus der alten Firma) mit
> dem Zusatz, auch jederzeit vorher anfangen zu können?

Naja, wenn dich die neue Firma so dringend braucht, wird sie sicher
auch kein Problem damit haben, den Standardvertrag vor seinem
Inkrafttreten nochmal zu annulieren und einen neuen aufzusetzen, der
früher beginnt.

> Und was ist eigentlich mit der Probezeit?

Die ist gegenseitiges Risiko.  Es ist ja nicht nur, dass dir der
Brötchengeber innerhalb dieser Zeit relativ schnell kündigen kann,
sondern auch du selbst hast ja diese Möglichkeit, wenn du merkst,
dass es mit dem neuen Laden doch nicht so das Gelbe ist.  Da dir
letztere Möglichkeit meines Wissens juristisch nicht verwehrt werden
darf, wirst du auch kaum jemanden finden, der einseitig auf sein
analoges Recht auf der Gegenseite verzichten wird.

von Schwups... (Gast)


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>Die ist gegenseitiges Risiko.  Es ist ja nicht nur, dass dir der
>Brötchengeber innerhalb dieser Zeit relativ schnell kündigen kann,
>sondern auch du selbst hast ja diese Möglichkeit, wenn du merkst,
>dass es mit dem neuen Laden doch nicht so das Gelbe ist.

Na, die Probezeit ist nur ein Schlupfloch für den Arbeitgeber.
Arbeitnehmer können zu jeder Zeit Fristgerecht kündigen.
Und nach der Probezeit kann der Arbeitgeber, sofern wenigstens 10 MA
im Betrieb tätig sind, nur Betriebsbedingt, also mit einem wichtigen
gesetzlich zulässigen Grund, dem Arbeitnehmer fristgerecht gekündigt
werden.

Was das Beispiel angeht, ist das ziemlich gewagt, insbesondere
weil der AG ja auch fristgerecht in der Probezeit ohne Angabe
von Gründen kündigen kann, aber trotzdem mindestens ein Gehalt
zahlen muß. Ob das auch gilt, wenn noch vor dem 1.Arbeitstag gekündigt
wird scheint mir Zweifelhaft da ja auch hier schon Kündigungsfristen
einzuhalten sind, oder?

von Schwups... (Gast)


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>Und was ist eigentlich mit der Probezeit? Kann einem die nicht auch zum
>Verhängnis werden? Oder ist es üblich, diese auszuschließen, wenn der
>neue Chef dermaßen geil auf einen potentiellen Mitarbeiter ist?

Theoretisch schon, wegen Vertragsfreiheit, aber da hier Bürgerrechte
und nicht Sachrechte bzw. Vermögensrechte einen Rolle spielen würde
ich mal annehmen das das Gesetz dann immer gilt und nicht ausgeschlossen 
werden kann.
Wenn das so einfach wäre, bräuchte der AG ja nur den Kündigungsschutz
vertraglich aushebeln und das würde wohl von jedem Gericht wegen
Unangemessenheit und Rechtswidrigkeit gekippt werden.

von Klaus (Gast)


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Also jeder halbwegs intelligente Mieter würde so einen Mist auf keinen 
Fall unterschreiben!

Heißt also ihr nutzt die nicht so cleveren oder gutgläubigen Menschen 
aus, um sie so zu verarschen. Eure Mieter tun mir leid.


P.S.: Das sag ich nicht nur aus Mietersicht, ich vermiete selber 3 
Wohnungen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Also jeder halbwegs intelligente Mieter würde so einen Mist auf keinen
> Fall unterschreiben!

Ersetze "intelligent" durch "informiert" oder "sich nicht in 
wirtschaftlicher Zwangslage befindend", und Du kommst der Wahrheit noch 
näher.

von Jürgen W. (lovos)


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>Heißt also ihr nutzt die nicht so cleveren oder gutgläubigen Menschen
>aus, um sie so zu verarschen. Eure Mieter tun mir leid.

Solche Mieter will man ja behalten. Verstehe nicht, warum sie verarscht 
sein sollten?
Wenn ein 'nicht so cleverer' bzw. 'gutgläubiger' Mieter ploetzlich keine 
Miete mehr bezahlt und sich juristisch in Sicherheit fuehlt, dann 
geschieht es ihm doch recht, wenn man ihn vor die Tuer setzen kann?!
Mir tut er nicht leid.

von ftf (Gast)


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ein mieter der immer regelmäßig zahlt würde ja auch keine Probleme 
bekommen. Die können das ja dann schon unterschreiben ;-)

wenn man mal mitbekommen hat wie lange sich rechtssachen, besonders beim 
mieten/vermieten, hinziehen, dann kann ich ehrlich gesagt schon 
verstehen warum manche leute dann zu solchen Mitteln greifen.
Nervig wirds nämlich (selbst miterlebt), wenn diese Mieter, sagen wir 
mal "nicht gerade die liebsten menschen", sind und man die jetzt aus dem 
Haus  haben will. 2 Gerichtstermine gibt es, dann sind sie endlich 
draussen. zum glück wenigstens ohne zwang ausgezogen dann.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Einem Mieter praktisch jeden Kündigungsschutz zu nehmen, nur um die 
äußerst seltene Notwendigkeit des beschleunigten Rauswurfs eines 
Miet-Nicht-Zahlers nutzen zu können, ist ganz entschieden nicht 
verhältnismäßig.

Die hier konstruierten Mechanismen eignen sich ja auch vorzüglichst, 
einen zahlenden Mieter rauszuwerfen.

Nein, solche Vertragskonstrukte sind asozial. Ebenso asozial ist es 
übrigens, Mieter per se als potentielle Mietnomaden zu verdächtigen. Wer 
solch eine Einstellung hat, taugt nicht zum Vermieter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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> Dass es genügend schwarze Schafe unter den Brötchengebern
> gibt, die einfach nur die vereinfachte Kündigung am Ende
> der Probezeit missbrauchen wollen, ist ein anderes Ding.
> Auf die Dauer kann sich das eigentlich kaum rechnen, da
> die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters ja durchaus einige
> Zeit in Anspruch nimmt, d. h. der Brötchengeber lebt auf
> diese Weise permanent mit Mitarbeitern, die überhaupt nicht
> in der Lage sind, vernünftige Ergebnisse (die ja auch für
> ihn wichtig sind) zu bringen.

Dies zu verstehen, setzt unternehmerische Weitsicht voraus; welches 
Unternehmen aber plant noch über den nächsten Quartalsabschluss hinweg?

von Nasenbohrer (Gast)


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>Nein, solche Vertragskonstrukte sind asozial. Ebenso asozial ist es
>übrigens, Mieter per se als potentielle Mietnomaden zu verdächtigen. Wer
>solch eine Einstellung hat, taugt nicht zum Vermieter.

Nun ja, zunächst einmal kann jeder Vermieter seinem potentiellen Mieter 
nur bis vor die Stirn kucken. Sich und sein Hab&Gut in Sicherheit zu 
bringen, ist nur legitim. Schließlich kann keiner verlagen, das der 
Vermieter im Geschehensfalle dermaßen große Selbstaufopferung an den Tag 
legt.

Einem Nicht-Mietnomaden geschieht durch diese Vertragskonstruktion ja 
kein Unrecht!

von Tilo (Gast)


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Der Vermieter ist da fein raus, allerdings kann eventuell die Schwester 
nicht umbedingt so einfach kündigen, jedenfalls nicht, wenn der Mieter 
seine Rechte kennt.
Die Kündigungsfristen von Untermietverträgen richtien sich auch danach, 
ob die Wohnung vollständig oder nur teilweise (WG) weitervermietet wird.
Geht die Sache vor Gericht, wird schnell ersichtlich, dass ein Strohmann 
mit drinn hängt.

von Klaus (Gast)


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Rufus t. Firefly (rufus) schrieb:

>> Also jeder halbwegs intelligente Mieter würde so einen Mist auf keinen
>> Fall unterschreiben!
>
> Ersetze "intelligent" durch "informiert" oder "sich nicht in
> wirtschaftlicher Zwangslage befindend", und Du kommst der Wahrheit noch
> näher.

Einverstanden.

> Solche Mieter will man ja behalten. Verstehe nicht, warum sie verarscht
> sein sollten?
> Wenn ein 'nicht so cleverer' bzw. 'gutgläubiger' Mieter ploetzlich keine
> Miete mehr bezahlt und sich juristisch in Sicherheit fuehlt, dann
> geschieht es ihm doch recht, wenn man ihn vor die Tuer setzen kann?!
> Mir tut er nicht leid.

Warum die mit leid tun?
Erstens:
Die Mieter haben keinerlei Schutz, dass ihr diesen Mechanismus nicht 
missbraucht oder unverhältnismäßig anwendet.
Zweitens:
Wenn ihr euren Mietern gegenüber solche Tricks anwendet, zeigt das viel 
über das generelles Verhalten euren Mietern gegenüber. Ich gehe stark 
davon aus, dass ihr an anderer Stelle auch keinen Trick ungenutzt lasst. 
Das ist kein angenehmes Wohnen für die Mieter.

Und übrigens, wer mit solchen Methoden auf die Mieter los geht, muss 
sich auch nicht wundern, wenn die Mieter auch anfangen zu tricksen und 
sich nicht mehr freiwillig immer korrekt verhalten. Wie man in den Wald 
ruft, so schallt es heraus.

von Tilo (Gast)


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Hab gerade ins Mieterlexikon geschaut:

Zitat:
"Ist die Wohnung insgesamt untervermietet, hat der Untermieter dem 
Hauptmieter gegenüber den gleichen KÜNDIGUNGSSCHUTZ wie sonst ein Mieter 
auch."

