Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsgenerator MS-9160


von Stefan (Gast)


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Ich habe bei mir dieses Gerät stehen:

http://www.tequipment.net/MetexMS-9160.html

In der Bedienungsanleitung steht, das die maximale Ausgangsspannung 
20Vpp im Leerlauf sei und auf 10Vpp zurückgeht, wenn man den 
Funktionsgenerator mit 50Ohm belastet. Wenn ich den Funktionsgenerator 
aber mit dem Oszilloskop verbinde (1 MOhm Eingangsimpedanz, 25pF) dann 
zeigt mir das Oszilloskop nur eine Spannung mit einer Amplitude von ca. 
11V an (kein Offset, reiner Sinus, 1KHz). Messe ich jedoch mit dem 
Digitalmultimeter (mit dem welches im Gerät integriert ist), dann zeigt 
es bei 1KHz nur 7 Volt an. Die Messung mit einem 2. Multimeter ergibt 
ebenfalls 7 Volt.

Jetzt wüsste ich gerne welcher Wert denn nun stimmt und wo die 20Vpp 
geblieben sind, bzw. ob das Gerät einen Schaden hat.

Kann mir jemand weiterhelfen?

von Ralph Berres (Gast)


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20Vpp = 20V Spitze Spitze = 10V Spitze = 7,07Veff.
Das Multimeter zeigt bei sinusförmigen Signal auf jedenfall in Veff an.
Also sind die 7V die er anzeigt richtig.
Was du jetzt bei dem Oszillograf abgelesen hast weis ich nicht.
Ich vermute du hast am Oszillograf nur VS abgelesen. Bleibt damit immer 
noch ein Fehler von 1 Volt. Das können ( wenn auch heftige ) Toleranzen 
im Oszillograf sein oder in der Tat ein Ablesefehler.

Ralph Berres

von Stefan (Gast)


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Ok, man sollte nach 2 Uhr nichts mehr posten, dann kommt sowas raus...
Natürlich zeigt das Digitalmultimeter 7 Volt an, ist ja ein 
Effektivwertmesser...

Aber trotzdem, warum 10Vpp anstatt 20Vpp?

von Stefan (Gast)


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Sry Ralphf, wir haben im gleich Moment gepostet, ich habe deine Antwort 
erst danach gelesen. In der Anleitung steht ganz deutlich:

The maximum amplitude of output voltage is more than 20V under open load 
but it is reduced by half (50%) under the 50Ohm load or 600Ohm load. 
(die Ausgangsimpedanz ist umschaltbar zwischen 50 und 600Ohm)

An einer anderen Stelle heißt es:

Output Amplitude: 2Vpp to 20Vpp at open load
                  1Vpp to 10Vpp at 50Ohm load


Ich dachte Vpp heißt Amplitude und Vss sei die Spitze-Spitze-Spannung, 
die dann also 40V wäre.

von Ralph Berres (Gast)


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VPP = Volt Peak Peak ist der englische Ausdruck für
VSS = Volt Spitze Spitze. Bedeutet also das selbe.
Dann scheint dein Metex ja einwandfrei zu funktionieren, und sämtliche
Klarheiten sind beseitigt.

Ralph Berres

von Stefan (Gast)


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Achso ist das. Leider sind noch nicht alle Klarheiten beseitig:

Wie reagiert der Generator auf Kurzschluss am Ausgang?
Dazu ist in der Beschreibung überhaupt nichts erwähnt. Ist der 
dauerkurzschlussfest?

Das Poti zum einstellen der Ausgangsspannung kann man herausziehen, wenn 
es herausgezogen wird, wird die Ausgangsspannung kleiner, beschriftet 
ist es mit Attenuator -20dB. Was ist der Bezugspegel zu diesen -20dB? 
Die Ausgangsspannung vor dem Herausziehen?

von Ralph Berres (Gast)


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Stelle dir vor der Funktionsgenerator hat intern einen 
Ausgangsverstärker
der 0 Ohm Ausgangswiderstand hat. ( Ist in der Realität aufgrund der 
Gegenkopplung im Ausgangsverstärker tatsächlich so ). Zwischen 
Ausgangsverstärker und Ausgangsbuchse liegt ein Widerstand von 50 Ohm.
In deinen Fall umschaltbar auf 50 Ohm und 600 Ohm. Wenn du jetzt mit 50 
Ohm belastest fällt die Hälfte der Ausgangsspannung am internen 50 Ohm 
Widerstand ab und die Hälfte an deiner 50 Ohm Last. Man macht das weil 
ein normales RG58 Koaxmesskabel einen Wellenwiderstand von 50 Ohm hat.
Wenn man ein Koaxkabel an beiden Enden mit seinen Wellenwiderstand 
abschließt, ist die Welligkeit des Frequenzganges am flachsten.
( Hängt von der Länge des Kabels und der Frequenz des Generators ab ).

Der Ausgang ( den du siehst , also hinter dem 50 Ohm ) ist in der Regel 
Kurzschlußfest. Da passiert nichts. Vor dem internen 50 Ohm Widerstand 
muß er allerdings nicht kurzschlußfest sein. ( Also nicht Gerät öffnen 
und den 50 Ohm Widerstand überbrücken. Das bringt nichts!! ).

Der Attentuator von -20dB senkt die Ausgangsspannung um 20dB also auf 1 
Zehntel ab. Das ist sinnvoll, wenn man kleine Ausgangspannungen 
einstellen will, weil sonst das Ausgangspoti zu weit links am Anschlag 
stehen müßte und man nicht mehr feinfühlig genug einstellen kann.
Diese -20dB gleich 1/10 können eventuell nur stimmen wenn der Ausgang 
mit 50 Ohm abgeschlossen ist. Das ist von Gerät zu Gerät verschieden.

Die 20dB kommen aus der Formel 20*log U1/U2

Ich hoffe weitere Klarheiten beseitigt zu haben.

Ralph Berres

von Stefan (Gast)


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Danke für deine Erklärungen Ralph, jetzt sind sämtliche Unklarheiten 
beseitigt.

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