Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fließendes Englisch - was heißt das?


von Guest (Gast)


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Was genau bedeutet fließendes Englisch / Englisch fließend in Wort und 
Schrift?

Bedeutet es, dass ich z.B. eher anspruchsvolle, englische Bücher ala 
Tolkien - Lord of the Rings ohne Aussetzer durchlesen kann? Oder 
bedeutet es (auch), dass ich einen sehr umfangreichen Wortschatz in 
vielen fachfremden Themengebiete habe (Kultur, Wirtschaft / Politik, 
Literatur, Weltgeschichte) aufweise?

Wer von Euch spricht wirklich fließendes Englisch und was versteht ihr 
z.B. nicht? Wann genau darf ich mir anmaßen, “fließendes Englisch“ in 
meinen CV zu schreiben.

von Naja (Gast)


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Nach meinem Verständnis bezieht sich das auf die Beherrschung der 
Grammatik. Obwohl sicherlich auch erwartet wird, das man die 
allermeisten der entsprechenden Worte seines Fachgebietes kennt, hat es 
primäre nichts mit dem Umfang des Wortschatzes zu tun.

von _Patrick_ (Gast)


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Hallo Gast,

ausgehend von den folgenden Definitionen:
Ausbaufähig / Grundkenntnisse
Gute Englisch-Kenntnisse" oder "konversationsfähig
Sehr gute oder fließende Englisch-Kenntnisse
Verhandlungs- und vertragssicher in Wort und Schrift

Gibt es bei fließend noch Luft nach Oben. Im Prinzip sollte man in der 
Lage sein eine fachliche Diskussion ohne Probleme zu führen. Fließend 
bedeutet nicht, dass man einen allumfassenden Wortschatz hat.

von Mark B. (markbrandis)


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Fließend Englisch bedeutet, dass man im Vorstellungsgespräch auf 
Englisch angequatscht wird und dann auch entsprechend antworten kann. 
Außerdem darf man dann im Job mit Indern und Chinesen parlieren, die 
einen furchtbaren Akzent haben und schwer zu verstehen sind, besonders 
am Telefon. Ach ja, und man darf zuhören und -lesen, wie die 
Vorgesetzten (Gruppenleiter, Abteilungsleiter) mit teilweise extrem 
schlechtem Englisch anscheinend sehr weit gekommen sind. ;-)

von Paul (Gast)


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Vor allem sollte der, der in der Bewerbung fließendes Englisch angibt, 
nicht eine Zeile tiefer Hobbys schreiben, sondern Hobbies. Sonst wird es 
peinlich.

von Mark B. (markbrandis)


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Paul schrieb:
> Vor allem sollte der, der in der Bewerbung fließendes Englisch angibt,
> nicht eine Zeile tiefer Hobbys schreiben, sondern Hobbies. Sonst wird es
> peinlich.

Im Deutschen lautet der Plural aber tatsächlich "Hobbys". Ob das nun 
sinnvoll ist oder nicht - hm.

von Gast (Gast)


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In einer deutschen Bewerbung heist es Hobbys und nicht Hobbies. Alles 
andere ist peinlich.

von Gast (Gast)


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Es ist nicht unüblich, bezüglich der eigenen Sprachkenntnisse im CV 
etwas zu übertreiben. Ich würde sagen, dass Du Dich auf englisch 
unterhalten können solltest. "Fließend englisch" sprechen zu können 
setzt meiner Meinung nach nicht voraus, einen perfekten Wortschatz zu 
haben. Es ist normal, hin und wieder eine englische Vokabel 
nachzuschlagen.

von Axel (Gast)


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>Fließend Englisch bedeutet, dass man im Vorstellungsgespräch auf
>Englisch angequatscht wird und dann auch entsprechend antworten kann.

Das trifft es wohl am besten. Und so wird das ja dann im 
Vorstellungsgespräch getestet :-)

Naja, und die Wörter, die man kennt, auch einigermassen fehlerfrei 
aufschreiben zu können, zählt sicher auch dazu.