Das Konstrukt wird dadurch also wirkungslos.

von Uhu U. (uhu)


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Gegen Mietnomaden gibt es einen ganz einfachen Trick: Die Wohnung von 
einem sorgfältig arbeitenden Makler vermieten lassen. Die Courtage, die 
der Mieter zu zahlen hat, bildet die Hürde für derlei Galgenvögel...

von Tscheburaschka (Gast)


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>Gegen Mietnomaden gibt es einen ganz einfachen Trick: Die Wohnung von
>einem sorgfältig arbeitenden Makler vermieten lassen. Die Courtage, die
>der Mieter zu zahlen hat, bildet die Hürde für derlei Galgenvögel...

Das glaube ich nicht Tim...

Ich hatte mit so einem Makler auch zu tun gehabt, ich verdiene nicht 
schlecht und habe auch meine Miete auch IMMER pünktlich bezahlt.
Allein der Gedanke macht mich Wahnsinnig, ich soll jemandem was bezahlen 
nur
weil der Vermieter seine Wohnung vermieten will?
Wer hatt es wohl dringender der Vermieter oder der Mieter?
Bei uns waren es damals 700€ was wir dem Makler bezahlen sollten.
Die Wohnung haben wir genau aus diesem Grund nicht genommen auch wenn 
sie schön war.

von Uhu U. (uhu)


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Tscheburaschka schrieb:
> Ich hatte mit so einem Makler auch zu tun gehabt, ich verdiene nicht
> schlecht und habe auch meine Miete auch IMMER pünktlich bezahlt.
> Allein der Gedanke macht mich Wahnsinnig, ich soll jemandem was bezahlen

Das mag ja alles sein, nur werden Kandidaten, die als Mietnomaden tätig 
sind, diesen "Bonitätsbeweis" einfach nicht aufbringen können und 
wollen.

Zudem sind bei Maklern mittlerweile Schufa-Anfragen üblich.

von Schwups... (Gast)


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Bei dieser ganzen Dikusion wird die Menschlichkeit mal wieder unter den 
Tisch gekehrt. Eine Tauglichkeitsnachweis als Vermieter ist ja nicht
nötig, nur Kohle wie Heu.
Dann passiert nämlich so was:
http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1137911/Stuttgarter-Vermieter-kuendigt-einer-103-Jaehrigen.html

Da sollte man die Peitschenhiebe für den Vermieter wieder einführen,
damit ihm die Lust an solchen Mätzchen vergeht.

von Uhu U. (uhu)


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Schwups... schrieb:
> Bei dieser ganzen Dikusion wird die Menschlichkeit mal wieder unter den
> Tisch gekehrt. Eine Tauglichkeitsnachweis als Vermieter ist ja nicht
> nötig, nur Kohle wie Heu.
> Dann passiert nämlich so was:
> 
http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1137911/Stuttgarter-Vermieter-kuendigt-einer-103-Jaehrigen.html
>
> Da sollte man die Peitschenhiebe für den Vermieter wieder einführen,
> damit ihm die Lust an solchen Mätzchen vergeht.

Und was bitte hat das mit Mietnomaden zu tun? Ist die alte Dame etwa 
einer?

Aber im Ernst: Wenn einer eine Wohnung kauft und mit dem Ableben des 
Bewohners rechnet, dann ist er wohl eher ein Vermietnomade...

Für die gibt es allerdings schon happige Geldstrafen. Nur zieht die 
diesmal nicht der Staat ein.

Wie es solchen Aasgeiern gehen kann, kann man hier lesen: 
http://www.rechtsanwalt-bultmann.de/index.php/Dies+&+Das/Anekdoten/Alte+Dame+und+Notar?MttgSession=a349

von Vermieter2 (Gast)


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>Wer hatt es wohl dringender der Vermieter oder der Mieter?

Das ist eine sehr einseitige, um nicht zu sagen egoistische Haltung! 
Nicht hinter allen Vermietern stecken Leute mit dickem Geldbeutel! Viele 
investieren ihr erspartes Geld um im Alter eine Versorgung zu haben. Ich 
möchte mal wissen was Du dazu sagen würdest wenn man Dir Deine Rente im 
Alter einfach halbieren würde, weil Du als Rentner ja privilegiert bist?
In Deinem Falle würde ich folgendes empfehlen: Kredit aufnehmen und Haus 
bauen/kaufen.

von testit (Gast)


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Ein Fall aus meinem Umfeld.
Ein Ehepaar, heute 3 Kinder, rechtschaffend, fleißig, hatten sich
in ihren Anfangsjahren ne Eigentumswohnung gekauft und diese
finanziert, natürlich auch abbezahlt.
Dann stellten sich die Kinderchen ein, ein größeres Dómizil
musste her. Doppelhaushälfte gekauft, in den Keller gezogen,
Obergeschoss vermietet und Eigentumswohnung ebenso, um den
Kapitaldienst zu erbringen für das Häuschen.
Natürlich die Eigentumswohnung als Sicherheit für das Darlehen.
Nun haben die zwei Mietparteien, die beide Mietnomaden sind, sprich
die Miete kommt nicht, die Bank will aber ihre Kohle haben fürs
Darlehen. Das geht nun schon fast 2 Jahre so, Mieter sind praktisch
nicht raus zu bekommen (Soziale Härte, keine Sozialwohnungen frei
in der Kommune etc.).
Folge: Privatinsolvenz steht an, alles futsch was in 13 Jahren
erwirtschaftet wurde.
Mal ehrlich, stellt Euch an den Platz ... würde mich nicht wundern
wenn sich da einer ne Knarre besorgt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich glaube der Mär vom Mietnomaden nicht. Das ist 
Rtl-II-Sozialhatz-Propaganda.

von Benedikt K. (benedikt)


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@rufus
Es ist aber leider so. Mir hat auch vor kurzem jemand der selbst einen 
Handwerksbetrieb hat erzählt, dass die Zahlungsmoral in den letzten 
Jahren massiv nachgelassen hat: Die Leute zahlen einfach die Rechnungen 
nicht, und wenn diese dann kein Geld haben, ist von denen nichts zu 
holen. Und z.B. die verlegten Fließen kann man dann nicht einfach wieder 
raus reißen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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testit schrieb:

> Ein Ehepaar, heute 3 Kinder, rechtschaffend, fleißig, hatten sich
> in ihren Anfangsjahren ne Eigentumswohnung gekauft und diese
> finanziert, natürlich auch abbezahlt.

Wenn du mich fragst: selbst schuld.  Dass von einer Eigentumswohnung
nur ein einziger was davon hat, ist doch von vornherein ziemlich
offensichtlich: die Banken.  Warum soll man den Nachteil eines Hauses
(das Wohneigentum, mit dem man ziemlich starre Bindungen eingeht in
diesem Lande, sowie den ganzen Banken-Kuddelmuddel für die
Kreditierung, außerdem das viel größere Risiko, plötzlich Geld für
Reparaturen etc. stemmen zu müssen) partout mit den Nachteilen einer
Wohnung (begrenzte Fläche, mehr Reibungspunkte mit den anderen Leuten
im Haus) verbinden wollen?

Alles andere sind ja eigentlich nur noch die Folgeschäden dieser
Fehlentscheidung (so tragisch, wie das für diese Leute natürlich
ist -- habe selbst drei Kinder).

Eigentumswohnungen, so meine Meinung, ist ein komplett unsinniges
Geschäftsmodell, das den Leuten vor einiger Zeit ja regelrecht
aufgeschwatzt worden ist in diesem Lande.

Ansonsten scheinen sich die schwarzen Schafe bei den Mietern ja mit
den schwarzen Schafen bei den Vermietern absolut nichts zu nehmen.
Leider gibt es gegen beide kaum sinnvolle Möglichkeiten, ohne
irgendwelche jahrelangen Rechtsstreitigkeiten auf sich zu nehmen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> @rufus
> Es ist aber leider so. Mir hat auch vor kurzem jemand der selbst einen
> Handwerksbetrieb hat erzählt, dass die Zahlungsmoral in den letzten
> Jahren massiv nachgelassen hat: Die Leute zahlen einfach die Rechnungen
> nicht, und wenn diese dann kein Geld haben, ist von denen nichts zu
> holen. Und z.B. die verlegten Fließen kann man dann nicht einfach wieder
> raus reißen.

Das hat jetzt mit Mietnomaden irgendwie nicht so viel zu tun.

BTW: Warum schreibst Du ein scharfes s, wo ein weiches hingehört?

von Tscheburaschka (Gast)


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>Das ist eine sehr einseitige, um nicht zu sagen egoistische Haltung!
>Nicht hinter allen Vermietern stecken Leute mit dickem Geldbeutel! Viele
>investieren ihr erspartes Geld um im Alter eine Versorgung zu haben. Ich
>möchte mal wissen was Du dazu sagen würdest wenn man Dir Deine Rente im
>Alter einfach halbieren würde, weil Du als Rentner ja privilegiert bist?
>In Deinem Falle würde ich folgendes empfehlen: Kredit aufnehmen und Haus
>bauen/kaufen.

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass alle Mieter arme Menschen sind.
Der Satz war im zusammenhang mit der Wohnung.
Also, habe ich es nötiger die Wohnung zu mieten oder der Vermieter diese 
zu vermieten?

Auf die Idee mit dem Eigenheim bin ich auch selber gekommen. Danke
Seit drei Jahren wohnen wir jetzt in unserem Häuschen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Eigentumswohnungen, so meine Meinung, ist ein komplett unsinniges
> Geschäftsmodell, das den Leuten vor einiger Zeit ja regelrecht
> aufgeschwatzt worden ist in diesem Lande.

