Hallo! Ich möchte gerne ein (teilweise) stark verrauschtes Videosignal (FBAS/CVBS; aus einer 2.4GHz Funkübertagung) aufbereiten. Grieseln und fehlende Farbe ist dabei unwichtig. Es soll lediglich, solange noch irgendwie möglich, ein Bild kommen. Knackpunkt sind dabei wohl die Sync Impulse. Sobald die vom Anzeigegerät nicht mehr richtig erkannt werden, beginnt das Bild zu laufen / ineinander zu rutschen. Mein Ziel ist es nun, den Sync zu reparieren. Meine eigene Lösung wäre, solange das Bild noch gut ist, die Impulse mit einem LM1881 und uC auszumessen, auf Plausibilität zu prüfen und synchron zum originalen Videosiganl den Sync selbst zu generieren und einzumischen. Wie gesagt, das wäre mein Ansatz, aber ich will das Rad nicht unbedingt neu erfinden. Kennt vielleicht jemand einen IC der sowas erledigt? Oder hat jemand schon mal was ähnliches gebaut und könnte mit Schaltung / Code dienen? Ich habe auch gehört, dass ähnliche Systeme früher zum entschlüssel von Pay-TV Sendern genutzt wurden, bei denen der Sync absichtlich verfälscht wurde. Weiß da vielleicht jemand mehr? Alternativ gibt es im professionellen Bereich dafür sog. Processing Amplifier (Video ProcAmp). Die können sogar den Schwarz-Wert und Color-Burst regenerieren, sind mir aber zu teuer. Kennt jemand so ein Gerät für <100Euro? Danke und viele Grüße, Stephan
Hallo, um ein Videosignal professionell zu regenerieren, wird ein Time-Base-Corrector (TBC) oder Frame-Synchronizer eingesetzt. Dieser analysiert und erkennt Sync-Impulse und speichert eines oder mehrere Frames (Bilder) in einem digitalen Speicher (z.b. Dual-Port SRAM) ab und gibt diese mit neuen standardkonformen Sync-Impulsen wieder aus. Sind Teile des Bildes unbrauchbar werden diese durch Teile der vorhergehenden Bilder ersetzt. Ein TBC kann auch ein Videosignal mit einer externen Quelle synchronisieren ("Genlock"-en), weil er das Videosignal aus einem Speicher gleichzeitig ausliest und ein neues hineinschreibt. Ein TBC "knackt" jeden Video-Kopierschutz, da das resultierende Signal zu 100% den Timings und Standards entspricht und digital generiert wurde. Meine Semipro-DV Kamera (DVX100) beispielsweise digitalisierte mir ein komplett springendes VHS-Video in guter Qualität, da diese vermutlich auch einen TBC eingebaut hat. hier ist ein TBC, aber leider mehr als 100 EUR (95 EUR + ca. 30 EUR Versand aus USA) http://cgi.ebay.at/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=350123384572 Kann auch PAL <> NTSC wandeln. Das Problem beim neugenerieren der Syncs ist, dass du diese zwar prüfst, aber du kannst sie nicht zeitgleich neugenerieren, es entsteht ein Versatz. Mein S/W Senderlogo-Generator funktioniert so ähnlich, allerdings ist er nicht zu 100% ge-genlockt (100% würde heissen, der Takt der MCU ist abgeleitet aus dem Videosignal mittels PLL): 1. Es wird auf ein neues Bild gewartet (VSYNC) 2. Es werden die HSYNCs (Zeilen) gezählt 3. Eine Zeile vor der "richtigen" wird eine Logikschaltung aktiviert, die den Takt bis zum nächsten HSYNC anhält 4. Durch diese Logikschaltung wird beim nächsten HSYNC der Takt der MCU automatisch eingeschaltet und die MCU blendet das Logo ein (die vertikale Position ist durch Wartezyklen, die Breite durch die Taktgeschwindigkeit bestimmt und die Höhe durch doppeltes/vielfaches Ausgeben von Zeilen) 5. 3 bis 4 wiederholen, bis alle Zeilen des Logos eingeblendet sind
Hallo Sergey, danke für den Tipp. Ich denke so ein TBC könnte für mich der Ausweg sein, wenn ich es nicht selbst hinbekomme. Ich denke aber schon, dass ich die Signale zeitgleich prüfen und selbst generieren kann. Am einfachsten geht es wahrscheinich mit dem Event-System in den XMegas. Da kann man mit einem Capture die Timings messen und mit einem Compare generieren ohne dass man dafür irgendwelche Interrupts bearbeiten muss. Mit dem Event-System kann man die Timer so programmieren, dass sie sich z.B. bei Compare Match automatisch den nächten Wert per DMA holen. Anders herum kann der Timer den Couter-Wert bei Capture automatisch per DMA im RAM ablegen. Naja, die Realisierung mit XMEGA ist sicher die ich-machs-mir-einfach Methode. Tricky wirds bestimmt, wenn man das mit einem Tiny oder so machen will. Da hätte ich mir überlegt, die Signale vom Sync Separator aktiv zu verzögern und mir somit ein Zeitfenster zu bauen. Ich habe noch was Anderes gefunden. Es gab da wohl mal sowas wie "genlockbare" Video Timing Generatoren wie SAA1101. Die werden aber nicht mehr produziert und selbst wenn ich einen bekommen würde, sträube ich mich irgendwie dagegen obsolete Bauteile einzusetzten. Kennt jemand einen vergleichbaren Baustein, der normal erhältlich ist? Ich habe nur noch den LMH1982 von National gefunden. Dummerweise erzeugt der nur ein Top Of Frame und die Pixelclock - die müsste ich dann erst wieder auszählen. Oder kennt jemand einen IC, der das selbst macht?
Damals gab es den VÜB7000 von ELV. Der hat das Sync Signal komplett neu erzeugt und dem Videosignal nach dessen analoger Manipulation am Ende wieder beigemischt. Evtl. bekommst Du irgentwohier den Schaltplan. Ich kann auch nochmal nachsehen, ich glaube jedoch nicht, das ich den noch habe. Die Schaltung war wirklich recht simpel, soviel steht schonmal fest! Gruß Axelr.
Moin, Wow - in der Zwischenzeit sind ja nur ca. 4.5 Billionen H-Sync Impulse ins Land gegangen... SCNR, WK
Ich glaube, inzwischen gibt es einige der o.g. Videostandards gar nicht mehr :-)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.