Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Warum brummen Drosseln/Trafos?


von Sebastian Wille (Gast)


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Hallo,

mich würde mal interessieren, warum Trafos bzw. die Dorsseln darin
brummen?!?

Ich dachte immer, Strom wäre geräuschlos! ;-)

Ne im Ernst: Werden die Spuledrähte durch den entstehenden
Elektromagnetismus leicht auf und ab bewegt, oder warum?!? Und kann man
dann den Draht nicht festkleben, in Harz tauchen...?

Danke schonmal! :-)

Sebastian

von crazy horse (Gast)


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gibt mindestens 3 Ursachen:
-Bewegung der Wicklung
-Bewegung der Kernbleche
-Magnetostriktion

von Sebastian Wille (Gast)


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Hi,

danke erstmal! :-)

Kann man nicht was zwischen Kern und Draht legen, einen Art Dämpfer?
Oder das ganze gleich mit Harz bzw. elastischem Material vergießen?

Sebastian

von andi (Gast)


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>>  Und kann man dann den Draht nicht festkleben, in Harz tauchen...?

Klar kann man. Wird auch in der Praxis so gemacht.

von Mario (Gast)


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Magnetostriktion:

"Magnetisiert man einen ferromagnetischen Stab ständig um, zeigt
dieser kleine Längenänderungen. Erfolgt dies in einer Spule, durch die
man Wechselstrom schickt, so ändert sich die Länge im Rhythmus des
Wechselstroms. Die Folge sind Schallschwingungen. Dieser Effekt wird
zur Erzeugung von Ultraschall ausgenutzt."

Ist ja interessant, war mir völlig neu, daß mit der Längenänderung.

Mario

von Sebastian Wille (Gast)


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Hi andi,

und dann ist absolut Ruhe?!?

Sebastian

von Robert (Gast)


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Also so Noobistische Antworten hab ich ja noch nie gelesen lach
Ihr solltet euch mal mit den Grundkenntnissen der Elektrotechnik und in
weiterer Folge (wenn Ihr hier was basteln wollt) auch mal mit
Mikroelektronik beschäftigen, sonst kann ganz schnell was ins Auge
gehen ......


Also warum brummen GEWICKELTE Trafos (auch Drosseln gennant):

@ Carzy Horse --> Magnetostriktion war ja ein guter Ansatz, der Rest
dadurch aber unnötig ......

Magnetostriktion:
Sie entsteht, wie´s Mario bereits erklärt hat. Weiters werden diese
Schwingungen aber auch auf die Wicklungen übertragen.

Zum festkleben schön und gut, aber unterdrücken lässt es sich dennoch
nicht, da diese Schwingungen im µmm Bereich entstehen. (weiters
abhängig von der Frequenz)
Mal ganz von der peniblen Seite her abgesehen, dass durch das kleben
eine Wärmeisolation entsteht, welche im Auslastungsbereich, sich dann
drastisch auswirken kann .....
Also wennschon kleben, dann mit den richtigen Materialien (Klebern)
Und wie gesagt - das brummen wird leiser aber verschwindet nicht ganz

So ich hoffe es ist jetzt gut genug erklärt


mfg

von crazy horse (Gast)


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kann deinen Ausführungen nicht ganz folgen bzw. fehlt mir Verstand, um
zu erkennen, was du denn nun eigentlich umwerfend Neues erzählt hast
bzw was vorher falsch war...
grübel, grübel

von Holger Meier (Gast)


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Na, ist doch ganz logisch warum Trafos brummen. Überlegt doch mal.
Wenn ihr 50 mal in der Sekunde eure Periode hättet würdet ihr auch
brummen.
Jungs jungs jungs....


Der Studi

von Peter D. (peda)


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Es wirken Kräfte, einmal zwischen den Windungen (Anziehung) und einmal
zwischen den Kernblechen (Abstoßung).

Und durch den Wechselstrom wechseln auch diese Kräfte und die dadurch
verursachte Auslenkung beweglicher Teile.

Die Auslenkung kann man verhindern, indem man Wicklung und Kern
fixiert, z.B. durch Vergießen.

Wichtig ist, daß das Vergießen unter Vakuum erfolgt, damit sich keine
Hohlräume bilden, in denen doch wieder was schwingen kann.

Die Magnetostriktion ist dagegen vernachlässigbar.


Peter

von Jens (Gast)


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Hat der Brummton 50 oder 100 Hz?

von Wolfram (Gast)


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lautlach,

Mensch Holger,
dies ist mit Abstand die vernünftigste, logischste Erklärung, die ich
seit langem hier im Forum gelesen habe.
Wenn Du gestattest, würde ich diese Erklärung gerne zitieren und auch
auf meiner Webseite veröffentlichen (mit Urheber natürlich ;-)).

Gruß Wolfram
www.audiograde.de

von MSE (Gast)


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@Jens:
Der Brummton hat eine Frequenz von 100 Hz, da die Richtungen aller
auftretenden Kräfte unabhängig von der Stromrichtung sind.

Gruß, Michael

von Sebastian (Gast)


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Dieser Spruch ist mindestens 8 Jahre alt, da ihn mein Physiklehrer
damals in der Schule schon gebracht hat. Ich denke aber eher, dass er
ihn wiederum von seinem Lehrer/Prof hat ... :-)

von Markus_8051 (Gast)


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Der Brummton hat 100 Hz.

Zur Erklärung geh mal von einer geraden Spule aus, in der Du einige
Eisenstangen liegen hast. Legst Du nun Gleichspannung an die Spule an,
wird sich an dem einen Ende der magnetische Südpol, am anderen der
magnetische Nordpol ausbilden. Die Eisenstangen, die alle die gleiche
magnetische Polung annehmen, stoßen sich ab. Schaltest Du nun den Strom
ab, verschwindet das Magnetfeld und somit auch die abstoßenden Kräfte
zwischen den Eisenstangen und die Stangen fallen wieder zusammen. Wenn
Du den Strom jetzt umpolst, ändert sich zwar die Position von Nord- und
Südpol, die Kraft auf die Eisenkerne bleibt jedoch die gleiche, sie
stoßen sich wieder ab.
Pro elektrischer Schwingung (positiv-null-negativ-null) hast Du also
zwei mechanische Schwingungen (abstoßen-abfallen-abstoßen-abfallen).
Deshlab brummt ein Trafo also mit der doppelten Netzfrequenz.

Gruß,
Markus_8051

von MSE (Gast)


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@Sebastian:

Ich nehme an, den Spruch gibt es seit dem Moment, seit dem das erste
mal ein weibliches Wesen gefragt hat, warum Trafos brummen (Wann auch
immer das war).

Gruß, Michael

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