Gruss
Axel

von oszi40 (Gast)


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-sprechen
-VERSTEHEN ! (auch chinesisches, russisches oder texanisches ?)
-lesen+schreiben

von _Patrick_ (Gast)


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>Das trifft es wohl am besten. Und so wird das ja dann im
>Vorstellungsgespräch getestet :-)
Wie bei allen angegebenen Kenntnissen ist es hier auch üblich zu fragen, 
wie man diese Erworben hat. Mit dieser Frage habe ich mir schon häufiger 
erspart intensiver auf den Bereich eingehen zu müssen.

von Paul (Gast)


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>Im Deutschen lautet der Plural aber tatsächlich "Hobbys". Ob das nun
>sinnvoll ist oder nicht - hm.

Im Deutschen gab es dieses Wort gar nicht. Hier hat man den Fehler mit 
eingedeutscht, um zukünftig die Blödheit zu verbergen. Oder schreibt ein 
Engländer Stop mit 2 p?

von _Patrick_ (Gast)


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§ 21
Fremdwörter aus dem Englischen, die auf -y enden und im Englischen den 
Plural -ies haben, erhalten im Plural ein -s.

Das betrifft Wörter wie:
Baby - Babys, Lady - Ladys, Party - Partys

E: Bei Zitatwörtern gilt die englische Schreibung, zum Beispiel:
Grand Old Ladies."

Quelle: Die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung

von Delete M. (skywalker)


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Ich verstehe unter "Fließend Englisch Sprechen", dass man ein Gespräch 
flüssig in Englisch führen kann. Gespräch meint Alles angefangen beim 
Wetter und dem Frühstück bis hin zu fachlichen Diskussionen. Fließend 
meint, dass man ohne größere Unterbrechung (Nachschlagen eines Wortes) 
reden kann; das bedeutet insbesondere auch sich sicher zu verständigen, 
selbst wenn einem eine bestimmte Vokabel fehlt.

"Fließend Englisch Schreiben" hab ich ehrlich gesagt noch nicht gehört. 
Beim Schreiben geht es auch weniger darum, dass es fließend ist, sondern 
möglichst fehlerfrei. Nun kommt es auf den Zusammenhang drauf an, aber 
Jemand, der fließend Englisch spricht, ist meist auch in der Lage sich 
vernünftig schriftlich in Englisch zu artikulieren und es zu verstehen.

von _Patrick_ (Gast)


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Martin,
Das lockere gespräch versteht man unter "konversationsfähig"

von Paul (Gast)


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>§ 21...

Ich wiederhole:

Hier hat man den Fehler mit eingedeutscht, um zukünftig die Blödheit zu 
verbergen.

von //// (Gast)


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Ach fließendes Englisch - fließendes Japanisch ist doch VIEEEEL 
einfacher und macht mehr eindruck im Lebenslauf:

http://www.youtube.com/watch?v=g_RM8To5mjU


;-)

von _Patrick_ (Gast)


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Paul,
auch doppelter Mist bleibt Mist. Sprache entwickelt sich. Du wärst 
erstaunt wie viele Worte im letzten Jahrhundert eingedeutscht und 
verändert wurden

von John S. (student)


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Guest schrieb:
> Was genau bedeutet fließendes Englisch / Englisch fließend in Wort und
> Schrift?
>
> Bedeutet es, dass ich z.B. eher anspruchsvolle, englische Bücher ala
> Tolkien - Lord of the Rings ohne Aussetzer durchlesen kann? Oder
> bedeutet es (auch), dass ich einen sehr umfangreichen Wortschatz in
> vielen fachfremden Themengebiete habe (Kultur, Wirtschaft / Politik,
> Literatur, Weltgeschichte) aufweise?
>
> Wer von Euch spricht wirklich fließendes Englisch und was versteht ihr
> z.B. nicht? Wann genau darf ich mir anmaßen, “fließendes Englisch“ in
> meinen CV zu schreiben.