Wenn man sie nicht selbst nutzt, bzw. es auch nicht vorhat.

Ich wohne in einer und möchte es nicht missen. Einerseits hatte ich das 
Glück, sie zu einem recht günstigen Preis erwerben zu können, 
andererseits wohne ich in einem Haus mit großem Eigennutzungsanteil, was 
sich deutlich und positiv auf den Erhaltungszustand des Hauses auswirkt.
Das Prachtstück ist jetzt hundert, und in einem hervorragendem Zustand, 
den man bei herkömmlichen Miethäusern nicht so ohne weiteres vorfindet.

Obendrein liegt das Haus in einer sehr ruhigen und trotzdem zentralen 
Lage.
Das mag ein berlin-spezifisches Paradoxon sein; ich genieße es 
jedenfalls.

Jedoch ist eine Eigentumswohnung als Investitionsobjekt meistens 
ziemlicher Unfug.

von Axel (Gast)


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So, wie das Mieterrecht heute ist, wo man keine Chance hat, Mieter, 
selbst wenn sie nicht zahlen, vor die Tür zu setzen, hat man als 
Vermieter keine andere Chance, als solche Methoden anzuwenden.

Die Kaution hilft da auch nicht, weil die erst nach Einzug bezahlt 
werden muss. Dann ist der Mietnomade aber schoin drin und man hat einen 
Vertrag mit dem. Eine Klausel, dass der Vertrag erst gültig ist, wenn 
die Kaution bezahlt ist, ist unwirksam. Man muss dann nachweisen, dass 
der Mieter seinerseits den Vertrag nicht einhält, also nicht zahlt. Da 
die meisten Richter aber schon weich werden, wann dann so nach vier 
Monaten, wenn die Verhandlung endlich stattfindet, mal eine Monatsmiete 
überwiesen ist, wird man so einen Mieter faktisch nicht los.

Sicher gibt es seriöse Mieter, wie es auch schlimme Vermieter gibt. Aber 
Tatsache ist nun mal, dass das Mietrecht massiv zu Lasten der Vermieter 
gestaltet ist und ein Vermieter schon alle Register (/mit entsprechenden 
Kosten) ziehen muss, nur um rechtlich auf Augenhöhe mit den Mietern zu 
sein.

Letztlich kann man nur jedem empfehlen, ganz die Finger von Wohnungen 
zum Vermieten zu lassen.

Gruss
Axel, der seine geerbte Wohnung sofort verkauft hat.

von Uhu U. (uhu)


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Tscheburaschka schrieb:
> Also, habe ich es nötiger die Wohnung zu mieten oder der Vermieter diese
> zu vermieten?

Die Antwort liegt doch auf der Hand - je nach Perspektive...

von Uhu U. (uhu)


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Axel schrieb:
> So, wie das Mieterrecht heute ist, wo man keine Chance hat, Mieter,
> selbst wenn sie nicht zahlen, vor die Tür zu setzen, hat man als
> Vermieter keine andere Chance, als solche Methoden anzuwenden.

Wenn man ein dummer Vermieter ist, ja.

> Die Kaution hilft da auch nicht, weil die erst nach Einzug bezahlt
> werden muss.

Irrtum. Den Schlüssel gibt es erst, wenn Kaution und erste Miete berappt 
sind.

> Eine Klausel, dass der Vertrag erst gültig ist, wenn
> die Kaution bezahlt ist, ist unwirksam.

Das ist die Theorie. In der Praxis stellt der Makler die Bedingung, daß 
alle fälligen Kosten vor Schlüsselübergabe zu entrichten sind.

von Vermieter2 (Gast)


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>Wenn man ein dummer Vermieter ist, ja.

Völlig richtig! Deswegen ist ein normaler(dummer) Vermieter auch 
gezwungen, einen Makler einzuschalten der sich genauestens mit den 
rechtlichen Dingen auskennt. Tut er das nicht ist die Gefahr eines 
finanziellen Schadens weitaus höher.

von Dr. G. Reed (Gast)


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Die Gesetze sind meiner Meinung nach ganz bewusst sehr mieterfreundlich 
gestaltet, um soziale Unruhen zu vermeiden. Wenn man Mieter, die nicht 
zahlen oder die Wohnung verwüsten einfach rauswerfen könnte, hätten wir 
um ein vielfaches mehr Obdachlose.
Hier wälzt der Staat ein Problem auf die Vermieter ab.
Jeder Ladendieb wird hart bestraft, aber wenn jemand mehrere Tausend 
Euro Mietschulden und 10Tausende Euro an Schaden an einer vermieteten 
Wohnung verursacht, passiert dem idR nicht viel, da eh nichts zu holen 
ist.

von Schwups... (Gast)


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Kann man sich eigentlich einen Lebenslauf als Vermieter vorlegen
lassen bevor man vermietet? Da hilft natürlich wenig, wenn der Mieter
arbeitslos wird und die Miete nicht abführen will die er von Staat als 
Stütze bekommt. Müßte es da nicht ne Möglichkeit geben die Miete direkt
beim Amt zu pfänden bzw. gleich vom Amt berappen zu lassen ?
Von daher halte ich These für nicht so angemessen.
>Aber Tatsache ist nun mal, dass das Mietrecht massiv zu Lasten
>der Vermieter gestaltet ist und ein Vermieter schon alle Register
>(/mit entsprechenden Kosten) ziehen muss, nur um rechtlich auf
>Augenhöhe mit den Mietern zu sein.

Das kann auch daran liegen, das Heerscharen von verquerten Vermietern
Mietvereine, Rechtsanwälte und Gerichte beschäftigt haben.
Das zeigt dann eben Wirkung bei der Regierung und die Rechtslage
ist dann irgend wann nur noch gegen Vermieter. Zugegeben sind nicht
alle so aber wenn man diese Gesellschaftsgruppe nicht eine wenig
im Zaum hält, drehen die vor lauter überzogenem Besitzstandsdenken
noch durch. Andere Gesellschaftsgruppen wie z.B. Arbeitgeber haben
auch nicht den besten Ruf. Irgendwann will dann keiner mehr was
mit denen zu tun haben. Ich hab mich schon vor Jahren vor meinem
eigenen Vermieter abgeschottet. Der hat sich einige Zeit nach
Übernahme des Eigentums(war vorher ne Versicherung) wie ein
Gutsherr aufgeführt, was ich ihm aber abgewöhnt habe.

eine weitere persönliche Erfahrung:
Als der letzte Elternteil starb war ich durchs Erbrecht auch
plötzlich Mieter von einer Wohnung mit der ich nichts mehr am
Hut hatte. Natürlich sofort gekündigt, noch drei Monatsmieten
berappt und aus Unwissenheit die Bude tapeziert und gestrichen
(auch Innentüren gestrichen). War wegen starrer Fristen eigentlich 
überflüssig was ich aber nicht wußte. Danach war es zu spät.
In meinen Augen hat der Vermieter  keine Gnade verdient.
So bin ich noch nie geleimt worden. Ich hab zwar nur Materialkosten
gehabt und meine Arbeitskraft eingebracht aber ein Betrieb hätte dafür 
über 5k€ verlangt.(Hab Aufmaß gemacht und dann Angebote eingeholt
als ich von der Rechtslage zufällig las). Einziger Trost: Zwei 
Nebenkostenabrechnungen wurden zu spät zugestellt und hab ich dann
auch nicht mehr bezahlt (ca. 2x 100Euro). Es gab zwar Mahnungen
aber die verliefen im Sande ohne Prozess. Übrigens waren das
große Firmen.

von Uhu U. (uhu)


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Schwups... schrieb:
> Kann man sich eigentlich einen Lebenslauf als Vermieter vorlegen
> lassen bevor man vermietet?

Ein Schufa-Anfrage ist da viel effektiver.

> Das kann auch daran liegen, das Heerscharen von verquerten Vermietern
> Mietvereine, Rechtsanwälte und Gerichte beschäftigt haben.

Das sehe ich ähnlich.

von Matthias (Gast)


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> Ich glaube der Mär vom Mietnomaden nicht. Das ist
> Rtl-II-Sozialhatz-Propaganda.
Ich hab's zu Studentenzeiten selbst erleben dürfen: Kumpel zog mit 
seiner Freundin zusammen ins 3. OG eines Mehrfamilienhauses. Beim Einzug 
sind wir immer an der Wohnung im EG vorbeigelaufen, aus der es 
entsetzlich nach Fäkalien roch. Die Arbeiter dort betraten die Wohnung 
nur mit 'Ganzkörperkondom' und Mundschutz, uns selbst (neugierig wie wir 
waren) wollte man nur kurz reinlassen, aus Angst vor möglichen 
Krankheitserregern. Sah äußerst übel aus, überall Sch... und Pis... und 
Müll. Der Mieter, Ende 20, hatte dort mit seinen 2 Schäferhunden 
gehaust. Dummerweise war dessen Vater auch noch Anwalt... Keine Ahnung 
wie die Geschichte ausgegangen ist.

