Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frequenzfilter


von Markus M. (Gast)


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Hi,


ich weiss nicht ob ich mich auf dem richtigen Weg befinde. KFZ 
Elektriker ist auf Elektronik-Forschungstour :)


Ich hab mir obige Schaltung aufgebaut (siehe Anhang), und möchte nun die 
Grosse Frequenz Ausgefiltert bekommen(50Hz Trägerfrequenz), so das ich 
nur die Aufmodulierten Signale Messen kann.
(50Hz Sinus verschwindet komplett, und nur die +-1V "Signale" sind noch 
auf dem Oszi Sichtbar)

ich dachte , ich könnte das mit einem Hochpass hinbekommen. Laut 
berechnung müsste der hintere Widerstand 3.1kOhm betragen.

R = 1 / (2  PI  C * Fgrenz)

Wenn ich aber den Widerstandswert verstelle, tut sich garnichts. 
Verständnissproblem ist eindeutig ?


Hat jemand von euch lust mich auf mein Fehler zu stoßen  ?


gruss Markus

von Gast (Gast)


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Was passiert mit einer Reihenschaltung aus 2*1µF?

Wenn du nur mit einem Kondensator rechnest und dann 2 einbaust schiebt 
das deine Grenzfrequenz schön nach oben und die 50Hz haben wieder freie 
Bahn.

von Frank B. (f-baer)


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generell sind es erstmal 6,4kOhm, weil du 2* 500nF in Reihe hast.

Aber auch das reicht nicht. Die zu Grenzfrequenz sollte mindestens 10, 
besser 100 oder 1000 mal größer sein als die zu filternde, wenn du sowas 
mit einem CR-Hochpass 1. Ordnung machen willst, denn der hat nur eine 
Dämpfung von 20dB pro Dekade, d.h. bei einer Grenzfrequenz von 50Hz hast 
du auf 5Hz 20dB Dämpfung, auf 0,5Hz 40dB. Bei 50Hz selbst hast du 
lediglich 3dB.

D=10*lg(Ue/Ua), also brauchst du für eine Amplitude von 0,5V schonmal 
20dB Dämpfung, also 500Hz Grenzfrequenz. Es empfiehlt sich also, die 
Grenzfrequenz in die Nähe von 500Hz zu legen, denn deine Signale 
möchtest du ja auch nicht dämpfen. Wenn dir das noch nicht reicht, dann 
musst du zu Filtern höherer Ordnung greifen.

von Markus M. (Gast)


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Ok, ich hab den Kondensator rausgenommen, aber am ergebnis ändert sich 
leider nichts....



ist im meinem Fall eine "Frequenzweiche" die Lösung ?

von Markus M. (Gast)


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ok, ichhab nochmal geschaut...


Wichtig in so einem Fall ist es das MESSGERÄT AUF "AC" einzustellen.....

jetzt ändert sich auch etwas wenn ich den Widerstand ändere. Die Kurve 
wird flacher.....


An sich scheint die Schaltung für mich aber in Ordnung zu sein. Mal 
abgesehen von der genauen Dimensionierung der Bauteilen....

von Frank B. (f-baer)


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erm... Messgerät auf AC war bestimmt nicht des Rätsels Lösung, damit 
hast du nur eine zweite Kapazität in Reihe geschalten (AC-Kopplung = 
Kondensator in Reihe, der DC blockt...). Wenn du den Oszi nicht dran 
hast, dann tut dein Filter nicht mehr.
Deine Annahme einer Grenzfrequenz von 50Hz ist einfach falsch.

von B e r n d W. (smiley46)


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Nimm mal 0,1uF & 1kOhm und davon 2 hintereinander.

Mfg.

von Frank B. (f-baer)


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B e r n d W. schrieb:
> Nimm mal 0,1uF & 1kOhm und davon 2 hintereinander.
>
> Mfg.

und was soll ihm ein Filter 2. Ordnung mit ~63kHz Grenzfrequenz nutzen, 
wenn seine Signale ab 1kHz losgehen?

von Frank B. (f-baer)


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mea culpa Bernd... Rechenfehler grml langer Tag.

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Markus,

den Hochpaß dimensionierst du so, daß du bei der niedrigsten 
Nutzfrequenz also 1,25kHz noch keine nennenswerte Dämpfung hast.

Deine Formel ist schon richtig. Wenn du jetzt f=1,25kHz einsetzt, 
bekommst du diejenige Zeitkonstante RC heraus, die dein Filter haben 
muß, um bei 1,25kHz eine Dämpfung von -3dB (Faktor 0,707) zu erhalten:

RC = 1/(2 x pi x 1,25kHz) = 127,3µsec

Also beispielsweise ein Hochpaßfilter bestehend aus 100nF und 1273 Ohm.

Das wird aber vielleicht schon ein wenig zuviel Dämpfung bei 1,25kHz 
sein. Dann solltest du R etwas vergrößern.

Die Dämpfung für eine beliebige Freuqnez erhält man mit der Formel:

Uaus/Uein = 1 / SQRT (1 / ((2 x pi x f x R x C)^2) + 1)

wobei Uein und Uaus die Amplituden der sinusförmigen Eingangs- und 
Ausgangsspannungen sind.

Für f=50Hz erhälst du also Uaus/Uein= 0,04, was schon ganz ordentlich 
ist.

Kai Klaas

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