Das kommt darauf an (wie immer):

Erst einmal vorweg: Es ist wohl ausnahmslos nicht nur die Fähigkeit des 
Lesens gemeint, sondern eher die aktive, eigene Formulierung (Schreiben 
oder Sprechen).

Für den Vertriebler bedeutet das mit Sicherheit, dass er auch beim 
Dinner aktiv über mehrere Stunden die GesprächsFÜHRUNG gegenüber dem 
Engländer oder Amerikaner übernehmen kann, ohne dass der Kunde sagt, mit 
dem schliesse ich lieber keinen Vertrag ab, sonst muss ich diesen 
Menschen ja wieder treffen ...! (Zielerreichung bestimmt, was fließend 
ist).

Für den CEO eines Mittelständlers bedeuetet dies, dass er selbst einen 
Vertrag in englischer Sprache über mehrere Seiten entwerfen / inhaltlich 
formulieren kann, ohne dass es später zum Streit kommt 
...(Zielerreichung bestimmt, was fließend ist).
Ein Vorstand braucht das wiederum nicht - dafür hat er seinen Syndikus, 
der das für ihn macht ... Frage nur, wie ist er selbst Vorstand 
geworden, - meist kann er es, aber er braucht es nun nicht mehr zu 
machen ...!
Dafür muss der Vorstand auf einem Symposium die Internationalität seines 
Unternehmens verkörpern können ... darum kontrahiert der Aufsichtsrat 
auch am liebsten Vorstände, die schon einmal einige Jahre irgenwo (am 
besten in USA) gelebt (erfolgreicht überlebt!!) und gearbeitet habe ... 
die können dann auch schon mal eine Pointe auf "Amerikanisch" parlieren, 
ohne dass es peinlich wird, bzw. der Ami verärgert wird.
Das wiederum braucht der CEO des Mittelständlers nicht unbedingt. Der 
glänzt durch seine excellente englische / amerikanische Fachsprache mit 
breitem Vokabular!

Der E-Technik-Ingenieur sollte eine vollständige Produktdoumentation 
fehlerfrei schreiben können (ohne, dass ein Engländer meint, das Produkt 
käme aus China ...) und einen Vortrag in englischer Sprache über eine 
längere Zeit (60 Minuten), ohne dass die Amerikaner den Saal verlassen 
(Amerikaner sind sprachlich sehr tolerant, wenn nicht zuviel Akzent - 
Engländer weniger wenn auch noch die Grammatik daneben hängt). 
(Zielerreichung bestimmt, was fließend ist)!

Die Telefonistin sollte umgangssprachlich topfit sein und möglichst auch 
noch den Texaner am Telefon anliegengerecht weitervermitteln können!
(Zielerreichung bestimmt, was fließend ist)
-----------------------------------------------------------------------
Um es ganz einfach zu beantworten:

Was verlangen wir selbst einem Chinesen ab, der uns eigentlich nicht 
sympatisch ist, damit wir mit ihm geschäftlich / fachlich kommunizieren 
wenn wir sein Produkt zudem nicht einmal kaufen wollen ...?

... Wir verlangen, dass er uns in fliessendem Deutsch davon überzeugt, 
dass es lohnenswert wäre, sich mit seinem Produkt dennoch zu 
beschäftigen.
Allein sein fliessendes Deutsch drhet unsere ursprüngliche Abneigung in 
Bewunderung um ... und wir geben ihm respektvoll eine Chance.


Wer also in seiner Bewerbung zuviel übertreibt ... und hinterher nicht 
hält, was er versprochen hat, gefährdet sich selbst ... und er fliegt 
irgendwann einmal (aus der Firma) raus!

Wer in seiner Bewerbung nicht genug vorgibt ... wird erst gar nicht zum 
Vorstellungsgespräch eingeladen ...!

That's it!

von Paul (Gast)


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>Für den Vertriebler bedeutet das mit Sicherheit, dass er auch beim
>Dinner aktiv über mehrere Stunden

Sag doch kürzer "Schwätzen".

