Forum: Platinen Reflowofen Vergleich


von Michael W. (michelw)


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Hallo,
ich möchte mir einen Reflow Ofen zulegen.
Verwendung Kleinserien.
Ich habe natürlich schon viel gelesen, auch über Pizzaöfen und deren 
Umbau.
Würde ich aber ungerne machen. Selbstbau ja, aber dann neu konstruieren.
vielleicht könnt Ihr mir ja Eure Erfahrungen mit den folgenden Modellen 
teilen.

Folgenes habe ich bisher gefunden:
Preise Netto


http://www.madelltech-europe.com

Typ: SMD-2004A
Preis:2500€
Typ:TYR108C/TYR108N
Preis: 1950
Typ:QHL320A
Preis:2425€

http://www.paggen.de/
Typ:RO 160 (bis 240°C)
Preis:3200€
Typ:RO 160BF (bis 300°C)
Preis:3770€
Typ:HA06 Heissluft Quarz bis 290°
Preis:2550€

http://www.sef.de/
Typ: RP6 Batchofen
Preis:ich glaube um die 5000,-

http://shop.wiltec.info
Typ:AOYUE-HHL-3000
Preis: 1000€

http://www.lpkf.de
Typ: LPKF Protoflow
Preis:4200€

http://www.elektor.de
Typ: SMD Ofen
Preis:1237€

Wenn Ihr noch weitere Modelle kennt, die es sich lohnt zu vergleichen, 
dann wäre ich Euch dankbar.

Wunschpreis wäre bis 2500€.
Drüber ginge aber auch.

Danke schonmal.

von chris (Gast)


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Schreib doch mal, für was du es brauchst.
Machst du BGA, Wson, QFN, ... .
IR oder convection ?
Maximale Nutzengröße

von Michael W. (michelw)


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Hallo,
hauptsächlich SMD wie folgt:
TQFP44, TSSOP28, TQFP240, 0805 bis 1206, diverse SO-Varianten.
kleinster Pitch=0,5mm
LED im BIG PLCC6, Aber auch 3W LED welche ausschließlich für Reflow 
geeignet sind. QFN mache ich nicht, wäre aber mit Ofen interessant. BGA 
habe ich nicht im Programm, wäre aber evtl denkbar, muß aber nicht.

IR oder Konvektion bin ich mir nicht sicher, wo liegen die Vor und 
Nachteile?
Könntest Du die grob skizzieren?
Ach ja, TO262, Drosseln und Steckverbinder MicroMAtch Federleisten in 
SMD.

Platinengöße einzeln 300mm x 17mm.
Wunschgröße 300x200 wäre gut, was ja auch viele bieten.

Michael

von xXx (Gast)


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Nimm mal Dampfphasenöfen (Vapour Phase) für das Mittel Galden in die 
Auswahl mit auf, würde mich auch mal intressieren, was die so kosten :)

Konvektion arbeitet übrigens mit erhitzter Luft und hat den Vorteil, 
dass nicht wie bei IR farbabhängig erhitzt wird

von Farbenblinder (Gast)


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> Konvektion arbeitet übrigens mit erhitzter Luft und hat den Vorteil,
> dass nicht wie bei IR farbabhängig erhitzt wird

Hä? Ich dachte, dass es bestenfalls vom Reflexionsgrad (für IR 
selbstverständlich) abhängt und nicht von der Farbe (im sichtbaren 
Bereich)
Für IR ist die Farbe des sichtbaren Bereiches Wumpe.

... und hat den Nachteil der stärkeren Oxidation, da ständig frischer 
Sauerstoff herangeführt wird

von Michael Werner (Gast)


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Hallo,
das mit der Oxidation ist ja vermeidbar, da es ja Öfen mit 
Stickstoffoption gibt.
Hat es technisch einen relevanten Nachteil?

