Hallo! Ich habe eine Frage zur Antennenanpassung. Meist sieht man diese in Form eines Pi-Netzwerks. Hat das einen besonderen Grund? Theoretisch erreicht man im Smithdiagramm ja alle Punkt mit nur 2 Komponenten (C + L). Vielen Dank!
Erstens ist eine Anpassung mit nur zwei Elementen sehr schmalbandig, d.h. sie wirkt (theoretisch) nur bei genau einer Frequenz. Zweitens lässt sich mit so einem Netzwerk auch noch ein Bandpass (oder Tief- oder Hochpass) realisieren. Ich kann mir vorstellen, dass so z.B. unerwünschte Aussendungen ausserhalb der Nutzfrequenz unterdrückt werden. Was in der Praxis ausschlaggebend ist und ob evtl. noch andere Gründe dahinter stehen, weiss ich nicht genau.
Auch Collins Filter genannt Berechnung: http://www.wolfgang-wippermann.de/collins.htm Ideal zur Oberwellenbedämpfung aber auch zur Antennenanpassung. Meist lassen sich Antennen mit einem SWR bis 1:3 noch anpassen. Das Teil ist mit der Einführung von Transistorendstufen etwas in Vergessenheit geraten. Jede klassische Röhren PA hat aber ein Collins Filter im Ausgang. Schöne Grüße!
Tatsächlich läßt sich eine Antenne mit lediglich zwei Elementen an den Sender anpassen, z.B. Serieninduktivität und Kondensator nach Masse. Je nach Impedanzverhältnis zwischen Sender und Antenne muß der Kondensator allerdings mal auf der Antennenseite der Spule angeschlossen werden, mal auf der Senderseite. Ein an dieser Stelle eingesetzter Umschalter muß bei höheren Sendeleistungen einiges aushalten können, deshalb ist es meist einfacher, zwei separate Kondensatoren zu verwenden. Das Pi-Filter wurde früher üblicherweise am Ausgang von röhrenbestückten Sendern eingesetzt, weil es dort nicht nur die Antenne an den Sender anpaßte, sondern wegen seines Tiefpaßcharakters gleichzeitig als Oberwellenfilter diente.
Wenn man ein paar mal versucht hat HF-Bauelemente mit LC anzupassen und dann fast immer festgestellt hat, dass man "knapp daneben" lag weil die Toleranzen und parasitären Impedanzen mit reingespielt haben, sucht man nach einer Topologie, die nicht so empfindlich bzgl. der Abweichungen ist. Und mit drei Elementen ist man meist schon ganz gut dabei wenn es sich nur um eine Frequenz handelt oder man keine allzugute Anpassung über einen bestimmten Frequenzbereich braucht. Viele Grüße, Martin L.
Im Amateurfunkbereich benutzt man heute auch oft die T-Schaltung: Kondensator nach Masse und 2 Spulen in Serie. Infos dazu findet man, genauso wie zur PI und L-Schaltung, reichlich im Internet.
Ich möchte an dieser Stelle auch eine Frage stellen, weil die Bemessung der Spulen völlig aussen vor gelassen wird! Es werden massenhaft ausschließlich Antennentuner beschrieben, die den gesamten Bereich von 160m - 10m umfassen und für Sendeleistungen ausgelegt werden und von daher eine Umschaltbare oder als Rollspule veränderbare Induktivität haben. Ich benötige jedoch z.B. einen Antennentuner nur für das 80m-Band in einem Einbandempfänger und demzufolge zu bemessen nur für einen Empfänger. Folgerichtig keine grossen Leistungen. Wie berechnet man denn nun das aber??? Das finde ich so gesehen wirklich nirgends auf Anhieb! Ich vertrage es nicht, gleich mit einem Drahtverhau von wirren Formeln erschlagen zu werden, ohne deren Herleitung! Unordnung ist das und nur schwer auszusortieren! Ich rechne leichter "visuell" geometrisch veranschaulicht und von da aus könnte ich die eine oder andere Formel sehr wohl verstehen. Aber nicht umgekehrt! Jetzt benötige ich ein paar Hinweise zu folgendem Gedankengang: Kann man das Pi-Filter bzw. Collins-Filter denn nicht einfach als einen Parallelschwingkreis betrachten, der gegen Masse über einen kapazitiven Spannungsteiler verfügt und somit eine Impedanzwaage zwischen Eingang und Ausgang bildet. Veranschaulichen wir uns das mechanisch, wie eine Waage und das Hebelgesetz. Theoretisch ist die Spule parallel über dem gesamte Arm der Waage, die beiden bodenständigen - also geerdeten Drehkos bilden nicht nur Lagepunkt der Waage (oder Wippe) und ändern nicht nur die Länge des gesamten Arms durch ihre Gesamtkapazität in Serie, sondern verschieben den Mittelpunkt zwischen Kraftarm und Lastarm. Der hochohmige Teil ist lang und leicht und kippt schnell nach unten und der niederohmige Teil ist kurz und schwer, so dass das Hebelgesetz mit anderen, nämlich elektrischen Variablen darstellt, dass der hochohmigere Teil wie eine Stromquelle mit hohem Innenwiderstand und der niederohmige Teil wie eine Spannungsquelle mit niedrigem Innenwiderstand zu sehen ist. Dabei werden externe kapazitive und induktive Komponenten an Ein- und Ausgang ausgeglichen, um Eingang + Ausgang in Resonanz zu bringen und dabei das Gefälle zwischen Ein- und Ausgang hinsichtlich der Verhältnisse zwischen Strom und Spannung bei Resonanzfrequenz anzupassen. Kann das bedeuten, dass ich im Grunde genommen nur eine solche Serieninduktivität zwischen Eingang und Ausgang brauche, die jedoch als Parallelinduktivität zu den Drehkos C1 in Reihe C2, wenn beide Drehkos auf Mitte gestellt sind, auf Bandmitte 3,65MHz liegen muß. Und nur durch das Erden zwischen beiden Drehkos wird aus dem Sperrkreis eine Art Lastentransformator durch das Verschieben des Mittelpunktes, um die Lasten, quasi die Impedanzen zwischen Antenne und Empfänger auf Gleichgewicht zu bringen?
Man könnte auch geometrisch sagen, man hat ein gleichseitiges Dreieck auf der Spitze, wenn oben die Spule auf der Waagerechten a liegt und wenn beide Drehkos auf gleiche Kapazität eingestellt sind, sind die Schenkel b und c gleich lang und das Dreieck ist in Waage auf die Spitze gestellt. Das ist der Zustand, wenn beide Seiten offen sind. Jetzt wird z.B. der linke Drehko auf niedrigere Kapazität gestellt und der rechte Drehko auf höhere Kapazität. Dadurch verlängert sich Seite b und verkürzt sich Seite c. Das wäre doch sicher eine zutreffende Veranschaulichung? Wenn dem so ist, braucht man doch bei nur einem Amateurband nur eine feste Induktivität! Oder ist das nicht so?
HGP schrieb: > Man könnte auch geometrisch sagen, man hat ein gleichseitiges Dreieck > auf der Spitze Man könnte den Thread auch nach 10 Jahren ruhen lassen, sich an Forenregeln halten und einen eigenen aktuellen eröffnen. Oder - falls Dich die Kommunikation mit einem silent key derartig brennend interessiert, google nach Transkommunikation und Senkowski. Ist aber auch schon in den ewigen Jagdgründen ;)
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