> Als der letzte Elternteil starb war ich durchs Erbrecht auch
> plötzlich Mieter von einer Wohnung mit der ich nichts mehr am
> Hut hatte. Natürlich sofort gekündigt, noch drei Monatsmieten
> berappt
Stimmt, das ist ärgerlich, aber nicht dem Vermieter anzulasten oder hat 
er den Tod verursacht ? Er steht erstmal mit einer leeren Wohnung da, 
die er von heute auf morgen neu vermieten muß. Und heutzutage 
verläßliche Mieter zu finden ist nicht so einfach...

von Schwups... (Gast)


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>Stimmt, das ist ärgerlich, aber nicht dem Vermieter anzulasten oder hat
>er den Tod verursacht ? Er steht erstmal mit einer leeren Wohnung da,
>die er von heute auf morgen neu vermieten muß. Und heutzutage
>verläßliche Mieter zu finden ist nicht so einfach...
Den Tod natürlich nicht, die Renovierung auf die er keinen Anspruch
hatte, dagegen schon.
Die Wohnung hat mittlerweile den Eigentümer gewechselt und ist bis
heute nicht vermietet. Sind jetzt fast zwei Jahre. Eine Vermietungs-
anzeige hab ich in der Tageszeitung noch nicht gelesen, aber vielleicht
haben die auch nicht nachvollziehbare Vertriebswege. Kann auch andere
Gründe haben. Damals war die ortsübliche Miete schon gezahlt worden.
Müssen die wissen was sie mit der Wohnung machen, aber sollen bloß
nicht rumjammern. Arme Eigentümer. So arm möchte ich auch sein.

von Axel (Gast)


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>Irrtum. Den Schlüssel gibt es erst, wenn Kaution und erste Miete berappt
>sind.

Falsch. Sobald der Vermieter den Vertrag unterschrieben hat, hat der 
Mieter Anspruch auf den Schlüssel (will heissen, sobald der Mietvertrag 
läuft).

Du hast dann Anspruch auf die Miete/Kaution. Aber das Eine hat mit dem 
Anderen nichts zu tun. Der Mieter kann Dich auf den Schlüssel verklagen, 
genau genommen, kann er sogar die Türe öffnen lassen und die Kosten des 
Schlüsseldienstes AAA gleich mal mit der ersten Miete verrechnen.

>In der Praxis stellt der Makler die Bedingung, daß
>alle fälligen Kosten vor Schlüsselübergabe zu entrichten sind.
Wo, in Entenhausen ?

>Als der letzte Elternteil starb war ich durchs Erbrecht auch
>plötzlich Mieter von einer Wohnung mit der ich nichts mehr am
>Hut hatte. Natürlich sofort gekündigt, noch drei Monatsmieten
>berappt und aus Unwissenheit die Bude tapeziert und gestrichen
>(auch Innentüren gestrichen). War wegen starrer Fristen eigentlich
>überflüssig was ich aber nicht wußte. Danach war es zu spät.
>In meinen Augen hat der Vermieter  keine Gnade verdient.
>So bin ich noch nie geleimt worden. Ich hab zwar nur Materialkosten
>gehabt und meine Arbeitskraft eingebracht aber ein Betrieb hätte dafür
>über 5k€ verlangt.
Also, mal ehrlich, irgendwie muss Dummheit doch wohl auch bestraft 
werden. Ich verstehe jetzt nicht, was Du dem Vermieter vorwirfst. Dass 
er Dich nicht in Deinem Arbeitswahn gestoppt hat. Dann hätte er ja den 
Preis für den Dümmsten Vermieter gewonnen ?

> Ich glaube der Mär vom Mietnomaden nicht. Das ist
> Rtl-II-Sozialhatz-Propaganda.
Das hat mit Sozialhatz nichts zu tun. Der letzte, der das bei uns 
gemacht hat, war Zahnarzt mit gut gehender Praxis.

Gruss
Axel

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Kann man als Vermieter nicht den zukünftigen Mieter fragen, wo er die 
letzten Jahre gewohnt hat (natürlich überprüfen)? Dort kann man sich 
über sein Verhalten erkundigen, und will er nicht sagen, wo er wohnte, 
ist das schon verdächtig und er bekommt die neue Wohnung nicht. Es ist 
sicher billiger, eine Wohnung leerstehen zu lassen, als sie von einem 
Mietnomaden ruinieren zu lassen.
MfG Dirk

von Dr. G. Reed (Gast)


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Nutzt auch nichts.
Fall aus meinem Bekanntenkreis:

Vermietet an bisher nicht aufgefallenes Ehepaar:
Sie Lehrerin, er Ingenieur, also durchaus gutverdienend.
Ging auch 2 Jahre lang gut, dann Scheidung, keine Miete mehr.
5000 Euro später waren sie dann draussen.
Neuen Mieter gesucht, der hat dann verbotenerweise eine Hundezucht in 
dem Haus aufgezogen. Fazit:
Alle Böden und  türen verkratzt, Böden mit Hundeurin getränkt,
trotz Verbot von der Gemeinde, Abmahnungen, Kündigungen dauters noch 1 
Jahr bis der Mieter raus ist.
Schaden 20.000 Euro.

von Jürgen W. (lovos)


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Mit dem AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) wird die Sache 
schwieriger. Lehnt man einen Mietinteressenten aus einem suedlichen 
Kulturkreis ab, kann dieser dich verklagen. Da musst du erst nachweisen, 
dass du ihn nicht aufgrund seiner Herkunft abgelehnt hat.
Beim Anti-Diskriminierungsgesetz musste der Abgelehnte erst beweisen, 
dass er diskriminiert worden ist. Jetzt ist die Beweisslast beim 
Ablehnenden.

von Schwups... (Gast)


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Also, mal ehrlich, irgendwie muss Dummheit doch wohl auch bestraft
werden.
Von wem? Bestrafen darf nur der Staat und der hat hier nichts mit zu tun
solange ich das nicht vor Gericht bringe.

Meine Unwissenheit ist eben das Problem und juristisch betrachtet
wahrscheinlich Betrug.

§ 263 StGB
Betrug

(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen 
Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch 
beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung 
oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, 
wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe 
bestraft.

Also ich sehe den Straftatbestand als erfüllt. Ist eben nur die Frage
ob meine Auslagen und die Arbeitskraft Vermögen sind?
Ein Vermögensvorteil hat der Eigentümer allemal und das war auch
deren Absicht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk J. schrieb:
> Kann man als Vermieter nicht den zukünftigen Mieter fragen, wo er die
> letzten Jahre gewohnt hat (natürlich überprüfen)? Dort kann man sich
> über sein Verhalten erkundigen, und will er nicht sagen, wo er wohnte,
> ist das schon verdächtig und er bekommt die neue Wohnung nicht.

Ja, das erscheint mir auf jeden Fall eine brauchbare Methode zu sein. 
ich hätte als Mieter jedenfalls nichts daran auszusetzen.
Man könnte das ja auch auf Vermieterseite tun: einfach den letzten 
Mieter nennen.

> Es ist
> sicher billiger, eine Wohnung leerstehen zu lassen, als sie von einem
> Mietnomaden ruinieren zu lassen.

Das sowieso.

@rufus:
Solche Mietnomaden gibt es tatsächlich. Unsere Nachbarn sind damals 
darauf reingefallen: einen perfekt gestylten Menschen zur Besichtigung 
und zur Unterzeichnung geschickt. Das war's. Es gab von denen nicht eine 
Mietzahlung - dafür nach deren Rausschmiss zwei(!) Jahre später ein 
vollkommen verwüstetes Haus. Im Nachhinein haben die Nachbarn dann auch 
erfahren, dass sie diese Masche schon mehrfach in der Gegend gefahren 
haben - war leider zu spät ...

Chris D.

von retreti (Gast)


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Alle die sich hier so auf die Mieterseite stellen sollten mal eines 
beachten:

Hier geht es nicht um einen Gegenstand der ein paar hundert € kostet und 
wenn er kaputt ist, dann gibts ersatz, nein, es geht um Wohnungen/Häuser 
mit einem Wert von mehreren 100.000 bis zu 1.000.000€.

Die Einnahmen daraus belaufen sich ebenfalls auf nette 4-stellige 
Summen.
D.h. wenn da wirklich Mietnomaden drin sind die nicht zahlen und danach 
richtig Schaden verursachen dann wirds teuer.
Warum?
Annahme: Vermietet wird für 1000€/Monat

1. Sie zahlen nicht. Bis man sie draussen hat vergehen 2 Jahre. das 
ergibt 24.000€.
2. Sie zahlen auch keine Nebenkosten/Strom. Sagen wir mal 5.000€ die 
dann Fehlen und am Vermieter hängen bleiben
3. Sie verursachen Schaden. Bis die Bude entmüllt ist fallen wieder 
Kosten an, mit Renovierung sagen wir mal ca. 10.000€.
4. Jetzt sagen wir mal: Es wohnen mehrere Familien in diesem Haus, die 
nach diesen Vorfällen, weils z.B. extrem stinkt ausziehen. Dadurch 
laufen auch nochmal beispielsweise 10.000€ auf.
5. Die Renovierung dauert ein halbes Jahr: wieder 6.000€ Schaden.
6. Anwaltskosten u.a. Kosten, auch nochmal recht viel!

Rechnen wir mal zusammen:
Man kommt im Beispiel auf knapp 50.000€ Gesamtschaden.

Kann mal mehr, mal weniger sein.

Wer von euch würde bei diesen Summen für die man mehr als einmal 
wirklich schön in Urlaub fahren kann nicht etwas sorgsamer und 
vorsichtiger sein?

Für Privatleute die schon knapp bei Kasse sind kann das alles schnell 
mal in den Insolvenz enden.

Besonders bei Privatleuten kann ich das schon verstehen. Aber wenn man 
ein gutes Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter hat, dann ist das 
kein Problem.