Ich frage mich nur immer, was ein Engländer in seine Bewerbung schreibt. 
"Ich kann fließend in Wort und Schrift Deutsch"? Der lacht sich tot. 
Solch eine Dolmetscherqualität verlangen nur deutsche Firmenchefspinner, 
die selber kaum besser sind.

von Delete M. (skywalker)


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Patrick schrieb:
> Martin,
> Das lockere gespräch versteht man unter "konversationsfähig"

1. Wo besteht da der Zusammenhang zu meinem Beitrag?
2. Was ist daran die neue Erkenntnis?

von staman (Gast)


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Nach 15 Jahren Berufspraxis würde ich sagen: mach den Haken dran in 
deiner Bewerbung, die anderen, die Anderen, die den Haken auch gesetzt 
haben, können noch wesentlich weniger.

von Gast (Gast)


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ich finde , das der Wunsch nach fließend o.ä.  sich bei nem
Vorstellungsgespräch typischerweise nicht ergeben wird.

Der Hauptgrund ist schlicht der zu geringe Sprachumgang .
Man sollte das also nicht überbewerten. Das gibt sich recht zügig.

Viel wichtiger empfinde ich die erschreckende Zunahme mangelnder
sonstiger Umgangsformen.

Es ist bemerkenswert ,wenn man in dieser Hinsicht das Verhalten
des Personalers und ( noch schlimmer ) das des Fachbereichsleiter
zu sehen bekommt.

ich zB brauche seit Jahren so gut wie kein Englisch , aber alle
5 Minuten hat man es mit Leuten zu tun , deren allgemeine Erziehung
stark zu wünschen übrig läßt - dem "hinterherzuarbeiten" ist
besonders zeitaufwendig .

Faktisch stellen diese ein weit größeres Risiko dar als Fließaussetzer,

von Daniel D. (daniel1976d)


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Wie oben schon angedeutet haengt das auch ein wenig von der Position 
ab... ein Ingenieur ist da wohl anders zu bewerten wie zum Beispiel ein 
Geschaeftsfuehrer...

Als Ing wuerde ich sagen Datenblaetter uns so weiter lesen koennen und 
auch noch etwas in Englisch erzaehlen koennen... z.B. ueer den letzter 
Urlaub.

Ist mir wenigstens schon so passiert... Jedoch als die Personaltante 
gesehen hat das ich 5 Jahre in Singpur gelebt habe hat sie diesen Punkt 
ganz schnell fallen gelassen... :)

Gruss

von Gast (Gast)


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Wieso, könnte ja sein dass du nur Malaiisch oder Chinesisch kannst. ;)

von Aahh (Gast)


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Im Zusammenhang mit dem Beruf meint fliessendes Engish, dass du dich im 
Fach fliessend unterhalten kannst. Was zB ein Cambridge First 
Certificate nicht bringt, auch wenn dessen Sprachteil anspruchsvoller 
ist.

von Techniker (Gast)


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Schließe mich meinen Vorrednern an: es hat nichts mit dem Wortschatz zu 
tun. Ein vergleichsweise einfaches Englisch mit dem Ingenieur-Wortschatz 
reicht aus.

Fliessendes Englisch ist das Sprechen ohne zu stottern: das ist ganz 
wichtig.
Leichte grammatische Fehler (aber nicht zu oft) sind besonders für 
Anfänger durchaus zulässig, schließlich sind wir keine Engländer.

Zum Thema Englisch habe ich schon was geschrieben.

Gruß.

von _Patrick_ (Gast)


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Martin f. schrieb:
Patrick schrieb:
>> Martin,
>> Das lockere gespräch versteht man unter "konversationsfähig"

>1. Wo besteht da der Zusammenhang zu meinem Beitrag?
>2. Was ist daran die neue Erkenntnis?

Du erinnerst dich noch, dass der Satz von dir war?
>Ich verstehe unter "Fließend Englisch Sprechen", dass man ein Gespräch >flüssig 
in Englisch führen kann.

Falls ja, so lassen sich deine Fragen 1 & 2 nicht mit Amnesie sondern 
nur mit Überheblichkeit erklären.

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