Michael

von Bernd G. (Gast)


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Der von LPKF mach einen sehr guten Eindruck. Stickstoff, Fenster, 
automatische Schubladenöffnung, Rechneranschluss...

von Bernd G. (Gast)


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RO160 ist mit 240 °C zu knapp, mit dem RO160BF wärest du auf der 
sicheren Seite. Auch ein sehr schönes Gerät!

von chris (Gast)


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Stickstoff verwendet niemand, ist zu teuer im Verhältnis zum Resultat.
Stickstoff wird bei selectiv soldering sowie wave soldering verwendet.
Wenn du wirklich eine Sauerstoff-freie Atmosphäre brauchst, z.b. Mil
Aufträge, dann nimm Vapour Phase Soldering (VPS). Da kommt es gratis
mit, und es rechnet sich im Vergleich zu den laufenden Stickstoffkosten
eigentlich schon gleich.

von chris (Gast)


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Kleine VPS fangen bei 3.5k an.

von chris (Gast)


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3W Power Leds, da scheidet IR eigentlich aus,
dann musst du Konvection nehmen, oder eben VPS.

von Michael W. (michelw)


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Hallo,
warum gehen die LED´s bei IR nicht?
VPS (klingt nach Videorekorder) überlege ich noch.
Man müsste das mal in Aktion sehen.
Wie teuer ist denn das Galden?
Hab hier im Forum gelesen, so 80€ der Liter/Kilo?
Wie lange hält das?
Ist Selbstbau denkbar? Ist es gefählich es in Kelleräumen zu verwenden, 
oder zu lagern?
Wenn kleine VPS bei 3,5K€ anfangen, wie groß ist denn der Nutzbare 
bereich bei einem solchen Teil?

von xXx (Gast)


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>Hallo,
>warum gehen die LED´s bei IR nicht?
>VPS (klingt nach Videorekorder) überlege ich noch.
>Man müsste das mal in Aktion sehen.
>Wie teuer ist denn das Galden?
>Hab hier im Forum gelesen, so 80€ der Liter/Kilo?
>Wie lange hält das?
>Ist Selbstbau denkbar? Ist es gefählich es in Kelleräumen zu verwenden,
>oder zu lagern?


All diese Fragen und mehr wurde hier beantwortet (die erten paar 
Beiträge sind weniger interessant):

Beitrag "Reflow löten selbstgemacht"

Ich denke, ein Selbstbau für kommerzielle Verwendung erfordert ein 
gewisses Maß an Aufwand, wobei man sich sehr gut überlegen muss, 
inwiefern man seine investierte Zeit rechnen muss.

Würde, um es zu vereinfachen, eher mal in Richtung ofenlackbeschichteter 
Stahlkammer statt Edelstahl weiterdenken. So könnte man auch ohne 
größere Probleme an die Außenhülle der Kammer dünne Kupferrohre zur 
Abkühlung durch Wasser löten.

von Michael W. (michelw)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
hier mal eine erste Übersicht.
Hat jemand Erfahrung mit den Teilen von Madell-Tech?
Mein Favorit ist der Paggen RO250

von Chris (Gast)


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Ich würde mal überlegen, ob dir der Minilab von IBL ausreicht und 
vergleichsweise mal den Preis anfragen. VPS ist wirklich eine feine 
Sache, zumindest in großen Anlagen.

Den kleinen Anlagen fehlt eben Vorheizung sowie eine Vakuumoption

von Mathias S. (mtec1421)


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Schade wir haben vor 3 Monaten einen SEF Reflow verkauft.
Wit waren aber sehr zufrieden damit. Wäre eine empfehlung von meiner 
Seite her.
Ich denke Selbstbau ist  eine sehr langwierige Sachen.
Ich kann die im Moment empfehlen eine gebrauchte Anlage zu kaufen.
Diese gibt es im Augenblick sehr günstig.
Solltes es mal bei den einschlägigen Händler probieren.
Für dein Buget solltes du schon was ordentliches bekommen.

mfg

Mathias

von Michael W. (michelw)