Leider sind die deutschen Gerichte einfach zu langsam um sich gegen 
Mitnomaden effektiv schützen zu können. Da wunderts mich nicht dass sich 
Vermieter eigene Mittel und Wege suchen um zu ihrem Recht (Ja! Sie haben 
Recht! Aber es dauert!) zu kommen

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Schwups... schrieb:

> eine weitere persönliche Erfahrung:
> Als der letzte Elternteil starb war ich durchs Erbrecht auch
> plötzlich Mieter von einer Wohnung mit der ich nichts mehr am
> Hut hatte.

Wie geht das denn? Hattest Du mit unterschrieben?

> Natürlich sofort gekündigt, noch drei Monatsmieten
> berappt und aus Unwissenheit die Bude tapeziert und gestrichen
> (auch Innentüren gestrichen). War wegen starrer Fristen eigentlich
> überflüssig was ich aber nicht wußte. Danach war es zu spät.
> In meinen Augen hat der Vermieter  keine Gnade verdient.
> So bin ich noch nie geleimt worden.

Inwiefern geleimt?
Nur weil jemand etwas aus Unwissenheit macht, sind ja nicht direkt 
andere Schuld ;-)

Chris D.

von Axel (Gast)


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>Meine Unwissenheit ist eben das Problem und juristisch betrachtet
>wahrscheinlich Betrug.

Das wäre allenfalls dann der Fall, wenn der Vermieter Dir das so 
vorgeschrieben hätte. Davon hast Du aber nichts geschrieben.

Mag auch sein, dass das so im Mietvertrag stand. Und es ist ja eine 
interessante Eigenheit des deutschen Mietrechts, dass etwas, nur weil es 
beide Vertragsparteien unterschrieben haben, trotzdem nicht gelten muss. 
Übrigends auch einer der Gründe, warum ich niemals als Vermieter einen 
Mietvertag unterscheiben würde. Denn aus irgendeinem Grund verändern 
sich diese Regelungen immer zu Lasten der Vermieter.

Und ja, Strafen ergeben sich manchmal auch von alleine.

>Lehnt man einen Mietinteressenten aus einem suedlichen
>Kulturkreis ab, kann dieser dich verklagen.
Das gilt nur für Vermieter, die das mit mehreren Wohnungen gewerbsmässig 
machen und nicht für Privatleute.

Gruss
Axel

von Schwups... (Gast)


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>von mehreren 100.000 bis zu 1.000.000€.
Solche Beträge sind nur fiktiv da bei solchen Geschichten
einerseits die Bausubstanz keinen Totalschaden erleidet
und andererseits man sich ja auch über die Gebäudeversicherung
absichert wenn der Mieter das Parkett ruiniert was auch nur viel
kostet wenn man es nicht selbst machen kann oder will.
Mir ist klar das Mietnormaden Ihre Rechtsstellung schamlos
ausnutzen aber andererseits kann man ja auch Schadenersatz
einklagen und 30Jahre pfänden lassen. Wenn nichts zu holen
ist dann liegt das eben am System und so niedrig sind die Mieten
ja auch nicht das man große Sprünge machen oder Rücklagen für
schlechte Zeiten machen kann. Man fühlt sich da wie im Schraubstock.
Ich kenne natürlich nicht jeden Vermieter/Mieter aber wenn
das Geld knapp wird, warum redet man nicht darüber und vereinbart
eine Stundung. Ich hab allerdings noch nie gehört das ein Vermieter
freiwillig auf seine monatliche Mietzahlung verzichtet oder die mal
eine überschaubare Zeit gestundet hat, geschweige denn sich mit einer
geringeren Miete zufrieden gibt. Anscheinend läßt das
Besitzstandsdenken das einfach nicht zu und das sich die
Fronten dann schnell verhärten. Vielleicht liegt das auch daran
weil man sich schämt für seine Situation als Mieter und das nicht nach
außen dringen soll weil missliebige Nachbarn dann wieder was zu
tuscheln haben. Das soziale Umfeld kann da schon mal sehr komplex sein.

von Uhu U. (uhu)


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Axel schrieb:
>>In der Praxis stellt der Makler die Bedingung, daß
>>alle fälligen Kosten vor Schlüsselübergabe zu entrichten sind.
> Wo, in Entenhausen ?

Meine Oma macht das immer so, bzw. ihr Makler. Hat immer funktioniert. 
Ein Mieter, der sich darauf nicht einlassen will, den will sie nicht.

So einfach ist das.

von Schwups... (Gast)


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>Das wäre allenfalls dann der Fall, wenn der Vermieter Dir das so
>vorgeschrieben hätte. Davon hast Du aber nichts geschrieben.
Hat er und zwar schriftlich bezugnehmend auf den Mietvertrag.
Eine Anwältin hat schon den Vertrag geprüft und die Klausel für
unwirksam erachtet.

>Wie geht das denn? Hattest Du mit unterschrieben?

Nach dem Erbrecht erbst du automatisch Vermögen und Schulden,
es sei denn du verzichtest innerhalb von 6 Wochen auf das Erbe
vollständig.
Das Vertragsverhältnis geht dann an den Erben über der sich dann
entscheiden kann ob er das Mietverhältnis fortführt. Früher war
das echt übel weil manchmal Kündigungsfristen von bis zu einem
Jahr weiterzuführen waren. Aber damit hat der Gesetzgeber ja
Schluss gemacht und lässt nur noch 3 Monate zu. Z.B. um einen
Wohnungswechsel bei Arbeitsplatzwechsel zu begünstigen. Ich
glaube so eine alte Kündigungsklausel steht auch noch in
meinem Vertrag die nun unwirksam ist.

>Inwiefern geleimt?
>Nur weil jemand etwas aus Unwissenheit macht, sind ja nicht direkt
>andere Schuld ;-)
Na ja, der BGH urteilt seit 2006 in stetig wiederholenden 
Rechtsprechungen
das bei starrer Regelung bezüglich der Schönheitsreparaturen die Klausel
insgesamt unwirksam ist, egal wie der Zustand der Wohnung ist.
Faktisch hätte der Vermieter somit keine Renovierung verlangen DÜRFEN.
Da es eine Immobiliengesellschaft war, dürften die sich auch nicht damit 
raus reden können von den Urteilen nichts gewußt zu haben. War immerhin 
damals schon ein Jahr bekannt und ich glaube das sogar Juristen in der
Firma angestellt sind, so wie die korrespondieren.
Ich habe davon erst aus der zeitung erfahren und da war die Wohnung
gerade fertig. Das ist eben Pech.
Mittlerweile gibts sogar ein BGH-Urteil das dem Mieter Schadenersatz
bei irrtümlicher Renovierung zusteht. Auf solche Urteile bin ich richtig
scharf und sammele die.

von Axel (Gast)


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>Meine Oma macht das immer so, bzw. ihr Makler. Hat immer funktioniert.
>Ein Mieter, der sich darauf nicht einlassen will, den will sie nicht.

Da hat sie schlicht Glück gehabt. Rechtlich ist das nämlich nicht 
zulässig. Und vor Mietnomaden, die da ein Jahr lang drin hausen, schützt 
das auch nicht.

>Hat er und zwar schriftlich bezugnehmend auf den Mietvertrag.
>Eine Anwältin hat schon den Vertrag geprüft und die Klausel für
>unwirksam erachtet.

Aha, da hat also jemand einen Vertrag unterschrieben in dem das 
offensichtlich klar so geregelt war und keiner sich damit rausreden 
konnte, dass er das nicht verstanden hätte, und hat dann nachher nach 
Wegen gesucht, das, was da gemeinsam unterschrieben wurde, zu umgehen.

Ekelhaft.

Axel

von Uhu U. (uhu)


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Axel schrieb:
>>Meine Oma macht das immer so, bzw. ihr Makler. Hat immer funktioniert.
>>Ein Mieter, der sich darauf nicht einlassen will, den will sie nicht.
>
> Da hat sie schlicht Glück gehabt. Rechtlich ist das nämlich nicht
> zulässig. Und vor Mietnomaden, die da ein Jahr lang drin hausen, schützt
> das auch nicht.

Wie gesagt, die eigentliche Hürde für solche Galgenstricke sind die 
Maklerkosten und die Schufaanfrage. Mit Glück hat das nichts zu tun.

Leute, die in Not geraten und deswegen in Mietrückstand geraten, sind 
keine Mietnomaden - um die geht es hier. Aber soche Feinheiten gehen dir 
natürlich ab...

von juppi (Gast)


Lesenswert?

Kurzform:
Nach der Zwangsräumung einer Wohnung im ländlichen Bereich und der 
nachfolgenden Aufräumaktion,wurde der Keller vermisst.
Nach erfolgreichen suchen fand man eine Bodenplatte,welche relativ 
frisch war.
Zur Sicherheit wurde erst mal ein kleines Loch gebohrt.
Es roch sehr übel,aber es war der Keller.Der Keller war bis zur Platte 
mit Müll und Abfällen gefüllt.Man hatte einfach die Falltür rausgenommen
und bündig vergossen.Die Treppe war auch noch da.
...so was gibt es auch, Entsorgung für das nächste Jahrhundert.

von Jörg S. (joerg-s)


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juppi schrieb:
> Kurzform:
> Nach der Zwangsräumung einer Wohnung im ländlichen Bereich und der
> nachfolgenden Aufräumaktion,wurde der Keller vermisst.
> Nach erfolgreichen suchen fand man eine Bodenplatte,welche relativ
> frisch war.
> Zur Sicherheit wurde erst mal ein kleines Loch gebohrt.
> Es roch sehr übel,aber es war der Keller.Der Keller war bis zur Platte
> mit Müll und Abfällen gefüllt.Man hatte einfach die Falltür rausgenommen
> und bündig vergossen.Die Treppe war auch noch da.
> ...so was gibt es auch, Entsorgung für das nächste Jahrhundert.
Wow, das is ja mal'n Ding!

von Schwups... (Gast)


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Da hatten Mieter auch schon Ihre sprichwörtliche Leiche im Keller
unter einem Betonsockel vergossen. Den kannte der Vermieter gar nicht
weil der Keller voll war und erst nach der Räumung eine Beurteilung
zuließ. Nachdem ein Handwerker den Beton aufgestemmt hatte, machte
der dann die erschreckende Entdeckung.

