Hallo! Ich möchte mir den Tietze-Schenk anschaffen, nur stellt sich jetzt dir Frage, ob deutsch, englisch, neu oder alt. Ich habe immer wieder mal gehört, dass die deutschen Übersetzungen sehr schlampig übersetz wurden (ständig werden Begriffe wie Spannung und Strom durcheinander gemischt). Auch gehört habe ich, das die alten Auflagen eher diskrete Schaltungen beschreiben, während in den neuen Auflagen immer mehr mit ICs gearbeitet wird und die diskreten Schaltungen zunehmen vernachlässigt werden. Was von dem ganzen stimmt denn jetzt und welche Auflage in welcher Sprache würdet ihr mir empfehlen? Ich interessiere mich vor allem für Transistorschaltungen und Analogtechnik, Beschreigungen von Schaltungen, die nur noch aus ICs bestehen und bei denen man nicht verstehen muss, was in den Bauteilen passiert brauche ich nicht. Ich hoffe man versteht was ich meine, ich bräuchte mal ein paar Praxisberichte ;)
ich schrieb:
> Ich möchte mir den Tietze-Schenk anschaffen
An diesen Namen fällt dir aber auch garnix auf, oder?
Du sitzt wahrscheinlich einer Verwechslung auf. Der Tietze-Schenk ist im Original ein Deutsches Buch. Ob es eine englische Übersetzung gibt, ist mir nicht bekannt, ich vermute allerdings, es gibt keine. Im Tietze-Schenk werden auch keine ICs abgehandelt oder ständig irgendwelche (konkreten) Schaltungen besprochen, sondern es werden Grundlagen erarbeitet. Vermutlich verwechseltst Du den Tietze-Schenk mit "Art of Electronics" von Horrorwitz. Wenn Du AoE kaufen willst, dann in der Tat nur das englische Original, weil die Deutsche Übersetzung aus dem Elektor-Verlag (wen wundert's...) eine Katastrophe ist.
Die Deutsche Auflage ist schon ein paar Jahre alt (2002 oder so). Soll dieses Jahr, glaube ich, neu rauskommen. Hier und da gab's die auch als PDF vorbei. Muß man mal den Esel fragen. Hat jemand Erfahrungen mit der englischen Übersetzung des Tietze-Schenk? Ist vom Ausgabedatum jünger, aber vom Inhalt?
Ja ich meinte das Buch "Art of Electronic". Irgendwie habe ich da was verwechselt, im Forum wird immer nur vom "Tietze-Schenk" geredet, ich dachte bis jetzt immer das ist das Selbe Buch... Ich suche auf jeden Fall ein Buch, in dem diskrete Schaltungen besprochen werden, vor allem Verstärkerschaltungen auf Basis von bipolaren Transistoren. Allerdings sollten nicht nur Grundlagen besprochen werden, Was ist da am ehesten zu empfehlen?
>An diesen Namen fällt dir aber auch garnix auf, oder?
Ich kläre dich mal auf:
Die Herren Ulrich Tietze und Christoph Schenk haben die ersten Auflagen
während ihrer Zeit am Institut für Technische Elektronik der Uni
Erlangen geschrieben. Das war so ca. 1970.
Die neueste Auflage ist von 2008.
Also ist die Übersetzung des Buches von Deutsch in Englisch (und noch
einigen anderen Sprachen, einschließlich Chinesisch) gemacht worden.
Ok dann ist die Frage nach der Sprache mal hinfällig. Aber würdest du für den oben genannten Zweck eher die alten Auflagen bevorzugen oder ein Buch von 2008 nehmen?
welchen (Mehr) Nutzen erhoffst du dir denn von einer alten Auflage? Übrigens gibts T-S auch in elektronischer Form ...
Meistens ist man mit einer neueren Auflage besser bedient. Dort wurden Fehler bereinigt. Beschaff dir mal die Inhaltsverzeichnisse der einzelnen Auflagen, dann kannst du selber sehen was sich verändert hat. Lies auch mal die Kritiken bei Amazon.
vielleicht wurden ja in neueren Auflagen die Ohmschen Gesetze noch um ein paar weitere Paragraphen erweitert ;-)
>Aber würdest du >für den oben genannten Zweck eher die alten Auflagen bevorzugen oder ein >Buch von 2008 nehmen? Naja, ich habe selber zwei Auflagen, die dritte und die elfte. Die neue hat mehr als doppelt soviel Seiten. Es ist eben viel aktuelles hinzugekommen, vor allem auch die Interna von aktuellen ICs (OPA, AD/DA, FPGA, Schaltregler, Spice-Simulation uvm.). Vieles ist auch theoretisch wesentlich ausführlicher - für den Profi von Interesse, für den Einsteiger eher lästig. Es sind auch Themen verschwunden: passive RLC-Betrachtungen, Transistorverstärker u.a., dafür sind die Transistoren eher in ihrer Betriebsweise innerhalb eines OPA beschrieben (Beispiel: Stromspiegel). Ich bin froh, dass ich beide Ausgaben habe. Als Anfänger würde ich aber eine alte Ausgabe bevorzugen. Zumal das Teil ja nicht wirklich billig ist. Vielleicht sind ältere Ausgaben ja günstig gebraucht zu erhalten - da würde ich an deiner Stelle zuschlagen.