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Hallo,
mir wurde jetzt ein RO 250 BF angeboten, gebraucht.
Nur zu Testzwecken 2 Wochen benutzt.
NP 4450,00 Netto zum Preis von 3600,00 Netto.
Ich würde zuschlagen. VPS ist mir zu teuer, auch wenn es das Beste zur 
Zeit ist.
Gibt es einen Grund, den nicht zukaufen?

von Bernd G. (Gast)


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Ich würde ihn nehmen! Wo bekommt man den so preiswert?

von chris (Gast)


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Wenn du größere Platinen im Auge hast, oder ev. 2 Platinen (20x30) z.B,
dann nimm den RO06, den bekommst du über 1000 Euro günstiger als den 
obgenannten, ist jedoch nur Einseitig, hingegen der RO250BF ist für
zweiseitigen Reflow geeignet.
Zweiseitig, einfach Unterseite bestücken, Platine umdrehen, und dann 
Oberseite bestücken. Auf der Unterseite, aufpassen, daß das 
Gewicht/Flache_Lötpaste < 3 ist, Fläche in inch², sowie Gewicht in 
Gramm,
dann fliegt das Bauteil auch nicht runter. Fläche ist die Fläche der 
Lötpaste.

von Michael W. (michelw)


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Aha, danke für die Info.
Ich bestücke viel zweiseitig. Wenn Du mal 500 TQFP 0,5mm mit 48 Pins 
Bestückt und gelötet hast, investiert man die 1000,- gerne.
Hin oder her, ich kaufe den RO250. Werde ihn wohl diese Woche holen.

von Michael W. (michelw)


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Kann hier jemand eine Paste empfehlen?
Ich habe mir sagen lassen, daß das Flussmittel bei der falschen Paste zu 
früh den Geist aufgibt, besonders bei Batchöfen.

von chris (Gast)


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Die Paste muß der Technologie/Stencil/Dispencer angepasst sein.
Eine paste, welche für 0.5 gut geht, geht für 0.3 pitch nicht gut, und 
umgekehrt. Weiters kommt es auch auf die in den Bauteilen verwendete 
Legierungen an, sowie an deren Reflow-Profil. Auch sind Sachen, wie
Plastik oder Metall Rakel sowie die "tack performance" sowie printer 
open time, ob du damit deinen Batch realisieren kannst, wichtig, 
speziell bei Doppelseitigem Druck.

von Michael W. (michelw)


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Hallo,
habe mir jetzt den Ro250 von paggen.de gekauft, aber direkt beim 
Hersteller, der hatte ein günstiges Vorführmodell.
Erste Tests mit Paste aus der Spritz brachte schon mal gute Ergebnisse.
Ich muß jetzt erst mal etwas Paste und Reiniger bestellen. Dann werde 
ich mal einen ganzen Print löten.
Aber um er vorweg zu nehmen, Super Teil. Der hersteller war sehr 
freundlich, und hat mir noch einen Rundgang durch seinen Betrieb 
spendiert.

von Michael W. (michelw)


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Oh, mein Rechtschreibimplantat funktioniert heute nicht, sorry.

von Bernd G. (Gast)


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Hallo Michael,

wie bist du mit dem Teil zufrieden? Taugt es was? Hast du die Software 
dazu gekauft? Benutzt du Stickstoff?
Ich bin fast entschlossen, mir das Gerät zuzulegen und wäre daher an 
einem Erfahrungsbericht interessiert.

Gruß Bernd

von michelw (Gast)


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Hallo,
ich bin mit dem Gerät sehr zufrieden.
Die Software habe ich nicht, und Stickstoff auch nicht.
Ich mache bis jetzt nur Bleihaltig damit.
Kann aber auch Bleifrei. Bleifrei muß ich noch testen.
Da ich noch ein Bisschen am Anfang stehe kann ich Dir Eigenheiten und 
Feinheiten zum Verfahren noch nicht genauer mitteilen.
Aber der nächste Auftrag steht bald an, dann werde ich meine erste Serie 
testen.

Die Tage werde ich mal wieder was machen, dan kann ich mal ein Foto hier 
reinstellen. Die Leiterplatten sind gestern hier eingetrudelt.

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