@Axel

>Aha, da hat also jemand einen Vertrag unterschrieben in dem das
>offensichtlich klar so geregelt war und keiner sich damit rausreden
>konnte, dass er das nicht verstanden hätte, und hat dann nachher nach
>Wegen gesucht, das, was da gemeinsam unterschrieben wurde, zu umgehen.


Nicht alles was so in Verträgen, hauptsächlich durch den Vertrags-
entwurfsverfasser, vorgelegt wird, ist auch zulässig oder entspricht
den guten Sitten. Da kann ein Klausel schon mal unwirksam werden.
Geregelt war das schon, aber in unangemessener unzumutbarer Weise, so
die Urteilsbegründung des BGH. Wer bist du schon, das du das Urteil
der höchsten gerichtlichen Instanz diese Landes in Frage stellst?
Ist geltendes Recht für dich nicht annehmbar, wenn es dir nicht in
den Kram passt? Der Vertrag war schon über 40 Jahre alt und nach
der vielen Miete die der(die) Vermieter kassiert hat(haben) und
dann noch Renovierung verlangen, das nenn ich unverschämt.
Das hast du bei keinem anderen Vermögens- und Sachrecht.
Mieten sind in Deutschland ohnehin viel zu teuer und widerstehen 
widerspenstig der Regel nach Angebot und Nachfrage, so mein Eindruck.
Besenreine Übergabe muß dem Vermieter reichen. Ansonsten ist der
Vermieter wahrscheinlich versichert bei Schäden.

von Axel (Gast)


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>Leute, die in Not geraten und deswegen in Mietrückstand geraten, sind
>keine Mietnomaden - um die geht es hier.

Ähem.

Der Titel war doch: "Schutz vor Mietnomaden" und nicht: "Wie man Mieter, 
die unverschuldet in Not geraten, los wird"

>Aber soche Feinheiten gehen dir
>natürlich ab...

In Anbetracht der Überschrift, die ja in 24 Punkt und FETT über dem 
Thread steht, habe ich diese Feinheiten tatsächlich übersehen. Auch das 
mindestens 20-malige Erwähnen des Wortes "Mietnomaden" hat mich 
vermutlich auf eine falsche Fährte gelockt.

Gruss
Axel

von Axel (Gast)


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>Nicht alles was so in Verträgen, hauptsächlich durch den Vertrags-
>entwurfsverfasser, vorgelegt wird, ist auch zulässig oder entspricht
>den guten Sitten.
Dann soll man eben nicht unterschreiben. Ist doch ganz einfach.


> Wer bist du schon, das du das Urteil
>der höchsten gerichtlichen Instanz diese Landes in Frage stellst?

Tja, wer bin ich? Vermutlich einer von den vielen Leuten, die früher 
dafür gesorgt haben, dass Mietwohnungen gebaut und zur Verfügung 
gestellt wurden. Mein Vater hat das noch gemacht und damit sein Geld 
fürs Alter "angespart". Das hat er mitlerweile bitter bereut. Die 
überteuerten Mieten decken jedenfalls nicht mal die Kosten.

Ich werde in Anbetracht dieser "Rechtsprechung" (komisch, sonst wird 
hier immer so über Anwälte hergezogen, jetzt sind sie auf einmal sowas 
wie unfehlbare Engel) jedenfalls diese Wohnungen alle entmieten und 
verkaufen, wenn ich sie mal erbe und damit dem Mietwohnungsmarkt 
entziehen. Da die Zahl der Neubauten seit Jahren drastisch abnimmt, wird 
es also in ein paar Jahren schlicht keine Mietwohnungen mehr geben. 
Naja, dann mal viel Spass bei der Wohnungssuche.

Aber warum soll ich mich mit so einem Quatsch abgeben ?

Gruss
Axel

von Manni (Gast)


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Gott erschuff den Tag und die Nacht.

In der Nacht ward es dunkel!

Dann würds bei mir rappel!
Garantiert wenn jemand mein Eigentum ruinieren würde.

Lebe auf den Dorf. Dauert bis die Scheriffs angeritten kommen!

Der Mieter würde in Angst bei mir leben ! Garantiert! Dafür hat "Mann" 
gute Freunde!!  1000%

Gruß
Manni

von Schwups... (Gast)


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Was ja nicht heißt das ein Thread vom Thema mal in eine andere
Richtung driftet. Erfahrene Mitglieder wissen das aber.

von Uhu U. (uhu)


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Axel schrieb:
>>Leute, die in Not geraten und deswegen in Mietrückstand geraten, sind
>>keine Mietnomaden - um die geht es hier.
>
> Ähem.
>
> Der Titel war doch: "Schutz vor Mietnomaden" und nicht: "Wie man Mieter,
> die unverschuldet in Not geraten, los wird"

Lieber Axel, ich darf dich zitieren:

>zulässig. Und vor Mietnomaden, die da ein Jahr lang drin hausen, schützt
> das auch nicht.

Sowas ist eben gerade nicht das Merkmal von Mietnomaden...

Im Übrigen macht man Verträge für den Streitfall. Wenn ein 
Mietverhältnis direkt mit Streit beginnt, dann geht man es besser nicht 
ein. Dem kann man zum Glück relativ leicht vorbauen, wenn man keine 
Schlafmütze ist.

Deine Argumentationsweise spricht nicht eben für Lebenserfahrung.

von Schwups... (Gast)


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>Garantiert wenn jemand mein Eigentum ruinieren würde.

Ruiniert heißt aber total zerstört und nicht nur beschädigt.
Ich würde mich mal nachschulen lassen im wohlwollenden
Besitzstandsdenken. Schau man was in der Verfassung zum Thema
Eigentum geschrieben steht, vor allem Artikel 2.

Artikel 14

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet.
Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich
dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Wenn es dir nicht passt, muß du dir ein Eigentum in einem Land suchen
wo du jedem, der ungefragt dein Besitz schädigt, erschießen kannst.

Hier gelten eben andere Gesetze, egal wie viele Freunde du hast.
(Das diese braunen Nazi-Idiologien immer noch nicht ausgestorben sind).

von Schwups... (Gast)


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@Uhu
>Deine Argumentationsweise spricht nicht eben für Lebenserfahrung.
Ich würde eher sagen gesunder Menschenverstand und einen anständigen
Charakter.

von Axel (Gast)


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>Sowas ist eben gerade nicht das Merkmal von Mietnomaden...

Wenn das "hausen" in einer Wohnung für  ca. ein Jahr NICHT das 
Kennzeichen von Mietnomaden ist, was ist es dann ?

"Hausen" ist ja nun eher nicht das normale Bewohnen einer Mietswohnung 
und ein Jahr ist so ziemlich die Zeit, die man braucht, um jemanden, 
wieder loszuwerden.

>(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet.
Und wenn es ein Jahr dauert, um jemanden, der keine Miete zahlt, wieder 
loszuwerden, findest Du diesen Eigentumsschutz noch gewährleistet ? 
Übrigends wird die Bank Dir wohl eher nicht die Raten stunden, nur weil 
der Mieter nicht zahlt. Nur, um mal die Sichtweise des Vermieters 
aufzuzeigen.

>(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich
>dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Mietnomaden als "Allgemeinheit" würde ich aber auch als eine sehr 
fragwürdige Interpretation ansehen.

Aber wie gesagt, man muss sich ja kein Wohneigentum zulegen, sondern 
kann das Geld lieber gleich im Ausland anlegen. Oder einen schicken 
Sportwagen oder eine Segeljacht von kaufen. Hat die Allgemeinheit zwar 
gar nichts von, aber wozu auch ? Die ist ja der Meinung, dass man 
gemietetes Eigentum weder pflegen noch bezahlen, geschweige denn die 
geschlossenen Verträge einhalten muss. Das kann man akzeptieren oder es 
lassen.

Gruss
Axel

von Schwups... (Gast)


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>Ich werde in Anbetracht dieser "Rechtsprechung" (komisch, sonst wird
>hier immer so über Anwälte hergezogen, jetzt sind sie auf einmal sowas
>wie unfehlbare Engel) jedenfalls diese Wohnungen alle entmieten und
>verkaufen, wenn ich sie mal erbe und damit dem Mietwohnungsmarkt
>entziehen.

Entmieten schaffst du nicht weil pfiffige Anwälte dir dein Dasein dann
zur Hölle machen. Schlimmstenfalls kostet dich das ein Vermögen.
Verkauf bricht nicht Miete. Der neue Eigentümer muß den Mieter 
übernehmen.
Wenn der Eigenbedarf geltend macht, muss er das beweisen und der Weg ist 
steinig. Hat mein Vermieter auch versucht und ist voll auf die Fresse
gefallen. Seitdem hab ich meine Ruhe(seit ca. 13/26 Jahren).