@ich Was versprichst du dir davon? Alles steht da auch nicht drin und Herleitungen und Beispiele sind auch nicht immer nachvollziehbar. Praktisch voller Quantensprünge. Ich hab mich nur geärgert so viel Geld (über 100DM glaub ich), damals zum Fenster rausgeschmissen zu haben.(War die fünfte Auflage). Da gibt es besseres.
> Ich interessiere mich vor allem für Transistorschaltungen und > Analogtechnik, Dann eine ältere, in neueren Ausgaben ist der Bereich kleiner geworden. Zu dem "nicht nachvollziehbar" Gejammer. Na ja, das Buch ist nichts für LEDs mit dem Klempner-Lötkolben Zusammenbrater oder Elektriker im ersten Ausbildungsjahr. Das ist ein Lehrbuch das in höheren Semestern im E-Technik Studium verwendet wird. Da wird angenommen, dass jemand der eine Herleitung haben möchte sich die selber machen kann.
Wobei man in der gymnasialen Oberstufe auch schon teilweise etwas damit anfangen kann. Bischen Sinn für Mathematik sollte aber schon vorhanden sein.
> Das ist ein Lehrbuch das in höheren Semestern im > E-Technik Studium verwendet wird. Leiden die Universitäten in .de schon so unter den niedrigen Studentenzahlen, dass das Niveau so weit gesenkt werden musste, dass der Tietze&Schenk als Lehrbuch herhalten kann? Oder redest du von Fachhochschulen? Nichts gegen den T&S. Aber man muss ihn halt so sehen wie er ist: Kein Bastler-Buch (Grundschaltungen, keine Applikationen), kein Lehrbuch (Theorie sehr simplifiziert), sondern eine Einführung in die Elektronik (kurzer Einblick in mehrere Teilbereiche der Elektronik, einfach gehaltene Mathematik, zumindest als Schaltungsblöcke nachbaubare Schaltungen inklusive Dimensionierbeschreibungen).
ein lehrbuch ist der T&S sicherlich nicht, eher ein nachschlagewerk, bzw. eine große halbleiterübersicht. lehrbücher sind ganz anders aufgebaut....
So ein Buch sollte den Bedürfnissen der Leser entsprechen und nicht dem Wunschdenken der Autoren das nur die Oberprima als Leser angepeilt werden.
> Leiden die Universitäten in .de schon so unter den niedrigen > Studentenzahlen, dass das Niveau so weit gesenkt werden musste, dass der > Tietze&Schenk als Lehrbuch herhalten kann? Naja, auch Uni-Absolventen sollten die Grundlagen der angewandten Elektronik kennen. Nur theoretische Kenntnisse über den PN-Übergang genügen schließlich nicht. Die Lehrinhalte des Studiums gehen schon weit genug am Bedarf der Industrie vorbei. Und da nicht jeder Absolvent später in der Grundlagenforschung tätig ist, ist es nur zu begrüßen, dass im Studium auch anwendungsbezogene Literatur verwendet wird.
Der T-S ist ganz nett, nur fehlt halt das kleine Stückchen um dem Studenten den Übergang zwischen Theorie und funktionierender Schaltung zu erleichtern. Da ist AoE deutlich besser, vor allem in Verbindung mit dem Students Manual. Und seitdem eine Neuauflage diskutiert wird ist der Preis etwas runter. Oszilliert so um 60e für AoE und 30e für das Student Manual. Gut angelegtes Geld wenn man Englisch kann.
Michael schrieb: >> Das ist ein Lehrbuch das in höheren Semestern im >> E-Technik Studium verwendet wird. > > Leiden die Universitäten in .de schon so unter den niedrigen > Studentenzahlen, dass das Niveau so weit gesenkt werden musste, dass der > Tietze&Schenk als Lehrbuch herhalten kann? Oder redest du von > Fachhochschulen? Woher kommt eigentlich dieses Gerücht, dass an Fachhochschulen Unterklasse-Ingenieure ausgebildet werden?
Och nö. Nicht schon wieder. Vielleicht dürfen sie sich wenigstens Diplom-Künstler nennen?
T. S. "Halbleiter Schaltungstechnik", ISBN 3-540-12488-8 hat mir schon viel weitergeholfen. Auch wenn's von 1983 ist. ;)
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