Forum: Offtopic Einbaugeräte über Stromzähler


von Gast (Gast)


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Hallo,

ich habe mal eine Frage zur Nutzung des Einbauraumes über dem 
Stromzähler. Hier ist ein Verteilerkasten montiert, wie er in vielen 
Häusern vorkommen dürfte.
Im linken Teil befindet sich ein Stromzähler, unter dem Zähler 
Sammelschienen mit SLS und über dem Zähler ein freies Feld mit einer 
Abzweigklemme. Rechts davon sind auf mehreren Schienen verteilt die RCDs 
und LSS eingebaut.

Leider ist der Verteiler schon relativ gut gefüllt. Da die Anlage um 
eine Unterverteilung erweitert werden soll, sollen noch zwei Geräte 
hinzugefügt werden: Ein selektiver FI 300mA und ein 
Überspannungsableiter Typ 2.
Die Vorsicherung für die Zuleitung zur UV passt noch in den Verteiler, 
bzw. ist dort schon vorhanden.

In der TAB 2007 schreibt der Versorger:

>(9) Nach DIN 43870-1 dient der obere Anschlussraum von Zählerplätzen zur 
>Aufnahme von
>Betriebsmitteln für die Zuleitung zum Stromkreisverteiler sowie von 
>Steuergeräten und Überstromschutzeinrichtungen
>für abzweigende Stromkreise (z.B. Kellerbeleuchtung), jedoch
>nicht als Stromkreisverteiler nach DIN 18015. Die Nutzung des oberen 
>Anschlussraumes ist
>abhängig von der maximal zulässigen Verlustleistung innerhalb des 
>Zählerschrankes.

So wie ich das lese, wäre es also erlaubt, in dem Feld über dem Zähler 
eine Hutschiene zu setzen und RCD + Überspannungsableiter dort zu 
installieren.
Diese beiden Geräte sind ja im Prinzip "Betriebsmittel für die Zuleitung 
zum Stromkreisverteiler".

Theoretisch würden die beiden Geräte auch mit in den eigentlichen 
Verteiler passen, allerdings müsste ich dann einige Geräte auf andere 
Schienen setzen, Leitungen verlängern etc.
Ohne weiteres wäre das nicht möglich, da die Leitungen bereits jetzt 
sehr kurz sind.

Danke für eure Vorschläge!

von Jürgen F. (unterstrom)


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Hallo Gast,
ich sehe da keine Probleme. Den Raum oberhalb des Zählers für deine 
Sachen zu nutzen ist Gang und Gäbe.
Der Satz in der TAB (... zur Aufnahme von Betriebsmitteln für die 
Zuleitung ...) soll sicherstellen, dass Du nur elektrische Komponenten 
einbaust und nicht z.B. die Wasseruhr oder Entlüftungsventile der 
Heizung.
Das "nicht nach DIN 18015" stellt sicher, dass Du das gleiche nicht noch 
einmal drüberbaust; also noch mal Sammelschienen, Zähler, ... . Dafür 
wären mehrreihige Zählerschränke zu verwenden.

Jürgen

von Gast (Gast)


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Hallo Jürgen,

vielen Dank erstmal für deine Antwort. Das hilft mir schonmal viel 
weiter.
Leider liegt die Ausbildung schon weiter zurück, deswegen bin ich da 
nicht mehr so ganz sattelfest. Einige Jahre in einem anderen Beruf und 
schon fällt einem die Auslegung solcher Sachen schwer, naja dafür gibt 
es ja das Forum.

Eine Frage hätte ich noch:
Von einem Bekannten könnte ich einen selektiven RCD bekommen, für 
kleines Geld. Allerdings hat dieser nur ein Bemessungsschaltvermögen von 
6kA.

Auch hier nochmal ein Auszug aus der TAB 2007:
>(1) Der Planer oder Errichter legt die elektrischen Anlagen hinter der 
>Übergabestelle des
>Netzbetreibers (Hausanschlusskasten) mindestens für folgende prospektive 
>Kurzschlussströme7
>aus:
...
>– 10 kA für die Betriebsmittel zwischen der letzten Überstrom-
>Schutzeinrichtung bzw.
>Hauptleitungsabzweigklemme vor der Messeinrichtung und dem
>Stromkreisverteiler.
>__________________________
>7 Prospektive Kurzschlussströme sind unbeeinflusste Dauer->Kurzschlussströme

Gilt diese Festlegung auch für den RCD?
Oder zählt dieser schon zum Stromkreisverteiler?
Da bräuchte ich nochmal einen kleinen Wink in die richtige Richtung...

Später soll die Anlage dann so aufgebaut sein:
HAK mit 63A NH-Trenner -> SLS 50A -> Stromzähler -> Abzweigklemme -> 
Überspannungsschutz Typ 2 -> selektiver RCD 300mA

Hinter dem RCD geht es dann weiter auf die nächsten RCDs für die 
Stromkreise.
Außerdem folgt dann ein SLS 25A einphasig, an den die Zuleitung der 
Unterverteilung angeschlossen ist.
Die UV ist nur einphasig angeschlossen, weil dort nur ein Außenleiter 
benötigt wird. An der Unterverteilung hängen nur ein Stromkreis mit zwei 
Leuchten und eine USV mit einem kleinen Serverrack. Die Leuchten mit 
insgesamt gut 100W auf einen anderen Außenleiter zu hängen ist IMHO 
unnötig.
Außerdem kann ich dann meinen vorhandenen SLS einsetzen, gegen diese 
Diazed-Sockel habe ich eine gewisse Abneigung.

Danke schonmal für die Hilfe, ich hoffe es ist nicht zu verwirrend 
geschrieben. Ist schon spät heute..

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