>Da die Zahl der Neubauten seit Jahren drastisch abnimmt, wird
>es also in ein paar Jahren schlicht keine Mietwohnungen mehr geben.
Die würden auch nicht mehr gebraucht weil die Menschen immer älter
werden und dann lieber in Seniorenresidenzen mit betreutem Wohnen
ziehen die auch entsprechnden Bedürfnissen und Anforderungen gerecht
werden müssen. Normale Häuser können das meist nicht weil die nicht
für solche Bedürfnisse geplant sind.
Zugereiste die früher die Wohnungen gern bezogen haben werden hier
durch das geltende Recht nicht mehr lange geduldet und müssen dann bei 
Zeiten wieder in ihre Ursprungsländer zurück reisen und da leben.
Wir haben schon genug davon und müssen uns eben damit arrangieren
aber irgendwann ist es genug.
>Naja, dann mal viel Spass bei der Wohnungssuche.
Da machst du dir was vor. Schau dir mal div. Wirtsachftssendungen
an und lern daraus. Schon heute wirste deine Immobilien gar
nicht mehr los. Schon mal was von einer Immobilienlotterie gehört?
Hierzulande ist das hier nicht erlaubt, noch nicht , aber versucht
hat man das schon. In Österreich, Spanien u.a. ist das schon fast usus.

>Aber warum soll ich mich mit so einem Quatsch abgeben ?

Weil du an deinem Vermögen hängst und es deinen Erben hinterlassen
willst damit die nie in Armut leben müssen. Ob die Immobilien
wirtschaftlich etwas bringen ist dann einen Rechenproblem.
Als Sicherheit für ein Darlehen aber immer noch gut.

von Schwups... (Gast)


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@Axel

>Hat die Allgemeinheit zwar gar nichts von, aber wozu auch ?
Auch hier irrste, denn Sportwagen und Segelyachten müssen geplant,
finanziert und gebaut werden. Da sind viele Menschen der Allgemeinheit
dran beteiligt und verdienen damit ihren Lebensunterhalt oder machen
Profit damit. Auch der Staat verdient daran wobei der dann das Geld
mehr oder weniger sinnvoll reinvestiert zum Wohle der Allgemeinheit.
Das ist nämlich seine Kernaufgabe.

Geschlossene Verträge müssen eingehalten werden, aber wenn sich
ein Vertragspartner wirtschaftlich ungerechtfertigte Vorteile im
Übermaß zusichern läßt, ist es doch kein Wunder wenn das mal
schief geht und mal für nichtig erklärt wird, wenn man den Bogen
überspannt. Da hilf auch kein jammern und kein fluchen.
Die Alternative wären Konflikte mit der groben Keule wie bei den 
Steinzeitmenschen und da dürfte die Sterblichkeit entsprechend
hoch gewesen sein. Daher hat der zivilisierte Mensch Verstand,
Gesetze und einen Glauben und wenn er das nicht zu nutzen weiß soll
er sein Glück im Paradies versuchen. Da gibts das alles nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Axel schrieb:
>>Sowas ist eben gerade nicht das Merkmal von Mietnomaden...
>
> Wenn das "hausen" in einer Wohnung für  ca. ein Jahr NICHT das
> Kennzeichen von Mietnomaden ist, was ist es dann ?

Wie man sich vor denen schützt, habe ich beschrieben. Wenn du das nicht 
kapierst, kann ich dir auch nicht helfen.

von Gast (Gast)


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>13/26

Also 1/2 Jahr (6 Monate) oder was?

von Schwups... (Gast)


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13 von 26 Jahren

von Hausbesitzer (Gast)


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leider haben viele Vermieter falsche Vorstellungen von Miete.

mit der Miete wird nicht das Objekt selbst, sondern "nur" die 
Finanzierung bezahlt.

Beispiel .
jemand kauft eine Wohnung zur Alterssicherung für 80.000 €
diese 80.000 € muss der Vermieter natürlich selbst bezahlen.

a) man hat 80.000 €
-man legt das Geld bei einer Bank an und bekommt Zinsen.
-man kauft eine Wohnung und bekommt Miete (Zinsersatz)

b) man hat keine 80.000 €
- man kann auch nichts anlegen
- man nimmt einen Kredit auf und zahlt seine 80.000 € ab, die Zinsen für 
diesen Kredit werden über die Miete (Zinsersatz) hereingeholt.

wenn man sagt, die Wohnung finanziert sich selbst, heisst das nichts 
anderes als das die Zinslast vom Mieter übernommen wird.
Das Objekt muss immer der Besitzer bezahlen.
Manche Vermieter sind allerding in der falschen Annahme der Mieter 
müsste das Objekt bezahlen.
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der Staat muss langfristig Wohnungsgeld oder sonstige Mietzuschüsse 
abschaffen, dann reguliert der Markt den Rest.

die Mieten sinken.

von Schwups... (Gast)


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Die Miete ist ja nicht explizit dafür gedacht das Vermögen des
Eigentümers zu mehren sondern nur ein Ausgleich für den Wertverlust,
meinetwegen auch Zinsersatz. Vermietungsimmobilien sollten sich nicht
durch Miete selbstfinanzieren, denn der Mieter erwirbt dadurch ja kein 
Eigentum. Es gibt ja auch Eigentümer ohne Schulden. Was ein Haus
allerdings wert ist, ist meist nicht nachvollziehbar. Ein tatsächlicher
Wertverlust wird da einfach schön gerechnet weil es üblich ist.

Gestern war in der Glotze auch wieder so ein Beitrag über Mietnormaden.
Da hielt ein(e) Mieter(in) mit 5 Kindern(Miete über 1000Euro), unter
anderem Hühner in der Wohnung (Ziegen, glaub ich, auch)und hat auch noch 
untervermietet.
Da die auch noch Stütze kassierte und das Untermietverhältnis raus kam
wurde laufend gekürzt je nach dem wie viel untervermietet war.
Schäden gab es reichlich und Inventar ist vorm Haus im Sperrmüll 
gelandet.
Angeblich soll die Beseitigung der Schäden 70000 Euro kosten aber
in dem Beitrag war nichts zu sehen was so viel Geld wert ist.
Ich glaube, das die ganze Problematik nur aufgebauscht, einerseits
wegen dem journalistischen Effekt, andererseits um Mitleid für die
Vermieter zu erregen und vielleicht vermieterfreundlichere bequemere
Gesetze zu bewirken. Ob für den Schaden eine Versicherung aufkommt
wurde jedenfalls nicht erwähnt. In weniger als einem Jahr hatte die
Vermieterin jedenfalls ihre Hütte wieder.

von Uhu U. (uhu)


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Schwups... schrieb:
> Gestern war in der Glotze auch wieder so ein Beitrag über Mietnormaden.
> Da hielt ein(e) Mieter(in) mit 5 Kindern(Miete über 1000Euro), unter
> anderem Hühner in der Wohnung (Ziegen, glaub ich, auch)und hat auch noch
> untervermietet.

An Flöhe? Was zahlten die denn an Miete?

> Ich glaube, das die ganze Problematik nur aufgebauscht, einerseits
> wegen dem journalistischen Effekt, andererseits um Mitleid für die
> Vermieter zu erregen und vielleicht vermieterfreundlichere bequemere
> Gesetze zu bewirken.

Sauregurkenzeit eben...

> Ob für den Schaden eine Versicherung aufkommt
> wurde jedenfalls nicht erwähnt. In weniger als einem Jahr hatte die
> Vermieterin jedenfalls ihre Hütte wieder.

Die Sauregurken-Fantasieversicherung kam dafür auf. Die leckt sich heute 
noch die virtuellen Wunden.

von Axel (Gast)


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>leider haben viele Vermieter falsche Vorstellungen von Miete.
>mit der Miete wird nicht das Objekt selbst, sondern "nur" die
>Finanzierung bezahlt.


>Die Miete ist ja nicht explizit dafür gedacht das Vermögen des
>Eigentümers zu mehren sondern nur ein Ausgleich für den Wertverlust,
>meinetwegen auch Zinsersatz.

Wow. Tolle Einsichten.

Ich weis gar nicht, was ich zu so viel Blödsinn schreiben soll.

Die Miete ist das, was Du bezahlen musst, damit der Vermieter mit seinem 
Geld nicht lieber eine Motorjacht oder einen schicken Sportwagen kauft, 
sondern Dir eine Wohnung baut und das Risiko in Kauf nimmt, dass er sich 
damit verkalkuliert und am Ende mit weniger da steht als am Anfang.

Ich habe ja nie verstanden, wie jemand so dämlich sein kann, in 
Deutschland so eine Wette einzugehen. Das klappt nur, weil die meisten 
Vermieter sich wegen der hohen Summen systematisch in die Tasche lügen, 
um nicht zuzugeben, dass sie nur Geld verbrannt haben.

>der Staat muss langfristig Wohnungsgeld oder sonstige Mietzuschüsse
>abschaffen, dann reguliert der Markt den Rest.
Diese Zuschüsse und Abschreibungsregeln sind überhaupt der einzige 
Grund, warum viele das oben genannte Risiko eingehen. Da der 
Steuerspartrieb in Deutschland stärker ausgebildet ist als der 
Sexualtrieb, gab es nur deswegen immer noch genug Mietswohnungen. Obwohl 
ich auch andere Zeiten erlebt habe.

Wenn man die abschafft, gibt es keine bezahlbaren Mietwohnungen mehr.

Axel

von Jürgen W. (lovos)


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>Die Miete ist ja nicht explizit dafür gedacht das Vermögen des
>Eigentümers zu mehren sondern nur ein Ausgleich für den Wertverlust,
>meinetwegen auch Zinsersatz.

Welche Mietrenditen sind dann realistisch?
Vor 10 Jahren wurde mir gesagt, 15-25 Jahresmieten sollten dem Kaufpreis 
entsprechen, d.h. Rendite (4%-6.7%)
Heute sagen mir Leute, dass eine Immobilie nicht mehr als das 10-Fache 
der Jahresmiete kosten darf, d.h. 10%
(Klar, das haengt noch vom Zustand ab. Eine Wohnung, wo man erst viel 
investieren muss, MUSS auf jedenfall billiger sein, als eine fertige.
Ich rede hier von mittleren Zustaenden).

10% erscheint mir zwar viel, aber man muss auch das besondere Risiko 
(Mietausfaelle, Mietnomaden) beruecksichtigen, was man vielen anderen 
Anlagen nicht hat.
Auch viele andere Abgaben, die sich nicht auf die Nebenkosten umlegen 
lassen und somit die Rendite schmaelern.
Welche Renditen habt ihr so?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Könntet ihr euch bitte mit dieser Diskussion in ein Vermieterforum
begeben?  Danke.

Bei mikrocontroller.net geht es in erster Linie um Elektronik und alles,
was damit zu tun hat.  Dass ein Elektroniker natürlich auch eine
Wohnung braucht, ist klar, aber das ist kein Grund, hier die Probleme
von Wohnungsvermietern lang und breit zu diskutieren.  Die dürfen sich
dafür bitte eine besser geeignete Plattform suchen.

von Axel (Gast)


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>Vor 10 Jahren wurde mir gesagt, 15-25 Jahresmieten sollten dem Kaufpreis
>entsprechen, d.h. Rendite (4%-6.7%)
>Heute sagen mir Leute, dass eine Immobilie nicht mehr als das 10-Fache
>der Jahresmiete kosten darf, d.h. 10%

Das hängt wohl vor allem von den Randbedingungen ab. Wenn du das Geld 
über hast, liegst Du mit 6-7% Rendite wohl ganz gut, dass ist das, was 
das Geld sonst auch bringen würde zuzüglich eines Risikozuschlages.

Wenn Du das Geld leihen musst, wird es schierig. Im Moment liegen die 
Zinsen bei etwa 4.5%, d. h. es muss schon deutlich mehr abfallen, um das 
Risiko zu tragen.

Allerdings wirst Du die in der Regel nicht erzielen, d. h. das Ganze 
rechnet sich nur über Sonderabschreibungen etc. von der Steuer, so dass 
die eigentliche Rendite nur aus der Steuerersparniss kommt. Denn mehr 
als die 6-7% wirst du an Miete nicht bekommen. Das setzt aber voraus, 
dass Du ordentlich Steuern zahlst.

Und dann nicht vergessen, was alles an Instandhaltung nötig ist. Auch 
wenn die Wohnung mal wegen Mieterwechsel ein paar Monate leer steht, ist 
die ganze Kalkulation für die Tonne. Das gilt auch, wenn im Mietvertrag 
Renovierung bei Auszug vereinbart wurde und der BGH das für ungültig 
erklärt. Dann zahlst Du dem Mieter noch seine Schrottrenovierung und 
kannst das Ganze dann noch mal bezahlen, damit es richtig gemacht wird. 
Dann hast Du mal eben 10.000 € versenkt. Und wenn Du einmal Mietnomaden 
erwischst, hast Du ganz verloren und das Geld ist weg.

Realistisch gesehen ist alles über dem 10-fachen wohl Harakiri.

Gruss
Axel

von Axel (Gast)


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>Könntet ihr euch bitte mit dieser Diskussion in ein Vermieterforum
>begeben?

Habe ich kein Problem mit. Allerdings dürfte es so manchem Ing gut tun, 
mal etwas über BWL zumm Beispiel am Beispiel einer Mietwohnung zu 
lernen, da scheint es doch noch erheblichen Nachholbedarf zu geben :-)

Gruss
Axel

von Johannes S. (demofreak)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Könntet ihr euch bitte mit dieser Diskussion in ein Vermieterforum
> begeben?  Danke.

Huh? Ist das hier nicht extra der Offtopic-Bereich?

/Hannes

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes Studt schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Könntet ihr euch bitte mit dieser Diskussion in ein Vermieterforum
>> begeben?  Danke.
>
> Huh? Ist das hier nicht extra der Offtopic-Bereich?

Ist es, gehört aber halt trotzdem zu einer Domain, die
mikrocontroller.net heißt.  Andreas' ursprünglicher Gedanke
dabei war es, dass hier diejenigen, die auch sonst in den
Foren hier unterwegs sind, Dinge posten können, die in kein
anderes Forum passen.  Das Forum war dagegen nie dafür gedacht,
Heise oder anderen Konkurrenz zu machen.

von Uhu U. (uhu)


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Na ja, vielleicht lassen sich die Überlegungen ja auch auf die 
Vermietung von Tiny 12 AVRs übertragen ;-)

von Jens P. (Gast)


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naja, OT ist halt OT. So wars schon immer und wird wohl auch immer und 
überall so sein.

Für ast alles elektrotechnische/inormatische gibts doch hier n Board. 
Für was soll der OT gut sein?

Vietnamesische Billigelkos die nebenher anschaffen gehen?

von Jürgen W. (lovos)


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> Jörg Wunsch schrieb:
>> Könntet ihr euch bitte mit dieser Diskussion in ein Vermieterforum
>> begeben?  Danke.
>
> Huh? Ist das hier nicht extra der Offtopic-Bereich?

Huch. Ich von den ueblichen OT-Themen hat dieser Thread noch viel mit 
Elektronik zu tun.
Elektronik ist eben ein Beruf. Und ein Beruf dient dem Lebensunterhalt 
und der Alterssicherung. Gerade in unsicheren Krisenzeiten ist Thema von 
Anlagen enorm wichtig. (waere bei Beamte nicht ganz so dringend).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jürgen G. schrieb:

> Und ein Beruf dient dem Lebensunterhalt
> und der Alterssicherung.

OK, wie wir ja nun wissen, kann man mit Vermieten einer Wohnung
sowieso nichts verdienen sondern höchstens verlieren, damit sollte
sich das Thema ja dann erledigt haben.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg Wunsch schrieb:
> OK, wie wir ja nun wissen, kann man mit Vermieten einer Wohnung
> sowieso nichts verdienen sondern höchstens verlieren

Das ist dummes Zeug.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das weißt Du, ich und auch Jörg weiß das. Aber die, die in diesem Thread 
Mieter als prinzipiell asoziales Pack darstellen, die wissen das nicht.

von Axel (Gast)


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>Das weißt Du, ich und auch Jörg weiß das.

Habt Ihr eine Wohnung oder redet Ihr darüber wie der Pastor über Sex ?

Ansonsten köönt Ihr ja mal meine Rechnung wiederlegen.

Womit wir wieder im Ing Bereich wären, Rechnen könnt Ihr doch, oder ?

Gruss
Axel

von aha (Gast)


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>Aber die, die in diesem Thread Mieter als prinzipiell asoziales Pack darstellen, 
die wissen das nicht.

Und dann gibt es noch die Sozis, die Vermieter als asoziale Kapitalisten 
abtun. Es ist aber trotzdem interessant, wie die Relation Wert zu 
Jahresmiete sein kann/soll und wie das kapitalmaessig laeuft. Wo was 
abgezogen werden kann und wo nicht. Auch ueber die Landesgrnezen hinweg. 
Wir haben hier in der Schweiz eigentlich keine Mietnomaden wo sie nicht 
geduldet werden. Dh es gibt eine Handvoll, die muessen da sein, als 
politisches Instrument, aber anderwso wird nicht lange gefackelt.

Da kommen dann ein paar Randalierer vorbei, und machen so oft Stunk wie 
noetig, bis die Nichtbezahlmieter ausgezogen sind. Wobei es sich mir 
entzieht woher die Randalierer kommen.

von Uhu U. (uhu)


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aha schrieb:
> Da kommen dann ein paar Randalierer vorbei, und machen so oft Stunk wie
> noetig, bis die Nichtbezahlmieter ausgezogen sind. Wobei es sich mir
> entzieht woher die Randalierer kommen.

Aus deinem Text schließe ich, daß du nicht weist, was ein Mietnomade 
ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mietnomade

von Michael (Gast)


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> Da kommen dann ein paar Randalierer vorbei, und machen so oft Stunk wie
> noetig, bis die Nichtbezahlmieter ausgezogen sind.

Nur ein bißchen Psychoterror, oder gleich richtig aufmischen?

Na, wenn Vermieter zu solchen Methoden greifen, ist es nicht sonderlich 
verwunderlich, wenn man (und keineswegs nur "Sozis") Vermieter für 
asozial hält:

> Und dann gibt es noch die Sozis, die Vermieter als asoziale Kapitalisten
> abtun.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Habt Ihr eine Wohnung oder redet Ihr darüber wie der Pastor über Sex ?

Ich habe eine Wohnung und diese auch ein paar Jahre lang vermietet.

Allerdings habe ich diese Wohnung nicht als reines Investitionsobjekt, 
sondern mit dem erklärten Ziel der Selbstnutzung angeschafft.

Daher bin ich nicht mit völlig überzogenen "Rendite"vorstellungen an die 
Sache herangegangen, sondern ich habe Investitionen in die Wohnung als 
Investitionen in eine schließlich auch von mir selbst zu nutzende Wohung 
betrachtet. Und so hat die Miete neben den üblichen Kosten (Kredit, 
Betriebskosten etc.) auch die --geringe-- Abnutzung in ausreichenden 
Maße kompensiert.

Nach einem etwas größeren Umbau nutze ich die Wohnung selber.

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